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Extrahierte Personennamen: Otto Rudolfs_von_Habsburg Rudolfs Erich Otto Hedwig Otto Johann_von_Buch Johann Otto Otto Erich Otto Waldemar Karls Heinrich_I.
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X
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aber gern mit Gewalt die Neuerungen einführen. Der eifrigste derselben war Dr. Karlstadt, Professor an der Universität Wittenberg. Er predigte heftig gegen die Mißbrauche. Nachdem er zahlreiche Anhänger gewonnen, brach er eines Tages mit einem Haufen Studenten und Bürger in die Schloßkirche ein und trieb die Priester hinaus. Nun wurden die Heiligenbilder von den Wänden gerissen, die überflüssigen Altäre zerstört, die Kruzifixe entfernt und die Beichtstühle zerbrochen. Mönche und Nonnen forderte er auf, die Klöster zu verlassen, und viele folgten seiner Aufforderung. Noch schlimmer wurde das Treiben, als später drei Männer aus Zwickau in Sachsen nach Wittenberg kamen. Sie hielten sich für Propheten und rühmten sich, Gott halte mit ihnen vertraute Gespräche. Sie wollten alles umstürzen, die Gottlosen vertilgen und ein Reich der Heiligen mit völliger Gütergemeinschaft ' aufrichten. Luthers Freund, Philipp Melanchthon, vermochte nichts auszurichten. Deshalb bat er Luther, doch zurückzukehren. Zwar wollte der Kurfürst von Luthers Abreise nichts wissen, da er ihn in Wittenberg nicht schützen könne. Aber Luther verließ am 1. März 1522 die Wartburg, welche ihn 10 Monate lang geschützt hatte. In Wittenberg vertauschte er seine Reiterkleidung mit der Mönchskutte und wohnte wieder im Augusttnerfloster. Daun bestieg er die Kanzel und predigte 8 Tage lang gegen die Bilderstürmer. Seine Worte hatten eine gewaltige Wirkung. Die vorher aufgeregte Gemeinde wurde beruhigt und mancher Stürmer und Schwärmer ernüchtert. Karlstadt aber, der sich nicht belehren ließ, wurde des Landes verwiesen. So legte sich in kurzer Zeit der Sturm.
b. Der Bauernkrieg. Einige Jahre später drohte der Reformation eine noch größere Gefahr durch die hart bedrückten Bauern. Der Bauer war das ganze Mittelalter hindurch bis in die Neuzeit entweder den Edelleuten ober den Klöstern als Leibeigener Unterthan und führte ein gar elenbes Leben. Er mußte für feine Herrschaft die härtesten Fronarbeiten verrichten, beit Acker bestellen, die Ernte besorgen, Wälber ausroben, Wege anlegen, Brücken und Stege bauen, Gräben aufführen, die Öfen heizen, Brot backen, Bier brauen, Holz spalten u. f. w. Mit seinem Gespanne mußte er Holz, Mehl, Steine u. s. w. für den Herrn herbeifahren. Das waren die Spannbteufte. Die Herren bürsten den Bauern schlagen, peitschen, ihm Gut und Habe nehmen, ja ihn wie ein Stück Vieh verkaufen. Zu biesen brückeitbert Fronarbeiten kamen nicht ntinber brückertbe Abgaben an Gelb, betreibe und Vieh. Ostern mußten die Eier, Pfingsten die Hennen, Michaelis die Garben, am Martinstage (11. November) die Gänse abgeliefert werben. Befonbers brückenb waren die Zehnten, wonach der zehnte Teil aller Erzeugnisse entweder in Geld ober Früchten abgeliefert werben mußte. Wer 10 Scheffel Korn baute, mußte einen bavon abgeben; wenn einer 20 Rinber auf die Weibe trieb, so gehörten 2 bavon dem Gutsherrn ober dem Kloster. Starb der Bauer, so mußte sein Sohn das beste Kleibungsstück ober das beste Viehstück geben. Dasselbe geschah, wenn sich ein Sohn ober eine Tochter verheiratete. Es war ganz natürlich, daß sich der Bauer von biesen Lasten zu befreien strebte. Nun wirkte Luthers Lehre gewaltig auf das Volk. Er verlangte Freiheit für einen jeben Christen in religiösen Dingen. Diese evangelische Freiheit und Gleichheit aber verstanden die Bauern falsch; sie meinten, sie müßten auch den Klöstern und Gutsherren gegenüber Freiheit und Gleichheit genießen. Und ba Luther es
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Extrahierte Personennamen: Karlstadt Luthers Philipp_Melanchthon Philipp Luthers Karlstadt Michaelis Luthers
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gewagt hatte, gegen Papst und Kaiser aufzutreten, so meinten sie. sei anch ihre Zeit jetzt gekommen, das harte Joch von sich zu werfen.
