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1. Aus der allgemeinen Erdkunde, Länderkunde von Mitteleuropa - S. 44

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
44 Länderkunde von Mitteleuropa. Im Vordergrunde Rebengelände. Hügelrücken bis 200 in Südlicher Landrücken bei G r ü n b e r g (120 m) i n Schlcs > e n. Das Hügelgelände bei Grünberg ist das nördlichste Weinbaugebiet in Teutschland. Der Weinbau wird hier durch die hohe Sommertemperatur ermöglicht; gegen die Winterkälte bedürfen die Rebstöcke sorgfältigen Schutzes. Tie Trauben werden hauptsächlich zur Likörbereitung verwendet. eine geschlossene, aber schmalere Erhebung, die bei Trebnitz bis zu 260 ni ansteigt und an einzelnen Stellen einen ergiebigen Anbau ermöglicht. 5. In seinem südöstlichsten Ende nimmt der Karpatische Höhenrücken an Breite und Höhe (430 m) zu und bildet eine zusammenhängende Landplatte, die man als Tarnowitzer Höhen oder Oberschlesische Platte bezeichnet. a) Sie erstreckt sich bis nach Rußland und Österreich hinein. („Dreikaiserecke".) Wie die Karte zeigt, liegen hier die Städte sozusagen auf einem Haufen. Diese dichte Besiedelung (stellenweise 500—1000 auf 1 qkm) ist aber nicht etwa eine Folge der Bodenbeschaffenheit. Im Süden ist der Boden undurchlässig und daher sumpfig, ün Norden kalkhaltig und daher trocken. Außerdem ist das Klima infolge der freien und hohen Lage für den Anbau nicht günstig. Wohl aber breiten sich große und wild- reiche Waldungen aus. b) Die Ursache der dichten Besiedelung liegt vielmehr in den Bodenschätzen. Die Kalkschichten bergen reiche Lager an Eisen-, Blei- und Zinkerzen. Unter den Kalkschichten aber befinden sich mächtige Steinkohlenlager, die nach neueren Unter- suchungen größer sein sollen als alle Steinkohlenlager Großbritanniens. Die reichen Bodenschätze haben eine großartige Industrie hervorgerufen. Wo vor einem halben Jahrhunderte eine armselige Bevölkerung sich auf magerem Boden kümmerlich nährte, da ragen jetzt mächtige Schlote von Hochöfen, Zinkhütten, Kohlengruben, Walz-

2. Aus der allgemeinen Erdkunde, Länderkunde von Mitteleuropa - S. 11

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Länderkunde von Mitteleuropa. 11 B. Das Relief. 1. Man kann einzelne Teile der Erdoberfläche auch in Sand oder Ton nachbilden, so daß die Erhebungen und Einsenkungen des Bodens wirklich zu sehen sind. Zu der Länge und Breite der Kartenausdehnung kommt dann die dritte Ausdehnung, die Höhe hinzu; es entsteht ein körperliches Gebilde. Die körperliche Nachbildung von Teilen der Erdoberfläche nennt man Relief. 2. Auch ein Relief kann wie die Karte nur in einem verkleinerten Maßstab dargestellt werden. Bei einem Maßstab von 1 :100 000 würde z. B. die Zug- spitze mit 3000 m Höhe [nur 3 cm hoch gemacht werden dürfen. Um aber die Einzelheiten einer Landschaft bei einem Relief deutlich veranschaulichen zu können, macht man die Berge meist höher, als es im Verhältnis des Maßstabes sein darf. Dies nennt man das Relief überhöhen oder seine Höhe über- treiben. Aufgaben. Zeichne auf einen Bogen Papier a) den Grundriß der elterlichen Wohnstube im Maßstabe von 1 :10, d) den Umriß der Heimatkarte im Schulatlas im Maß- stabe von 1 :5! — Modelliere eirt Relief des nahen heimatlichen Berges! — Deute die Farben der Heimatkarte! —Suche auf der Karte Beispiele auf für die verschiedenen Kartenzeichen! Länderkunde von Mitteleuropa. A. Länderkunde Preußens mit Einschluß der kleineren nord- deutschen und mitteldeutschen Staaten. I. Die deutschen Meere und das Norddeutsche Tiefland. 1. Die Nordsee und ihre Küste. A. Das Nordseebecken. 1. Es bildet einen Teil des Atlantischen Ozeans, mit dem es an zwei Stellen in Verbindung steht. Nenne die Verbindungsstellen! Gib die Grenzländer der Nordsee an! Vergleiche die Größe des Nordseebeckens mit der Deutschlands! Das Nordseebecken, ein Teil des Atlantischen Ozeans, ist reich- lich so groß wie Deutschland. 2. Das Nordseebecken sinkt nur sehr langsam von der deutschen Küste nach Norden zu ab. Seine Tiefe erreicht in der Mitte 60—80 m, weit gegen Norden erst 200 in. Die Nordsee ist ein flaches Randmeer. 3. Wie alles Meerwasser, so hat auch das Nordseewasser einen starken Salzgehalt (3%). ^ Das Salz macht zwar das Meerwasser ungenießbar, verleiht ihm aber anderseits im Verhältnis zum Flußwasser eine größere Schwere und macht es daher zum Tragen größerer Lasten geeigneter. Auch bewirkt es, daß das Wasser nicht so schnell gefriert, was für die Schiffahrt von Bedeutung ist. Der Salzgehalt des Meeres ist der Schiffahrt förderlich. 4. Neben der Wellenbewegung, die der Wind auf jeder Wasserfläche verursacht, zeigt die Nordsee infolge ihrer offenen Verbindung mit dem Weltmeer die gewal- Fischer-Geistbeck-Müller, Erdkunde für Mittelschulen, I.teil. 2

