Arabien.
59
der nicht vom Meere bedeckten Erdoberfläche.*) — Die Bewohner sind
überwiegend arabisch redende Fellachen.
Das West-Jordanland ist im wesentlichen ein dachförmiges Kreide-
Hochland mit sanfterer Neigung nach W. und steilem Abfall nach dem
Jordanthale.
xl. Galiläa, im N., mit lieblichem Klima und waldigen Bergen, reicht vom
schneereichen Libanon bis zum höhlenreichen Karmelgebirge, d. i. der Baum-
garten. Am N.-Fuß desselben zieht sich bis zum Meere die vom Kison be-
wässerte Ebene Jesreel hin, auf der Getreide und Baumwolle wachsen. —
W. vom vulkanischen Kegel des Tabors liegt Nazareth, ein hochliegender,
freundlicher Ort. An der Küste die befestigte Hafenstadt Akka, als Sitz der
Johanniter im Mittelalter St. Jean d'acre genannt.
£ 3. Samaria, die mittlere, vom Gebirge Ephraim durchzogene Landschaft,
mit quellenreichen, fruchtbaren Thälern und gedeihlichem Anbau. Ein Rest der
eilten Samariter bringt noch in Näbulus, dem alten Sichem, anf dem
Felsen Garizim seine Opfer dar.
3. Jüdäa, der südlichste Teil, eine kahle, von Hügeln durchzogene, Wasser-
arme Fläche. — Jerusalem**), die heilige Stadt der Christen, der Inden und
der Mohammedaner, nahe w. vom N.-Ende des Toten Meeres, anf einer 750 m
hohen Kreideplatte, anf der sich einzelne Höhen erheben, wie Morls ah
(Salomos Tempel), Zion (Bnrg Davids); neuerdings gegen 45000 zu 2/s israeli-
tische E. Im O. der Stadt der Ölberg. — 7 km s. von Jerusalem das be-
triebsame Bethlehem, d. i. Hans des Brotes, und weitere 35 km s. davon
Hebron, früher Mamre, auf dem Gebirge Juda. N.ö. von Jerusalem liegt
Jericho, d. h. Palmenstadt, heut ein eleudes Dorf in menschenleerer Gegend.—
Die Hafenstadt von Jerusalem ist Jafa (Joppe), seit 1893 mit ihm durch eine
Eisenbahn verbunden (86 km, 3v? Stunden Fahrzeit).
Das Ost-Jordanland: Pcräa (Gilead). Von tiefen, steilen Thälern
durchschnitten, im allgemeinen sehr fruchtbar, jedoch verödet. Allenthalben
bezeugen Trümmer voll Städten und Dörfern eine voreinstige dichte Be-
völkernng.
S. vom Toten Meer setzt sich das Ghör in einem höher liegenden,
wasserlosen Flußlaufe bis zum Roten Meere fort. W. von dieser Thal-
spalte liegt die zu Ägypten gehörende Sinai-Halbinsel, benannt nach dem
mächtigen, kahlen Granitgebirge, das im S. zu 2600 m aufsteigt.
* Iii. Arabien.
1. Natur und Erzeugnisse des Landes. Die Halbinsel Arabien liegt
s. vom 30.° n. Br., der das N.-Ende des Roten Meeres und des Persischen
Golfes berührt. Sie ist 5 mal so groß wie das Deutsche Reich und bildet
ein Hochland, das im N.-W. in die syrisch-arabische Wüste übergeht,
im O. und W. durch felsige Bergketten vom Meere getrennt wird und im
S. unmittelbar zum Meere abstürzt.
t * r innerhalb der Festländer, die tiefer liegen als der Meeresspiegel
heißen Erdsenken oder Depressionen der Erdrinde.
**) Siehe Heft 2 Bilderanhang S. 61.
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Extrahierte Personennamen: Jean Jüdäa Morls Davids Jafa
106
aber in Demut ab und sprach: „Wie sollt' ich hier eine güldene Krone tragen, wo mein Heiland eine Dornenkrone trug?!" Er nannte sich nur „Beschützer des heiligen Grabes".
Nun war Jerusalem und das heilige Land der Christenheit wiedergegeben; leider nicht lange.
Gottfried von Bouillon starb schon nach einem Jahre. Sein Bruder Balduin folgte ihm.
Die Christen des Abendlandes glaubten nun genug ge= than zu haben und unterstützten ihre Glaubensgenossen im Morgenlande nicht weiter.
Eine Stadt und eine Provinz nach der andern ging wieder an die Türken verloren, zuletzt auch Jerusalem.
Der türkische Sultan „Saladin" benahm sich edel gegen die besiegten Christen und gab den Kranken und Wunden aus seiner Kasse Reisegelb in die Heimat.