Zuerst erhoben sich anfangs 1525 die Bauern in Schwaben. Was sie verlangten, hatten sie in 12 Artikel zusammengefaßt, die sich mit Blitzesschnelle durch ganz Deutschland verbreiteten. Sie waren sehr gemäßigt und richteten sich nur gegen altes und neues Unrecht, das der Bauer erdulden mußte. Bald war ganz Süddeutschland in Hellem Aufstande. Die Bauernhaufen sielen die Schlösser des Adels und der Geistlichen an, zerstörten sie und verübten die empörendsten Grausamkeiten. Da ermannten sich endlich die Fürsten und Städte und schickten ein Heer gegen die Aufrührer. Taufende der Empörer wurden unter den grausamsten Martern hingerichtet.
Um dieselbe Zeit wütete auch ein Bauernaufruhr in Thüringen, nur daß er hier vou einem einzigen Manne ausging und geleitet wurde, nämlich von dem Geistlichen Thomas Münzer. Dieser setzte sich in der Reichsstadt Mühl hänfen fest und begann den katholischen Gottesdienst mit Gewalt auszurotten. Da wurdeu Heiligenbilder von den Wänden gerissen, Altäre zerstört, Geistliche, Mönche und Nonnen Vertrieben, Klöster und Pfarrhäuser geplündert und die Aufrichtung eines ganz neuen Reiches, des himmlischen Jerusalems aus Erden, geplant. In diesem Reiche sollten alle Menschen gleich sein, und Mühlhausen sollte die Hauptstadt desselben werden. Bald fand er unter den Armen großen Anhang; aus der Umgegend strömten die Bauern herbei; Handwerksgesellen liefen aus den Werkstätten, Bauernknechte vom Pfluge, Mägde mit den Sicheln vom Felde. Die Schwärmerei ging fo weit, daß viele die Kniee vor ihm beugten und riefen: „O du Mann Gottes, vom Himmel zu uns gesendet, sei du uns gnädig und erbarme dich unser." Seine Aussprüche galten dem Volke als heilig. — Bald griffen auch hier die Bauern und Bürger zu den Waffen. Mit Dreschflegel und Senfe, Hammer und Beil bewaffnet, so durchzogen sie raubend und plündernd das Land. Bald befand sich ganz Thüringen in hellem Aufruhr; überall loderten die Flammen verbrannter Klöster und Edelhöfe zum Himmel empor. — Diesem wüsten Treiben konnte Luther nicht ruhig zusehen. Er sah die reine Lehre des Evangeliums entweiht. Deshalb schrieb er seine scharfe Schrift: „Wider die mörderischen und räuberischen Rotten der Bauern." In ihr forderte er die Fürsten auf, mit dem Schwerte dreinzuschlagen und kein Erbarmen mit den Empörern zu haben. Der Aufforderung Luthers folgten die Fürsten schnell. Der Kurfürst von Sachsen, Landgraf Philipp von Hessen und mehrere andere Fürsten zogen gegen die Bauern. Bei Frankenhausen an der Wipper kam es 1525 zur Schlacht. Münzer suchte durch eine Predigt die mutlosen Bauern zum Kampfe anzufeuern. Er prahlte, daß er alle Büchsensteine der Feinde mit seinem Ärmel auffangen wolle. Als sich nun ein Regenbogen am Himmel zeigte, deutete er denselben als ein Zeichen göttlicher Hilfe, und plötzlich drang ans taufend Bauernkehlen die feierliche Melodie: „Komm’, heiliger Geist, erfüll' die Herzen deiner Gläubigen." Es war der Schlachtgefang des Bauernheeres. Bald war dasselbe umringt, feine Wagenburg durchbrochen und das Bauernheer in die Flucht geschlagen. 