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1. Realienbuch - S. 23

1895 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
23 nennt. Daß wir aber von beiden Bewegungen derselben nichts spüren, kommt daher, weil die Luft, welche uns umgiebt, mitgenommen wird. Nur an den Sternhaufen, an welchen sie vorbeiläuft, können wir ihre Bewegung erkennen. Zwölf dieser Stern- haufen heißen Sternbilder des Tierkreises: (himmlische Zeichen) Widders, Stier Zwillinge Krebs @, Löwe £}, Jungfrau |jp, Wage lqj, Skorpion )T|, Schütze Steinbock^, Wassermann und Fische Wenn wir die Sonne am 2 t. März in das Zeichen des Widders treten sehen, dann befindet sich die Erde in entgegenge- setzter Richtung im Zeichen der Wage, und es beginnt unser Frühling; beim Eintritte in das Zeichen des Krebses, den 2 t. Juni, beginnt unser Sommer, und wir haben den längsten Tag; beim Eintritt in die Wage, den 23. September, beginnt unser Herbst und beim Eintritte in den Steinbock, den 21. Dezember, unser Winter mit dem kürzesten Tage. — Die Achse der Erde steht bei ihrem Umlaufe um die Sonne nicht senkrecht auf ihrer Bahn, sondern in einem Winkel von 66 1i3° in unveränder- licher Richtung, und von dieser schrägen Stellung rühren der Wechsel der Jahres- zeiten und die Zu- und Abnahme der Tage und Nächte her. 4. Der Mond ist ein Nebenplanet, (warum?) etwa 50mal kleiner als die Erde und 380000 km von ihr entfernt. Er macht eine dreifache Bewegung: 1. um sich selbst, 2. um die Erde, 3. mit der Erde um die Sonne. Zu jeder der beiden ersten Bewegungen braucht er 29'/, Tage. Wie lange zu der dritten?. Bei seinem Umlauf um die Erde zeigt er sich als Neumond (wann?), erstes Viertel, Vollmond, letztes Viertel. Eine Mondfinsternis entsteht, wenn die Erde gerade zwischen Sonne und Mond tritt, also nur zur Zeit des Vollmondes. Eine Sonnenfinsternis entsteht, wenn der Mond gerade zwischen Erde und Sonne zu stehen kommt, also nur zur Zeit des Neumondes. Beide können total, partial oder ringförmig sein. — Die 1400 Millionen Menschen auf der Erde gehören zu 5 Nassen, t. Die kaukasische Rasse hat weiße Hautfarbe und ist die ge- bildetste von allen. (Sie bewohnt?) 2. Die mongolische hat gelbe Gesichtsfarbe, schiefliegende Augen und hervorstehende Backenknochen (bewohnt?). 3. Die ameri- kanische (Jndianerrasse) hat rote Hautfarbe. 4. Die äthiopische (Negerraffe) hat schwarze Hautfarbe, krauses, wolliges Haar und hervorspringende Kiefer. 5. Die malayische hat braune Hautfarbe. Siehe Seite 37! Geschichte. § 1. Deutschlands älteste Zeit. a. Die alten Teutschen (Germanen) stammten aus Asien her. Sie bewohnten die Landschaften zwischen Rhein, Nord- und Ost- see, Weichsel, Karpathen und Donau. Undurchdringliche Wälder, in denen Bären. Wölfe, Auerochsen, Elentiere und anderes Wild hausten, wurden von Sumpfen und öden Landstrecken unterbrochen. Das Klima war rauh und feucht. Der spärlich angebaute Boden trug Gerste, Hafer, Rüben und etwas Roggen. Die Deutschen waren groß und stark von Körperbau, mit weißer Hautfarbe, blauen Augen, gelblichen Haaren, die auf dem Scheitel zusammengebunden wurden. Sie zeichneten sich durch Freiheitsliebe, Mut, Tapferkeit, Treue, Wahrhaftigkeit und Keuschheit aus. Die gewöhnliche tägliche Arbeit im Hause und auf dem Felde lag den Weibern und Sklaven ob; die freien deutschen Männer dagegen be- schäftigten sich mit Jagd und Krieg. Trunk- und Spielsucht gehörten zu ihren unrühmlichen Neigungen. Sie wohnten nicht in Ortschaften zusammen, sondern in zerstreuten Höfen. Mehrere derselben bildeten eine Gemeinde, etliche Gemeinden einen Gau. Ihre Wohnungen waren aus Holz erbaut und mit Stroh oder.

