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Bon den periodischen Kometen sind als besonders erwähnens-
wert der Halleysche, der Bielasche und der Enckesche mit Um-
laufszeiten von 76,37, bzw. 6,6 und 3,3 Jahren.
Eigentümlich sind die Vorgänge, die sich bei Annäherung
des Kometen an die Sonne in ihm abspielen. Zuerst erscheint
er als ein mattleuchtender Nebelfleck; er wird immer glänzender und
leuchtender, je mehr er sich der Sonne nähert. Es beginnen ge-
waltige Umwälzungen in seinem Innern, und vom Kopfe werden
leuchtende Massen ausgestoßen, die meist zur Sonne hin gerichtet
sind. Allmählich biegen sie um und bilden auf der der Sonne ab-
gewendeten Seite den Schweif.
Auf Grund dieser Beobachtungen und spektroskopischer Unter-
suchungen ist man zu folgender Annahme über das Wesen der
Kometen gekommen. Der Kern besteht aus kosmischen Körperchen,
die in der Sonnenferne in der Kälte des Weltenraumes mit einer
Eiskruste umgeben sind. In der Sonnennähe beginnt das Eis zu
schmelzen, und auf der ihr zugekehrten Seite kocht es zuletzt. Der
Dampf drängt unter gewaltigem Drucke auf die festen Körper
nach außen, der Sonne zu. Durch die Reibung ist Elektrizität er-
zeugt worden, dieselbe, die auf der Sonne durch ähnliche gewaltige
Revolutionen entstanden, ist. Gleichnamige Elektrizitäten stoßen sich
ab; darum biegen die Dämpfe allmählich von dcr Sonne ab und
bilden den Schweif.
Die Sternschnuppen, jene Lichtfunken, die in hellen Nächten
plötzlich aufleuchten, sich schnell fortbewegen und nach kurzer Zeit
verschwinden, gehören nicht unserer Erde an, sondern sind kosmischen
Ursprungs. Ihre Zahl ist sehr groß, täglich bis 10 Millionen.
Ihre größte Häusigkeit ist gegen 3 Uhr morgens. Nach neueren
Untersuchungen leuchten sie in einer Höhe von 180—150 km auf
und erlöschen in 90—100 km Höhe.
Besonders helle derartige Erscheinungen, die zuweilen auch am
Tage gesehen werden, heißen Feuerkugeln; sie treten plötzlich aus
einem kleinen hellen Wölkchen hervor, leuchten in weißem, oft auch
rotem und bläulichem, selten in grünem und gelbem Lichte, zerplatzen
vielfach mit donnerartigem Getöse und sallen als Meteorsteine
oder Aerolithe auf die Erde herab. Der größte Meteorit liegt
in Ungarn und wiegt 250 kg. An dem meteoritischen Ursprung
des gewaltigen, 25 000 kg schweren Blockes von gediegenem Eisen
an der Nordwestküste Grönlands, den Nordenskiöld 1870 entdeckte,
wird neuerdings gezweifelt.
Man unterscheidet Stein- und Eisenmeteoriten. Die
ersteren bestehen zum Teil aus solchen Mineralien, die auch auf der
Erde gefunden werden. Die Eisenmeteoriten enthalten über 90 °/o
Eisen, außerdem Nickel, Kobalt, Phosphor, Schwefel, Chrom und
deren Verbindungen; sie sind kristallinisch und zeigen auf einer ge-
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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einem bestimmten Orte nur etwa 9 sichtbar; unter diesen aber ist
nur etwa alle 200 Jahre eine total. In Deutschland findet die
nächste totale Sonnenfinsternis am 7. Oktober 2135 statt; doch schon
am 17. April 1912 wird man das Schauspiel einer ringförmigen
Sonnenfinsternis haben.
Erscheinungen bei einer Sonnenfinsternis. Bei einer Parti-
ellen Sonnenfinsternis ist die Abnahme des Tageslichts für das
bloße Auge nicht besonders merklich und wird erst dann auffallend,
wenn nur noch ' ein kleiner Teil der Sonnenscheibe unbedeckt ist.
Mit geschwärzten oder dunkelfarbigen Gläsern kann man das
Vorüberziehen der dunklen Mondscheibe vor der hellen Sonnenscheibe
gut verfolgen.
