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Die Hohenzollernschen Lande, 1150 qkm groß, 71000 meist kathol.
Einwohner schwäbischen Stammes, 62 auf 1 qkm. Die Hauptbe-
schäftigung ist Ackerbau und Viehzucht. Die Hohenzollernschen Lande
bilden den Regierungsbezirk Sigmaringen unter dem Oberprä-
sidium der Rheinprovinz.
Sigmaringen; auf hohem Felsen an der Donau das fürstliche
Schloß. Hechingen unweit des Hohenzollern.
Die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle.
Dos Rheinische Schiefergebirge.
Bei Bingen tritt der Rhein aus dem sonnigen Rheingau.
in eine enge Felsengasse, die sich zwischen hohen Gehängen hin-
windet, bei Koblenz sich zu einem Becken erweitert, dann aber
bald sich wieder verengt und erst bei Bonn den Fluß in die
Ebene hinaustreten läßt. Dieses enge Durchbruchstal hat sich
der Rhein in einen mächtigen Sockel ^ von sehr altem Schiefer-
gestern (Tonschiefer) eingegraben. Die im Mittel 500 m hohe
Hochfläche wird von Rücken härteren Gesteins (Quarzit und Kalk-
stein) überragt. In einer mittleren Zone sind Kuppen aus v ul^
kanischem Gestein aufgesetzt.
Ziehe die Grenzlinien des Rheinischen Schiefergebirges von dem Ein-
tritt der Sambre in Belgien nach So bis Saarbrücken, von hier nach No
bis zum O-Ende des Taunus, darauf nach N bis Paderborn! Die N-
Grenze bestimmt das Tiefland. Miß die Länge der Grenzlinien! Welche
geometrische Figur bildet der Umriß? Wie gliedern die Flüsse das Ge-
biet? Was lehren Temperatur- und Regenkarte? Welche Ubereinstimmung
zeigen die Temperaturkarte und die Karte des Frühlingsanfangs? Für
die Zeichnung des Anteils des Deutschen Reichs benutze als Grundfigur
ein Quadrat, dessen Seitenlänge gleich dem 50. Parallel vom 6.-9. Me-
ridian (im Maßstab der Karte) ist. Teile die wagerechten Seiten in 3,
die senkrechten in 2 gleiche Teile! Das übrige ergibt die Karte. Zeichne
zuerst das Flußsystem! Anm.: Genau betragen bei 100 mm zweier Me-
ridiangrade 3 Grade auf dem 50. Parallel 95,2 mm und auf dem 52.
Parallel 92,1 mm, Unterschiede, die bei Faustzeichnungen außer Betracht
bleiben können.
Das Gebirge hat die Form eines Paralleltrapezes; sein Bild
auf der Karte wird wohl mit einem fliegenden Schmetterling
verglichen. Jin S-Rande erreicht es seine größte Höhe, und wenn
es sich auch im allgemeinen von So nach Nw senkt, so sind
doch die Flußrichtungen innerhalb des Gebietes recht verschieden
(Nachweis nach der Karte!). Rhein, Mosel und Lahn zerlegen
1 Zur Steinkohlenzeit zog durch Mitteldeutschland von den Sudeten bis zu
den Ardennen ein alpenhohes, aus Granit, Gneis und Schiefern bestehendes
Gebirge. Durch Abtragung und wiederholtes Untertauchen unter das Meer
wurde es fast völlig eingeebnet. In der Zeit, als die Alpen emporstiegen,
durchsetzten ganze Schwärme von Brüchen und Spalten das Gebiet, Schollen
sanken in die Tiefe und drängten andere in die Höhe (Rheinisches Schiefer-
gebirge, Harz, Thüringerwald, die n-en und ö-en Randgebirge Böhmens).
An den Spalten entwickelte sich eine rege vulkanische Tätigkeit, und noch
heute weisen die mineralischen und kohlensauren Quellen auf sie hin.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg]]
— 145 —
b) Den Raum zwischen Orinoko und Amazonenstrom nimmt das goldreiche
Bergland von Guayana ein. Das aus der Urzeit stammende Gebirge ist
schon stark abgetragen. Einzelne Ketten erheben sich allerdings bis 2600 m hoch.
Im Innern enthält das Bergland vielfach Savannen. Das Klima ist heiß
und vielfach ungesund. Im äußerst fruchtbaren Küstengebiet gedeihen Kaffee,
Kakao, Zuckerrohr, Reis, Pfeffer und Baumwolle.