2. Realienbuch - S. 28

1895 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
» 28 lon (Bujong) 500 000 christliche Krieger nach dem heiligen Lande, eroberten nach sehr beschwerlichem Marsche Edessa, Antiochien in Syrien und kamen endlich vor Jerusalem an. Nach mehreren heftigen Stürmen nahmen die Kreuzfahrer am 15. Juli 1099 die Stadt ein und richteten unter den jüdischen und muhamedanischen Bewohnern derselben ein entsetzliches Blutbad an. So war das heilige Land ein christliches Reich. Zur Sicherung desselben waren noch fünf Kreuzzüge nötig. End- lich (1291) wurden die Türken doch wieder Herren darüber. Während der Kreuz- züge entstanden im heiligen Lande zur Beschützung der Pilger und Bekämpfung der Türken drei geistliche Ritterorden: die Johanniter, Tempelherrn und (1191) deutschen Ritter mit je drei Klassen: Ritter, Priester und dienende Brüder. Der deutsche Ritterorden eroberte später (von 1230—83) Preußen und machte es zu einem christlichen, deutschen Lande. Obgleich bei den Kreuzzügen über 6 Mill. Men- schen umkamen, so haben sie doch segensreiche Folgen gehabt. Das Ansehen der christ- lichen Kirche wuchs ungemein. Das Ritterwesen entwickelte sich zur höchsten Blüte. Die deutschen Leibeigenen, welche an diesen Zügen teilnahmen, erhielten ihre Frei- heit. Handel und Gewerbe, Künste und Wissenschaften gewannen viel durch die neuen Verbindungen mit dem Morgenlande. § 6. Die schwäbischen (hohenstaufischeu) Kaiser, auch Waiblinger, waren fast in beständigem Kampfe mit dem Papste und dessen Anhängern. Die kaiserliche Partei nannte sich Ghibellinen, die päpstliche Welfen. Unter diesen Kaisern ist besonders Friedrich I. (Barbarossa-Rotbart) von 1152—90 berühmt. Er war einer der gewaltigsten deutschen Herrscher, der dem Reiche wieder zu großem Ansehen verhalf. Zunächst schaffte er Ordnung in Deutschland. Viele Städte Oberitaliens, an der Spitze Mailand, gründeten den lombardischen Städtebund und sagten dem Kaiser den Gehorsam auf. Da zog Friedrich über die Alpen und eroberte und zerstörte das abtrünnige Mailand. Doch die Geschla- genen erholten sich bald und trotzten dem Kaiser, aufge- reizt durch den Papst, wieder, so daß er noch mehrere „Römerzüge" unternehmen mußte. Bei einem derselben wurde er von seinem Jugendfreunde Heinrich dem Löwen, Herzog von Bayern, Sachsen, Braunschweig und Lüneburg, treulos verlassen und darum von den Jialienern geschlagen. Friedrich schloß mit ihnen Frie- den und kehrte nach Deutschland zurück, um Heinrich, welcher nun Führer der Welfenpartei geworden war, für seinen Abfall zu züchtigen. Dieser mußte Bayern und Sachsen abtreten. Das erstere erhielt Otto von Wit- telsbach, dessen Nachkommen noch jetzt das Land be- herrschen, das letztere ein Sohn Albrecht des Bären. Heinrich der Löwe warf sich, um Vergebung bittend, dem Kaiser zu Füßen und bekam sein Stanunland Braun- schweig-Lüneburg wieder zurück. — Als die Trauerbot- schaft nach Europa kam: die Türken haben Jerusalem wieder erobert! brach der Kaiser mit einem großen Kreuzheere nach dem heil. Lande auf, schlug die Feinde mehrmals in Kleinasien, ertrank aber im Flusse Saleph 1190. (Sage vom Kyffhäuser.) Die Nachfolger Friedrich I. haben in beständigem Kriege niit den Welfen und Päpsten gelebt. Der letzte Hohenstaufe, Konradin, wurde bei seinen Kämpfen in Italien gefangen genommen und enthauptet. Jetzt begehrte kein deutscher Fürst die Kaiser- würde, und es folgte die traurige kaiserlose Zeit, das Interregnum oder Zwischen- Mg. 6. Friedrich l.

3. Realienbuch - S. 37

1895 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
37 § 13. Friedrich Wilhelm I. von 1713—40. „Ich will das Königtum in Preußen gleich einem Felsen von Erz bauen." a. Eigenschaften. Er war ganz anders als sein Vater, haßte Pracht und Glanz von Jugend auf, liebte dagegen Sparsamkeit, Mäßigkeit und strenge Ordnung. Die meisten der vielen Diener seines Vaters entließ er. Viel Gold- und Silbergerät schickte er in die Münze. Die prächtigen Wagen, Geschirre und Pferde wurden verkauft. Sein Vater liebte Künste und Wissenschaften, er achtete sie wenig, doch gründete er viele Volksschulen. Er ging seinem Volke als Muster und Beispiel in Ordnung, Sparsamkeit und Mäßig- keit voran. Widerspruch duldete er nicht. „Räsonier er nicht!" so rief er und schwang wohl gar seinen Krückstock. Einfach waren seine Speise und Kleidung. Den König beseelte ein wahrhaft frommer Sinn. Selten fehlte er de- Sonntags in der Kirche. Durch sein Beispiel äußerten sich auch bald im ganzen Lande Mäßig- keit, Arbeitsamkeit und frommer Sinn. Seine Erholungen waren Jagd, Musik und das so- genannte „Tabakskollegium". d. Kriege hat Friedrich Wilhelm nur wenige geführt. Wider seinen Willen wurde er in den großen nordischenkrieg, derzwischen Peter d. Gr. von Rußland und Karl Xii. von Schweden von 1700—20 geführt wurde, Fig. 15. Friedrich Mllielm l verwickelt. Er erhielt im Frieden zu Stock- holm Vorpommern. Ferner half er in einem Kriege gegen die Franzosen am Rheine dem Kaiser. Der versprach ihm für seine Hilfe eine Entschädigung, hielt aber im Frieden nicht Wort. Da zeigte der König auf seinen Sohn Friedrich und sprach: „Hier steht einer, der mich rächen wird!" o. Wichtige Einrichtungen. Um den Wohlstand des Landes zu heben, brachte er Ordnung in die Verwaltung der Einkünfte desselben. In den Provinzen ordnete er die Kriegs- und Domainenkammern an (Regierungen), die dafür zu sorgen hatten, daß die Domainen, Forsten, Zölle und Posten gehörig verwaltet wurden. Über diesen stand die Oberrechen kämm er, der alle Beamten ihre Rechnungen abzuliefern hatten. Auch führte er die Accise ein. Den Ackerbau be- förderte er. Unangebaute, wüstliegende Gegenden bevölkerte er, indem er, außer andern Einwanderern, die durch den hartherzigen Bischof Firmian aus Salzburg vertriebenen evangel. 20000 Salzburger besonders in das durch die Pest ent- völkerte Littauen aufnahm. Er hat auch viele Bauten ausgeführt, so das große Krankenhaus (Charitee) in Berlin. Potsdam, früher ein Fischerdorf, ließ er zu einer Stadt ausbauen und machte sie zu seiner zweiten Residenz. Groß war seine Gerechtigkeitslicbe. Jährlich durchreiste er seine Länder und sah überall selbst nach. — Das Heer hielt er für die Hauptstütze des Staates. Er vermehrte es auf 90000 Mann und ließ es durch den alten Dessauer vortrefflich ausbilden. Das Leibregiment, seine „lieben blauen Kinder", bestand aus 4000 „langen Kerls", auch Potsdamer Riesen genannt. Der König hatte das, was er sich im Anfange seiner Regierungszeit vorgenommen: das Königtum in Preußen gleich einem Felsen von Erz zu bauen, erreicht. Er starb den 31. Mai 1740. Ihm folgte sein Sohn Friedrich Ii. oder der Große. § 14. Friedrich Ii., der Große, von 1740—86. „Ich bin der erste Diener meines Staates." a. Jugendzeit. Der Vater wollte ihn besonders zu einem tüchtigen Soldaten erziehen. Schon sein Spielzeug bestand deshalb aus Waffen. „Meine Wiege war schon von Waffen umgeben", sagte Friedrich später.

