Erdinneres und Erdwärme.
91
und dunklen Oberfläche. Dieser Entwicklungsstufe gehören die Fixsterne an, die
plötzlich aufleuchten und allmählich wieder verschwinden.
Das 5. Stadium ist das der fortschreitenden Verdickung der Er-
starrungskruste. In dieses ist unsere Erde eingetreten.
1. Anhang.
Einiges aus der allgemeinen Erdkunde.^)
§ 1. Erdinneres und Erdwärme. Das Erdinnere entzieht sich der
unmittelbaren Beobachtung, denn die tiefste Stelle, bis zu welcher der
Mensch bis jetzt in seinen Planeten eingedrungen ist, das Paruschowitzer
Bohrloch (Kreis Rybnik in Oberschlesien), erschließt mit ihren 2002 m
Tiefe erst etwa 1/3l30 des Erdhalbmessers. Die Frage, ob das Erdinnere
gasförmig, glutflüssig oder fest ist, wird auch wohl immer ein unge-
löstes Rätsel bleiben; bis jetzt lassen sich für jede dieser drei Annahmen
Gründe anführen.
Die Erwärmung durch die Sonnenstrahlen (Insolation) dringt so wenig
tief iu den Erdboden ein, daß in unseren Breiten schon in einer Tiefe von
1—Iv? iu der Unterschied zwischen Tag- und Nachtwärme nicht mehr merkbar
ist, während in den Polargürtelu kaum halb so tief das dauernde Grnndeis an-
hebt, dagegen in den Tropen die für die wechselnde Tageswärme unempfindliche
Wärmeschicht 6 rn tief liegt. Von dieser an abwärts nimmt in den durch senk-
rechte Bohrlöcher und Schachte, sowie durch Tunnel erreichten Tiefen die Wärme
beständig zu. Dafür fiud allerdings an den verschiedenen Stellen recht ab-
reichende Werte gewouueu, und die geothemische Tiefenstufe, d. h. das Tiefen-
maß, in dem die Erdwärme um je 1 ° C zunimmt, liegt im Mittel zwischen 20
und 30 m. Immerhin ist es in hohem Grade wahrscheinlich, daß die Erd-
wärme nach dem Erdmittelpunkte zu beständig wächst.
Neuerdings neigt man sich vielfach der Annahme zu, daß das Erdinnere
aus Gasen in überhitztem Zustande besteht, denn von einer großen Anzahl
von Körpern ist nachgewiesen, daß sie bei einer Erhitzung über einen gewissen
Wärmegrad hinaus nur als Gas bestehen können, so sehr auch dies Verhältnis
durch den ungeheuren Druck der Gesteinshülle beeinflußt werden mag. Gegen
die Starrheit des Erdkerns sprechen die Schwankungen der Erdachse um
15—20 m, die eine Art Gezeitenbewegung der Erdmasse (s. S. 86) darstellen
und zeitweilige Änderungen der geographischen Breite zur Folge haben. Sie
werden seit 1891 immer schärfer beobachtet und scheinen im Mittel in einem
Abschnitte vou je 385 Tagen zu erfolgen, während diese Schwankungsperiode
bei einem flüssigen Erdinnern 306 Tage und bei einem festen, silberähnlichen
Erdkerne eiue noch erheblich andere Daner umfassen müßte.
Gleichviel wie das Erdinnere beschaffen ist, so liegen Anzeichen vor,
daß ans die innerste Masse als Übergang zu der festen Erdkruste mindestens
noch ein Gürtel anderer Art folgen muß und zwar ziemlich sicher ein
solcher von glutflüssiger oder schmiegsamer Beschaffenheit, dem man den
Namen Magma (griechisch — Teig) gegeben hat.
Das Magma liegt in seiner großen Masse so tief, daß es an den
vulkanischen Ausbrüchen der geologischen Gegenwart keinen Anteil hat,
*) S. Heft 3, S. 1 u. ff.
