ward von einem treulosen Germanen, Segestes, gewarnt, aber er achtete der Warnung nicht. Als im Norden Deutschlands eine Empörung ausbrach, eilte er mit einem Heere dorthin, um die Ruhe wieder herzustellen. Die Deutschen ließen ihn bis in die Schluchten des Teutoburger Waldes kommen, und hier wurden die Römer von allen Seiten angegriffen. Das Wetter war stürmisch, in Strömen goß der Regen herab, und immer neue Schaaren von Germanen kamen herbei. Alle wollten Antheil haben an der Befreiung des Vaterlandes. Am Abend des zweiten Tages hieben die Römer Bäume um und suchten sich Zu verschanzen. Bis zum Morgen ließen die Deutschen ihre Feinde in Ruhe, aber dann begann der Kamps ans's Neue. Die Römer fochten wie Verzweifelte, aber Alles war umsonst. Der Sturm hatte an Heftigkeit zugenommen und der Regen strömte ohne Aufhören. Die Römer kämpften nur noch um ihr Leben; die Hoffnung aus den Sieg hatten sie völlig ausgegeben. Varus aber, als er sein Heer immer kleiner werden sah, stürzte sich, um nicht lebendig in die Hände der Deutschen zu fallen, in fein Schwert. Als Augustus die Nachricht von der furchtbaren Niederlage seiner Heere empfing, rief er schmerzvoll aus: „Varus, Varus, gieb mir meine Legionen wieder!"
Die Schlacht im Teutoburger Walde war im Jahre 9 n. Chr. Hermann war der Befreier seines Vaterlandes geworden; sein Volk feierte den Ruhm des Helden in herrlichen Liedern, und die Nachwelt hat ihm ein prächtiges Denkmal errichtet.
2. Die Völkerwanderung.
3m Jahre 113 vor Chr. Geb. zogen die Cimbern und Teutonen, welche in Jütland und Schleswig-Holstein wohnten und von einer großen lieber» schwemmung heimgesucht wurden, nach Süden und begehrten von den Römern Wohnsitze. Die ersten Heere, welche die Römer gegen sie aussandten, wurden geschlagen. Endlich aber gelang es dem Feldherrn Marius, zuerst die Teutonen und daraus die Cimbern in zwei mörderischen Schlachten gänzlich zu vernichten.
Der Zug der Cimbern und Teutonen war eine Art Völkerwanderung, aber die großen Begebenheiten, welche eigentlich mit diesem Namen bezeichnet werden, begannen erst im Jahre 375 n. Chr. Ilm diese Zeit kam aus dem Innern Asiens ein wildes, räuberisches Volk, welches ein unstätes Hirtenleben führte, die Hunnen. Dieselben waren klein, aber stark von Körperbau, hatten schwarzes, struppiges Haar, eine gelbliche Hautfarbe, hervorstehende Backenknochen und kleine, schiesgeschlitzte Augen. Die Hunnen nährten sich hauptsächlich von wilden Wurzeln des Waldes und Fleisch, welches sie oft nicht erst brieten, sondern nur unter dem Sattel mürbe ritten. Von ihren Pserden schienen sie unzertrennlich zu sein. Ihre Weiber und Kinder führten sie auf Karren mit sich.
Dies Volk drang in unsern Welttheil ein, trieb die Alanen und Ostgothen vor sich her und kam bis nach Ungarn. Hier wohnte es eine Reihe von Jahren, bis der Hunnenfürst Attila oder Etzel sich au feine Spitze stellte und Me meisten der umwohnenden Völker unter feine gewaltige Hand beugte. Alles
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Extrahierte Personennamen: Varus Augustus Varus Hermann Marius Marius Attila
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Schleswig-Holstein Asiens Ungarn
1530 berief Karl V. einen Reichstag nach Augsburg. Luther konnte daselbst nicht erscheinen, weil er in der Acht war. Er weilte so lange in Koburg, wo er das herrliche Lied dichtete: „(Sine feste Burg ist unser Gott." Melanchthon verfaßte die s. g. Augsburgische Confession, das Glaubensbekenntniß der neuen Kirche. Dasselbe wurde dem Kaiser, nachdem es in der Reichsversammlung laut vorgelesen worden war, in deutscher und lateinischer Sprache überreicht. Dr. Eck versuchte, die Schrift zu widerlegen, aber Melanchthon vertheidigte sie in der s. g. Apologie.