Sobald bei einer totalen Sonnenfinsternis der letzte Sonnen-
strahl hinter der dunklen Mondscheibe verschwindet, tritt eine über-
raschende, fast beängstigende Dunkelheit ein; sie würde vollständig
sein, wenn nicht der Reflex der seitlich einfallenden Sonnenstrahlen
durch die Atmosphäre sowie die aufleuchtende Korona ^ sie einiger-
maßen abschwächte. Die helleren Sterne leuchten auf, die Tiere
werden unruhig, die Nachtvögel kommen hervor, und die für die
Dunkelheit empfindlichen Pflanzen schließen ihre Kelche. Die
Temperatur erniedrigt sich, die Feuchtigkeit der Luft nimmt zu, und
es erhebt sich nicht selten von W her ein leichter Wind, der durch
die fortschreitende Abkühlung der Luft veranlaßt wird, der Finster-
niswind. Die dunkle Mondscheibe erscheint mit einem blendend
weißen, zuweilen unregelmäßig gestalteten Ring von gleichförmiger
oder strahliger Struktur: der Korona, welche sonst nicht sichtbar
ist, weil sie von dem Sonnenlicht selbst überstrahlt wird. An
einzelnen Stellen des Mondrandes flammen rötliche Hervorragungen
auf, oft hörnerartig umgebogen, die Protuberanzen^, Gas-
Eruptionen aus dem feurigen Innern des Sonnenkörpers von
einer unsere Vorstellungen weit übertreffenden Mächtigkeit. Auf
Punkten mit freier Aussicht hat man wiederholt den Mondschatten
von W her herannahen und kurz vor Schluß der Totalität aus
derselben Himmelsgegend das Sonnenlicht herkommen sehen.
Der Aalender.
Der Ausdruck Kalender bezeichnet sowohl die bei den einzelnen
Völkern verschiedene Einteilung der Zeit nach Jahren, Monaten
und Tagen, als auch das Verzeichnis der nach Wochen und
Monaten geordneten Tage des Jahres. Calendae hieß bei den
Römern jeder erste Monatstag, abgeleitet von dem Zeitwort
calare == ausrufen, weil in Rom der Neumond eines jeden
Monats durch einen Priester öffentlich ausgerufen wurdet
* Seite 47. 2 Seite 46.
3 Den 15. März, Mai, Juli und Oktober nannten sie die Iben.
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kommt es, daß uns etwa nur ^/? der gesamten Mondoberfläche immer
unsichtbar sind.
Die Oberfläche des Mondes läßt bei Vollmond mit bloßem
Auge helle und dunklere Flecken unterscheiden. Die helleren wurden
früher als Landmassen, die dunkleren als Meere bezeichnet. Doch
mußte die Vorstellung von Meeren schwinden, seitdem sich mit aller
Bestimmtheit ergeben hat, daß dem Monde eine Atmosphäre und
damit auch das Wasser fehlt.
Wäre eine Atmosphäre vorhanden, so müßten
1. die Ränder des Mondes uns verwaschen erscheinen,
2. die Schatten auf der Mondscheibe grau und nicht schwarz,
wie es in Wirklichkeit Ist, sein; es müßte
3. das Licht der Fixsterne, die unmittelbar neben dem Monde
stehen, eine Brechung und Lichtschwächung erfahren.
Man hat jedoch auf der Mondoberfläche die Bezeichnung der
dunklen Stellen als Meere beibehalten, wie dies auf jeder Mond-
karte^ zu ersehen ist, da in der Tat die grauen Partien verhält-
nismäßig eben, die helleren in der Regel gebirgig sind. Auch die
hellen Punkte, welche durch ein Fernrohr gesehen aus dem asch-
grauen Lichte des Mondes auftauchen, sind die Spitzen der Berge,
die von dem vollen Lichte der Sonne beschienen werden.
Als Grundform aller Oberflächengebilde hat man einen kreis-
förmigen, geschlossenen Wall, der eine konkav geböschte Tiefe um-
schließt, erkannt. Sofern der Wall einen Durchmesser von 2 bis
zu 10 Ml. aufweist, spricht man von Ringgebirgen; größere Bildungen
nennt man Wallebenen, kleinere Rillen und Gräben. An den Rändern
der Wallebenen ziehen gewöhnlich vielfach zusammengesetzte Gebirge
hin, die aber nicht mit den Kammgebirgen der Erde zu vergleichen
sind, in der Regel aus einer Reihe von Bergzügen bestehen. Gleich-
wohl hat man ihnen den Namen unserer Erdgebirge beigelegt. Die
Ringgebirge find geschlossener und überragen den Wall nur wenig.