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Beschaffenheit des Mondes. Finsternisse.
weisen, meist aus erloschenen Vulkanen. „Die Größe der Krater erreicht riesige
Ausdehnungen - so ist der Krater Kopernikus 90 km im Durchschnitt groß. Noch
größere Krater heißen Ringgebirge. Kus ihrer Größe folgt, daß sie der Natur
nach den Lrdkratern nicht vergleichbar sind. Man faßt die Mondkrater als Cr-
starrungsprodukt geschmolzener Massen auf und hat mit geschmolzenen Metallen
in der Tat ähnliche Bildungen erzeugen können. Daneben sind nur wenige
Kettengebirge vorhanden. Weite Ebenen, die mit bloßem Kuge gut zu er-
kennen sind, haben den Namen Mare erhalten. Sie liegen nicht regellos ver-
teilt, sondern bilden einen Gürtel, der im Vollmond zutage tritt.
Ganz eigentümlich sind zwei Oberflächengebilde auf dem Mond: die Strahlen-
systeme und die Rillen. Die Strahlensysteme zeigt jedes Opernglas bei voll-
mond.es sindweißestrei-
fen, die von vielen Kra-
tern ausstrahlen und den
ganzen Mond überziehen
(Fig. 6). Besonders schön
ist das vom Krater Trzcho
(links unten) ausgehende
System, das dem Mond
die Gestalt einer Kpfel-
sine gibt. Wahrscheinlich
sind die Strahlen Aus-
würfe des Kraters. Die
Rillen sind Sprünge in
der Mondoberfläche, wie
sie sich im kleinen auf
der Erde in trocken ge-
wordenem Schlick oder
Lehm bilden. Ähnlich sind
wohl die Rillen des Mondes als Sprünge der ihn bildenden Felsmassen zu erklären."
Da der Mond keine Lufthülle besitzt und auf ihm auch kein Wasser vorhanden
ist, können pflanzen, Tiere und Menschen dort nicht bestehen.
4. Sonnen- und Mondfinsternis. Wir stellen uns in die Nähe eines Tisches,
auf dem eine brennende Kerze steht. Die Lichtstrahlen fallen auf unser Gesicht.
Nun halten wir eine Kugel zwischen uns und das Licht. Solange wir sie etwas
höher oder niedriger, nach rechts oder nach links bewegen, vermögen wir die
Flamme noch zu sehen, halten wir aber die Kugel gerade zwischen das Licht und
unsre Äugen, dann sehen wir es nicht mehr: das Licht wird von der Kugel verdeckt
oder verfinstert. — Zur Zeit des Neumondes kommt es mitunter vor, daß Erde,
Mond und Sonne in gerader Linie zueinander stehen. Der Mond, der dann von
rechts (Westen) nach links (Osten) als schwarze Scheibe an der Sonne vorübergeht,
verdeckt sie uns eine Zeitlang zum Teil oder auch ganz: es tritt für den Ort eine
partielle oder totale Sonnenfinsternis ein. Totale Sonnenfinsternisse er-
Fig. 4. Mondoberfläche mit Ringgebirgen. (Nach Nasmqth.)
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Bon den periodischen Kometen sind als besonders erwähnens-
wert der Halleysche, der Bielasche und der Enckesche mit Um-
laufszeiten von 76,37, bzw. 6,6 und 3,3 Jahren.
Eigentümlich sind die Vorgänge, die sich bei Annäherung
des Kometen an die Sonne in ihm abspielen. Zuerst erscheint
er als ein mattleuchtender Nebelfleck; er wird immer glänzender und
leuchtender, je mehr er sich der Sonne nähert. Es beginnen ge-
waltige Umwälzungen in seinem Innern, und vom Kopfe werden
leuchtende Massen ausgestoßen, die meist zur Sonne hin gerichtet
sind. Allmählich biegen sie um und bilden auf der der Sonne ab-
gewendeten Seite den Schweif.
Auf Grund dieser Beobachtungen und spektroskopischer Unter-
suchungen ist man zu folgender Annahme über das Wesen der
Kometen gekommen. Der Kern besteht aus kosmischen Körperchen,
die in der Sonnenferne in der Kälte des Weltenraumes mit einer
Eiskruste umgeben sind. In der Sonnennähe beginnt das Eis zu
schmelzen, und auf der ihr zugekehrten Seite kocht es zuletzt. Der
Dampf drängt unter gewaltigem Drucke auf die festen Körper
nach außen, der Sonne zu. Durch die Reibung ist Elektrizität er-
zeugt worden, dieselbe, die auf der Sonne durch ähnliche gewaltige
Revolutionen entstanden, ist. Gleichnamige Elektrizitäten stoßen sich
ab; darum biegen die Dämpfe allmählich von dcr Sonne ab und
bilden den Schweif.
Die Sternschnuppen, jene Lichtfunken, die in hellen Nächten
plötzlich aufleuchten, sich schnell fortbewegen und nach kurzer Zeit
verschwinden, gehören nicht unserer Erde an, sondern sind kosmischen
Ursprungs. Ihre Zahl ist sehr groß, täglich bis 10 Millionen.
Ihre größte Häusigkeit ist gegen 3 Uhr morgens. Nach neueren
Untersuchungen leuchten sie in einer Höhe von 180—150 km auf
und erlöschen in 90—100 km Höhe.
Besonders helle derartige Erscheinungen, die zuweilen auch am
Tage gesehen werden, heißen Feuerkugeln; sie treten plötzlich aus
einem kleinen hellen Wölkchen hervor, leuchten in weißem, oft auch
rotem und bläulichem, selten in grünem und gelbem Lichte, zerplatzen
vielfach mit donnerartigem Getöse und sallen als Meteorsteine
oder Aerolithe auf die Erde herab. Der größte Meteorit liegt
in Ungarn und wiegt 250 kg. An dem meteoritischen Ursprung
des gewaltigen, 25 000 kg schweren Blockes von gediegenem Eisen
an der Nordwestküste Grönlands, den Nordenskiöld 1870 entdeckte,
wird neuerdings gezweifelt.
Man unterscheidet Stein- und Eisenmeteoriten. Die
ersteren bestehen zum Teil aus solchen Mineralien, die auch auf der
Erde gefunden werden. Die Eisenmeteoriten enthalten über 90 °/o
Eisen, außerdem Nickel, Kobalt, Phosphor, Schwefel, Chrom und
deren Verbindungen; sie sind kristallinisch und zeigen auf einer ge-
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— 34 —
einem bestimmten Orte nur etwa 9 sichtbar; unter diesen aber ist
nur etwa alle 200 Jahre eine total. In Deutschland findet die
nächste totale Sonnenfinsternis am 7. Oktober 2135 statt; doch schon
am 17. April 1912 wird man das Schauspiel einer ringförmigen
Sonnenfinsternis haben.
Erscheinungen bei einer Sonnenfinsternis. Bei einer Parti-
ellen Sonnenfinsternis ist die Abnahme des Tageslichts für das
bloße Auge nicht besonders merklich und wird erst dann auffallend,
wenn nur noch ' ein kleiner Teil der Sonnenscheibe unbedeckt ist.
Mit geschwärzten oder dunkelfarbigen Gläsern kann man das
Vorüberziehen der dunklen Mondscheibe vor der hellen Sonnenscheibe
gut verfolgen.
Sobald bei einer totalen Sonnenfinsternis der letzte Sonnen-
strahl hinter der dunklen Mondscheibe verschwindet, tritt eine über-
raschende, fast beängstigende Dunkelheit ein; sie würde vollständig
sein, wenn nicht der Reflex der seitlich einfallenden Sonnenstrahlen
durch die Atmosphäre sowie die aufleuchtende Korona ^ sie einiger-
maßen abschwächte. Die helleren Sterne leuchten auf, die Tiere
werden unruhig, die Nachtvögel kommen hervor, und die für die
Dunkelheit empfindlichen Pflanzen schließen ihre Kelche. Die
Temperatur erniedrigt sich, die Feuchtigkeit der Luft nimmt zu, und
es erhebt sich nicht selten von W her ein leichter Wind, der durch
die fortschreitende Abkühlung der Luft veranlaßt wird, der Finster-
niswind. Die dunkle Mondscheibe erscheint mit einem blendend
weißen, zuweilen unregelmäßig gestalteten Ring von gleichförmiger
oder strahliger Struktur: der Korona, welche sonst nicht sichtbar
ist, weil sie von dem Sonnenlicht selbst überstrahlt wird. An
einzelnen Stellen des Mondrandes flammen rötliche Hervorragungen
auf, oft hörnerartig umgebogen, die Protuberanzen^, Gas-
Eruptionen aus dem feurigen Innern des Sonnenkörpers von
einer unsere Vorstellungen weit übertreffenden Mächtigkeit. Auf
Punkten mit freier Aussicht hat man wiederholt den Mondschatten
von W her herannahen und kurz vor Schluß der Totalität aus
derselben Himmelsgegend das Sonnenlicht herkommen sehen.
Der Aalender.
Der Ausdruck Kalender bezeichnet sowohl die bei den einzelnen
Völkern verschiedene Einteilung der Zeit nach Jahren, Monaten
und Tagen, als auch das Verzeichnis der nach Wochen und
Monaten geordneten Tage des Jahres. Calendae hieß bei den
Römern jeder erste Monatstag, abgeleitet von dem Zeitwort
calare == ausrufen, weil in Rom der Neumond eines jeden
Monats durch einen Priester öffentlich ausgerufen wurdet
* Seite 47. 2 Seite 46.
3 Den 15. März, Mai, Juli und Oktober nannten sie die Iben.
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kommt es, daß uns etwa nur ^/? der gesamten Mondoberfläche immer
unsichtbar sind.
Die Oberfläche des Mondes läßt bei Vollmond mit bloßem
Auge helle und dunklere Flecken unterscheiden. Die helleren wurden
früher als Landmassen, die dunkleren als Meere bezeichnet. Doch
mußte die Vorstellung von Meeren schwinden, seitdem sich mit aller
Bestimmtheit ergeben hat, daß dem Monde eine Atmosphäre und
damit auch das Wasser fehlt.
Wäre eine Atmosphäre vorhanden, so müßten
1. die Ränder des Mondes uns verwaschen erscheinen,
2. die Schatten auf der Mondscheibe grau und nicht schwarz,
wie es in Wirklichkeit Ist, sein; es müßte
3. das Licht der Fixsterne, die unmittelbar neben dem Monde
stehen, eine Brechung und Lichtschwächung erfahren.
Man hat jedoch auf der Mondoberfläche die Bezeichnung der
dunklen Stellen als Meere beibehalten, wie dies auf jeder Mond-
karte^ zu ersehen ist, da in der Tat die grauen Partien verhält-
nismäßig eben, die helleren in der Regel gebirgig sind. Auch die
hellen Punkte, welche durch ein Fernrohr gesehen aus dem asch-
grauen Lichte des Mondes auftauchen, sind die Spitzen der Berge,
die von dem vollen Lichte der Sonne beschienen werden.
Als Grundform aller Oberflächengebilde hat man einen kreis-
förmigen, geschlossenen Wall, der eine konkav geböschte Tiefe um-
schließt, erkannt. Sofern der Wall einen Durchmesser von 2 bis
zu 10 Ml. aufweist, spricht man von Ringgebirgen; größere Bildungen
nennt man Wallebenen, kleinere Rillen und Gräben. An den Rändern
der Wallebenen ziehen gewöhnlich vielfach zusammengesetzte Gebirge
hin, die aber nicht mit den Kammgebirgen der Erde zu vergleichen
sind, in der Regel aus einer Reihe von Bergzügen bestehen. Gleich-
wohl hat man ihnen den Namen unserer Erdgebirge beigelegt. Die
Ringgebirge find geschlossener und überragen den Wall nur wenig.
Hinter seiner Höhe bleiben stets die Zentralberge zurück, welche in
der Mitte und am tiefsten Punkte des steil abstürzenden Innern
sich erheben. Die größte Höhe erreichen die Einzelberge. Man
hat (mit Hilfe des Schattens) Mondberge bis zur Höhe des Mt.
Everest unserer Erde gemessen, welche Höhe in Anbetracht der
verhältnismäßigen Kleinheit des Mondes als ganz erstaunlich
gelten muß.
Durch Ebenen, auch durch Gebirgssysteme ziehen schmale, tiefe
Furchen, die bei Vollmond als glänzende Lichtlinien, bei schräger
Beleuchtung als dunkle Streifen erscheinen; man nennt sie Rillen
und hat bis gegen 800 aufgefunden.
1 Wohl in jedem größeren Schulatlas ist eine solche enthalten.
Wulle, Mathematische Erdkunde und Kartenentwurfslehre. 4
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104
Iii. Eine Reise um die Erde.
ist die Stadt noch keine 5)0 Jahre
alt, und die meisten dieser ameri-
kanischen Städte sind ganz juug, erst
durch die Einwanderung so schnell
emporgewachsen, während bei uns
manche kleine Stadt ihre 800 Jahre
zählt. Riesenhäuser mit 10—20, ja
noch mehr Stockwerken sehen wir in
der innern Stadt.
5. Am Abend des 12. Juli nimmt
uns der Zug der Pacific jpassisikj-
Bahn auf. Das Wort bedeutet
„still", und damit werden die Bahnen
bezeichnet, die vom Atlantischen nach
deni Stillen Ozean führen. Drei
Tage und vier Nächte sollen wir im
Zuge eingesperrt sein, um eine Strecke
zurückzulegeu, die länger ist als die
Entfernung zwischen New Dork und
London. Eine schöne Aussicht. Aber
eiu Einblick in die ..Palastwagen"
(f. Fig. 46, S. 105) beruhigt uns.
Da drinnen kann inanspazieren gehen,
schreiben, essen, trinken, zu Bette gehen
und baden. Mit 90 km in der
Stunde, einer Geschwindigkeit, die
aus wenigen Bahnen in Europa er-
reicht oder gar übertrossen wird, saust
hier im ebenen Lande der Zug in die
Dunkelheit hinaus. Wärterhäuser und
Wärter giebt es nicht. Die Brücken
sind zum Teil aus Holz gebaut und
seheu vou weitem aus wie eiu Gerüst
aus Streichhölzern. Meistens geht
es glücklich hinüber, bisweilen aber
auch uicht. Menschenleben werden
hier nicht so sorgfältig geschont wie
in Deutschland.
6. Bisher haben endlose Stop
pelfelder den Zug begleitet. Hier
reifen bis zum Juni die unermeß-
liehen Hafer- und Weizenernten;
Dampfpflug und Dampfmäh-
inaschine haben hier gearbeitet, und
da der Boden auch noch billig ist,
so können die Kornmassen zu so
geringen Preisen nach Europa ge-
bracht werden, daß unsere Bauern
' neben jenen ihr Korn nur mit ge-
ringen, Nutzen verkaufen können. Die Ackerfelder halten auch noch eine Zeit
lang an, nachdem wir über die große, trübe Wasserinasse hinüber sind, den
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TM Hauptwörter (200): [T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
Extrahierte Ortsnamen: London Europa Deutschland Europa
Einleitung.
Entstehung der Erde und ihrer Oberstäche/)
Nach der Kant-Laplaceschen Hypothese gehörten einst alle Körper unseres
Sonnensystems einer einzigen kugelförmigen Dunstmasse an, die sich in langsam
rotierender Bewegung befand. Dieser Nebelballen reichte in seinem äußeren Um-
fange mindestens bis zur Bahn des äußersten Planeten. Der äußerste uns bekannte
Planet ist der Neptnn, der 60v Millionen Meilen von der Sonne entfernt ist.
Demnach muß dieser Nebelball einen Durchmesser von mindestens 1200 Millionen
Meilen gehabt haben.
Die Teile der Dunstmasse verdichteten sich, und in gleichem Maße nahm die
Umdrehungsgeschwindigkeit zu, und die Umdrehungszeit wurde verkürzt, denn die
Teile, die früher einen großen Kreis zu durchlaufen hatten, legten jetzt einen klei-
neren Weg zurück. Daraus folgte eine Zunahme der Fliehkraft am Äquator.
Es entstand dort eine Aufbauschung, woraus sich infolge der Schwungkraft mit
der Zeit Teile loslösten, welche Ringe bildeten, wie wir sie heute noch am Saturn
sehen. Dieselben rissen schließlich und ballten sich zu verschieden großen Neben-
kugeln zusammen, die wir Planeten oder Wandelsterne nennen, weil sie durch die
sich entgegenstehenden Wirkungen der Flieh- und Schwerkraft in bestimmten Bahnen
um die Sonne, ihre Mutter, herumwaudelu. So ging aus dem großen Nebel-
ball nach Abtrennung aller Planeten unsere Sonne hervor. In gleicher Weise,
wie die Planeten von der Sonne, lösten sich später die Monde von den Planeten
ab. (Beschreibung des Vorganges, angewendet auf unsere Erde!) Planeten und
Monde, Kinder und Enkel, umkreisen die Souue, ihre gemeinsame Mutter, in
größeren und kleineren Bahnen und setzen auch die Bewegung um ihre eigene Achse
in der Richtung von West nach Ost fort.**)
*) Zu weiterer Orientierung über Entstehung der Erde werden die folgenden, auch bei dieser
Arbeit benutzten Bücher empfohlen:
M. Neumayr, Erdgeschichte; E. Brückner, Die feste Erdrinde und ihre Formen; Penck, Das
Deutsche Reich; A. v. Reichenbach, Kleines Gemälde der Welt; Haas, Sturm- und Drang-
Periode der Erde; Hintze, Die Schöpfung der Erde; Senft, Wanderungen in das Reich der
Steine.
**) „Auf sehr schöne Weise gelang es dem französischen Gelehrten Plateau, den Werdeprozeß
unseres Sonnensystems gleichsam im Wasferglase zu wiederholen. In ein mit Wasser gefülltes
Gleis, dem er vorher durch Zusatz von Alkohol die spezifische Schwere des Olivenöls gegeben hatte,
Stecket, Prov. Sachsen. \
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TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
— 2 —
Durch Ausstrahlung der Wärme in den Weltenraum hinaus müssen die
Körper erkalten, und zwar um so schneller, je kleiner sie sind. So haben die
Monde und Asteroiden nahezu den Zustand völliger Erstarrung erreicht, während
unsere Erde au ihrer Oberfläche erkaltet, im Innern aber wahrscheinlich noch
glühend ist.
Die Urzeit.
(Archäische Periode.)
Der Erdkörper war anfangs ein im glühenden Schmelze befindlicher Ball,
welcher ohne Aufhören Gase ausstieß, so daß sich, ähnlich wie bei der Sonne,
eine leuchtende Gashülle bildete, welche sich mit dein Erdballe drehte. Bei dem
Laufe durch den Weltenraum strahlte Wärme aus, so daß sich die Gase zu einer
düsteren, mit Mineralbildungsstoffen erfüllten Duusthülle verdichteten; letztere aber
entzog wieder dem Erdkörper von seiner Oberfläche soviel Wärme, daß diese all-
mählich erstarrte und eine feste Schlackenschicht über der tieferen noch flüssigen
Glasmasse entstand. Aber noch lange Zeit blieb diese feste Rinde so heiß, daß
sämtliches Wasser über ihr Dampfgestalt behalten mußte. Nach weiterer Ab-
kühluug trat endlich ein Zeitpunkt ein, wo das erste tropfbar flüssige Wasser sich
bilden und auf der Erdoberfläche erscheinen konnte. Aber dieses erste Wasser
mußte selbst noch eine sehr hohe Temperatur haben. Es nahm nur sehr all-
mählich aus der Atmosphäre einige andere Gase in sich ans, vornehmlich Chlor-
wasserstoffgas, mit welchem es sofort begann, die eben erstarrte Erdrinde auf
chemischem Wege heftig anzugreifen. Es lösten sich in dem heißen Wasser alle
Stoffe auf, aus denen die Erdrinde damals bestand, z. B. Kieselsäure, Phosphor-
säure, Thonerde, Kalkerde, Bittererde, Kali, Natron, Eisenoxydul, überhaupt alle
Substanzen, aus denen unsere jetzige Erdrinde besteht.