Luther hatte sich im Jahre 1525, nachdem er das Mönchsgewand abgelegt, mit der Nonne Catharina von Bora vermählt. Sein Haus zeigte das Bild einer echt christlichen Familie. Er hatte seine sechs Kinder (Johannes, Paul, Martin, Elisabeth, Margaretha und Magdalena) sehr lieb, erzog sie aber strenge; er sprach selbst: „Ich wollte lieber einen todten Sohn haben, als einen uugerathenen." Der Tod seiner vierzehnjährigen Tochter Magdalena beugte ihn tief. — Gegen Nothleidende war Luther von Herzen mildthätig; seinen Freunden bewahrte er Treue und Anhänglichkeit bis in den Tod. Alle Arbeit begann und beendigte er mit Gebet; das Mittagsmahl würzte er mit sinnreichen Reden, von denen viele unter dem Namen „Tischreden" von den Freunden und Bekannten Luther's aufgezeichnet worden sind; den Abend verschönte Gesang und Musik.
Kurz nach Neujahr 1546 reiste Luther auf Einladung der Grasen von Mansfeld, die ihn gebeten hatten, einen Familienstreit schlichten zu helfen, nach Eisleben. Seine drei Söhne begleiteten ihn. Am 24. Januar traf er in Halle ein, wo er, weil in Folge des plötzlich eingetretenen Thauwetters die Saale über ihre Ufer getreten war, vier Tage verweilen mußte. Am 28. fuhr er mit Lebensgefahr über den reißenden Fluß. Hierbei erkältete er sich so stark, daß sein Unwohlsein, woran er schon bei der Abreise ans Wittenberg litt, in besorgnißerregender Weise zunahm. Krank kam er in Eisleben an. Es gelang ihm, die Zwistigkeiten beizulegen, und er sprach: „Nun will ich heim reisen und sterben." Aber es sollte anders kommen. Am 17. Februar mußte er
sich in's Bett begeben. Er ahnte, daß er nicht wieder aufstehen würde und sagte: „Ich werde gewiß hier in Eisleben, wo ich geboren bin, sterben müssen." In der Nacht kamen mehrere seiner Freunde mit Aerzten und auch die Familien der Grasen von Mansfeld stellten sich ein. Gegen Mitternacht stand er auf und ging einige Male im Zimmer auf und ab, mußte sich aber bald wieder zu Bett legen. Er fühlte heftige Brustschmerzen und sprach: „Himmlischer Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist! Du hast mich erlöset, du treuer Gott." Hieraus sank er in Schlas. Dr. Jonas beugte sich über das Bett des Kranken und rief laut: „Ehrwürdiger Vater, wollt Ihr auf den Glauben, welchen Ihr gepredigt habt, auch sterben?" Luther antwortete mit einem vernehmlichen „Ja" — und verschied. Dies war am 18. Februar 1546, Morgens um 2 Uhr.
Die Leiche des Heimgegangenen wurde auf Befehl des Kurfürsten nach Wittenberg gebracht. In allen Städten und Dörfern, durch welche der Zug
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Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Melanchthon Melanchthon Catharina_von_Bora Johannes Martin Elisabeth Margaretha Magdalena Magdalena Jonas
hat dieselbe wieder ausbauen lassen. Am Eingänge liest man den Wahlspruch des berühmten Geschlechts: „Dom Fels zum Meer!"
Das Geschlecht der Hohenzollern ist sehr alt. Schon Thassilo, Herzoa von Maiern, der zur Zeit Karl's des Großen lebte, soll diesem Hause angehört haben. Gewiß ist, daß bereits im 11. Jahrhundert Grafen von Zollern in Schwaben herrschten. Um das Jahr 1200 wurden dieselben Burggrafen vou Nürnberg, d. i. Stattbalter der kaiserlichen Burg Nürnberg nebst Gebiet. Im Laufe der Jahrhunderte hatten sich die eigenen Besitzungen der Zollern, die s. g. fränkischen Besitzungen, so ansehnlich vermehrt, daß Burggraf Friedrich V. dieselben in die Markgrafschaften Anspach und Baireuth theilte.
_ Friedrich Vi. war ein Freund und Waffengefährte des Kaisers Sigismund. Dieser übertrug ihm die Statthalterschaft (die Markgrasenwürde) in der Mark Brandenburg (1411).
