Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Zwölf denkwürdige Schlachten der preußischen Armee - S. 54

1904 - Breslau : Goerlich
— 54 — und gewann Fühlung mit dem linken Flügel der Engländer. Zwischen Ziethen und Bülow schob sich das inzwischen ebenfalls angelangte Korps Pirchs ein. Planeenoit ward erobert, ging aber gegen die frischen Kräfte der Kaiserlichen Garde wieder verloren. Nun sammelte Napoleon die letzten Reste seiner Alten Garde zu einem verzweifelten Vorstoß gegen die englische Stellung; aber ein vernichtendes Schnellfeuer der englischen Garden zwang sie zum Zurückgehen. Sie wicheu in guter Ordnung auf Belle-Allianee zurück. Aber gerade jetzt war Plauceuoit zum drittenmal von den Prenßen erobert worden, und Ziethens Truppen hatten Smohain und Papilotte genommen. Von Nord, Ost und Süd stürmten mit lautem Hurra die preußischen Truppen gegen die weißen, weithin sichtbaren Häuser von Belle-Alliance. Gleichzeitig ging das englische Heer auf der ganzen Linie vor. Da begann die heilloseste Verwirrung in der französischen Armee einzureißen, in der auch die Trümmer der Garde keine Ordnung mehr aufrecht erhalten konnten. Ein jeder suchte sich auf dem kürzesten Wege zu retten. Es war 91/2 Uhr abends, als Blücher und Wellington sich bei dem Dorfe Genappe, genauer bei dem an der Brüsseler Straße in der Nähe dieses Dorfes gelegenen Wirtshause La Maison Rouge trafen. 6. Die Verfolgung. Der Sieg war ein glänzenber, würde aber noch glänzenber in seinen Erfolgen durch die von Gueisenau angeordnete sofortige nachbrückliche Verfolgung, bei welcher der „letzte Hauch von Mann und Roß" eingesetzt würde. Über Genappe und Quatrebr as bis Fr asnes ging die wilbe Jagb, bis auch die Kräfte der letzten Verfolger erlahmt waren. Napoleon war entkommen, aber sein Wagen mit Hut, Degen, Pistole, Mantel, Diamanten, Orben und Gelb siel den Füsilieren vom 15. Regiment unter Major v. Keller in die Hände. Unabsehbare Massen von Gepäck und Schießbedarf und fast alles Geschütz hatte die französische Armee eingebüßt. Der Verlust an Toten und Verwundeten wird von den Franzosen selbst viel zu niedrig auf 25000 Mann angegeben, dürfte in Wahrheit aber über 32000 Mann betragen haben. Die Verbündeten verloren 30000 Mann, darunter 7000 Preußen; Bülows Korps hatte allein im Kampfe um Planeenoit Vs feines Bestandes eingebüßt. Zur Karte: Preußen blau; Englische Armee schwarz; Franzosen rot.

2. Zwölf denkwürdige Schlachten der preußischen Armee - S. 11

1904 - Breslau : Goerlich
— 11 — Die Östreicher gaben ihren Verlust cm Toten und Verwundeten auf über 15000 Mann an; die Zahl der Gefangenen ist nicht bekannt. Die Preußen verloren 4302 Mann, einschließlich 71 Vermißten. Zur Karte: Preußen blau; Östreicher und Sachsen rot. Iii. Roßbach. (5. November 1757.) Nach dem Verluste der Schlacht bei Kolliu (18. Juni 1757) mußte Friedrich der Große die Belagerung von Prag aufheben und Böhmen räumen. Ende Juli stand er mit einem Teile seines Heeres bei Leipzig, um Sachsen zu decken, gegen welches die Franzosen unter dem Prinzen von Soubise anrückten. Am 29. August stieß bei Erfurt die Reichsarmee unter dem Prinzen von Hildbnrghansen zu den Franzosen. Diesen 64000 Mann konnte Friedrich nur 22000 Mann entgegenstellen. Dennoch wichen die Feinde einer Entscheidung ans. Rückte Friedrich gegen die Saale und Thüringen vor, dann verschwanden sie; wandte er sich rückwärts, so bedrohten sie sofort Leipzig. Während dieses Hin- und Herziehens war es Seydlitz einmal geglückt, mit 1500 Reitern 8000 Franzosen unter Soubise in Gotha zu überfallen. Soubise war nur mit genauer Not entkommen. Endlich gelang es Friedrich doch, die Feinde zum Stehen zu bringen. Er war am 3. November bei Halle, Merseburg und Weißeufels über die Saale gegangen und hatte durch geschickte Märsche einen Teil der Reichsarmee abgedrängt; doch standen ihm immer noch 33000 Franzosen und 20000 Mann Reichstrnppen gegenüber. Bei Braunsdorf war die Vereinigung der preußischen Heeresteile erfolgt. Beim Vormärsche am 4. November sand der König die Feinde in fester Stellung vor Branderoda; die feindlichen Vorposten standen auf den Höhen hinter Schortau. Da ein Angriff nicht geraten schien, bezog der König zwischen Bedra, Roßbach und Lunstädt ein festes Lager. Durch enges Zusammenziehen der Truppenteile sollten die feindlichen Vorposten auf den Schortaner Höhen über die Stärke der Preußen getäuscht werden.