4. Realienbuch - S. 52

1895 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
Naturgeschichte. A. Der menschliche Körper. 1. Kaukasier, weiß. 2. Mongole, gelb. 8. Äthiopier, schwarz. 4. Indianer, rot. Der menschliche Körper zerfällt in drei Hauptteile: Kopf, Rumpf und Glieder. Am Kopfe unterscheidet man Schädel und Gesicht, am Rumpfe Hals, Brust und Bauch; die Glieder heißen Arme und Beine. Am Kopfe befinden sich die meisten Sinneswerkzeuge. Der Rumpf enthält die vorzüg- lichsten Ernährungs- und Verdauungsorgane. Die Glie- der endlich sind die wichtigsten Fortbewegungswerkzeuge. a. Knochen. Das feste Knochengerippe (Skelett), aus mehr 5- Maiaye, schwär,braun, als 200 Knochen bestehend, macht beinahe 1/8 vom Gewichte des ganzen Körpers aus und dient teils zur Stütze, teils zum Schutze edler Teile. Die Röhrenknochen sind lang, rund, hohl und mit Mark angefüllt, die schalenförmig gebogenen Knochen dagegen flach und platt. Die unregelmäßigen Knochen haben sehr verschiedene Gestalt. Alle Knochen sind auswendig mit der dünnen, festen Be in haut umgeben. Die weichen Knorpel an den Enden der mit einander verbundenen Knochen (Gelenke) werden von einer Kapsel eingeschlossen und durch starke, geschmeidige Bänder, die Sehnen oder Flechsen, zusammengehalten. Am Kopfe unterscheidet man den Schädel (Fig. 6) und das Gesicht. Der fast runde Schädel bildet eine Höhle, in der das Gehirn liegt. Er ist aus dünnen, platten Knochen gebildet, die größtenteils durch zackige Nähte mit einander verbunden sind, und besteht aus dem Stirn-, Scheitelbein, Hinterhaupte und den Schlafbeinen. Das Gesicht enthältdas Nasenbein, diethränenbeine, worin die Augen sich befinden, und die Wangenbeine mit den beiden Kiefern oder Kinnladen, worin die 32 Zähne stecken. Der Mensch hat 8 Schneide-, 4 Eck- und 20 Backen- zähne (y-jttt)* Der im Gaumen steckende Teil eines Zahnes heißt Zahnwurzel, der obere Zahnkrone. Die gjß 6 Krone wird von dem Zahnschmelz umgeben. Der Zahn- i. Stirnbeins 2. Scheitelbein, nerv ernährt den Zahn. Öftere Reinigung der Zähne ist Zzb!i?unj> ¿t&Ks nötig. Schneller Wechsel zwischen warmen und kalten Spei- jj- Aanbein^ % ^Jochbein sen und Getränken schadet den Zähnen. 10. Hinterhauptbein. Der Rumpf wird durch Wirbelsäule (Fig. 7k) oder Rückgrat, Brust- knochens) und Becken (g) gebildet. Die Wirbelsäule besteht aus 24 hohlen Wirbel- knochen, die mit Rückenmark angefüllt sind. Die 7 obersten Wirbel heißen Hals- (h), die 12 folgenden Brust- und die 5 untersten Lendenwirbel. Zwischen den

