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Jede Unebenheit, die über ihre nähere Umgebung merklich
hervorragt, heißt Berg; ist sie niedrig und hat sie sanfte Formen,
so wird sie Hügel genannt. Liegen alle Punkte eines Länder-
raumes ungefähr gleich hoch, so daß ein Wechsel der relativen
Höhe nicht hervortritt, so haben wir eine Ebene; dagegen schafft
ein starker Wechsel in der relativen Höhe Hügel- und Berg-
land. Alles Land, das tiefer als 200 m über dem Meeresspiegel
liegt, heißt Tiefland; jede Ebene in dieser Höhe Tiefebene,
jede höher gelegene Hochebene; ausgedehnte Hochebenen nennt
man Tafelländer. Dagegen ist der Ausdruck Hochland für
alles Land über 200 m Seehöhe nicht gebräuchlich. Man versteht
darunter die großen, mächtigen Anschwellungen des Festlandes
mit Einschluß der Ebenen und Gebirge. Fällt eine Hochebene
treppenartig zu tiefer gelegenen Erdräumen ab, so entsteht ein
Stufen- oder Terraffenland. Ausgedehnte'und zusammen-
hängende Erhebungen verschiedener Art bilden ein Gebirge. Ge-
birge bis 1500 m heißen Mittelgebirge; erheben sie sich über
diese Höhe und zeichnen sie sich durch sehr schroffe Formen aus,
so spricht man vom Hochgebirge.
Neigt sich eine zusammenhängende Erhebung dachförmig von
einerhö henlinie (Kammlinie) nach zwei entgegengefetzten Seiten,
so spricht man von einem Gebirgskamm; wenn eine breite
Scheitelfläche die Kammlinie ersetzt, so hat man einen Berg-
oder Gebirgsrücken. Eine Einsendung in den Kamm heißt
Joch oder Sattel, wenn sie als Uebergang benutzt wird, Paß.
Kettengebirge bestehen vorwiegend aus parallelen Kamm-
gebirgen. Schließen sich mehrere Gebirgsketten zusammen, so
entstehen Gebirgsknoten. Das Massengebirge oder Massiv
ist ohne ausgesprochene Gliederung und ohne bestimmte Streichungs-
richtung. Ein Gruppengebirge besteht aus selbständigen Er-
Hebungen, die nur am Fuße miteinander verwachsen sind.
Berge, an denen Ausbruchserscheinungen wahrgenommen
werden, heißen Vulkane. Zeitweise werden aus trichterförmigen
Offnungen (Krater) Lava, Asche, glühende Steine ausgeworfen.
Die Furchen im Gebirge und in der Ebene nennt man
Täler. An jedem Tale unterscheidet man die Talsohle, den
tieferen, meist flacheren Teil, und die Talwände, die das Tal
einschließenden geneigten Flächen. Längstäler ziehen zwischen
Gebirgsketten und in gleicher Richtung mit ihnen hin; Quer-
täler durchbrechen die Gebirgsketten.
Erdstellen, die tiefer als der Meeresspiegel liegen, nennt man
Depressionen (Niederdrückungen).
Wo Wasser aus der Erde hervortritt, ist eine Quelle.
Durch die Vereinigung mehrerer Quellabflüsse entsteht ein Bach;
mehrere Bäche bilden einen Fluß. Größere Flüsse nennt man
Ströme. Ein Strom mit seinen Flüssen, Bächen, Quellen bildet
ein Stromnetz (Hauptfluß, Nebenflüsse), und das Land, aus
dem ein Strom gespeist wird, sein Stromgebiet. Die Grenze
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
— 76 —
dürrer Boden wird bewässert, neue Straßenzüge schließen das bisher un-
nabbare Gebiet aus, neue Ortschaften tun sich auf, und in wenigen Jahr-
zehnten wird die Ode dem Menschen unterworfen sein.
Reiche Schätze birgt das Innere des Bodens. Bei Lüne-
burg im N tritt das Kalkgebirge zu Tage, und am Fuße des
„Kalkberges" quillt eine reiche Solquelle, neben der von Halle
die bedeutendste Norddeutschlands. Wnw von Celle, am S-
Rande der Lüneburger Heide, sind reichlich fließende Erdölauellen
erbohrt worden.
Die Geest im engeren Sinne, die hauptsächlich die Mitte
des w-en Norddeutschland einnimmt, ist bei dem Auftreten von
Ton- und Mergelboden fruchtbarer und freundlicher als die Heide.
Zwar fehlen öde Sandflächen nicht; aber Ackerfelder sind häufiger,
und neben Buchweizen werden Roggen, Gerste und Hafer, ver-
einzelt sogar Weizen gebaut.