3. Aus der allgemeinen Erdkunde, Länderkunde von Mitteleuropa - S. 60

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Rabenklippen Eckertal Brocken 1100 m Der Harz, ein Massengebirge. Gleich einer Felseninsel ragt der Harz aus dem Norddeutschen Tieflande auf. Vielfach zeigt er die Natur des Rheinischen Scliiefergebirges, dessen Fortsetzum er ist: plateauartigen ?lnfban, tiefe, enge Täler, schön bewaldete Gehänge, mancherlei Bodenschätze und regen Bergbau. Wie die rheinischen Gebirge und der Thüringer Wald ist er, nicht zum wenigsten der prächtigen Aussicht halber, ein Hauptziel der deutschen Reisewelt.

4. Aus der allgemeinen Erdkunde, Länderkunde von Mitteleuropa - S. 63

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Länderkunde Preußens usw. 63 Immerhin ist er noch die größte Basaltmasse Mitteleuropas. Seine Oberfläche ist kein geschlossener Kegelmantel; sie wird vielmehr strahlenartig durchfurcht von zahl- reichen Tälern, die durch die nagende Tätigkeit des Wassers entstanden sind. Infolge seiner freien und hohen Lage ist nämlich der Vogelsberg reich an Niederschlägen, weshalb er auch als hessischer Quellenmittelpunkt bezeichnet wird. Der Bogelsberg ist ein abgestumpfter, quellenreicher Basaltkegel. b) Obwohl Basalt beim Verwittern eine sehr gute Ackerkrume gibt, wird der Anbau wegen des rauhen Klimas doch sehr beeinträchtigt. Dem Graswuchs und Baumwuchs dagegen ist die reiche Bewässerung förderlich. Viehzucht und Wald- Wirtschaft find darum die wichtigsten Erwerbsquellen. Daneben liefern zahlreiche Steinbrüche wertvolle Basaltsteine. Auch Braunkohlen lagern tief unter der Basalt- decke. Sie werden am Fuße des Gebirges (warum am Fuße?) gewonnen. Der Bogelsberg ist ein Wald- und Weidegebiet. 2. Das Rhöngebirge, a) Wie der Vogelsberg, so ist auch das Rhöngebirge ein altes Vulkangebiet, das aus Basaltmassen besteht. Es bildet aber keinen flachen, abgestumpften Kegel, sondern eine dreimal so große, zumeist in steilen Abhängen emporsteigende, kuppenreiche Gebirgsmasse, die in der Wasserkuppe (950 in) nahezu 1000 m erreicht. Das Rhöngebirge ist seiner Entstehung nach ein Zwillingsbruder des Vogelsberges, unterscheidet sich von ihm aber im Aufbau. b) Der südliche, höhere Teil des Gebirges wird Hohe Rhön genannt. In- folge ihrer Höhenlage hat sie mehr noch als der Vogelsberg ein rauhes, regnerisches Klima. Darum ist hier der Anbau noch viel mehr beschränkt. An seine Stelle treten Viehzucht und Waldwirtschaft. Sie find aber keine ausreichenden Erwerbs- quellen, weshalb viele Bewohner im Sommer auswärts Beschäftigung suchen. Ortsnamen wie Sparbrot, Schmalenau, Dürrfeld u. a. kennzeichnen die Dürftigkeit dieses dünn besiedelten Gebietes. Die Hohe Rhön ist mit Naturgaben nur spar- lich bedacht. c) Besser sieht es in der niedrigeren und wärmeren Vorderrhön aus, die wegen der zahlreichen Basaltkuppen auch Kuppenrhön genannt wird. Die Kuppen sind gut bewaldet und in den tiefen geschützten Tälern liegen zwischen Wiesen und Obsthainen freundliche Dörfer. Einen noch freundlicheren Eindruck macht der S ü d f u ß des Rhöngebirges. Hier finden sich liebliche Täler, saftige Wiesen und fruchtbare Getreidefelder. Infolge der einstigen Vulkantätigkeit sprudeln heil- kräftige Quellen. In reizvoller Umgebung liegt hier das Weltbad Kissingen. Die Vorderrhön und noch mehr der Südfuß des Rhöngebirges stehen in scharfem (Gegensatz zur Hohen Rhön. 3. Meißner und Habichtswald bilden ihrer Lage nach die Fortsetzung des Thüringer Waldes über das Werraknie und weiterhin über die Fulda hinaus. Beide sind reich an Naturschönheiten, namentlich der Habichtswald macht den Ein- druck eines Parkgebirges. Sein ganzer Abhang zur Fulda hin ist in Parkanlagen umgewandelt, die zu den schönsten Deutschlands gehören. Das Schloß Wilhelms- h ö h e bei Kassel ist der Glanzpunkt dieser Anlagen. Unter der Basaltdecke der Gebirge ruhen auch hier Braunkohlen, namentlich im Meißner. Der Mensch holt sie hervor, indem er das Gebirge von allen Seiten annagt. Meißner- und Habichtswald sind zwei naturschöne Waldgebirge mit wertvollen Braunkohlenlagern.