Das Verglancl im Melten ist au der regenreichen Nordseite mit Ur-
Wäldern bedeckt, während auf der regenarmen Südseite Buschwald, Savannen
und Weideland vorherrschen.
Die Politiken Verkältnine. Das Bergland von Guayana ist größten-
teils im Besitze der Franzosen, Niederländer und Engländer. Französisch-
Guayana, nach der Hauptstadt
auch wohl Cayenne (das Land,
wo der Pfeffer wächst) genannt,
ist eine gefürchtete Strafkolonie.
Das Tiefland am Orinoko mit
einem Teil der umschließenden
Bergländer bilden die Republik
Venezuela (= Klein Venedig)
mit der im Gebirge gelegenen
Hauptstadt Carakas. Die Hafen-
stadt ist La Gnira.
2. Die Vereinigten Staa-
ten von Bratuwn sind das „Pa-
radies der Erde, die künftige Vor-
ratskammer der Welt". Brasi-
lien deckt mehr als die Hälfte
des Weltbedarfs an Kautschuk.
Es liefert etwa 85 % der Welt-
erute au Kaffee. Dazu verfügt
es über außerordentlich große
Holz- und Mineralschätze. Durch
seine ausgezeichnete Fruchtbarkeit,
den Reichtum der Erzeugnisse
und seine gewaltige Ausdehnung (3u von Europa) ist Brasilien das Land der
„unbegrenzten Möglichkeiten". Brasilien umfaßt das Tiefland des Amazonen-
stromes, das Bergland von Brasilien und einen Teil der Pampas.
a) Das "Ciefland am Hmajomnftrom wird vom Amazonenstrom
und feinen gewaltigen Nebenflüssen durchströmt. Von seinen 200 Nebenflüssen
überragen 17 den Rhein an Länge des Laufes. Der Amazonenstrom über-
trifft durch seinen Wasserreichtum und die Größe seines Flußgebietes alle
Niederschläge und Jahresisothermen von Süd-
amerika.
iieselcr, Erdkunde für Mittelschulen. Ii.
10
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Ortsnamen: Guayana Guayana Niederländer Französisch-
Guayana Carakas La_Gnira Europa Brasilien Brasilien Hmajomnftrom Rhein amerika
C. Das Heimatland. 53
niedrigsten Erhebungen stark genug hervortreten zu lassen, muß in den meisten
Fällen der Vertikalmaßstab im Verhältnis zum Horizontalmaßstab vergrößert
werden; doch sollte das Überhöhen des Reliefs niemals mehr als das Vier-
fache des Horizontalmaßstabes betragen. Aus dem höchsten und niedrigsten
Punkte, sowie aus der Anzahl der Höhenlinien ergiebt sich die Dicke der zum
Aufbau nötigen Pappe. Auf diese überträgt man die Höhenlinien, schneidet die
Pappe aus und baut das Relief, indem man die Pappschichten aufeinanderlegt
und aufnagelt. Die dabei entstehenden treppenförmigen Abstufungen werden
dnrch Einstreichen von Thon oder Plastilina (käuflich bei K. Typke, Berlin;
1 kg kostet 1,50 J6) geglättet.
Das so entstandene Skelettrelief wird mit einem Rahmen versehen, der den
höchsten Punkt des Reliefs um einige Centimeter überragt, mit Öl (Firnis) be-
strichen und dann mit flüssigem Leim Übergossen. Ist dieser erkaltet, so hebt
man ihn ab, gießt in die Leimform Gips, überstreicht das entstandene und von
der genannten Form befreite Relief zwei- bis dreimal mit Firnis und bemalt
es mit Ölfarbe.
e) Das Prof il ^ Unter Profil im erdkundlichen Sinne versteht man
die Zeichnung des senkrechten Durchschnitts einer Landschaft. Profilzeichnnngen
i.
Fig. 18. Überhöhter Querschnitt dnrch das Deutsche Reich iu der Linie Rostock-München.
sind ein vorzügliches Mittel zur Belehrung über die Gestaltung der Erdober-
fläche, da sie besser als jede andere bildliche Darstellung die Höhenunterschiede
einer Landschaft veranschaulichen. Darum sollte es der Lehrer nicht versäumen,
unter Mitarbeit der Schülerinnen Profilzeichnungen an der Wandtafel zu eut-
werfen. Sie verlangen von ihm nur eine geringe Zeichenfertigkeit und werden
von den Schülerinnen leicht verstanden.