3. Zwölf denkwürdige Schlachten der preußischen Armee - S. 13

1904 - Breslau : Goerlich
— 13 — sie ein vernichtendes Schnellfeuer. Die Feinde weichen, hart verfolgt vom preußischen Fußvolk und von der Artillerie. Nun greift auch der zurückkehrende Seydlitz sie im Rücken und in der Seite an. Da gibt es kein Halten mehr; nur 2 Regimenter (ein hessisches und ein östreichisches) wehren sich tapfer. In wilder, regelloser Flucht räumen die Franzosen und Reichstruppen das Schlachtfeld. Die einbrechende Nacht erst rettet sie vor völliger Vernichtung. Am 7. November waren die Franzosen schon 80 km entfernt in Langensalza. Die Reichsarmee lief, was sie laufen konnte, bis Bamberg. Die Verbündeten verloren an Toten 700 Mann, an Verwundeten 2000; 5000 Mann, darunter 5 Generale, wurden gefangen; außerdem eroberten die Preußen 72 Geschütze, 7 Fahnen und 15 Standarten. Der Verlust der Preußen betrug 165 Tote und 376 Verwundete; unter den letzteren befanden sich Prinz Heinrich und Seydlitz. Folgen der Schlacht. Nur eine kurze Strecke konnte der König die Feinde verfolgen. Ans Schlesien liefen betrübende Nachrichten ein. Schweres Unglück hatte die dortige Armee getroffen, wie wir im folgenden Abschnitte hören werden. Deshalb brach der König ungesäumt nach Schlesien auf. Konnte demnach der Sieg auch nicht ganz ausgebeutet werden, so war doch der Eindruck auf Freund und Feind ein geradezu überwältigender. Der Zauber des französischen Namens war gebrochen, denn einen solchen Schrecken, wie er die französische Armee bei Roßbach ergriffen, hatte die Welt noch nie gesehen. Kein Sieg der preußischen Waffen während der Schlesischen Kriege ist im Lande mit größerem Jubel gefeiert worden, als der Sieg bei Roßbach. Die Begeisterung war eine so allgemeine und tiefgreifende, daß dem Heere von allen Seiten Freiwillige, auch aus außerpreußischeu Gebieten, zuströmten. Pferde, Geschütze, Heergerüt, Lebensmittel wurden von vielen Seiten dem Könige angeboten und zugeführt. Auch im Auslande wurde die Niederlage der Franzosen jubelnd aufgenommen; bis nach der Türkei, ja sogar bis zum Sultan von Marokko drang Friedrichs Ruhm. Als entschiedenster Erfolg nach außen ist zu betrachten, daß England endlich ganz auf Preußens Seite trat. Es verpflichtete sich, Hilfsgelder zu zahlen, rüstete neue Truppen in Hannover aus und erbat sich einen preußischen General als Führer des englisch-hannoverschen Heeres. Der König schickte den Prinzen Ferdinand von Braunschweig, der sich in den folgenden Jahren des Siebenjährigen Krieges im Kampfe gegen die Franzosen hohen Ruhm erwarb. Zur Karte: Preußen blau; Franzosen rot.

