Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Deutsche Geschichte - S. 210

1881 - Straßburg : Schultz
210 Verfall der franzsischen Macht. gewachsen war. Friedrich Wilhelm I, der Sohn Friedrichs I, besa einen krftigen, allen Strapazen gewachsenen Krper und eine felsenfeste Gesundbeit. die er nicht, wie die meisten seiner gekrnten Zeitgenossen, durch Ausschweifungen untergrub, sondern in harter Arbeit zum besten seines Landes sthlte. Ebenso fest war sein Charakter, der bis zur Grausamkeit hart sein konnte. Erfllt von der hohen Stellung eines souvernen Fürsten (ich stabiliere die souve-| i'ainete wie.einen rochcr jie bronzc"), war er doch im"mnde seines Herzens eine brgerliche, deutsche Natur, die allen eitlen Glanz und franzsische Hoffart, in welcher Gestalt sie sich zeigen mochte, aus tiefstem Herzen hate und verachtete. %_> und Soldaten waren die^Zielpunkte-seiner Regierung. Ersteres verschaffte er sich durch eine musterhaft geordnete, sparsame, fast geizige Verwaltung, durch Hebung des Landbaus, des Handels, der Gewerbe und der Volkse bilduny: wieder ja der eigentliche Grnder" der preuischen Volks-schule, deren Besuch ein Zwang wurde, gewesen ist. Er wollte ein fleiiges, sparsames Volk, einen gewissenhaften Beamtenstand erziehen, und da er in allen diesen Stcken durch sein Beispiel voranging, selbst alles sah und alles untersuchte, so hat er diesen Zweck voll-stndig erreicht. Sein Haushalt hatte den Zuschnitt eines wohl-habenden Brgerhauses; die Vergngungen des Knigs bestanden in der Inspektion seiner Soldaten,, den Jagden, Geschftsreisen, endlich im gemtlichen Verkehr mit einzelnen bevorzugten Offizieren und Beamten im sogenannten Tabakskollegium. Seinem reformierten Glauben war er in einfach glubiger Weise zugethan, rexigise ( Verfolgungen verabscheute er; den aus Salzburg von tfmrt Bischos vertriebenen Lutheranern schenkte er weite Landstriche in Preußen; auch die Katholiken erfreuten sich der Duldung; nur die Frei-geister hate und verfolgte er. Sein durch Sparsamkeit erworbenes Geld benutzte er zur Vergrerung und Ausbildung des Heeres, das er auf 88000 Mann brachte. Unbestritten war die preuische In-fatttene,*lnh30tt Leovold von Dessau <dem alten Dessauer"), dem Erfinder des eisernen Ladestockes, ausgebildet war, die beste Europas. Das Heer wurde Ms durch Aimmmgen, teils durch Werbungen aufgebracht; letztere wurden auch auerhalb des Landes betrieben und fhrten nicht selten zu Streitigkeiten mit den Nachbarn; eine unbarmherzig strenge Disciplin verband diese verschiedenartigen Teile zu einem wohlgeordneten Ganzen. Eine Sonderbarkeit des ? Knigs war die Vorliebe fr lange Kerle". In Potsdam unterhielt er eine eigne Riesengarde", fr die der sonst so sparsame König keine Kosten scheute. Trotz dieser groen Ausgaben hinterlie der König einen Schatz von 9 Millionen Thalern. Ein eisernes, that-krftiges, fleiiges Volk ging aus der harten Schule dieses Knigs ^ hervor. Weniger glcklich war Friedrich Wilhelm I in seiner uern Politik, da er zu offen und leidenschaftlich war. Zwar gewann er