Hauptsächlich im W, im Gebiet der Weser und Ems, doch
auch überall im westdeutschen Tiefland, treten Moore auf. Die
meisten sind Hochmoore. Sie sind entstanden aus ehemaligen
flachen Seen auf dem oft hochgelegenen Sandboden der Geest.
Die horizontale Lage verhindert den Abfluß und eine durch Ver-
kittung des Sandes am Grunde entstandene undurchlässige Schicht
(Ortstein) das Einsickern des Wassers. Torfmoos, Heidekraut und
andere Heidepflanzen füllten das flache Becken mit dem ver-
moderten Untergrund des Pflanzenteppichs, demtorf, allmählich aus.
Wo in Niederungen, in den Tälern fließender Gewässer die
Vermoorung durch Moose (nicht Torfmoose), Gräser und andere
Wiesenpslanzen stattfindet, da entsteht das Grünlands- oder
Wiesenmoor. Steinhuder Meer und Dümmer ^ sind in
Bildung begriffene Grünlandsmoore.
Die Hochmoore gehören zu den trostlosesten Strichen Deutschlands.
Totenstille überall. Von allen Bäumen ist nur die Birke bis hierher vor-
gedrungen. Vereinzelt stehen aus Stellen höher gelegenen Landes die
Hütten der Torfgräber. Diese umschließen meist nur einen Raum, in dem
auch die kleine Moorkuh und ein paar Schafe ihr Unterkommen finden.
Schon früh hat man versucht, das Moor ertragfähig zu machen. Es
geschah durch das hin und wieder auch heute noch geübte Brennen der
Moore. Die Oberfläche wird durch Hacken aelockert und dann angezündet.2.
In die Asche wird ohne weitere Düngung Buchweizen, seltener Hafer gesät.
Aber der Buchweizen ist gegen Kälte sehr empfindlich, und so ist die Ernte
unsicher. Da das „totgebrännte" (ausgebrannte) Moor Jahrzehnte liegen
muß, bis es wieder zum Abbrennen und zum Anbau benutzt werden kann,
so wird heutzutage in immer weiterem Umfange die Fehnkultur angewendet.
Sie hefteht darin, daß zunächst vom Fluß aus Kanäle durch das Moor
gezogen werden, die zur Entwässerung des Landes und als Verkehrsweg
dienen. Die zur Gewinnung von Brenntorf geeignete Schicht wird ab-
gestochen und die obere, lockere für die Torfbereitung nicht geeignete Moos-
1 diup mer = tiefes Meer, tief jedoch nur im Vergleich zu den viel
flacheren Moorseen der Umgebung. 2 Die Folge dieses Brennens ist der
in weitem Umkreis in unangenehmer Weise sich bemerkbar machende Moor-
rauch (Höhenrauch, Heerauch), welcher den schönsten Frühlingstag ver-
kümmern kann, indem er die Atmosphäre mit dichtem, übelriechendem Rauch
erfüllt, der die Sonne nur als trübe, rote Scheibe erscheinen läßt.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Ortsnamen: Norddeutschlands Celle Lüneburger_Heide Norddeutschland Deutschlands
Die außerdeutschen Länder Europas.
Die Alpen.
Die deutschen Alpen sind der mittlere Abschnitt der n-en
Kalkalpen, die in einem zusammenhängenden Gürtel von Mar-
seille und Nizza bis Wien ziehen. Den n-en Kalkalpen entspricht
ein s-er Kalkgebirgsgürtel, der vom Langensee, Lago maggiore
(L. madschöre), nach O sich erstreckt.
Den eigenartigen Charakter der Kalkalpen zeigt das Wetter-
stein- und Berchtesgadener Gebirge (S. 14). Von serne gesehen,
zeichnen sie sich durch lichte Färbung und oft abenteuerliche
Gestaltung aus. Sowohl die n-en, als auch die s-en Kalkalpen
werden durch nur wenig unterbrochene Längstäler (im N vom
Tal der Jsere bis zu dem der Enns, im S vom Adda- bis zum
Drautal) von der zentralen Hauptkette * geschieden. Diese ist wohl
einem ungeheuren Rückgrate vergleichbar, zeigt jedoch nicht durch-
gehends Kettenbildung, sondern besteht aus einer Reihe von Ge-
steinsmassiven, die durch Flußtäler gegliedert werden und im
ganzen einen wö verlaufenden Gürtel bilden. Im Gegensatz zu
den steil abfallenden Wänden der Kalkalpen steigen die Abhänge
mehr allmählich aus muldenartig verbreiterten Talsohlen^ bis zu
Höhen hinauf, die um mehr als 1000 m die Kalkalpen über-
ragen. Die Pflanzenwelt reicht viel höher hinauf als in den mit
Geröll überschütteten Kalkalpen. Der Wald bleibt allmählich zu-
rück; einzeln stehende Arven begleiten den Wanderer immer höher
hinaus, und saftig grüne Matten reichen bis an die Grenze des
ewigen Schnees^. Überall brechen klare Quellen aus dem un-
durchlässigen Gestein hervor, und von allen Seiten sortgesetzt
verstärkt, führt der an Wasserreichtum stets zunehmende Fluß in
immer breiter werdendem Bett die Wasserschätze der schnee- und
eisbedeckten Höhen dem tieferen Lande zu. Er selbst hat dort
oben sein „Mutterhaus", und darin liegt die große Bedeutung
des Eismantels, der die Berge und Bergzüge umhüllt. Aber
diese diamantene Krone ist auch eine wunderbare Zierde der
Hochalpen.
