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1. Teil 2 = Oberstufe - S. 143

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Alpen und Vorland, 143 Namen „Rauhe Alb". Der nördlichen Böschungslinie ist eine Reihe von Kegelbergen vorgelagert, unter denen der Hohen zollern und der Hohenstaufen die bekanntesten sind. Der breite Rücken des Schwäbischen Jura zeigt rauhes Klima, Wald- armnt und eine dünne Ackerkrume, auf der der „Älbler" seinen Dinkelweizen baut. Mit der Kalknatur des Landes hängt seine Wasserarmut zusammen, da die Niederschläge schnell von dem Kalkstein aufgesogen werden. Einen freundlichen Gegensatz zur Natur der Rauheu Alb bilden die fruchtbaren Quertäler mit tonigem Boden. — Dem Jura eigentümlich sind die zahlreichen Versteinerungen, Abdrücke und Einschlüsse, sowie sein Höhlenreichtum, weil das Wasser den Kalk auflöst. Man kennt mehr als 70 größere Höhlen und mehrere Hundert kleinere Grotten. Gewöhnlich sind die Höhlen mit wundervollen Tropffteinbilduugeu geschmückt. In manchen hat man große Mengen Knochen vom Höhlenbären, Renntier, Mammut, Nashorn, sowie Steinwerkzeuge, Waffen u. dergl. gefunden. Die bekannteste ist die Nebel- höhle bei dem Lichtenstein. Die Bewohner sind katholische Schwaben, Nenne ote Staaten, durch die sich der Schwäbische Jura hinzieht! — Unter den Städten des Juragebiets ist das historisch bekannte Reutlingen zu nennen - sie gehört zu Württemberg. Die Hohenzollernschen Lande ziehen sich in Knieform langgestreckt vom Neckartal quer durch die Rauhe Alb und das Donautal bis ins Gebiet der Schwäbischen Hochfläche hin und bilden den Regierungsbezirk Sigmaringen. Die Hst. dieses Stammlandes der preußischen Könige ist die kleine Stadt Sigmaringen an der Donau. Auf dem Hohenzollern erhebt sich das wieder- hergestellte Stammschloß der Hohenzollern. 2. Der Fränkische Jura behält bis Regensburg die nordöstliche Richtung bei und wird auf dieser Strecke von dem reizenden Tale der Altmühl durch- krochen. Hier finden sich die berühmten, an Versteinerungen der Jurazeit reichen Solnhofer Schiefer, die die geschätzten lithographischen^) Platten zum Steindruck liefern. Von Regensburg ab wendet sich der Fränkische Jura nach N. und endet in der Ebene des obern Main, nahe am Fichtelgebirge. — Wie der Schwäbische Jura, besteht auch er aus einer höhlenreichen, wasfer- armen Kalkplatte, die nach N. zu breiter und niedriger wird. Doch ist die Natur des Gebietes weniger rauh. Es hat fruchtbare, waldreiche Quertäler und bildet im u. Teile die an landschaftlichen Reizen reiche „Fränkische Schweiz". B. Das Südwestdeutsche Becken. Es nimmt den ganzen Sw. Deutschlands ein. Der Kern dieses großen Landbeckens ist die Oberrheinische Tiefebene mit ihren Grenz- gebirgen. Wie heißen die 3 Gebirge im 0., im W. ? An diesen Kern des Beckens lehnt sich das große schwäbisch-sränkische Stufenland als östliches, das kleine lothringische Stufenland als westliches Vor- land an, — Alle süddeutschen Staaten sind durch Anteile an dem Land- becken beteiligt. Das Stufenland von Lothringen reicht zudem noch in das preußische Rheinland hinein, die Oberrheinische Tiefebene bis hinter, Frankfurt a. M. *) Vgl. Hauffs romantische Erzählung „Lichtenstein". **) Gr, lithos — Stein, graphos — schreibend, geschrieben.

2. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 132

1911 - Magdeburg : Creutz
132 Das Norddeutsche Flachland. denen das für das Tiefland wichtige Baumaterial, die Ziegel, aber auch wertvolle Tonwaren (Bunzlau, Görzke) gebrannt werden. Auch der sonst seltene Bernstein wird aus der Tiefe, aber auch mit Baggern und Fischnetzen gewonnen. Das wichtigste Bernsteingebiet ist das Samland. Die Insel Rügen liefert vorzügliche Kreide und die Gegend von Halle gute Porzellanerde. An Metallen liefert das Tiefland nur Eisen, Zink und Blei aus der Oberschlesischen Platte. Der Reichtum an Zink ist hier so groß, daß Deutschland dadurch das Hauptzinkland der Erde geworden ist. E. Die Bewohner. a) Beschäftigung, b) Vo l ksstamme, c) Religion. a) Nach der Betrachtung der Bodenformen, der Gewässer und der Schätze in der Tiefe des Norddeutschen Flachlandes ergeben sich für seine Bevölkerung folgende Nährquellen: 1. für die Bewohner der Oberschlesischen Platte: Bergbau und Industrie; 2. .. „ „ „ Weinzone: Weinbau; 3. „ „ „ des Braunkohlengürtels: Bergbau, Schwelerei, Pa- raffingewinnung; 4. „ „ „ der Salzbecken: Bergbau, chemische Fabriken; 5. „ „ „ „ Gegenden mit brauchbarem Steinmaterial: Steinbrüche, Kalkbrennerei, Kreidebrüche und -schlemmerei; 6. „ ,. „ „ Gegenden mit brauchbarem Lehm und Ton: Ziegelei, Töpferei; 7. „ „ „ „ Niederungen: Torfstich, Moorkultur, Ackerbau, Viehzucht; 8. „ „ „ „ Waldgegenden: Holzarbeit, Köhlerei, Pechsiederei, Holzhandel, Blumen- und Beerensammeln, Jagd; 9. „ „ „ „ Bernsteingegend: Bernsteinindustrie; 10. „ „ „ „ fruchtbaren Gegenden: Acker-, Gemüse- und Obstbau, Zucker-, Zichorien-, Stärkefabriken, Brennereien; 11. „ „ „ „ waffer-, wiesen- und weidereichen Gegenden: Viehzucht, Milchwirtschaft, Geflügelzucht, Heu- bereitung (Pferdezucht in den Küstenländern außer Pommern, Rinderzucht in den Marschen von Oldenburg, Friesland, Schleswig-Holstein und in Mecklenburg, Schweinezucht in Westfalen und Braunschweig, Schaf- und Gänsezucht in Pommern und Posen); 12. „ „ .. .. Heideflächen: Holzarbeit, Schaf- und Bienen- zucht, Beerensammeln;

3. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. uncounted

1911 - Magdeburg : Creutz
Creu^'fche Verlagsbuchhandlung in Magdeburg. ]n neuer, verbesserter Auflage erschien: Schulroandkarfe der Prooinz Sachkn oon Cduard Gaebler. Mohitob 1 : 175000. — format-Gröfie 170 cm breit, 182 cm hoch. Preis: Unaufgezogen Hl) 12.—; aufgezogen auf Eeinroand mit Stäben, mit Wachstuchfchut3 und Riemen.....Hl. 18.— Wenn schon der name des Herausgebers die vorzügliche Kartentechnik obiger Wandkarte oerbürgt, lo hat sich der Meister bei dieser Karte geradezu selbst über- troffen. €in buchstäblich plastisches Bild in milden, sanft abgetönten Sarben Iaht jedes wilsenswerte geographische Moment scharf hervortreten; ein ziemlich großer politischer Karton in der unteren rechten €cke Iaht auch die politische Gestaltung der Provinz zur vollen (Zeltung kommen. Die Genauigkeit der Karte ist hervorragend. Wir haben in unserer Cehrmittel-flusstellung die in Trage kommenden Karten der Prooinz Sachsen zum Vergleich nebeneinander gehängt; der Fortschritt unlerer Gaebler'lchen Karte ist geradezu in die Augen springend! — Alle Schulmänner, welche die Karte bisher gesehen haben, sind oon ihr entzückt und einig in der Schlußfolgerung: Die Gaebler'fche Karte der Prozinz Sachsen ist die beste! — Sie ist auch die größte. Keine Schule wolle eine Wandkarte der Provinz Sachsen kaufen, ohne die unsere gesehen zu haben! Wir sind des Erfolges gewih und stellen, wo Bedarf oorliegt, gerne ein Exemplar oorher zur Ansicht zu. Der schnelle Absatz der ersten Auflage redet mehr als jede weitere Empfehlung. Schulroandkarte der Umgegend von Magdeburg oon £duard Gaebler. format-Gröfje 152 cm breit, 156 cm hoch. Preis: Unaufgezogen Hl. 15.—; aufgezogen auf Leinwand mitj Stäben und patentierter Schutzvorrichtung.....Hl. 22.— Sur die fieimatskunde der im Magdeburger Lande domizilierenden Schulen ungemein wichtig! Die Ausführung der Karte ist, wie es vom Gaebler'lchen kartogr. Institute nicht anders zu erwarten war, vorzüglich gelungen und hierorts haben sämtliche Schulen darauf subskribiert. Mögen die Schulen dieses Bezirkes sich nicht dieses vorzügliche Hilfsmittel für die Heimatskunde entgehen lassen.

4. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 72

1907 - Leipzig : Freytag
72 preuische Prinz Louis Ferdinand in einem Gefechte gefallen. Der preuische Fhrer, Herzog Ferdinand von Braunschweig, erhielt gleich bei Beginn des Kampfes einen Schu durch das rechte Auge und starb bald darauf. Das preuische Heer aber, das sich noch vor 50 Jahren, in dem Siebenjhrigen Kriege, mit Ruhm bedeckt hatte, wurde vollstndig geschlagen und vernichtet. Preuens Erniedrigung. Nach der Schlacht bei Jena und Auerstdt zogen sich die Trmmer des preuischen Heeres hinter die Weichsel 'zurck. Die meisten Festungen er-gaben sich schmhlich ohneschwertstreich.nur einige leisteten tapferen Widerstand. Als der Befehlshaber vongrau-deuz aufgefordert wurde, sich zu ergeben, weil es keinen König von Preu-en mehr gebe, sprach er: Nun wohl, so bin ich König von Grau-denz." Allein der ber-mtige Sieger konnte ungehindert in Berlin einziehen, und der unglckliche König mute mit seiner Familie nach Knigsberg und spter sogar nach Memel flie-hen. Bei Friedland wurden die preuischen Abb. 45. Napoleon i. Truppen noch einmal geschlagen, und der König ward zu dem schimpflichen Frieden von Tilsit gentigt (1807). Er mute die Hlfte seines Gebietes, nmlich alles Land westlich der Elbe, an Napoleon abtreten. Dieser machte daraus das Knig-reich Westfalen mit der Hauptstadt Kassel und gab es seinem Bruder Jerome oder Hieronymus. Auerdem mute Preußen hundert Millionen Franken Kriegskosten zahlen. Die knigliche Familie wohnte in dieser schweren Zeit zu Knigsberg in einem einfachen Landhause. Der Hofstaat wurde in allem auf das Ntigste beschrnkt, selbst das ererbte goldene