2. Deutsche Geschichte - S. 223

1881 - Straßburg : Schultz
Friedrichs Wirken im Frieden. 223 Canada, Westindien und Ostindien gegen Frankreich und Spanien gefhrt. Daher trat Frankreich im Frieden zu Paris an England Canada und alle Inseln am Lorenzstrom, mehrere Inseln in West-Indien, seine Forts am Senegal, endlich alle seit 1749 an der Ostkste Ostindiens gemachten Erwerbungen ab. Seitdem ist England die Beherrscherin der Meere und hat in Ostindien den Grund zu einem Reiche gelegt, das bis auf die Jetztzeit die Hauptsttze seiner Macht ist. 4. Friedrich Wirken im Frieden. Auch Friedrich der Groe war unbeschrnkter (absoluter) Monarch, wie einst Ludwig Xiv von Frankreich, aber er war es in anderem i Sinne. Dies bezeugt sein berhmter Ausspruch: ..Ich bin A der erste Diener meines Staates" und die geheime Instruktion, die er beim Ausbruch des 7jhrigen Krieges in Berlin zurcklie. Da hie es: Sollte ich zum Gefangenen gemacht werden, so verbiete ich, , da man die mindeste Rcksicht auf meine Person nehme, oder sich im geringsten an das kehre, was ich etwa aus meiner Gefangenschaft schreibe. Wenn mir ein solches Unglck begegnet, will ich mich dem Staate opsern und ich will, da man mit dem Kriege fortfahre, wie wenn ich niemals.in der Welt existiert htte." Aus dieser und vielen hnlichen uerungen geht hervor, wie Friedrich der Groe seine Ausgabe als Herrscher verstand, und . er war der Charakter dazu, diese Auffassung zur That zu machen, j Seine Zeit war streng zwischen Arbeit und Erholung geteilt; dem Schlafe widmete er bis in das hchste Alter nur 6 bis 6 Stunden; selbst Krankheit und Alter hielten ihn nicht von anstrengenden Ar-beiten, von Jns^ectionsreisen in die Provinzen und zu den mili-! tmchen bungen ab. Alle Verhltnisse seiner Lnder kannte er aus eigener Ansicht; keiner seiner Unterthanen wurde vom persnlichen f Zutritt zum Könige ausgeschlossen. Wie er nach den schleichen Kriegen ununterbrochen an der Hebung des Landes gearbeitet hatte, so war es nach dem 7 jhrigen Kriege seine vornehmste Sorge, die Wunden des Krieges. zu heilen. Dieselben waren furchtbar genug-. man berechnete den Verlust an Menschenleben in Preußen auf 500000 Menschen, darunter fast 200000 Soldaten; in Schlesien waren 8000, in Pommern 6500 Huser verbrannt. 'Die Aufmerk-samkeit des Knigs umfate alle Verhltnisse seines Staates- das war, wie schon unter seinem Vorgnger, streng geregelt; unntige Bedrckungen der Unterthanen wurden gewissenhaft vermieden. In den Ausgaben herrschte Sparsamkeit bis in die I Emzelnheen; fr sich nahm Friedrich nur 190000 Thaler in Anspruch, seine Mutter erhielt 50000 Thlr., seine Brder 12000 Thlr stwe Schwestern 3 000 Thlr. Die Hauptausgaben verursachte da' ' Heer, welches teils durch Aushebung, teils durch Werbung der- 1

3. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 197

1914 - München : Oldenbourg
- *9? — ein paar Würste, Brot und Bier. Hier am Feuer ging es mitunter lustig her, die Treiber bildeten einen Kreis und schmetterten aus rauhen Kehlen das meidfröhliche Spessartlied in den hallenden Wald. Nach der Rückkehr in das Zagdschlößchen, wenn die Abendschatten sanken, hörte der Regent den Portrag seines Generaladjutanten und erledigte die laufenden Regierungsgeschäfte, worauf um 7 Uhr abends die Hauptmahlzeit mit Münchener Bier eingenommen wurde. Die anschließende Unterhaltung, durch Leibjäger Skell mit köstlichen Zithervorträgen gewürzt, denen der Regent oft bis zu einer Stunde zuhörte, hatte echt jägermäßiges Gepräge. An den Sonntagen fuhr der Regent mit kleiner Begleitung zum Gottesdienst nach weibersbrunn. während er im Hochgebirge, umklungen vom Glockenton aus tiefem Tal, vor dem Feldaltar der Messe beiwohnte, beugte er hier im schlichten Spessartkirchlein das Knie vor dem Allerhöchsten. Für die Bevölkerung war solch eine Sonntagmorgenfahrt ein festliches (Ereignis, sie bildete Spalier das Dorf entlang und namentlich die Kinder kannten keine Schranken in ihrem )ubel. Da lächelte gütig der Regent und sonnige Freude über die Anhänglichkeit der )ugend, die die Zukunft des Vaterlandes in Händen hält, erhellte seine milden Züge. Und manche Gabe an Arme und Gemeinden zeugte von seinem väterlich sorgenden Sinn. Bekannt ist die Luitpoldstiftung, aus deren Zinsen alljährlich den Kindern von Waldarbeitern in Altenbuch, Bischbrunn, Schoiibrunn und weibersbrunn 50 Mark in Gestalt eines Sparkassenbuches überreicht werden.