Nun es zu spät war, veranstaltete man noch mehrere Kreuzzüge, das Verlorene wieber zu gewinnen, aber vergeblich.
Zuletzt sollten unmünbige Kinder das Unmögliche möglich machen. Tausenbe zogen über die Alpen — einem sicheren Tode entgegen.
Gott wollte es nicht mehr! Jerusalem ist heut noch in den Hänben der Türken.
Friedrich Barbarossa.
(1152—1190.)
Nicht weit bavvn, wo die Wiege unserer Zollemsürsten staub, im lieben Schwabenlanb, erhebt sich ein wilbroman-tifcher Bergkegel, der Staufen. Dorther stammt das Geschlecht der Hohenstaufen, das dem deutschen Reich eine Reihe berühmter Kaiser gab.
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Extrahierte Personennamen: Gottfried_von_Bouillon Balduin Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa
drangen die Christen am 15". Juli 1099 in die Stadt ein und richteten unter den Juden und Türken ein furchtbares Blutbad au. Nachdem aber die Christen ihre Rache gestillt hatten, zogen sie barfuß und entblößten Hauptes nach der Kirche des heiligen Grabes, um Gott für den Sieg zu danken und ihn zugleich um Vergebung der Sünden zu bitten.
So war das Land der Verheißung aus den Handen der Türken befreit. Man errichtete ein neues Königreich und wählte Gottfried von Bouillon zum König von Jerusalem. Dieser nannte sich jedoch nur Beschützer des heiligen Grabes, weil er bort keine Königskrone tragen wollte, wo sein Heiland eine Dornenkrone getragen hatte. Sein Brnber nahm später den Königstitel an.
2. Die übrigen Kreuzzüge.
Das Königreich Jerusalem besaß aber nicht die Macht, seine Verteidigung gegen die Türken selbst zu übernehmen. Deshalb mußten zu seiner Sicherung von der abenblänbischm Christenheit mehrere Züge unternommen werben. Schon nach fünfzig Jahren würde ein zweiter Kreuzzug notwenbig: er würde hauptsächlich von Franzosen und Deutschen ausgeführt. Die Anführer waren K o n x a b Iii. von Deutschland und Ludwig Vii. von Frankreich. Er hatte jedoch nicht den geringsten Erfolg; die Heere gingen zugrunde, ohne ihr Ziel erreicht zu haben. — Die größte Gefahr brohte dem jungen Königreiche von Ägypten aus. Der ägyptische Sultan Sa lab in vernichtete 1187 am See Liberias ein christliches Heer und eroberte gleichzeitig Jerusalem und Akkou zurück. Da rüstete sich das Abenblanb zum butten Kreuzzuge (1189—1192). An der Spitze standen Kaiser Friedrich Barbarossa, Richard Löwen herz von England und Philipp Angnst von Frankreich. Akkon wurde belagert und gewonnen; im offenen Kampfe aber war das Kreuzzugsheer unglücklich. Trotzbem würde bcn Christen beim Friedensschlüsse der Küstenstrich von Tyrns bis Akkon abgetreten; anßcrbcm erhielten sie die Erlaubnis, die heiligen Orte zu besuchen. — Nach dem Tode Saladins forderte Papst Innozenz Iii. zu einem vierten Kreuzzuge auf. Er kam auch zustande; aber die Kreuzfahrer gelangten nur bis Konstantinopel, das sie im Dienste der mächtigen Hanbelsstabt Venebig eroberten. Dabnrch wnrbe die Lagunenstabt Herrin des Mittelmeeres und zugleich Mittelpunkt aller Hanbels-bezichungcn mit dem Morgenlande. — Den größten Erfolg hatte der fünfte Zug; er wurde von Friedrich Ii. im Jahre 1228 unternommen. Durch eineu Vertrag mit dem Sultan von Ägypten gewann der Kaiser ganz Westpalästina mit den Städten Bethlehem, Jerusalem und Nazareth. Aber schon im Jahre 1244 ging Jerusalem für immer an die Ungläubigen verloren. — Die beiden letzten Kreuzzüge wurden von dem französischen König Ludwig Ix. ins Werk gesetzt. Den ersten Stoß richtete er gegen Unterägypten, um die Macht des ägyptischen Sultans zu brechen. Er eroberte auch Damiette, wurde aber gefangen genommen und nur gegen ein hohes Lösegeld wieder in Freiheit gesetzt. Den zweiten Stoß richtete Ludwig gegen Tunis. Er wollte es erobern, um an der Nordküste Afrikas einen Stützpunkt für fernere Unternehmungen gegen Ägypten zu gewinnen. Allein auch dieser Zug war ergebnislos. Eine Seuche raffte den König und den größten Teil seines
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Extrahierte Personennamen: Gottfried_von_Bouillon Ludwig_Vii Ludwig Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Richard_Löwen Philipp_Angnst Philipp Innozenz_Iii Friedrich_Ii Friedrich Ludwig_Ix Ludwig Ludwig Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Jerusalem Jerusalem Deutschland Frankreich Liberias Jerusalem England Frankreich Akkon Akkon Konstantinopel Westpalästina Bethlehem Jerusalem Nazareth Jerusalem Tunis Afrikas
14
liegt die Handelsstadt Trapezunt (türkisch Tarabison) Q1. Den östlichen Abschluß der
Südküste bildet die schöne Bucht von Alexandrette mit Anschluß an die Bagdad-
bahn und mit bedeutenden Hafenbauten, die mit deutschem Kapital eingerichtet
werden. In der fruchtbaren Ebene, die die genannte Bucht umsäumt (Cilicien), liegt
auch Tarsus mit Resten des alten Tarsus (Geburtsort des Paulus). — Am sauf-
teren Junenrand der Randgebirge entstanden mehrere Vulkane, z. B. der weiß
leuchtende Erdschias (Argaeus) im Osten, mit 4000 m der höchste Berg Kleinasiens.