4. Zwölf denkwürdige Schlachten der preußischen Armee - S. 19

1904 - Breslau : Goerlich
— 19 — Windmühlenberg bei Lenthen haltenden östreichischen Fußvolkes verursachte bei dieser Furcht und Schrecken. Alles floh, nur zwei Regimenter (Wallis und Durlach) hielten stand, wurden aber von den Bayrenth-Dragonern umzingelt und teils niedergehauen, teils gefangen genommen. In wilder Flucht wälzte sich endlich das östreichische Heer der Weiftritzbrücke in Lissa zu. Nur ein kleiner Teil wurde von Nadasdy, dem Befehlshaber des zuerst geschlagenen linken Flügels, bei Lissa in leidlicher Ordnung über die Weistritz geführt. Bei den Preußen waren 200 Offiziere tot oder verwundet, 1120 Gemeine tot, 4927 verwundet. Auf östreichischer Seite waren 3 000 Mann gefallen, 6000 verwundet worden und 12 000 in preußische Gefangenschaft geraten; außerdem hatten die Östreicher 116 Geschütze, 51 Fahnen und 4000 Wagen verloren. 5. Die Verfolgung. Der siegreiche König gönnte sich keine Ruhe. Die Armee ging bis Saara vor, bezog Beiwacht und schob Vor-posteu au die Weistritz vor. Der König dagegen brach mit 3 Bataillonen, den Seydlitz-Kürassieren und einigen Geschützen nach Lissa auf, um sich den Besitz der dortigen Weiftritzbrücke zu sichern. Der Schulze von Saara mußte mit einer Laterne den König begleiten. Kurz vor Lissa und dann noch in Lissa selbst kam es noch einmal zum Kampfe, namentlich um die Brücke, welche die Östreicher vergeblich in Brand zu stecken suchten, deren Besetzung aber den Preußen endlich gelang. Die Nacht vom 5. zum 6. Dezember verbrachte der König im Schlosse zu Lissa. Wenn nun auch die bekannte Erzählung von der Ankunft des Königs im Schlosse den Tatsachen nicht entspricht, so bleibt es immer ein Beweis von seltener Unerschrockenheit, daß der König es wagte, bei seinen äußersten Vorposten in einer sehr gefährlichen Lage zu übernachten. Die Östreicher konnten vom jenseitigen Ufer der Weistritz das Schloß leicht in Grund schießen und ebenso leicht einen Überfall ausführen. Sie dachten glücklicherweise nicht an dergleichen, sondern strebten fluchtartig dem Gebirge zu. Die Folgen des entscheidenden Sieges zeigten sich bald. Nach einigen Tagen ergaben sich Breslau und Liegnitz; Schweidnitz ward eingeschlossen; die Östreicher gingen nach Böhmen zurück, und die Preußen bezogen am 6. Januar 1758 Winterquartiere. Schlesien, mit Ausnahme von Schweidnitz, war wieder in des Königs Händen. Zur Karte: Preußen blau; Östreicher rot. 2*

