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1. Kleine vaterländische Geschichte für preußische Volksschulen - S. 66

1896 - Halle : Anton
66 mals um Brandenburgs Hilfe bewarb, um in dem drohenden spanischen Erbfolgekriege Frankreich die Stirn bieten zu knnen, so versprach ihm Friedrich diese Hilfe unter der Bedingung, da ihm der Kaiser seine Ge-nehmigung zur Annahme der Knigswrde erteile. Wohl waren in Wien die Feinde Brandenburgs thtig: die Minister sind des Henkers wert, die Kaiserlicher Majestt geraten, die Annahme der preuischen Knigs-krne zuzulassen!" meinte der berhmte Kriegsheld Prinz Eugen; doch die Rcksicht auf den Beistand Brandenburgs fhrte dazu, da 1700 der Krn vertrag abgeschlossen wurde. Diesem folgte am 18. Januar 1701 die Krnung zu Knigsberg i. Pr. Die Krnungsfeierlichkeiten wurden mit groer Pracht ins Werk gesetzt. Die Reise des neuen Knigs und der Knigin nebst den zahlreichen Personen des Hofstaates nach Knigsberg erforderte, auer den Pferden des Marstalls, etwa 60 (Zoo Vorspannpferde. Drei Tage vor der Krnung zogen Herolde in glnzendem Aufzuge unter dem Gelut der Glocken und dem Donner der Kanonen m Knigsberg umher und verlasen die feierliche Bekanntmachung. da das Herzogtum Preußen zu einem Knigreiche und dessen Herrscher zum König in Preußen" erhoben worden sei. - Am Tage vor der Krnung stiftete Friedrich den s ch w a r z e n A d l e r ord en mit dem Wahlspruch Jedem das Seine", wodurch ausgesprochen war,_ da unter seiner und seiner Nachfolger Regierung den Guten sowohl wie den Bsen nach ihrem Verdienste geschehen solle. Die Krnung s-feter selbst wurde in der Schlokirche mit der grten Pracht abgehalten. Bei ihr setzte sich der König die Krone selbst aufs Haupt, zum Zeichen, da er sie weder einer geistlichen noch fremden weltlichen Macht verdanke. Die Bedeu-tuug der Knigskrone trat erst in der Zukunft heraus. Er sprach damit, sagte Friedrich der Groe, gleichsam zu seinen Nachfolgern: Ich habe euch einen Titel erworben, macht euch dessen wrdig; ich habe den Grund zu eurer Gre gelegt, ihr mt das Werk vollenden." 3) Um der Knigskrone rechten Glanz zu geben, lie Friedrich in seiner Residenzstadt Berlin eine Anzahl von Prachtbauten auffhren, so das knigliche Schlo und das Zeughaus; dazu entstand damals die schnste Strae der Stadt Unter den Linden". Zu Ehren seiner Gemahlin Sophie Charlotte lie er an der Stelle des Dorfes Liehen bei Berlin das Schlo Charlottenburg erbauen, das durch die geistreiche Knigin ein Mittelpunkt geistigen Lebens wurde. 4) Freilich verschlang all dieser Prunk ungeheure Summen, so da der König dadurch nicht selten in Geldnot geriet. Diesen Umstand benutzte ein angeblicher Goldmacher, der sich Graf Ruggiero [rudschero] nannte, den König um hohe Summen zu betrgen. Was dann der Goldmacher nicht hatte schaffen knnen, mute durch immer hhere Steuern aufgebracht werden. Unter deren Druck seufzte das Volk und redete von dem drei-fachen Weh" (des Knigs Gnstling Kolb von Wartenberg und den Mini-stern v. Wartensleben und Graf Wittgenstein). Und noch mehr Unzufriedenheit erregte es im Volke, da von dem Könige das ferne franzsische Wesen so sehr vor der schlichten deutschen Art bevorzugt ward, da man sagte: Wer nicht französisch kann, der kommt bei Hof nicht an." Friedrich starb 1713, erst 55 Jahre alt. 4. Friedrich Wilhelm 1. 17131740. a. Don Friedrich Wilhelms schlichter Art. Friedrich Wilhelm war ganz das Gegenteil von seinem Vater. An dessen Hose hatte er erkannt,