5. Realienbuch - S. 56

1895 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
56 Willen im Gehirn statt und wird von da nach irgend einem Körperteile durch die Bewegungsnerven fortgeleitet, so bewegt sich dieser Körperteil. Wird ein Reiz durch die Außenwelt hervorgebracht und durch die Empfindungsnerven nach dem Gehirn fortgeleitet, so fühlen oder empfinden wir etwas. — Durch die 5 Sinne steht die Seele mit der sie umgebenden Welt in Verbindung. Das Gesicht, der edelste Sinn, hat zum Werkzeuge das Auge. Die Augen liegen in tiefen, mit starken Knochen geschützten Höhlen. Äußere Teile sind Augenbrauen und Augenlider mit Wimpern. Sie schützen das Auge vor demeindringen fremder Körper. Aus einer Drüse im äußern Augenwinkel wird die Thränenfeuch- tigkeit ausgesondert. Innere Augen- teüe sind der kugelförmige Augapfel (Fig. 10). Er besteht aus drei Haut- schichten. Die äußerste, dickste und vorndurchsichtige heißt Hornhaut(ä). Dahinter liegt die farbige Regen- bogenhaut oder Iris (1), die in der Mitte eine kleine Öffnung hat, welche der Augenstern oder die Pupille (Kindlein) heißt (m). Hinter dieser Öffnung, die schwarz zu sein scheint, und in der sich das, was wir sehen, ab- spiegelt, liegt die Krystalllinse (p). Im gesunden Zustande kann sie sich wölben und verflachen. Verliert sie erstere Eigenschaft, so wird das Auge weit-, im andern Falle kurzsichtig. Die dritte Hautschicht ist die Netzhaut (t), von welcher aus der Sehnerv (a) ins Gehirn geht. Vordere (n) und hintere Augen- kammer (o) sind mit einer wässrigen Flüssigkeit angefüllt. Die von einem Gegen- stände ausgehenden Lichtstrahlen fallen durch Hornhaut, Pupille, Augenwasser, Kry- stalllinse auf die Netzhaut. Ist die Netzhaut gegen die Lichteindrücke unempfänglich, so heißt diese unheilbare Krankheit der schwarze Star. Undurchsichtigkeit der Kry- stalllinse erzeugt den grauen Star. Zu grelles, schwaches, flackerndes Licht, zu nahes Sehen ist dem Auge schädlich. Das Organ des Gehörsinns ist das Ohr. Fig. 11. Es hat 3 Teile. Das äußere Ohr besteht aus Ohrmuschel (Fig. 11. a) und Gehörgang (b) mit den das Ohren- schmalz absondernden Drüsen. — Das mittlere Ohr,die Paukenhöhle(e),istdurchdas Trommel- fell von dem Gehörgange getrennt. In ihr liegen 3 Gehörknöchelchen: Hammer (ä), Amboß (s) und Steigbügel (k), so genannt, weil sie Ähnlichkeit mit diesen Gegenständen haben. Sie ist durch die eustachische Röhre mit der Mundhöhle verbunden. Das innere Ohr ist ebenfalls eine Höhle (Laby- rinth) mit einer wässrigen Flüssigkeit angefüllt und besteht aus Vorhof, Schnecke (g) und drei Bo- gengängen (h). Hier breiten sich die aus dem Ge- hirn kommenden Gehörnerven (i) aus. Die Schall- wellen werden von der Ohrmuschel aufgefangen, Fig. 1»

6. Realienbuch - S. 57

1895 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
57 durch das Trommelfell und die Gehörknöchelchen bis zum Labyrinlh fortgeleitet, wo sie auf den Nerv wirken. Unreinlichkeit, Erkältung der inneren Teile des Ohres schwächen das Gehör. Das Organ des Geruchsinnes ist die Nase, eine aus Knochen und Knorpeln be- stehende, durch eine Scheidewand in zwei Teile geschiedene Höhle. Im Innern der- selben ist eine Schleimhaut, in welcher sich die Riechnerven verzweigen. Wenn äußerst feine Teilchen eines Körpers auf diese Nerven einwirken, was nur beim Ein- atmen geschehen kann, so riechen wir. Das Organ des Geschmackssinnes ist die Zunge, ein sehr beweglicher Muskel im Munde. Sie ist mit kleinen Wärzchen bedeckt, in welche die Spitzen und Öffnungen der Geschmacksnerven münden. Wir schmecken nur dann, wenn Stoffe in flüssigem Zustande mit diesen Wärzchen in Berührung kommen. Die Speicheldrüsen son- dern den zur Auflösung und Verdauung der Speisen nötigen Speichel ab. Das Organ des Gefühlssinnes endlich ist die aus drei Schichten bestehende Haut. Die Ober- oder Hornhaut ist unempfindlich. Darunter liegt die bei den einzelnen Menschenrassen verschieden gefärbte Schleim- und unter dieser die dicke Lederhaut. In derselben befinden sich die Schweißdrüsen und die Wurzeln der Haare und Nägel. Die Haare sind feine, röhrenförmige Gewächse, mit einer Feuchtigkeit an- gefüllt. Vertrocknet diese, so werden die Haare grau. Sie fallen aus, wenn die Haarwurzeln krank sind. Die Nägel bestehen aus horuartiger Masse. Abhärtung der Haut durch häufige kalte Waschungen und Baden ist ratsam. 8. Das Tierreich. § 1. Säugetiere. Der gemeine türkische Affe oder Magot, den Bären- und Kamelführer oft zu uns bringen, kommt schon bei Gibraltar vor. Er ist schmächtig, langbeinig, hat an den Vordergliedern Hände, an den Hintergliedern Greiffüße, einen ziemlich langen Schwanz oder gar keinen, Backentaschen und nackte Gesäßschwielen. Er wird über x/2 m hoch und ist gelbbraun behaart, das Gesicht kahl. In seiner Heimat hält er sich am liebsten auf Bäumen auf, frißt Früchte, Insekten, andere kleine Tiere und ist sehr schlau, listig und nachahmungssüchtig. Auch der rotbraune, ungeschwänzte, Iv, m hohe Orang-Utang (Waldmensch — warum?) auf Borneo, der schwarze Schimpanse, der Pavian in Afrika mit hundeähn- lichem Kopf, der schwarze Brüllaffe mit bärtigem Kinn in Amerika sind Affen. Meer- katzen mit Wickelschwanz leben in der neuen Welt. 2. Die gemeine Fledermaus, von der Größe und Farbe der Hausmaus, lebt bei uns. Vermöge ihrer nackten Flughäute, welche sich zwischen den Rumpfseiten, den langen Fingern der Vorderfüße (mit Ausnahme des Daumens) und den Beinen be- finden, kann sie flattern. Die Ohrmuscheln mit sehr feinem Gefühl sind so lang wie der Kopf. Sie kaun mit Hilfe derselben das Abprallen der durch ihren Flug bewegten Luft von festen Körpern wahrnehmen und diesen ausweichen. Am Tage hängt sie kopfabwärts an dunkeln Orten, in der Dämmerung aber sucht sie ihre Nahrung, die in einer großen Menge schädlicher Insekten besteht, weshalb sie zu schonen ist. Im Winter hält sie Winterschlaf. Fledermäuse sind auch: die langohrige Fledermaus mit sehr langen Ohren, der fliegende Hund auf den Sunda-Jnseln mit hundeähnlichem Kopf. 3. Der Haushund hat langgestreckten Körper, dünne, hohe Beine, kleinen, läng- lichen Kopf mit hervortretender, unbehaarter, feuchter Nase (scharfer Geruch) und glatter Zunge. Am Maule stehen lange Spürhaare. Das Gebiß ist sehr stark mit