5. Zwölf denkwürdige Schlachten der preußischen Armee - S. 21

1904 - Breslau : Goerlich
— 21 — mal Mäntel waren vorhanden, so daß Zelte mitgenommen werden mußten, wodurch die Beweglichkeit des Heeres sehr beschränkt wurde. Die Verpflegung erfolgte aus Magazinen; sie war oft mangelhaft und erforderte viel Troß. Man rechnete auf eine Heeresabteilung von 90000 Mann 30000 Pferde und 11000 Knechte für Troß, nicht eingeschlossen das Fuhrwerk für Artillerie- und Brückenmaterial, die Reitpferde, Kutschen und Gepäckwagen sür die Offiziere. Dem gegenüber entwickelten die Franzosen eine große Beweglichkeit; sie führten nur das notwendigste Fuhrwerk mit, da sie bei besserer Bekleidung im Freien lagern konnten und die Lebensbedürfnisse von den besetzten Gegenden geliefert werden mußten. Die preußischen Generale waren den kriegsgewohnten Marschällen Napoleons als Heerführer nicht gewachsen. Von den Fortschritten der Kriegskunst, wie sie namentlich in der Verwendung der Artillerie in Massen, der aufgelösten Kampfweise des Fußvolkes und der Ausnützung des Geländes hervortraten, wollten sie nichts wissen, sondern hielten an der alten Kampfesweise (Aufstellung in langen, geschlossenen, aber wenig tiefen Linien), durch welche Friedrich der Große seine Erfolge errungen hatte, fest. Die Reiterei genoß allerdings noch eines so guten Rufes, daß selbst Napoleon sie fürchtete; aber sie hatte keine Führer, wie sie solche einst in Seydlitz und Ziethen besessen hatte. 2. Aufstellung der Armee. Sofort bei Beginn des Krieges beging man den Fehler, nicht die ganze Armee auf Kriegsfuß zu setzen. Die Truppen in Preußen, Polen und Schlesien (40000 Mann) wurden zurückgelassen, so daß nur etwa 130000 Mann, verstärkt durch 20000 Sachsen, nach dem Kriegsschauplätze gingen, obwohl man sehr wohl wußte, daß Napoleon in Deutschland über mehr als 200000 Mann verfügte. Überdies stand die preußische Armee in weit ausgedehnten Stellungen von der Elbe und Saale bis an die Weser, da man anfangs nur verteidigungsweise kämpfen wollte. Erft als man sich zum angriffsweisen Vorgehen entschloß, wurden 93000 Mann nördlich vom Thüringer Walde enger zusammengezogen. Oberbefehlshaber war der 71jährige Herzog Karl Wilhelm Ferdinand von Braun schweig, Nefse des aus dem Siebenjährigen Kriege bekannten Prinzen Ferdinand von Braunschweig. Er hatte sich zwar in den Feld-zügen von 1792 und 1793 im ganzen als tüchtiger Feldherr bewährt, aber es fehlte ihm jetzt als Greis an Selbstvertrauen und Willenskraft. Eine gesonderte Heeresabteilung stand unter dem Fürsten von Hohenlohe, eine dritte unter Rüchel; die Ersatzarmee unter dem Prinzen Eugen von Württemberg wurde bei Halle gesammelt. Ju dieser Zersplitterung der Kräfte zeigte sich die ganze Unentschlossenheit, die im preußischen

6. Zwölf denkwürdige Schlachten der preußischen Armee - S. 24

1904 - Breslau : Goerlich
— 24 — sich die Preußische Tapferkeit. Die Sachsen auf dem rechten Flügel waren ebenfalls teils abgeschnitten, teils zersprengt worden. Die Schlacht war verloren! Gegen Weimar hin wälzten sich die Scharen der Flüchtenden. Vor der Stadt versuchten am anderen Tage noch einmal 10 Bataillone sich Zu sammeln, wurden aber von überlegenen französischen Reitermassen zersprengt, und in wilder Flucht stürmte alles durch Weimar nach Erfurt hin. Der preußische Soldat hatte tapfer gekämpft im Glauben an die Un-überwindlichkeit seiner Armee; nun diese einmal geschlagen und vernichtet worden war, lähmten Schreck und Enttäuschung den Mut des Tapfersten. Als gar die Flüchtenden von Jena auf die Geschlagenen von Anerstädt trafen, lösten sich alle Bande der Ordnung und des Gehorsams. 5. Die Schlacht bei Auerstädt. Die Hauptarmee unter dem Herzog von Braunschweig, etwa 48000 Mann stark, war am 13. Oktober bis Auerstädt, Zwischen Sulza und Eckartsberga gelegen, gekommen. Beim Vormärsche am Morgen des 14. Oktober stieß man bei dichtem Nebel unerwartet auf den Feind. Marschall Davonst war mit seinem 20000 Mann starken Korps von Naumburg aus durch den unbesetzt gebliebenen Paß von Kösen auf die Hochfläche heraufgekommen, ohne daß man es bemerkt hatte. Die Preußen wurden vou Anfang an nur vereinzelt in den Kampf geführt, errangen aber trotzdem Erfolge. Blücher warf mit einigen Reiterregimentern die feindliche Reiterei, geriet aber in überlegenes feindliches Infanterie- und Artilleriefeuer und mußte zurück. Dann wurde um den Besitz des Dorfes Hassen Hansen, welches die Franzosen schnell besetzt und zum Stützpunkt ihrer Stellung gemacht hatten, heiß gerungen. Aber in dem Augenblicke, als hier durch Ankunft größerer Truppenmassen die Schlacht eine für die Preußen günstige Wendung nehmen konnte, wurde der Herzog vou Braunschweig schwer verwundet. Eine von der Seite kommende Flintenkugel zerstörte ihm beide Augen. Da auch andere Führer tödlich verwundet wurden, hörte die Einheit im Befehl auf; jeder Führer war auf sich selbst angewiesen, und die Kräfte zersplitterten sich. Auf Erfolg war nicht mehr zu rechnen; daher wurde vom Könige der Befehl zum Rückzüge gegeben, obgleich noch nicht die Hälfte der Truppen im Gefecht gewesen war. Der linke Flügel der Preußen unter Scharnhorst, der an des gefallenen Schmettau Stelle getreten war, hatte lange allen Angriffen der Franzosen widerstanden; als aber der rechte Flügel trotz heldenmütiger Tapferkeit der Reiterei unter dem Prinzen Wilhelm umgangen und zurückgeworfen wurde, befahl Scharnhorst, im Rücken und in der Seite bedroht, voll