4. Deutsche Geschichte - S. 244

1881 - Straßburg : Schultz
244 Das bergewicht Frankreichs. heit betroffen hatte, die Verluste der Einzelnen; man berechnete den Verlust der Provinz Preußen auf 113 Millionen, den Schlesiens auf 30 Millionen Thaler*. Aber König und Volk gaben sich selbst nicht auf, und hierin lag die Rettung. Ein ernster, wrdiger Sinn erfllte vom Hofe bis in die Htte des Bauern das ganze Volk. Man suchte nicht die Schuld des Unglcks auf andere abzuwlzen, sondern man begann mit der Besserung bei sich selbst; man trug das Rachegefhl nicht zur Schau, aber bei sich dachte ein jeder nur an die Befreiung des Vaterlandes. Allen ging der König und seine edle Gemahlin als Beispiele der Einfachheit, der Fassung und Sparsamkeit voran. Allein der König that noch mehr. Er berief den Mann, der allein den Staat retten konnte, den Freiherrn von Stein, an die Spitze des Staates. Dieser groe Mann hatte ein-gesehen, da nur durch Aufhebung der Disharmonie der.stnde" und durch Sammlung aller Krfte auf das eine Ziel das Vaterland gerettet werden knne. Und demgem handelte er. Jetzt wurde die Leibeigenschaft der Bauern im ganzen Staate aufgehoben, den Stdten eine freie Verfassung gegeben, der hhere Militr- und ' dem ganzen Volke erffnet, die allgemeine Wehr- Pflicht eingefhrt, die Werbungen eingestellt. 'So "erhielt das preuische Volk die wichtigsten Rechte, welche die Franzosen sich in der Revolution erworben, aus der Hand des Knigs. Neben Stein wirkten Soldaten von Fach in demselben Sinne, vor allem Scharn-Horst, der Schpfer der preuischen Landwehr, und Gne isenan. Patriotische Männer, wie der jugendliche Greis Lebrecht von Blcher und der eiserne Jork, standen an der Spitze der Truppen, die von einem neuen kriegerischen Geiste beseelt wurden. Auch die Hebung des wissermmichm.. Sinnes wurde nicht vernachlssigt. In 1810 diesen trbsten Znken wurde die Universitt Berlin gegrndet (1810), auf welcher Männer wie Schleiermacher, Fichte und F. A. Wolf die Jugend an die harte Arbeit strengen wissenschaftlichen Strebens gewhnten, während der Turnvater Jahn" die Krper in Turnbungen sthlte und E. M. Arndt durch seine Schriften das Vaterlandsgefhl entflammte. Leider konnten alle diese Dinge von Stein nur vorbereitet, nicht vollendet werden. Auf Grund eines aufge-fangenen Briefes chtete ihn Napoleon als Hochverrter, und der erste Minister mute aus den preuischen Staaten fliehen. Er ging zuerst nach Ostreich, dann nach Rußland. Das war fr Preußen ein groes Unglck; ein zweites war der Tod der edlen Louise; 1810 sie starb gebrochenen Herzens (Juli 1810). Ganz Preußen betrauerte tief den Tod der hohen Frau. Sie hatte den Schein der Morgen- * Die Gesamtsumme, welche durch Kontributionen u. s. w. erpret wrbe, ist auf 1129 Mill. Frs. berechnet, und dennoch verlangten die Franzosen noch 150 Mill. Kriegskosten. Die abgeprete Summe berstieg den lfachm Jahresbetrag aller Einnahmen.