Hinter seiner Höhe bleiben stets die Zentralberge zurück, welche in
der Mitte und am tiefsten Punkte des steil abstürzenden Innern
sich erheben. Die größte Höhe erreichen die Einzelberge. Man
hat (mit Hilfe des Schattens) Mondberge bis zur Höhe des Mt.
Everest unserer Erde gemessen, welche Höhe in Anbetracht der
verhältnismäßigen Kleinheit des Mondes als ganz erstaunlich
gelten muß.
Durch Ebenen, auch durch Gebirgssysteme ziehen schmale, tiefe
Furchen, die bei Vollmond als glänzende Lichtlinien, bei schräger
Beleuchtung als dunkle Streifen erscheinen; man nennt sie Rillen
und hat bis gegen 800 aufgefunden.
1 Wohl in jedem größeren Schulatlas ist eine solche enthalten.
Wulle, Mathematische Erdkunde und Kartenentwurfslehre. 4
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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TM Hauptwörter (200): [T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
der Erdoberfläche der Satz aufgestellt werden, daß die mittlere
Dichte der Erdrinde überall die gleiche zu sein scheint.
Die Wärme der Erde ist in der obersten Erdschicht, in unserer
Zone bis zu einer Tiefe von 20 m, von der Wirkung der Sonnen-
wärme abhängig. Gleich unterhalb dieser Schicht herrscht jahraus,
jahrein die gleiche Temperatur. Von hier aus findet eine stete
Zunahme der Erdwärme statt bis zu den tiefsten Punkten, die in
Bohrlöchern und Schächten erreicht worden sind. Die tiefsten Bohr-
löcher auf deutschem Boden sind die von Paruschowitz bei Rybnik in
Oberschlesien, 2003 in tief, von Schladebach bei Leipzig, 1748 in,
und von Lieth bei Altona, 1338 m. In ihnen hat sich eine Zu-
nähme von 1° auf durchschnittlich 39,5 m feststellen lassen. Von
einer regelmäßigen Zunahme der Erdwärme nach der Tiefe kann
aber nicht gesprochen werden. 'Hält man jedoch an der Wärme-
zunähme in größeren Tiefen von 1° auf ungefähr 40 m fest, so
muß in einer Tiefe von etwa 1/ioo des Erdhalbmessers eine Hitze
vorhanden sein, bei der auch die schwerflüssige Lava schmilzt.
Da unsere unmittelbare Kenntnis des Erdinnern auf 2000 in,
d. i. etwa ^/hvoo des Erdhalbmessers, beschränkt ist, so können über dessen
Beschaffenheit in größerer Tiefe nur Vermutungen aufgestellt werden.
Jedenfalls besitzt die Erde ein spezisisch schweres Erdinneres Im
übrigen kennen wir nur eine Zunahme der Wärme in der Erdrinde
bis über den Schmelzpunkt der Gesteine hinaus in nicht großer Tiefe.
Wahrscheinlich findet ein allmählicher Übergang von der festen Erd-
rinde zu dem in eigenartigem Zustande befindlichen „Erdkern" statt.
Eine der Erde als Ganzes zukommende, höchst eigentümliche
Erscheinung ist der Erdmagnetismus. Die Erde verhält sich wie
ein großer Magnet, da immer nur der eine Pol eines frei aufge-
hängten Magnetstabes von dem Nordpol der Erde angezogen, der
andere abgestoßen wird. Mathematischer und magnetischer Pol fallen
indes nicht zusammen; der magnetische Nordpol liegt unter 70° n.