Die Richtigkeit eines Profils hängt davon ab, daß für Höhen- und Längen-
ausdehnuugen der gleiche Maßstab genommen wird. Je kleiner er aber ist, desto
undeutlicher werden die Höhen, daher überhöht man diese, d. h. man nimmt für
die Höhen einen größeren Maßstab an als für die wagerechten Abstände.
S. Fig. 18.
C. Das Heimatland.
Nachdem der Lehrer mit seinen Schülerinnen die Umgebung des Schul-
ortes nach allen Richtungen durchstreift hat, zu den Bergen und Thäleru, zu
1) Nach Dr. Heilmann, Reliefkarten. Schulblatt der Provinz Brandenburg.
65. Jahrgang, 1. Heft, S. 57 ff.
Als weitere Anleitungen zur Herstellung von Reliefs sind zu empfehlen:
1. Professor Dr. Lehmann, „Vorlesungen über die Hilfsmittel des erdkundlichen Unter-
nchts", und
2. Wiget, „Der kleine Reliefarbeiter". Zürich, Verlag von Füßli & Co.
2) Die Heimatkunde soll nicht bloß Lehrgegenstand des 3. und 4. Schuljahres
fem, sondern muß auf den folgenden Stufen erweitert und vertieft werden. Dahin
aber gehört auch das Zeichnen des Profilbildes der heimatlichen Landschaft, das der
Ausgangspunkt zu andern Profilzeichnungen werden soll.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
31
Weitere Einführung in das Verständnis des Reliefs, des
Globus und der Karten.
A. Relief.
Wie der spielende Knabe aus feuchtem Sande Mauern und Festungen
baut, so vermögen geschicktere Hände auch Hügel und Berge, ja ganze
Gebirgszüge und Länder der Statur getreu, aber selbstverständlich sehr
verkleinert, nachzubilden. Solche Nachbildungen nennt man Reliefs.
Hoch- und Tiefebenen erscheinen auf Reliefs flach, Thäler, Flüsse und
Seeen vertieft, Hügel, Berge und Städte erhaben. Auch ein Blinder
würde durch Fühlen mit den Fingern leicht alle so dargestellten Gebilde
der Erdoberfläche unterscheiden können.
Das Relief bietet das allergetreuste Abbild eines Gegenstandes. Die Her-
stellnng eines Reliefs ist jedoch eine nicht leichte Arbeit, und es ist auch viel Raum
erforderlich, um ein nur mäßig großes Relief aufzubewahren. Deshalb und noch
aus anderen Gründen sind bis jetzt nur selten ganze Länder so dargestellt worden,
häufiger aber einzelne Teile von Ländern, z. B. Gebirgsgruppen. Man verfertigt
die Reliefs aus Gips oder besonders zubereiteter Pappmasse oder auch aus starkem,
festem Papier. In letzterem Falle entstehen Reliefkarten.
Da der Maßstab notwendig ein kleiner bleiben muß, so werden selbst mächtige
Berge auf einem naturgetreuen Relief winzig klein erscheinen. Der über 1100 m
hohe Brocken wird beispielsweise nur etwa 1 cm hoch, wenn der ganze Harz als
Relief von 1 m Länge und 33 cm Breite dargestellt wird.
Man kann sich leicht davon überzeugen, wie geringfügig eine solche Erhebung
ist, wenn man z. B. auf eine Fläche von der angegebenen Größe ein Steinchen
legt, das 1 cm hoch ist, und dann Sand oder lockere Erde um dasselbe schüttet.
So sieht man deutlich, daß auch die gewaltigsten Gebirge, die wir kennen, im
Vergleich zum ganzen Erdkörper verschwindend niedrig sind und kaum so hervor-
treten wie die Runzeln auf einer Apfelsine.
Um nun aber die Bodenerhebungen überhaupt hinreichend sichtbar zu
gestalten, ist man bei der Nachbildung eines nur einigermaßen ausge-
dehnten Abschnittes der Erdoberfläche gezwungen sie höher darzustellen,
als sie verhältnismäßig sein dürften. Man nennt das „überhöhen" oder
„die Höhe übertreiben", nämlich im Verhältnis zur Länge und Breite.
Man denke sich nun ein Relief in der Mitte von oben nach unten durchgeschnitten
und die eine Hälfte weggenommen, so daß die ganze Schnittfläche sichtbar ist.
Man hat dann einen Längsschnitt oder Querschnitt (oder ein Profil).
Es giebt solche Reliefs, welche man in der Mitte auseinandernehmen kann.