(In seiner Nähe alte Kultusstätten in Tuffsteinhöhlen.)
Der östliche Teil des Taurusgebirges (Bulghar-Gebirge), der sich nach Nordost zum
Antitaurus wendet, bildet eine Scheid e mau er zwischen Kl ein asien und Syrien. Sie wird
überschritten in der vielgenannten Cilicischen Pforte (Abb. 2, §9), die aus drei aufein-
ander folgenden, schlnchtförmigen Pässen besteht und zur geuauuten fruchtbaren cilicischen Ebene
hinabführt. Es ist die alte Heerstraße, die vou Alexander d. Gr., den Römern, den Kreuzfahrern
(Barbarossa) und — in umgekehrter Richtung — von b^n,Perfern und Türken benutzt wurde. „Wer
diese Schlucht nicht fürchtet, der fürchtet auch Gott nicht", lautet ein arabisches Sprichwort.
19 c) Der günstigste Teil Kleinasiens ist das westliche Drittel (westlich vom 30. Grad).
Hier verschwindet der Hochflächencharakter, und zwischen den westöstlich streichenden
Gebirgsketten liegen schöne, fruchtbare Täler (z. B. das Mäandertal), die den westlichen
Seewinden geöffnet sind und sich in freundlichen Buchten fortsetzen. Die Flüsse führen
viele Sinkstoffe mit sich; der Mäander z. B. schob seine Mündung im Laufe vou
2000 Jahren mehr als 20 km vor. — Hier, im Gebiet der alten griechischen Kolonien,
treffen wir auch die größten Städte und Städteruinen:
1 Eine der kleineren Städte in den Tälern des Pontischen Gebirges, Amasia, zeigt
uns unser Bild § 9. Die Stadt ist typisch für die Städte in den Tälern des Ponti-
schen Gebirges. Sie ist bekannt als Geburtsort des Geographen Strobo und des Sultans
Selim I., sowie als Residenz der Könige von Pontus. Von ihrer Größe im Altertum
und Mittelalter zeugen noch zahlreiche Ruinen.
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Extrahierte Personennamen: Alexander_d Alexander Barbarossa Barbarossa
37 Arabien. _§ 23
lische Festung Aden O, das „Gibraltar des Ostens", als Kohlenstation und Stützpunkt
für den Innenhandel äußerst wichtig (f. Abschn. Jndienreise § 49). Auch die in der Bab
el Mandeb — d. i. „Tor der Totenklage" (Stürme!) — gelegene vulkanische Insel P er! m
haben die Engländer befestigt. — Außer Jemen liegt an der Küste des Roten Meeres, und
zwar an ihrer nördlichen Hälfte, die Randgebirgslandschaft Hedschzs (= Mittelland) mit
den heiligen Städten Mekka ß (Geburtsort Mohammeds; Kaaba; jährlich 150 000 Pilger,
f. unten) und Medina (seine Grabesstadt). Hedschas wird jetzt durchzogen von der wich-
tigert Hedms-Bahn (§ 24), die bis Dschidda A, dem Hasen Mekkas, führen wird.
Das Küstenland am Persischen Meerbusen (El Hasa) hat vorzügliche Dat-
teln. Das Städtchen Kueit im gleichnamigen Staate war ursprünglich als Endpunkt
der Bagdadbahn in Aussicht genommen (s. §29 Fußnote). Die der Küste vorgelagerten
englischen Bahrein-Inseln sind durch ihre Perlenfischerei berühmt. Das Jmamat
Oman (Hafen Maskat) mit einem bis 3020 m ansteigenden Hochgebirge ist dem Namen
nach selbständig, in Wirklichkeit aber eine britische Schutzherrschaft.