7. Realienbuch - S. 63

1895 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
63 Zähne an ihrer Wurzel befindliche Giftbläschen auf. Das Gift strömt in die gemachte Wunde und tötet fast alle warmblütigen Geschöpfe (Ausbrennen der Wunde. Unter- binden des gebissenen Gliedes oberhalb der Wunde). Sie hält Winterschlaf. Andere Schlangen sind: in heißen Ländern die giftige Brillenschlange, die Klapperschlange mit einer aus 18—20 hornartigen Ringen bestehenden Klapper am Schwanzende, die nicht giftige, rötlich graue Riesenschlange. Bei uns lebt die nichl giftige, oben graublaue, unten weiße Ringelnatter mit 2 weißen Flecken an den Seiten des Kopfes. Die Reptilien haben rotes, kaltes Blut, atmen durch eine oder zwei Lungen, können ebenso gut im Wasser wie auf dem Lande leben, sind teils mit einer nackten, feuchten, klebrigen, drüsigen Haut, teils mit hornartigen Schildern bedeckt und ver- mehren sich fast alle durch Eier, denen die Schale fehlt, die aber in Schleim gehüllt sind und meistens im Wasser von der Sonnenwärme ausgebrütet werden. Sie haben ein zähes Leben und machen eine Verwandlung durch. Wegen ihrer unheimlich schlei- chenden Bewegung und ihres häßlichen Aussehens sind sie bei den Menschen wenig beliebt. Einige sind sogar giftig. § 4. Amphibien. Der grüne Wafferfrosch wird 6—8 cm lang. Er hat längs des schwarzgeflecken Rückens 3 gelbe Streifen. Unter dem Bauche ist er weiß oder gelb. Der Körper ist kurz, breit, schwanzlos und mit einer schleimigen Haut überzogen. Das Maul ist weit, die fleischige Zunge schlägt nach hinten über, die Zähne sind sehr klein. Die weit hervorstehenden Augen haben keine Augenlider, wohl aber eine Nickhaut. An den kürzeren Vorderfüßen befinden sich 4, an den längeren Hinterfüßen 5 mit Schwimmhäuten versehene Zehen. Er legt weiche, wie Schleim- kugeln aussehende Eier. Die Jungen, Kaulquappen, sind zuerst den Fischen ähnlich, atmen durch Kiemen und leben nur im Wasser Nach einiger Zeit bekommen sie Hinter-, dann Vorderbeine, verlieren den Schwanz, atmen durch Lungen und können nun ebensogut im Wasser wie auf dem Lande leben (Fig. 11). Er verzehrt viel schäd- liches Ungeziefer und hält Winterschlaf. Verwandte Lurche sind der grüne Laubfrosch, die warzige Kröte, die unten gelb Ä Unke, der gelb gefleckte Feuersalamander, der unten gelbe, oben bräunliche emolch. Amphibium heißt wechsellebiges Tier (Wasser — Land). Die Lurche haben rotes, kaltes Blut, machen eine Verwandlung durch und sind zwar häßliche, aber doch nützliche Tiere. § 5. Fische. Der Flußbarsch (Fig. 12) wird über 40cm lang. An der langen Rückenwirbelsäule sitzen viele Rippenpaare (Gräten). Äußere Gliedmaßen fehlen. Ihre Stelle vertreten aber Flossen. Das sind knochige Strahlen, welche durch eine ziemlich starke Haut mit einander verbunden sind. Rücken- e u. f, Schwanz- d und Afterflosse c sind einzeln. Hals- a und Bauchflossen b, welche den Gliedmaßen der höheren Tierklassen entsprechen, doppelt vorhanden. Diese Flossen sind, mit Aus- nahme der teilweise stacheligen Rückenflosse, rot. Das Blut ist rot und kalt. Der Körper besteht aus Kopf und Rumpf. Am Kopfe befinden sich das hornige Maul, die großen Augen ohnelider und hinter diesen die beweglichen, hornartigen, gestachelten Kiemendeckel. Unter diesen liegen diekiemen,kammartig an einander gereihte, häutige, von zahlreichen Blutgefäßen durchzogene Blättchen, die an 4 bogenförmigen Knochen befestigt sind und Kiemenbogen heißen. Äußere Gehörwerkzeuge fehlen, doch kann er gut hören. Der dicke, fleischige Körper ist ganz mit rundlichen, platten Hornschuppen be- deckt, die auf dem Rücken gelblich grün, unten silberweiß gefärbt sind. Einige Rücken- schuppen sind dunkler, so daß der Fisch dunkle Querflecken über dem Rücken hat. Innere wichtige Teile sind das Herz mit einer Herz- und einer Vorkammer, die ziem- lich große, doppelte Luftblase, Gedärme, Rogen (Eier) oder Milch (Rogner — Milchner). Der Barsch nimmt Wasser durch den Mund auf und drückt es durch die