Draus wirft die Sonne die Pfeile von Licht;
sie vergolden sie, doch sie erwärmen sie nicht.
Der Schnee, der da oben sällt, ist bei der großen Kälte,
Reinheit und Trockenheit der Luft ein feiner, kristallinischer, nadel-
l Zusammengesetzt aus Gesteinen hohen Alters: Granit, Gneis,
kristallinische Schiefer. 2 Typenbild von Geistbeck und Engleder: Die
Berninagruppe als Typus der Zentralalpen. 3 Sie liegt in den n-en
Kalkalpen bei 2700 m, steigt aber in den massigsten Gebirgserhebungen
bts 3000 m empör.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Ortsnamen: Europas Nizza Wien Langensee Wetter-
— 117 —
Felder, und die mexikanische Agave wächst fast wild. Ölbäume,
Feigen- und Maulbeerbäume bedecken Hügel und Bergabhänge;
Agrumi bilden Wäldchen, und hier und da ragt eine Dattel-
palme empor.
Vedi Napoli e poi muori! (Sieh Neapel und dann stirb!) so konnte
mit Recht jener junge Mönch ausrufen, der von der Terrasse des Klosters
Camaldoli zum ersten Male seinen Blick über Neapel und dessen Golf
schweifen ließ'. Vor sich die blauen Fluten des Golfes, der im Hinter-
gründe durch die Halbinsel Sorrent und die Felseninsel Capri abgeschlossen
wird; zur Rechten der mit Bäumen, Gärten und Landhäusern anmutig
besetzte Rücken des Posilipps und links im Hintergrunde der Vkfuv, der
aus dem geborstenen Ringwalle der Monte Somma bis 1300 m empor-
steigt und aus dessen Krater eine mächtige Rauchsäule emporqualmt. Sie
zeigt uns, daß die vulkanischen Kräfte im Innern des Berges'nicht er-
loschen, wenn auch nicht in voller Tätigkeit sind. Sobald aber ein Aus-
bruch bevorsteht, vernimmt man dumpfes, unterirdisches Rollen und Donnern,
anfangs schwaches, dann immer heftiger werdendes Erbeben des Bodens;
Quellen versiegen, und aus dem Schlünde steigt eine ungeheure schwarze
Rauchsäule empor, die sich an ihrem oberen Ende zu einer flachen Wolke
ausbreitet und in der Nacht die Glut der Lavamassen im Krater wieder-
spiegelt und deshalb wie eine Feuersäule erscheint. Die Rauchsäule besteht
aus Aschen, Steinen und Bomben, die von den ausströmenden Gafen und
Dämpfen mit in die Höhe gerissen werden. Der Wasserdampf verdichtet
sich zu dunklen Gewitterwolken, die unter den heftigsten elektrischen Er-
scheinungen sich entladen. Alle diese Erscheinungen erreichen ihren Höhe-
punkt kurz vor dem Augenblicke, in welchem die Lava hervorbricht und in
Strömen am Bergabhang Verderben bringend hinabfließt. Verheerender
noch als die Lavaströme find die Schlammfluten, die beim Vesuv durch
Vermischung der wolkenbruchartigen Niederschläge mit den ausgeworfenen
Aschen entstehen und bei ihrer Erhärtung den vulkanischen Tuff bilden.
Durch solche Schlammströme wurden einst Herculanum und Stabiä be-
graben, während Pompeji mit Asche, Sand und Schlacken überschüttet
wurde. Vier Tage und Nächte dauerte im August des Jahres 79 das
Wüten des Elements, und spätere neue Ausbrüche brachten weitere
vulkanische Uberlagerungen hinzu, daß schließlich über Herculanum eine
Tuff- und Lavadecke von 12—30 m, über Pompeji eine Aschen-, Sand- und
Schlackenschicht von 6 m Mächtigkeit entstand. So hat aber auch getreu
die Erde bewahrt, was sonst die Kriegsstürme der späteren Jahrhunderte
vernichtet hätten, und die Ausgrabungen von Herculanum (seit 1719) und
Pompeji (seit 1748) haben die Kenntnis altrömischen Lebens und der
häuslichen Sitten jener Zeit wesentlich bereichert. Nun erheben sich hier
andere Orte voll frisch pulsierenden Lebens, und die in fruchtbare Erde
verwandelte obere Decke ist in ein Gartenland von paradiesischer Frucht-
barkeit und Schönheit umgewandelt.