Vulkanismus. Arabien hat ausgedehnte alt- und jungvulkanische Gebiete. Juugvulka-
nische Gesteine (Basalt, Trachyt) finden sich namentlich im Westen, in einer Kette, die vom Hauran
ausgehend, parallel zum Jordantal verläuft, feruer bei Mekka und Medina und bei Aden.
Alima und Pflanzenwelt. Darüber ist das Wichtigste schon oben bei der Landschafts- §
fchildernng gesagt. Im Winter weht ein aus dem Innern Asiens kommender trockner Nordost
(Nordostpassat). Die regenschwangeren Seewinde aber, die im Sommer nach dem erhitzten
Innern streben,'geben ihre Niederschläge bereits an die Randgebirge ab, so daß das Innere zur
Wüste werden mußte, wenn auch Oasen und Weideflächen hier einen größeren Raum einnehmen
als in der Sahara. Das Innere hat Temperaturschwankungen zwischen —10° nachts und 4-40°
mittags. — In den Küstengebieten erzielt man vielfach uuter Zuhilfenahme künstlicher Bewässerung
bedeutende Erträge (s. oben Jemen).
5ied elungen. a) Tiirkisch-Arabien umfaßt die Ostküste (mit den Landschaften Hedschas
und Jemen) und die Westküste. Ju Hedschas liegen die heiligen Städte Mekka und Medina
(Abb. 1 n. 2, § 23). Mekka G, 90 km von der Küste (von dem Hafen Dschidda A), 440 m hoch,
in einer öden Schlucht zwischen kahlen Bergen gelegen, ist als Geburtsort Mohammeds der
religiöse Mittelpunkt der mohammedanischen Welt. Alljährlich strömen hier in den dafür frei-
gegebenen drei Monaten an 150 000 Pilger zusammen, für die dann um die Stadt herum
ein gewaltiges Zeltlager aufgeschlagen wird. Das Hauptziel der Pilger ist die „Heilige
Moschee" (Mesdschid el Haräm), ein 200 m langer, 160 m breiter, viereckiger Hof, den drei-
und vierfache Säulenreihen mit 19 Toren und 152 flachen Kuppeln umgeben. In der Mitte
des Hofes steht die Kaaba (-Würfel), das größte Heiligtum der Mohammedauer. Es ist ein
12 m langer, 10 m breiter, 15 m hoher, mit schwarzem Tuch verhangener Bau. Nach der Über-
lieferung wurde er bereits „von Adam angelegt, während der Sündflut in den Himmel ent-
rückt, von Abraham und Js mael (dem Stammvater der Araber) aber unter Mitwirkung des
Engels Gabriel wiederhergestellt. In der östlichen Ecke der Kaaba ist aus iy2 m Höhe der be-
rühmte schwarze Stein eingemauert, der, mehrfach geborsten, gegenwärtig von einem Silber-
ring zusammengehalten wird. Die mineralogische Natur dieses Steines (der meist als ein
Meteorstein gilt) ist noch unbestimmt. Eine tellerförmige Aushöhlung in seiner Mitte ist viel-
leicht zum Teil durch die Küsse der Gläubigen verursacht. — Die Ka^baverehrung ist ein
altheidnischer Kultus, deu Mohammed, um seine Lehre zu nationalisieren, in sein Religions-
system aufnahm, der aber von den Wahabiten (Reformpartei, f. § 24) mit Recht als Über-
bleibsel ans der Heidenzeit verworfen wird" (Meyer). Die Wallfahrten sind für Mekka von
der allergrößten Bedeutung; sie machen die Stadt für einige Monate zu einem der größten
Märkte des Morgenlandes, und zwar ist der Handel in denhänden reicher Pilger,
„die die Produkte fast aller mohammedanischen Länder untereinander austau-
scheu". — Wiederholt wurden durch die Pilgerscharen aber auch Pest und Cholera verbreitet,
und es ist mitunter vorgekommen, daß bis zu 40% starben. Obgleich den „Ungläubigen" das
Betreten der Stadt verboten ist, gelang es schon seit dem 16. Jahrhundert wiederholt Euro-
päern in der Verkleidung von Pilgern, hierher zu gelangen und bis in das Heiligtum vorzu-
dringen. Medina D (#?), mit dem Grab Mohammeds, liegt 700 m hoch in einer Palmen-
oase am Rande der Wüste. — Die Hauptstadt Jemen ist Sana G; die Haupthäfen sind
Hodeida^ und Mocha, beide mit Kaffee-Ausfuhr.
