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Wölbungen des Fläming hervorzuheben sind. Der Boden ist sandig, so daß der
Getreidebau kaum den Bedarf der Gegend deckt.
Bis gegen Torgau hin, wo eine Kuppe eruptiven Gesteins hervorragt, wird
die Elbe von niedrigen Höhenzügen begleitet, dann aber strömt sie zwischen flachen
Usern hin, an denen sich nur selten eine Erhöhung des Bodens.zeigt. Deshalb
mußten zur Abwehr der Überschwemmungen an beiden Ufern des Stroms starke
Dämme errichtet werden. Die Ufer dieses Stromes sind fruchtbar und bilden
(besonders von Prettin bis Wittenberg) anmutige Auen, die mit ihrem frischen
Grün das Auge des Wanderers erquicken. An kleineren Seen ist die Gegend,
besonders auf dem linken Elbufer, reich; von ihnen ist der große Teich bei Torgau
hervorzuheben. Alle diese Gewässer sind sehr fischreich.
Die Schwarze Elster hat bei ihrem geringen Gefälle einen fast schleichenden
Gang, weshalb sie auch in ihrer Niederung sehr zur Teich- und Sumpfbildung
geneigt ist. Ihren Beinamen trägt sie von dem schmutzigen Sumpfwasser. Links
nimmt die Schwarze Elster die Pulsnitz aus, welche von Ortrand bis Elsterwerda
in der Provinz Sachsen durch den Schraden, einen früheren Bruch, fließt. Weiter
abwärts empfängt sie die Röder, die sich in zwei Arme teilt; der eine mündet
zwischen Elsterwerda und Liebenwerda in die Elster, der andere geht bei Ubigau
in den „Neuen Graben", der sich von der Elster abzweigt und durch die Auuaburger
Heide fließt.
Auf den Sandfeldern findet man das Heidekorn, Buchweizen, Kartoffeln,
in der Elb-Aue dagegeu gedeihen Gerste und Weizen vortrefflich; auch trifft man
hin und wieder (z. B. bei Jessen) aus Weiupflauzungen, die aber geringere Sorten
liefern. Die Elb- und Elster-Gegenden sind mit zahlreichen Waldungen bestanden,
welche sämtlich mit Wild bevölkert sind. In den zahlreichen Heiden beschäftigen
sich die Bewohner mit Bienenzucht. An nutzbaren Mineralien sind ansehnliche
Torflager, einzelne Braunkohlenbildungen und größere Thonlager bei Belgern
vorhanden; zwischen Wittenberg und Zahna befindet sich Pfeifen- und Töpferthon
in seltener Reinheit.
a) Auf dem hier festen linken Elbufer liegt die Elbfestung Torgau (lls/4), die zugleich eine
Brückenstadt des Elbstromes ist. Als Waffenplatz hat sie ihre Hauptbedeutung. Das auf eiueni
Felsen an der Elbe liegende Schloß Hartenfels dient jetzt als Kaserne. (In Torgau wurde 1526
der torgauer Bund zwischen Sachsen und Hessen gegen die kathol. Reichsstände geschlossen. Luther
und seine Freunde verfaßten hier 1530 die Torgauer Artikel, die Grundlage der Augsburgischen
Konfession' und 1576 ward zur Beilegung der kryptocalvinistischen Streitigkeiten hier das Torgauer
Buch veröffentlicht.) Etwas westlich von Torgau sind die Höhen von Siiptitz, wo am 3. No-
vember 1760 die Österreicher unter Daun von Friedrich d. Gr. geschlagen wurden (Denkmal
daselbst). 1811 ward Torgau auf Napoleons I. Befehl befestigt, hielt 1813 eine 3 monatliche
Belagerung durch Tauenzien aus und ergab sich erst am 10. Januar 1814 auf Kapitulation.
In der Nähe von Torgau befindet sich auf der rechten Elbseite das königliche Hauptgestiit
Graditz. Links von der Elbe liegen noch in diesem Kreise die 3 Städte Belgern, Schildau und
Dommitzsch.
