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1. Die brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 41

1837 - Leipzig : Crayen
Das Churfürstenth. Brandend. bellm Abtreten d. luxemb. Linie. 41 15. Das Churfürstenthum Brandenburg bei'm Abtreten der luxemburgischen Linie. Wenig Land, wenig Einkünfte, viele innere und äußere Kriege und Unruhen, viel Noth und Elend überall, das war der Zustand des Staates, den Friedrich für seine 400,000 Dukaten an sich ge- bracht hatte. Nur die Mittelmark war noch ungetheilt. Von der Altmark hatten Magdeburg und Braunfchweig, von der Priegnitz und Ukermark, Pommern und Mecklenburg beträchtliche Strecken inne. Alle übrigen Landestheile waren ganz verloren. Und wäre in diesem kleinen übriggebliebenen Theile nur Wohlstand gewesen, so hatte sich um so eher die Möglichkeit gezeigt, daß der vor hundert Jahren so mächtige Staat sich recht bald wieder erholen werde; aber welch ein Bild tritt uns hier entgegen! Die Aecker lagen verwüstet und unbe- baut. Man wußte ja am Morgen nicht, ob nicht am Abend schon die Hufe der Rosse Alles zertreten und Räuber Alles foctgeschleppt haben würden. Der Dörfer viele lagen in Aschenhausen, die Städte waren ihres Handels und ihres Wohlstandes beraubt. Unglückliche Men- schen zogen hungrig umher, ohne Obdach, ohne Kleidung, und wurden aus Noch — Räuber. — Der größte Theil des Adels verdiente die- sen Namen nicht, er gehörte zu dem Raubgesindel; der kleine bessere Theil verschloß sich in seine Burgen, aus Furcht, bei nächster Gelegen- heit ausgeplündert zu werden. Der Bürger konnte sein Gewerbe nicht ausüben, und wenn er es auch betrieb, er vermochte wegen der Lähmung des Handels seine Waare nicht abzusetzen. Am meisten seufzte der Landmann. Wehrlos, der Willkür preis gegeben, war er am härtesten gedrückt und daher am unglücklichsten. Auf ihm ruhete fast die ganze Last der Abgaben, und wurde er nun der Mittel seiner Ernährung und seines Erwerbs, nämlich des Viehes und der Ackergeräthe, beraubt, woher dann Brot nehmen in der Wüste? Darum nahmen Trägheit und Stumpfsinn in diesem Stande ganz vor- züglich überhand. Die Landeseinkünfte waren bis auf 30 bis 40,000 Thaler her- abgesunken. Und das war gar nicht anders möglich. Zölle, Forsten, Gerichtsbarkeit und Münzgerechtigkeiten waren theils verkauft, theils verpfändet. Adel und Geistlichkeit hatten völlige Freiheit von den ge- wöhnlichen Abgaben errungen, und die Städte sich bedeutende Gerecht- same und Vortheile zu verschaffen gewußt. Der Landmann war in Noth und Armuth und verließ oft sein ganzes Hab und Gut, weil er sich selbst davon nicht mehr ernähren, geschweige denn noch hohe Abgaben erschwingen konnte. Der Churfücst Friedrich I. bezahlte daher mit 400,000 Dukaten das Land theuer genug. Denn diese Summe trug zue damaligen Zeit an 72,000 Thaler Zinsen, und so mußte Friedrich, wenn er die Landeseinkünfte dagegen rechnete, noch eine große Summe für die Ehre bezahlen, Churfürst von Brandenburg zu heißen.