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Extrahierte Personennamen: Mohammeds Alima Mohammeds Adam Abraham Abraham Engels_Gabriel Mohammed Meyer Mohammeds
»
28
lon (Bujong) 500 000 christliche Krieger nach dem heiligen Lande, eroberten nach
sehr beschwerlichem Marsche Edessa, Antiochien in Syrien und kamen endlich
vor Jerusalem an. Nach mehreren heftigen Stürmen nahmen die Kreuzfahrer am
15. Juli 1099 die Stadt ein und richteten unter den jüdischen und muhamedanischen
Bewohnern derselben ein entsetzliches Blutbad an. So war das heilige Land ein
christliches Reich. Zur Sicherung desselben waren noch fünf Kreuzzüge nötig. End-
lich (1291) wurden die Türken doch wieder Herren darüber. Während der Kreuz-
züge entstanden im heiligen Lande zur Beschützung der Pilger und Bekämpfung der
Türken drei geistliche Ritterorden: die Johanniter, Tempelherrn und (1191)
deutschen Ritter mit je drei Klassen: Ritter, Priester und dienende Brüder. Der
deutsche Ritterorden eroberte später (von 1230—83) Preußen und machte es zu
einem christlichen, deutschen Lande. Obgleich bei den Kreuzzügen über 6 Mill. Men-
schen umkamen, so haben sie doch segensreiche Folgen gehabt. Das Ansehen der christ-
lichen Kirche wuchs ungemein. Das Ritterwesen entwickelte sich zur höchsten Blüte.
Die deutschen Leibeigenen, welche an diesen Zügen teilnahmen, erhielten ihre Frei-
heit. Handel und Gewerbe, Künste und Wissenschaften gewannen viel durch die neuen
Verbindungen mit dem Morgenlande.
§ 6. Die schwäbischen (hohenstaufischeu) Kaiser, auch Waiblinger, waren
fast in beständigem Kampfe mit dem Papste und dessen Anhängern. Die kaiserliche
Partei nannte sich Ghibellinen, die päpstliche Welfen. Unter diesen Kaisern ist
besonders Friedrich I. (Barbarossa-Rotbart) von 1152—90 berühmt. Er war
einer der gewaltigsten deutschen Herrscher, der dem Reiche wieder zu großem Ansehen
verhalf. Zunächst schaffte er Ordnung in Deutschland. Viele Städte Oberitaliens,
an der Spitze Mailand, gründeten den lombardischen
Städtebund und sagten dem Kaiser den Gehorsam
auf. Da zog Friedrich über die Alpen und eroberte und
zerstörte das abtrünnige Mailand. Doch die Geschla-
genen erholten sich bald und trotzten dem Kaiser, aufge-
reizt durch den Papst, wieder, so daß er noch mehrere
„Römerzüge" unternehmen mußte. Bei einem derselben
wurde er von seinem Jugendfreunde Heinrich dem
Löwen, Herzog von Bayern, Sachsen, Braunschweig
und Lüneburg, treulos verlassen und darum von den
Jialienern geschlagen. Friedrich schloß mit ihnen Frie-
den und kehrte nach Deutschland zurück, um Heinrich,
welcher nun Führer der Welfenpartei geworden war, für
seinen Abfall zu züchtigen. Dieser mußte Bayern und
Sachsen abtreten. Das erstere erhielt Otto von Wit-
telsbach, dessen Nachkommen noch jetzt das Land be-
herrschen, das letztere ein Sohn Albrecht des Bären.
Heinrich der Löwe warf sich, um Vergebung bittend, dem
Kaiser zu Füßen und bekam sein Stanunland Braun-
schweig-Lüneburg wieder zurück. — Als die Trauerbot-
schaft nach Europa kam: die Türken haben Jerusalem wieder erobert! brach der Kaiser
mit einem großen Kreuzheere nach dem heil. Lande auf, schlug die Feinde mehrmals
in Kleinasien, ertrank aber im Flusse Saleph 1190. (Sage vom Kyffhäuser.) Die
Nachfolger Friedrich I. haben in beständigem Kriege niit den Welfen und Päpsten
gelebt. Der letzte Hohenstaufe, Konradin, wurde bei seinen Kämpfen in Italien
gefangen genommen und enthauptet. Jetzt begehrte kein deutscher Fürst die Kaiser-
würde, und es folgte die traurige kaiserlose Zeit, das Interregnum oder Zwischen-
Mg. 6. Friedrich l.