5. Aus der allgemeinen Erdkunde, Länderkunde von Mitteleuropa - S. 67

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Länderkunde Preußens usw. 67 Mimet ausgezeichnete Tal. Reiche Erträge liefert namentlich der Obstbau. An Boden- schätzen finden sich Eisenerze, die aber aus Kohlenmangel in das Saar- und Ruhrgebiet gehen, um dort verhüttet zu werden. Die Schiffbarkeit der Lahn begünstigt den Versand. In der Nähe der Mündung liegt das berühmte Bad E m s. Das natur- schöne Lahntal ist reich an Obst. 3. Der Westerwald wird von Lahn und Sieg eingeschlossen und endigt in dem Winkel zwischen Rhein und Sieg in dem vulkanischen Siebengebirge mit dem am Rhein schroff aufsteigenden D r a ch e n f e l s. Auch sonst hat die Westerwald- platte viele Basaltkegel auszuweisen. Infolge der freien Lage ist das Klima rauh und feucht. Der Anbau tritt deshalb sehr zurück. In den muldenartigen Vertiefungen der Platte, wo das Wasser nicht abfließen kann, breiten sich unwirtliche Moore aus. Eine höhere Bedeutung hat der Wiesenbau. Der größte Teil des Gebirges aber ist mit Wald bestanden. Gleichsam als Ersatz der geringen Anbaufähigkeit bietet der Westerwald reiche Schätze an Braunkohlen und Eisenerzen dar. Ferner findet sich im südwestlichen Winkel, dem sogenannten „Kannenbäckerland", ausgezeichnete Tonerde. Der Westerwald ist ein an Braunkohlen, Eisenerzen und Ton reiches Waldgebirge. 4. Das Siegtal. Wie das Lahntal, so besitzt auch das Siegtal einen großen Reich- tum an Eisenerzen, besonders im oberen Gebiet, das man als S i e g e r l a n d be- zeichnet. Da aber hier der Kohlenbezug aus dem Ruhrgebiet leicht möglich ist, so geschieht die Verarbeitung gleich an Ort und Stelle. Mittelpunkt der Eisengewin- nung ist Siege n. Hervorragend ist der Wiesenbau des Siegtales. Der Wasser- reichtum der angrenzenden Höhen wird durch ein engmaschiges Kanalnetz für die Berieselung der Talwiesen dienstbar gemacht. Sie liefern reiche Erträge und haben eine blühende Viehzucht hervorgerufen. Der größte Teil des Siegerlandes ist mit Wald bestanden, und zwar findet sich überwiegend Niederwald. Das Wald- und wiesenreiche Siegtal hat bedeutende Eisenerzlager. 5. Das Sauerland ist der Gesamtname für das Gebiet nördlich der Sieg, das von der Wupper und Ruhr durchfurcht wird. Der Ausgangspunkt der einzelnen Gebirgszüge ist das R o t h a a r g e b i r g e. Es ist die Wasserscheide zwischen Weser und Rhein und hat zwei Quellenmittelpunkte: Ederkopf und Kahle Asten. Nenne die von ihnen kommenden Flüsse! Der mittlere Teil des ganzen Gebietes ist das eigentliche Sauerland, eine ziemlich ebene Hochfläche. Der westliche, von der Wupper durchfloffene Teil ist ein durch die Nagetätigkeit des Wassers umgewandeltes, formen- reiches Bergland, das zutreffend als Bergisches Land bezeichnet wird. Den nördlichen Abschluß des Sauerlandes bildet der H a a r st r a n g, der sich an der Ruhr hinzieht. Im Osten ist das Sauerland sehr waldreich, auch fehlt es nicht an Wiesentälern. Übergroß ist der Reichtum an Bodenschätzen, namentlich an Kohlen und Eisen. Sie haben hier das größte Industriegebiet Deutschlands geschaffen. Huu- derte von Schornsteinen, Rauch und Ruß sind für das Landschaftsbild hier ebenso maßgebend als anderswo Getreidefelder oder Rebengelände. Die Mittelpunkte der Industrie sind das Wuppertal und das Ruhrgebiet. Sie sollen besonders be- trachtet werden. Im kohlen- und eisenreichen Sauerland ist Deutschlands größtes Industriegebiet entstanden.