Es ist schon erzählt, wie traurige Zustände in der Mark herrschten, sollten Gesetz und Ordnung im Lande wieder aufgerichtet werden, fo mußte der Kaiser ganz bedeutende Geldmittel dazu hergeben. Diese hatte er aber nicht. Friedrichs bestritt deshalb die Kosten aus eigenen Mitteln und der Kaiser gab die schriftliche Erklärung ab, daß Friedrich oder seine Erben die Mark im Besitz behalten sollten, bis sämmtliche Auslagen zurückerstattet wären. Diese Auslagen wurden anfangs zu 100,000 Gulden taxirt; als man aber fand, daß diese Summe zu niedrig gegriffen sei, auf 150,000 Gulden erhöht und noch später mit 400,000 Gulden (nach dem heutigen Gelde etwa 1,225,000 Thaler) berechnet. ^ ^ Als Friedrich 1412 nt der Mark erschien, wurde er von den meisten Städten srendig begrüßt. Der Adel verweigerte die Huldigung, demnach auch den Gehorsam, wurde aber vou Friedrich mit Erfolg bekämpft . ^er Belagerung der Burgen wendete Friedrich eine der seit kurzer Zeit
tn Gebt auch gekommenen „Donnerbüchsen" (Kanonen) an. Diese Donnerbüchse, ein Dierundzwanzigpfünder, aus welcher mit Steinkugeln geschossen wurde, soll, da sie schwer und nur langsam sortznschaffen war, von den Bauern den Namen »faule Grete" erhalten haben.
inzwischen hatte 1414 die Kirchenversammlung zu Kostuitz begonnen, durch welche Johann Hnß verurtheilt wurde. Da der Kaiser und die Fürsten einmal versammelt waren, so verhandelte man auch weltliche Angelegenheiten, und Friedrich, der auch erschienen war, wurde 1415 vom Kaiser zum Kurfürsten ernannt und erhielt die Mark Brandenburg als erbliches Eigenthum.
Friedrich hatte schon auf der Kirchenvevsammlung zur Milde gegen Hnß gerathen und als später die Böhmen sich empörten, rieth er dem Kaiser nochmals, einen Ausgleichs herbeizuführen. Obgleich sein Rath nicht befolgt wurde, betheiligte er, seiner Pflicht gegen Kaiser und Reich nachkommend, sich dennoch am Kriege gegen die Hustiteu und wurde zuletzt Befehlshaber des ganzen Retchsheeres, welches aber 1431 von den Böhmen total geschlagen wurde. Dte erbitterten Hussiten sielen verheerend in die Mark ein, wurden aber vom Kurprinzen Friedrich über die Grenze zurückgeworfen.
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Extrahierte Personennamen: Thassilo Herzoa_von_Maiern Friedrich_V. Friedrich_V. Friedrich_Vi Friedrich Sigismund Friedrichs Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Johann_Hnß Johann Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich
mehrte und an seinem Hofe einen bis dahin in Berlin nicht gekannten Glanz entwickelte und keine Kosten scheute, seine Residenzstadt zu verschönern und zu vergrößern. Um alle diese Kosten zu decken, wurden zahlreiche Steuern ausgeschrieben und als spater das Land von der Pest, welche ein Drittheil der Bewohner hinraffte, heimgesucht wurde, ging der Wohlstand stark zurück.
Durch glückliche Umstände erhielt der Staat aber unter König Friedrich I. bedeutenden Zuwachs. Ihm fielen durch Erbschaft die Grafschaften Meurs und Lingen zu, welche mit der angekauften Graffchaft Tecklenburg in Westfalen vereinigt wurden. Auch wurde Friedrich als Fürst von Neufchatel (Neuenburg) und Val eng in in der Schweiz anerkannt.
Der Kunst und Wissenschaft widmete König Friedrich I. feine besondere Fürsorge. Er gründete die Universität Halle und die Akademie der Wissenschaften in Berlin. Auch das berühmte Waisenhaus in Halle wurde unter feiner Regierung von August Hermann Francke gegründet.
Friedrich's Gemahlin, Sophie Charlotte, war eine vortreffliche, geistvolle Frau (Preußens philosophische Königin). Die Stadt Charlottenburg hat nach ihr den Namen.
Der König starb am 25. Februar 1713.