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Extrahierte Personennamen: Waiblinger Friedrich_I. Friedrich Friedrich Heinrich_dem
Löwen Heinrich Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Otto_von_Wit- Otto Albrecht Heinrich Friedrich_I. Konradin Konradin Friedrich_l Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Syrien Jerusalem Deutschland Mailand Mailand Bayern Sachsen Braunschweig Lüneburg Deutschland Sachsen Europa Jerusalem Kleinasien Italien
20
Bilder aus der deutschen Geschichte.
emem Zuge gegen die Türken einweihen und ein Kreuz von rotem Zeuge.' auf die rechte Schulter heften. Die Teilnehmer an dem Zuge wurden Kreuz-» sah rer genannt.
2. Gottfried von Bouillon (sprich: Bujo") führt den ersten Streuyug au. Im Herbste des Jahres 1096 zog mehr als eine halbe Million Mann nach Palästina. Gottfried von Bouillon (Herzog von Nieder-Lothringen) war ihr Anführer. Aber es erging den Kreuzfahrern schlecht; vom Hunger und von der Hitze wurden sie gequält und von den Tücken verfolgt. Nur 200000 Fußsoldaten und 15000 Reiter blieben von dem großen Heerei übrig. Groß war ihre Freude, als sie Jerusalem erblickten. Aber sie formten in die Stadt nicht sogleich einziehen; denn sie wurde von einem starken türkischen Heere verteidigt. Erst nach einer Belagerung von 39 Tagen wurde jj die Stadt erstürmt, die Türken und Juden wurden getötet und alle Häuser |l geplündert.
Zum Könige von Jerusalem wurde Gottfried von Bouillon ausgerufen. j> Aber er wollte dort keine goldene Königskrone tragen, wo einst Christus eine : Dornenkrone getragen hatte. Darum nannte er sich nur Herzog Gottfried jj Beschützer des heiligen Grabes.
Später wurde Palästina den Christen von den Türken wieder entrissen. * Es wurden im ganzen sieben Kreuzzüge unternommen. Ungefähr sieben ! Millionen Menschen nahmen daran teil, und etwa fünf Millionen verloren dabei ihr Leben. Jerusalem wurde aber nicht befreit, sondern verblieb in der Gewalt der Mohammedaner.
§ 8. Iriedrich Barbarossa, von 1152 öis 1190.
Einer der größten Helden des Mittelalters war Friedrich I. Er ist der | Lieblingskaiser des deutschen Volkes geworden. Friedrich war mittelgroß, hatte feurige Augen und ein schönes Gesicht. Wegen der rötlichen Farbe ; seines Bartes wurde er von den Italienern Barbarossa, d. i. Rotbart, genannt. !
1. Er kämpft gegen die lombardischen Städte. In der Lombardei hatten sich mehrere Städte vom deutschen Reiche unabhängig gemacht. Am1 übermütigsten war Mailand; es versuchte, alle benachbarten Orte sich zu unter-werfen. Ta schickte Friedrich ein Schreiben nach Mailand; darin tadelte er : die ungesetzliche Handlungsweise der Mailänder. Diese aber zerrissen das < Schreiben und verhöhnten den Abgesandten des Kaisers. Darüber wurde der i ; Kaiser zornig und beschloß, die Mailänder streng zu bestrafen. Er unternahm j sechs Züge nach Italien.
a) Erster Zug. Auf feinem ersten Zuge unterwarf Friedrich die mit j Mailand verbündeten Städte, wurde (zu Pavia) zum Könige der Lombardei i
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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Extrahierte Personennamen: Gottfried_von_Bouillon Gottfried_von_Bouillon Gottfried_von_Bouillon Christus Gottfried_jj Palästina Iriedrich_Barbarossa Barbarossa Friedrich_I. Friedrich Friedrich Barbarossa Barbarossa Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich
Armenien.
14
§ 244 Smyrna G, an einer prächtigen Bucht, ist ein hervorragender Ausfuhrhafen (Feigen,
Rosinen, Teppiche, Badeschwämme). An der nächsten südlicheren Bucht liegen bei einem
armseligen Dorf in fieberschwangerer Umgebung die Ruinen von Ephesus. — 80 km
östlich von Smyrna befinden sich die geringen Reste von Sardes, der alten Hauptstadt
Lydiens (Krösus!). — Etwas landeinwärts vom südlichen Ausgang der Dardanellen ist
die Stätte des alten Troja. — Südlich vom Marmarameer liegt in einer fruchtbaren Ebene
Brnssa vor 1453 die Residenz der türkischen Sultane. Skntari G ist eine Vorstadt
Konstantinopels und türkischer Begräbnisplatz.
Im übrigen Teil Kleinasiens nannten wir bereits im Innern Koma beim Beginn
der Bagdadbahn und Angora (Ziegen), an der Küste die Hafenstädte Trapezuut | und
Alexandrette.
d) Die der Westküste Kleinasiens vorgelagerten Inseln (Mytilene oder Lesbos,
Chios, Samos, Rhodos usw.) sind Reste der Landverbindung mit Griechenland.