Der Hauptort Neapel □ (723) ist die volkreichste Stadt
Italiens, hat eine Universität und eine deutsche zoologische Station,
wird von den deutschen Reichspostdampfern auf der Fahrt nach
dem O angelaufen und hat bedeutende Industrie in Seiden-,
Schmuck-, Glaswaren und Terrakotten.2
Die Inseln. Von der Apennin-Halbinsel durch die Straße
von Messina getrennt, streckt sich der N-Spitze Afrikas die drei-
eckige, von Inselgruppen umschwärmte Insel Sizilien, von der
Größe der Provinz Sachsen, entgegen. Das Gebirge der N-
1 Vergl. die Landschaftsbilder von Lehmann, Geistbeck und Engleder
und aus Hölzels Verlag! ^ Zierfiguren, Vasen usw. aus gebranntem Ton.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Extrahierte Personennamen: Camaldoli August Lehmann
— 178 —
persischen Randgebirge und dem Nördlichen Eismeer liegenden
niedrigen und zum großen Teil flachen Westasien.
Nord- und Westasien.
Nordasien reicht vom Nördlichen Eismeer bis zum N-Rande
Hochasiens und von der Küste des Großen Ozeans bis zum Jenissei.
Es ist ein niedriges Bergland.
Westasien umsaßt das weite Tiefland von dem nordpersischen
Randgebirge bis zum Eismeer und vom Kaspisee und Ural im W
bis an den Fuß der Gebirge Zentralasiens und den Jenissei im
O und ist ehemaliger Meeresboden, der erst in später Zeit der
Erdbildung von der Wasserbedeckung srei geworden ist.
Nordasien. Der Südrand erhebt sich im W zwischen Jrtysch
und dem oberen Jenissei in dem mächtigen Eckpfeiler des
Altai. Der Name bedeutet Goldgebirge und seine Goldminen
geben noch heute reichen Ertrag; dagegen geht die Ausbeute an
Silber zurück. Hauptort des Bergbaus und Hüttenwesens ist
Barn au l (—na-ül) am Ob, der aus dem Kerne des Berglandes
dem Tieflande zuströmt.
Von den Jenissei im S und W umflossen, erhebt sich
das an Graphit reiche Sajanische Gebirge. In die nach No
sich anschließenden Parallelzüge ist das Becken des Baikalsees
eingesenkt, von dessen steilem n-en Felsufer die Lena (Ije —) herab-
strömt. Der Baikalsee empfängt von S her die Selengä, deren
unteres Durchbruchstal nach Kiachta, der chinesischen Handels-
stadt Maimatschin gegenüber, sührt. Die nw-e Umsäumung
des Sees wird von der oberen Tungüska durchbrochen, an
welcher Jrkütsk liegt.
Jrkutsk G ist die zweitgrößte Stadt Sibiriens, die Niederlage für
den Teehandel mit China und für die Erträge der Pelztierjagd, das
„sibirische Paris".
Die Wasserscheide zwischen Jenissei und Lena einerseits und
dem Amur anderseits bildet das Jablonöigebirge (Jabloni-
Daba---Apfelgebirge), ein nur Mittelgebirgshöhe erreichendes und
von Sw nach No streichendes Gebirge. An seinen Abhängen
sowie in den Niederungen wird bei reicher Bewässerung Ackerbau
und hauptsächlich Viehzucht getrieben; in seinem Innern birgt es
reiche Erzlager. Mittelpunkt des Bergbaus ist Nertschinsk,
das ehemals durch seine Silber- und Bleiminen berühmt und als
Verbannungsort gefürchtet war. Der O-Rand ist das Stanowoi-
gebirge, das in der Tschuktschen-Halbinsel sich verliert.
Als ein besonderes Glied im Oberslächenbau Nordasiens muß
die Halbinsel Kamtschatka aufgefaßt werden, die durchweine 120 km
breite Moostundra mit dem Festlande zusammenhängt, in der
S-Hälsle außerordentlich vulkanisch und durch ihre Grasfluren
mit baumhohen Doldenpflanzen und fast ebensohohen Nessel-
gewächsen bemerkenswert ist.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
— 131 —
Wie die Niederlande, so ist auch Belgien ein bedeutsames
Hasengebiet sür das w-e und sw-e Deutschland. Der Haupthafen
ist das befestigte Antwerpen □ (302), nach Hamburg der zweit-
größte Hafen des Festlandes. Antwerpen ist nach Brüssel die
zweitgrößte Stadt des Königreichs und zeichnet sich durch Seiden-
industrie und Diamantschleiferei aus.