36. Friedrich Wilhelm I. (1713-1740),
fein Sohn und Nachfolger, war ein Feind aller Pracht und Verschwendung, aber auch aller Kunst und Gelehrsamkeit. An seiner Tasel wie in seiner Kleidung herrschte große Einfachheit, so daß feine Hofleute sich bisweilen darüber lustig machten. Die ersparten Summen verwendete er zu des Landes Bestem. Er war die Thätigkeit selbst, überwachte Alles persönlich, verlangte von Andern dieselbe Pünktlichkeit, die er besaß, und wehe dem Beamten, den er nachlässig betraf. Sein Unwille machte sich ohne Umstände durch Stockprügel, Faustschläge oder Fußtritte Lust. Bekannt ist, daß er den Potsdamer Thorschreiber, der die Bauern früh Morgens vor dem Schlagbaume warten ließ, mit den Worten: „Guten Morgen,' Herr Thorschreiber," höchst eigenhändig zum Bette herausprügelte.
Auf Geld und Soldaten war fein ganzer Sinn gerichtet, denn darin erblickte er die wirksamsten Mittel zur Hebung der Macht seines Landes. Er kannte keine angenehmere Beschäftigung, als täglich den Uebungen feiner Soldaten beizuwohnen, und namentlich fein Leibregiment, das ans Soldaten von riesiger Größe bestand, war sein Stolz und seine Freude. Kein Geld, keine List, keine Gewalt scheute er, wenn es galt, sich einen Menschen zu verschaffen, der für feine Riefengarde paßte. Für einen riesigen Engländer zahlte der sonst so sparsame König einmal 9000 Thaler. Wollte ein fremder Fürst ihm eine Freude machen, so schenkte er ihm einen „langen Kerl." In seinem Heere, dessen Zahl Friedrich Wilhelm auf 83,000 Mann erhöhte, führte er ein freilich strenges, aber zugleich sicheres und leichteres Exercitium ein. Seine Soldaten nannte er .feine lieben blauen Kinder/ bestrafte aber jedes Vergehen mit
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_I. Friedrich Friedrich Friedrich_I. August Hermann_Francke Sophie_Charlotte Friedrich Wilhelm_I. Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Lingen Westfalen Neuenburg Berlin Charlottenburg
Als Kaiser Lothar, Nachfolger Heinrich's V., starb, suchte Heinrich der stolze, Herzog von Maiern, aus den Thron zu gelangen. Die Fürsten wählten aber Konrad (Iii.), aus dem Geschlecht der Hohenstaufen. Hierdurch entstand ein langer blutiger Bürgerkrieg. (Die Welsen und die Waiblinger.) Heftigen Widerstand sand Konrad bei der Belagerung von Weinsberg. [Sie Weiber von Weinberg.] In ^ dem unglücklichen Kreuzzuge, den er unternahm, verlor er mcht nur den schönsten Theil seines Heeres, sondern brachte auch eine zerrüttete (yejmuhett heim. Er starb 1152, und sein Nachfolger ward Friedrich Barbarossa.
Um den Streit zwischen seinem Hause und den Welfen beizulegen, gab er dem Sohn des stolzen Heinrich, dem jungen Heinrich dem Löwen, zwei Länder, Sachsen und Baiern.
Um diese Zeit machten die Städte Norditaliens einen Bund mit einander und versuchten, sich von der Herrschaft des deutschen Kaisers frei zu machen. An der Spitze des Bundes stand die prächtige Stadt Mailand. Der Papst hielt es mit den Städten und sprach über Barbarossa den Bannfluch aus. Mehrere Male zog nun der Kaiser mit großen Heeren über die Alpen; Mailand ward zerstört und Rom belagert und eingenommen. Als aber die lombardischen Städte aufs Neue ihr Haupt erhoben, ward der Kaiser von Heinrich dem Uwen treulos verlassen, und sein Heer mußte in der Schlacht bei Legnano unterliegen. Barbarossa mußte Frieden schließen und den Städten freie Selbstverwaltung bewilligen. Hierauf zog Friedrich nach Deutschland zurück und ließ den Löwen vor den Reichstag fordern. Heinrich aber erschien nicht. Da nahm ihm der Kaiser seine Länder bis aus Braunschweig-Lüneburg und bestimmte, daß er auf drei Jahre in's Ausland, nach England, gehen sollte.