Sa mos, halb so groß wie Rügen, ist seit 1832 ein zwar selbständiges, aber der
Türkei tributäres Fürstentum unter einem griechischen Fürsten. Das einst so
vielgerühmte Rhodos, l^mal so groß wie Rügen, ist unter der Türkenherrschaft
völlig zurückgekommen. Der jetzige Krieg wird auch über die Zukunft
dieser Inseln entscheiden.
Die Insel Chpern (Halb so groß wie Schleswig-Holstein, bis zu 2000 m
ansteigend) wurde 1878 von der Türkei an England abgetreten. Die Insel ist
fruchtbar (Wein, Seide) und hat griechische Bevölkerung.
Ii. Das Yoik.
Zur Hauptsache Osmanen (Türken). Unter ihrer Herrschaft ist Kleinasien herunter-
gekommen (zahlreiche, zum Teil uralte große Ruinenstätten!). An der Westküste viele Griechen
(meist Händler). Wirtschaftliches: In den Steppen Schaf- und Ziegenzucht (Angoraziegen).
An der Küste Südfrüchte, Wein, Getreide. Südöstl. von Skutari Meerschaumgruben. — Die
wichtigsten Bahnen s. Skizze § 243.
Einpräge- und Wiederholungsaufgaben zu Kleinasien.
1. Benenne die Eintragungen in Skizze § 243!
2. Namenzusammenstellung später bei § 253 I.
Armenien.
§ 245 Armenien, das Quellgebiet des ? und ?, ist ein rauhes, gebirgiges, von
mächtigen vulkanischen Durchbrüchen durchsetztes Hochland. Da, wo die türkische,
russische und persische Grenze zusammenstoßen, erhebt sich als höchster Berg der
von blendend weißem Schnee bedeckte vulkanische Ararat (5160 m). In den
Senkungen liegen stark salzige,Seen. Der in Schneekoppenhöhe liegende Wansee
ist so groß wie Sachsen-Weimar, der Urmiasee noch 1000 qkm größer, 4700 qkm.
Die Hochflächen des Innern sind meist dürre Steppen, die Flnßtäler milde und
fruchtbar. — In Russisch-Armeuieu liegen die starken Festungen Kars O und
Eriwan A (letztere 1000rn hoch); in Türkisch-Armenien Erserüm G mit starken
Festun.gswerken aus hohem Felskegel; in Persisch-Armenien Täbris Ü, von
Harun al Raschid, dem Kalifen von Bagdad, gegründet. — Der südliche Abhang
Armeniens ist Kurdistan, das alte Assyrien, dessen kriegerische, islamitische Be-
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien]]
TM Hauptwörter (200): [T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
365
-unermeßliche Beute finden. Bei der Verfolgung des Darius gerieth
Alexander in eine große Sandwüste, wo kein Wasser zu finden war, so
daß das Heer fast verschmachtete. Endlich fand ein Reiter etwas
Wasser und brachte es in seinem Helm dem König. Doch als
Alexander sah, wie alle seine Krieger vor Durst lechzten, goß er
das Wasser auf die Erde und sprach: „Soll ich denn allein trin-
ken?" Da riesen Alle: „Auf, führe uns nur weiter; wir sind
nicht durstig, ja wir halten uns für unsterblich, wenn ein solcher
König uns führt." Der unglückliche Darius wurde auf der
Flucht durch seinen eigenen Statthalter Bessus ermordet. Alexan-
der ließ ihn zu Persepolis mit allen ihm gebührenden Ehren be-
graben, den Mörder aber hinrichten.
Die griechisch-macedonischen Krieger überwanden willig alle
Schwierigkeiten, welche ihnen reißende Ströme, steile Gebirge,
brennende Sandwüsten entgegenstellten, weil ihr König sie mit
ihnen theilte. Darüber aber waren sie unzufrieden, daß Alexan-
der sich zu den morgenländischen Sitten hinneigte, eine Perserin
heirathete, sich persisch kleidete und am Ende gar verlangte, daß
mach morgenländischer Sitte die freien Griechen vor ihm nieder-
knien sollten. Dabei ergab er sich der Schwelgerei und der
Trunkenheit, so daß einst im Rausche die schöne Stadt Persepolis
niederbrennen ließ und seinen Lebensretter Klitus erstach, weil er
die Thaten Philipps über die Alexanders erhob. Kaum war jedoch
die blutige That geschehen, so kam er zur Besinnung, erschrak,
weinte laut auf, rief wiederholt: Klitus, Klitus! und brachte
mehrere Tage in trostloser Verzweiflung zu, bis neue Eroberungs-
Züge ihn nach und nach zerstreuten. Nachdem er das alte Per-
serreich überwunden hatte, wollte er auch ganz Indien sich unter-
werfen. Schon war ec über den Ganges vorgedrungen und
wollte den Hyphäsis überschreiten, da nöthigte ihn sein Heer
zur Umkehr. Aus dem Rückwege warfen ihn die Folgen der
übermäßigen Anstrengungen und Schwelgereien in ein hitziges
Fieber, an welchem er auch zu Babylon im 33. Jahre seines Al-
ters (323 v. Ehr.) starb. Nach seinem Tode theilten sich seine
Generale das große Reich, und es entstanden mehrere kleinere,
unter denen Aegypten, Syrien und Makedonien mitgrie-
chenland die bedeutendsten waren. Alle wurden nach und nach
eine Beute der Römer.