5000 Empörer büßten mit ihrem Leben den kurzeu Traum von Freiheit und Gleichheit. Dann wurden Galgen errichtet und 300 Gefangene hingerichtet; viele andere folgten später nach. Münzer selbst war spurlos verschwunden. Man fand ihn am folgenden Tage in einer
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Extrahierte Personennamen: Thomas_Münzer Philipp_von_Hessen Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Schwaben Deutschland Gottes Sachsen Frankenhausen
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testen Januarnächte 1807, bei fürchterlichem Sturm und Schneegestöber, wurde die kranke Königin in den Wagen getragen und dann 20 Meilen weit über die kurische Nehrung nach Memel, der äußersten Grenzstadt Preußens, gebracht. Bei ihrer Abreise erklärte sie: „Ich will lieber in die Hände Gottes als dieses Menschen fallen." Drei Tage dauerte die schreckliche Reise, aber Gott half. Die erste Nacht auf der kurischeu Nehrung verbrachte sie in einer Stube, durch deren zerbrochene Fenster der Schnee auf ihr Bett geweht wurde. Auch fehlte es ihr an erquickender Nahrung. Seit jener Zeit wurde sie nie wieder ganz froh und gesund. Jedoch ertrug sie die Prüfungen dieser schweren Zeit mit gläubiger Ergebung in Gottes Willen. Ein ganz besonderer Trost in dieser Unglückszeit war für das Königspaar die Liebe des Volkes, die sich in rührendster Weise äußerte.
Eines Tages kam aus der Weichselniederung bei Kulm ein Bauer mit
feiner Frau zum Königspaare. Die Bäuerin stellte einen Korb mit frischer
Butter, die recht fauber in Kohlblätter eingeschlagen war, auf den Tisch und überreichte sie mit freundlichem Lächeln der Königin. Diese nahm sie dankend an. Mit einer Thräne der Rührung im Auge drückte sie der Bäuerin die Hand, nahm das Uinschlagetuch, das sie eben trug, und hing es der gutmütigen Geberin um mit den Worten: „Znm Andenken an diesen Augenblick." Als darauf der Bauer anfing, einige Worte zum Könige zu reden, sagte dieser scherzend: „Aha, ich merke schon, ihr bringt mir den Käse zu der Butter." „Nein," sagte der Bauer, „ich habe etwas anderes im Beutel. Wir haben
gehört, daß unseres lieben Königs Kasse leer sei. Darum haben wir in der Gemeinde gesammelt und möchten nun unserem gnädigen armen Könige ein Geschenk machen." Tiefgerührt fiel ihm der König mit den Worten in die
Rede: „Nein, nein, ich bin nicht arm, so lange ich noch solche Bauern zu Unterthanen habe." Der Bauer aber schüttelte den Inhalt seines Beutels auf den Tisch, und siehe, es waren 2000 blanke Goldstücke.
