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Erster Kursus.
Außer den genannten Inseln sind noch zahlreiche kleine Inseln
und Inselgruppen über den Stillen Ozean zerstreut. Man nennt sie
mit gemeinsamen Namen Polynesien (d. h. die vielen Inseln). Ihre
Bewohner, die Polynesier, gehören der Malayischen Rasse an. Sie
zeichnen sich durch schöne Körpergestalt aus, haben hellbraune oder
zuweilen fast weiße Hautfarbe und schlichtes Haar. Ihre Haupt-
nahrung ist die Frucht der Kokospalme, welche über ganz Polynesien
verbreitet ist; als Haustiere finden sich bei ihnen Schweine und Hühner.
Sehr erfahren sind sie in der Schiffahrt.
Nach ihrer körperlichen Beschaffenheit (Hautfarbe,
Gestalt des Schädels, Haarbildung u. s. w.) teilt man
die Menschen in Rassen ein. Wir haben bisher zwei ver-
schiedene Rassen, die dunkle, kraushaarige australische und die helle,
schlichthaarige malayische kennen gelernt.
Die wichtigste Inselgruppe Polynesiens ist der Hawaii- oder
Sandwichs-Archipel, am weitestens nach No. unter dem Wende-
kreis des Krebses gelegen. Auf der größten Insel, Hawaii, aus der
1779 Kapitän Cook ermordet wurde, erhebt sich der höchste Berg
Australiens, der Vulkan Mauna K ea, 4300 m.
Ein Berg ist eine Erhebung von mäßigem Umfang
u n d ohne eigentliche Gliederung, während ein Gebirge
sich aus einer Folge von Hebungen und Senkungen
z u s a m m e n s e tz t. Ein Vulkan ist ein Berg, der von Zeit
zu Zeit Rauch und Asche ausstößt, oder aus welchen:
g l ü h e n d - f l ü s s i g e M a s s e n (L a v a), welche ausdemjnnern
der Erde stammen, ausfließeu.
§ 8. Amerika.
Amerika wurde im Jahre 1492 von den Spaniern unter der
Führung des Genuesen Christoph Columbus (Colon) entdeckt.
Benannt ist es nach eü:em anderen Reisenden, dem Italiener Amerigo
Vespucci.
Der amerikanische Kontinent hat seine größte Längenausdehnung von
N. nach S. und erstreckt sich durch sämtliche Zonen, mit Ausnahme der
siidlichen kalten. Seine Küsten werden von drei Weltmeeren bespült,
dem Atlantischen Ozean im O., dem Stillen Ozean im W., dem nörd-
lichen Polarmeer im N. Amerika ist der zweitgrößte Erdteil mit
40 M i l l i o n e n g m Flächeuiuhalt. Es zerfällt in zwei Haupt-
teile, Nord- und Süd-Amerika. Der sie verbindende schmale
Teil wird Mittel- oder Zentral-Amerika genannt. Zwischen
Nord- und Süd-Amerika schiebt sich ein Teil des Atlantischen
Ozeans ein, das Westindische Mittelmeer, dessen südöstlicher Teil
Karibisches Meer, dessen nordwestlicher Golf von Mejieo ge-
nannt wird.
M i t t e l m e e r ist ein v o i: L a n d m a s s e n umschlossener
M e e r e s t e i l, der n: i t dem offenen Ozean nur durch
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Dritter Kursus.
2. Die Dal-Elf.
3. Die Klar-Elf, welche den Wener See durchfließt, nach dem
Verlassen desselben, wo sie die berühmten Trolhätta-Fälle bildet,
den Namen Göta-Elf annimmt.
4. Der G l o m.
Das Klima Skandinaviens ist wegen der Nähe des Meeres ver-
hältnismäßig milde. Besonders begünstigt ist die Westküste, deren
Häfen durch warme Meeresströmungen stets eisfrei gehalten werden,
während die Ostsee-Häfen einige Monate des Jahres zufrieren.
Die Bewohner Skandinaviens sind Germanen, also den
Deutschen am nächsten verwandt. Sie zerfallen in zwei Volksstämme,
Schweden und Norweger. Die letzteren sprechen eine dem Dänischen
sehr nahe verwandte Mundart, die ersteren haben eine eigene Sprache
ausgebildet. Den Norden des Landes bewohnen die Lappen, ein
den Finnen verwandter mongolischer Staunn. Sie sind teils Fischer,
teils nomadische Hirten. Der Reichtum der letzteren besteht in ihren
Renntierherden, welche auf den Hochflächen des Gebirges weiden, nie-
mals aber in die tiefer gelegenen Waldgebiete herabsteigen.
Die Königreiche Schweden und Norwegen sind nur durch Per-
sonalunion, d. h. nur durch die Person des Herrschers miteinander
verbunden, im übrigen vollständig voneinander unabhängig. Gesamt-
größe: 770 000 qkm mit 7 Millionen Einwohnern, von
denen über ^ auf Schweden kommen. Die Skandinavischen König-
reiche sind also nach dem Flächenraum, den sie einnehmen, nächst Ruß-
land der größte Staat Europas, aber zugleich von allen der am
dünnsten bevölkerte.
Im Gebirge bieten nur geringe Thalstrecken für den Ackerbau
brauchbaren Boden, und in der nördlichen Hälfte der Halbinsel kommt
Getreide überhaupt nicht mehr zur Reife. Das einzige bedeutende
Ackerbau-Gebiet ist daher das südliche Schweden, dieses aber bringt
genügende Mengen von Getreide hervor, um damit den übrigen Teil
der Halbinsel versorgen zu können. Viehzucht wird dagegen im Ge-
birge vielfach getrieben. Groß ist der Holzreichtum des Landes. Der-
selbe hat zu mancherlei Jndustrieen (Streichhölzer) Veranlassung ge-
geben. Zahlreiche Säge- und Schneidemühlen finden sich in allen
Thälern. Auch die Häuser werden größtenteils aus Holz gebaut, da
es an guten Bausteinen fehlt. Bergbau wird vielfach betrieben, be-
sonders im mittleren Schweden und dem südlichen Norwegen (Eisen-,
Kupfer-, Silber-Erze).
In Norwegen, wo nur ein schmaler Küstenstreifen dauernd be-
wohnbar ist, ist die Bevölkerung vorzugsweise auf das Meer angewiesen.
Fischerei, Schiffahrt und Seehandel bilden daher ihre Hauptbeschäfti-
gungen. Die Fischerei ist durch die Dorsch- und Heringszüge sehr
lohnend.
In den Monaten Januar und Februar versammeln sich an den Lofoten über
20000 Fischer zum Dorschfang. Die Leber dieses Fisches liefert den Leberthran;
der Fisch selbst kommt getrocknet als Stockfisch, oder gesalzen als Laberdan in den
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