2. Kleine vaterländische Geschichte für preußische Volksschulen - S. 67

1896 - Halle : Anton
67 da durch den glnzenden Prunk das Land in Schulden gestrzt war. Das schmerzte ihn, und so bekam er eine Abneigung gegen uere Pracht. Aber ein christlicher Sinn zierte ihn, dazu eine gerade, rechtschaffene Hand-lungsweise und Sinn fr Ordnung und Recht. Seinem Lande Macht und Wohlstand zu verleihen, war Friedrich Wilhelms eifrigstes Bestreben. Dazu sah er nur den einen Weg, da er selbst der Feldmarschall und der Finanzminister des Knigs von Preußen sein msse," d. h. da er auf zweierlei zu halten habe: auf Soldaten und auf Geld. b. Seine Sparsamkeit. Daher war er sparsam in allen Dingen. Gleich nach seinem Regierungsantritt entlie er die meisten Diener des glnzenden Hofstaates; nur eine kleine Anzahl Beamter behielt er, und diese nur mit geringem Gehalt. Ebenso lie er die prchtigen Pferde und Wagen und die kostbaren goldenen und silbernen Geschirre verkaufen, um die Schuldenlast des Landes zu tilgen. Des Knigs Hofhalt war schlicht und einfach. Seine Kinder wurden in Gottesfurcht erzogen und zu strengem Gehorsam und ntzlichen Beschftigungen angehalten. Auf seine Tafel kamen die einfachsten Gerichte. Die Prinzessinnen erhielten die einfachsten Kleider, und oft muten sie diese gar selbst verfertigen. c. Seine Arbeitsamkeit. Der König selbst gnnte sich wenig Ruhe. Er arbeitete frh und spt. Wind und Wetter, Schnee und Eis hielten ihn nicht ab, wenn er das Land bereiste, um selbst nach dem Rechten zu sehen. Nichts vergab er dabei seinem kniglichen Ansehen. Von jedem seiner Diener verlangte er unbedingten Gehorsam. Rsonnir' er nicht!" herrschte er Denen zu, die sich verantworten wollten; ja oft griff er im Zorne zum Stock. So herrschte berall ein straffes Wesen, das dem Lande gar sehr zu gute kam. Seine liebste Erholung fand der König auf der Jagd und im Tabakskollegium". Hier sa er mit den vertrautesten seiner Generale bei Bier und Tabak zusammen und jeder durfte seine Meinung frei heraussagen. d. Seine Sorge fr das anb. In jeder Hinsicht war Friedrich Wilhelm ein sorgender Vater fr sein Land. Den noch sehr gedrckten Bauernstand suchte er dadurch zu heben, da er 1717 den Schulzwang einfhrte, wonach alle Eltern bei nachdrcklicher Strafe angehalten wurden, ihre Kinder im Winter tglich und im Sommer und zur Zeit der Feld-arbeiten wenigstens ein- oder zweimal wchentlich zur Schule zu schicken. Weiter ordnete er an, da auf den kniglichen Gtern die Bauern von der Hrigkeit" (d. h. der ererbten Verpflichtung zu Diensten) befreit fein sollten, und auch fr die Gutsbauern der Edelleute wurde einigermaen gesorgt, da es nicht mehr gestattet war, sie ohne rechtlichen Grund vom Hose zu jagen. Dazu befreite der König den Bauernstand von allen unntzen Belstigungen, z. B. durch Vorspanndienste: er will nicht, da die Herren Rte mit feiner Bauern Pferden spazieren fahren. Gewerbe und Hanbei blhten immer mehr empor; denn der König ordnete, um das Geld im Lande zu behalten, den Gebrauch einheimischer Waren an: so trug er nebst den Prinzen nur Tuch, welches im Lande verfertigt war. Ebenso lag ihm der Ausbau der Städte am Herzen. Besonders eifrig suchte er Berlin zu vergrern, indem er wohlhabende Brger zum Bauen neuer Huser zwang; zeigte ein solcher sich saumselig, so entschied er wohl kurz: Der Kerl hat Geld, 5*

3. Kleine vaterländische Geschichte für preußische Volksschulen - S. 68

1896 - Halle : Anton
68 tmtfj Bauen!" Auch zahlreiche fleiige Ansiedler hat er dem Lande zugefhrt. Als in Osterreich 20 000 evangelische Salzburger ihres Glau-bens wegen aus ihrem Vaterlande vertrieben wurden, zog Friedrich Wilhelm diese Vertriebenen in sein Land und siedelte sie in Ostpreuen an, das da-mals von einer furchtbaren Krankheit verdet worden war. e. Seine Sorge fr das Heer. Des Knigs Stolz aber waren seine lieben blauen Kinder", wie er seine Soldaten nannte. Weit und breit berhmt war das Leibregiment in Potsdam, an dessen langen Kerls" Friedrich Wilhelm ein so groes Wohlgefallen hatte, da er viele von ihnen eigenhndig in Lebensgre malte, wenn die Gicht ihn an das Zimmer fesselte. Freilich war der Soldatenstand damals noch kein Ehren-stand. Es ging das Sprichwort: Wer den Eltern nicht folgt, mu dem Kalbfelle (der Trommel) folgen". So fiel vieles Gesindel den preuischen Werbern in die Hnde und wurde unter die Soldaten gesteckt. Hier er-wartete sie ein schwerer Dienst: sie gingen in knapper Montierung", das gepuderte Haar war hinten zum Zopf geflochten und an den Schlfen mit Kleister zu Locken zusammengedreht. Tag fr Tag bten sie viele Stunden auf dem Exerzierplatze, und der Stock des Korporals strafte dabei aufs hrteste iedes Versehen. Lie einer der Soldaten sich durch die Verzweiflung zur Flucht hinreien, so rief der Schu der Lrmkanone die Bauern der Umgegend auf, um den Deserteur" wieder einzusaugen. Dieser wurde dann vor ein Kriegsgericht gestellt; das verurteilte ihn zum Spierutenlaufen", nicht selten auch zum Aufhngen oder zum Abschneiden von Nase und Ohren. f. Seine Erfolge. Durch feine Sparsamkeit erreichte es Friedrich Wilhelm, da er seinem Nachfolger einen Schatz von 27 Mill. Mark hinterlassen konnte. Durch seine Sorge fr das Heer brachte er dieses von 40000 auf 80000 Mann. Das Heer bewhrte seine Tchtigkeit in einem Kriege gegen die Schweden (1715). Dieser Krieg wurde so glcklich gefhrt, da Schweden Stettin, das Land zwischen Oder und Peene nebst den Inseln Usedom und Wollin an Preußen abtreten mute. Besonders hoch schtzte Friedrich Wilhelm die Erwerbung von Stettin, da er durch diese Seestadt einen Fu am Meere habe, um am Handel der ganzen weiten Welt teilnehmen zu knnen". Friedrich Wilhelm starb im Jahre 1740. 5. Friedrich der Groe. 1740-1786. a. Friedrichs Jugend. 1) Friedrich der Groe wurde am 24. Ja-nuar 1712 im Schlosse zu Berlin geboren. Schon in seinem siebenten Jahre that ihn sein Vater, König Friedrich Wilhelm I., unter strenge soldatische Zucht. Sein Erzieher sollte danach streben, den Prinzen zu einem tchtigen Soldaten und zu einem frommen Christen zu machen. So hat denn der Kronprinz schon in seinem 10. Jahre zur Freude seines Vaters als gemeiner Soldat mit Flinte und Patrontasche vor dem Schlosse Schild-wache gestanden; und spter kommandierte er eine aus adeligen Knaben gebildete Kompagnie, der deren Haltung er dem König regelmig Berichte einreichen mute. Besonders ernst wurde es mit seiner religisen Erziehung genommen. Wie die Kinder in einem schlichten Brgerhause nahm der Prinz an den Haus-

4. Kleine vaterländische Geschichte für preußische Volksschulen - S. 74

1896 - Halle : Anton
74 griff er am 15. August beiliegnitz unvermutet Laudon an und errang einen vollstndigen Sieg. 2) Whrend nun Friedrich in Schlesien weilte, zogen die Russen und sterreicher in getrennten Heerhaufen auf Berlin und nahmen, nachdem ein schwaches Huflein Preußen unter der Anfhrung des alten Generals v. Lehwald und des verwundeten Generals Seydlitz sich mehrere Tage lang wacker geschlagen hatte, die Hauptstadt ein. Der König eilte zum Entsatz herbei, kam aber zu spt, um die barbarische Verwstung des schnen Schlosses zu Charlottenburg hindern zu knnen. 3) Unterdes waren wieder die sterreicher unter Daun in Sachsen vorgedrungen. Friedrich, der auf die Behauptung dieses Landes groes Gewicht legte, griff Dann am 3. November bei Sorgau an, wo die sterreicher in starken Verschanzungen standen. Das preuische Heer schritt getrennt zum Angriff: der von Friedrich selbst gefhrte Heeresteil bestrmte vergebens die kanonenstarrenden Hhen; der König, den eine schwache Karttschenkugel getroffen hatte, schrieb noch in der Nacht in einer Dorfkirche beim Schein einer Laterne den Befehl zum Rckzge; da kommt die Freudenkunde, da Zielen, der den Feind umgehen sollte, einen glnzenden Sieg errungen hat. 17g1. Aber die glnzenden Siege minderten auch in schreckensvoller Weise das Heer des Heldenknigs. Dazu hatte der Krieg seine Kassen geleert, so da die grte Not im Lande herrschte. So kam es, da Friedrich im Jahre 1761 sich nur durch geschickte Mrsche gegen die Russen und sterreicher halten konnte. Im Herbst bezog er dann bei Bnnzelwitz unweit Schweidnitz ein befestigtes Lager, in dem ihn die Gegner nicht anzugreifen wagten. 17g2 brachte endlich eine gnstige Wendung der Dinge. Die Kaiserin Elisabeth von Rußland starb, und ihr Nachfolger Peter Iii., ein begeisterter Bewunderer Friedrichs, schlo mit diesem sofort Frieden und lie sogar einen russischen Heerhaufen zur preuischen Armee stoen. Auch Schweden und Frankreich, des Krieges mde, begannen Friedensunterhand-lnngen. Als nun Friedrich die sterreicher abermals auf den Burkersdorfer Hhen bei Schweidnitz geschlagen hatte und auch in Sachsen Prinz Heinrich gegen die Reichsarmee bei Freiberg einen Sieg errang, sehnte sich auch die Kaiserin Maria Theresia nach Frieden. Dieser ward 1763 zu Hubertusburg, einem Jagdschlosse bei Leipzig, geschlossen, und Preußen kam durch denselben fr immer in den Besitz von Schlesien und der Grafschaft G l tz. c. Friedrich als Landesvater. 1) Selbst während der schweren Kriegszeit hatte Friedrich nie die Landeswohlfahrt aus den Augen gelassen. Im Landbau sah er die Grundlage alles Wohlstandes. Deshalb ging sein Streben dahin, da keine Hand breit Landes ungenutzt bleiben solle". Gleich nach der Beendigung des Krieges lie er, um den herabgekommenen Bauern aufzuhelfen, die Magazine offnen und unentgeltlich Saatkorn verteilen; auch was von Artillerie- und Kavalleriepferden entbehrlich war, wandte er dem Ackerbau zu. Spter lie er, um neue Strecken Frucht-

5. Kleine vaterländische Geschichte für preußische Volksschulen - S. 13

1896 - Halle : Anton
13 Ii. Das Mittelalter. Port Karl dem Groen bis zur Reformation der Airche. (768^7.) A. Kar! der Groe und seine Nachfolger. 1. Karl der Groe. 768814. a. perfort und husliches Sieben. Karl der Groe war der Sohn Pippins des Kleinen. Er war von hohem, krftigem Krperbau; feine Lnge betrug sieben feiner Fe; feine Augen waren groß und lebendig, feine Nase etwas der mittelgro. Er hatte schnes reiches Haar und ein freundliches Gesicht, eine mnnliche Haltung des Krpers und eine helle Stimme. Er wute schn und leicht zu reden, und bei wrdevollem Benehmen war er doch leutselig gegen jedermann. Seine Kleidung war einfach, an gewhnlichen Tagen von der gemeinen Volkstracht wenig ver-schieden; bei Festen aber erschien er in einem goldgestickten Kleide, auf dem Haupte eine Krone von Gold und Edelstein. In Speise und Trank war er mig, und Trunkenheit war ihm ein Greuel. Sein Lieblings-vergngen war die Jagd; da folgte er mit feinen Mannen dem Ur und dem Eber durch Busch und Dorn. ^ b. Karl als Ariegsheld. Karl war 26 Jahre alt, als er im ^ahre 768 die Regierung antrat. Trotz seiner Jugend hatte er sich einen groen Lebenszweck gesetzt: er wollte alle deutschen Stmme zu einem einzigen groen Reiche vereinigen. Deshalb hat er gegen die Nachbarvlker 42 Kriegszge unternommen, in denen er fast immer Sieger blieb. . *) nera von Karls ersten Kriegszgen war gegen den Langobarden-fontg Desiderins in Oberitalien gerichtet. Zu diesem Kriegszuge wurde Karl von Hadrian, dem Bischfe von Rom, gerufen, den Desiderins angegriffen hatte. Karl berschritt mit einem mchtigen Heere die Alpen und lagerte sich vor Pavia, der Hauptstadt des Langobardenknigs. So gewaltig war der Eindruck, den die gewappneten Krieger Karls auf Desiderins machten, da dieser, auf einem Turme stehend, zu feinen Begleitern sagte: Lat uns hinuntersteigen und uns unter der Erde ver-bergen vor dem Zorne eines solch' furchtbaren Feindes". Nach sieben-monatlicher Belagerung eroberte Karl endlich Pavia, sandte Desiderins mit seinen Enkeln in das Kloster Corvey an der Weser und vereinigte das Langobardenreich mit dem frnkischen (774). 2) Als Karl 777 zu Paderborn im Sachsenlande einen Reichstag abhielt, erschienen vor ihm Gesandte des arabischen Statthalters von Zaragoza [fcaragofja] in Spanien. Sie baten um Hilfe gegen die moham-roetmmschen M a u r e n. Um das Christentum in Spanien zu retten berschritt Karl die Pyrenen, eroberte Zaragoza und schlug das Land bis zum Ebro als spanische Mark zum frnkischen Reiche. Auf dem Rck-wege durch den engen Gebirgspa von Roncesvalles hatte Karl die Nach-Hut des Heeres dem treuen Helden Roland anvertraut. Als feindliche Gebirgsbewohner mit Ubermacht auf das Huflein der Christen einstrmten