Belgeru (3), am linken Ufer der Elbe, ist eine Gründung der Sorbenwenden. Die Ein-
wohner betreiben Ackerbau und Steingutfabrikation. Der hier gegrabene feine Ton wird nach
Berlin, Leipzig und Dresden versandt. Auch Braunkohlengruben befinden sich in der Nähe. —
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land]]
Extrahierte Personennamen: Jessen Friedrich_d Friedrich Napoleons_I. Graditz
122
von einer Pest heimgesucht; da starben in Göttingen, wie auch in
den Städten Nordheim und Braunschweig, in wenigen Monaten
ein Drittel der Einwohner. In dieser Zeit suchte man noch bei
den Heiligen Hülfe. So zogen dazumal die von Einbeck, wohl
300 Mann stark, gen Pöhlde, holten von dort das Heiligthum
St. Fabian und Sebastian nach ihrer Stadt und brachten es dann
wieder zurück.
3. Durch die Reformation wurde das anders. Schon im
Jahr 1523 fing die lutherische Lehre an, im Fürftenthum Göttingen
bekannt zu werden. Wenn auch noch der Predigt des Evangeliums
gewehrt wurde, so wußten die Bürger sich dagegen Luthers Lieder
und seine Übersetzung des Psalters zu verschaffen, und kürzten sich
in ihren Werkstätten die Zeit durch das Singen der Lieder Luthers,
und das thaten namentlich die Wollenweber. In den Dörfern Grone
und Rosdorf lehrten schon evangelische Prediger, und die Bürger
von Göttingen schlichen sich verstohlen hinaus zu deren Predigten,
trotz der Strafe, die ihnen gedroht war. Da kam 1529 aus dem
Lüneburgischen Friedrich Hübenthal, ein feiner Prediger in grobem
Rock, und hielt auf dem Kirchhofe von St. Georg die erste evange-
lische Predigt. Seine Anhänger schickten etliche Männer zu Simon
Gieseler, einem vornehmen Manne, der in der ganzen Stadt hoch
angesehen war, und ließen ihn um Rath fragen, ob sie den Prediger
behalten sollten. Er lag gerade schwer krank. Lange schwieg er
und bedachte sich tief; dann erhob er sein Haupt und sprach- „Was
die Bürger jetzt vorhaben, werden sie vollbringen und mögen darum
getrost fortfahren; ich aber will Leib und Leben daran setzen." Nun
bestellten sie Hübenthal zu ihrem Prediger und baten den Rath, er
möge ihnen eine Kirche zum Gottesdienste gewähren. Der Rath
aber war unzufrieden, gab eine harte Antwort und sann auf Strafe.
Da sammelten sich die evangelischen Bürger, wohl 300 an der Zahl,
und besprachen sich, wie das Evangelium vor den Widersachern zu
schirmen sein möchte. Die weisesten Bürger wurden zusammenge-
rufen, um ihre Meinung zu sagen. Unter ihnen war auch Henning
Hohof, ein verständiger Gotdschmid. Als zu diesem die Botschaft
kam, sprach er zu seiner Hausfrau: „Was dünkt dich zu solcher
Sache?" Sie erwiderte: „Thue es um Gottes willen; es wird doch
und kann nicht anders sein." Worauf er sagte: „Ja, liebe Anna,
wenn es aber dazu käme, daß ich einst vor diesem unserm Hause
vorüber einen andern Weg zum Leineberge (der Richtstätte) gehen
müßte, was wolltest du dann thun?" „Wohlan. Henning," ant-
wortete sie, „es wäre doch besser, wir stürben um dieser Ursache wegen,
denn Schande und Laster halben." Da sann Henning nicht länger
und ging aufs Rathhaus.
Mit Mühe erhielten die Männer Gehör beim Rath; ihrer Bitte,
dem Evangelium freien Lauf zu lassen, ward keine Gewährung.
Endlich aber sah sich der Rath dennoch nachzugeben genöthigt und
bat mit der Gemeinde den Landgrafen Philipp von Hessen, ihnen
feine, stille, fromme und gelehrte Prediger zu senden, und vom Palm-
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe]]
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Extrahierte Personennamen: Fabian Sebastian Friedrich_Hübenthal Friedrich Georg Simon
Gieseler Henning
Hohof Anna Henning Henning Philipp_von_Hessen Philipp
Vicar, Ständen itnb Städten der Grafschaft die Huldigung des
Bischofs untersagte, was durch ein Mandat zu Basel, 31. October
1433, noch bestätigt wurde. Dann verglich man endlich sich dahin,
daß Herzog Wilhelm und weiter Niemand das Versetzte wieder
einlösen solle. Allein es fehlte ihm an Geld, und als sein Sohn
Friedrich die hildcsheimischen Unterthanen beraubte und belästigte,
setzten sich die stiftischen Ritter diirch Ueberfall mit Gewalt in den
Besitz der Schlösser Hombiirg und Eschershausen, belagerten Calen-
berg, und die Fehde brach erst recht in volle Flammeri aus. Auch
Wilhelms Sohn, gleiches Namens, gerieth als Gefangener in die
Hände feiner Feinde.
