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1. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 43

1909 - Leipzig : Hirt
Brandenburg zur Zeit der Reformation. 43 Um die Adligen zu einer hheren Auffassung ihrer Standespflichten zu erziehen, stiftete er den Schwanenorden, dessen Mitglieder, adlige Männer und Frauen, sich verpflichteten, ein ehrbares und friedliches Leben zu führen. Der Orden gewann auch auerhalb Brandenburgs viele Mit-glieder. Im 16. Jahrhundert verfiel er. Als Abzeichen trugen die Ordensmitglieder das Bild der Jungfrau Maria an goldener Kette und darunter das Bild des Schwanes als Sinnbild der Reinheit des Herzens. 4. Albrecht Achilles, 1470 1486, Friedrichs des Eisernen Bruder, 1470. hatte in vielen Turnieren, im Hussitenkriege und in Fehden gegen die Stadt Nrnberg seinem Beinamen Ehre gemacht. Die Pommern zwang er zur Anerkennung seiner Lehnshoheit. In Brandenburg hielt er sich nur selten auf. Die einfachen Sitten der Bewohner zogen ihn nicht an. Er lebte meist in seinen frnkischen Besitzungen, wo er einen glnzenden, kostspieligen Hofhalt fhrte. Die Verwaltung in Brandenburg berlie er seinem Sohne Johann, der um so sparsamer leben mute.*) Von der grten Wichtigkeit fr die sptere Entwicklung des Landes war es, da er durch ein Hausgesetz, die Achilleische Verordnung", die Unteilbarkeit Brandenburgs festsetzte, das sich immer auf den ltesten Sohn vererben sollte. 5. Johann Cicero, 14861499, fhrte diesen Beinamen wegen i486, seiner gelehrten Bildung und seiner Gewandtheit in lateinischer Rede. Er war der erste Hohenzoller, der in Brandenburg dauernd feinen Wohnsitz nahm, während die frnkischen Gebiete an seine jngeren Brder fielen. Seine Regierung bildete den Anfang eines mehr als hundertjhrigen Frie-dens. Da durch die Kriege und die Prachtliebe seines Vaters die Kassen geleert waren, war er darauf bedacht, durch Sparsamkeit und Einfhrung von Steuern den Staatshanshalt zu ordnen; doch erlangte er nur mit Mhe von den Stdten die Bewilligung der Bierziese". Als Freund der Bildung betrieb Johann Cicero die Grndung einer Universitt in Frankfurt a. O., die unter feinem Nachfolger einge-weiht wurde. 88. Brandenburg zur Zeil der Reformation. 1. Joachim I., 1499 1535, war erst fnfzehn Jahre alt, als er 1499. die Regierung antrat. Er hatte eine schwere Aufgabe vor sich. Denn die allgemeine Not, die durch eine Pest und eine Hungersnot hervorge-rufen war, wurde dadurch vergrert, da einige Adelsgeschlechter wieder *) Als ein besonderes Ereignis meldete er einmal feinem Vater, da er sich em Dutzend silberne Lffel habe anschaffen knnen.

2. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 2

1909 - Leipzig : Hirt
Li ,e\ 61 n&sjnedjte. Die Landsknechte, eine von Maximilian I. eingefhrte Futruppe, wurden aus allen Stnden geworben. Die Waffen (tapieg, Schwert, Feuerrohr) hatte sich jeder selbst zu besorgen, auch die Kleidung, die meist farbenfreudig und bequem war. Mit den Soldaten zogen vielfach auch ihre Frauen und Kinder ms Feld. - Auf dem Bilde wird nach dem Zelte des Feldobersten ein Unterhndler von zwei berittenen Offizieren geleitet. Links I..gamtlien'^ne- Das aufgesteckte Reisigbndel dahinter bezeichnet das Marketenderzelt. Die Zelte der Fhrer waren kenntlich an dem aufgesteckten Banner.

3. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 74

1909 - Leipzig : Hirt
74 Zweite Periode der Neuzeit. Die Zeit der unumschrnkten Frstengewalt. 100. 100. Friedrich der Groe nach dem Siebenjhrigen Kriege. Joseph Ii. 1. Heilung der Kriegsschden. Die Bevlkerung Preuens war durch den Krieg von 5ya auf 5 Millionen zurckgegangen, und der Zustand des Landes war hnlich wie nach dem Westflischen Frieden. Schnelle Hilfe tat not. Da berwies der König den Bauern die Vorrte, die er fr den Feldzug des nchsten Jahres aufgespart hatte, Getreide, Pferde und bares Geld. Es erfolgte auch ein teilweifer Steuererla auf mehrere Jahre. Am meisten geschah fr Schlesien, dessen Bewohner recht den Unterschied zwischen der lssigen sterreichischen Verwaltung und dem straffen preuischen Regiment empfanden. Drfer wurden neu angelegt, zerstrte Städte wieder aufgebaut, die Abgaben gerecht verteilt. In kurzer Zeit hoben sich Wohlstand und Zahl der Bevlkerung. Bald nach dem Friedensschlu erlie der König das General-Landschulreglement, welches das auf allgemeiner Schulpflicht beruhende preuische Volksschulwesen gesetzlich regelte. Nach einigen Jahren sah sich Friedrich gentigt, um der erschpften Staatskasse auszuhelfen, die vom Groen Kurfrsten stammende Ein-richtung der Verbrauchssteuern bedeutend zu erweitern. Der Staat allein erhielt das Recht, Kaffee und Tabak zu verkaufen (Monopol), wo-durch bedeutende Einnahmen erzielt wurden. Die drckenden Abgaben wren von der Bevlkerung freudiger ertragen worden, htte er nicht zu Beamten der Steuerverwaltung Franzosen berufen, die darin viel Er-fahrung besaen, die sich aber durch Hrte und Willkr verhat machten. 2. Die erste Teilung Polens, 1772. Im Wahlreiche Polen, in dem der König machtlos und ein zgelloser Adel im Besitz aller Rechte war, hatte alle staatliche Ordnung aufgehrt. Nach dem Tode Augusts Iii. wurde unter dem Einflusfe russischer Bajonette Stanislaus Ponia-towski, ein Gnstling der Kaiserin Katharina, die schon lange ihre be-gehrlichen Augen auf Polen richtete, zum König gewhlt. Gegen ihn bildete sich eine Adelsverschwrung, die einen grauenvollen Brgerkrieg erregte. 1772. Da kam zwischen Rußland, Preußen und sterreich ein Teiluugs-vertrag zustande; jeder der drei Staaten erhielt die an sein Gebiet an-grenzenden polnischen Landesteile. Preußen bekam das alte deutsche West-preuen, jedoch ohne Danzig und Thorn, und den Netzedistrikt. Das Deutschtum in diesen Gegenden wurde dadurch vor dem Untergange ge-rettet. Die Zustnde im Lande waren trostlos. Städte und Drfer lagen in Trmmern, Gewerbe und Handel waren fast verschwunden; die von Wlfen geplagte, von verwilderten Gutsherren gepeinigte Landbevlkerung erlag der Pest und dem Branntwein. Mit liebevoller Sorgfalt nahm sich

4. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 29

1909 - Leipzig : Hirt
82. Der Dreiigjhrige Krieg. I. Der Sieg der katholischen Partei. 29 tische Kirche niedergerissen und in Braunau eine solche aus Befehl des dortigen Abtes geschlossen worden. Die Protestanten beschwerten sich darber beim Kaiser, wurden aber scharf abgewiesen. Da versammelten sich die protestantischen Stnde 1618 in Prag; sie gaben den zehn Statt-Haltern, denen der Kaiser die Verwaltung des Landes bertragen hatte, die Schuld, drangen bewaffnet zu ihnen ins Schlo und warfen nach bhmischem Brauche zwei von ihnen nebst einem Geheimschreiber zum Fenster hinaus. 2. Der Bhmische Aufstand, 16181621. Die Stnde nahmen darauf die Verwaltung selbst in die Hand, sammelten Truppen und vertrieben die Jesuiten. Als bald darauf der Protestautenseind Ferdinand Ii. (16191637) von Steiermark Kaiser wurde, whlten die Bhmen das Haupt der Union, den jungen, unentschlossenen Kurfrsten Friedrich V. von der Pfalz, den Schwiegersohn Jakobs I. von England, zu ihrem König. Fr den Kaiser fhrten Maximilian von Bayern, das Haupt der Liga, und sein kriegstchtiger Feldherr Tilly den Krieg. Tilly, ein Niederlnder, hatte sich in spanischen Diensten zum Feldherrn aus-gebildet. Er war ein eifriger Katholik, einfach und mig in krperlichen wie in geistigen Bedrfnissen. Durch die einstndige Schlacht am Weien Berge bei Prag im Jahre 1620 fand der Krieg ein rasches Ende. Der Winterknig", der nicht einmal an der Schlacht teilgenommen hatte, lie seine Hauptstadt und seine Schtze im Stich und begab sich eiligst auf die Flucht. Bald war das durch fremde Truppen und einheimische Bauernhaufen arg mit-genommene Land wieder dem Kaiser unterworfen. Die Fhrer des Auf-standes wurden mit blutiger Strenge bestraft, ihre Gter eingezogen, der Majesttsbrief vernichtet, der Protestantismus gewaltsam unterdrckt, die Universitt Prag den Jesuiten bergeben. Viele Tausende wanderten in die Fremde, um ihrem Glauben leben zu knnen. Mit Bhmens Wohl-stand und Bildung war es vorbei. 3. Der Pflzische Krieg, 16211623. Der flchtige und vom Kaiser 1621 gechtete Bhmenknig fand wenig Beistand. Die Union lste sich auf. bis Nur einige Landsknechtfhrer, wie Ernst von Mansfeld und Christian *623. von Braunschweig, zogen fr ihn das Schwert. Aber Tilly eroberte die Pfalz, besiegte die von ihnen gegen ihn gefhrten Heere und wandte sich nach Norddeutschland. Die Pfalz nebst der Kurwrde erhielt Maxi-milian von Bayern; die Bcherschtze der Heidelberger Universitt schenkte der neue Kurfürst dem Papste. 4. Der Dnische Krieg, 16251629. Nun zog der Dnenknig 1625. Christian Iv. fr die deutschen Protestanten und die Erweiterung seiner Macht ins Feld. Der Kaiser dagegen erhielt eine willkommene Hilfe durch Wallenstein. Albrecht von Waldstein stammte von protestantischen Eltern in Bhmen. Nach ihrem frhen Tode wurde er in einer Jesuitenanstalt erzogen und trat zur

5. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 42

1909 - Leipzig : Hirt
42 Brandenburgisch - Preuische Geschichte. 87. 1440. 3. Friedrich Il, der Eiserne, 1440 1470, kaufte die Neumark zurck, die Siegmund an den Deutschen Orden verkauft hatte. Seinen Beinamen erwarb er sich durch die Festigkeit seines Willens. Fest hielt er an seinen frstlichen Rechten gegenber den Stdten, die unter den Wittelsbachern und Luxemburgern immer selbstndiger geworden waren. Die Doppelstadt Berlin-Klln, die damals etwa 12000 Einwohner hatte, bestritt ihm sogar das Recht, in ihre Mauern einzuziehen. Friedrich aber brach den Widerstand der Brger und befestigte sein Ansehen durch einige tausend Reiter, die er mitbrachte. In der bezwungenen Stadt, an der Stelle des heutigen Kniglichen Schlosses, erbaute er eine Hofburg und nahm dort seinen Wohnsitz. 2. Brandenburg \<U7. Die gleiche Festigkeit zeigte er, wenn es sich um die Rechte anderer handelte. Nach dem Tode des Knigs von Polen wollten ihn die polnischen Groen zum Könige haben; er aber schlug die Krone aus, um nicht den rechtmigen Erben zu beeintrchtigen. Der König von Bhmen fate mit anderen deutschen Fürsten den Plan, den Kaiser Friedrich Iii. abzusetzen, und suchte durch groe Versprechungen auch den Kurfrsten von Brandenburg dafr zu gewinnen. Dieser aber blieb fest und vereitelte dadurch den Plan. Er wollte um keinen Preis dem Kaiser die Treue brechen.

6. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 16

1909 - Leipzig : Hirt
16 Verkehrsmittel. 34. Chaisentrger. Seit der Mitte des 14. Jahrhunderts begann man in den deutschen Stdten einzelne Straen zu pflastern? solche Straen nannte man Steinweg". Allein bis zum Ende des 18. Jahrhunderts war das Pflaster, welches hufig aus spitzen und holprigen Flukieseln bestand, sehr mangelhaft, die Reinigung un-regelmig. Daher war die Portechaise" ein so beliebtes Verkehrsmittel wie im 19. Jahrhundert die Droschke. 35. Reisebild aus Chodowieckis Reise von Berlin nach Danzig. (Endedes 18.Jahrhunderts.) Das Reisen war im 18. Jahrhundert noch recht beschwerlich. Fureisen waren nicht blich, die gewhnlichen Post-Verbindungen selten und die Wagen auf den schlechten Wegen mancherlei Unfllen ausgesetzt. So blieb der Wagen des jungen Goethe auf der Reise von Frankfurt nach Leipzig im Schlamm stecken und mute von den Reisenden herausgearbeitet werden. Viele zogen esvor, zu Pferde zu reisen, eeerg-fcckert-tns tqf Internationale Schulbuchtorschun Braunscnwe.v 6r.nuldur.ndiduotne<

7. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. uncounted

1909 - Leipzig : Hirt
Die Lndernamen innerhalb der Rtirh.slcrrise, sind durch roten Druck bezeichnet. Die Jumsastdte sind rot, die, Reichsstdte-schwarz unterstrichen S Bist imi Czb L Erzbistum, F Trstejitunt, H Hz Herzogtum I Xr A -Abtei P Probstet Gr G Grafschaft Relais esse Gans Scnipncti f Zuderr L a ngug !l stlxxgr e enwicti 4 Hirts Historischer Kartenatlas J : 7.000.000

8. Lehrbuch für die beiden ersten Jahre des erdkundlichen Unterrichts - S. 47

1900 - Breslau : Hirt
B. Die Umgebung des Heimatortes. 47 „Ich kenne einen weiten Saal mit Säulen hoch und schlank, Viel Mnsikanten sitzen drin und spielen frei und frank. Ans grünen Polstern sitzt man da und hört in gnter Ruh' Ganz ohne alles Eintrittsgeld froh dem Konzerte zu. Wie heißt er doch, der schöne Saal? Das sage mir geschwind Und rate hnrtig, welches wohl die Mnsikanten sind!" 6. Die Beschäftigung der Bewohner und die menschlichen Wohn- sitze. Die Menschen lassen sich nur da nieder, wo sie hoffen, sich ernähren zu können. Enthält ein Fluß viel Fische, so kommen die Leute herbei, um diese zu fangen und von ihnen und ihrem Verkauf zu leben. Sie bauen sich in der Nähe des Ufers ein Häuschen und legen sich bei diesem wohl auch einen Blumen- und Gemüsegarten an. Und da der Mensch die Ge- selligkeit liebt und der Mithilfe anderer bedarf, so kommt zu dieser ersten Ansiedelung eine zweite u. s. f., und so entsteht ein Fischerdorf. Ist genügend Wärme vorhanden, und ist der Boden fruchtbar und hinreichend bewässert, so bepflanzen ihn die Menschen mit Getreide, Kar- toffcln und andern Sämereien, und auf den üppigen Grasfluren weiden sie ihr Vieh. So entstehen einzelne Gehöfte und aus diesen wiederum die Vanerndörfer. Außer den Bauergehöften gehören zu einem Dorfe noch kleinere Hausgrundstücke und Arbeiterhäuser. Vergleiche Stadt und Dorf in Bezug auf a) die Größe und Zahl der Häuser, d) deren Bau und Umgebung, e) die Straßen, Plätze und sonstigen Einrichtungen (Beleuchtung, Wasserversorgung, Wochen- und Jahr- markt u. s. w.)! Befindet sich in einem Dorfe eine Kirche, so ist es ein Kirchdorf. Wird in ihm an gewissen Tagen Markt abgehalten, so nennt man es Marktflecken. Diese haben städtisches Aussehen. Nenne Ortschaften in unserer näheren Umgebung! Bestimme deren Lage zu unserm Heimatorte! Was bedeuten die Grenzsteine zwischen den Äckern und an den Rändern der Wiesen und Wälder? Die meisten Leute eines Dorfes treiben Ackerbau und Viehzucht. Worin besteht die Hauptbeschäftigung der Landbewohner in unserer Gegend? Welche Beschäftigungsarten hängen a) mit der Pflanzenwelt, b) mit der Tierwelt zusammen? Aber auch die Mineralien (Lehm, Thon, Braunkohle u. s. w.) bieten dem Menschen Beschäftigung und Lebensunterhalt. Inwiefern zeigt dies unsere Heimat? Zum Bestellen des Ackers braucht der Land mann (Bauer) allerlei -Gerätschaften; ferner braucht er ein Wohnhaus, sowie Ställe für das Vieh, Scheunen für Heu und Getreide, Schuppen zur Unterbringung von Wagen, Feld- und Gartengerätschaften: auch Hausgeräte. Kleidung und dergl. mehr. Den Bau der Häuser und die Herstellung der verschiedenen Gerätschaften über- trägt er den Handwerkern. Von diesen leben in den Dörfern: Maurer, Zimmerleute, Schneider, Schuhmacher, Stellmacher, Schmiede, Sattler u. a. m. Aus dem Getreide, das der Landmann erntet, mahlt der Müller das Mehl; aus ihm bäckt der Bäcker Brot und Kuchen; aus der Gerste bereitet der Brauer das Bier, aus der Weintraube der Winzer den Wein. Der Flachs wird zu Garn gesponnen, das auf dem Webstuhl unter £>er Hand des Webers sich in Leinwand verwandelt.