Die Bewohner sind zu */? germanischer Abkunft, Vlaemen
(ae-ä) im Niederlande, dem Scheldegebiet; 3/7 sind romanisierte
Kelten, Wallonen, im Oberlande, dem Maasgebiet. Die offizielle
Sprache des Landes ist die französische. Fast die ganze Bevölkerung
ist katholisch, und ihre Haupterwerbszweige sind Bodenanbau und
Industrie. Ein dichtes Netz von Kanälen und Eisenbahnen ver-
mittelt den Austausch der Erzeugnisse. Das Eisenbahnnetz Bel-
giens ist das dichteste aller Staaten Europas.
Staatenwndliches. Belgien ist eine konstitutionelle, im
Mannesstamme erbliche Monarchie und gehört wie die Schweiz und
Luxemburg zu den neutralen Staaten, d. h. sie dürfen im Falle eines
Krieges zwischen den benachbarten Staaten nicht zum Ausgangs- oder
Stützpunkt einer kriegerischen Unternehmung gemacht werden. Belgien ist
etwa so groß wie Pommern (29000 qkm), hat aber 7,4 Mill. Einwohner,
252 auf 1 qkm, und ist nächst dem Königreich Sachsen der dichte st be-
völkerte Staat Europas. Belgische Kolonie ist der Kongo st aat in
Afrika, 2,4 Mill. qkm groß, mit 15 Mill. Bewohnern.
Das Königreich der Niederlanden
Lage. Mit welchen Teilen Mittel- und Niederdeutschlands liegen die
Niederlande in gleicher Breite? Bestimme die Grenzen! Wie greift die
Nordfee in das Land ein?
Das Königreich der Niederlande bildet den w-en Teil des
Norddeutschen Tieflandes, begrenzt im O durch eine Linie vom
Dollart bis zum unteren Lauf der Maas.
Oberflächenbild. Was lehrt die Karte über die Form und die
Höhe des Bodens?
Das Land führt feinen Namen mit vollem Recht, da es durch-
weg Tiefland ist, ja sogar zu einem großen Teil (mehr als 1/i)
unter den Spiegel der Nordsee hinabsinkt. Nur in die s-e Aus-
stülpung dringen die letzten Wellen des Rheinischen Schiefer-
gebirges herein. Im übrigen zeigt der Boden dieselben Formen
in derselben Reihenfolge wie im w-en Deutschland. Der äußerste
Saum ist ein 8 sörmig gekrümmter Zug von Dünen, der im N
und S zerbrochen ist. Im N werden dadurch die w est friesisch en
Inseln gebildet. 2
Der mittlere Abschnitt erstreckt sich zusammenhängend von
der Zuidersee bis zur n-en Rheinmündung; er wird nur durch
den Nordsee-Kanal unterbrochen, an dessen ö-em Ende die Haupt-
und Universitätsstadt Amsterdam □ (574) liegt, die See- und
1 Zur Aussprache des Holländischen: ae — a, eeu = e, eu — ö, ieu
— t, oe = u, oo — u, ou — au, ui — eu, ch und g — ch, tief in der Kehle
gesprochen, sch = sch, o = f, j = ff, g = f. * 73.
9*
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Extrahierte Ortsnamen: Niederlande Belgien Deutschland Antwerpen Hamburg Antwerpen Niederlande Europas Luxemburg Pommern Sachsen Europas Afrika Niederdeutschlands Niederlande Niederlande Maas Deutschland Rheinmündung Amsterdam Holländischen
— 196 —
wie Britannien an der w-en. Gleich diesem wird es durch ein
Randmeer vom Festlande getrennt. Wie Britannien hat auch
Japan seine Bewohner vom Festlande erhalten, die sich hier wie
dort in selbständiger Weise entwickelt haben. Die Gebirge ziehen
wie in Großbritannien an der Außenseite der Inseln hin und
bilden durch ihre Vorsprünge geräumige Buchten und vortreffliche
Häfen. In der Mitte der O-Küste der Hauptinsel liegt die Bai
von Tokio.