Wir können uns aber einen Längs- oder Querschnitt auch mit folgenden Figuren
veranschaulichen.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
— 163 —
nach unserer Anordnung die fünfte und letzte Abteilung desselben (1. 3.
die drei Stufenländer, 4. die Weser-Berglandschcift, 5. Thüringen). — Von
Jlotliegendes (Ivachkoklerv ■Format)
Buntrandsuin , □ 3iusc}iexka.lk., Hüto Keuptr,
Fig. 47. Geologisches Profil durch Thüringen.
der Oberflächenbewegung giebt uns das beigefügte geologische Profil eine
Vorstellung. Die Mulde ist in Schollen abgesunken, wobei dieselben sich
an ihren Rändern aufbogen. Die Wellenrücken beginnen Harz
im allgemeinen beim Eichsfeld und laufen mehr oder z — —
'weniger mit dem Thüringer Wald und dem Tiarz parallel, ^ _
also von Nordioesten nach Südosten. Sie bestehen durch- o — — —
■weg aus Muschelkalk, dem mittleren Gliede der Trias, ^ Thüringerw.
während die zahlreichen Einzelmulden dem Keuper, der Fig. 48.
n ■ 7i 7 .. , /) j2t\ 1 \ Schema: Thüringen.
jüngsten Inas-Formation, angehören (s. 1 rojit).)
(3* Fruchtbarkeit und Landschaftliches.) Letztere, die Mulden, find
fast stets mit Löß (S. 95) und fettem Schlamm bedeckt und infolgedessen sehr
fruchtbar. Zwei Becken zeichnen sich in dieser Beziehung aus, dasjenige der
mittleren Unstrut (uördlich von Erfurt) und die Goldene Aue. Letztere liegt
an einem kleinen Nebenfluß der Unstrut (Helme) und hat einen ausgezeichneteil
Weizenboden. Die an ihrem Westende (am Fuß des Harzes) gelegene Stadt
von A (kleine Mittelstadt) ist Nordhausen. Im Gegensatz zu diesen Mulden
sind die (Muschelkalk-)Höheu und Plateaus für den Ackerbau wenig geeignet,
dagegen trageu sie meist schöne Buchenwälder, so daß die ganze Landschaft einen
anmutigen Wechsel zwischen reich gesegneten Wiesen- und Ackergebieten und
schmucken, höhergelegenen Wäldern bietet. Die Höhen sind zudem von zahl-
reichen Burgen und Ruinen belebt. Gerade Thüringen war im Mittelalter
gleich den Landen am Rhein ein rechtes Burgenland. Nicht weniger als 66
dieser Raubrittersitze brach bekanntlich Rudolf von Habsburg hier ab (vergl. S. 135).
— Von den Höhen ist am höchsten und zugleich am bekanntesten
b) der Kyffhäuser
{von Kypp-Itäuser, d. h. Häuser auf der Kuppe) erhebt sich am Südrand
der Goldenen Aue bis zu einer Höhe von 465 m") und erscheint, da er
isoliert liegt, als ein stattlicher Berg. Einst schmückte ihn eine stattliche Reichs-
Bergfeste, ein starker Schutz in unsicherer Zeit. Den von der Leipziger Messe
heimkehrenden Kaufleuten war deshalb der Kyffhäuser ein freudig begrüßtes
„Vorgebirge der guten Hoffnung". Die Burg ist längst bis auf wenige Mauer-
reste verschwunden, aber an die geschichtliche Würde des Berges, auf dem mancher
deutsche Kaiser zeitweilig residierte (vergl. S. 165), erinnert noch die allbekannte
ehrwürdige Sage von Kaiser Rotbart. (Lesen: „Der alte Barbarossa" und
1) Der Buntsandstein, das älteste Glied der Trias, findet sich in der Hauptsache am
Rande des Gebietes.
2) Karte hat in der Kyffhänser-Zeichnung einen Mangel, indem der graue
Fleck (400 ui-Schicht) von Weiß umrandet sein muß.
11*
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Personennamen: Hüto_Keuptr Rudolf_von_Habsburg Rudolf
— 94
Das Städtchen von f- nordöstlich von Ludwigsburg ist das kleine Marbach,
Schillers Geburtsort.
(3. Uhthtljrtüt Unsere Wanderung stromabwärts bringt
uns jetzt nach der zweitgröfsten Stadt der Landschaft (□), Heilbronn (= Heil-
Brunnen). Es liegt in einer fruchtbaren Thalweitung und ist Ausgangspunkt
der Neckar dampf Schiffahrt. (Schiffbar wird der Neckar schon bei Cann-
stadt.) — Das kleine Städtchen von |- in der Nähe ist Weinsberg, be-
kannt durch die Sage von der Weibertreue. {S. Bild auf voriger Seite.) Auf
kühnem Bergkegel erblickt man noch heute die Rinnen der Burg Weibertreu,
die gleich der Staufenburg im Bauernkrieg zerstört wurde. König Wilhelm
von Württemberg schenkte die Ruinen dein Weinsberger Frauenverein, der
sie erneuern und mit schönen Gartenanlagen umgeben liefs.
Bevor der Neckar das Königreich Württemberg verläfst, nimmt er noch
seine beiden gröfsten Nebenflüsse auf, Kocher und Jagst, die beide ihren
Namen von ihrem raschen („kochenden" und „jagenden") Lauf bekommen
haben sollen.
c) Industrie und Bergbau. Geschichtliches.
(L Industrie und Kergtmu.) Wie schon gesagt, sind säst alle genannten
Städte lebhafte Industriestädte. (Das gilt auch von den beiden nicht namentlich
ausgeführten, in der Nähe des Hohenstaufen gelegenen Städten von Q: Göp-
pingen und Gmünd.) Doch besteht ein Unterschied zwischen ihnen und
z. B. denjenigen des Ruhrkohlengebiets, insofern als verschiedene Ursachen zu
Grunde liegen. In den großen Kohlenrevieren entstehen schnell, hervorgerufen
durch das billige Heizmaterial, zahlreiche Fabriken, ohne daß die historische
Grundlage der Fabriken, das altehrwürdige Handwerk vorhanden wäre; in
Schwaben ist dagegen das Fabrikwesen gerade aus diesem nach und nach hervor-
gewachsen. Die schwäbischen Städte waren schon im Mittelalter Sitze eines
lebhasten Handwerks. Steinkohlenlager, die ein Fabrikwesen künstlich hätten
hervorrufen können, find nicht vorhanden. Je mehr deshalb auch im Neckar-
gebiet das Kleingewerbe sich zum Fabrikbetrieb umgestaltete, je mehr war man
auf die Kohlen des Rheinischen Schiesergebirges (einschl. des Saarbrückener Lagers)
angewiesen. In großen Mengen werden heute die Kohlen von Mannheim aus
den Neckar hinaufbefördert. — Dagegen ist Württemberg reich an Salz. Nachdem
die Wissenschaft festgestellt hatte, daß gerade in der Triaszeit große Salzlager
entstanden feien, wnrden auch in Württemberg zahlreiche Salzstätten erschlossen.
(Graphische Darstellung aus Namenblatt zu Süddeutschland:) Württembergs
Salzproduktion wird in Deutschland nur von derjenigen der Pro-
vinz Sachsen übertroffen. (Ein Mittelpunkt der Salzgewinnuug ist Hall,
das Städtchen von O am Kocher.) — Von geringerer Bedeutung ist die Ge-
winnnng von Eisen, das sich am Nordfuß des Jura findet.
(2. Geschichtliches.) Nachdem die Römer sich am mittleren Rhein und
an der mittleren Donau festgesetzt hatten, unterwarfen sie sich auch bald die da-
zwischen liegende Neckarlandschaft. Sie sicherten dieses keilförmige Gebiet, das
„Zehntland", durch einen ausgedehnten Grenzwall. Derselbe begann bei Regens-
bürg und zog sich bis zum Mainviereck hin. Dort fand er seine Fortsetzung
durch einen anderen Wall, der über den Tannus hiuüberführte und bei dem
Siebengebirge endete. Reste dieses - alten Römerwerkes sinden sich noch häufig,
und man ist eifrig bemüht, dieselben immer mehr freizulegen und zu durch-
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Personennamen: Schillers Wilhelm
von_Württemberg Wilhelm
— 55 —
Libellenflllgel, ferner solche von Federfiederchen, Sepiahäuten und zarten Fisck-
flössen, sowie auch Reste jener wunderbaren Geschöpfe der Urzeit, die als
Zwittergestalten von Erd-, Wasser- und Luftbewohnern anzusehen sind/')
Die n. Teile des Jurazuges heißen wegen ihrer landschaftlichen
Reize und wunderbaren Felspartieen ans Dolomitgestein seit Jahr-
Hunderten „die fränkische Schweiz." Diese breitet sich hauptsächlich
um das Wiesenttal ans. In den wildzerklüfteten Höhlen derselben
hat man ebenfalls Knochenreste ausgestorbener Tiergattungen, wie z. B.
des Höhlenbären, entdeckt. Eine der berühmtesten ist die Mnggen-
dorfer Höhle.