7. Zwölf denkwürdige Schlachten der preußischen Armee - S. 25

1904 - Breslau : Goerlich
— 25 — Zorn über das Verhalten des Generals Kalkreuth, ebenfalls den Rückzug. Kalkreuth hatte mit 13 frischen Bataillonen von den Bergen bei Eckartsberga der Schlacht untätig zugesehen. Scharnhorst, selbst verwundet, mich als einer der letzten vom Kampfplatze und leitete mit Blücher den Rückzug, welcher anfangs in voller Ordnung vor sich ging, aber bald in regellose Flucht ausartete, als man auf die Trümmer der Hohenloheschen Heeresabteilung stieß. „Mangel an Aufopferung wird man der preußischen Armee nicht zur Last legen können", lautet Scharnhorsts Urteil über die Schlachten am 14. Oktober. Mehr als die Hälfte der Offiziere war tot oder verwundet; stundenlang hatten die Truppen gegen einen doppelt und dreifach überlegenen Feind stand gehalten; ihre Verluste lassen sich nicht genau angeben, da die bald daraus eintretende völlige Auflösung der Armee jede Zählung unmöglich machte. Man schätzte den Verlust der Preußen auf 12000 Tote und Verwundete; 15000 Mann wurden gefangen; 270 Offiziere warnt tot oder verwundet. Die Franzosen hatten ebenfalls schwere Verluste erlitten, bei Anerstadt allein 7000 Mann. Genaue Angaben fehlen ebenfalls. Zur Karte: Preußen blau; Franzosen rot. Vi. An der Ratzbach. (26. August 1813.) 1. Tie Streitkräfte der Verbündeten. Im Frühjahrsfeldzuge vou 1813 mußten die verbündeten Preußen und Russen nach den Schlachten bei Groß-Görschen und Bautzen sich bis tief nach Schlesien zurückziehen. Am 4. Juni 1813 wurde in Poi sch Witz bei Jauer ein Waffenstillstand geschlossen, der zunächst bis zum 10. August dauern sollte, später aber bis zum 17. August verlängert wurde. Während desselben suchte Östreich den Frieden zu vermitteln; seine Anstrengungen scheiterten aber an den übertriebenen Forderungen Napoleons. Nun schloß sich Östreich offen den Verbündeten an; auch Schweden trat dem Bündnis bei. — Seitens der Verbündeten wurden 3 Armeen gegen Napoleon aufgestellt: 1. die Hauptarmee; 2. die Schlesische Armee; 3. die Nordarmee. Die Hauptarmee sammelte sich in Böhmen. Oberbefehlshaber war Fürst Schwarzenberg. Bei dieser Armee befand sich das