Dies war jur Zeit 1447, als Wilhelm mit den Herzögen von
Grilbenhagen m Fehde lag und ein großes hilssitisches Heer das
göttingsche Land verwüstete und die Städte Göttingen und Ein-
beck belagerte. Die Angelegeiiheiten standen schlecht genilg für
Wilhelm, als Erzbischof Friedrich von Magdeburg, Bischof Burk-
hard von Halberstadt, Kurfürst Friedrich voii Brandenbilrg und
Herzog Heinrich von Wolfeiibüttel, wozu noch der Cardinal-Legat
Nrcolaus kam, die Ausgleichung am 10. März 1452 jit Halber-
stadt zu Stande brachten. Wilhelm war im Ganzen Sieger,
konnte alle homburgischen Stücke etiilösen, auch seinen gefangenen
Sohn um 2000 Gulden einkaufen, und Stäiide und Städte des
Fürstenthums Oberwald übernahmen gegen eine neue Steiler, —
eine der ersten im Geiste der neuern Zeit, — die Herbeischaffung
der zur Ausgleichung nötbigen Gelder.
Vielen Kummer machte dem Vater sein Sohn, Friedrich, Turbu-
lentus, der Unruhige genannt. Bei einer Fehde der münsterschen
Bürger gegen ihren Bischof 1454 ward er von diesem und dem
Erzlnschvf von Cölln bei Varlar geschlagen und gefangen, und
nur mit schwerem (Selbe ausgelöft. 1461 vermählte er sich mit
Anna, der Tochter Erichs von Grubenhagen und Witwe Al-
brecht Iii. von Baiern. Danii führte er ein Wegelagererleben,
überfiel auf der Heerstraße Kaiifmaiinsgüter un.b gerieth mit der
Verbindung der niedersächsischen Städte, namentlich Lübeck und
Lüneburg, darüber 1462 in schwere Fehde, die erst 1467 durch den
Frieden von Quedlinburg verglichen ward").
In demselben Jahre 1473, wo Wilhelms Bruder, Heinrich *)
*) Klemschmidt, Sammlung v. Landtags-Absch. I., p. 187.
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil]]
TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm Friedrich Friedrich Wilhelms Wilhelms Wilhelm Wilhelm Friedrich_von_Magdeburg Friedrich Friedrich_voii_Brandenbilrg Friedrich Heinrich_von_Wolfeiibüttel Heinrich Wilhelm Friedrich Friedrich Anna Wilhelms Wilhelms Heinrich_* Heinrich
268
aller Einwohner Russlands wird auf 52 Millionen
gerechnet.
Das Königreich Preussen gränzt an Dolen,
Deutschland und die Ostsee. Die Hauptstadt ist
Königsberg ai* der Pregel, mit 80,000 Einwohnern.
Pillau, Elbingen, Danzig, Thorn, Posen. Der Boden
ist mehrentheils fruchtbar; Ackerbau und Viehzucht
blühen ; es sind grosse Waldungen da; beträchtlich
ist die Fischerei, und der Bernstein wird nirgends
so schön und so häufig gefunden, als hier an der
Küste der Ostsee.
Das Königreich Polen gehört dem Kaiser von
Russland, der zugleich König von Polen ist. Es gränzt
an Russland, Preussen, Deutschland, Ungarn und die
Türkei. Die Hauptstadt ist Warschau mit 150,000
Einwohnern. Lublin, Rawitsch. Krakau war eine
Freistadt. Polen hat grösstentheils ebenen und frucht-
baren Boden, doch viele Sümpfe; das Klima ist ziem-
lich mild, doch sind die Winter streng. Das Land
ist reich an Produkten aller Art. Hier gibt es noch
Wölfe, Luchse, Bären etc.