Br. und 96^ ^ y Gr. beim Kap Murchison, der magnetische Süd-
pol unter 74° s. Br. und 148° ö. L. Die Magnetnadel erleidet wegen
dieser Anziehung eine Ablenkung vom mathematischen Meridian nach
O. und W., Deklination genannt. Die Ablenkung nach O. nennt
man positiv (+), die nach W. negativ (—). Für Deutschland be-
trägt sie z. Zt. — 12° (nach W.). Alle Orte mit derselben Ab-
weichung sind durch Linien verbunden; man nennt sie Jsogonen (die
gleichwinkeligen). Zwischen den Gegenden positiver und' negativer
Ablenkung muß eine Linie liegen, auf der die Magnetnadel genau
nach N. weist, die Deklination also gleich null ist; sie heißt magne-
tischer Nullmeridian. Unter Inklination versteht man die Neigung
der Magnetnadel zu der Horizontalen, und die Linien gleicher In-
klination heißen Jsoklinen. In Mitteldeutschland beträgt die In-
1 Ratzel, Die Erde und das Leben. I. Teil S. 113.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Extrahierte Personennamen: Schladebach Lieth
Extrahierte Ortsnamen: Oberschlesien Leipzig Altona O. Deutschland Mitteldeutschland
— 4 —
klination etwa 70°. Da der Inklinationswinkel mit wachsender Breite
zunimmt, so muß zwischen den beiden magnetischen Polen eine Linie
vorhanden sein, wo die Nadel horizontal bleibt, also keine Inklination
stattfindet. Diese Linie heißt der magnetische Äquator. Er steigt in
Ostafrika und Südasien bis auf 10° n. Br. und senkt sich in Süd-
amerika bis auf 15° s. Vr. Der Betrag der Deklination erleidet
tägliche Schwankungen, ferner solche von 26 tägiger Dauer (die mit
der Dauer einer Achsendrehung der Sonne zusammenfallen), von etwa
11 Jahren (Periode des Auftretens der Sonnenflecken) und endlich
auch säkulare Schwankungen.
Mit den Schwankungen der Magnetnadel fällt das Erscheinen
der Nordlichter^ zusammen. Sie werden angesehen als Äußerungen
elektrischer Ströme. Indem die Erde, dieser gewaltige Magnet, rotiert,
entstehen elektrische Ströme; am'äquator steigt die Elektrizität, die
positive, in die Höhe, fließt nach den Polen ab und verdichtet sich auf
allmählich engerem Räume, bis sie in höheren Breiten sich mit der
in der Erde enthaltenen negativen Elektrizität „in der Form des
schwach aufflackernden Glühlichts" ausgleicht.
L. Tie Gesteinshülle^.
Erdgeschichte.
Die Gestalt der Erde bezeugt die Weise ihrer Entstehung. Die
Abplattung an den Polen und die Ausbauschung am Äquator als
Folge der Achsendrehung der Erde deutet darauf hin, daß die Erde
sich ursprünglich in einem plastischen und zwar, wie allgemein an-
genommen wird, in einem glühendflüssigen Zustande befunden
habe^. Durch Ausstrahlung in den kalten Weltenraum bedeckte sich
die Oberfläche mit einer Erstarrungskruste; auf dieser verdichtete sich
das Wasser, welches bis dahin in Dampfform die Atmosphäre an-
gefüllt hatte, und begann seine chemische zersetzende und auflösende
Tätigkeit auf den festen Felsgrund auszuüben. Durch Wölbungen,
Faltungen, Einbrüche entstanden auf der Oberfläche der fortgesetzt
schrumpsenden Erde das trockene Festland und die Becken der Meere,
die Gebirge und Niederungen, und nun übte das Wasser auch seine
mechanische Tätigkeit aus, indem es in seinem Kreislauf das Fest-
land gliederte und die aufgelösten Festlandsteile nach dem Ozean
führte', in welchem sie sich als feiner Schlamm niederschlugen,
allmählich zu Gesteinen erhärteten und im Lauf der Zeiträume von
1 Vgl. den Abschnitt: Das Nordvolargebiet! 2 Credner, Elemente der Geologie. Hann, Hoch-
stetter und Pokorny, Allgemeine Erdkunde, Ie. Abt., Die feste Erdrinde und ihre Formen von Ed.
Brückner. 3 Es ist dabei gleichgültig, ob wir uns den glühendfliissigen Erdball aus einem glühenden
Urnebel durch Abkühlung entstanden denken <Kant-Laplacesche Hypothese), oder durch Zusammenstoß
und Zusammenballung von Meteoriten, die durch die Hitze des Anpralls zusammenschmolzen.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Personennamen: Pokorny
Extrahierte Ortsnamen: Ostafrika Süd-
amerika Polen Dampfform
— 7 —
2. Die silurische Formation (benannt nach dem Volksstamme,
welchem die Urbewohner des Hauptentwickelungsgebietes in
England angehören), gebildet von vorherrschend tonigen und
sandigen sowie kalkigen Gesteinen, welche auf der cambrischen
Formation auflagern, ist gekennzeichnet durch die Graptolithen
und das erste Auftreten von Fischen.