3. Preußens Wiedergeburt.
Der unglückliche Krieg hatte Preußen ins tiefste Elend gestürzt. In Ostpreußen lagen weite Landstriche wie ausgestorben; ganze Dorf schäften waren verschwunden, viele Städte und Dörfer abgebrannt, der Viehstand zerstört, viele tausend Familien ins Elend getrieben. In einem Orte mußten allein 500 Kinder armer, verschollener Eltern auf
öffentliche Kosten erhalten werden. Die Schrecken des 30- und des 7 jährigen Krieges
waren erneuert worden. Dazu plünderte der Sieger auch nach dem Friedensschlüsse das arme Land noch weiter aus. 150000 Franzosen unter drei Marschällen blieben als Besatzung in Preußen, bis die Kriegskosten bezahlt waren. In Summa hat Napoleon wahrend der zweijährigen Besetzung einschließlich der Kriegskosten und Kriegssteuern 1129 Millionen Franken aus dem armen Lande erpreßt. Wo eines seiner Regimenter abzog, da wurden zuvor alle königlichen Magazine und Vorräte verkauft. „Keine Flinte," so befahl er, „und kein Pulverkorn darf im Lande bleiben." Solche Frevel brannten tief in der Seele der Preußen, denn immer mußte man der glorreichen Zeiten Friedrichs des Großen gedenken. Deshalb wurden die größten Austrenguugen gemacht, die Kriegsschuld so bald als möglich abzutragen. Der König selbst brachte die größten Opfer. Er schränkte die Ausgaben für seinen Haushalt ein, lebte mit seiner Familie in Memel wie ein schlichter Bürger, verkaufte das kostbare, goldene Tafelgerät Friedrichs des Großen, auch alles entbehrliche Silbergeschirr; die Königin veräußerte ihre Diamanten und andere Schmuckstücke; die Prinzen verzichteten auf den dritten Teil ihrer Einkünfte. Prinz Wilhelm, der spätere Kaiser Wilhelm I., konnte 1807, als er Leutnant wurde, keine neue
Leutnantsuniform erhalten, weil die Silberstickerei zu teuer war. Als die Prinzessin
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Friedrichs Friedrichs Wilhelm Wilhelm_I. Wilhelm_I.
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zurückstehen. Einzelne meldeten sich sogar in Männerkleidern, um am Kampfe teilzunehmen. Die meisten gaben das Wertvollste, das sie besaßen, ein junges Mädchen sogar ihr schönes Haar. Begeisterte Dichter, wie Körner, Arndt, Schenkendors, Rückert, saugen von Freiheit und Vaterland und forderten das Volk auf zum Kampfe gegen die Unterdrücker. Der Major von Lützow errichtete zu Breslau eine Freischar, zu der die vornehmsten Jünglinge gehörten, auch der Dichter Theodor Körner. So durchglühte in jenem unvergeßlichen Frühjahre 1813 ein Gefühl alle Herzen: Das Vaterland retten oder mit Ehren untergehen!
3. Der erste Befreiungskrieg. a. Die ersten Kümpfe. Mit gewohnter Schnelligkeit hatte Napoleon ein neues Heer geschaffen, das von den Truppen des Rheinbundes ergänzt wurde; denn auch in dieser erhebendsten Zeit der deutschen Geschichte blieb unserem Vaterlande nicht der Jammer erspart, Deutsche gegen Deutsche kämpfen zu sehen. Auch das Königreich Sachsen stellte sich auf Napoleons Seite.
Bei Grotzgörschen, unweit Lützen, trafen am 2. Mai 1813 die verbündeten Preußen und Russen auf den Feind. Die jungen preußischen Truppen thaten Wunder der Tapferkeit. Schon wankten die französischen Reihen, da ließ Napoleon 80 Kanonen auffahren. Durch ein mörderisches Feuer nötigte er die Verbündeten zum Rückzüge, doch büßten sie weder Gefangene noch Kanonen und Fahnen ein. „Das sind die Preußen von Jena nicht mehr!" sagte Napoleon. Leider wurde gleich in dieser ersten Schlacht der edle Scharnhorst verwundet. Er achtete jedoch der Wunde nicht, sondern ging nach Österreich, um dasselbe zum Anschlüsse an die Verbündeten zu bewegen. Durch Aufregung und rastlose Thätigkeit verschlimmerte sich die Wunde, und wenige Wochen später starb er zu Prag. — Bei Bautzen rangen am 20. u. 21. Mai noch einmal beide Heere in einer mörderischen Schlacht, und abermals mußten die Verbündeten den Rückzug antreten. Für Napoleon blieb zwar nur ein leichenbesätes Schlachtfeld, aber er galt doch wieder als der Unüberwindliche. Da beide Parteien große Verluste erlitten hatten, so schlossen sie einen Waffenstillstand von 10 Wochen. Vergebens hoffte Napoleon, die Verbündeten würden um Frieden bitten; vergebens versuchte er auch Österreich auf feine Seite zu ziehen. Nach Ablauf des Waffenstillstandes traten vielmehr Österreich und Schweden den Verbündeten bei und erklärten Napoleon den Krieg.