6. Aus der allgemeinen Erdkunde, Länderkunde von Mitteleuropa - S. 97

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Tie süddeutschen Landschaften und Staaten. 97 Aufgaben. Zeichne den Neckar! — Modelliere den Schwäbischen Jura! — Reise von Berlin nach Stuttgart, von Stuttgart nach Metz! — Vergleichen) Neckar- decken und Moselbecken, b) Stuttgart und Leipzig! 4. Das Fränkische Stufenland und seine Randgebirge. a) Die Randgebirge. 1. Der Fränkische Jura gleicht in Ausdehnung und Aufbau dem Schwäbischen Jura, ist jedoch im Durchschnitt nur halb so hoch, aber reicher gegliedert. Un- wirtliche Höhen stehen auch hier im Gegensatz zu lieblichen Tälern. Ferner finden sich im Fränkischen Jura ebenfalls viele unterirdische Kalksteinhöhlen, die durch das Sickerwasser ausgewaschen worden sind. Die berühmtesten sind die M u g g e n - d o r f er und Gailenreuther Höhle. Im Altmühltal gewinnt man vor- zügliche Schiefersteine, die zu Steindruckplatten, Fliesen, Fußböden, Schwellen und Tischplatten verarbeitet werden. Mittelpunkt der Schieferindustrie ist Solnho fen. Der Fränkische Jura ist die Fortsetzung des Schwäbischen Juras; er hat vielbesuchte Höhlen und wertvolle Schiesersteinbrüche. 2. Das Fichtelgebirge ist eine hufeisenartig nach Nordosten geöffnete Ge- birgsmasse, dessen höchste Erhebungen (nenne sie!) über die 1000 in-Linie hinaus- ragen. Von ihm gehen kreuzartig nach den Nebenhimmelsgegenden vier Gebirgs- züge aus (nenne siel), die aber nicht mit ihm zusammenhängen, sondern durch Hoch- flächen von ihm getrennt sind. Nach den Haupthimmelsgegenden entströmen ihm vier Flüsse. Nenne sie! Die wichtigste Erwerbsquelle ist der Wald, zumal der Anbau infolge des rauhen Klimas wenig ergiebig ist. Daneben liefert das Gebirge wert- volle Bausteine (Granit, Marmor). In letzter Zeit ist die Porzellanindustrie auf- geblüht. Am Nordfuße des Gebirges liegt die aufblühende Industriestadt (Weberei) Hof, Schnittpunkt zweier wichtiger Eisenbahnlinien (nenne sie!). Das hufeisenförmige waldreiche Fichtelgebirge ist ein Gebirgs- und Flußmittel- Punkt. 3. Der Spessart, im Mainviereck gelegen, ist vorwiegend ein Buntsandstein- gebirge, das zum Main steil abfällt. Wildreiche Waldungen aus herrlichen Eichen und Buchen dehnen sich fast über das ganze Gebirge aus. An den Wald knüpft auch das Erwerbsleben der Bewohner an. Sie fällen und Verstößen die Holzstämme, die mainabwärts nach Mainz und weiterhin nach dem holzarmen Holland gehen. Ein großer Teil des Holzes wird auch im Gebirge selbst verarbeitet. Es werden Faß- danben, Fleischmulden, Backtröge, Leitern, Treppen usw. angefertigt und zumeist durch Hausierhandel vertrieben. Daneben liefert der Sandstein des Gebirges ein gutes Baumaterial. Der Spessart ist ein wild- und waldreiches Buntsandstein- gebirge. b) Das Stusenland. 1. Das Maingebiet, a) Beschreibe den Lauf des Mains! Er ist der wasserreichste Nebenfluß des Rheins und weist unter allen größeren deutschen Flußläufen die zahlreichsten Krümmungen auf. Wie Mosel und Neckar durchschneidet er nämlich die Landschaft bald in breiten Becken, bald in engen Tälern, die manchmal um Domhöhe (100 in) niedriger liegen als das angrenzende Tafelland. Infolge der geschützten