8. Zwölf denkwürdige Schlachten der preußischen Armee - S. 5

1904 - Breslau : Goerlich
— 5 — ab. Eine nachdrückliche Verfolgung scheiterte an der allgemeinen Ermüdung von Mann und Roß. Doch feuerten noch ab und zu schwedische Geschütze gegen die nachdrängenden Brandenburger; hier fiel auch der Stallmeister Fr oben an der Seite des Kurfürsten. Fehrbellin wurde erst am nächsten Tage von Dersslirtger erstürmt, wobei noch 5 Geschütze den Brandenburgern in die Hände fielen. Die Schweden verloren an Toten und Verwundeten 2400 Mann, an Gefangenen 200, ferner 8 Fahnen, 2 Standarten, 1 Geschütz und fast 2000 verschiedene Wagen. Der Verlust der Brandenburger betrug etwa 500 Manu an Toten und Verwundeten. 5. Bedeutung der Schlacht. Es war der erste Sieg, welchen branden-bnrgische Truppen ohne fremde Hilfe erfochten hatten, und zwar über einen Feind, der seit einem halben Jahrhundert als unbesiegbar galt; es war eiu Sieg ermatteter Reiterscharen über eine doppelt so starke, mit Fußvolk und Geschütz reich versehene und gut verpflegte Armee. Zur Karte: Marschlinie der Brandenburger: blau gestrichelt. Marschliuie der Schweden: rot gestrichelt. Ii. L)ohenfriedeberg. (4. Juui 1745.) 1. Ausbruch des zweiten Schlesischen Krieges. Nach dem Breslau-Berliner Frieden (1742) hatte sich Maria Theresia mit ganzer Kraft gegen Bayern, dessen Kurfürst unter dem Namen Karl Vii. Kaiser geworden war, und gegen Frankreich gewendet. Das Waffenglück war den Östreichern günstig; Karl Vii. verlor sogar sein Erbland. Mancherlei politische Maßnahmen Maria Theresias ließen Friedrich Ii. nicht im Zweifel, daß sie nach völliger Besiegung der Bayern und Frauzoseu mit ihm den Kampf um Schlesien erneuern würde. Er schloß deshalb mit Frankreich und Bayern ein Bündnis, um dem arg bedrängten Kaiser-Karl Vii. beizustehen. — Unter der Bezeichnung „Kaiserliche Hilfstruppen" rückten im August 1744 drei Abteilungen der preußischen Armee (längs der Elbe, durch die Lausitz und über Brannan) in Böhmen ein. Sie vereinigten sich vor Prag, welches sich am 16. September