2. Die brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 64

1837 - Leipzig : Crayen
64 11. Abschnitt. Die Churfürsten von Brandenburg rc. den machten aber, daß der Pilger viele erkrankten. Seitdem Jerusa- lem und die Umgegend in den Händen der ungläubigen Türken war, mangelte es den armen kranken Pilgern an Verpflegung und das Elend der Kranken stieg auss äußerste. Besonders schlimm waren die Deutschen daran, weil ihrer sich auch Niemand annahm. Da fühlte ein deutsches Ehepaar mit seinen erkrankten Landsleuten Mitleid und stiftete ein Krankenhaus für deutsche Pilger, welches das Marien- hospital der Deutschen zu Jerusalem genannt wurde. Als in der Folge die Christenheit in Europa sich erhob, um das heilige Land aus den Händen der Türken zu reißen, und deshalb große christ- liche Heerschaaren nach Palästina zum Kampfe zogen, da vermochte das kleine Macienhospital nicht alle die kranken deutschen Krieger und Pilger zu fassen. Insbesondere war bei der Belagerung der Stadt Akon die Noch sehr groß. Hier entstanden unter den deut- schen Kämpfern Krankheiten und Seuchen, und die Menge der Kranken war so groß, daß die meisten ohne alle Hülfe da lagen. Kaufleute aus Bremen und Lübeck, welche gerade des Handels wegen dort wa- ren, sahen dieses Elend. Die Noch ihrer Landsleute ging ihnen sehr zu Herzen. Sie machten aus den Segeln ihrer Schiffe Zelte, nah- men in dieselben die erkrankten Deutschen aus, pflegten und warteten ihrer mit der größten Liebe und heileten viele. Dies schöne Beispiel konnte nicht ohne Wirkung bleiben. Deutsche Ritter und Für- sten wetteiferten, das wohlthatige Unternehmen durch reiche Gaben und persönliche Thcilnahme zu unterstützen. Die deutsche Verpfle- gungs-Anstalt gedieh so herrlich, daß der Herzog Friedrich von Schwaben mit den übrigen in Palästina anwesenden deutschen Fürsten und Rittern einen Ritterorden daraus bildete. Nur Deutsche vom Adel konnten Mitglieder desselben sein, und ihr Beruf war, die Ver- wundeten zu heilen, der Krankenml pflegen, die frommen Wallfahrer auf ihrer Reise zu schützen und überall gegen die Ungläubigen zu kämpfen. Die neue Verbindung wurde i^ec deutsche Ritterorden genannt; der erste des Ordens führte den Titel: Hochmeister. Anfangs war dieser Orden sehr unbedeutend, aber nach und nach mehrte er sich und wurde mächtiger. Vield fromme Fürsten, Ritter und Herren in Europa vermachten dem deutschen Orden große Geschenke, und da er sehr tapfere Mitglieder zählte und in sei- nen Kämpfen gegen die Ungläubigen beinahe immer siegte, so gelangte er zu einer sehr großen Berühmtheit, welche ihn in der ganzen Welt bekannt machte. Vorzüglich erhob ihn der hochberühmte Hochmeister Hermann von Salza. Unter diesem zählte der Orden mehrere tausend Ritter, und jeder derselben war ein Held. Große Provinzen gehörten dem Orden und ihr Hochmeister galt den höchsten deutschen Fürsten gleich. An den Hochmeister Hermann von Salza wendete sich nun Her- zog Conrad von Masovien und Bischof Christian von Preußen mit der Bitte, ihnen gegen die heidnischen Preußen beizustehen. Das versprach auch der Hochmeister und der damalige deutsche Kaiser und

3. Die brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 107

1837 - Leipzig : Crayen
107 Der große Churfürst als Regent. seine Ueberlegenheit den Churfürsien gar hart empfinden. Er be- fghl ihm im gebietenden Tone, mit Schweden Frieden zu schließen und alle Eroberungen ohne weitere Entschädigung herauszugeben. Das war ein schweres Wort. Alle Anstrengungen und alle Vortheile wur- den dadurch zu Nichte gemacht. Doch die Noch gebot. Denn die Franzosen fielen wüthend in die clevischen Lander, und machten An- stalten, dieselben sich zuzueignen. Und so mußte Friedrich Wilhelm im Frieden zu -Saint Germain in jene unbillige Forderung willigen, die ihm so manche Freude und so manchen Wunsch vereitelte. Tief krankte ihn diese Behandlung, und voll bittren Unwillens sprach er bei Unterzeichnung des Friedens: „Möchte doch einst aus meiner Asche ein Racher erstehen!" — Sie sind erstanden, die Racher, erhabener Fürst! 28. Der große Churfürst als Regent. Wohl hatte der schwedische Kanzler Oxensiierna Recht gehabt, als er schon in den ersten Regierungsjahren unsers Churfürsten von ihm sagte: „Ec wird der größte deutsche Fürst und ein vortrefflicher Regent werden." Diefe Vorhersagung traf im ganzen Umfange ein. Denn Friedrich Wilhelm ist nicht als Wiederhecsteller seines gesunkenen Landes, sondern als der Gründer eines ganz neuen zu betrachten. Wie das ererbte Reich im Jahre 1640 war, und was der junge Regent gleich that, um Noch und Elend zu mildern, ist schon gesagt. Aber die neue Schöpfung unsers großen Chucfürsten ist um so merkwürdiger, weil er nach wenigen Jahren in seinem eifrigen Bemühen um Landeswohl und Volksglück durch Krieg unterbrochen und dadurch gezwungen wurde, große Opfer von sei- nen Unterthanen zu verlangen. Erhöhte und neue Steuern von Hausern und Aeckcrn, die Accise, die Salz- und Kopfsteuer und das Stempel- papier wurden eingeführt, um die Ausgaben für Heer und Kriegsbe- dürfnisse zu bestreiten. Und doch konntt das Reich diese Abgaben tragen, beim sein Fürst' sorgte dafür, daß Betriebfamkeit im Lande war, und daß fleißige Hände schafften und wirkten. Der Ackerbau wurde mehr und mehr befördert, und insbesondere der Gartenbau in Flor gebracht. Friedrich Wilhelm war selbst ein Freund der Garten- baukunst und sparte weder Mühe, noch Kosten, um durch eigenes Beispiel seinen Unterthanen Liebe zu derselben einzuflößen. Wohl ist es erwahnenswerth, daß er mit manchen Aufopferungen den Anbau der Kartoffeln, eines damals in Deutschland noch fast gar nicht be- kannten Nahrungsmittels, beförderte und in der Nahe von Berlin Versuche anstellen ließ, die sehr glücklich aussielen. Zur Belebung des Handels im Lande ließ er den Friedrich- Wilhelms-Kanal bei Mühlrose, zur Vereinigung der Oder mit der Spree, anlegen, ein Werk, welches 1662 angefangen und 1668 vol- lendet ward. — Brandenburg war der erste deutsche Staat, in wel- chem der Fürst selbst das Postwestn einführte; ebenfalls ein großes