7. Aus der allgemeinen Erdkunde, Länderkunde von Mitteleuropa - S. 99

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Die süddeutschen Landschaften und Staaleu, 99 5. Der Böhmerwald und das Naabgebiet. 1. Der Böhmerwald, a) Er bildet die Grenze zwischen Bayern und Böhmen. Seine höchsten Spitzen (nenne sie!) kommen denen des Wasgenwaldes und Schwarz- Waldes ungefähr gleich. Er ist ein sehr altes Gebirge, an dem Verwitterung und Ab- tragung schon weit vorgeschritten sind, gleichsam eine Gebirgsruine, von der nur noch das Fundament vorhanden ist. Deshalb fehlen auch steilwandige Abhänge, schwindelerregende Schluchten, schroffe Felsspitzen und tosende Wildbäche. Die fruchtbare Verwitterungskrume und die großen Regenmassen, welche die sich hier stauenden, von Westen kommenden Wolken mitbringen, haben einen sehr üppigen Waldwuchs hervorgerufen. Kein anderes Gebirge hat ebenso mächtige urwaldähn- liche Gebiete aufzuweisen. Da die Abdachung vielfach nur gering ist, so haben sich in den muldenförmigen Einsenkungen Moore und auch kleine Seen gebildet. Kuppenartige, verflachte Höhen mit Blockmeeren und Schutthängen kennzeichnen die Natur des greisenhaften Böhmerwaldes. b) Das rauhe Klima und die unwegsamen, ausgedehnten Wald- und Moor- gebiete machen den Böhmerwald zu dem am wenigsten angebauten Gebirge Deutsch- lands. Dagegen hat der Waldreichtum eine bedeutende Holzindustrie hervor- gerufen. Parkettplatten, Resonanzböden, Möbel aller Art, Zündhölzer, Bilder- rahmen und andere Gegenstände werden hergestellt. An Bodenschätzen finden sich guter Quarzsand, Graphit und Tonerde vor, die industriell ausgenutzt werden. Der Böhmerwald ist das am wenigsten angebaute, aber an Holzschiweu reichste Gebirge Deutschlands. 2. Das Naabgebiet oder die Oberpfalz ist das von der Naab durchflössen dreieckige Gebiet zwischen Donau, Frankenjura, Fichtelgebirge und Böhmerwald. Der Schotterboden ist wenig fruchtbar. Das kühle, niederschlagreiche Klima ermög- licht Kartoffel-, Roggen- und Wiesenwuchs und Viehzucht. Wichtig ist auch hier wie im Böhmerwald die Ausnutzung des Holzreichtums. Daneben werden im Böhmer- wald Granitsteine gebrochen und im Jura Eisenerze gewonnen und verarbeitet. A m b e r g hat einen Hochofen und eine Gewehrfabrik. Die wenig fruchtbare Oberpfalz, das Gebiet der Naab, hat örtliche Industrie. Aufgaben. Zeichne die Naab! — Modelliere das Fichtelgebirge nebst den Gebirgen, mit denen es zusammen ein Gebirgskreuz bildet! — Vergleiche Böhmer- wald und Thüringerwald! — Warum kann man den Böhmerwald als Gebirgsruine bezeichnen? 6. Das Alpenvorland und die deutschen Alpen, a) Das Donauland. 1. Die Donau. Beschreibe Ursprung und Lauf der deutschen Donau! Bis Re- gensburg ist das Donauland des rechten Ufers reich an Sumpf und Moor. Die größten Moorgebiete sind das Donaumoos und Donauried. Durch Eut- Wässerung hat man ausgedehnte Flächen urbar gemacht und ertragreiche Äcker und saftige Wiesen gewonnen. Von Regensburg bis Passau durchfließt die Donau den gesegneten Donaugau, Bayerns Kornkammer und Hopfengarten Auf der linken Seite treten die Ausläufer des B a y e r i f ch e u W a l d e s an den Strom heran.