Als der Sättigungsgrad des Wassers überstiegen war, mußte es die Stoffe
nach und nach ausscheiden. Zuerst war es die Kieselsäure, welche aus dem immer
noch sehr heißen Wasser als breiartige Masse ausschied, die man als „Magma"
zu bezeichnen pflegt. Hieraus entstand bei vollständiger Ausscheidung des Wassers
brachte er auf vorsichtige Weise mittelst einer Pipette einen Tropfen dieser letztgenannten Substanz.
Der Öltropfen nahm sofort die Kugelgestalt an, und jeder ferner eingeführte Tropfen vereinigte
sich mit dem ersten zu einer größeren Kugel. Nun versetzte er mittelst einer kleinen, an einer
drehbaren Achse befestigten Scheibe, welche in die Mitte der Ölkugel zu liegen kam, diese letztere
in drehende Bewegung. Wurde nun die Drehgeschwindigkeit langsam vergrößert, so erfolgte eine
Abplattung der Kugel an ihren Polen, und wenn die Rotation noch mehr beschleunigt wurde,
so löste sich ein Olring ab, welcher sich genau im Sinne des Ölsphäroides bewegte. Bei noch-
maliger Verstärkung der Umdrehungsgeschwindigkeit teilte sich diese durch die Flüssigkeit dem £)l=
ring mit, derselbe zerriß, um einzelne Kugeln entstehen zu lassen, welche die Hauptkugel uun genau
in derselben Weise umkreisten, wie vorher der Olring, sich gleichzeitig aber auch in derselben Richtung
wie erstere um ihre Achse drehten. Beim Plateanschen Experiment sind teilweise andere Kräfte
mit thätig, wie z. B. die eigentümlichen Spannungen an der Oberfläche von Flüssigkeiten, während
bei der Entstehung des Sonnensystems die Schwerkraft fast einzig und allein als centralisierende
Macht austrat. Aber Hier wie dort bleibt die Wirkung der Centrifugalkraft die gleiche."
(Haas, Sturm- und Drangperiode der Erde, I. B.)
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
Schulformen (OPAC): Kadettenanstalt, Höhere Schule
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
132
Nbschn. vii. Australien oder Polynesien.
Viertes Kapitel.
Ethnographische Verhältnisse Australiens.
§. 14. Uebersicht.
Nach §. 9. des sechsten Abschnitts gehören die Bewoh-
ner Australiens zur malayischen Race.
Ihrer Körperbildung und ihrer Sprache nach theilen
wir dieselben in drei Klassen.
1. Die Bewohner Neuhollands, Neu-Guineas und aller
Inseln, im S. des Aequators und im W. des 180 Längen-
grades; — Australneger.
2. Die Bewohner der Inseln im N. des Aequators u.
im W- des 180 L.; — Mongolische Malayen.
3. Die Bewohner von Neu-Seeland und aller Inseln im
O. des 180 L-; Hinöu-Malayen.
§. 35. Australneger.
Die erste Klasse zeigt die größte Aehnlichkeit mit der
äthiopischen Race, eine dunkle, zuweilen schwarze Hautfarbe,
bei einigen Stämmen wolliges Haar u. s. w.; — daher ihr
Name. Neuholland und Van Diemens-Insel bewohnen sie
ausschließlich; auf Neu-Guinea und den übrigen Inseln in
den angegebenen Grenzen hausen sie fast nur in den Gebir-
gen des Innern, während die Küsten mit Hindu-Malayen
besetzt sind. (Urvolk und Eingewanderte?)
Ihre Sprachen sind noch sehr unbekannt; dem An-
scheine nach sind es nicht bloß Dialekte derselben Haupt-
sprache, sondern viele völlig verschiedene.