Ln. Die R ö m e r.
tz. 17.
Die Erbauung Noms. 754 v. Chr.
Mitten in dem schönen Italien lag die Landschaft Latium
mit der Hauptstadt Alba longa, erbaut von Askanias, des>
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
Extrahierte Personennamen: Darius Alexander Alexander Alexander Alexander Darius Darius Philipps Philipps Alexanders
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Endlich kehrte Cyrus nach Persien zurück und galt dort bald
für den angesehensten und rüstigsten Mann im Lande. Eines
Tages erhielt ec vom Harpagus einen Hasen zum Geschenk. „Du
mußt ihn, sagte der Bote, allein, ohne daß Jemand zugegen ist,
aufschneiden. Er that das und fand zu seinem Erstaunen einen
Brief darin. Harpagus ermunterte ihn in demselben, die Perser
zum Abfalle von der medischen Herrschaft zu bewegen und dann
seinen tyrannischen Großvater vom Throne zu stoßen. Dem Cy-
rus gefiel dieser Vorschlag. Mit jenem Briese in der Hand trat
ec unter das versammelte Volk und sprach: „Kraft dieses Brie-
fes hat Astyages mich zum Statthalter von Persien ernannt. In
dieser Eigenschaft befehle ich allen waffenfähigen Männern, mor-
gen mit einer (Lense hierher zu kommen." Nachdem sie sich in
aller Frühe eingesunden hatten, befahl er ihnen, eine große Strecke
Landes, welche mit Dornen und Disteln bewachsen war, zu mä-
hen und zu reinigen. Sie arbeiteten den ganzen Tag und kamen
endlich damit zu Stande, obgleich mit vieler Mühe. Am Abend
entließ sie Cyrus und bestellte sie zum andern Tage wieder. Dar-
auf ließ ec alle Heerden seines Vaters schlachten und das Fleisch
zubereiten. Als sie am andern Tage versammelt waren, bewir-
thete er sie aufs prächtigste, indem ec ihnen Fleischspeisen und
Wein vorsetzen ließ, so viel sie wollten. Als sie alle satt waren,
fragte er sie: Nun liebe Landsleute, welcher Tag hat euch besser
gefallen, dieser oder der gestrige?" „Wie kannst du erst fragen,
antworteten sie; gestern waren wir ja Sklaven, heute aber Her-
ren." Cyrus erwiederte: „Ich will euch ein Mittel entdecken,
daß ihr immer so glücklich leben könnet wie heute. Folgt ihr
aber meinem Rathe nicht, so werdet ihr stets im Elende und in
der Unterdrückung bleiben. Es ist eine Schande, daß die Perser,
welche den Medern weder an Zahl noch an Tapferkeit nachstehen,
ihnen sklavisch unterworfen sind. Folget mir, und ich werde euch
von der Tyrannei des Astyages befreien!" Die Perser jauchzten
ihm Beifall zu und versprachen ihm zu folgen, wohin er sie
führen würde. Sie mußten darauf ihre Waffen holen, und Cy-
rus führte sie gegen Medien. Als Astyages dies erfuhr, schickte
er dem Cyrus ein Heer unter dem Befehle des Harpagus ent-
gegen. Aber dieser unglückliche Vater hatte noch nicht vergessen,
was der König einst an seinem Sohne verübt. Aus Rache ging
er mit dem Heere zu Cyrus über. Da gerieth der König in
Wuth und ließ alle Traumdeutec kreuzigen. Dann zog ec selbst
mit einem zweiten Heere gegen Cyrus, wurde aber geschlagen
und selbst gefangen genommen. Cyrus behandelte indeß den ge-
fangenen Großvater mit schuldiger Achtung und behielt ihn der
sich, bis er starb. Auf diese Art kam das große Reich der Me-
der an die Perser <339 v. Chr-)
Mit- seinem mächtigen Heere eroberte darauf Cyrus ein
Land nach dem andern. Nur Krösus, König der Lydier, ein
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
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Extrahierte Personennamen: Cyrus Lense Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus