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1. Landeskunde des Reichslandes Elsaß-Lothringen - S. 39

1912 - Breslau : Hirt
V. Die Rheinlalsenke. 39 schiedener Breite am Rheine hinzieht. Der Boden hebt sich von der Grenze bei Lauterburg (108 m ü. d. M.) längs des Rheines bis Hüningen (245 m) um 137 m; seine Neigung vom Fuße der Vorhügel bis zum Rheine ist be- deutend geringer, nur auf der ersten Strecke bis zur 311 ist sie eine etwas stärkere, von da bis zum Rheine beträgt sie nur wenige Meter. Die Breite des Landes mißt in der Höhe von Thann 32 km, nach N hin nimmt sie aber infolge des Vortretens des Gebirges bis auf 20 km ab- in der Breite von Zabern beträgt die Entfernung des Gebirgsfußes vom Rheine wieder 44 km. Im S erhält die Senke nach zwei Seiten hin eine Erweiterung: nach 80 erstreckt sich von Mülhausen bis Hüningen ein verhältnismäßig ebener Teil, nach Sw bilden der Sundgau und ihr tiefster Teil, die Bur- gundische Pforte, die natürliche Fortsetzung in der Richtung nach dem Rhone- tal hin. Die Wasserscheide zwischen Rhein und Rhone liegt heute etwas westlich von Dammerkirch. Den Untergrund der Senke bilden bis zu großen Tiefen Schotter, Gerolle, Kiese und Sande. Diese Massen stammen aus den Alpen, dem Schweizer Iura und den Vogesen und sind vom Rhein und seinen Nebenflüssen während der Eiszeit abgelagert worden. Darüber lagert am Fuße der Vorhügel eine verschieden breite und verschieden mächtige Lößschicht, die stellenweise an der Oberfläche durch Auslaugung ihres Kalkgehalts beraubt und in Lehm ver- wandelt ist. Seine größte Ausdehnung hat der Löß zu beiden Seiten der Breusch, wo er vom Fuß der Vorhügel bis unmittelbar vor die Tore von Straßburg reicht, und auf dem rechten Ufer der Lauter von Weißenburg bis Lauterburg. Je nach der Bodenbeschaffenheit und der Verbreitung der einzelnen Boden- arten ist der landschaftliche Charakter ein verschiedener. Der Lößboden eignet sich vorzüglich zum Ackerbau, auf ihm beruht die Fruchtbarkeit des Sund- gaus und des Kochersberger Landes mit den angrenzenden Gebieten (Kreis Straßburg-Land, Teile von Hagenau, Zabern und Molsheim). Besonders in letzterem ist wegen der günstigen Absatzverhältnisse nach Straßburg die Boden- Kultivierung eine sehr intensive. Die Hauptgetreidearten sind Weizen und Gerste? Obst- und Weingärten, Hopfen- und Tabakpflanzungen; Milchvieh- Haltung und Gemüsebau gewähren lohnende Erträge. Die tiefer gelegenen, jüngsten Ablagerungen des Sundgaus und des Rheintals ermöglichen eine ausgedehnte Rindviehzucht. Wo Kiese und Sande an die Oberfläche treten, breiten sich große Waldgebiete aus, wie z. B. der Hartwald und Nonnen- bruch im Oberelsaß und der Hagenauer Forst im Unterelsaß. Die beiden großen Moorgebiete, das Ill-Ried oberhalb von Schlettstadt und das Ehn-Ried südlich von Geispolsheim, liegen auf undurchlässigen Tonschichten, sind aber durch Meliorationsarbeiten der Kultivierung zugänglich gemacht. Das flache Ufer des Rheins ist wegen der Überschwemmungsgefahr, die auch heute trotz der umfassenden Deichbauten nicht ganz ausgeschlossen ist, zur Anlage von Siedelungen nicht geeignet. Unterhalb von Hüningen finden sich daher auch keine Städte unmittelbar am Rhein. Schon Neu-Breisach,