9. Lehrbuch für die beiden ersten Jahre des erdkundlichen Unterrichts - S. 53

1900 - Breslau : Hirt
C. Das Heimatland. 53 niedrigsten Erhebungen stark genug hervortreten zu lassen, muß in den meisten Fällen der Vertikalmaßstab im Verhältnis zum Horizontalmaßstab vergrößert werden; doch sollte das Überhöhen des Reliefs niemals mehr als das Vier- fache des Horizontalmaßstabes betragen. Aus dem höchsten und niedrigsten Punkte, sowie aus der Anzahl der Höhenlinien ergiebt sich die Dicke der zum Aufbau nötigen Pappe. Auf diese überträgt man die Höhenlinien, schneidet die Pappe aus und baut das Relief, indem man die Pappschichten aufeinanderlegt und aufnagelt. Die dabei entstehenden treppenförmigen Abstufungen werden dnrch Einstreichen von Thon oder Plastilina (käuflich bei K. Typke, Berlin; 1 kg kostet 1,50 J6) geglättet. Das so entstandene Skelettrelief wird mit einem Rahmen versehen, der den höchsten Punkt des Reliefs um einige Centimeter überragt, mit Öl (Firnis) be- strichen und dann mit flüssigem Leim Übergossen. Ist dieser erkaltet, so hebt man ihn ab, gießt in die Leimform Gips, überstreicht das entstandene und von der genannten Form befreite Relief zwei- bis dreimal mit Firnis und bemalt es mit Ölfarbe. e) Das Prof il ^ Unter Profil im erdkundlichen Sinne versteht man die Zeichnung des senkrechten Durchschnitts einer Landschaft. Profilzeichnnngen i. Fig. 18. Überhöhter Querschnitt dnrch das Deutsche Reich iu der Linie Rostock-München. sind ein vorzügliches Mittel zur Belehrung über die Gestaltung der Erdober- fläche, da sie besser als jede andere bildliche Darstellung die Höhenunterschiede einer Landschaft veranschaulichen. Darum sollte es der Lehrer nicht versäumen, unter Mitarbeit der Schülerinnen Profilzeichnungen an der Wandtafel zu eut- werfen. Sie verlangen von ihm nur eine geringe Zeichenfertigkeit und werden von den Schülerinnen leicht verstanden. Die Richtigkeit eines Profils hängt davon ab, daß für Höhen- und Längen- ausdehnuugen der gleiche Maßstab genommen wird. Je kleiner er aber ist, desto undeutlicher werden die Höhen, daher überhöht man diese, d. h. man nimmt für die Höhen einen größeren Maßstab an als für die wagerechten Abstände. S. Fig. 18. C. Das Heimatland. Nachdem der Lehrer mit seinen Schülerinnen die Umgebung des Schul- ortes nach allen Richtungen durchstreift hat, zu den Bergen und Thäleru, zu 1) Nach Dr. Heilmann, Reliefkarten. Schulblatt der Provinz Brandenburg. 65. Jahrgang, 1. Heft, S. 57 ff. Als weitere Anleitungen zur Herstellung von Reliefs sind zu empfehlen: 1. Professor Dr. Lehmann, „Vorlesungen über die Hilfsmittel des erdkundlichen Unter- nchts", und 2. Wiget, „Der kleine Reliefarbeiter". Zürich, Verlag von Füßli & Co. 2) Die Heimatkunde soll nicht bloß Lehrgegenstand des 3. und 4. Schuljahres fem, sondern muß auf den folgenden Stufen erweitert und vertieft werden. Dahin aber gehört auch das Zeichnen des Profilbildes der heimatlichen Landschaft, das der Ausgangspunkt zu andern Profilzeichnungen werden soll.