Ihre Lebensart ist völlig nomadisch; Jagd und Fisch-
fang sind Hauptnahrungsquellen, Vegetabilien werden wenig
genossen. Sie stehen auf einer sehr niedrigen Kulturstufe
und obgleich es ihnen durchaus nicht an Fassungskraft ge-
bricht, so sind sie, ihrer Vorliebe für das ungebundene No-
madenleben halber, doch nur selten bildungsfähig. — Sie
eignen sich Trunksucht und andere Laster der Europäer, wo-
durch ihre Anzahl täglich geringer wird, leicht an, nicht aber
die übrigen Eigenschaften derselben. Wohnung und Klei-
dung sind ihnen fast fremd; das Feuer kennen sie, benutzen
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
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klination etwa 70°. Da der Inklinationswinkel mit wachsender Breite
zunimmt, so muß zwischen den beiden magnetischen Polen eine Linie
vorhanden sein, wo die Nadel horizontal bleibt, also keine Inklination
stattfindet. Diese Linie heißt der magnetische Äquator. Er steigt in
Ostafrika und Südasien bis auf 10° n. Br. und senkt sich in Süd-
amerika bis auf 15° s. Vr. Der Betrag der Deklination erleidet
tägliche Schwankungen, ferner solche von 26 tägiger Dauer (die mit
der Dauer einer Achsendrehung der Sonne zusammenfallen), von etwa
11 Jahren (Periode des Auftretens der Sonnenflecken) und endlich
auch säkulare Schwankungen.
Mit den Schwankungen der Magnetnadel fällt das Erscheinen
der Nordlichter^ zusammen. Sie werden angesehen als Äußerungen
elektrischer Ströme. Indem die Erde, dieser gewaltige Magnet, rotiert,
entstehen elektrische Ströme; am'äquator steigt die Elektrizität, die
positive, in die Höhe, fließt nach den Polen ab und verdichtet sich auf
allmählich engerem Räume, bis sie in höheren Breiten sich mit der
in der Erde enthaltenen negativen Elektrizität „in der Form des
schwach aufflackernden Glühlichts" ausgleicht.
L. Tie Gesteinshülle^.
Erdgeschichte.
Die Gestalt der Erde bezeugt die Weise ihrer Entstehung. Die
Abplattung an den Polen und die Ausbauschung am Äquator als
Folge der Achsendrehung der Erde deutet darauf hin, daß die Erde
sich ursprünglich in einem plastischen und zwar, wie allgemein an-
genommen wird, in einem glühendflüssigen Zustande befunden
habe^. Durch Ausstrahlung in den kalten Weltenraum bedeckte sich
die Oberfläche mit einer Erstarrungskruste; auf dieser verdichtete sich
das Wasser, welches bis dahin in Dampfform die Atmosphäre an-
gefüllt hatte, und begann seine chemische zersetzende und auflösende
Tätigkeit auf den festen Felsgrund auszuüben. Durch Wölbungen,
Faltungen, Einbrüche entstanden auf der Oberfläche der fortgesetzt
schrumpsenden Erde das trockene Festland und die Becken der Meere,
die Gebirge und Niederungen, und nun übte das Wasser auch seine
mechanische Tätigkeit aus, indem es in seinem Kreislauf das Fest-
land gliederte und die aufgelösten Festlandsteile nach dem Ozean
führte', in welchem sie sich als feiner Schlamm niederschlugen,
allmählich zu Gesteinen erhärteten und im Lauf der Zeiträume von
1 Vgl. den Abschnitt: Das Nordvolargebiet! 2 Credner, Elemente der Geologie. Hann, Hoch-
stetter und Pokorny, Allgemeine Erdkunde, Ie. Abt., Die feste Erdrinde und ihre Formen von Ed.
Brückner. 3 Es ist dabei gleichgültig, ob wir uns den glühendfliissigen Erdball aus einem glühenden
Urnebel durch Abkühlung entstanden denken <Kant-Laplacesche Hypothese), oder durch Zusammenstoß
und Zusammenballung von Meteoriten, die durch die Hitze des Anpralls zusammenschmolzen.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Personennamen: Pokorny
Extrahierte Ortsnamen: Ostafrika Süd-
amerika Polen Dampfform