2. Europa ohne Deutschland und die außereuropäischen Erdteile - S. 29

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 29 — in den schluchtenreichen, wilden Sevennen steil aus der Rhöneebene. Nach Osten und Norden geht es allmählich in die Ebene über. Die rauhe Lage, der wenig ergiebige Boden und die Waldarmut machen das regen- reiche Gebirge wohl für die Viehzucht, aber nicht für den Ackerbau geeignet. Die Talbecken der Loire und Allier sind dagegen herrliche Kultur- landschaften. Die Bodenschätze des Gebirges (Kohlen bei Crensot, S. Etienne) haben S. Etienne (148 T.) und Creusot zu Mittelpunkten der Stahl- und Waffenindustrie gemacht. d) Die Bretagne ist ähnlich wie das Rheinische Schiefergebirge eine Hoch- fläche, aus der einzelne Stellen, wo die Gesteine der Verwitterung besser getrotzt haben, hervorragen. Die unwirtliche Bretagne ist ein Gebiet der Viehzucht; sie liefert viel Butter und Schlachtvieh nach Paris. An der buchtenreichen, durch ein mildes Klima ausgezeichneten Steilküste gewähren Fischfang und g Granit ajü'iililllll. Andjesit-Tuff tl:-: ,1 Trcuclgrt Tl W^^Eornblende, -Andp.sil 1) Wu^Bccsalt Profil durch den Mont Dore von Südwest nach Nordost (nach Michel Le'vy). Schiffahrt der seeliebenden Bevölkerung den Lebensunterhalt. Die Bewohner sind Nachkommen der Kelten. An der Westküste liegt der stark befestigte Kriegshafen Brest (85 T.). e) Das französische Tiefland, a) Das Tiefland an der Garonne war ehemals ein Meerbusen, der durch die Ablagerungen der Gewässer ausgefüllt ist. Die Ebene wird von der Garonne und ihren Nebenflüssen entwässert. Ihr starkes Gefälle und die mitgeführten Sandmaffen hindern die Schiffahrt. Darum ist sie auf ihren Mittellauf von Bordeaux bis Toulouse von einem Kanal begleitet, der durch den Canal du midi mit dem Mittelmeer in Ver- bindung steht. Das Garonnebeckeu ist ein wichtiges Ackerbau-, Obst- und Weingebiet. Die besten Weinsorten wachsen am linken Flußufer abwärts von Bordeaux (262 T.) in der Landschaft Medoc. Einen schroffen Gegensatz zum fruchtbaren Garonne- becken bildet der Küstenstrich (die Länder) von den Pyrenäen zur Garonne. Zahlreiche Strandseen, große Wanderdünen, öde Heidestrecken und Sumpfgebiete zeichnen ihn aus. Durch Aufforstungen sucht man dem Wandern der Dünen

3. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 31

1895 - Straßburg : Heitz
31 10. Der Alseldsee, 620 Meter, ein vor Kurzem künstlich angelegter -See oberhalb des Seweusees am Hange des Welschen Belchens. 11. Der Lachtelweiher, 740 Meter über dem Meer, am Bärenkopf bei Kirchberg im Masmünster- thal; sein Abfluß geht in die Doller. Künstliche Seen, um die Fabriken ' im Thale- während der trockenen Zeit mit Wasser zu versorgen, werden im Ober-Elsaß angelegt: am Hoheneck, am Rheinkopf, ferner wird der fast eingetrocknete Lauchen weih er am Ende des Lanchthales vertieft und aufgedämmt. Lothringen besitzt mehrere Seen - und eine große Anzahl Teiche, wovou einige salzhaltig sind. Die beachtenswertesten derselben sind: 1. Der Linderweiher, bei Dieuze, dessen Ober- fläche 622 Hektar beträgt. Er ist sehr fischreich. 2. Der S t o ck w e i h e r, bei Saarburg, der eine Aus- dehnnng vou 8 Kilometer hat. Er ist ebenfalls fischreich. 3. Der See von Gondersingen (Gondrexange) südlich vom Stockweiher. 4. Der See von Wittersheim, bei Finstingen. 5. Die Seen von F o u l c r e y und R i x i n g e n, im Kanton dieses Namens. 6. Dec B ischw a l d w eih er, nördlich von Groß- tänchen. Wasserfälle finden wir nur wenige in den Vogeseu, obgleich zahlreiche Bäche von den Abhängen derselben herniederrauschen.

4. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 77

1895 - Straßburg : Heitz
77 Rothau (1550 Eimv.), hat Baumwollspinnereien und Webereien. Westwärts, oberhalb der Mennoniten- Höfe Salm, die Ruine Salm, Stammschloß des Fürsten- geschlechtes gleichen Namens. Zwischen Rothau und. Saales das Steinthal. 5. Saales, (980 Eimv.), unweit der Quelle der Breusch, westwärts vom Winberg (Climont), Grenzort gegen Frankreich. Strnmpswarensabrikation. Endstation der Eisenbahn Straßburg-Saales. Iv. Der Stadtkreis Straßburg. 123,500 Einwohner. 78 □ km. Strnßburg, * Argentoratum oder Argentina, Hauptstadt von Elsaß-Lothringen, in einer schönen Ebene an der Jll und der Breusch, 4 km vom Rhein, Knotenpunkt zahlreicher Eisenbahnen und Straßen, bildet, mit den dazu gehörigen Dör- fern, Feldern und Wäldern, „Stadtbann" genannt (1a banlieue, das Weichbild), den Stadtkreis Straß bürg. Sie ist die Residenz des Kaiserlichen 'Statthalters und Sitz der obersten Behörden des Landes: des Ministeriums für Elsaß^Lothringen, des Generalkommandos des Xv. Armeekorps, des Bezirks- Präsidiums, eines Bischofs, des Ober-Konsistoriums, des Direktoriums Augsburgischer Konfession, der Gene- ral-Direktion der Zölle und indirekten Steuern, der Direktion der direkten Steuern, des Oberschulrates, einer Oberpostdirektion n. s. w. Sie besitzt eine

5. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 37

1895 - Straßburg : Heitz
37 Steuern und Zölle. Dieselben scheiden sich in direkte und indirekte Steuern. An der Spitze der direkten Steuern steht in jedem der drei Bezirke ein Steuerdirektor, dem zur Veranlagung der Steuern und zur Ueberwachuug des Katasterwesens in jedem Kreise zwei bis drei Steuer- kontroleure untergestellt sind: Direkte Steuern sind: Grund-, Personal-, Patent-, Mobiliar-, Thür- und Fenstersteuer. Der Verwaltung der indirekten Steuern steht ein Generaldirektor in Straßburg vor. Das Land zerfällt in elf Hauptamtsbezirke, und zwar sind in Diedenhosen, Metz, Saarburg, Schirmeck, Münster und Altkirch Hauptzollämter, denen je ein Oberzoll- inspektor vorsteht, in Mülhausen, Colmar, Straßburg, Hagenau, Saargemünd Hauptsteuerämter, an deren Spitze Obersteuerinspektoren stehen. Jedem dieser Aem- ter stehen zur Ueberwachuug der Steuer- und Neben- Zollämter sowie zur Leitung des Aufsichtsdienstes Ober- grenzkontrolenre resp. Oberstenerkontroleure uuter. Das Forstwesen zerfällt in drei Forstabtei- lungen, entsprechend den drei Bezirken des Landes, deren Vorsitzende die Bezirkspräsidenten sind. Die Forstabteilung Ober-Elfaß zählt drei Forstmeister- bezirke, die sich wiederum in 17 Oberförstereien gliedern, die Forstabteilung Unter-Elsaß vier Forst- me.sterbezirke mit 24 Obersörstereien, die Forstab- teilung Lothringen fünf Forstmeisterbezirke mit 22 Oberförstereien. Das Bergwesen steht dem Ministerium unter.

6. Europa - S. 99

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 99 — Der Hauptfluß der Senke ist. die Rhone, die nach ihrem Austritte aus dem Genfeisee in einer engen Talspalte den Jura durchbricht. Bei niedrigem Wasserstande verschwindet der Fluß ganz oder teilweise unter Felsblöcken (Perte du Rhone). Bei Lyon (ltong) beginnt der Unterlauf des Stromes. Hier mündet die Saöne sßohn! mit dem Doubs (du), die als natürlicher Ober- lauf der Rhone anzusehen ist, in den Strom. Das Gefälle der Rhone ist wegen der starken nordsüdlichen Neigung auch im Unterlaufe ein starkes, sodaß der Fluß zu den reißendsten Strömen Europas zählt. Von dem französischen Mittel- gebirge erhält die Rhone nur unbedeutende Zuflüsse; dagegen senden ihr die Alpen in Jscre (isähr) und Durance (dürangß) bedeutende Nebenflüsse zu. Durch das Tal der Isere gelangt man zum Paß des Mont Eenis und dem des kleinen Zt. Bernhard, durch das der Durance zum Mont Gencvre-Paß. Bei Arles teilt sich der Strom in zwei Hauptarme und mündet in Deltaform ins Mittelmeer. Die provanmalische Ebene erweitert sich trichterförmig von N. nach S. Das Deltagebiet ist teils fruchtbares Marschland, teils mit Sümpfen und Steingeröll (Erau) angefüllt, dürr und pflanzenarm. Weiter nordwärts zeigt die Ebene große Fruchtbarkeit und reiche Bodenkultur von Reben, Krapp, Maulbeer-, Mandel- und Olivenbäumen (Provencer-Öl), Zitronen und Feigen. An geschützten Stellen gedeihen sogar Palmen. Manche Ernte wird indes durch den eiskalten Mistral, der zu manchen Zeiten aus den Höhen der Alpen talwärts weht und der Bora im adriatischen Meere entspricht, zerstört. Nach N. zu setzt sich die Rhone-Saöne-Senke in der niedrigen, wohlange- bauten Hochfläche von Burgund fort, welche durch die burgundische Pforte offen mit dem oberrheinischen Tieflande zusammenhängt. Sie wird vom Rhein-Rhone-Kanal durchschnitten. — Die Rhone-Saöne-Senke zeigte den Mittelmeervölkern ehedem den Weg nach dem innern Mitteleuropa. c) Das französische Schollenland, das sich w. an die Rhone-Saöne- Senke anschließt, ist geologisch sehr einfach gebaut Es besteht aus zwei alten abgetragenen Rumpfgebirgen im So und im Nw., aus dem sogenannten französischen Zentralplateau, in dem sich Reste des alten variscischen und armorikanischen Gebirges verkitten, und aus der niedrigen Masse der Bretagne, einem Reste des armorikanischen Faltungsbogen. Beide trennen als geologische Diagonale zwei mesozoisch-tertiäre Becken im No. und im Sw., das Sein.e- b ecken und das Becken der Garonne, die beide durch die Senke von Po iti ers miteinander in Verbindung gesetzt sind. Orographisch tritt nur das Zentralplateau als höheres Gebirgsgebiet hervor. a) Das französische Zentralplateau ist eine ausgedehnte Hochlands- masse mit ausgesetzten Bergrücken. Gegen O. fällt es steil ab; nach W. zu verflacht es sich allmählich. Es gliedert sich in eine südliche und eine nördliche Gruppe, welche durch den Kanal du Centre (dü ßangtr) voneinander ge- trennt lverden. Die südliche Gruppe stellt ein mächtiges Granitplateau dar, das auf allen Seiten von jurassischen Gebilden umgeben ist. Der steile Außenrand desselben beginnt im S. mit den Eevennen, einem wilden, schluchtenreichen Gebirgslande, das zu manchen Zeiten politisch Verfolgten und religiösen Sekten zu einem schützenden Zufluchtsorte wurde. (Albigenser, Camisarden^). Von den Flüssen, welche aus den Eevennen entspringen, folgen Tarn und Lot(lö) der breiten Westabdachung und fließen zur Garonne; Allier (allie) und Loire (loar) wenden sich nach N. — Die weitere Fortsetzung des steilen Außen- randes bildet der kohlen- und eisenreiche Zug des Lhonnais- (lionnäh-) und <5harollais- (fcharolläh-) Gebirges, mit sanft gerundeten, nicht über 1000 m hohen Bergen, die bis zu den Gipfeln bebaut sind und an den untern Abhängen Reben tragen. Der Kohlen- und Eisenreichtum des Gebirgszuges ist der Hauptträger einer ausgedehnten Seiden- und Eisenindustrie. (Lyon, St. Etienne). — Zwischen den Tälern der Loire und des Allier (allic) breitet sich das Korez-Gebirge (sorrä-G., -- Waldgebirge) aus, das indes seines Wald- reichtums beraubt ist. Sein Kulm überragt die Schneekoppe. — Ö. vom Tal des Allier erhebt sich das unfruchtbare, vulkanische Hochland der Anvergne *) Eugen Site: „Die Fanatiker der Eevennen." 7*

7. Europa - S. 100

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 100 — (owärnj), mit zahlreichen erloschenen Vulkanen und glockenförmigen Basaltkuppen. In demselben der höchste Berg des französischen Mittelgebirges, der M ont Dore (mtmg dor, 1890 m), von welchem die Dvrdogne (borbonj) w. zur Garonne fliegt. Nach N. entsendet das Hochland die Bienne (wienn) zur Loire^ Die nördliche Gruppe beginnt mit dem niedrigen Kalkrücken der Cöte d'or Cföt dör, = Goldrippe, Goldhügel, weil auf der burgundischen Ab dachung die herrliche Burgunderrebe wächst), zwischen dem Kanal du Centre (dü ßangt'r) und dem Burgunderkanal gelegen. N. davon dehnt sich das quellenreich? Plateau von Langres (läng'r, 500 m hoch) aus, aus welchem Seine (fjcihn'), Aube (ob) und Marne entspringen. Die Sichelberge stellen einen Verbindungsbogen zwischen den, Plateau von Langres und dem Wasgen walde her und sind das Quellgebiet der Maas. An den Wasgen wald, der bereits zu den rheinischen Gebirgen gehört, lehnt sich als w. Borland das Stnfenland von Lothringen (250 m hoch), ein fruchtbares, obstreiches Hügel- Lind, von tiefen Flußtälern Mosel, Maas) durchschnitten. Am linken Ufer der Maas entlang zieht sich der niedrige Argonnenwald bis fast zur Grenze Frankreichs hin. Die rauhen Bergrücken sind dichtbewaldet, sumpfreich und in Regenzeiten schwer zugänglich, Nordwestlich davon an der belgischen Grenze die wald- und kohlenreichen Ardennen, die indes ihre wildromantischen land schaftlichen Schönheiten erst auf belgischem Gebiet entfalten. Ihr Kohlenreichtum ist der Hauptträger der nordfranzöfifchen Industriegebiete. Die Nordostgrenze Frankreichs ist demnach im allgemeinen wenig geschlossen. Daher haben sich hier zu allen Zeiten vielseitige Wechselbeziehungen zwischen Frankreich und Deutschland entwickelt. Hier war auch stets die Hauptangriffs linie bei kriegerischen Unternehmungen beider Bölker gegeneinander, Starke Festungen schützen aus beiden Seiten die offene Grenze. ß) Das französische Tiefland umsäumt in breitern oder schmäleren Flächen das Gebiet des Zentralplateaus nach dem Meere hin und besteht mit Ausnahme der nw. Striche aus jüngern geologischen Gebilden, Kreide und Diluvium, während sich das Alluvium größtenteils auf die Flußtäler beschränkt. Im allgemeinen herrscht wellenförmige, fruchtbare und wohlangebaute Ebene mit schlauchartig mündenden Flüssen vor, letzteres eine Folge der Einwirkung des offenen Meeres. Der äußerste Norden erinnert mit seinem Wiefenreichtum, seinen zahlreichen Kanälen, der Art des Bodenanbaus und ..der dichten Bevölkerung nach ganz an niederländifch-belgische Verhältnisse. Den Übergang zum mittleren Frankreich bildet das Seinebecken. In zahlreichen Windungen, verstärkt durch die Gewässer von Aube (ob) und Marne, schlängelt sich die Seine dem Meere zu. Die fruchtbaren, parkartigen Landschaften des Mittlern und untern Seinebeckens bilden einen scharfen Gegensatz zu dem unfruchtbaren Kalkstein- plateau der Champagne (schampanj) im obern Seinegebiet, Doch gedeiht an den Rändern dieser niedrigen Hochfläche der berühmte Champagnerwein. — W. von der untern Seine bis zum Ozean ziehen sich die aus altern Gesteinen gebildeten Hügel- und Bergziige der Normandie und Bretagne hin, die mit ihren Felsenbildungen, romantischen Tälern und rauschenden Flüßchen stellen- weise einen gebirgsähnlichen Eindruck machen. Das Arrce-Gebirge erhebt sich bis 390 m. Die nördliche Lage, die Menge der Niederschläge in Verbindung mit dem wenig durchlassenden Boden bedingen ein rauheres Klima als in allen andern Gegenden des Tieflandes. Das Klnsjgebiet der Loire, „die Mitte, das Herz, der Garten Frankreichs" genannt, ist dagegen wieder von bedeutender Fruchtbarkeit. Die Loire, durch den Allier (allie) verstärkt, erreicht bei Orleans ihren nördlichsten Punkt, wendet sich nach W., nimmt Eher und Vienne (wicnn) aus und ergießt sich in versandeter Schlauchmündung ins Meer. Besonders wechselreich sind die Land schasten der Vendee (wangde), s. der untern Loire. Das Hügelland mit Gruppen von kräftigen Waldbäumen, den von Hecken eingehegten Feldern, Weilern und Dörfern, sowie den mit dichtem Buschwerk überschatteten Hohlwegen, die einst in den Reformations- und Revolutionskriegen eine bedeutende Rolle spielten, bildet einen merkwürdigen Gegensatz zu dem wogenden Getreidemeer der Ebene und den fetten Marschen, die in ihrer Natur an Holland erinnern.