8. Aus der allgemeinen Erdkunde, Länderkunde von Mitteleuropa - S. 118

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
118 Länderkunde von Mitteleuropa. Schreckenstein Elbe Nordböhmen. Ter S ch r e ck e n st e i n im Böhmischen M i t t e l g e 6 i r g e. Nordböhmen ist bekannt durch seine alten Vulkane und seine heißen Quellen. Ehe die Elbe das Elbsandsteingebirge erreicht, durchbricht sie in einem romantischen Tale das vulkanische Böhmische Mittelgebirge, das aus Basalt und Klingstein besteht und durch seine höchst malerischen, kuppigen Formen Berühmtheit erlangt hat wie die Rhön. Aus dem Boden des Gebietes sprudeln die bekannten Quellen von Teplitz und Bilm hervor. europäischen Verkehrs. Die Donaustraße wird hier gekreuzt von der nordsüdlichen Verkehrslinie, die aus dem Gebiet der Weichsel und Oder zum Adriatischen Meer führt. Infolge dieser günstigen Verkehrslage hat sich Wien (2 Mill.) an der Donau zu einer Zwei-Millionenstadt entwickelt, die aber nicht nur die größte, sondern als Reichshauptstadt auch die schönste Stadt Österreichs ist. Sie ist ferner die erste Handels- und Industriestadt (Maschinen, Kunstgewerbe, Lederwaren, Mode- waren) und auch der geistige Mittelpunkt (Universität, Museen, Technische Hoch- schule) des Reiches. Wiens berühmteste Kirche ist der Stephansdom, seine schönste Straße der Ring, des Wieners liebste Erholungsstätte der Prater. 4. Die Sudetenländer. Sie werden umrahmt von den Sudeten, dem Erzgebirge, dem Böhmerwald mit seinen südöstlichen Ausläufern und den Westkarpaten. Das ganze Gebiet hat die Gestalt eines Vierecks. Durch die Mährische Höhe wird es m zwei Teile geschieden: Böhmen und Mähren. 1. Böhmen, a) Es ist ein welliges Beckenland, das nach Norden abfällt, wie der Lauf der Flüsse zeigt. Nenne die wichtigsten Flüsse! Da das Klima der geschützt liegenden Landschaft milde und der Boden fruchtbar und reich bewässert ist, so