6. Kleine vaterländische Geschichte für preußische Volksschulen - S. 96

1896 - Halle : Anton
96 lk ?r?rne" den Dppeler Schanzen hinaus. Diese gingen nun der den Alsensuud auf bte Insel Alsen zurck, welche durch das befestigte Souberburg gebeckt wrbe. Aber am 29. Juni setzten bte tapfern preuischen Truppen unter dem heftigen Geschtzfeuer der Dnen auf Bten der bert lsensnnb. Diese Helbenthat fhrte zur Einnahme der Insel Alsen. 2) Da bte sterreichischen und preuischen Truppen nun durch ganz ^utlaub vorbrangen, so schlo der König von Dnemark den Frieden zu W ien (30. Oktober 1864). Darin trat er Schleswig-Holstein nebst dem Herzogtum Lauenburg an den König von Preußen und den Kaiser von Osterreich ab. 1 3. Der Krieg gegen sterreich (1866). a. Die Ursachen. 1) Da Preußen und sterreich Schleswig-Holstein gemetnsam erobert hatten, so nahmen sie das Land auch in gemeinsame Verwaltung. Das aber fhrte balb zu Zerwrfnissen. König Wilhelms Ztel war die Einigung Deutschland unter Preuens Fhrung; aber btefen Bestrebungen arbeitete sterreich insgeheim entgegen. Schon brohte der Krieg zwischen sterreich und Preußen, da einigten sich die beiden Mchte nochmals im Vertrage zu Gaste in (14. August 1865). Es wrbe bestimmt, ba 1) Sauenburg ganz an Preußen fallen solle, wofr Preußen an sterreich 5 Mill. Mark Entschdigung zu zahlen habe; 2) da die Verwaltung von Schleswig auf Preußen allein, die von Holstein auf Osterreich allein bergehen solle; doch sollten beide Lnder auch fr die Folge gemeinsames Besitztum bleiben. 2) Von da an durften die Feinde Preuens in Holstein nngeschent das Haupt erheben. Vergebens berief sich König Wilhelm darauf, ba er auch der Holstein bte Mitherrschaft habe. sterreich antwortete bamit, ba es die brigen deutschen Fürsten zu einem Bnbnis gegen Preußen aufforderte Und wirklich schlssen auch Bayern, Wrttemberg, Baden, Sachsen, Hannover, Kurhessen und Hessen - Darmstadt ein Bndnis mit sterreichs während zu Preußen nur Mecklenburg, Oldenburg, Sachsen-Coburg-Gotha und einige andere Kleinstaaten hielten. b. Die Besetzung von Sachsen, Hessen und Hannover. 1) So droheten Feinde ringsum. Doch der ritterliche König zagte nicht; beim das preuische Heer ftanb schlagfertig in 4 Armeeen aufgestellt. Die erste Armee unter Prinz Friedrich Karl stand rechts von der Elbe an der schsischen Grenze bis Grlitz; die zweite Armee unter dem Kronprinzen bedrohte von Neie aus sterreich; die Elbarmee unter General Herwarth von Bittenfeld stand auf dem linken Elbufer gegen Sachsen; die Main armee unter dem Oberbefehl des Generals Vo gel von Falckenstein bedrohte Hannover und die hessischen Lande. König Wilhelm beschlo, wie einst Friedrich der Groe, durch bte Schnelligkeit des Angriffs den Feinben zuvorzukommen. Deshalb erlie er in der Nacht vom 15. zum 16. Juni den Befehl, zu gleicher Zeit in Sachsen, Hessen und Hannover einzurcken. Bereits am 18. Juni warb Bresben besetzt, whrenb die..schsischen Truppen (23 000 Mann) nach Bhmen zogen und sich mit den sterreichern vereinigten. Am 19. Juni rckten preuische Truppen auch in Cassel ein. Der Kurfürst von Hessen,