8. Allgemeine Erdkunde, Länderkunde, Handelsgeographie und Weltverkehr - S. 175

1906 - Halle a.S. : Schroedel
— 175 — amphitheatralisch umschlossener Zirkustäler eigentümlich (Cirque de Gavarnie). Das Garonnebecken, an seiner Oberfläche von jüngerem Schutt- und Schwemmland bedeckt, weist bei aller Einförmigkeit drei verschiedene Abschnitte auf: 1. das von Flüssen strahlenförmig durch- fchnittene Hügelland zwischen Adour und oberer Garonne, 2. die zwischen Adour, unterer Garonne und der Küste sich ausbreitenden, aus Meeressand bestehenden „Landes" 1 und 3. das anmutige, fruchtbare Hügelland am Tarn, Lot, Dordogne bis zurcharente auf dem r. Garonneufer2, mit den Weinhügeln von Medoc auf dem l. Ufer der Gironde. Aus dem Garonnebecken steigt im O. allmählich das zweite Schollenland Frankreichs auf, das im Landschaftsbilde viel bedeutender als das nw.-e. erscheint und fast den sechsten Teil Frankreichs ein- nimmt: das französische Zentralplateau 3. Der Kern ist eine mächtige Platte von kristallinischen Schiefern, Granit, Porphyren und altse- dimentären Gesteinen, welche an den Rändern von Juraschichten umsäumt, oben durchbrochen und überschüttet ist durch gewaltige, bis in die Quartärzeit hineinreichende Vulkanausbrüche, von welchen hohe, isolierte Vulkankegel (Mt. Dore 1886 in) sowie mächtige, in die Täler gehende Lavaströme, Krater und Kraterseen zeugen. Die im Sw. sich anschließende Landschaft, die vom Lot und Tarn in tiefen Tälern durchbrochen wird, ist auf den Höhen ohne Baum und Wasser. Im N. an der oberen Loire und dem Allier haben Ablagerungen von Süßwasserseen außerordentlich fruchtbares Ge- lande (die Limagne) geschaffen. Der So.- und O.-Rand fällt mit bedeutender Höhe (im So. die Cevennen mit 12 bis 1500 in) zu der Senke des Rhonetales ab. In Einsenkungen des Randes liegen Kohlenfelder, wie das von St. Etienne und das von Le Creufot. Die in der Fortsetzung des O.-Randes liegenden C6te d'or, das Plateau von Langres und die Sichelberge bilden die sö.