b. Kämpfe in einem Halbkreise um Dresden. Napoleon hatte fein Hauptquartier in Dresden. In einem weiten Halbkreise umgaben ihn die drei Heere der Verbündeten. Die Nordarmee, unter dem Kronprinzen von Schweden, stand vor Berlin; die schlesische Armee befehligte General Blücher, und die Hauptarmee unter dem Fürsten Schwarzenberg stand im nördlichen Böhmen; bei ihr befanden sich die drei verbündeten Monarchen. — Nach Ablauf des Waffenstillstandes begannen die Feindseligkeiten von neuem. Zuerst wollte sich Napoleon Berlins bemächtigen. Er schickte deshalb feinen Marschall Oudinot nach Norden. Der Kronprinz von Schweden wollte hinter Berlin zurückweichen, aber zornig erklärte General Bülow, seine Knochen sollten vor, nicht hinter Berlin bleichen. Gegen den Willen des Kronprinzen griffen daher die preußischen Generale den Feind am 23. Aug. bei Grotzbeeren, zwei Meilen südlich von Berlin, an. Der Regen hatte das Pulver verdorben, daher gingen die Gewehre nicht los. Da drehten die Landwehrleute die Ge-
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TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Personennamen: Arndt Schenkendors Lützow Theodor_Körner Napoleon Napoleons Napoleon Napoleon Napoleon Napoleon Napoleon Napoleon Napoleon General_Bülow
Extrahierte Ortsnamen: Breslau Rheinbundes Sachsen Napoleons Jena Schweden Dresden Dresden Schweden Berlin Schwarzenberg Berlins Schweden Berlin Berlin Berlin
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er rief: „Meine Ahnen würden ans ihren Gräbern erstehen und mir Vorwürfe machen, wenn ich meine ererbten Rechte aufgäbe. Lieber will ich mich und mein Heer unter den Trümmern Schlesiens begraben, als meine Ehre beflecken!" Maria Theresia aber wußte in ihren Ländern solche Begeisterung zu erwecken, daß ihr Volk zu allen Opfern bereit war. In Preßbnrg in Ungarn, wohin sie einen Reichstag berufen, trat sie mit ihrem Söhnlein auf dem Arme unter die Großen des Reiches, schilderte ihre Bedrängnis und bat um Hilfe. Da gelobten diese begeistert: „Blut und Leben für unsere Königin Maria Theresia!" In kurzer Zeit war ein stattliches Heer bereit, das alle Feinde vom österreichischen Boden vertrieb. Auch Friedrich Ii., der 1742 in Mähren eingerückt war, mußte sich zurückziehen. Doch errang er bald einen zweiten glänzenden Sieg bei Czaslan und Chotusitz. Jetzt erst trat Maria Theresia im Frieden zu Breslau Schlesien an Friedrich ab.