Die Inseln gehören der ostasiatischen Vulkanreihe an, daher
der Reichtum Japans an tätigen und erloschenen Vulkanen und
heißen Quellen. Erdbeben sind häufig. Unter den Vulkanen
besitzt der seit 1708 ruhende Fusijama' die beträchtlichste Höhe
und die imposanteste Gestalt. Im W der Bai von Jokohama
steigt sein Kegel 3760 m hoch isoliert in die Luft. Als
Wahrzeichen und volkstümlichster Berg Japans wird er auf den
verschiedensten Erzeugnissen japanischer Industrie und Kunst nach-
gebildet.
Das Klima wird wie in China durch die Monsune beherrscht
(trockene Winter und nasse Sommer), außerdem durch zwei
Meeresströmungen. Durch die kalte Meeresströmung53 gehört
Jesos Nordhälste noch der durch Weiden und Lärchen charakteri-
sierten sibirischen Küstenregion des Ochotskischen Meeres an. Süd-
Jeso und Hondo55 zeichnen sich durch das Vorwiegen von immer-
grünen Laubhölzern aus. Der äußerste S bildet mit Palmen^
Pflanzungen den Übergang zu dem tropischen Formosa.
Der vulkanische Boden ist von außerordentlicher Fruchtbarkeit;
jedes kleinste Fleckchen anbaufähigen Landes wird benutzt. Man
baut Reis, Hirse, Bataten, Ingwer, Baumwolle. Wein pflanzt
man wenig, um so mehr aber den Teestrauch. An schönblütigen
Zierpflanzen hat Japan unsere Gärten nicht unwesentlich be-
reichert, und unter den Waldbäumen liefert der Kampferbaum
durch sein Holz und seine Wurzel ein Ausfuhrprodukt. Der Maul-
beerbaum wächst wild und hat zur Zucht der Seidenraupe und
zur Seidengewinnung geführt. Von Mineralschätzen sind besonders
Steinkohle und Kupfer zu nennen. Von jeher sind die Erzeugnisse
des Kunstgewerbes bekannt: Holzschnitzereien, Elfenbein-, Perl-
mutter- und Schildpattarbeiten, Porzellanwaren und Lackarbeiten.
Das Großgewerbe betätigt sich besonders in der Seiden- und
Baumwollindustrie.
Haupthafen und Ausfuhrort der gesamten Seide ist Joko-
hama^ (394), der Vorhafen derhauptstadt To kio (tökio) |x| (2200).
Tokio, d. h. Osthauptstadt, breitet sich am nw-en Ende der seichten
Tokiobucht über eine größere Fläche aus, als Berlin einnimmt. Die meisten
1 Ohne Gleichen. 1 S. die Karte der Meeresströmungen! Vgl. die
kalten und warmen Meeresströmungen an der O-Küste der O- und W-Feste
miteinander! Bei Jeso findet sich ein ähnlicher Fischreichtum wie bei Neu-
sundland. Grund? 8 Hauptland.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr]]
Extrahierte Personennamen: Jeso
Extrahierte Ortsnamen: Britannien Britannien Japan Großbritannien Tokio Japans Berg_Japans China Formosa Japan Tokio Berlin
— 209 —
Ihre Größe beträgt insgesamt nicht mehr als Celebes oder
als die nichtpreußischen Staaten des Deutschen Reichs zusammen-
genommen, während der Raum, über den sie sich verbreiten, so
groß ist wie Asien und Afrika zusammen.
Sie sind entweder hohe, vulkanische Inseln, oder Flachinseln,
das Werk korallenbauender Polypen. Die hohen Inseln nötigen
die stetig vom Meere her wehenden Passate, ihre Wasserdämpfe
niederzuschlagen, sind darum reich an Quellen, Sturzbächen und
dichten Wäldern. Die niedrigen Flachinseln ^ bestehen aus kleinen,
stachen Koralleninselchen, die kranzförmig geordnet — und dann
Atoll genannt — ein Meeresbecken einschließen. Sie leiden
häufig an Trockenheit, und auf ihnen ist die Kokospalme bis-
weilen der einzige Baum. Palmkerne und Kopra bilden den
Haupthandelsartikel auf den Inseln der Südsee.
Die auf den Inseln einheimische Bevölkerung ist von W her
eingewandert. Sie wird von den polynesischen Malaien gebildet,
von denen die Mikronesier durch Vermischung mit den benach-
barten Papuanen entstanden sind. Wie alle Malayen sind die
Polynesier geschickte Seeleute, die durch einfache und doppelte
Ausleger ihre schmalen Segelsahrzeuge vor dem Umschlagen bei
heranrollenden Wogen schützen.
Staatenkundliches. Die Inseln des Großen Ozeans sind gegen-
wärtig fast ganz unter verschiedene europäische Mächte und die Vereinigten
Staaten von Amerika verteilt.
1. Die deutschen Besitzungen unter dem Abschnitt: Die deutschen
Kolonien.