Galizien und Jlodomirien. zwei mit
einander vereinigte Königreiche, dem Kaiser von
Österreich gehörig. Lemberg ist die Hauptstadt. Pro-
dukte: Getraide, Vieh, Steinsalz etc.
r Das Königreich Ungarn gehört dem Kaiser
von Österreich, der sich davon König von Ungarn
nennt. Die Hauptstadt ist Pressburg. Ofen, Pest,
Hermannstadt in Siebenbürgen. Ungarn ist theils
sehr bergig, theils eben und sumpfig. Wichtig ist
die Viehzucht, der Weinbau und die Bergwerke.
Die europäische Türkei mit der Haupt-
stadt Konstantinopel; sie ist die Residenz des türki-
schen Kaisers, der Grossherr, Sultan, d. h. Oberkönig,
genannt wird, und hat eine halbe Million Einwohner,
Die Türken bekennen sich zur muhamedanischen
Religion, doch gibt es da auch Christen und Juden.
Das Land ist ziemlich gebirgig!. Merkwürdige Berge
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Extrahierte Ortsnamen: Russlands Deutschland Königsberg Pillau Elbingen Danzig Thorn Posen Polen Russland Polen Russland Preussen Deutschland Ungarn Warschau Lublin Krakau Galizien Lemberg Ungarn Ungarn Pressburg Hermannstadt Siebenbürgen
4*o
Geographie.
drangen im izten Jahrhundert aus Asien nach Europa,
unterjochten das rußische Reich, verwüsteten Pohlen und
Schlesien, und verbrannten sogar Breslau. Man wußte dar
mals nicht einmal den Namen dieser Verwüster, und nannte
sie Tataren. Die Mongolen sind klein und mager, und
haben ein plattes Gesicht, eine flache Nase und schwarze Aur
gen und Haare. Rhabarber, Baumwolle und Vieh mar
chen die Reichthümer ihres Landes aus. Ein Theil dieser
Mongolen hat ein geistliches Oberhaupt, Autuchtcr genannt.
Er wird von seinen Unterthanen göttlich verehrt und angei
betet. Die Residenz dieses Götzen heißt Urga.
3) Die kleine Bucharey,
ein Land, das von verschiedenen tatarischen und mongoi
lischen Völkern bewohnt wird. Die beste Stadt darin ist
Ierkcn, eine große starkbevölkerte Stadt.
4) Tungusen-Land (Amur-Land);
eine sehr großeprovinz. Sie ist das Vaterland der Mandt
scheu, deren Prinzen jetzt auf dem chinesischen Throne sind.
Die beste Stadt darin heißt Tsilsikar. Aussee diesen drey
Ländern stehen unter dem Schuhe des chinesischen Kaysers
1) Die Halbinsel Korea.
Dies Land liegt an dem äußersten östlichen Ende von
China, und ist 120 Meilen lang und 70 breit. Das merke
würdigste Produkt ist die Pflanze Ginseng. Sie wurde
ehemals in Asien für ein allgemeines Mittel gegen alle
Krankheiten gehalten, und hatte am Gewicht den Werth
des Goldes, jetzt aber fangt ihr Ansehen au beträchtlich zu
fallen. Es wird jedoch noch immer ein starker Handel dar
mit getrieben. Der Regent von Korea ist ein unumschränkt
ter König, der aber an den chinesischen Kayser Tribut der
zahl
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden]]
Extrahierte Ortsnamen: Asien Europa Schlesien Breslau Korea China Asien Korea
403
Geographie.
lich 226 Millionen Nthlr. Einkünfte. Er selbst bekam
noch vor einigen Jahren von den Engländern jährlich eine
Pension von 2 Millionen Nthlr. Allein da er im Jahre
1771. Parrhie mit den Feinden der Engländer, mit den
Maratten, machte, wurde dem König der Welt die Pen,
sion entzogen, und er macht jetzt eine arm'seftge Figur.
3) Das Gebiet Agra; darin ist Agra, die größte
Stadt von Indien, und ehemals die Hauptstadt von ganz
Hindostán. Das Nesidenzschloß soll das prächtigste tn ganz
Asten seyn. Das Gebiet gehört einem tatarischen Prinzen.