8. Realienbuch - S. 101

1895 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
101 § 15. Wortbildung. Lehrstoff: Die Schüler schreiben eine gute Schrift (Hanfl- schrift). Sie haben fleissig geschrieben. Verändert man Wörter in ihren Grundlauten oder fügt Silben hinzu, so ein- stehen neue Wörter mit anderer Bedeutung. Dies Verfahren heißt Wortbildung. Rück- sichtlich dessen unterscheidet man: a. Wnrzelwvrter, d. h. solche, die von keinem andern Worte abgeleitet sind, aus welchen aber andere gebildet werden können, z. B. schreiben, fallen, brechen, gehen, binden, ziehen, trinken u. a. b. Abgeleitete Wörter, d. h. solche, welche entweder: 1. aus den Wurzelwörtern meistens durch Umlautung und Verkürzung der Form ge- bildet werden, z. B. vom Wurzelwort schreiben das Wort Schrift. Solche abgeleitete Wörter heißen auch Stämme (ohne Vor- und Nachsilben), oder 2. aus den Wurzelwörtern durch Zusatz von Vor- und Nachsilben (Ableitungssilben) gebildete Wörter, z. B. vom Wurzelwort schreiben das Wort geschrieben. Solche abge- leitete Wörter heißen Sproßformen. Aufgaben, t. Bilde aus den vorgenannten Wurzelwörtern a. Stämme, b. Sproßformen mit verschiedenen Bor- und Nachsilben! 2. Verfahre ebenso mit den Wurzelwörtern: scheinen, fließen, fliehen, reiten! Jedes abgeleitete Wort besteht aus einer Stamm- oder Hauptsilbe (ge-schrie-ben>, die vom Stamme (Schrift) abgeleitet ist, und aus Vor- (ge) oder Nachsilben (den) oder beiden zugleich (wie eben in diesem Worte). Man unterscheidet drei Arten von Sproßformen und zwar: 1. Abgeleitete Hauptwörter. Ableitungssilben zur Bildung solcher sind: e, er. en, ei, rei, in, sel, sal, lein, chen, ling, ung, nis, tum, schüft, zeit, keil — die Vorsilben ge, miß. un, ur. Aufgaben, t. Bilde aus nachfolgenden Wörtern zuerst Stämme (wo es angeht), dann Hauptwörter mu obigen Nachsilben, dann Hauptwörter (wo es angeht), mit der Vorsilbe Ge: binden, rede», sorochen, bitten, klage», kalt, gut, groß, schwach, heiß, Fleisch, Berlin, backen, reiten, meffen, zanken, schmausen, Lügner, Diener, raten, trüb, laben, schicken, Lamm, Vogel, jung, lehren, hoffen, sorgen, Herzog, Burger, schön, einsam. 2 Bilde au« nachfolgenden Wörtern abgeleitete Hauptwörter mit obigen Vorsilben: Feder, Berg, Stern, Wetter, Holz, Schwester, reden, lärmen, heulen, brüllen, hören, riechen, sehen, schmecken, fühlen, — Ton, Gestalt, Brauch, Mut, Griff, — Dank, Glaube, Recht, Schuld, Fall, Geduld, — Großmutter, Kunde, Sache, Teil, Gebirge. 2. Abgeleitete Eigenschaftswörter. Ableitungssilben zur Bildung solcher sind: ig (diese Silbe wird stets mit g geschrieben), lich, isch, icht, bar, sam, en, ern, haft — die Vorsilben ge, be. Aufgaben. 1. Bilde aus nachfolgenden Wörtern Eigenschaftswörter mit obigen Nachsilben: Wald, Hunger, Adel, Unterthan, Moos, Mut, Knorpel, Hügel, That, Macht, Flucht, Gunst, Haut, Gnade, Wolke, irren, ab- schlagen, abwenden, gehören, abhängen, Bruder, Vater, Kind, Mutter, Freund, Ruhm, Jugend, Haß, lau, lang, rot, süß, bitter, krank, schwach, töte», hindern, glauben, loben, hoffen, Räuber, Neid, Dieb, Mörder, Narr, zanken, spotten, murren, heucheln, Dank, Frucht, brauchen, heilen, teilen, zählen, fühlen, Furcht, Mühe, Ehre, Tugend, arbeiten, wachen, sorgen, heilen, Gold, Eisen, Holz, Glas, Laster, Herz, Stand, Meister, Mangel, Sünde, lügen, plaudern, krank, böse. 2. Bilde aus nachfolgenden Wörtern Eigenschaftswörter mit obigen Vorsilben: schaffen, rühmen, Herz, Tag, Jahr, Feder — Putz, Stiel, Blume, Flügel, schlvarz. 3. Abgeleitete Zeitwörter. Ableitungssilben zur Ableitung solcher sind: eln, ern, igen, ieren, zen, schen — die Vorsilben: ge, be, er, ent, zer, ver, miß. Aufgaben. 1. Bilde aus nachfolgenden Wörtern Zeitwörter mit obigen Nachsilben: Witz, Schlange, lachen, streichen, klingen, schütte», schlafen, rauchen, nahe, klein, Blatt, Scheit, Huld, Kreuz, Stein, rein, enden, einen, Marsch, Blitz, ach (ächzen), du, Herr, feil. 2. Zeitwörter mit obigen Vorsilben: denken, stehen, loben, schneiden, hauen, malen, zwingen, kennen, Kranz, Volk, Glück, reich, trüb, lustig, ruhig, schön, sanft, wachsen, blühen, frieren, bitten, blaß, blind, lang, warm, fliehen, laufen, gehen, fallen, Haupt, Blatt, Art, brechen, treten, reißen, locken, schütten, lausen, alt, arm, Glas, Gold, brauchen, raten, glücken, achten, handeln. c. Zusammengesetzte Wörter, z. B. Handschrift. Ein solches Wort besteht aus zwei Wörtern, die nur einen Begriff ausdrücken. Der zweite Teil heißt Grundwort, weil er den Hauptbetzriff des ganzen Wortes angiebt und die Wortklasse bestimmt. Der erste Teil heißt Bestimmungswort; denn er dient zur nähern Bestimmung des Grundwortes. Aufgaben. 1. Welches sind in den nachfolgenden zusammengesetzten Wörtern a. Grund-? b. Bestimmungs- Wörter? 2. Gieb an, in welche Klasse jedes Wort gehört! — Jagdhund, Ziegelofen, Fischergerät, Gartenhaus, Reiterstandbild, Laudhofmeifter, schneeweiß, riesengroß, steinalt, kraftvoll, lobenswert, unterrichten, abgehen, fort. setzen, überstreichen. § 16. Rechtschreiberegeln. 1. Schreibe, wie du richtig sprichst und buchstabierst, keinen Laut mehr und keinen weniger. (Nicht Owen, sondern Ofen; nicht Stiewel, sondern Stiefel.) Unterscheide auch genau ähnlich klingende Laute (Pein — Bein; weisen — weißen — Weizen; Waise — weise; leeren — lehren; Meer — mehr). 2. Achte auf die Abstammung. (Väter von Vater; schädlich von Schaden; älter von alt; läuft von laufen; Ärmel von Arm; tödlich von Tod; töten von der Tote). 3. Achteraus den Schreibgebrauch. Darnach schreibt man mit är Ähre, jäten, räuspern, vorwärts, sträuben, mit er behende, edel, Eltern, stets, echt, emsig, Grenze, Hering, Krempe, ausmerzen, abspenstig, widerspenstig, überschwenglich, mit en: bleuen (schlagen), deuchte, leugnen, verleumden, schneuzen,