In der letzten Regierungszeit Barbarossas kam die Kunde, daß Palästina wieder in die Hände der Türken gerathen sei. Friedrich unternahm einen Kreuzzug, aber er erreichte nicht das ersehnte Ziel. Beim Uebergang über den Fluß Kalykadnns, den er mit seinem Pserde durchschwimmen wollte, fand er seinen Tod. Seine Gebeine wurden in Tyrus begraben (1189).
In Deutschland wollte man nicht an den Tod des Kaisers glauben, und es bildete sich die Sage, er sei mit seinen Getreuen in den Kyffhäuser (Berg im ^Fürstenthum Schwarzburg-Rudolstadt) gegangen und schlafe daselbst, bis er einst in voller Herrlichkeit hervorgehen und Deutschland zur höchsten Blüthe bringen werde. Barbarossa, hieß es, sitzt tief verborgen in einem unterirdischen Schlosse aus einem elfenbeinernen Stuhl; sein Haupt stützt er auf einen marmornen Tisch, durch dessen Platte des Kaisers langer Bart hindurchgewachsen ist. Um ihn her stehen, Bildsäulen gleich, die stummen Gestalten seiner Getreuen. Einst kommt ein Tag, an welchem ein mächtiger Adler den Berg umkreist; vor dem Rauschen seiner Fittige entslieht das Heer der Raben; der Kaiser und seine Ritter erwachen und kommen aus dem Berge hervor. Dann bricht für Deutschland die herrlichste Zeit herein.
Die Sage vom schlasenden Barbarossa hat in trüben Tagen, welche unser
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Extrahierte Personennamen: Lothar Heinrich's_V. Heinrich Heinrich Konrad Konrad Konrad Konrad Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Heinrich Heinrich Heinrich_dem_Löwen Heinrich Barbarossa Barbarossa Heinrich Heinrich Barbarossa Barbarossa Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Barbarossas Barbarossas Friedrich Friedrich Barbarossa Barbarossa Barbarossa Barbarossa
Extrahierte Ortsnamen: Weinsberg Weinberg Sachsen Baiern Norditaliens Mailand Mailand Rom Legnano Deutschland Braunschweig-Lüneburg England Palästina Fluß_Kalykadnns Tyrus Deutschland Deutschland Deutschland
Leider trug der herrliche Sieg bei Fehrbellin dem großen Kurfürsten nicht die gehofften Früchte. Von seinen eifersüchtigen Bundesgenossen, namentlich dem deutschen Kaiser, verlassen, mußte er sich entschließen, den Frieden von St. Germain zu schließen (1679), in welchem er die eroberten Landestheile bis auf einen Grenzstrich an Schweden zurückgab und durch Geld entschädigt wurde. Gegen den Kaiser war er im höchsten Grade und mit Recht erbittert. Das benutzten die Franzosen zu neuen Anschlagen auf das Reich, und da der Kaiser gleichzeitig gegen die Türken Krieg führen mußte (Belagerung üpn Wien — Johann Sobiesky, König von Polen), so gelang es ihnen (1681), mehrere deutsche Reichsstädte, darunter auch das wichtige Straßburg, ungestraft wegzunehmen. Das westliche Deutschland hatte in jener Zeit von den Franzosen schwer zu leiden, besonders die Pfalz wurde von ihnen in unmenschlicher Weise verwüstet.
Die letzten Regierungsjahre Friedrich Wilhelm's Verliesen ruhig. Im Frühling 1688 erkrankte er lebensgefährlich und endete in christlicher Ergebung am 29. April desselben Jahres, nach 48jähriger Regierung, sein rühm- und thatenreiches Leben. Er hat den Umfang seines Reiches um ein volles Drittel, bis auf über 1900 | | Meilen, vergrößert, er war der eigentliche Gründer der preußischen Monarchie, der Schöpfer des preußischen Heeres. Die Geschichte nennt ihn mit Recht den großen Kurfürsten.