10. Lehrbuch für die beiden ersten Jahre des erdkundlichen Unterrichts - S. 74

1900 - Breslau : Hirt
74 Ii. Die Erde. 3. Die ungeheure russische Tiefebene nimmt reichlich die Hälfte Europas ein. Zu welchem gold- und edelsteinreichen Gebirge steigt sie im O. auf? An welche Meere grenzt sie im N., W. und S-? Sie weist viele Seeen und Flüsse auf, die in der Ebene Raum zur Entwicklung haben und sich leicht durch Kanäle verbinden lassen. Aus dem Ladogasee, dem größten des Erdteils, fließt die kurze, aber wasserreiche Newa zur Ostsee. An ihrer Mündung liegt Petersburg. Erst vor 200 Jahren entstanden, ist sie die jüngste unter den Hauptstädten Europas und bietet daher mit ihren breiten, geraden Straßen, ihren zahlreichen Palästen und ihren anßer- ordentlich großen Plätzen einen herrlichen Anblick dar. — Anf der höchsten Erhebung der russischen Ebene, der nur bis zu 350 m aufsteigenden Walda'i- höhe, entspringt Europas längster und wasserreichster Strom, die Wolga. Welche beiden Laufstrecken sind an ihr zu unterscheiden, und in welchen großen Landsee ergießt sie sich-") Ii. Die Glieder Europas. Die Glieder Europas sind meist gebirgig. An die Ostalpen schließen sich aa) die Gebirge und Bergläuder der Balkanhalbiuscl. Unter diesen erstreckt sich in w.ö. Richtung bis an das Schwarze Meer der Balkan oder Hämus. Mit den Westalpen stehen dd) die Apenninen in Verbindung. Sie durchziehen der Länge nach die Halbinsel Italien, die sich wie eiu großer Reiterstiefel in das Mittel- meer hinein erstreckt. Zwischen welchen Meeren? In der Mitte der Halb- insel fließt der Tiber; an ihm Rom (mit großartigen Überresten aus alter Zeit), einst Hauptstadt des größten Weltreiches. An der W.-Küste liegt in dem „Paradiese Europas", am schönen Golf von Neapel der Feuer- berg2) Vesuv. Er ist etwa 7 km von Neapel, der volkreichsten Stadt der Halbinsel, entfernt und steigt vereinzelt aus der Ebene empor. Ein Kranz blühender Ortschaften urngiebt seinen Fuß. Stundenlang führt der Weg durch üppige, an Fruchtbarkeit alles überbietende Pflanzungen von Feigen, Wein und Aprikosen aufwärts. Nach und nach wird die Pflanzenwelt geringer, bis sie zuletzt ganz aufhört. Eng und steil windet sich von hier ab der öde Pfad zwischen braunroten Lavablöcken empor. Hier und da ist der Boden sehr heiß, und zwischen den Steinen qualmt es hindurch. Nach halb- stündiger, beschwerlicher Wanderung ist der Gipfel des Berges erreicht. In diesen senkt sich der Krater wie ein ungeheurer Kessel von 2 km Umfang und 20 m Tiefe. Unaufhörlich entsteigen ihm Wasser- und Schweseldnmpfe. Von Zeit zu Zeit schleudert er unter furchtbarem Getöse Steiue und Asche empor, oder er sendet glühende Lavaströmein das blühende Land hinab, die alles um sich her vernichten. 1) Landseeen oder Seeen (H 24) sind große, vom Laude umschlossene Gewässer. Der größte von ihnen ist das Kaspische Meer, der größte im Deutschen Reiche der Bodensee, 2) Feuerspeiende Berge oder Vulkane sind aus geschmolzenem Gestein entstanden, das aus dem Innern der Erde durch einen Gang, den Krater, ausgebrochen, um die Öffnung dieses Ganges herum aufgeschüttet und dann erstarrt ist. Solche Berge haben meist die Gestalt eines Kegels (H 15). _ 3) Die Lava besteht ans feurigflüssigen Gesteinsmafsen, die über den Kraterrand herabfließen und dann allmählich erstarren.
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