2. Die britischen Besitzungen. Ne useelan d, die Niti-oder Fidschi-
Inseln und die Tonga- oder Freundsch afts-Jnfeln. Von derinnern
Jnselreihe gehören Großbritannien Britisch-Neuguinea, s von Kaiser
Wilhelmsland, ferner die s-en Salomoninseln, die Santa Cruz-
Inseln, außerdem Inselgruppen der übrigen Inselwelt.
3. Die französischen Kolonien. Neuk al ed o ni en, Deportationsgebiet,
Nickelförderung in erheblichem Maße. Bon den polynesischen Inseln ist
die Tahiti-Gruppe, auch Gesellschaftsinseln genannt, die bedeutendste.
4. Der niederländische Anteil von Neuguinea ist fast völlig unbekannt
und wird wirtschaftlich so gut wie gar nicht benutzt.
5. Den Vereinigten Staaten von Amerika gehören:
a) Die Sandwich- (ßänduitsch) oder Hawai-Jnseln. Sie liegen
unter dem n-en Wendekreise und sind durchaus vulkanisch; die Hauptinsel
Haiwai mit mächtigen Vulkankegeln: Mauna Kea (weißer Berg) und
Mauna Loa (großer Berg); am Ostabhang des letzteren der 5,6 Km lange,
4 km breite und 225 m tiefe Krater Kilauea mit dem ehemaligen Lava-
Kratersee Halemaumau. Die Feuchtigkeit der Seewinde bringt gewaltige
Niederschläge, und es gedeihen neben dichten Wäldern Zuckerrohr, Reis,
Kaffee, Orangen, Ananas. Honolulu, an der S-Küste von Oahu, ist
Regierungssitz und Station auf dem Wege zwischen Australien und Nord-
Amerika.
b) Die im O vom 171.° w von Gr. glegenen Samöa-Jnseln.
c) Die Insel Guam der Marianen.
6. Chile beansprucht die Osterinsel, und Japan hat die benach-
barten Bonin- und Volkano-Inseln besetzt.
1 S. Die Marschallinseln in dem Abschnitt: Die deutschen Kolonien.
Wulle, Erdkunde für Lehrerbildungsanstalten I. 14
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Extrahierte Personennamen: Haiwai
Extrahierte Ortsnamen: Asien Afrika Amerika Britisch-Neuguinea Neuguinea Amerika Lava-
Kratersee_Halemaumau Honolulu Oahu Australien Nord-
Amerika Japan
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huk wohnt, dem ersten Standlager der Schutztruppe. Swakopq
mund ist Hafenort und Ausgangspunkt zweier Eisenbahnen ins
Innere. Otavi und Tsumeb sind Minenlager und Eisenbahn-,
stationen. Keetmannshoop ist Endpunkt der Eisenbahn von
Lüderitzbucht aus; Rehoboth ist der Hauptsitz der Bastards.
Deutsch-Ostafrika.
995 000 qkm groß, 10 Mill. Bewohner; 3756 Weiße, 2703 Deutsche.
Lage. Deutsch-Ostasrika, die größte, volkreichste und wich-
tigste Kolonie des Deutschen Reichs, liegt zwischen dem 1. und
11. 0 s. Br. und dem 30. und 40. 0 ö. L. von Gr. Es hat also
mit Neuguinea dieselbe Breitenlage, und seine W-Grenze liegt
mit der Nil- und Donaumündung sowie mit St. Petersburg
unter demselben Meridian.
Grenzen. Seine Grenze bildet im O der Indische Ozean
in einer Länge, die gleich ist der Strecke von Basel bis zur Nord-
seeküste. Die Landgrenze verläuft vom Umba um den No-Fuß
des Kilima-Ndsch äro in nw-er Richtung bis zum Viktoriasee,
durchschneidet diesen quer 1 0 s vom Äquator und zieht weiter w
bis zum 30.o ö. v. Gr., läuft über den Kiwusee, den Tanganjika-
und den Njassasee und von dessen Mitte nach dem Rovuma und
diesen entlang bis wieder zum Meere.
Bodengestalt. Von der Küste aus bietet das ganze Gebiet
den Anblick mehrerer Bergterrassen, die im N nahe an das Meer
herantreten und nach S hin immer mehr von der Küste zurück-
weichen.
Der flache Küstensaum1 (die Mrima) besteht aus Sandstein
und Korallenkalk. Korallenriffe bilden die vorgelagerten Inseln,
von denen nur die südlichste, Mafia (halb so groß wie Rügen),
deutsch ist; Sansibar und Pemba (wichtigste Bezugsquelle für
Gewürznelken) sind englisch. Korallenriffe umsäumen auch die
ganze Küste, ausgenommen da, wo vor Flußmündungen das
Brackwasser den rifsbauenden Korallentieren die Lebensbedingung
versagt. Hier gedeiht die Kokospalme, „die ihre Wurzeln ins
Meer, ihre Wipfel in die tropische Sonnenglut taucht", in dichten
Hainen.^ Mangrovewälder, deren Holz dem Termitenfraß wider-
steht, begleiten den Strand.