35. Friedrich I., der erste König in Preußen (1688—1713).
Nach dem Tode des großen Kurfürsten trat dessen Sohn, Friedrich Iii., die Regierung an. Dadurch, daß et sein Reich zu einem Königreiche erhob, hat er das Ansehen desselben bedeutend erhöht. Friedrich besaß bei sonst, guter Bildung einen gewissen Hang zur Eitelkeit und zu äußerem Prunk. Es herrschte damals unter allen Fürsten das Streben, ihr Ansehen nach außen zur vermehrten Geltung zu bringen und da nun Friedrich's Nachbar, der Kurfürst von Sachsen, zugleich König von Polen war, der Kurfürst von Hannover aber nächstens auch König von England werden sollte, so hegte Friedrich, welcher viel mächtiger war, als alle anderen deutschen Kurfürsten, den Wunsch, ebenfalls König zu werden. Hierzu bedurfte er aber der Zustimmung des Kaisers. Er versprach demselben, ihm in allen seinen Kriegen Beistand zu leisten und unter dieser Bebingnng willfahrte der Kaiser dem Wunsche Friebrich's. Am 18. Januar 1701 ließ der Kurfürst sich mit großer Pracht in Königsberg krönen. Seitdem hieß er Friedrich I., König in Preußen. Zum Andenken an die Erhebung Preußens zu einem Königreiche stiftete er den schwarzen Ablerorben mit dem Wahlspruch: „Suum cuique“, d. H. Jedem das Seine.
Zu dieser Zeit führte der Kaiser mit Frankreich den s. g. spanischen Erbfolgekrieg. Seinem Versprechen gemäß mußte König Friedrich 20,000 Mann Hülfstrnppen stellen, welche dem Lande viel Gelb kosteten. Noch mehr Kosten verursachte Friedrich dadurch, daß er als König seinen Hofstaat bedeutend ver»
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Extrahierte Personennamen: Johann_Sobiesky Johann Friedrich_Wilhelm's Friedrich Friedrich_I. Friedrich_I. Friedrich_Iii Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich_I. Friedrich_I. Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Fehrbellin Schweden Wien Polen Deutschland Sachsen Polen England Königsberg Frankreich
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Brandenburg" hatte erniedrigen sollen. Er hatte im Gegentheil fein Heer und Volk mit Ruhm bedeckt und sich den Rang der f ü n f t e_n
Großmacht Europas, erkämpft.
44. Friedrichs des Großen fernere Negierung, Privatleben und Tod.
Nach dem Hubertusburger Frieden war des Königs erste Sorge, die Wunden zu heilen, welche der Kampf seinem Lande geschlagen hatte. Er öffnete die
gefüllten Magazine und vertheilte das darin befindliche Getreide an feine Unterthanen zur Nahrung und als Saatkorn zur Bestellung der Felder. Die durch
den Frieden entbehrlich gewordenen 35,000 Kriegspferde gab er für den Ackerbau
her. Aus feinen eigenen Ersparnissen baute er die niedergebrannten Ortschaften wieder auf, errichtete viele Fabriken und legte zur Beförderung des Handels verschiedene Canäle an, unter denen der Bromberger Canal, der die Oder mit der Weichsel verbindet, besonders hervorgehoben zu werden verdient. Den Landestheilen, welche vom Kriege am meisten mitgenommen waren, erließ er auf längere Zeit die Abgaben und schenkte ihnen außerdem zu verschiedenen Zeiten in Summa 24 Millionen Thaler. Diese Summen wnrden nicht ans dem Staatsschatze, sondern ans den Privatersparnissen des Königs genommen. Für sich selbst brauchte er sehr wenig; seine Lebensweise, seine Kleidung waren höchst einfach. So half er mit unermüdlicher Fürsorge dem gesunkenen Wohlstände seines Landes wieder auf, und es gelang ihm, durch Herbeiziehung von Ansiedlern, welche ganze Strecken wüstliegenden Bodens urbar machten, durch die Unterstützung der Gewerbthätigkeit und des Handels, durch Verbesserung der Gerichtsordnung und der Volksbildung sein Land zu einer Blüthe zu bringen, wie es sie vorher nie gekannt hatte.