In Europa unterscheidet man zwei Verbreitungsgebiete: das
nordeuropäische, das von der Petschora bis Cornwall verfolgt
werden kann, und das böhmisch-südeuropäische. Am groß-
artigsten ist das Silur in Nordamerika entwickelt, wo man alle
Ablagerungen vom Cambrium bis zum Carbon verfolgen kann.
3. Die devonische Formation (nach der Grafschaft Devonshire)
oder das obere Grauwackengebirge erhält seinen Charakter durch
Fig. 3. Pterichthys cornutus Agassiz. Ein devonischer Panzerfisch. (Nach Koken.)
das erste Auftreten von Gefäßkryptogamen, von Schmelzfchuppern
und Panzerfischen und enthält reiche Silber-, Quecksilber-,
Zink-, Blei- und Eisenlager.
Das Devon ist in Europa besonders im Rheinischen Schiefer-
gebirge entfaltet; außerdem in Deutschland im Harz, im sö.-en
Thüringen u. a. O.
4. Die Steinkohlenformation, in der die Kohle als Gestein hinter
anderen Gesteinen, besonders Kalk, Sandstein, Schieferton,
an Mächtigkeit zurücktritt, läßt eine großartige Pflanzenwelt
von kryptogamen Formen erkennen: Farne, Schachtelhalme
(Calamiten), Schuppenbäume (Lepidodendren, Verwandte des
Bärlapp) und Siegelbäume (Sigillarien). Daneben als höchst-
stehende Pflanzen auch Koniferen, wenn auch selten. Als
höchst entwickelte Wirbeltiere treten Panzerlurche, sowohl
krokodil- als auch schlangenartig, auf. Das flözführende
Kohlengebirge besteht aus einem vielfachen Wechsel von Kohlen-
sandstein und Kohlenschiefer, zwischen denen „das Kohl", wie
der Bergmann sagt, eingelagert ist. In diese Periode fällt das
erste Auftreten der Amphibien.
Zwar ist die Steinkohlenformation über die ganze Erde
verbreitet, aber das produktive Kohlengebirge tritt nur an be-
stimmten Stellen auf. In Europa unterscheidet man sieben
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
— 11 —
Periode ist die Zeit der Ammoniten, der Belemniten und der
Fischsaurier. Aus dem Solnhosener Schiefer stammen auch
die abenteuerlichen Flugechsen, welche den Übergang zu den
Vögeln bilden, sowie der durch semen Schwanz und die ge-
zahnten Kiefer den Flugechsen sich anschließender Urvogel, der
Archäopterix.
3. Die Kreideformation, welche aus Kalksteinen, Sandsteinen und
Tonen zusammengesetzt ist, enthalt als eigentümliche Bildungen
die weiße Kreide, die an den Küsten Südenglands und Nord-
frankreichs sowie im Ostseegebiet Steilufer bildet (Stubben-
kaminer auf Rügen), und den Quadersandstein, den letztern
namentlich im Elbsandsteingebirge und von hier am Südfuße
des Lausitzer- und Riesengebirges bis zum Heuscheuergebirge.
In die obere Kreide fällt das Auftreten der ersten Laub-
Hölzer.
Iv. Die Tertiärzeit oder die känozoische^ Periode (die
Neuzeit der Lebewesen). Die Bildungen bestehen aus festen Konglo-
meraten (Nagelflue), kompakten Kalken, Sandsteinen und Schiefer
sowie aus weichem Sandstein (Molasse), losem Sande und plastischen
Tonen. Sie sind reich an Salz, Gips, Schwefel, Petroleum und
Braunkohlen, dagegen arm an Erzen: Eisenerze und zwar Braun-
eisenerze kommen fast allein vor. Säugetiere treten massenhaft und
in riesenhaften Formen auf, und die Laubhölzer zeigen eine große
Mannigfaltigkeit.
Allmählich nähert sich die Tier- und Pflanzenwelt den Formen
der Jetztzeit. Auch erfolgt im Tertiär die Herausbildung der heutigen
Festländer und Ozeane. Die Alpen, die Karpaten, der Apennin, der
Atlas, der Kaukasus, der Himalaya, die Cordilleren steigen empor.