4. Die brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 69

1837 - Leipzig : Crayen
Ss M. 'fwa ■ Die Mitbclehnung Brandenburg's über Preußen. gen an, damit der Bürger fähig sek, den eigenen Herd ztt vertheidigen. Den Handel belebte er durch den großen Schutz, welchen er ihm ge« wahrte, und durch mancherlei Begünstigungen. Ackerbau, Viehzucht, Gewerbe und Künste stiegen zu einer' hohen Stufe. Bei aller dieser Sorge für die Landeswohlfahrt vergaß er es nicht, auf Gottesfurcht und gute Sitten zu halten und selbst durch einen guten Wandel ein nachahmungswürdiges Beispiel zu geben. So nahm Preußen und der Orden an Ansehen, Macht und Wohlstand, fast unglaublich zu. Ums Jahr 1400 waren im Lande 55 Städte, 48 Schlösser, 18,370 Dörfer, 640 Pfarrdörfer und 2000 Freihöfe. Die jährlichen baaren Einkünfte des Ordens betrugen 800,000 Gulden, in den Vocrathshausern lag eine unermeßliche Menge Getreide; der Handel, die Gewerbe, der Ackerbau blüheten, sogar ein guter Wein wurde gebaut. Die Pracht der Ritter war so sehr gestie- gen, daß der Hochmeister ein Gesetz gab, nach welchem ein gewöhnli- cher Ordensritter nicht über 10, ein höherer nicht über 100 Pferde halten sollte. Wer hatte damals wohl gedacht, daß ungefähr 60 Jahr spater der Glanz des Ordens dahin und das Land in namenloses Elend gestürzt sei! Der alte Heldengeist des Ordens wich mehr imd mehr, weil sich die Ritter in Uebermuth dem Stolze, der Bequemlichkeit und der Ueppigkeit Hingaben. Es wurde bei ihnen nicht mehr der Gemeinsinn gefunden, durch welchen sie früher fast Wunder gethan hatten. Zwar siegte das Ordensheer in dem langen Kriege gegen Polen und Lithauen noch recht oft, erlitt aber auch nicht selten große Unfälle. Und so geschah es, daß bald die Polen in Preußen eindrangen, um Verwüstungen und Grausamkeiten auszuüben, bald die Ritter dem Feinde in seinem Lande Gleiches mit Gleichem vergalten^ Es konnte nicht anders sein, als daß der Wohlstand des sonst so blühwm Landes sank. Die Ausgaben vermehrten, die Einnahmen verrinmten sich. Es mußten drückende Abgaben ausgeschrieben werden, die Nahrungsquellen flössen geringer, viele hörten gar auf. Im Lande entstand über dies Alles viel Miß- vergnügen, und da schlechte und eigennützige Menschen das Volk glau- den machten, der Hochmeister Heinrich von Plauen habe einzig und allein an diesen Leiden Schuld, so entstanden zwei Partheien im Or- den, von welchen die eine es mit dem Hochmeister hielt, die andere gegen ihn war. Die Uneinigkeit wurde gar so groß, daß die Gegen- parthei einen zweiten Hochmeister, Michel von Sternberg, wählte. Dies war aber ein großes Uebel für den Ocdensstaat. Er zer- fleischte sich^ nun selbst. Die Polen benutzten diese Lage der Dinge und überwältigten die Ritter überall. Noch und Elend vermehrten sich, und Preußen gerieth mehr und mehr in Verfall. Es sollte aber noch schlimmer werden. Der Hochmeister Michel von Sternberg hatte, um seinen Anhang zu vermehren, den Städten und dem Land- adel eine Theilnahme an der Landesverwaltung gestattet. Diese Art von Landstanden hatte anfangs nicht viel zu bedeuten gehabt; jetzt