Der Gebirgsrand besteht wie das sich anschließende innere
Hochland überwiegend aus Gneis oder Granit; an der Oberfläche
ist der Gneis zu einer roten, porösen, eisenhaltigen Bodenart
verwittert, die Laterit^ genannt wird. In den tieferen Tälern
bildet dieser, vermengt mit pflanzlichen und tierischen Bestandteilen,
einen äußerst fruchtbaren Boden, der mit dichten Wäldern bedeckt
ist. Zwischen dem Umba und dem Pangani liegt das 2000m
' M. Eschners Kolonialbild: Daressaläm. 2 Man zählt an der Küste
Deutsch-Ostafrikas über 5 Mill. Kokospalmen. » later = Ziegelstein.
Wulle, Erdkunde für Lehrer-Bildungsanstalten. I. 16
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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— 242 —
erreichende, bis in die Nähe des Kilima-Ndscharo hinziehende
Bergland von Usambara^, wohl der für die Entwicklung
günstigste Abschnitt der ganzen Kolonie. Fast nach allen Seiten
von steilen Bruchrändern begrenzt, ist das Gebirge einer gewaltigen
Berginsel gleich. Die südlicheren Vergländer schließen sich mehr
dem inneren Hochlande an. Gebirgslandschaften, wie die an
Mitteldeutschland erinnernden Berge von Ussagara, wechseln
mit Steppenlandschasten ab, wie die Landschaft Uhehe, die zum
Teil schon den Charakter des inneren Hochlandes trägt. Diese
letztere, mit den Quellflüssen des Rufiji, lehnt sich an den bis
3600 m hohen No-Rand des Njassasees, das Livingstonegebirge
(liwingst'n—), das den sw-en Eckpfeiler von Deutsch-Ostafrika bildet.
Das von diesen Gebirgen und den großen Seen im W und
N eingeschlossene Hochland hat in der Landschaft Uniamwesi
eine Meereshöhe von 1100—1400 m und ist ein Steppenland,
das in Pflanzendecke und Tierwelt dem inneren äquatorialen
Afrika gleicht. Es senkt sich nach W zu dem tief zwischen
hohen Ufern eingesenkten, 40000 qkm großen Tangan-
jikasee, dessen Länge etwa gleich der vom Bodensee bis zur
Wesermündung und dessen Breite gleich der Entfernung vom
Bodensee bis zum Schwarzwald ist. Von O empfängt er den
Mlagarasi (— ßt); bei hohem Wasserstande sendet er sein Wasser
durch den Lukuga zum Kongo. Der 68000 qkm große, dem
Königreich Bayern an Fläche fast gleiche Viktoriasee empfängt
als bedeutendsten Zufluß von Sw her den Kagera; sein süd-
lichster Quellarm, der somit auch als der Hauptquellfluß des
Nils gelten kann, liegt in einem baumarmen Hochlande, das sehr
steil zum No-Rande des Tanganjikasees abfällt.
Zwischen Viktoria- und Tanganjikafee breitet sich das wald-,
wasser- und weiderreiche Hochland von Ruanda aus. Es wird
vom Kagera durchflössen, dem am weitesten nach S reichenden
Quellfluß des Nils (f. oben!). Den gewaltigen Hintergrund bildet,
„wie eine Riefenwacht an der Nordwestecke unseres Schutzgebiets",
das vulkanische Kirungamassiv, in dem noch mehrere Vulkane
tätig sind.
Mitten durch das Schutzgebiet zieht ein bis 1000 in Seehöhe
eingesenkter Gürtel, der eine Anzahl abflußloser Seen und Sümpfe
enthält, der Ost afrikanische Grabens Er scheidet die zum
Atlantischen Ozean und Mittelländischen Meere gehenden Ge-
wässer von denen, die zum Indischen Ozean ziehen. An dem
O-Rande, etwa ö von dem S-Rande des Viktoriasees, erhebt
sich der Kilima-Ndscharo, ein doppelgipsliger, _ heute erloschener
Vulkanberg. Er deckt eine Fläche, die größer ist als die unseres
Harzes und steigt in der Kaiser Wilhelm-Spitze des Hauptgipfels
1 Die Vorsilbe U bezeichnet das Land, einen Menschen, Wa das
Volk, Ki die Sprache. 2 S. 216.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutsch-Ostafrika Afrika Schwarzwald Lukuga Ruanda Atlantischen_Ozean