3. Der 2. schlesische Krieg. Während nun Friedrich für das Wohl seiner neuen Unterthanen sorgte, war Maria Theresia gegen alle ihre Feinde glücklich. Diese raschen Erfolge erfüllten Friedrich mit Besorgnis um Schlesien. Man machte in Wien auch gar kein Hehl daraus, daß die Reihe bald an den „Räuber Schlesiens" kommen werde. Als nun Maria Theresia mit mehreren fremden Mächten ein Bündnis schloß, dessen Spitze nur gegen Preußen gerichtet sein konnte, griff Friedrich 1744 zum zweitenmale zu den Waffen. Rasch brach er in Böhmen ein und eroberte Prag. Bald aber nötigten ihn Hunger und zahlreiche Feinde zum Rückzüge nach Schlesien. Dennoch verzagte er nicht. „Entweder will ich alles behaupten oder alles verlieren," sagte er. Durch einen glänzenden Sieg bei Hohenfriedberg, südlich von Liegnitz, 1745, befreite er ganz Schlesien vom Feinde und drang wieder nach Böhmen vor. Allein Maria Theresia verlor den Mut nicht, sondern sagte: „Lieber will ich den Rock vom Leibe als Schlesien verlieren!" Bald darauf siegte Friedrich noch einmal bei Sorr, im nördlichen Teile Böhmens, während der Herzog Leopold von Dessau, gewöhnlich der alte Dessauer genannt, noch im Dezember 1745 einen glänzenden Sieg bei Kesselsdorf, unweit Dresden, über die Sachsen errang. Wenige Tage nach diesem Siege trat Maria Theresia im Frieden zu Dresden Schlesien abermals an Friedrich ab.
4. Der siebenjährige Krieg (1756—63). Ursachen. Aus den Kämpfen mit ihren übrigen Feinden war Maria Theresia siegreich hervorgegangen. Desto mehr nagte der Schmerz über den Verlust Schlesiens an ihrer Seele. Die Thränen traten ihr in die Augen, so oft sie einen Schlesier sah. All ihr Sinnen und Denken war darauf gerichtet, sich des schönen Landes wieder zu bemächtigen. Allein durfte sie freilich den Kampf mit dem siegreichen Preußenkönige nicht wagen. Doch wurde es ihr nicht schwer, Bundesgenossen zu finden; denn mit Preußens Macht und Wohlstand wuchs auch der Neid seiner Nachbarn und Feinde. Rußland, Frankreich, Schweden und Sachsen schlossen sich Österreich an. Sie wollten den Preußenkönig wieder zum Markgrafen von Brandenburg machen. Österreich wollte Schlesien, Rußland Ostpreußen, Schweden ganz Vorpommern, Frankreich die preußischen Besitzungen am Rheine und Sachsen die ehemals geistlichen Gebiete Magdeburg und Halberstadt an sich bringen. Friedrich wußte um alle Pläne feiner Gegner, einmal durch einen sächsischen Geheimschreiber, der ihm die Abschriften der abgeschlossenen Verträge besorgte, dann aber auch durch den Großfürsten Peter von Rußlanb,
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden]]
Extrahierte Personennamen: Maria_Theresia Maria Theresia Maria_Theresia Maria Theresia Friedrich_Ii Friedrich Maria_Theresia Maria Theresia Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Maria_Theresia Maria Theresia Friedrich Friedrich Maria_Theresia Maria Theresia Friedrich Friedrich Maria_Theresia Maria Theresia Friedrich Friedrich Leopold_von_Dessau Leopold Maria_Theresia Maria Theresia Friedrich Friedrich Maria_Theresia Maria Theresia Friedrich Peter_von_Rußlanb
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Breslau Wien Schlesien Hohenfriedberg Liegnitz Dresden Sachsen Dresden Schlesiens Frankreich Schweden Sachsen Brandenburg Schweden Frankreich Rheine Sachsen Magdeburg Halberstadt
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Frankreich zurück. Am 20. Novbr. 1815 wurde der zweite Pariser Friede geschlossen. Frankreich mußte Saarbrücken und Saarlouis mit dem Kohlenbecken der Saar an Preußen abtreten, 700 Millionen Franken Kriegskosten bezahlen, alle geraubten Kunstschätze den früheren Eigentümern zurückerstatten und in 17 Grenzfestungen 3 Jahre lang ein Bundesheer von 150000 Mann unterhalten. Vergebens verlangte man damals in Deutschland die Rückgabe Elsaß-Lothringens; Rußland und England verweigerten ihre Zustimmung dazu. Um aber den Europäischen Frieden dauernd zu erhalten, schlossen Rußland, Österreich und Preußen auf den Vorschlag des Kaisers Alexander noch ■ im Herbste 1815 zu Paris den heiligen Bund oder die heilige Allianz. In demselben verpflichteten sich die drei Herrscher, der Lehre des Evangeliums gemäß ihre Unterthanen wie Väter zu regieren und wie Brüder einander Hilfe und Beistand zu leisten. Diesem Bunde traten in den folgenden Jahren die übrigen europäischen Fürsten, mit Ausnahme des Königs von England, des Papstes und des Sultans, bei.