9. Zwölf denkwürdige Schlachten der preußischen Armee - S. 81

1904 - Breslau : Goerlich
— 81 — nichteudes Jnfanteriefeuer empfangen und mit ungeheuren Verlusten in den Wald von Garenne zurückgeworfen. Viele der tapfern Retter fanden den Tod durch Abstürzen in die Steinbrüche; wenigen gelang es, bte Maas zu durchschwimmen und sich zu retten. Die hingebende Tapferkeit der mit Todesverachtung immer und immer wieder angreifenden Reitermassen vermochte den Gang der Schlacht nicht zu ändern. Von allen Seiten gedrängt, zogen sich die Franzosen nach Sedan zurück. Die deutsche Artillerie beherrschte gegen 3 Uhr das gesamte Schlachtfeld; denn auch aus dem Walde von Garenne waren die Franzosen durch Sachsen und Garden vertrieben worden. Ein erneuter Durchbruchversuch bei Balan und Bazeilles unter Wimpsfens persönlicher Führung wurde von den Bayern abgeschlagen, deren Schützen bald bis an den' Fuß der Festungswälle vordrangen. In die mit Fliehenden vollgestopften Straßen der Stadt schlugen von allen Seiten Granaten ein, und bald brannte es an mehreren Stellen. Der König befahl angesichts der verzweifelten Lage des besiegten Feindes, dem nur Ergebung oder Vernichtung übrig blieb, das Feuer einzustellen. Er schickte dann den Oberstleutnant Brousart von Schellendorf nach der Stadt, um Verhandlungen wegen Übergabe der Festung und der Armee anzuknüpfen. Gegen Abeud erschien der französische General Reille mit einem Briefe des Kaisers Napoleon beim Könige. Napoleon gab nur sich selbst gefangen. Wegen Übergabe der Armee und der Festung fanden darauf langwierige Verhandlungen zwischen den Generalen Moltke und Wimpfsen statt, die erst am 2. September zum Abschluß kamen. Nach abgeschlossenem Übergabevertrag, welchen der König zu Cheveuges genehmigte, saud eine Zusammenkunft zwischen König Wilhelm und Napoleon im Schloß Bellevue bei Fröuois statt, worauf Napoleon als Kriegsgefangener nach Wilhelmshöhe abreiste. Dort traf er am 5. September ein. Die Übergabe der entwaffneten französischen Armee an die Deutschen erfolgte auf dem Gelände in der Maasschleife bei Jges. Mit der Vernichtung dieses Heeres brach das französische Kaisertum zusammen. Von 140000 Mann, mit denen Mac Mahon von Chalons aufgebrochen war, waren etwa 10000 Mann nach Meziöres oder Belgien entkommen, 17 000 Mann waren tot oder verwundet, über 21000 Mann während der Schlacht gefangen genommen worden. Durch die Übergabe wurden kriegsgefangen: 39 Generale, 4895 Offiziere, 84 400 Mann. Erbeutet wurden 3 Fahuen, 419 Feldgeschütze (einschließlich 70 Mitraillensen), 139 schwere Geschütze, 66 000 Gewehre, über 1000 Fahrzeuge aller Art Richter, Zwölf denkwürdige Schlachten der preußischen Armee. 6

