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1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. uncounted

1911 - Magdeburg : Creutz
Creu^'fche Verlagsbuchhandlung in Magdeburg. In neuer, verbesserter Auflage erschien: Schulroandkarfc der Prooinz Sachten oon Cduard öaebler. Mohttab 1 : 175000. — format-Gröije 170 cm breit, 182 cm hoch. Preis: Unaufgezogen M. 12.—; aufgezogen auf Heinroand mit Stäben, mit Wachstuchfchut3 und Riemen.....Hl. 18.— Wenn schon der Name des Herausgebers die vorzügliche Kartentechnik obiger Wandkarte oerbürgt, so hat sich der Meister bei dieser Karte geradezu selbst über- troffen. Ein buchstäblich plastisches Bild in milden, sanft abgetönten Farben läßt jedes wissenswerte geographische Moment scharf hervortreten; ein ziemlich großer politischer Karton in der unteren rechten Ccke läßt auch die politische Gestaltung der Provinz zur vollen (Zeltung kommen. Die Genauigkeit der Karte ist hervorragend. Wir haben in unserer Lehrmittel-Ausstellung die in Frage kommenden Karten der Prooinz .Sachsen zum Vergleich nebeneinander gehängt; der Fortschritt unserer Gaebler'khen Karte ist geradezu in di? Augen springend! — Alle Schulmänner, welche die Karte bisher gesehen haben, lind von ihr entzückt und einig in der Schlußfolgerung: Die Gaebler'sche Karte der Prozinz Sachsen ist die beste! — Sie ist auch die größte. Keine Schule wolle eine Wandkarte der Prooinz Sachsen kaufen, ohne die unsere gesehen zu haben! Wir sind des Erfolges gewiß und stellen, wo Bedarf oorliegt, gerne ein Exemplar oorher zur Ansicht zu. Der schnelle Abfatj der ersten Auflage redet mehr als jede weitere (Empfehlung. Schulroandkarte der Umgegend von Magdeburg oon Cduard öaebler. 5ormat-Grö§e 152 cm breit, 156 cm hoch. Preis: Unaufgezogen Hl. 15.—; aufgezogen auf Leinwand mit Stäben und patentierter Schutzvorrichtung.....Hl. 22.— Für die fieimatskunde der im Magdeburger Lande domizilierenden Schulen ungemein wichtig! Die Ausführung der Karte ist, wie es vom Gaebler'ichen kartogr. Institute nicht anders zu erwarten war. vorzüglich gelungen und hierorts haben sämtliche Schulen darauf subskribiert. Mögen die Schulen dieses Bezirkes- lieh nicht dieses vorzügliche Hilfsmittel für die Heimatskunde entgehen lassen.

2. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 11

1911 - Magdeburg : Creutz
K. Geschichtliches. 11 Das Eigentum der Stadt bringt Geld ein (Pachte Miete). Außer- dem sind die Einwohner verpflichtet, Steuern zu zahlen. Bon diesen Einnahmen deckt der Magistrat alle Ausgaben der Stadt, z. B. sür Bauten, Straßen und Gehälter. Die Stadtverordneten haben bei vielen Dingen, z. B. überall, wo Geld zu zahlen ist, dem Magistrate ihre Zustimmung zu erteilen. Sie unterbreiten dem Magistrate die Wünsche und Beschwerden der Ein- wohner. Manche Verwaltungsgeschäfte überträgt der Magistrat be- sonderen Beamten. So überwacht die Baupolizei die Erbauung der Häuser, der Brandmeister das Feuerlöschwesen, der Schulvorstand das Schulwesen usw. Für die Sicherheit und Ordnung bei Tag und Nacht sorgt die Polizei. An ihrer Spitze steht in großen Städten der Königliche Polizeipräsident, in kleineren der Bürgermeister als Polizei- Verwalter. Bei gewissen Angelegenheiten, z. B. Brückenbauten und Stadterweiterungen, kann die Stadtbehörde nicht allein handeln, sondern bedarf der Zustimmung und Erlaubnis der höheren Behörde, die König- liche Negieruug genannt wird. An ihrer Spitze steht der Regierungs- Präsident. K. Geschichtliches. Woher hat unser Heimalort seinen Rainen? Was bedeutet dieser? Was ist über die Gründung unseres Wohnortes bekannt? Welche Sagen knüpfen sich daran? Welche Zeugen der Vorzeit sind noch vorhanden? Welchen Zwecken dienten diese? Welche geschichtliche Ereignisse knüpfen sich an unsern Ort? Welche be- rühmten Männer sind hier geboren oder haben hier gewohnt? Wodurch haben sie sich ausgezeichnet? Wie ist hier ihr Andenken geehrt? Iii. Kreis: Wa»drr»»gk» i» die »Wk Umgtliung. a) Kodenformen. Nach welcher Himmelsgegend ist der Boden eben? Welche Höhen lernten wir kennen? Wie liegen sie zum Heimatorte? Nenne einzeln liegende Erhöhungen (Hiigel, Berg)! Wo bilden die Erhöbungen Gruppen? (Hngelreihe.) Name? Hobe in m? Wie ist ihr Boden beschaffen? Wie macht der Mensch diese Höhen nutzbar? Welche Täler sind in der Umgebung? Welche verschiedenen Bodensormen lernten wir also ans unseren Wanderungen kennen? Wie bezeichnet man auf der Karte einen Hügel, einen Berg, einen Höhenzug, einen Abhang usw.? Entwirf eine Karte von der nächsten Umgebung, die die Bodensormen zeigt! (Wand- Lasel, Buch.)

3. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. uncounted

1911 - Magdeburg : Creutz
Creu^'fche Verlagsbuchhandlung in Magdeburg. ]n neuer, verbesserter Auflage erschien: Schulroandkarfe der Prooinz Sachkn oon Cduard Gaebler. Mohitob 1 : 175000. — format-Gröfie 170 cm breit, 182 cm hoch. Preis: Unaufgezogen Hl) 12.—; aufgezogen auf Eeinroand mit Stäben, mit Wachstuchfchut3 und Riemen.....Hl. 18.— Wenn schon der name des Herausgebers die vorzügliche Kartentechnik obiger Wandkarte oerbürgt, lo hat sich der Meister bei dieser Karte geradezu selbst über- troffen. €in buchstäblich plastisches Bild in milden, sanft abgetönten Sarben Iaht jedes wilsenswerte geographische Moment scharf hervortreten; ein ziemlich großer politischer Karton in der unteren rechten €cke Iaht auch die politische Gestaltung der Provinz zur vollen (Zeltung kommen. Die Genauigkeit der Karte ist hervorragend. Wir haben in unserer Cehrmittel-flusstellung die in Trage kommenden Karten der Prooinz Sachsen zum Vergleich nebeneinander gehängt; der Fortschritt unlerer Gaebler'lchen Karte ist geradezu in die Augen springend! — Alle Schulmänner, welche die Karte bisher gesehen haben, sind oon ihr entzückt und einig in der Schlußfolgerung: Die Gaebler'fche Karte der Prozinz Sachsen ist die beste! — Sie ist auch die größte. Keine Schule wolle eine Wandkarte der Provinz Sachsen kaufen, ohne die unsere gesehen zu haben! Wir sind des Erfolges gewih und stellen, wo Bedarf oorliegt, gerne ein Exemplar oorher zur Ansicht zu. Der schnelle Absatz der ersten Auflage redet mehr als jede weitere Empfehlung. Schulroandkarte der Umgegend von Magdeburg oon £duard Gaebler. format-Gröfje 152 cm breit, 156 cm hoch. Preis: Unaufgezogen Hl. 15.—; aufgezogen auf Leinwand mitj Stäben und patentierter Schutzvorrichtung.....Hl. 22.— Sur die fieimatskunde der im Magdeburger Lande domizilierenden Schulen ungemein wichtig! Die Ausführung der Karte ist, wie es vom Gaebler'lchen kartogr. Institute nicht anders zu erwarten war, vorzüglich gelungen und hierorts haben sämtliche Schulen darauf subskribiert. Mögen die Schulen dieses Bezirkes sich nicht dieses vorzügliche Hilfsmittel für die Heimatskunde entgehen lassen.

4. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. V

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Vorwort. Der Schüler soll seine Heimat lieb gewinnen. Er mutz daher den heimatlichen Soden mit dem darauf flutenden Kulturleben kennen lernen. Die natürliche Grundlage dieser Kenntnis bildet die Geologie. Denn von dem geologischen Kufbau der heimatlandschaft sind die Form und Beschaffenheit der Boden- oberfläche, die Menge, Verteilung und Krt der Quellen, die größere oder geringere Fruchtbarkeit, die wirtschaftlichen und Besiedelungsverhältnisse abhängig. Ein heimatkundlicher Unterricht, der Interesse wecken und geistbildend sein soll, kann deshalb der Geologie heute nicht mehr entbehren. Diese ist in erster Linie geologischer Anschauungsunterricht. Die Schüler suchen auf den Schulausflügen die geologischen Erscheinungen in der heimatlichen Flur, in der Kies- und Lehmgrube, in Steinbrüchen, an Talgehängen und Flußufern auf und sammeln die wichtigsten Gesteine. Sie werden angeleitet, geologische Werdevorgänge der Gegenwart an der Regenpfütze und Straßenrinne, am heimatlichen Bache, Flusse oder Teiche, Vorgänge der Gesteinsbildung und -Zerstörung durch lvitterungseinflüsse zu beobachten und selbst einfache geologische versuche im Standglase anzustellen. In der Voraussetzung eines gründlichen geologischen Anschauungsunterrichts und gestützt auf eigene Erfahrungen habe ich es gewagt, in vorliegender Heimatkunde weitergehende geologische Belehrungen, für die der behandelte Stoff die Anschauung bietet, zu geben. Selbstverständlich sind nur die charakte- ristischen Züge der Geologie berücksichtigt, und zwar in einer Form, die dem geistigen Standpunkte der Schüler angepaßt ist. Der heimatkundliche Stoff ist streng nach natürlichen Landschaften angeordnet und innerhalb jeder Landschaft in ein Landschaftsbild und Kulturbild gegliedert. Die Kulturgeographie ist überall stark betont worden, aber immer im ursächlichen Zusammenhange mit der Beschaffenheit und Form des Bodens, der Bewässerung, dem Klima, der pflanzen- und Tierwelt der Landschaft. Die Volkskunde wurde gleichfalls berücksichtigt, damit die Schüler nicht nur das Land, sondern auch die Leute kennen lernen. Zahlreiche Volks- sagen sind an passenden Stellen eingeflochten worden. Da bei der Behandlung der Lehrstoffe aus den natürlichen Verhältnissen der Landschaft die kulturgeographischen Verhältnisse abgeleitet werden, wurde zumeist die entwickelnde Darstellungsform gewählt. Wo die Eigen-