Daneben kommt es zu einer gewaltigen vulkanischen Tätigkeit. Die
Basalt-, Phonolith- und Trachytkuppen der mitteldeutschen Vulkan-
reihe, die meisten der noch jetzt tätigen Vulkane des Mittelmeer-
gebietes stammen aus dieser Zeit.
V. Die Quartärzeit oder die anthropozoische^ Periode
ldas Zeitalter des Menschen). Die Ablagerungen dieser letzten
Periode der Erdbildung bestehen aus Gerollen und Geschieben sowie
aus Sand, Lehm und Ton und erfüllen vorzugsweise die Ebenen
und Täler. Waren auch die Kontinente und die wichtigsten Gebirge
mit dem Ende der Tertiärperiode in ihren jetzigen Umrissen bereits
der Hauptsache nach ausgebildet, so brachte die Quartärzeit noch
wichtige Ausgestaltungen des Landes. Eine hervorragende Rolle
spielen die Bildungen, welche durch die Vergletscherung ausgedehnter
Landinassen entstanden sind. Am Ende des tertiären Zeitalters trat
1 kainös = neu. 2 änthropos — der Mensch,
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
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Je nach dem Material, aus welchem der Mensch seine Werk-
zeuge herstellte, wird die Zeit seit dem A-uftreten des Menschen in
die Steinzeit und in die Metallzeit eingeteilt. Die erstere zerfällt wieder
in eine ältere Zeit, die der undurchbohrten Steingeräte, und eine
jüngere, welche sich durch geschliffene, überhaupt feiner bearbeitete
Steinwerkzeuge charakterisiert. In der älteren Steinzeit war der
Mensch Höhlenbewohner; in der jüngeren treten die Pfahlbauten
aus, welche in die metallische Zeit hinüberreichen.
Als Alluvium bezeichnet man diejenigen Bildungen der Erd-
oberfläche, welche noch heute vor sich gehen und Produkte derselben
Kräfte sind, die die Ablagerungen des Diluviums veranlaßt haben
(Marschen, Moore, Dünen und Flugsandbildungen u. a. m.).
Da keine der sedimentären Formationen in ununterbrochener
Ausdehnung über den ganzen Erdball verbreitet ist, die Eigenschaften
des Bodens aber wesentlich für die Entwickelung des organischen
Lebens sind, so entscheidet die Art des Oberflächengesteins und seine
natürliche Beschaffenheit in Verbindung mit den klimatischen Ver-
Hältnissen und der hierdurch bedingten Pflanzendecke die größere oder
geringere Möglichkeit der Bewohnbarkeit eines Erdraumes
durch den Menschen.
Die Gliederung des festen Landes.
Die Formen der Oberfläche, wie sie in großen Zügen das Antlitz,
der Erde bilden, sind das Ergebnis innerer und äußerer Kräfte
unsres Planeten. Die inneren Kräfte äußern sich in Störungen
der ursprünglich flach gelagerten Schichten, in Hebungen und-
Senkungen und in vulkanischer Tätigkeit; die äußeren in Zer-
störung der Oberfläche, Wegführung und Ablagerung der zerstörten
Teile der Erdrinde.
Ursprünglich flach gelagerte Schichten bietet die russisch-skan-
dinavische Tafel, die seit Beginn der paläozoischen Zeit weder von
Faltungsgebirgen noch von vulkanischen Bildungen unterbrochen
worden ist, ferner die Wüstenplatte der Alten Welt von dem Atlan-
tischen Ozean bis zum Persischen Meerbusen, eine Anzahl Schollen
horizontaler Sandsteine in Asrika, das Innere von Australien, die
nordamerikanische Tafel bis zum Felsengebirge und die brasilische
Tafel.
Bei weitem der größte Teil der Erdoberfläche ist durch
Störungen seiner Schichten, durch Krustenbewegungen, mannigfach
verändert worden. Die Ursache sindet man in der durch Abkühlung er-
folgten Schrumpfung deserdinnern. Gewaltige Faltungen schufen
am Anfange der Tertiärzeit das Hochgebirge der Alpen, das nur ein Teil
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
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ist von dem System von Kettengebirgen, das den Ostkontinent in
seiner ganzen Breite vom Atlantischen bis zum Großen Ozean durch-
zieht. Ein zweites, zu diesem rechtwinklig verlaufendes Faltungs-
system ist das des Urals. Auch die Neue Welt besitzt zwei ge-
waltige Faltenzüge; der eine, der bedeutendste, durchzieht ganz Amerika
Hormale, Falten/. Sehr äße, Falterb. Fach er fallen,.
Verschiedene, Arterv von Fcdtejl. (Jfadbjteüiv).
Fig. 9.
in s.-er Richtung an seiner W.-Küste, während der andere in einem
Winkel zu diesem in Nordamerika von Sw. nach No. (die
Appalachen) streicht. In manchen Faltengebirgen, wie z. B. im
Jura und zum Teil in den Appalachen, sind die Falten nur schwach
gewellt. Bisweilen wurden die Schichten jedoch so gewaltig gepreßt,
daß sie kniesörmig umgebogen oder bis zu einer gewissen Höhe
Fig. 10. Fig. 11.
emporgedrängt, zerrissen wurden und wie die Halme von Garben
sich auseinander legten oder über andere hinweggeschoben wurden. Viel-
fach beschreiben diese Faltungen schön geschwungene Bogen, an deren
Innenseite Einbrüche und vulkanische Ergüsse auftreten.
Wie bei der Faltung ein horizontaler Schub, so kann auch
eine horizontale Spannung als Ursache der Oberflächenveränderung
auftreten, welche durch Bildung von Spalten oder Brüchen ausge-
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
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löst wird. Sinkt der eine Rand zur Tiefe, so entsteht eine Ver-
Werfung (Erzgebirge). Der Höhenunterschied der Verwerfung bei
dem Erdbeben am 18. Oktober 1891 in Japan betrug bis 6 in; zu-
gleich wurde der eine Flügel um 1 bis 4 m gegen den andern ver-
schoben. Laufen mehrere Brüche parallel und sinken die zwischen
ihnen liegenden Schollen in die Tiefe, so entsteht eine Grabenver-
senkung (Oberrhein. Tiefebene). Wenn die Ränder mehr oder
weniger kreisförmig sind, so spricht man von einem Kesselbruch
(Ries, Mittelmeer). Ist dagegen ein Stück der Erdrinde stehen ge-
blieben, während rings um dasselbe die Rindenteile hinabgesunken
sind, so entstehen Horste (deutsches Mittelgebirge).
Vogesen.
Rheintal.
N N
Schwarzwald.
Fig. 12. Jdealprofil durch das obere Rheintal (nach A. Andreae).
1. Älteres gefaltetes Gebirge. 2. Trias und Jura. 3. Tertiär und Diluvium.
H Hauptspalten. N Nebenspalten. V Treppenförmige Verwerfungen.
Die Black Hills in Nordamerika stellen eine beulensörmige Aus-
treibung der Erdkruste dar, nach Sueß dadurch entstanden, daß die
Umgebung absank, ohne daß der Zusammenhang der Schichten zer-
rissen worden wäre; demnach wäre hier eine Verwerfung ohne Bruch-
linien, eine Verbiegung oder Flexur.
Wenn der gebirgsblldende Prozeß aufhört, so werden die Er-
Hebungen allmählich zerstört und abgetragen. Ja, ein Gebirge kann
völlig eingeebnet werden; seine ehemalige Gestalt kann nur aus der
Lagerung der unter der Oberfläche liegenden Schichten erkannt werden.
Ergänzt man die Falten des geologischen Durchschnittes eines solchen
Gebietes über die jetzige- Oberfläche hinaus, so erhält man ein un-
gesähres Bild des einstigen Bodens. So hat man z. B. gefunden,
daß über den flachen belgischen Steinkohlenfeldern einst ein mächtiges
Faltengebirge sich erhoben hat, das bei Namur 5000—6000 m die
heutige Landesoberfläche überragte. Nach Ansicht einer Reihe von
Fig. 13. Profil durch das Aachener Kohlengebirge bis zum hohen Venn (nach v. Dechen).
1. Cambrium des hohen Venn. 2—4. Devon. 5. Kohlenkalk. 6. Flözzüge.
Geologen find solche „Umformungen von Gebirgen in Flachländer
nur durch die auf sinkendem Gestade immer weiter landeinwärts
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TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
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Extrahierte Personennamen: Ries Andreae Cambrium
Extrahierte Ortsnamen: Japan Rheintal Schwarzwald Rheintal Nordamerika Namur Devon