Die Bewohner des fränkischen Jura sind teils fränkischer,
teils bayrischer Abstammung, in den s. Bezirken überwiegend
katholischer, im N. evangelischer Konfession. Die Volksdichte
beträgt auf den Höhen unter 50, sonst bis 80 Personen auf 1 qkm.
Die Hauptnahrungsquelle ist auch hier die Landwirtschaft. Außerdem
finden viele Tausende Beschäftigung iu den Schieferbrüchen und den
Eisengruben und Hüttenwerken des Altmühltals.
Das ganze fränkische Juragebiet gehört zu Bayern. Die Städte
sind sämtlich klein, keine über 10000 E. Zu ihnen gehören Eichstätt
und das historisch bekannte Pappen heim, beide im Altmühltal.
B. Das südwestdeutsche Becken.
Der Südwesten Deutschlands stellt ein großes Landbecken dar.
dessen Kern die oberrheinische Tiefebene mit ihren Grenz
Gebirgen ist. Es sind dieses r. vom Rhein Schwarzwald, Odenwald
und Spessart, I. vom Rhein Wasgenwald, Haardt und
Pfälzer Berglaud. An dieseu Kern des Beckens lehnt sich das
große schwäbisch-fränkische Stufeuland als östliches, das
kleine lothringische Stufenland als westliches Vorland an.
Die Einheitlichkeit des Beckens ergibt sich auch aus seinem
Flußnetz. Die Flüsse sammeln sich in einer einzigen Mittelrinne, der
des Rhein, so daß man es vom hydrographischen Standpunkt auch als
süddeutsches Rheiugebiet bezeichnen könnte.
Auch aus den geologischen Verhältnissen ist die Einheitlichkeit des
ganzen Bodengebiets ersichtlich. Die Alluvial- und Diluvial-Ebene des Rhein-
stroms wird r. und l. von Grenzwällen aus alten Gesteinsmassen eingeschlossen,
unter denen namentlich in der Südhälfte altknstallinische Massen vorherrschend
sind. Daran lehnt sich je ö. und w. ein weites Triasgebiet, das beiderseits
<ms;en von Juramassen umrandet ist.
Der Umriß des Beckens ähnelt einem rechtwinkligen Dreieck. Der
Scheitelpunkt des rechten Winkels liegt bei Basel; die Hypotenuse
verläuft in der Nähe des 50. Parallelkreises; die kleinere Kathete ist
die Wasserscheide zwischen Mosel und Maas, die größere der deutsche
Iura. — Alle süddeutschen Staaten sind durch Anteile an dem Land-
*) Neben dein Pterodaktylus (Flugeidechse) sei hier besonders der
Archaeopterix genannt, ein fossiler Bogel mit bezahnten Kiefern, großen
Krallen und einem langen Wirbelschwanz aus 20 Wirbeln. Ein unvollständiges
Exemplar befindet sich im britischen Museum zu London; ein tresslich erhaltenes
ist in neuerer Zeit für das mineralogische Museum in Berlin erworben.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Ortsnamen: Dolomitgestein Altmühltal Deutschlands Rhein_Schwarzwald Odenwald Rhein_Wasgenwald Rhein Rhein- Basel London Berlin
— 174 —
wird im Flusse vom Krokodil, auf dem Lande vom Jaguar verfolgt.
Gleißende Schlangen, unter ihnen die große Boa und die gefährliche Klapper-
schlänge, schießen durch das Dickicht und ringeln Beute suchend an den Bäumen
empor. Die Welt der Insekten ist durch zahlreiche, farbenprächtige und auch
große Formen vertreten. Ein Heer von Papageien, Kolibris und
fasanenartigen Vögeln flattert in den Kronen der Bäume. Zu den
Tierformen des Urwaldes gehören auch Gürteltier und Ameisen-
fresser. — In diesem großen Jagdgebiet haben indianische Jäger-
Völker ihre Heimat, darunter die Botokuden, benannt nach einem in die
Unterlippe geschobenen Holzklotz (Botoka).