6. Die Friedenszeit, die den endlosen Kriegen folgte, dauerte mit geringen Unterbrechungen fast 50 Jahre. In ihr galt es, die durch den Krieg geschlagenen Wunden wieder zu heilen. Dazu war besonders Sparsamkeit notwendig. Friedrich Wilhelm Iii. ließ viele seiner Krongüter oder Domänen verkaufen und das Geld zur Tilgung der Staatsschulden verwenden. Zunächst wurde der Ackerbau gepflegt. Zwar brachten die Jahre 1816 —17 große Not, denn unaufhörlicher Regen hatte im Sommer 1816 die Früchte des Feldes verdorben, so daß 1817 unerhörter Mangel entstand. Nur mit großer Muhe wurde aus weiter Ferne, über das Meer, Brotkorn herbeigeschafft, sonst wären Tausende vor Hunger gestorben. Durch die nun folgenden reichen Ernten vieler Jahre aber nahm der Wohlstand allmählich wieder zu. — Um Handel und Verkehr zu fördern, wurden zahlreiche neue Landstraßen und Kanäle gebaut; auch das Postwesen wurde erweitert und verbessert. Bald brachte die Dampfkraft einen großartigen Aufschwung in den Verkehr der Menschen. Nachdem der Engländer James Watt (1765) die Dampfmaschine erfunden, hatte der Amerikaner Robert Fnlton (1803) das erste Dampfschiff erbaut, und bald fuhren Dampfschiffe auf allen amerikanischen Strömen. 1825 befuhr das erste Dampfschiff den Rhein. Nachdem der Engländer George Stephenson (1814) die erste Lokomotive erbaut hatte, wurde 1835 die erste deutsche Eisenbahn zwischen Nürnberg und Fürth eröffnet; sie war nur 6 Kilometer lang. 1837 folgte die Bahn zwischen Leipzig und Dresden, und 1838 wurde Berlin mit Potsdam durch eine Eisenbahn verbunden. Seit dieser Zeit ist das deutsche Eisenbahnnetz in großartiger Weise erweitert worden. Der Erleichterung des menschlichen Verkehrs diente auch die Anwendung des elektrischen Telegraphen, welcher den schnellen Gedankenaustausch vermittelt. Er wurde (1833) von den Professoren Gauß und Weber in Göttingen erfunden. — Durch die Benutzung der Dampfkraft hob sich auch die Gewerbethätigkeit ganz bedeutend. Zahlreiche Fabriken mit den ersten Dampfmaschinen entstanden und gaben Tausenden von fleißigen Arbeitern lohnende Beschäftigung. 1835 erfand Johann Nikolaus Dreyße in Sömmerda das Zündnadelgewehr, und zehn Jahre später (1845) der Amerikaner Elias Howe die Nähmaschine. Um dieselbe Zeit (etwa 1832) wurden auch die deutschen Streichzündhölzchen erfunden, die jetzt mehr
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Robert_Fnlton George_Stephenson Weber Johann_Nikolaus_Dreyße Johann Nikolaus Elias_Howe
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Frankreich Deutschland England Paris England Rhein Nürnberg Leipzig Dresden Berlin Potsdam Göttingen Sömmerda