10. Zwölf denkwürdige Schlachten der preußischen Armee - S. 86

1904 - Breslau : Goerlich
— 86 — reichte glücklich den Lisaine-Abschnitt, schlug in dreitägiger Schlacht (15-, 16. und 17. Januar) alle Angriffe der Franzosen ab und zwang sie zum Rückzüge. Dieser wurde für sie verhängnisvoll. Gegen sie war nämlich bereits eine neue deutsche Armee unter General von Mantenffel im Anmarsch. Diese deutsche Südarmee bestand aus dem 2. Korps, welches seit dem Falle von Metz zur Einschließungsarmee von Paris gehörte, und dem 7. Korps, welches bisher in und um Metz gestanden hatte, um die Verbindung der vor Paris stehenden Truppen mit der Heimat zu sichern. Von Chltillon, wo die Vereinigung der beiden Korps erfolgte, wandte sich General Manteuffel gegen die Saone. Damit der bei Dijon mit 20000 Mann stehende Garibaldi seinen Marsch nicht störe, wurde General von Ketteler mit 5 Bataillonen gegen ihn geschickt, der ihn auch so lauge beschäftigte, bis die Entscheidung gefallen war. Leider ging in diesen verlustreichen Kämpfen die Fahne des 2. Bat. des 61. Regiments in einem Nachtgefecht verloren. — Auf die Nachricht, daß die Franzosen im Rückzüge auf Besau^on seien, wandte sich Manteuffel südlicher gegen den Doubs, verlegte dem Feinde die Straße nach Lyon und zwang ihn im Verein mit dem im Norden und Westen gegen Be-santzon heranrückenden Werder bei Pontarlier zum Übertritt in die Schweiz. 2. Einige Zahlenangaben vom kriege ^870/7(. Das erste Gefecht fand am 19. Juli 1870 früh 3v* Uhr bei Saarbrücken Zwischen 7. Ulanen und französischen Jägern zu Pferde statt. — Der erste französische Gefangene, ein Sergeant, wurde am 21. Juli 1870 gemacht. — Der erste Tote war ein Franzose, der Grenzjäger Monty, der bei Diedenhosen in einem Vorposten-gefecht fiel. Der erste deutsche Tote war der Ulan Klaiber von der 4. Schwadron des 7. Ulanenregiments; er siel bei Saarbrücken am 28. Juli. Als erster deutscher Offizier fiel Leutnant Winsloe vom badischen Dragonerregiment Nr. 22 bei dem berühmten Erkundigungsritt des Grafen Zeppelin am 25. Juli. — Die letzten Verwundeten waren 3 Mann vom thüringischen Jnf.-Reg. Nr. 94 und 3 Mann vom 11. bayrischen Jnf.-Reg. am 26. und 27. Mai 1871 vor Paris bei einem Durchbruchversuch von Kommunisten. — Der letzte Kanonenschuß fiel am 13. Februar 1871 abends 6 Uhr vor Belfort. — An Schießbedarf verbrauchte die Feldartillerie 362662 Schuß, die Festungsartillerie 520500 Schuß, die Infanterie über 30 Millionen Patronen.
   bis 10 von 400 weiter»  »»
400 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 400 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 3
2 39
3 8
4 15
5 75
6 0
7 21
8 1
9 1
10 92
11 1
12 10
13 4
14 0
15 3
16 27
17 0
18 0
19 4
20 0
21 0
22 1
23 1
24 6
25 6
26 22
27 2
28 158
29 7
30 0
31 2
32 0
33 31
34 32
35 5
36 34
37 122
38 5
39 128
40 3
41 0
42 2
43 3
44 1
45 31
46 6
47 44
48 5
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 42
2 0
3 4
4 25
5 1
6 0
7 4
8 2
9 50
10 5
11 5
12 2
13 5
14 0
15 6
16 53
17 161
18 0
19 129
20 2
21 12
22 1
23 80
24 1
25 2
26 2
27 0
28 7
29 50
30 0
31 0
32 10
33 1
34 9
35 0
36 86
37 25
38 91
39 39
40 3
41 18
42 27
43 3
44 2
45 42
46 2
47 0
48 2
49 2
50 0
51 50
52 12
53 0
54 48
55 1
56 2
57 0
58 0
59 51
60 10
61 9
62 0
63 0
64 0
65 6
66 1
67 8
68 16
69 5
70 3
71 37
72 75
73 1
74 4
75 22
76 13
77 47
78 4
79 5
80 1
81 1
82 20
83 5
84 1
85 65
86 6
87 32
88 0
89 0
90 4
91 8
92 71
93 0
94 79
95 1
96 5
97 0
98 39
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 16
1 6
2 15
3 19
4 9
5 90
6 14
7 66
8 1
9 55
10 31
11 12
12 29
13 10
14 1
15 0
16 0
17 119
18 75
19 43
20 0
21 95
22 0
23 0
24 3
25 19
26 19
27 0
28 1
29 32
30 35
31 5
32 0
33 255
34 12
35 50
36 1
37 0
38 0
39 131
40 23
41 5
42 8
43 74
44 76
45 0
46 8
47 13
48 7
49 3
50 64
51 46
52 119
53 0
54 26
55 27
56 6
57 17
58 15
59 213
60 54
61 177
62 37
63 4
64 14
65 152
66 4
67 21
68 5
69 0
70 0
71 77
72 16
73 24
74 1
75 22
76 0
77 11
78 30
79 17
80 52
81 283
82 15
83 0
84 2
85 0
86 4
87 1
88 7
89 3
90 0
91 21
92 1
93 2
94 2
95 0
96 1
97 31
98 11
99 20
100 157
101 3
102 79
103 19
104 4
105 7
106 31
107 1
108 0
109 1
110 26
111 105
112 32
113 4
114 40
115 0
116 39
117 20
118 8
119 11
120 2
121 200
122 12
123 53
124 13
125 21
126 5
127 29
128 5
129 34
130 15
131 73
132 13
133 31
134 0
135 7
136 63
137 1
138 2
139 4
140 104
141 58
142 68
143 64
144 14
145 94
146 3
147 4
148 4
149 0
150 16
151 115
152 57
153 0
154 75
155 161
156 182
157 194
158 7
159 2
160 1
161 9
162 0
163 0
164 0
165 24
166 64
167 10
168 19
169 43
170 59
171 22
172 7
173 50
174 16
175 63
176 19
177 105
178 0
179 44
180 0
181 0
182 94
183 338
184 6
185 7
186 6
187 13
188 13
189 0
190 1
191 5
192 13
193 1
194 16
195 2
196 89
197 5
198 81
199 26