5. Deutsche Geschichte - S. 51

1881 - Straßburg : Schultz
Kriegswesen. Einknfte und Ansgaben. 51 genommen werden, da nicht derselbe Mann fters hintereinander ein-berufen wurde; auch richtete sich die Zahl der Ausgehobenen nach der Oertlichkeit des Krieges; so galt z. B. sr die Sachsen, da bei einem Kriege gegen Spanien und gegen die Avaren je 6 Heer-Pflichtige Männer, bei einem Kriege gegen Bhmen je 3 einen stellen, gegen die Sorben aber alle zu Felde ziehen sollten. Aber alle diese Bestimmungen waren nicht gengend, den Stand der kleineren Freien zu schtzen. Was die Zusammensetzung der Heere anbetrifft, so tritt der Dienst zu Pferde immer mehr hervor, da bei den schlechten Wegen groe und schnelle Mrsche nur von der Reiterei ausgefhrt werden konnten. Da endlich jeder Krieger seinen Lebensunterhalt aus mehrere Monate mit sich führen mute, so waren die Heereszge Karls immer von einer groen Anzahl Wagen und Karren begleitet. Das Futter fr die vielen Pferde hatten die Lnde-reien, durch welche der Zug ging, zu liefern, ebenso Wasser, Feuer und Holz. e. Einknfte und Ausgaben. Die Haupteinnahmen lieferten die sehr groen Gter des Knigs und der Zins der hrigen Leute auf diesen Gtern. Eigentliche Steuern zahlte kein Freier; wohl aber brachten die geistlichen und weltlichen Groen freiwillige Geschenke, besonders zu den groen Reichsversammlungen, eine Sitte die bald mehr und.mehr ein Zwang wurde. Bedeutend war ferner die Beute der Kriegszge, die ganz oder doch zum grten Teile dem Könige zufiel; so bemchtigte sich z. B. Karl des Schatzes der langobardischen Könige, und im Avarenkriege (s. S. 46) nahm er ein Drittel der gesamten Beute, ein zweites bergab er dem Papste, das dritte berlie er den Kriegern. Auch die Tribute besiegter Völker, wie der Slaven und des Her-zogs von Benevent, flssen in den Schatz des Knigs; so zahlte z. V. letzterer jhrlich die groe Summe von 7000 Solidi. Auerdem gehrte dem Könige ein groer Teil der Strafgelder, Brckengelder, Hafengelder und der Zlle. Er allein hatte das Mnzrecht. Auf seinen Reisen erhielt er mit seinem ganzen Gefolge Verpflegung von den Gemeinden, durch die er zog, wie auch feine Gesandten und Knigsboten dies Recht zu beanspruchen hatten. Die Ausgaben waren im Verhltnis zu den jetzigen gering, denn das Heer und die Beamten erhielten keinen Sold; letztere wurden durch Lehen und Anteil an den Strafgeldern entschdigt. Den grten Aufwand verursachte die Hofhaltung des Knigs, die uerst groartig eingerichtet war. Auer den schon oben angefhrten hohen Hofbeamten gab es hier zahlreiche Rte, Thrwarte, Quartiermeister, Jger- und Falkenmeister, Schwerttrger, Bckermeister u. s. w. Der Hof war der Vereinigungspunkt der ausgezeichnetsten Männer des Reiches; hier strmten die Gelehrten aus Spanien, Italien, Eng-lernt) zusammen; hier fanden sich Bischfe, Aebte, Grafen und Knigsboten zur Berichterstattung und Beratung ein; hier erschienen

6. Deutsche Geschichte - S. 185

1912 - Halle a.S. : Schroedel
185 Die hohen Preise erregten beim Volke viel Unzufriedenheit, Sie wurde noch grer, weil der König die Zoll- und Steuerbeamten aus Frankreich berief, wo fchon hnliche Einrichtungen bestanden. Zudem rgerten diese Fremdlinge die Leute durch ihren Hochmut und betrogen den Staat um ge-waltige Summen. In religisen Dingen dachte Friedrich milde und duldsam. Jeder gehorsame Untertan konnte nach seiner Fa^on selig, werden." Deshalb Der Alte Fritz. Nach Menzel. fanden auch solche Leute, die anderswo verfolgt wurden, in Preußen Unter-knnft. Selbst der Jesuitenorden, der damals vom Papste aufgehoben und aus den katholischen Staaten vertrieben wurde, blieb in Schlesien uu-behelligt. Am Hofe Friedrichs herrschte das Franzsische vor. Seine besten waren Franzosen. Er selbst sprach und schrieb mit Vorliebe fran-Filsch. x$u jngeren Jahren spottete er zuweilen der die arme, plumpe Sprache des deutschen Volkes. Gerade während seiner Regierung blhte