5. Die brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 73

1837 - Leipzig : Crayen
73 Die Churfürsten Johann Georg und Joachim Friedrich. nette manche Stadt und manches Schloß. Dazu sammelte er noch einen bedeutenden Schatz. Selbstregieren, Selbstsehen, Selbstordnen, das war seine Weise, und das führte er mit Nachdruck aus. Recht und Gerechtigkeit wal- teten im Lande, Untreue wurde hart bestraft. „Ich will Gerechtigkeit, und wenn die Welt untergeht," pflegte er zu sagen. Oft durchreisete er verkleidet seine Staaten, um sich vom Zustande derselben genau zu überzeugen. Als ihm einst auf einer solchen Wanderung eine Gast- wirthinn, ohne ihn zu kennen, seine Fehler recht ordentlich vorgehalten hatte, sprach er zu der erschrockenen Frau, als sie inne ward, zu wem sie geredet: „Sei ohne Sorgen! Ich freue mich, von dir Wahrhei- ten gehört zu haben, die mir meine Rache nie sagen." Johann starb ohne männliche Erben, und so fiel sein Land an das Churfürstenthum Brandenburg zurück, welches unter Joachim's Regierung nur 421 ^Meilen umfaßt hatte. 22. Die Churfürsten Johann Georg, von 1571 bis 1598, und Joachim Friedrich, von 1598 bis 1608. Johann Georg erbte von seinem Oheim nicht allein dessen Land, sondern auch dessen Grundsätze. Größtenteils am Hofe zu Stettin erzogen/war er auch so sparsam, streng und gewissenhaft, als Mark- graf Johann. Er hatte schon immer als Churprinz mit Unwillen die üble Wirthschast der Günstlinge seines Vaters angesehen und sich fest vorgenommen, dereinst die^tteulosen Diener zu bestrafen. Das führte er denn auch gleich auh^als er zur Regierung gekommen war. Die Günstlinge des Vaters emm^^r ihrer Aemter und zog ihr Vermögen ein. Den Kanzler ^Dd^rier aber behielt er. Vorzüg- lich hart mußte der Kammerling Lippotd büßen. Er hatte grenzenlo- sen Wucher getrieben, oft 54 Thaler Zinsen vom Hundert genommen, ein Vermögen von Millionen zusammeü*gescharrt und durch den uner- träglichsten Stolz und Uebecmuch alle Menschen beleidigt, die es noch redlich mit Fürst und Volk meinten. Dazu stand ec im Verdachte, durch vergifteten Wein den vorigen Churfürsten gemeuchelmordet zu haben. Wirklich hatte er seinem Herrn am Tage vorher Wein ge- bracht, aber daß darunter Gift gewesen, war nur Vermuthung. Lip- pold's Frau veranlaßte selbst, daß man die Vermuthung als Wahrheit annahm. Sie besuchte ihren Mann im Gefängnisse und sagte, mit ihm in Zwist gerathen, im Zorne zu ihm: „Wenn der Chursürst wüßte, was für ein Schelm und Mörder du bist, und was für Bu- benstücke du mit deinem Zauberbuche verübst, so warst du langst kalt." Die vor der Thür stehende Wache hörte diese Worte und zeigte sie an. Man schärfte nun den Prozeß und verurtheilte Lippold zu einem fürchterlichen Mattertode. Au' sein Hab und Gut zog man ein; seine