ä) Das Berglaud von Brasilien reicht von den Tiefebenen
des Amazonas und Rio de la Plata bis zum Meer und umfaßt ein
Bodengebiet von der 5 fachen Größe des Deutschen Reichs. An seinem
Ostrande besteht es aus Urgestein (Granit und Gneis); weiter nach
dem Innern ist dieser Grundsockel von breiten Schieferplatten, Kalk-
und Sandsteinmassen überlagert. Die mittlere Höhe des Berglandes
beträgt 500—600 m. Über das Platean erheben sich zahlreiche Berg-
züge, die nach dem Meere zu als geschlossene Küstenketten von bedeutender
Höhe auftreten, unter ihnen die Sierra do Mar. In einer
Küstenkette n. vom Wendekreis des Steinbocks die höchste Erhebung
des Berglandes, der Jtatiaya, 2710 m hoch. — Bekannt ist der
Reichtum des Berglandes an Urwäldern, Edelmetallen und Diamanten.
In den Küstengebieten zahlreiche Weiße, im Innern wilde Jndianerhorden.
6) Die Pampas hängen im N. durch eine schmale Ebene mit dem
Urwaldgebiet zusammen und gehen im S. in die öden patagonischen
Steppen über. Die wellenförmigen Grasebenen sind scheinbar grenzen-
los und wirkeu durch ihre weite und regelmäßige Einfachheit nicht
minder gewaltig auf den Beschauer als der Anblick des Meeres. Im
Nw., zwischen dem Paraguay und dem mittleren Parana einer-
seits und den Anden andererseits, breitet sich die von Europäern noch
wenig berührte Wiesenlandschaft des Gran Chaco (Tschacko, d. h.
großes Jagdgebiet) aus. Die Steppenwässer sammeln sich im Parana
(= großes Wasser), der vom brasilischen Berglande kommt und r. den
Paraguay (Papageienfluß) aufnimmt. Vereint mit dem Uruguay
(Wasser des bunten Vogels), bildet er das weite Mündnngsbecken des
Rio de la Plata (= Silberstrom), mit welchem Namen man oft
den ganzen Paranalanf bezeichnet. — Die Pampas sind der Weide-
platz ungeheurer Herden von verwilderten Pferden und Rindern, welche
von halbwilden Hirten, den braunen Gauchos (gautschos, meistens
Mestizen), gehütet werden. Von der Mündung des Rio de la Plata
westwärts bis zu den Anden zieht sich ein breites, anbaufähiges
Gebiet hin, in welchem die Kultur immer weitere Eroberungen macht.
Hier finden sich Estancias (Viehwerften), Ackerfelder und Baumwoll-
anpslanznngen. Mehrere Eisenbahnen durchqueren das Gebiet. —
In den s. Pampas und patagonischen Steppen jagen wilde Indianer
zu Pferde das Guauaco (ein antilopenartiges Wild) und den amerikanischen
Strauß.
2. Staaten. Das ganze Gebiet nmsaßt die Republiken Bra-
silien, Argentinien, Paraguay und Uruguay, das Kolouialland
Guayana und den ö. Teil von Venezuela.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
] 1 —
Die Aiii.
Von Südwesten nach Nordosten zieht mitten durch Württemberg die
M. Sie beginnt mit dem Dreifaltigkeitsberge bei Spaichingen und
endet mit dem Jpf bei Bopfingen. Die Entfernung dieser beiden Berge
von einander, also die Länge der Alb, beträgt 160 km. Ihre Breite
wechselt zwischen 30—40 km. Ihr Itächeninkatt beträgt 100 Quadrat-
meileu (etwa 550 0cnkha). -
Sie wird begrenzt im Nordwesten von dem Ebenen- und Hügel-
-lande von Niederschwaben und Franken, im Südosten von der Hochebene
von Oberschwaben. Ihr Abfall' ist gegen das Neckarthal (gegen Nieder-
schwaben) sehr steil, gegen Oberschwaben verflacht sie sich allmählich. Wenn
man die Alb erstiegen hat, befindet man sich auf einer weiten, wellen-
förmigen Hochfläche.
Den Steilabfall bilden stattliche, weithin sichtbare Merge, welche
man Bor berge der Alb nennt. Die bedeutendsten derselben sind: der
Dreifaltigkeitsberg bei Spaichingen (982 m), der Lemberg bei
Gosheim, der höchste Punkt der Alb (1014 in), der Oberhohenberg
bei Deilingen (1010 m), der Plettenberg (1004 m), der Schafberg
(998 m) und die Lochen (964 m) bei Balingen, der Hohenzollern bei
Hechingen (855 m), der Farrenberg bei Wössingen (794 m) der Roß-
berg bei Gönningen (873 m), die Achalm bei Reutlingen (705 m), der
Hohen Neuffen bei Neuffen (742 m), die Teck bei Kirchheim (774 m),
der Hohenstaufen bei Göppingen (683 m), der Rechberg (706 m)
und der Stnif en (756 m) bei Gmünd, der Rosen st ein bei Heubach
(698 m) und der Jpf bei Bopfingen (667 m).