5. Landeskunde des Reichslandes Elsaß-Lothringen - S. 3

1912 - Breslau : Hirt
Ii. Grenzen und Größe. — Iii. Innerer Vau und Entstehungsgeschichte. 3 Der nördlichste Punkt liegt zwischen Ewringen und Mondorf im Kreise Diedenhofen an der Grenze gegen Luxemburg unter 49° 30' n. Br. und 6° 15' ö. L., der westlichste in demselben Kreise bei Rödingen unter 49° 29' n.br.und 5° 52' ö.2.; von diesem Punkte liegt die Ostecke bei Lauterburg 2° 20' entfernt unter 480 58'n.br., den südlichsten Punkt bezeichnet der Ort Lützel unter 47° 25' n. Br. und 7° 15' ö. L. Die Längenerstreckung des Elsasses beträgt zwischen Weißenburg und Lützel 180 km, der westlichste Punkt Lothringens ist, auf dem 49.° n. Br. gemessen, von Lauterburg 170 km entfernt. Der Flächeninhalt des Reichslandes beträgt in dem angegebenen Um- fang 14517 qkm. Davon entfallen auf den Bezirk Unterelsaß...... 4786 qkm Oberelsaff...... 3505 „ Lothringen...... 6226 „ Elsaß-Lothringen kommt also an Größe dem Großherzogtum Baden mit 15067 qkm und dem Königreich Sachsen mit 14 993 qkm nahezu gleich und nimmt unter den Staaten des Deutschen Reiches nach den Königreichen Preußen, Bayern, Württemberg, Sachsen und dem Großherzogtum Baden die sechste Stelle ein. Iii. Innerer Bau und Entstehungsgeschichte des Landes. Die Oberflächengestalt eines Landes wird in der Hauptsache durch zwei Faktoren bestimmt, nämlich 1. durch die Beschaffenheit des Gesteins- Materials, aus welchem sich der Boden zusammensetzt, d. i. durch die mehr oder minder große Widerstandsfähigkeit gegen die zerstörenden Wirkungen der Atmosphärilien, und 2. durch die Veränderungen, welche die ursprüngliche Lagerung der Gesteine infolge der Gebirgsbildung im Laufe langer Zeiten erfahren hat. Will man daher verstehen, wie sich das gegenwärtige Relief eines Landes herausgebildet hat, so muß man nicht nur seinen inneren Bau, sondern auch seine Entwicklungsgeschichte kennen. Beide zusammen gewähren die Möglichkeit, eine Gliederung des Landes in natürliche Landschaften vorzunehmen und den Einfluß der Vielgestaltigkeit der Bodenformen auf die kulturelle Entwicklung der Bewohner zu verstehen. Aber darüber hinaus bildet die Kenntnis der Zusammensetzung des Bodens und der geographischen Verteilung der verschiedenen Gesteine und Bodenschätze die Grundlage für die Beurteilung der wirtschaftlichen Entwicklung und Stellung des Landes. Alle diese Gründe rechtfertigen es, einen Abriß des geologischen Aufbaus und der geologischen Entwicklung an den Anfang der Landeskunde zu stellen. Die ältesten in Elsaß-Lothringen nachgewiesenen Gesteine sind Gneise, welche dem versteinerungsfreien kristallinischen Grundgebirge angehören. Ihr Hauptverbreitungsgebiet haben sie im Münster- und Weilertal bei Urbeis zu beiden Seiten des Granitzuges, welcher die St. Didlerhöhe trägt. Daran stoßen nordwärts, an der Südseite des Hochfeldes, alte paläozoische Schiefer des Weilertales, die Weiler und Steiger Schiefer, welche sich vom oberen 1*

6. Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 46

1894 - Berlin : Hertz
z- 46 - zu Olmütz?) — Andererseits erwirbt Preußen Hohenzollern-Hechingen und Sigmaringen durch Vertrag. 1850. 1850, den 31. Januar. Der König beschwört die revidierte Verfassung, welche dem Landtage (Herren-und Abgeordnetenhaus) einen bestimmten Anteil an der Gesetzgebung und der Feststellung des Staatshaushalts gewährleistet. 1850, Hohenzollern-Hechingen und Sigmaringen auf Grund eines Familienvertrages mit Preußen vereinigt. 1851. Allseitige Rückkehr zum Bundestage, nachdem Preußen sich zur Olmützer Konvention mit Österreich genötigt gesehen. 1853. Preußen erwirbt für seine entstehende Marine einen Küstenstrich am Jahdebnsen. 1856. Friedrich Wilhelm giebt, um einen europäischen Krieg zu vermeiden, Neufchatel auf. Der König erkrankt. 1858. Der Prinz von Preußen Übernimmt die Re- ge n t s ch a s t. 1861. Friedrich Wilhelm Iv. stirbt den 2. Jan. 1861. Wilhelm (der bisherige Regent), König (krönt sich den 18. Okt. zu Königsberg). Neben der liberalsten Durchführung der Verfassung soll gleichzeitig eine Armeereorganisa tio n durchgeführt werden, damit Preußen nicht bloß in der Defensive, sondern auch nötigenfalls in der Offensive stark sei?) In dem Kampf um die Armeereorganisation entsteht ein Konflikt mit dem Abgeordnetenhause. 1862. Der König beruft v. Bismarck zum Ministerpräsidenten. Derselbe verteidigt mit dem Kriegsminister v. Roon die Armeereorganifation und das königliche Regiment gegen alle Angriffe unter den heftigsten parlamentarischen Kämpfen. 1863. Dänemark will Schleswig einverleiben und so von <gol stein trennen. Dagegen erhebt sich Preußen im Bunde mit Österreich. 1) Der Ministerpräsident Manteuffel muß den schweren Gang nach Olmütz gehen. 2) Auch soll dabei eine Erleichterung des Volks in betreff d er Landwehr um 7 Jahre Dienstzeit stattfinden.

7. Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 22

1894 - Berlin : Hertz
— 22 — Neugestaltung Brandenburg-Preußens als einer einheitlichen, evangelischen, selbständigen, norddeutschen Macht. 1640—88. Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst/) zuerst vermählt mit der edlen Luise Henriette von Dr anten,2) dann mit Dorothea von Holstein, schasst aus den Trümmern einen neuen Staat. Das Land ersteht aus dem Elend, überall fördert der Kurfürst die Kultur?) Vor allem aber schuf Friedrich Wilhelm sich ein eigenes, stehendes Heer (miles perpetuus) zum Schutze des Landes gegen die Wechselfälle des noch immer fortdauernden dreißigjährigen Krieges, welches dann ein Hauptfaktor zu Preußens künftiger Größe wurde?) 1648. Im westfälischen Frieden, welcher dem dreißigjährigen Kriege ein Ende macht, behalten die Schweden Vorpommern und die Inseln Usedom, Wollin und Rügen, der Kurfürst erhält nur Hinterpommern?) Als Entschädigung für den Verlust werden ihm die Bistümer Halberstadt, Minden und Cammin (in Hinterpommern) und die Anwartschaft auf das Erzbistum Magdeburg zugesprochen. Preußen wird souverän (ein selbständiges Land). 1655—60. Im schwedisch-polnischen Kriege wird Friedrich Wilhelm zuerst ge- nötigt, für Preußen die schwedische Lehnshoheit statt der polnischen anzuerkennen. *) Bewährt sich schon in seiner Jugend. Weicht vor den Verführungen des reichen und üppigen Haag und geht zum Prinzen Friedrich Heinrich von Dräniert, der Breda belagerte. „Du hast mehr gethan als ich, wenn ich Breda erobere, Du hast Dich selbst besiegt; wer das gethan hat, wird auch Größeres thun." 2) „Jesus meine Zuversicht." Oranische Erbschaft. 3) Neuer Anbau des Landes. Aber nicht bloß das Zerstörte ersteht wieder, sondern der Kurfürst legt Sümpfe trocken, siedelt Kolonien an, gräbt Kanäle und befördert auf jede Art Gewerbe und Wissenschaft. In den Städten verschwinden die Strohdächer, die Straßen werden gepflastert, eine Post wird eingerichtet. Zu Berlin und Cöln kommen als neue Stadtteile der Friedrichswerder und die D o-rotheenstadt hinzu. (Bibliothek in Berlin, und das Joachimsthaler Gymnasium (f. 1607) dorthin verlegt) 4) Zuerst 3000, bald 8000 Mann, zu deren Unterhaltung der sonst so milde Fürst unnachsichtlich das Land zwang. (Accife statt der bisherigen drückenden Wohnungs- und Haussteuer, nach langem Widerstand der Stände gegen eine solche indirekte Steuer eingeführt). 5) Mit Ausnahme von Garz, Damm und Gollnow.