5. Friedr. Bosses kleine braunschweigische Landeskunde für Schule und Haus - S. 102

1914 - Braunschweig [u.a.] : Wollermann
102 Frühgeschichtliches. wohl aber die in unseren Museen anfgespeicherten Sammlungen und gewisse uralte Grabmäler nebst dem, was die Geologie über die Entstehung und Veränderung der Erdobersläche lehrt. Erst als die gewaltigen Gletschermassen, die in der früheren Eiszeit die norddeutsche Ebene bedeckten, geschmolzen waren und eine reiche Pflanzen- und Tierwelt sich ausgebreitet hatte, in der Zeit des Diluviums, trat der Mensch in unserer Gegend auf, anfänglich als wilder Jagdnomade lebend. Zeugnisse jener Urzeit des Menschen sind namentlich Funde von Tieren und Feuersteingeräten, die man bei Thiede, in der Baumanns- und Hermannshöhle des Harzes und anderswo gemacht hat. Zahlreichere Spuren von menschlichem Dasein begegnen uns in der Zeit des Alluviums; jetzt befindet sich der Mensch im sog. jüngern Steinzeit- alter: weit besser als früher versteht er die Kunst, Steingeräte, zumal solche aus Feuerstein, zu verfertigen. Besonders an der Schunter und der Wabe hat man Tausende von Pfeil- und Lanzenspitzen, Äxten, Beilen, Messern, Kratzern, Schabern und Pfriemen aufgefunden. Grabdenkmäler groß und klein, Kisten- gräber und Hockergräber, die man entdeckt hat, lassen die Kraft und Kunst- fertigkeit des damaligen Menschen nicht gering erscheinen. Man darf an- nehmen, daß er nicht bloß Tiere erjagte, sondern auch schon Haustiere, wie Hunde, Rinder, Renntiere, Pferde, Urochsen, züchtete und sich auf ein- fachen Ackerban verstand. Weitere Massen von Fundgeräten, die man in den Museen aufbewahrt, erkennt man als der Bronzezeit angehörig. Außer Waffen und Geräten aus Erz wurden, ebenso verziert wie diese, zahlreiche Aschen- urnen mit Überresten verbrannter Leichen ausgefunden, zuweilen ganze Friedhöfe solcher, woraus man schließen darf, daß damals die Menschen schon seßhafter geworden waren und dichter zusammenwohnten. Zuletzt kommt die Zeit der eisernen Geräte, die Eisenzeit. Die Bewohner unserer Gegend sollen der- gleichen erst auf dem Wege des Tauschhandels von den Kelten erhalten haben, bis sie die Kunst lernten, sie selbst herzustellen. Zeugen der vorgeschichtlichen, zum Teil aber auch der geschichtlichen Zeit sind endlich die Burgwälle, wie man sie in den Lichtenbergen, am Oder, am Elm und sonst entdeckt hat. Dagegen sind von dem Eindringen der Römer bei uns außer einer kleinen Anzahl Münzen und dem berühmten Hildesheimer Silberfunde wenige Spuren geblieben. 2. Frühgeschichtliches. Daß vor den Germanen etwa Kelten in unserm Lande gelebt haben, ist nicht wahrscheinlich. Der erste Stamm, der nach dem Zeugnis der Geschichte in den Harz- und Wesergegenden wohnte, waren dieselben Cherusker, die unter ihrem Heerführer Armin i. I. 9 n. Ehr. die Röiner besiegten und dadurch Nordwestdeutschland auf Jahrhunderte von Fremdherrschaft retteten. Die Cherusker selbst wurden später von einem andern Germanenstamme, den südlich wohnenden Chatten, unterworfen. Im übrigen werden uns die Angrivarier, Fosen und Langobarden als Stämme genannt, die das Land zwischen Weser und Elbe bewohnten, von denen aber die letzteren später nach Italien auswauderten. Die übrigen nahmen, nach-