7. Deutsche Geschichte - S. 12

1912 - Halle a.S. : Schroedel
12 In ihrer groen Not hatten die Rmer alle Truppen aus Britannien zurckgezogen. Darum wurden die Bewohner bald von den ruberischen Pikten und Skoten von Norden her heimgesucht. Sie riefen deshalb die Ringeln und die Sachsen, die im heutigen Schleswig wohnten, zu Hilfe Diese setzten hinber, wurden aber aus Helfern bald Herren des Landes So gtng auch Britannien dem rmischen Reiche gnzlich verloren (449). er rs 6' Ama, die Gottesgeiel, und die Schlacht auf den Katalaunischen Feldern. 451. Um das Jahr 450 war das westrmische Reich bis ans stalten und einen Teil von Gallien durch Germanen b e f e tz t. der diese Lnder ergo sich pltzlich eine hunnische Sturzwelle. Die Hunnen hatten inzwischen als Nomadenvolk gegen siebzig Jahre in den Steppen zwischen Donau und Wolga mit ihren Herden gelebt. Da wurde mg 6er alle ihre Stmme. Trotz seiner kleinen Gestalt aemte dieser Mongole eine groe Tatkraft. Er lebte sehr einfach, und auf seinen Xilch kamen nur hlzerne Gefe. Bald zitterten Könige und Fürsten vor dem gewaltigen Manne, und die Leute nannten ihn Gottesgeiel." Attila fate den khnen Plan, fein Reich bis an den Ozean auszu-dehnen. So zog er mit einem ungeheuren Heere westwrts. Die Donau zeigte ihm den Weg. Alle Könige, auf deren Reiche er unterwegs stie, muten steh ihm unterwerfen. Bei Mainz berschritt er den Rhein. Die schnen Städte an diesem Strome wurden von seinen wilden Scharen zerstrt. Wohin der Fu feines Pferdes trat, da wuchs kein Gras mehr, sagten bte Leute. '' 1 9 Schon stand Attila mitten in Gallien. Dort aber stellten sich ihm Rmer und Westgoten entgegen. Auf den Katalannifchen Feldern bei Chalons an der Marne kam es 451 zu einer mrderischen Schlacht. Siele. Tausende fielen; auch der tapfere Westgotenknig lag unter den Toten. Aber Attila wurde besiegt und mute abziehen. ^ Mar das Abendland vor der Hunnenherrfchaft getrotz dieser Niederlage fiel Attila im folgenden Jahre in Italien etn und verwstete die Poebene. Ihre Bewohner ergriff Angst und Schrecken. Viele von ihnen flchteten auf die kleinen Inseln eines Strandsees an der Kste des Asiatischen Meeres und bauten sich dort an. So entstand die spter so mchtige Stadt Ven edi g. .der die Poebene kam Attila nicht hinaus. In seinem Heere brach nmlich eine schlimme Seuche aus. Ganze Scharen seiner Krieger sanken dahin. Deshalb trat er den Rckzug an. Schon ein Jahr spter starb er eines pltzlichen Todes. Sein gewaltiges Reich zerfiel bald, und die Hunnen verloren sich in den Steppen Sdrulands. 7. Das Ende des westrmischen Reiches. Odoaker König von Italien. 476. Die westrmischen Kaiser spielten schon lange eine hchst traurige Rolle; sie waren nicht einmal mehr Herren von Italien. Dort fhrten die Huptlinge ihrer Sldnerscharen das Regiment. Ihnen mute der Kaiser stets den Willen tun, sonst setzten sie ihn ab oder brachten ihn gar um.

8. Deutsche Geschichte - S. 87

1912 - Halle a.S. : Schroedel
87 in Norwegen, zu Wisby auf der Insel Gotland und zu Nowgorod in Rußland. Am grten war das zu Bergen. Es enthielt einundzwanzig Hfe und zwei Kirchen und beherbergte zwei- bis dreitaufend Menschen. Im Ausland war der deutsche Kaufmann fo sicher wie daheim. Tie fremde Obrigkeit schtzte ihn nach Krften. Sie forgte nicht nur fr Geleit, sie trieb sogar die sumigen Schuldner zur Zahlung an. Endlich durften die Hansen ihre Waren in den fremden Lndern ganz oder fast zollfrei ein- Seeschiff. und ausfhren. So wurden sie unermelich reich. Von ihrem berflu bauten die Brger die prchtigen Kirchen und stolzen Rathuser, die noch heute manche Städte zieren. Das Haupt des Bundes war Lbeck. Hier wurden auch die Bundes-versammlungen abgehalten. Die Hansa hielt auf strenge Ordnung unter ihren Mitgliedern. Sie forgte besonders fr die Gte und das rechte Ma der Waren. Wenn ein Mitglied seine Pflicht nicht erfllte, so wurde es ausgestoen.