9. Aus der allgemeinen Erdkunde, Länderkunde von Mitteleuropa - S. 20

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
20 Länderkunde von Mitteleuropa. A u s o e m T e u f e l s m o o r b e i B r e m e n. ft u 11 i » i e 11 'Jji o o t mi t «J i e j e , sw aid u n D (j elb. Entwässerungskanäle durchziehen das Moor. In den Torfkähnen bringt der Moorbauer die „brennende Erde" zur Stadt. Links Moorwiesen, rechts Birkenwald. Wo die Moore nicht kanalisiert sind, brennt man die oberste Schicht zu Asche, um Buchweizen anbauen zu können. gebiete des Westdeutschen Tieflandes eine Fläche, die achtmal so groß ist als der Bodensee. (Vgl. die erdkundlichen Grundwerte!) Die Moore des Westdeutschen Tieflandes nehmen also beträchtliche Flächen ein. 2. Die meisten Moore sind aus ehemaligen flachen Seebecken entstanden, die ohne Abfluß waren und bei denen auch ein Einsickern des Wassers durch undurchlässige Bodenschichten (Ton) gehindert wurde. In solchen stehenden Ge- wässern siedeln sich, wie man an jedem Tümpel oder Teich beobachten kann, allerlei Wasserpflanzen an, namentlich Algen und Moose (Sumpf- oder Torfmoos). Nach und nach bilden sie eine immer dichter werdende Decke, die den ganzen See Polster- artig überzieht. Binsen und Gräser tauchen auf. Das Wurzelwerk befestigt die Decke, so daß schließlich Menschen und Tiere sie betreten können. Doch schwankt der schwim- mende Boden unter den Tritten und verrät das darunter gurgelnde Wasser des er- würgten Sees. Mit der zunehmenden Mächtigkeit der Pflanzendecke sterben ihre unteren Schichten ab und sinken in die Tiefe. Da sie von der Luft abgeschlossen sind, können sie nicht verwesen, sondern nur verkohlen. Auf diese Weise wird allmählich das ganze Seebecken mit einer schwarze:: Moor- oder Torfmasse aus- gefüllt. Moore entstehen in abflußlosen Mulden mit undurchlässigen Boden- schichten.

10. Aus der allgemeinen Erdkunde, Länderkunde von Mitteleuropa - S. 53

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Länderkunde Preußens usw. 53 Warum baut mau Talsperreu? — Warum nimmt die Fruchtbarkeit der Odermulde uach den Sudeten hin zu? — Warum blüht in Schlesien die Leinenindustrie? — Erzähle Sagen von Rübezahl! 2. Sachsen und das Erzgebirge. a) Das Sächsische Bergland. 1. Das Elbsandsteingebirge liegt zu beiden Seiten der Elbe und war ursprünglich eine zusammenhängende Sandsteinplatte. Da Sandstein durchlässig ist, so wird er vom Wasser leicht zerstört. Auch das Elbsandsteingebirge ist durch die nagende Tätigkeit des Wassers in ein regelloses Durcheinander von einzelstehenden Tafelbergen, uadel- artig emporstrebenden Felsentürmen, tief eingeschnittenen Schluchten und Tälern zerschnitten worden. Das breiteste Tal hat die Elbe in die Platte hineingesägt und sie in zwei Hälften geteilt. Wegen seiner malerisch geschnittenen Felsformen wird das Gebirge Sächsische Schweiz genannt und alljährlich von vielen Fremden aufgesucht. Glanzpunkte sind die Bastei, das Prebifchtor und der Kuh- st a l l. Mittelpunkt des Fremdenverkehrs ist Schandau. Da der Quadersandstein des Gebirges einen vorzüglichen Baustein liefert, so finden sich am Elbufer viele Lilienstein 400 in Elbespiegel 110 m Königstein 260 m •"-7--—— 11^. —---—--"• 1 W.p!V-v ; « ----- -----f ^ % 'ijjj (Nach Lehmmnis neonrap.^ Kljimirtirbuberii, Leipziger Scutlo.lderoerlna von F E Wcichsmuth, Leipzi,, ) Das Elbs and st eingebirge. Blick auf die Basteibrücke. Es ist eine zersägte Gebirgstafel. Im Hintergrunde ragen die Tafelberge Lilienstein und ttönigstein auf, Reste der früheren Sandsteintafel, in die sich die Elbe mit ihren Nebenflüssen eingesägt hat. Im Vordergrunde Zacken und Türme der Talgehänge, durch Verwitterung und Auswaschung entstanden.
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