4) Bengalen, das größte Land im eigentlichen Hindo,
stan. Es liegt an den großen Flüssen Ganges und Bu,
remputer, und enthält 6coo Q. Meilen. Der Boden
brinar fast oh^e menschliche Hülse reiche Erndten an Reis
und anderen Getreide ' Arten, und zwar jährlich zwey bis
drevmal, desgleichen Zucker-Rohr, Kaffee, Kakao, Baum,
wolle. Ir digo und eine erstaunliche Menge von vielerlei)
anderen Daum- Garten- und Feldfrüchten. Nur der dritte
Theil des Landes ist bewohnt; die übrigen zwey Drittel be,
stehen aus Waldungen, die voll Elephanten, Tieger, Leo,
parde», Düffel. Wölfe, Affen, Riesenschlangen sind, und
aus Mo'ästen und Sümpfen. Die Zahl der Einwohner
beläuft sich auf 12 Millionen Menschen, und der Landes,
Herr ist eine Anzahl englischer Kaufleute, nemlich die eng,
lisch oftindische Compagnie zu London, die jedoch dem
j^abob, 0. i. dem Fürsten des Landes noch einiges Ansehen
läßt. Sie führt aus diesem fruchtbaren Lande jährlich un,
zählige Lasten Salpeter, Millionen Stücke von fernem und
groben Cattun, viele tausend Kisten Opium, manches hun,
dert Ballen Seide, viele Schiffsladungen mit Reis, eine
große Menge Indigo, Borax, Lack, Muscus, Gummi,
Diamanten, gebleichtes und rothes Wachs, Honig, But,
ter
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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TM Hauptwörter (200): [T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Personennamen: Leo Leo
Extrahierte Ortsnamen: Agra Agra Indien Bengalen London
4o& Geographie.
Die Einwohner dieses Landes heissen Malayen. Sie sind
schwarzbraun, haben lange schwarze Haare, platte Nasen
und große feurige Augen, und gehören unter die rohesten
Völker in Indien. Die Hauptstadt Malacca gehört den
Holländern.
Das Königreich Laos. Dies Land ist reich an
Gold, Juwelen, Perlen, Muskus, Reis, Baumwolle,
Elfenbein und Nhinoceroshörnern. Seinen König kennen
wir Europäer nicht. Die Hauptstadt heißt Lan tschang.
Das Königreich Rochinchina, (Kotschin-Tschina)
eines der gesegnetsten Länder in Indien, dessen Clima sehr
gesund und dessen Boden ungemein fruchtbar und reizend
ist: Reis, Zucker, Seide, Pfeffer, Betel, Arecanüsse, Ad»
lrrholz, das zum Räuchern gebraucht, und dem Golde an
Werrh gleichgehalten wird, vortrefliches Tischlerholz, Zimmt,
Thee, Marmor, Gold, Silber, Eisen sind in Menge;
auch ist dies Land das Vaterland der berühmten indianü
schen Vogelnester. Das Land beträgt 200 Meilen in die
Länge, und der Landesherr steht unter dem Käufer von
China. Die Unterthanen sind fleißige, gutmüthige, gast»
freye Leute. Die Hauptstadt ist T\cl)0<x.
Nun müssen wir auch die berühmtesten von den <l)st»
indischen Inseln kennen lernen, deren es eine erstaunliche
Menge giert. Folgende stnd die merkwürdigsten:
1) Die nicrldwischen Inseln. Ihrer sind über
1 zooo. Sie stehen alle unter einem Herrn, der auf der
Znset Maldiva (Maie) wohnt. Das vornehmste Pro»
dukt auf mesen Inseln ist der Cocosbaum, und an den
Seeküsten werden schwarzer und grauer Ambra und schwarze
Corallen gefischt.