9. Deutsche Geschichte - S. 26

1912 - Halle a.S. : Schroedel
26 dringenden Augen. Nach der frnkischen Sitte seiner Zeit trug Karl das Haar kurz, und die Oberlippe bedeckte ein Schnurrbart. Karl war mig im Essen und Trinken. Er hatte seinen Krper durch stndige bung im Reiten, Jagen und Schwimmen gestrkt, und das gab ihm eine gewaltige Arbeitskraft. Die war aber auch ntig fr alle die groen Aufgaben, die sich der Herrscher stellte. Besonders lag ihm eine feste Ordnung des Reiches am Herzen. Eine solche aber konnte er nur durch-fhren, wenn seine Gren-zen gesichert waren. 2. Die Kriegszge Karls, besonders die Sachsenkriege (772 bis 804). Nun saen ringsum angriffslustige Vl-ker. Die Araber hatten ihre feindlichen Absichten noch nicht aufgegeben, vom heutigen Ungarn her unter-nahmen dieavaren fnrcht-bare Raubzge, im Osten drohten die Slaven und endlich im Nordosten die heidnischen Sachsen. Sie alle achteten die Grenzen feines Reiches nicht, sondern machten fortwhrend ver-heerende Plnderungszge in sein Gebiet. Als die bsesten Nach-barii erschienen ihm die Sachsen. Diese bewohnten die Norddeutsche Tiefebene zwischen Rhein und Elbe und waren noch Heiden. Sie schieden sich in eine Anzahl kleiner Stmme, die oft miteinander im Streit lagen; nur in ihremhasse gegen die Franken waren sie einig. Dieser Ha wuchs noch, als ihre Nachbarn den alten Gttern untreu wurden und zum Christentum bertraten. Unaufhrlich machten seitdem die Sachsen Einflle in das frnkische Gebiet, plnderten die Landschaften und fhrten die Menschen in die Sklaverei. Auf dem Reichstage zu Worms im Jahre 772 lie Karl den Krieg gegen die Sachsen beschlieen. Gewi dachte er damals nicht, da er mehr als dreiig Jahre brauchen wrde, um sie ganz zu unterwerfen. Im Anfang schien ihm die Arbeit leicht. Er nahm die Feste Eres-brg und zerstrte das heidnische Hauptheiligtum, die Jrminsule. Die schlechtgeordneten Scharen der Sachsen konnten gegen seine wohlgebten