Die Gipfel mehrerer dieser Berge waren früher mit Burgen geschmückt. Auf
dem Hohenstaufen stand das Stammschloß der berühmtesten Kaiser Deutschlands,
der Hohenstaufen. Anf dem Hohenzollern, der Wiege des jetzigen Kaiserhauses,
erhebt sich majestätisch die in den Jahren 1850—56 neuerbaute Burg Hohenzollern. Auf
der Achalm, dem Hoheu-Neuffen, der Teck und dem Rechberg, sowie auf dem Hohen-
stansen finden sich nur noch Überreste der früheren Schlöffer.
Die schwäbische Alb zerfällt in 6 Sauptteite. Dieselben sind:
1. Der Heuberg, zwischen Prim und Eyach.
2. Die Hardt, zwischen Beera und Schmiecha.
3. Die rauhe Alb, bis zur Bahnlinie Geislingen—ulm.
4. Das Hochstraß, zwischen Donau, Blau und Schmiecheu.
5. Der Aalbuch, bis zur Brenz und zum Kocher.
6. Das H ä r d t f e l d , bis zur Eger.
Die Gesteinsart der Alb ist Jurakalk. (Unterer oder schwarzer, mittlerer
oder brauuer und oberer oder weißer Jura.) Die Alb ist ein Flötzgebirge.
In dem Gestein finden sich nicht nur viele Versteinerungen — Ammoniten (sogen.
Ammonshörner), Belemniten, Muscheln, Schnecken, Fische, Saurier (Riesen-Eidechsen)
u. s. f. — sondern auch eine größere Anzahl von Höhlen. Manche derselben sind
teilweise mit Wasser gefüllt, welches durch das löcherige Gestein durchsickert, wie die
Friedrt cf)§hö hle bei Halingen und die Falkenjtet nerhöhlebei Urach; andere
zeichnen sich durch prächtige Tropfsteinbildungen aus, wie die Nebelhöble bei
Psulliugeu, die Karischöhle bei Erpfingen, die Olgahöhle bei Hönau, die Linken-
boldshlchle bei Onstmettingen, die Ch arlo ttenh ö hle bei H'ürben, die Guten-
berger Höhle u. a. m. Auch findet sich in dein Gestein etwas'eisen-und Bohnere
l
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
Schulformen (OPAC): Kadettenanstalt, Höhere Schule
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
33
9. 3.-9. Kontinente, Inseln, Inselgruppen.
den in den verschiedenen Meeresgegenden. Die größte, bis
jetzt gemessene Tiefe beträgt 4600^.
§. 6. Untiefen.
Ist die Tiefe des Meeres fo gering, daß der Meeres-
grund nur wenig unter dem Meeresspiegel liegt, so entstehen
Untiefen. Sie werden Sand- oder Schlammbänke ge-
nannt, wenn diese Erhöhungen des Meeresbodens aus Sand
oder Schlamm, Klippen, wenn sie aus härteren Massen
bestehen. Eine Reihe von Klippen heißt ein Riff.
. . . : rmi : '
Zweites Kapitel.
Veetheilung von Land und Meer.
§- 7.
Die Meeresfläche verhält sich zur Fläche des festen Lan-
des fast wie 3 : I, genauer wie 57 : 20, indem
die erstere 6,856,000,
die letztere nur 2,424,000 ^Meil. einnimmt.
" 9,280,000 lumeil.
Von der angegebenen Flächenausdehnung des Landes kommen
auf die Kontinente 2,325,200 lllmeil.,
auf die Infeln dagegen 98,800 ldmeil.
2,424,000 limeil.
§. 8.
Auf der nördlichen Halbkugel findet sich mehr Land als
auf der südlichen, und auf der östlichen (Meridian von Ferro)
ebenfalls mehr Land als auf der westlichen. Umgekehrt ist
auf der südlichen und westlichen Hemisphäre mehr Wasser,
als auf der nördlichen und östlichen. Wir nennen daher die
nordöstliche Erdhälfte die kontinentale, die südwestliche
dagegen die ozeanische.
§.9.
Auf der östlichen Halbkugel liegt eine große zusammen-
hängende, in der vorherrschenden Richtung von Osten nach
Westen ausgedehnte Landmasse, es ist das östliche Fest-
land der Erde, oder auch die alte Welt genannt; auf der
westlichen dagegen ein, in der vorherrschenden Richtung von
3
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]