-e. Umwallung des Seinebeckens, lassen jedoch durch Tallücken eine leichte Verbindung des Seine- und Rhonebeckens zu (s. Kanäle!). Die Savne - Rhone - Niederung die durch das Tal des Doubs mit der Oberrheinischen Tiefebene verknüpft ist, war einst ein Zweig des Tertiärmeeres, das durch die Schweiz, durch Ober- bayern und Oesterreich zog. Seine Ablagerungen sind hier durch fruchtbare Flußanschwemmungen überdeckt; nur in dem Winkel zwischen Rhöne und Saüne hat der einst bis hierher herabreichende Rhonegletscher (in der Pays des Dombes) eine niedrige Moränen- landschast mit zahlreichen Einsenkungen geschaffen, die Seen und Sümpfe enthalten. Das Rhonedelta, die Camargue, baut sich, durch eine vom Busen von Genua kommende Strömung unterstützt, 1 2 und 3 Teil I, S. 108. 4 S. 106.

9. Geographie für die Volksschulen von Elsaß-Lothringen - S. 49

1896 - Metz : Even
— 49 — für Weiber in Hagenau, 1 Besserungsanstalt für junge Verbrecher befindet sich in Ostwald an der Jll, südlich von Straßburg. Steuern und Zölle. Direkte Steuern sind: Die Grund-, Personal-, Mo- biliar-, Thür-, Fenster- und Patentsteuer./ Ein Steuer- direktor in Straßburg hat die oberste Verwaltung der direkten Steuern. In den einzelnen Kreisen sind Steuer- kontroleure, welche diese Steuern einzuschätzen haben. Die indirekten Steuern werden für geistige Getränke, Tabak, Salz und als Stempehebühren und Zölle erhoben. Die Verwaltung dieser Steuern steht unter einem General- direktor, welcher seinen Amtssitz in Straßburg hat. Das Land hat 11 Verwaltungsbezirke der indirekten Steuern: 6 Hauptzollämter: in Altkirch, Münster, Schirmeck, Saarburg, Metz, Diedenhofen; 5 Hauptsteuerämter: zu Mülhausen, Colmar, Straß- bürg, Hagenan und Saargemünd. Forst- und Kauvertoaltung, Kergbau. In Straßburg, Colmar und Metz sind Forstabteilungen mit den Bezirkspräsidenten als Vorsitzenden, den Oberforstmeistern und den Regierungs- und Forsträten als Mitgliedern. Es giebt im ganzen 12 Forstaufsichtsbezirke und 63 Qbersörstereien. Der Strom- und Kanalbau steht unter der obersten Leitung des Ministeriums, dem ein Wasserbaudirektor unterstellt ist. In den einzelnen Bezirken werden die größeren Wasserbauten von den Kreisbauinspektoren geleitet. Die Kreisbauinspektoren stehen dem Wegebau- und dem Gemeinde- bauwesen vor. — Das Land umfaßt die zwei Bergbau- reviere Elsaß und Lothringen, welchen je ein Bergmeister vorsteht. Die Oberbehörde des Bergbaues ist das Ministerium, welchem ein Oberberg rat unterstellt ist. Nnterrickt und Wissenschaft. Jede Gemeinde hat eine Volksschule. Die Volks- schullehrer werden gebildet in den S emina rien zu Straß- 4»

10. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 270

1847 - Königsberg : Bon
I 370 schen Ursprungs und in Holland nur gebleicht. Auch hat man Fabr. in Tuch, Wollenzeug, Taback, Papier, Spielkarten, Preß- späne, Porzellan, Fayence, Seide, Segeltuch, Leder (Mastricht), Saffian, Hüten, Baumwolle, Zucker, Zinnober, Scheidewasser, Farben, Glas, Kampfer, Siegellack, Chokolade, Stärke, Seife, ferner Brauerei, Brennerei, Schiffbau, Seesalzfi'ederei, Waaren in Diamanten, Gold, Silber, Messing, Holz rc. Der Handel wird nach allen Erdtheilen geführt. Ausfuhr: Salz Oel, Lack- mus, Tabakspfeifen, Spiegel, Mauersteine, Papier, Leinwand, Butter, Käse, Heringe, Blumenzwiebeln, Sämereien, Torf rc.; ferner die Erzeugnisse der Kolonien, vorzüglich Gewürze, Ein- fuhr: Getreide, Holz Wein, Metallwaaren, seidene und wollene Zeuge rc. Der Holländer ist geborner Kaufmann. Die am mei- sten verbreitete Religion ist die reformirte; ein Theil der Ein- wohner besteht aus Katholiken, Mennonitten, Arminianern rc., die alle völlige Religionsfreiheit haben. Die Sprache ist eine Mundart der plattdeutschen. Für gute Unterrichtsanstalten, für die Verbreitung nützlicher Kenntnisse durch gelehrte Gesell- schaften, auch für die schönen Künste ist sehr gesorgt. Die Hol- länder sind im allgemeinen langsam, bedächtig, haben im Aeu- ßeren nichts Gefälliges, emsig im Handel, dabei sehr sparsam, oft ans Geizige grenzend, und höchst reinlich. Die große Reinlich- keit ist Folge der feuchten, nebeligen Luft, welche bei minderer Reinlichkeit Alles verrosten und verfaulen lassen würde. Die Kü- chen sind so ausgeputzt wie das Prunkzimmer. Uebrigens lieben die Holländer mehr Ruhe und Bequemlichkeit als Gesellschaft und Unterhaltung. Der Fremde findet daher wenig Zuvorkommenheit und gastliche Aufnahme. Nur im Winter, wenn das Eis die Kanäle bedeckt, scheint das Volk aufzuleben, läuft Schlittschuh oder fährt Schlitten. Der König (Wilhelm Ii.) ist eingeschränkt durch die Generalstaaten. Der Thronfolger führt den Titel Prinz von Ora nien Wegen Luxemburg ist der König Mit- glied des deutschen Bundes. Eintheilung in Ii Provinzen. I. Holland mit der I. Texel (fpr. Tessel.) 1) Amsterdam, a. d. Amstcl, 250,000 E., Hptst., Fabr. erste Hdstdt. in Holland, zweite in Eur., Hf., auf Pfählen gebaut, durch eine Eisenb. mit Haarlem, Leiden und Haaq verbunden. 2) Haag, 60.000 E., Ref. 3) Zaardam, Dorf mit 12,000 E., 700 — 1000 Windmühlen. Hier lernte Peter d. G. den Schiffbau. — Papier- fabriken. — Dorf Brock, wegen seiner übertriebenen Reinlichkeit berühmt. 4) Hartem, 25,000 E., Blumenhdl., Bleichen, größte Kirche mit der berühmtesten Orgel. Das Harlemcr Meer soll jetzt ausgetrocknet werden. 5> Leiden, 40,000 E., Univ. — der Maler Rembrant und Johann Bokold waren von hier. 6) Rotterdam, 80.000 E., Fabr., Hf., zweite Hdstdt. — Ii. Seeland oder Staatsflandern, meistens Inseln. Auf der Haupt-J. Walchern:
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