10. Deutsche Geschichte - S. 110

1912 - Halle a.S. : Schroedel
110 lernen konnte als von den lateinischen. So wurden die Griechen zum zweiten Male die Lehrmeister der Welt. Aber auch auf die bildenden Knste wirkten die Vorbilder der Alten ganz bedeutend ein. Zwar waren die meisten Bauwerke aus ihrer Zeit entweder ganz verschwunden oder lagen in Trmmern, und die Bild-suleu schlummerten unter dem Schutte. Aber von dem, was da war, lernten eifrige und tchtige Leute recht viel, und durch emsiges Ausgraben wurde manches kstliche Bildwerk zutage gefrdert. Doch ahmten die Bildhauer und Baumeister diese Werke der Alten nicht einfach nach; sie bildeten sich wohl an ihnen, gingen aber sonst ihre eigenen Wege. So erstand in Italien eine Kunst, deren Werke noch heute jedermann mit Staunen erfllen. Im Buude mit der Bau- und Bildhauerkunst kam auch die Malerei bald zur grten Blte. Die bedeutendsten Bildhauer und Maler waren gewhnlich auch groe Baumeister. Michel Au gel o und Rafael haben an der Peterskirche gebaut. Von Italien verbreitete sich das Studium der alten Schriftsteller auch der die andern Lnder Europas. Bald wurde auf den deutschen Universitten das Studium der alten Sprachen emsig betrieben. Seine Freunde nannten sich Humanisten, Anhnger eines edlen, aus den Werken der Alten geschpften Lebens. Die Erfurter Humanistenschule war lange Zeit die berhmteste. Aber auch die Knste wurden mchtig von Italien aus gefrdert. Albrecht Drer, der bedeutendste deutsche Maler jener Zeit, stand mit Rafael in Verbindung, und die beiden sandten einander Bilder, um sich ihre Hand (ihr Knnen) zu weisen (zeigen)." Drer machte sich wie auch andere Maler den Buchdruck zunutze. Seine Holzschnitte und Kupferstiche erregen noch heute allgemeine Bewunderung. Bas Zeitalter der Reformation und des Dreiigjhrigen Krieges. I. Die Reformation in Deutschland. Das 2luftreten Luthers und feilte Folgen. Das Konzil zu Konstanz hatte die Schden der Kirche nicht geheilt; ebenso blieb das zu Basel ohne Erfolg. Allgemein dauerte darum bei frommen Christen das Verlangen nach einer Reform an Haupt und Gliedern" fort. Der Mann, der diesem Wunsche mit grtem Erfolge Ausdruck gab, war Doktor Martin Luther. 1. Luthers Jugend. Martin Luther war der erste Sohn des Berg-Huers Hans Luther aus Mhra bei Eisenach. Er wurde am 10. November 1483 in Eisleben geboren. Bald darauf zogen die Eltern in das nahegelegene Mansfeld, wo es dem Vater durch eisernen Flei gelang, ein paar Schmelz-
   bis 10 von 34 weiter»  »»
34 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 34 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 1
3 2
4 12
5 3
6 1
7 0
8 0
9 0
10 11
11 0
12 2
13 0
14 1
15 0
16 2
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 1
23 0
24 0
25 1
26 4
27 5
28 1
29 1
30 0
31 1
32 0
33 2
34 1
35 1
36 1
37 9
38 1
39 11
40 1
41 0
42 1
43 1
44 0
45 2
46 1
47 5
48 3
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 17
2 0
3 27
4 25
5 42
6 91
7 2
8 3
9 47
10 68
11 21
12 32
13 13
14 0
15 2
16 46
17 67
18 4
19 26
20 1
21 42
22 1
23 38
24 21
25 5
26 0
27 2
28 7
29 9
30 2
31 1
32 9
33 0
34 6
35 1
36 36
37 28
38 20
39 34
40 24
41 16
42 34
43 10
44 10
45 37
46 4
47 0
48 22
49 60
50 10
51 7
52 5
53 0
54 77
55 0
56 5
57 51
58 16
59 24
60 5
61 2
62 3
63 1
64 2
65 7
66 1
67 4
68 20
69 10
70 135
71 34
72 45
73 27
74 1
75 23
76 55
77 52
78 3
79 8
80 21
81 5
82 23
83 7
84 20
85 10
86 11
87 25
88 0
89 0
90 42
91 37
92 45
93 5
94 78
95 5
96 4
97 1
98 4
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 2
1 1
2 0
3 2
4 4
5 1
6 0
7 1
8 0
9 2
10 11
11 2
12 2
13 1
14 3
15 4
16 7
17 0
18 9
19 13
20 0
21 1
22 5
23 0
24 0
25 4
26 1
27 2
28 1
29 1
30 9
31 1
32 0
33 38
34 2
35 5
36 1
37 4
38 0
39 18
40 12
41 0
42 0
43 17
44 8
45 0
46 1
47 1
48 0
49 0
50 6
51 4
52 8
53 0
54 40
55 12
56 2
57 2
58 1
59 21
60 8
61 29
62 7
63 1
64 11
65 10
66 0
67 2
68 2
69 0
70 1
71 10
72 11
73 3
74 1
75 0
76 2
77 5
78 0
79 10
80 11
81 26
82 5
83 0
84 0
85 1
86 0
87 0
88 2
89 0
90 0
91 8
92 0
93 2
94 0
95 0
96 5
97 5
98 0
99 3
100 23
101 0
102 3
103 7
104 1
105 14
106 6
107 0
108 2
109 1
110 1
111 20
112 13
113 1
114 7
115 4
116 4
117 0
118 2
119 0
120 2
121 3
122 1
123 5
124 0
125 2
126 3
127 19
128 2
129 4
130 5
131 2
132 5
133 3
134 0
135 0
136 18
137 5
138 0
139 0
140 1
141 1
142 7
143 6
144 4
145 36
146 2
147 1
148 6
149 0
150 4
151 27
152 7
153 0
154 6
155 20
156 12
157 23
158 3
159 1
160 0
161 5
162 1
163 0
164 0
165 15
166 48
167 2
168 1
169 1
170 1
171 10
172 10
173 12
174 1
175 2
176 5
177 8
178 0
179 0
180 1
181 1
182 3
183 23
184 4
185 4
186 0
187 2
188 6
189 0
190 2
191 0
192 6
193 0
194 15
195 0
196 13
197 2
198 1
199 5