6. Die brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 114

1837 - Leipzig : Crayen
H4 Iii. Abschnitt. Die Könige von Preußen. prophetischem Geiste: „Die Könige von Preußen werden dem Kaiser nicht so folgsam sein, als die Churfürsten von Brandenburg." Die Gesandten Friedrich's wendeten Schmeicheleien, Bestechun- gen, Geschenke an, aber Alles prallte ab. Schon verzweifelte man am Gelingen des ganzen Planes, als plötzlich ein Verhaltungsbefehl von Berlin bei der Gesandtschaft zu Wien anlangte. Man brachte denselben zu dem brandenburgischen Sekretair Bartholdi. Dieser las, er solle sich an den Pater Wolf, den Beichtvater des Kaisers, ver- wenden; man sagt jedoch, in dem Befehle habe gestanden, er solle den Pater Wolf vermeiden. Bartholdi that das Erstere, und siehe, Wolf fand sich durch diesen ehrenvollen Auftrag so geschmeichelt, daß er sein Mögliches zu thun versprach. Und der Geistliche hielt treulich Wort. Der Kaiser gab seine Einwilligung zur Annahme der preußi- schen Königswürde. So wurde denn nach mehrjährigen Unterhand- lungen, und nachdem sechs Millionen Thaler allein für Geschenke, Bestechungen und sonstige Unkosten verwendet waren, am 16. November 1700 zu Wien eine förmliche Uebereinkunft, genannt der Kronentraktakt, geschlossen. Friedrich übernahm harte Vecpstichtungcn. Er mußte aus seine Kosten 10,000 Mann Hülfstruppen dem Kaiser im Kriege stellen und durfte seine deutschen Lander nicht der Hoheit des Reichs entziehen. So ungünstig die Jahreszeit war, so wollte doch der glückliche Friedrich die Krönungsfeierlichkeit nicht verschieben. Er trat im tiefen Winter, am 17. December 1700, mit seiner Gemahlinn, der edlen, geistreichen, verchrungswürdigen Sophie Charlotte, seinem Sohne, sei- nen Brüdern und einem großen Hofstaate den beschwerlichen Weg nach Königsberg, der Hauptstadt seines künftigen Königreichs, an. Noch verband damals keine gebaute Straße die Städte Berlin und Königs- berg. Der Weg ging durch Sand und Morast, höchstens auf Knüp- peldämmen hin. Im Winter waren die Wege fast ganz unfahrbar. Aber kein Hinderniß schreckte den Churfürsten von der Reise ab, welche zwölf Tage bei den schlechten Wegen dauerte. Es war ein unabseh- barer Zug. Man hatte denselben in vier Hausen getheilt, und allein der erste dieser Haufen, in welchem sich Friedrich selbst befand, bedurfte zu seiner Fortschaffung 400 Wagen. Ueberall mußten auf den Sta- tionen 30,000 Pferde Vorspann, außer den fürstlichen, bereit stehen. Zu Königsberg wurden unermeßlich prächtige Anstalten zur Krönung ge- macht. Am 15. Januar 1701 nahmen die'feierlichkeiten ihren An- fang. Unter dem Geläute aller Glocken und dem furchtbaren Donner der Kanonen zog ein großer Zug von Hof- und Kriegsbeamten, in Seide und Sammet gekleidet, durch die. Straßen Königsbergs, hielt an fünf Platzen still, und der Vornehmste des Zuges verkündete, daß das bisher unabhängige Herzogthum Preußen zu einem Königreiche er- hoben, und dessen Regent, der allerdurchlauchtigste ^ Fürst und Herr, Friedrich, König in Preußen geworden sei. Die unzählige Volksmenge jubelte und rief unter Pauken- und Trompetenschall: „Lang lebe Fried-

7. Die brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 117

1837 - Leipzig : Crayen
Das Merkwürdigste aus der Regierung Friedrichs I. 117 3v. Das Merkwürdigste aus der Regierung Fried ri ch's l Noch waren die Feste und Feierlichkeiten zu Berlin nicht been- digt, als mit einem Male das Schreckenswort Krieg erscholl. Der Tod des kinderlosen Königs von Spanien brachte halb Europa in die Waffen. Der Kaiser Leopold verlangte die schöne Erbschaft für seinen Sohn Karl, der König Ludwig von Frankreich stritt für seinen Enkel Philipp. Es entstand der spanische Erbfolgekrieg. Ob nun gleich unser Fürst nicht im mindesten bei diesem Streite betheiligt war, so mußte er doch, zufolge des geschlossenen Kronentraktates, dem Kaiser 10,000 Mann stellen. Dabei ließ es aber Friedrich nicht, sondern Dankbarkeit gegen Leopold und Haß gegen Frankreich ver- mochte ihn, 26,000 und zuletzt an 35,000 Mann Hülfstruppen in'§ Feld zu schicken. Es kämpften preußische Truppen am Rheine und in Italien mit der größten Tapferkeit für eine.fremde Sache. Die Gebietserweiterungen, welche Friedrich erwarb, sind nicht be- deutend. Für den abgetretenen Schwibuser Kreis erhielt ec die An- wartschaft auf Ostfriesland und aus die Grafschaft Limburg in Franken; vom Churfürsten von Sachsen kaufte er die Städte Quedlinburg und Nordhausen; vom Grafen von Solms die Grafschaft Tecklenburg in Westphalen. Aie Stadt Elbing in Preußen, welche schon dem großen Churfürsten verpfändet war, vereinigte er 1698 mit seinen Staaten. Beträchtlichere Landestheile erhielt er aus der oranischen Erbschaft. Die Mutter unsers Königs war eine Prinzesstnn von Oranien, und ihre Ansprüche auf mehrere Landestheile dieses Hauses gingen auf den Sohn über. Deshalb erhielt dieser 1694 das Fürstenthum Neufchatel oder Neuenburg und die Grafschaft Valengim in der Schweiz und 1707 die Grafschaften Mörs und Lingen. Und so hinterließ Friedrich I. seinem Nachfolger ein König- reich, welches 2078 ^Meilen groß war. Leider hatte dies Reich von dem blühenden Zustande viel verloren, in welchen des großen Churfürsten treffliche Regierung es versetzt hatte. Die Erringung der Königswürde, die Krönung selbst, die Unterhaltung so großer Heere in den Kriegen verschlangen nicht Tausende, sondern Millionen. Als König hielt Friedrich auch einen königlichen Hofstaat, und zwar einen so glanzenden, als irgend ein Fürst Europa's. Hundert Kammerher- ren waren stets im Dienste; der Kammerjunker, Kammerdiener, Läu- fer und Heiducken Zahl hatte kein Ende. Und Alle diese wurden mit Hunderten und Tausenden besoldet. Dazu war der König oft bis zur Verschwendung freigebig. So schenkte er einst einem Jager, der ihm einen ungewöhnlich großen Hirsch auftrieb, ein Gut von 40,000 Thlr. an Werth. Es war ganz natürlich, daß die Ausgaben bei, weitem die 'gewöhnlichen Staatseinkünfte überstiegen. Der vom Vater gesammelte Schatz verschwand bald, und Schulden hausten sich dage- gen auf Schulden. Außerdem wurden die Unterthanen mit den

8. Die brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 81

1837 - Leipzig : Crayen
81 Johann Sigismund. teilte sprach: „Ich maße mir keine Herrschaft über das Gewissen an, wie das auch keiner Obrigkeit zukommt. Aber eben so wenig dürfen sich auch die Unterthanen einfallen lassen, der Obrigkeit vorzuschreiben, was sie ihrem Gewissen nach glauben und bekennen soll." Mit den damals so kriegerischen Holländern kam wirklich noch in demselben Jahre ein Bündniß zu Stande. Sie rüsteten sich schnell und drangen zu Gunsten Brandenburgs in die clevischcn Lander ein. Dazu liehen sie dem Churfürsten 100,000 Thaler. Diese Geldhülfe sollte aber unserm Vaterlande theuer zu stehen kommen. Weder Jo- hann Sigismund, noch sein Nachfolger bezahlten Kapital und Zinsen. Die Schuld schwoll so an, daß sie am Ende über 12 Millionen Gulden betrug. Es wird zu seiner Zeit ihrer Tilgung Erwähnung geschehen. — So waren also die Schwerter aus der Scheide gerissen. Spanier und Holländer tummelten sich in den schönen Erbschaftslan- dern herum und drückten dieselben durch viele Erpressungen. Union und Lige standen im Begriff, ebenfalls mit ihren Schaaren loszu- brechen, — da lenkte die gütig waltende Vorsehung über Völker und Lander diesmal den Kriegssturm hinweg und brachte die gezückten Waffen zur Ruhe. Einige fremde Machte legten sich ins Mittel und verglichen zu Xanten im November 1614 die streitenden Harr- ser. Brandenburg erhielt Cleve, Mark und Ravensberg; Neu- burg Jülich und Berg. Außer der clevischcn Landererwerbung war es diesem Churfürsten noch Vorbehalten, in den erblichen Besitz Preußen's zu kommen. Der blödsinnige Herzog starb 1618, und da man früher Polen zu- frieden gestellt hatte, so wurde nun ohne Widerrede das Land dem Churhaufe Brandenburg übergeben. Johann Sigismund freute sich seines neuen Besitzthums so sehr, daß er persönlich hinzureisen beschloß, um in eigener Person die nöthigen Anordnungen und Einrichtungen zu treffen. Aber er sollte dieses Glücks nicht völlig genießen. Noch vor Ende des Jahres 1618 rührte ihn zu Königsberg der Schlag und machte ihn zu allen Geschäften untüchtig. Er kehrte im folgen- den Jahre nach Berlin zurück, legte feierlich die Negierung nieder und übertrug sie dem Churprinzen Georg Wilhelm. Er selbst wollte sein Leben ganz in der Stille beschließen und bezog deswegen das Haus seines treuen Kammerdieners Anton Freitag, in der Poststraße zu Berlin. Hier ist er denn auch den 23. Decbr. 1619 verschieden. Seine zweite Tochter, Maria Eleonore, vermahlte sich mit dem be- rühmten Gustav Adolph, König von Schweden. Der Umfang des Staats war unter dieser Regierung auf 1444 ff^Meilen gewachsen. Diese Ausdehnung brachte aber dem innern Zu- stande des Landes kein Heil. Der Wohlstand nahm ab, der Handel wurde nach und nach unbedeutender. Die Landererwerbungen in Osten und Westen hatten außerordentliche Kosten verursacht. ' Des clevifchen Erbschaftsstceites wegen mußte Brandenburg große Kriegsrüstungen Vormb. hr. xr. Gesch. 4. Aufl. ^

9. Die brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 119

1837 - Leipzig : Crayen
Das Merkwürdigste aus der Regierung Friedrich's I. 119 das höchste Kleinod eines Volks, die Religion, hoch und werth im Lande erhielt. Dieser Sinn führte ihn auch zur Duldung gegen alle anderen Religionsverwandten, und wahrend in vielen Staaten Europa's zur damaligen Zeit blinder Religionsciser Andersdenkende grau- sam verfolgte und sie zur Auswanderung aus dem heimathlichcn Lande trieb, so lebten unter dem preußischen Sccpter Alle in friedlicher Ruhe, und viele jener Unglücklichen fanden unter ihm Schutz und Unterstützung. Schweizer wanderten ein und bebauten vorzüglich die Grafschaft Rup- pin; Pfälzer ließen sich in der Altmark nieder; Französin und oranische Unterthanen bevölkerten das Land. Die preußischen Manufakturen und Fabriken vermehrten sich nicht allein, — es wurden unter dieser Negierung eine Spiegelfabrik zu Neu- stadt an der Doste, eine Gold- und Silbcrsabrik zu Berlin, mehrere Tabaksfabriken und Steinkohlenbergwerke angelegt — sondern die Woll- manufakturen und Tuchwebereien erhielten auch dadurch eine Begünsti- gung, daß der König die Ausfuhr der Wolle verbot und das ganze Kriegesheer mit inländischem Tuche bekleiden ließ. Zur Beförderung des Handels wurde der Friedrichsgraben in Preußen, der die Deine mit der Memel verbindet, erbaut, die Saale schiffbar gemacht, und durch die Verordnung, daß bei'm Handel sich Jeder nur der gestempelten Maße, Gewichte und Ellen bedienen solle, vielen Betrügereien gesteuert. Eine sehr wohlthatige Einrichtung war die General-Feuer-Ver- sicherungs-Anstalt. Jeder Angesessene mußte jährlich zu derselben eine nach dem Werthe seiner Gebäude sich richtende Geldsumme beitragen und erhielt bei Brandunglück aus dieser Kasse Unterstützung. Noch jetzt besteht diese sehr wohlthatige und immer mehr verbesserte Unter- stützungs-Anstalt und hat schon Tausenden von Abgebrannten die kräftigste Hülfe geleistet. Vorzüglich viel that Friedrich für die Künste und Wissenschaften. Geschickte Baumeister, Müler, Bildhauer und Kupferstecher fanden an dem prachtliebenden Hofe volle Beschäftigung und große Aufmunte- rung. Bauten hat dieser König sehr viele ausführen lassen. Berlin erweiterte er durch ein ganz neues Stadtviertel, ihm zu Ehren die Friedrichsstadt genannt, er ließ den Dom und das Zeughaus bauen und verschönerte das Schloß. Der Lieblingsaufenthalt der trefflichen Königinn Sophie Charlotte, das Dorf Lützow bei Berlin, wurde auf königlichen Befehl so ausgebaut, daß ein Städtchen daraus entstand, wel- ches Friedrich seiner Gemahlinn zu Ehren Charlottenburg nannte. Um junge Künstler desto trefflicher auszubilden, stiftete der König eine Maler- und Bildhauerakademie, zur Förderung der Gelehrten- Bildung die Akademie der Wissenschaften. Noch vor der Stiftung dieser^ Anstalten war vom Könige im Jahre 1694 die Friedrichsuni- versitat zu Halle an der Saale errichtet, wo um dieselbe Zeit der Professor und Prediger August Hermann Franke im frommen Gott- vertrauen den Grund zu dem berühmten hallischen Waisenhause ge- legt hatte.