7. Kleine vaterländische Geschichte für preußische Volksschulen - S. 102

1896 - Halle : Anton
102 gegen die Schweizer Grenze, und Bonrbaki tritt endlich, von allen Seiten bedrngt, mit 90 000 Mann in die Schweiz der. Als die franzsische Regierung erkannte, da es unmglich sei, lnger Widerstand zu leisten, schlo sie zunchst mit König Wilhelm einen Waffenstillstand (28. Januar bis 6. Mrz 1871), welcher den Frieden vorbereitete. 4) In keinem der Kriege, von denen die Geschichte berichtet, sind so groartige Erfolge der Waffen errungen worden, wie in dem Franzosenkriege von 18701871. In 49 Treffen und Gefechten blieben die Deutschen Sieger; gegen 20 Festungen (darunter Paris, Metz, Straburg und Bel-fort) wurden belagert und erobert; an 400000 franzsische Soldaten wurden gefangen genommen und nach Deutschland abgefhrt; gegen 7000 Geschtze und eine ungeheure Menge Kriegsmaterial fiel in die Hnde der Sieger. g. Der Friede wurde am 10. Mai 1871 zu Frankfurt ct. M. geschlossen. Frankreich mute Elsa und Deutsch-Lothringen mit Metz ab-treten, so da also diese einst durch Frankreich losgerissenen deutschen Land-schaften wieder mit Deutschland vereinigt sind. Auerdem mute es 4000 Millionen Mark Kriegskosten zahlen. Bis zur Zahlung dieser Summe blieben einige Landesteile von deutschen Truppen besetzt (bis September 1873). 5. Die Wiederherstellung des Deutschen tteiches. a. Wilhelm I. als deutscher Kaiser. 1) Deutschland ist unberwindlich, wenn es in Einheit zusammensteht, das hatte der Franzosenkrieg gelehrt. Darum ging durch alle deutschen Stmme das Sehneu nach der Wiederherstellung des Deutschen Reiches. Da sich aber König Wilhelm als ein mchtiger Schirmherr deutscher Ehre erwiesen hatte, so richteten die deutschen Fürsten und freien Städte an ihn den Ruf: die seit mehr denn 60 Jahren ruhende deutsche Kaiserwrde zu erneuern und zu bernehmen. So wurde der greise Herrscher am 18. Jan. 1871 im Schlosse zu Versailles [wersolj] bei Paris zum deutschen Kaiser ausgerufen. Dabei sprach er die Hoffnung aus: da es dem deutschen Volke gegeben sein werde, unter dem Wahrzeichen seiner alten Herrlichkeit das Vaterland einer segens-reichen Zukunft entgegenzufhren. 2) Am 21. Mrz 1871 trat dann zu Berlin der erste deutsche Reichstag zusammen, welcher die Rei ch s v e rf afsu n g festsetzte. Nach dieser gingen das Heerwesen, die Flotte, das Zoll-, Mnz-, Post-und Telegraphenwesen, ferner die Vertretung Deutschlands fremden Staaten gegenber aus das Reich der. Fr die Gesetzgebung wurden zwei Krper-schaften gebildet: 1) der Bundesrat, welcher aus Vertretern der ein-zelnen Staaten besteht, und 2) der Reichstag, welcher aus Abgeordneten besteht, die vom Volke gewhlt werden. Dem Kaiser steht die ausfhrende Gewalt zu. b. "Kaiser Wilhelm als Friedenssrst. 1) Mit grter Pflichttreue suchte Kaiser Wilhelm während der nun folgenden Zeit des Friedens alle ffentlichen Angelegenheiten zu frdern. Mit Hilfe seines groen Kanzlers Bismarck brachte er eine Anzahl wichtiger Gesetze zustande, durch welche die Einheit des Reiches befestigt wurde: so wurde zum Zweck einheit-
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