9. Realienbuch - S. 40

1895 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
40 seine Niederlagen teuer zu verkaufen. Noch einen solchen Sieg, und ich werde mit meinem Stabe in der Hand allein nach Petersburg kommen und die Nachricht bringen." — 1760. Der König überfiel und schlug den 15. Aug»st bei Liegnitz die Österreicher und vertrieb sie aus Schlesien. Bei Torgau schlug er sie am 3. November nochmals in einer äußerst blutigen Schlacht, die Ziethen eigentlich zur Entscheidung brachte. — 1761. Der König mußte sich jetzt nur noch auf bloße Verteidigung beschränken. Drei Wochen schlossen ihn die Russen und Österreicher in seinem festen Lager bei Bunzelwitz, unweit Schweidnitz, ein. Hunger nötigte die Russen zum Abzüge, und der König war befreit. Die Österreicher eroberten Schweidnitz und konnten zum ersten mal in diesem Kriege ihre Winter- quartiere in Schlesien halten. Die Russen eroberten Kolberg und besetzten auch Pommern. Des Königs Lage wurde immer gefährlicher. — 1762. Da starb am Anfange dieses Jahres die Kaiserin Elisabeth von Rußland, und ihr Nachfolger Peter Iii. wurde Friedrichs Bundesgenosse. Auch die Schweden schlossen mit Fried- rich Frieden. Friedrich schlug die Österreicher nun noch bei Burkersdorf, und sein Bruder, Prinz Heinrich, bei Freiberg in Sachsen. Auch Frankreich und die deutschen Reichsfürsten baten jetzt um Frieden. Da blieb nun Maria Theresia nichts übrig, als am 15. Februar 1763 auf dem sächsischen Jagdschlösse Hubertsburg mit Friedrich d. Gr. auch Frieden zu schließen und dem unbesiegten Helden Schlesien zu lassen. Durch diesen ruhmvollen Krieg trat Preußen in die Reihe der euro- päischen Großmächte. § 16. Friedrich der Gr. als Regent, a. Thätigkeit. Der König war uner- müdlich thätig. Zwei Grundsätze standen bei ihm fest, nämlich nie ein Geschäft auf den andern Tag zu verschieben und die strengste Ordnung in allen Dingen zu beobachten. Deshalb hatte er seine Zeit so eingeteilt, daß ihm keine Stunde unnütz verstrich. Schon um 4 Uhr morgens stand er auf und arbeitete oft bis in die späte Nacht. Jährlich durchreiste er alle seine Länder und untersuchte alle Zweige der Staatsver- waltung. 6. Sorge für das Wohl des Landes. Immer war er bemüht, die Ein- künfte seines Landes zu vermehren und Geld zu sparen; denn er hatte eingesehen, daß Länder ohne Geld nicht bestehen können. Er sagte deshalb einmal: „Fürsten müssen im Frieden Geld sparen, damit sie im Kriege Geld haben." Er hinterließ seinem Nachfolger einen großen Staatsschatz. Nach den schlesischen Kriegen war er bemüht, den Wohlstand des Landes zu heben. Er ließ ganze Dörfer und Städte bauen und verschenkte die Häuser. Die Oderbrüche ließ er urbar machen (Finowkanal) und sprach erfreut: „Da habe ich mitten im Frieden eine Provinz gewonnen!" Er rief Leute aus andern Ländern dahin. Leider brachte er auch viele Franzosen ins Land, deren lose Sitten auf das Volk einen verderblichen Einfluß ausübten. Der König war sehr wohlthätig. Abgebrannten Städten, überschwemmten Ortschaften gab er oft Hunderttausende oder ließ Häuser bauen und verschenkte sie an die Unglücklichen. Er sagte einst: „Ich habe kein größeres Vergnügen, als wenn ich einem armen Manne kann ein Haus bauen." Groß war auch seine Gerechtigkeitsliebe, wie die Ge- schichte von König Friedrich und seinem Nachbar es zeigt. Er schaffte die schreck- lichen Folterstrafen ab. Viel that Friedrich für den Soldatenstand; denn er hielt ihn für die Stütze des Landes. Das preußische Volk war stolz auf seinen König und nannte ihn nur den „Alten Fritz". — c. Letzte Kriege. Tod. Er nahm teil an der ersten Teilung Polens 1772. Die Polen waren hinterlistige, feindselige und unruhige Nachbarn, und es stand zu befürchten, daß Rußland ganz Polen an sich bringen würde. Darum willigte er 1772 in eine Teilung Polens und erhielt West- preußen außer Danzig und Thorn, den Netzedistrikt (Bromberger Kanal) und das Bistum Ermland. Er nannte sich jetzt König von Preußen. Nachdem der große