10. Die brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 123

1837 - Leipzig : Crayen
123 Friedrich Wilhelm l. durch Vorspann geplagt wurden, schrieb ec zornig: „Ich will nicht, daß die Herren in den Provinzen mit den Pferden meiner Bauern spazieren fahren sollen." Besonders nahm das unglückliche Preußen seine Sorgfalt in Anspruch. Hier war die Noth wirklich hoch gestie- gen. Menschenleere Dörfer, unangebaute Felder, Tausende von Ein- wohnern im Elende, das war der Zustand dieser Provinz. Dem edlen Regenten blutete das Herz bei diesem Anblicke. Saatkorn, Pferde, Rindvieh und Millionen baares Geld wurden hingesendet, um einem solchen Jammer abzuhelfen. Aus der Schweiz, aus Böhmen, Fran- ken, Schwaben und andern Theilen des deutschen Reichs zog man unter dem günstigsten Anerbieten eine Menge Kolonisten in die Pro- vinz. Im Jahre 1728 hatten sich schon an 20,000 Familien dort angesiedelt. Und nun kamen dazu noch an 20,000 Salzburger, welche aus ihrem Vaterlands wegen der Religion vertrieben waren. Unter Ge- sang und Glockengeläute ging man diesen Unglücklichen im Brandenbur- gischen entgegen, sorgte für ihr Unterkommen und unterstützte sie. Diese Einwanderungen bevölkerten das Land sehr, und man rechnet, daß der König an 5 bis 6 Millionen Thaler für diese Kolonisten aufgewendet habe. Aber so viele fleißige Hände mehr im Lande schufen Wüsteneien in fruchtbare Felder, Einöden in blühende Fluren um. Manufakturen und Fabriken mehrten sich. Besonders war dies mit den Wollmanu- fakturen der Fall. Kein Pfund Wolle durfte ausgeführt werden, kein Unterthan sich in fremde Zeuge kleiden. Alle ausländischen Kattune, Zitze und Leinwand wurden streng verboten, und der König hielt auf dies Verbot so ernstlich, daß er, mochte es in der Hauptstadt, oder in den Provinzen sein, einem Jeden, der sich in einer solchen Bekleidung zeigte, das Zeug vom Leibe schneiden, oder reißen ließ. Diese Harte erregte Furcht und Schrecken, aber der König erreichte seinen Zweck. Denn es war sein Wahlspcuch: „Das Geld im Lande behalten, das ist die wahre Wohlthat für den Staat." Je mehr sich nun die Manufakturen und Fabriken im Lande vermehrten und verbesserten, in eben dem Maße hob sich auch der Handel. Es konnten große Versendungen in's Ausland gemacht werden, und die Erzeugnisse der preußischen Betriebsamkeit wurden ihrer Güte wegen gesucht. Zu den betriebsamsten Unterthanen des Landes gehörten die beiden Kaufleute Splittgerber und Daum. Sie hatten zu Spandau eine große Gewehrfabrik, zu Neustadt-Eberswalde einen Kupferhammer, ein Mes- singwerk und eine Eisenspalterei. Sie trieben Handel nach allen euro- päischen Landern, ganz vorzüglich nach Rußland, und beschäftigten an tausend Menschen. Auch der König suchte recht viele Hände zu be- schäftigen, und dies geschah hauptsächlich durch große Bauten. Die Festungswerke zu Wesel, Magdeburg, Spandau und Memel wurden so ansehnlich verstärkt, daß die Arbeiten Jahre lang währten. In Berlin erweiterte er das Schloß, das große Krankenhaus/ die Charite genannt, und ließ mehrere Kirchen erbauen. Vorzüglich lag ihm der völlige Ausbau der Friedrichsstadt am Herzen.' Aber hier verfuhr er J
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