6. Friedr. Bosses kleine braunschweigische Landeskunde für Schule und Haus - S. 104

1914 - Braunschweig [u.a.] : Wollermann
104 Volkskundliches. der gemischten Art angehört; von der kleineren Hälfte betragen die Blonden (der echt germanische Bestandteil, 32°/0) mehr als das Doppelte der Braunen (140/0). Die Blonden sind wieder hauptsächlich in Norddentschland vertreten und zwar mit 34—43°/0 aller Bewohner; im Lande Braunschweig beträgt diese Zahl 410/0; die aus Blonden und Braunen bestehenden Mischlinge machen hier 510/0 aus, während der dunklen Art nur etwa 7°/0 ange- hören. Das Braunschweiger Land liegt säst ganz im Gebiete der niederdeutschen Mundarten; auch die Wenden haben das Plattdeutsche angenommen und nur gewisse eigentümliche Ausdrücke (z. B. Döns — Stube, Butze — Schlaf- stelle) beibehalten. Nur das Oberharzgebiet ist durch die dort wohnenden Bergleute erzgebirgischer Herkunft mitteldeutsch. Das Niederdeutsche (Platt- deutsche) unterscheidet sich vom Mittel- und Oberdeutschen hauptsächlich da- durch, daß es die im übrigen Deutschland im siebenten Jahrhundert ein- getretene Lautverschiebung nicht mitgemacht hat: Nd.: twei, Water, sitten, slapen, maikeu. Hd.: zwei, Wasser, sitzen, schlasen, machen. Das Stammland der niederdeutschen Mundart ist das Gebiet w. der Elbe. Nördlich der Aller wird mi, di, südlich mek, dek (mik, dik) ge- sprochen. Innerhalb uusers Gebietes zieht wieder die Oker eine Grenze, sofern ö. einfache Stimmlaute (hüs, hliser, min), w. Doppelstimmlaute (hius, hu'ser, me’n oder meu’n oder mu'n) gesprochen werden. Probe der ost- fälischen Mundart: En Buer harre ne Klucke sitten un sä tau [teuer Frue: „Vorgitt man niche, dat'e taur rechten Tiet nahekiekest, bei Kuiken mört in twei Da'en ut- komen." Dat höre sien lüttje Junge, dei könne de Tiet nich aftäuben, bet se utkeimen. Hei namm ne Knöppnatele, gunk in'n Stall, saug de Klucke von'n Neste un sä nu bi sick sülwest: „Wenn se in twei Da'en utkrupen künnt, denne mött se doch huite all quiken." Hei horke, aber höre nist. „An'n dicken Enne sitt de Kopp, sejjt mien Ba'er, wenn ick se dor saun lüttjich betten prickele, denne sau weret se wol quiken, un dat scha'et ne ja nist." Damidde namm’e ein Ei na'n andern ut'n Neste, stok'r an'n dicken Enne rinter un heilt et denne an't Ohr, höre awer nist. Nein einzig Kuiken kämm te queeke, alle warren se dote. — Sau ar düsse Junge sünd dei Luie, dei ut öhren Kindern all Wunderkinder maken willt, wenn se knappe ut der We'e kieken künnt. Se willt se tau fräu vullproppen nrit Klaukheit, un et ward'r öhr Leweda'e nist nt. (Th. Reiche) Bis zur Reformation war das Niederdeutsche innerhalb seines Bereiches allgemein gebräuchlich; erst durch das Vorbild Luthers in seiner Bibel- übersetzung und in seinen Schriften, dem die Prediger folgten, daneben auch durch den Einflnß der kaiserlichen Kanzlei und der großen Druckstätten wurde bis 1600 allmählich das Hochdeutsche ans der Kanzel, auf den Lehrstühlen, beim Gericht und in den Büchern herrschend. Noch 1628—58 predigte Johann Spring in Scheppau bei Königslutter plattdeutsch. Seit 1524 er-

7. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 55

1912 - Breslau : Hirt
Rodin, Hildebrand, Lederer, Meunier, Klinger, Stuck. 55 102. Max Klinger, Athlet. (Phot. (. A. Seemann.) 103. Fr. Stuck, Athlet. Statuette. (Phot Hanfstaengl.) 3rt der Plastik des modernen Frankreich und des verwandten Belgien stellen Rodin und Meunier gewissermaen zwei Pole dar. Constantin Meunier entdeckte, nachdem Millet den Landarbeiter in die Malerei eingefhrt hatte, seinerseits im belgischen Kohlengebiet zuerst den Bergarbeiter fr die Plastik und gab dann auch andere Menschen der schweren krperlichen Arbeit samt all den Spuren, die sie ihnen leiblich und geistig auf-prgt, mit packendem Realismus wieder. Seine Statuette Der Mher" (101) ist in der Er-fassung des fruchtbaren Moments" und in der Fhrung der Umrisse nur mit Myrons Diskobol (Iv 57) vergleichbar. Auguste Rodin verbindet mit der Kraft psychologischer Auffassung die Kunst, den ganzen Leib des Menschen bis in die Finger- und Fuspitzen, ja bis in die Oberflche der Haut hinein seine Seele aussprechen zu lassen (98). (Es ist, als ob dieser komme des premiers temps", bisher im Traumleben Befangen, eben erwachte und sich auf die ungeheure Lebensaufgabe besnne, die der ersten Menschheit auferlegt ist. So wird er zum Sinnbild dieses Zeitalters selbst. Unter den Deutschen nimmt Adolf Hildebrand das Problem wieder auf, an dem einst die griechische Kunst groß wurde (99). (Er verzichtet bewut auf jedes Motiv, um zunchst nur die einfache, ruhige (Erscheinungsform des Typus Mensch zu geben, und zwar die, welche die besondere stoffliche und statische Natur des Marmors erfordert. (Er stellt ihn einmal in seiner ganzen Schwere auf den (Erdboden, zweitens holt er ihn wieder, mit eigner Hand den Meiel fhrend, aus dem Block heraus: nur so, im Marmor selbst empfunden, erhlt die Oberflche die weiche, durchsichtige Modellierung. Realistischer wirkt Hugo Lederers Fechter (100), der vor der Mensur seine Klinge prft, meisterhaft auch durch die kraftvolle Silhouette. Den mnnlichen Krper in hchster Kraftanspannung zeigt Franz Stucks, des Niederbayern, Athlet (103), der eine schwere Kugel stemmt. Ein Universalgenie ersten Ranges, Radierer, Mater und Bildhauer zugleich, ist der Leipziger Max Klinger (102). Fr den athletischen Krper in der Ruhe fand er ein ebenso natrliches wie knstlerisch wirksames Motiv: sein Athlet legt die Hnde inemanbergefaltet auf den Hinterkopf und entlastet so die noch heftig arbeitenden inneren Organe.

8. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 23

1912 - Breslau : Hirt
44. Den fnf klugen Jungfrauen mit Christus werden die fnf trichten Jungfrauen mit dem Verfhrer gern alsportal-figuren gegenbergestellt. Der Fürst der Welt" mit derber, pfiffiger, des Erfolges sicherer Mienebietet dertrichteniung-frau mit spitzen, eckigen Bewegungen das Symbol der Ver-fhrung, den Apfel, an. Sic hat die umgestrzte Lampe auf den Boden gesetzt und lchelt schon halb gewonnen. Die Biegung des Krpers, der das Gewand folgt, verrt hier ebenso den Mangel an Widerstandsfhigkeit wie die harten Steilfalten bort berlegene Willensstrke. Der bertriebenen Vorliebe derhochgotik fr die Vertikale folgt naturgem auch die Plastik, zumal sie in der Regel in engster Verbinbung mit der Architektur auftritt. Das Streben nach Vergeistigung fhrt hier (45) fast zur Verneinung des Krperlichen. Die triumphierende Ekklefia, durch Krone, Kreuzesfahne und Kelch gekennzeichnet, 44. Verfhrer und trichte Jungfrau. Straburger Mnster, schaut mit ernstem, Vorwurfs- 45. Kirche und Synagoge. Portalfiguren vom Straburger Mnster. 13. Jahrhundert. (Phot. Manias & Co.) vollem Blicke hinber Zu der 13- Jahrhundert. berrounbenen Gegnerin, die, eine Binbe vor den Augen, die zerbrochene Lanzenfahne in der Rechten, I sind die edlen, lockenumwallten Kpfe mit der hohen schmalen Stirn, beschmt ihr Antlitz von ihr weg zu Boden senkt. Wunderbar fein | Der realistischen Auffassung von 44 steht hier eine ideale gegenber.

9. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 168

1912 - Breslau : Hirt
168 Das Reich von 1440 bis 1517. 94. Whrend sich jedoch in Italien das Interesse der Gesellschaft knstlerischen und wissenschaftlichen Fragen in einem Grade zuwandte, wie er nie wieder erreicht worden ist, wurde in Deutschland die humanistische Bewegung nur im Westen, besonders im Sdwesten wirklich heimisch. Erasmus. Desiderius Erasmus aus Rotterdam (14661536) wurde ihr gefeiertstes Haupt; er war der berhmteste Gelehrte in Europa. Johann Reuchlin. Reuchlin aus Pforzheim (14551522) wandte sich den hebrischen Studien zu und wurde deshalb von den Dominikanern in Kln heftig angefeindet. In ihren Streit griffen die jngeren Humanisten mit der Satire der Epi-stolae obscurorum virorum ein, die das Treiben des damaligen Klerus geieln. Melanchthon. Sein Neffe war Philipp Melanchthon aus Bretten in der Pfalz (14971560), ein Phnomen an wissenschaftlicher Begabung, der an Luthers Seite eine groe reformatorische Ttigkeit entfaltete, aber wegen seines Ein-flnsses auf die klassische Bildung jenes Zeitalters auch allgemein als Prae-ceptor Germaniae galt. Der deutsche Humanismus ist im Gegensatz zum italienischen weniger knstlerischer als gelehrter Natur. Einen mehr volkstm-e Hutten, lichen Zug trugen erst die spteren Werke Ulrichs von Hutten (1488 1523), des leidenschaftlichen Publizisten, als er gegen Papst und Geistlichkeit zu Felde zog und das deutsche Volk nicht mehr wie anfangs in klassischem Latein, sondern nach Luthers Vorbild in seiner eignen Sprache fortri. Dem erhhten Bildungsbedrfnis des Volkes entsprach die Grndung Schulen und zahlreicher Schulen; die Pflege der Wissenschaften ging endgltig von der tten.' Kirche an die Universitten der, unter denen neben den lteren in Heidel-berg und Wien bald auch die neugegrndeten in Freiburg, Tbingen, Witten-berg (1502) und Frankfurt a. O. einen ehrenvollen Platz einnahmen. Die Ritter. Neben dem Brger trat der Ritter auf seiner einsamen Burg noch mehr als bisher in den Hintergrund. An Wohlstand und Bildung konnte er es jenem nicht mehr gleichtun; mancher sank zum Wegelagerer (Steg-reisritter") herab. Whrend zur Zeit der Hohenstaufen der Ritterstand das grte Ansehen im Reiche genossen hatte, war er jetzt auf den Reichstagen nicht einmal vertreten. Auch im Felde wurde er immer entbehrlicher, seit-dem Maximilian die Landsknechte ausgebildet hatte. Gegen sie, die, mit der langen Lanze bewaffnet und nach Fhnlein geordnet, im Gleichschritt an-griffen, konnten die schwergepanzerten Ritter nichts ausrichten, zumal wenn zwischen den Heerhaufen Schtzen standen, die teils noch mit der Armbrust, teils auch schon mit Feuerbchsen bewaffnet waren. Unter den Kugeln der Kanonen sanken die Mauern der Burgen in Trmmer. Aus den niederen Kreisen des Volkes ergnzten sich die Lands-knechtsheere. Hier herrschte, auf dem Lande wie in den Stdten, groe Die Bauern. Unzufriedenheit; bei den Bauern, weil sie vielfach von ihren Herren mit neuen Abgaben oder Fronden bedrckt wurden, bei dem Stadtvolk, weil es den weiten Abstand der eignen Lebenshaltung von der der reichen Brger tief empfand. Wiederholt suchten gefhrliche Bauernaufstnde den Sdwesten uusers Vaterlandes heim.

10. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 173

1912 - Breslau : Hirt
97. Karl V. und der Reichstag zu Worms. 173 Luthers Bcher verbrennen. Ein glubiger Sohn seiner Kirche, ist er trotz politischer Streitigkeiten mit dem Papste niemals an ihr irre geworden; die deutsche Reformation hatte an ihm ihren strksten und entschiedensten Gegner. Auf dem Reichstag zu Worms (1521) forderte der ppstliche Reichs zu Legat Aleander Luthers Verurteilung ohne Verhr. Da aber Karl der (i52i). Untersttzung der Stnde in dem drohenden Kriege mit Frankreich be-durfte, gab er ihrem Wunsche nach einem Verhr Luthers nach. Luther folgte der Ladung, bekannte sich vor dem Reichstag in lngerer Rede zu dem Inhalt seiner Schriften und erklrte unumwunden, da er sich weder der Autoritt des Papstes noch der eines Konzils unterwerfen knne, sondern Widerlegung aus der Heiligen Schrift oder durch klare Grnde der Vernunft fordere. Verhandlungen, die noch acht Tage lang mit ihm gefhrt wurden, hatten kein andres Ergebnis. Nach seiner Abreise erlie der Kaiser das Wormser Edikt; es forderte die Auslieferung Luthers, die Verbrennung seiner Schriften und die Unterdrckung seiner Lehre. Fr Luthers Sicherheit besorgt, hatte Friedrich der Weise angeordnet, Ath auf da er eine Zeitlang auf einem seiner Schlsser verborgen gehalten werde, brg. Luther verlebte das folgende Jahr als Junker Jrg" auf der Wart-brg, indem er den Briefwechsel mit seinen Wittenberger Freunden pflegte und in den Kampf des Tages durch Streitschriften eingriff. Zuletzt wandte er sich der bersetzung des Neuen Testaments aus dem griechischen Urtext ins Deutsche zu. Sie erschien 1522 im Druck; die bersetzung des Alten Testaments Die Bibel-wurde nach und nach 1523 bis 1534 verffentlicht. Die Bibelbersetzung et'c8un9' ist Luthers grte literarische Tat. Zwar wurde durch die Reformation, weil sie nicht in allen deutschen Landen durchgefhrt wurde, dauernd die Nation kirchlich gespalten, und bei der engen Verflechtung geistlicher und weltlicher Angelegenheiten folgte der kirchlichen Spaltung notwendig die politische (vgl. 101); anderseits hat aber Luthers Bibelbersetzung den Gegensatz zwischen Nord- und Sddeutschland gemildert, indem sie den Niederdeutschen endgltig eine hochdeutsche Schriftsprache gab. Sie hat auch in dieser Hinsicht den Grund zu der neueren deutschen Literatur und zu der Einheit des geistigen Lebens gelegt, deren wir uns gegenwrtig erfreuen. Luther hatte seiner Umbildung der kirchlichen Lehren zwei Schranken ^ermi gezogen, das Wort der Heiligen Schrift und die klaren Grnde der Ver- gcijttrt" uunft. Weit verbreitet aber waren damals Gedanken, die diese Grenzen verwarfen und unmittelbare Eingebungen Gottes, wie sie in der Bibel bezeugt vorlagen, noch immer als mglich annahmen. Die Kreise, die sich dieser Gedankenrichtung berlieen, nannte Luther Schwrmer" oder Schwarmgeister", ein Name, der den Mangel an Folgerichtigkeit in ihren Gedanken und das Willkrliche in ihren Handlungen als das besonders Charakteristische hervorhebt. Allen schwrmerischen Bewegungen ist es eigen, da sie zu Umwlzungen ohne Ma und Ziel führen und kein festes Ergebnis haben knnen. In den Schwarmgeistern sah Luther
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