8. Erzählungen aus der Deutschen Geschichte - S. 35

1874 - Hadersleben : Westphalen
deutschen Protestanten, welches von dem schwedischen General Horn und dem Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar geführt wurde, in der Schlacht bei Nördlingen dergestalt, daß Sachsen und Brandenburg sich gezwungen sahen, mit dem Kaiser Frieden zu schließen. Jetzt aber kamen die Franzosen den Protestanten zu Hülfe, theils um das Haus Oesterreich zu demüthigen, theils um sich deutsches Gebiet anzueignen. Bernhard von Weimar, welcher diese letztere Absicht merkte, beschloß, sich am Oberrhein ein Gebiet zu erkämpfen, um die westliche Grenze Deutschlands zu sichern. Aber sein Vorhaben gelang ihm nicht; er starb plötzlich an Gift, und seine Truppen ließen sich mit französischem Gelde erkaufen. Der unheilvolle Krieg dauerte indessen fort; bald siegten die Katholiken, bald die Protestanten. Die Kaiserlichen schlugen die Franzosen bei Mergentheim in Würtemberg und der schwedische General Torstenson siegte Lei Leipzig und Jankow (in Böhmen) über die Kaiserlichen. ^ Endlich, im Jahre 1648, gerade als die Schweden mit der Einnahme von Prag beschäftigt waren, ward in Osnabrück und Münster der s. g. westfälische Friede geschloffen; der 30jährige Krieg nahm in derselben Stadt, wo er begonnen hatte, sein Ende. Im westfälischen Frieden wurde u. A. Folgendes festgesetzt: 1. Die Katholiken und Protestanten erhalten im Reich gleiche Rechte. 2. An Frankreich wird Lothringen und Elsaß mit Ausnahme Straßburgs und einiger kleiner Ortschaften abgetreten. 3. Schweden empfängt Vorpommern, Wismar, Bremen und Verden nebst 5 Millionen Thalern. 4. Brandenburg erhält als Entschädigung für Vorpommern: Magdeburg, Halberstadt, Minden und Kammin. 5. Frankreich und Schweden verbürgen den Bestand des deutschen Reichs. Das deutsche Volk, soviel davon übrig war, nahm mit Entzücken die Friedensbotschaft auf. Es war ein entsetzlicher Zustand, in welchen der lange, schreckliche Krieg unser armes Vaterland gebracht hatte. Nur ein Drittel des großen deutschen Volkes war noch am Leben, meilenweit waren sonst blühende Gegenden verwüstet, Städte und Dörfer zu vielen, vielen Hunderten zerstört. Handel und Wandel lag vollständig darnieder und von dem früheren Wohlstände war keine Spur mehr vorhanden. Das Schlimmste aber war, daß der Geist unseres Volkes Schaden gelitten hatte. Sein Selbstgefühl war gebrochen, sein Rechtsgesühl erschüttert. Jeder dachte nur an sich und sein Elend; alle Zucht und Sitte, alles höhere Streben war dahin. Unser Volk war nicht bloß leiblich, sondern auch geistig verkommen und es bedurfte langer, langer Zeit, ehe es sich aus diesem Zustande erholte. 31. Friedrich von Hohen;ollern, der erste Kurfürst in Brandenburg. Die Stammburg der Hohenzollern liegt in dem Lande Hohenzollern-Hechingen auf dem Berge „der hohe Zoller*. König Friedrich Wilhelm Iv.

9. Geschichte des preußischen Staates - S. 102

1900 - Münster i. W. : Schöningh
— 102 — __ 5)er Friede zu Tilsit. Da es Napoleon gelang, den russischen Kaiser für sich zu gewinnen, mußte Preußen in seiner völligen Hilflosigkeit Frieden schließen. Dieser kam am 9. Juli 1807 zu Til-Ui zu stände. Preußen verlor alle seine Besitzungen zwischen Rhein und Elbe neb ft der Festung Magd ebnr g, serner einen großen Teil seiner polnischen Besitzungen nebst Danzig und Thoru. Von den polnischen Ländern behielt es nur Westpreußen, das Brstum Ermlaud und einen schmalen Streifen des Netzedistriktes. Bayreuth kam an Bayern, und kleinere Teile wurden Holland und Sachsen zugewiesen; letzteres war ebenfalls zu Napoleon übergetreten und von ihm zu einem Königreiche gemacht worden Preußen durfte nur 4 2 000 Mann Soldaten halten und mußte 112 Mill. Mark Kriegskosten zahlen und bis zur Abtragung einer bestimmten Summe ein französisches Heer von 150 000 Mann in seinen Festungen unterhalten. So wurde der preußische Staat von 306000 qkm mit 9,7 Mill. Einwohnern auf 150000 qkm mit 4,6 Mill. Einwohnern zurückgeführt. Aus den Gebieten Süd- und Neuostpreußen und dem größeren Teile des Netzedistriktes bildete Napoleon das Großherzogtum Warschau; die westhcheu Besitzungen Preußens kamen zum Teil an das neugegründete Herzogtum Berg, der andere Teil bildete mit dem südlichen Hannover, Braunschwelg und Hessen-Kassel das Königreich Westfalen, welches Napoleons jüngster Bruder Jeröme erhielt. Iv. Preußens Wiedergeburt. Elend im Laude. Der Friede zu Tilsit bezeichnet den Standpunkt der tieften Erniedrigung für Preußen. Dazu kam noch, daß das Elend in Berlin und in den Provinzen aufs höchste stieg. Der König besaß das ihm verbliebene Gebiet nur dem Namen nach; in Wirklichkeit waren die Franzosen die Herren des Landes und schalteten und walteten in demselben in der schrecklichsten Weise. Was Napoleon an Kunstwerken im Lande fand, das schickte er nach Paris. Sogar die Ruhestätte Friedrichs des Großen entweihte er; der Sarg wurde geöffnet und der Degen dieses ruhmreichen Preußenkönigs als Siegestrophäe den eitlen Parisern zugeschickt. — Die französischen Generale ließen sich ganz ungeheure Geldsummen zahlen; so z. B. mußte die Stadt Breslau täglich 3000 Mark aufbringen. Mit der ärgsten Härte und Rücksichtslosigkeit behandelten die französischen Soldaten das preußische Volk. Sie verlangten Braten und Wein von den armen Leuten, die selber nur trocknes Brot zu essen hatten. Den Bauern nahmen sie sämtliches Vieh und zertraten ihre blühenden Saaten. Die Kaufleute gingen zu Grunde, da durch die Kontinentalsperre Handel und Gewerbe vollständig darniederlagen. Den preußischen Beamten konnte der Staat die Gehälter nicht auszahlen, und man mußte zeitweilig Brot austeilen, damit Beamte und Offiziere nicht verhungerten. Aber diese Zeit des Unglücks und der Schmach ist in gewissem Sinne für Preußen ein großer Segen gewesen, ja der Anfang feiner Wiedergeburt. Alle Gutgesinnten im Lande fühlten, daß es eine ge-