10. Realienbuch - S. 60

1895 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
60 und dick, das Auge klein. Äußere Ohren fehlen ihm. Er lebt in den Eismeeren. Thran. Barten. Der Potfisch <Cachelot) hat ein Spritzloch und eine Rückenflosse, der Delphin einen langen Kopf und viele spitze Zähne. Die Säugetiere haben ein Knochengerüst, rotes warmes Blut, atmen durch Lungen, bringen lebendige Junge zur Welt und fangen sie eine zeitlang. § 2. Sbößdu 1. Der Mäusebussard wird 50—60 cm lang. Das Gefieder ist verschieden, gewöhnlich oben braun, an der Brust gefleckt, am Schwänze mit 8—14 Querstreifen. Er hat einen plumpen Körper und schwerfälligen Flug. Der Kopf ist etwas abgeplattet, die Augen stehen seitlich in einem nackten Augenkreise unter einem hervorstehenden Augendache. Der spitzhakige Schnabel ist gleich von der Wurzel an abwärts gebogen. Die Beine sind fast bis unten befiedert, die Läufe hinten nackt. Drei Zehen stehen nach vorn, eine nach hinten. Fänge. Die Flügel sind so lang, daß sie den Schwanz bedecken. Er ist sehr nützlich; denn er vertilgt jährlich wohl 3000 Mäuse. Selbst die giftige Kreuzotter überwältigt er. Andere Raubvögel sind: der rostbraun gefleckte Turmfalke, der scharfsichtige Jagd- falke, der braungewellte Hühnerhabicht, der dunkelbraune Steinadler, der Bart- oder Lämmergeier mit Borsten um den Schnabelgrund, der große Kondor, der Aasgeier, der Uhu kfig. 5), ein Nacht- raubvogel, mit rundlichem Kopf, weichem Gefieder, nach vorn ge- richteten Augen, die vom hellen Sonnenlichte geblendet werden, und 2 Federbüscheln auf dem Kopfe, die rostfarbig weißgeperlte Schleiereule, das Käuzchen. 2. Der Kuckuck wird etwa 30 cm lang. Er ist bräunlich aschgrau (an der Brust hellgrau) mit dunkeln Wellenlinien. Die kräftigen, gelben Füße haben eine Wendezehe, d. h. die äußere der 3 Vorderzehen kann auch nach hinten gewendet werden. Er legt seine Eier in längern Zwischenräumen in die Nester kleinerer Vögel, welche sie ausbriiten und die Jun- gen großziehen. Er frißt nur behaarte Raupen, die kein anderer Vogel mag. Darum ist er sehr nützlich. Zugvogel. Zu den Paarzeher» gehören auch die Spechte (Schwarz-, Bunt- und Grünspecht wegen der Farbe ihres Federkleides) mit starken, geraden, kantigen Schnäbeln, klebriger, hakiger Zungenspitze, des Forstmanns Gehilfen und der Vögel Zimmerleute. (Warum?) Die prachtvoll gefiederten Papageien in heißen Ländern sind ebenfalls Paarzeher. 3. Der Star wird etwa 15 cm lang. Im Frühlinge ist sein Gefieder fast ganz schwarz mit grünlichem Metallglanze, im Herbste dagegen schwarz und weiß punktiert. An jedem Fuße stehen 3 Zehen nach vorn, eine nüch hinten. Die Mittel- und Außenzehe sind am Grunde verwachsen (Wandel- und Gangsüße). Der Schnabel ist ziemlich lang, wenig gebogen, am Grunde dick, vorn spitz und etwas breit. Er ist ein Zugvogel, der eine große Menge schädliches Ungeziefer vertilgt. Gern benutzt er die von Menschen ihm bereiteten Nistkästen und ist ein possierlicher Vogel, der die Stimmen anderer Tiere nachahmt, Lieder nachpfeifen und Worte sprechen lernt. Er legt zweimal 4—7 hellblaue Eier und brütet sie aus. — Singvogelarten sind: a. Pfriemenschnäbler (Schnabel fast gerade): Der goldgelbe Pyrol, die dunkelbraune Feldlerche, unser erster Frühlingsbote. Drosselarten: schwarze Amsel, Wachholderdrossel, oben grau, unten mit weißlichen, dreieckigen Flecken, die graue Nachtigall, die ihr ähnliche Grasmücke, das zutrauliche Rotkehlchen, der kleine Zaunkönig, die Meisen und Bachstelzen, b. Zahnschnäbler (gezahnten Oberkiefer): der oben graue, unten weiße Würger, c. Kegelschnäbler (Schnabel dick und kegelförmig): der Dompfaff oder Gimpel mit rotem Unterleib, der bräunliche Kirsch fink, der ihm ähnliche gemeine Fink, der allbekannte Sperling, der gelbe Ka- narienvogel, der grüne Zeisig, der bunte Hänfling, der Kreuzschnabel, ä. Groß- schnäbler (dicken, gebogenen Schnabel, Nasenlöcher unter Federn versteckt): die stahlblau schillernde, sehr nützliche Saatkrähe, die graue Nebelkrähe, der schwarze Nabe, die diebische, langschwänzige Elster, der prächtig gefiederte Paradiesvogel in der heißen Zone. e) Dünnschnäbler (Schnabel länger als der Kopf, dünn, gebogen): der schön
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