Seinen Unterthanen war Friedrich ein gütiger, leutseliger Herr. Auch dem Geringsten seines Volkes bewies er sich freundlich. Jeder feiner Unterthanen hatte die Erlaubniß, sich an ihn selbst wenden zu dürfen. Daher fehlte es nicht an Schreiben, die täglich an ihn einliefen. Wohlgeordnet mußten diese, sowie die Schreiben seiner Behörden auf feinen Arbeitstisch gelegt werden, damit er sie gleich am frühen Morgen fände. Schon um 4 Uhr des Morgens stand er auf und begann zu arbeiten. Auf alle Schreiben und Bittschriften, die er vorfand, antwortete er gleich. An den Rand derselben notirte er kurz den Bescheid. Hiermit brachte er täglich die Morgenstunden hin. Schlag 12 Uhr ging er zur Tafel und ließ zu derselben gewöhnlich die wenigen Freunde, die ihm aus der schönen Zeit seiner Jugend geblieben waren und die alten wackeren Kriegsgefährten, Ziethen, Fouqus u. A., einladen und liebte es, sich lebhaft mit ihnen zu unterhalten. Einst war Ziethen an der königlichen Tafel -eingeschlummert, und die neben ihm Sitzenden wollten ihn wecken. „Laßt ihn schlafen," sagte der König, „er hat oft genug für uns gewacht." Nach Tische blies Friedrich zu feiner Erholung gewöhnlich die Flöte, unterzeichnete alsdann die bis dahin abgefaßten Briefe und ging spazieren. Die Stunden von 4 bis 6 Uhr widmete er gewöhnlich feinen wissenschaftlichen Beschäftigungen. Abends
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs Friedrich Friedrich Fouqus Friedrich Friedrich
deutschen Protestanten, welches von dem schwedischen General Horn und dem Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar geführt wurde, in der Schlacht bei Nördlingen dergestalt, daß Sachsen und Brandenburg sich gezwungen sahen, mit dem Kaiser Frieden zu schließen. Jetzt aber kamen die Franzosen den Protestanten zu Hülfe, theils um das Haus Oesterreich zu demüthigen, theils um sich deutsches Gebiet anzueignen. Bernhard von Weimar, welcher diese letztere Absicht merkte, beschloß, sich am Oberrhein ein Gebiet zu erkämpfen, um die westliche Grenze Deutschlands zu sichern. Aber sein Vorhaben gelang ihm nicht; er starb plötzlich an Gift, und seine Truppen ließen sich mit französischem Gelde erkaufen.
Der unheilvolle Krieg dauerte indessen fort; bald siegten die Katholiken, bald die Protestanten. Die Kaiserlichen schlugen die Franzosen bei Mergentheim in Würtemberg und der schwedische General Torstenson siegte Lei Leipzig und Jankow (in Böhmen) über die Kaiserlichen. ^
Endlich, im Jahre 1648, gerade als die Schweden mit der Einnahme von Prag beschäftigt waren, ward in Osnabrück und Münster der s. g. westfälische Friede geschloffen; der 30jährige Krieg nahm in derselben Stadt, wo er begonnen hatte, sein Ende.
Im westfälischen Frieden wurde u. A. Folgendes festgesetzt:
1. Die Katholiken und Protestanten erhalten im Reich gleiche Rechte.
2. An Frankreich wird Lothringen und Elsaß mit Ausnahme Straßburgs und einiger kleiner Ortschaften abgetreten.
3. Schweden empfängt Vorpommern, Wismar, Bremen und Verden nebst 5 Millionen Thalern.
4. Brandenburg erhält als Entschädigung für Vorpommern: Magdeburg, Halberstadt, Minden und Kammin.
5. Frankreich und Schweden verbürgen den Bestand des deutschen Reichs.
Das deutsche Volk, soviel davon übrig war, nahm mit Entzücken die
Friedensbotschaft auf. Es war ein entsetzlicher Zustand, in welchen der lange, schreckliche Krieg unser armes Vaterland gebracht hatte. Nur ein Drittel des großen deutschen Volkes war noch am Leben, meilenweit waren sonst blühende Gegenden verwüstet, Städte und Dörfer zu vielen, vielen Hunderten zerstört. Handel und Wandel lag vollständig darnieder und von dem früheren Wohlstände war keine Spur mehr vorhanden. Das Schlimmste aber war, daß der Geist unseres Volkes Schaden gelitten hatte. Sein Selbstgefühl war gebrochen, sein Rechtsgesühl erschüttert. Jeder dachte nur an sich und sein Elend; alle Zucht und Sitte, alles höhere Streben war dahin. Unser Volk war nicht bloß leiblich, sondern auch geistig verkommen und es bedurfte langer, langer Zeit, ehe es sich aus diesem Zustande erholte.
31. Friedrich von Hohen;ollern, der erste Kurfürst in Brandenburg.
Die Stammburg der Hohenzollern liegt in dem Lande Hohenzollern-Hechingen auf dem Berge „der hohe Zoller*. König Friedrich Wilhelm Iv.
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