10. Geschichte des preußischen Staates - S. 148

1900 - Münster i. W. : Schöningh
— 148 - auf seine Rechte an Schleswig-Holstein und zahlt 60 Mill. Mark Kriegskosten. Sachsen zahlt 30 Mill. Mark Kriegskosten und tritt dem norddeutschen Bunde bei. Bayern, Württemberg, Baden, Hessen-Darm stadt bezahlen ebenfalls Kriegsentschädigungen, Bayern und Hessen-Darmstadt verlieren außerdem kleinere Gebietsteile an Preußen. Preußen erhält Schleswig - Holst ein, Hannover, Kur-Hessen und Nassau nebst Frankfurt a. M., welche nebst den abgetrennten bayerischen und hessischen Gebietsteilen als drei neue Provinzen dem Staate einverleibt werden. Dadurch wurde des Staatsgebiet zusammenhängender, der größere östlichere mit dem kleinen westlicheren verbunden. Preußen war nunmehr im stände, mit eigener Kraft und ohne Überanstrengung seine bisherige Großmachtstellung auch in der That zu behaupten, während Deutschland selbst in ihm die feste Grundlage für eine baldige Einigung gewann. An die Stelle des deutschen Bundes trat der norddeutsche Bund unter Preußens Führung; zu demselben gehörten alle Staaten nördlich der Mainlinie, ferner das Königreich Sachsen und der nördlich gelegene Teil von Hessen-Darmstadt. Die gemeinsame Gesetzgebung wurde durch den Bund es rat und den Reichs taa ausgeübt. Zwischen dem norddeutschen Bunde und den Südstaaten wurde zur weiteren Einigung ein Schutz- und Trutzbündnis, sowie ein Zoll- und Handelsverein geschlossen, wodurch Deutschland bereits wirtschaftlich geeinigt wurde. 6. Der deutsch-französische Krieg. 1870 und 1871. Veranlassung. Der Waffenruhm und die Machterweiterung, womit Preußen aus- den Kriegen von 1864 und 1866 hervorging, erfüllten die Franzofen mit Neid und Haß. Sie hatten gehofft, Preußen würde in dem Kampfe mit Österreich und dessen Verbündeten unterliegen, und Frankreich wäre es dann ein Leichtes, ein Stück auf der linken Rheinseite an sich zu briugeu. Auch die Erwerbung Luxemburgs durch Frankreich war von dem Minister Bismarck vereitelt worden. Ihre Vorherrschaft in Europa als „große Nation" sahen die Franzosen bedroht, und mit Besorgnis und Eifersucht blickten sie auf die Vergrößerung Preußens und die begonnene Einigung deutscher Stämme. In Paris bildete sich eine förmliche Kriegspartei, deren Schlagwort der Ruf wurde: „Rache für Sadowa", und die unter allen Umstünden einen Krieg wünschte, um Preußen zu demütigen. Auch der Kaiser Napoleon hoffte dnrch einen glücklichen Feldzug gegen Preußen die weitere Entwickelung der deutschen Einheit Der-
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