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Ortsnamen: Indien Laos Indien China Maldiva
Deutschland. 171
und 106,400 (f., die evangelisch sind und sich vom Berg«
Flachs - und Getreidebau nähren. Die Einkünfte des Her«
zogs, der Carl August heißt, sollen 6 Tonnen Goldes be,
tragen. Städte:
Weimar, die Residenz, mit 7000 E. — Ilmenau,
mit i;oo E., die sich vom Bergbau und vom Handel mit
Kisnruß nähren. — Eisenach, mit 7000 E. In der
Nähe dieser Stadt im thüringer Walde, liegt das idergi
schloß Wartburg, das im Zahr 1521 durch den Doctor
Luther berühmt ward. Cure Lehrer werden Euch die
rührende Geschichte erzählen. — Jena, mit 5300(5. und
einer berühmten Universität, welche den Herzögen von
Weimar, Gorha, Coburg und Meinungen gemeinschaftlich
zugehört. — Apolda, mit 4000 E., die ihrer Manufa,
cturen wegen merkwürdig sind. Es werden hier jährlich auf
78° Stühlen 53,000 Dutzend Strümpfe gemacht.
Das Fürstenthum Sachsen - Gotha und
Sachsen-Altenburg.
Diese beyden Länder gehören gleichfalls einem Herrn,
dem Herzog Ernst zu Sachsen «Gotha. Sie betragen beyde
56 Ql. Meilen und haben 16 Städte, 3 Flecken, 414
Dörfer und 180,000 E-, die der evangelischen Kirche zuge«
than sind, und sich vom Getreidebau, von der Viehzucht,
und von Eisen «Fabriken nähren. Ein großes Uebel für
das Land sind die Hamster, die gleichsam hierzu Hause
sind. Daher findet man hier auch die geschicktesten Ham-
sterfänger. Sie bekommen für einen alten Hamster 2
Pfennige und für einen jungen i Pfennig. Im Zahr 1769
wurde auf dem Rathhause zu Gotha für 27,574 Stück alte
und junge, das Fanggeld bezahlt. Da nun jeder Hamster
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
Extrahierte Personennamen: Carl_August August Ernst
Z22 Geographie.
der 25 Meilen lang und ungemein fischreich ist, und der See
(Onega, in welchem es Seehunde giebk.
Die Staatsverfassung im ganzen 'rußischen Reiche ist
monarchisch. Der Oberherr heißt Rayftr und Selbst«
Herrscher aller Aeußen. Es kann auch eine Dame auf
dem Throne fitzen; und wirklich hat das Reich seit 60iah«
ren mehr weibliche als männliche Regenten gehabt. Auch
jetzt regiert eine Kayserin. Sie ist eine gebohrnedeutsche,
eine Sachsin, nemlich eineprinzeßinvon Anhalt! Bernburg
und heißt Katharina Ii. gebohren 1729. Das Wappen
des Reichs ist ein zweyköpfigter schwarzer Adler mit ei«
nem goldenen Zepter und Reichsapfel. Die^ Armee besteht
aus einer halben Million, und Einkünfte soll die Kayserin 30
Millionen Rchlr. haben. Seit dem vorigen Jahre ist sie von
dem türkischen Kayser mit Krieg angefallen worden.— Die
besten Städte find:
Petersburg, dierefidenz des Regenten, und zweyte
Hauptstadt des Reichs, am Flusse Newa, eine der größten
und schönsten Städte in Europa. Sie hat 170,000 E.,
unter denen viele geschickte Manufakturisten und Fabrikam
ten sind. Zmjahr 1782 ließ diekayserin auf einem freyen
Platze die aus Metall gegossene Bildsäule Peters des
Großen aufrichten. Sie ruht auf einem Stein, der 3 Mil«
lionen Pfund schwer ist.
Moscau, die erste Hauptstadt des ganzen rußischen
Reichs, und ehemalige Residenz der Regenten, mit einem
Erzbisthum und einer Universität. Sie ist, was den Znhalt
ihres Raums berrift, die größte Stadt in Europa: denn
sie hat über 5 Meilen tm Umfange. Es sind in derselben
260 Kirchen, 29 Klöster, 22,000 Häuser und 400,000
Einwohner.
«A
Rron,
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
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Extrahierte Personennamen: Katharina_Ii
Extrahierte Ortsnamen: Onega Bernburg Petersburg Flusse_Newa Europa Europa
Z?6
Geographie.
scheinlich zo Millionen Einw., die aus Türken, Arabern,
Griechen, Armeniern, Kurden und Juden bestehen. Die
erstern, vornemlich die Türken und Araber, aber auch die
Perser haben die Gewohnheit, Opium zu verschlucken.
Sie fangen mit ganz kleinen Portionen an, und steigen in
der Dosts, bis sie das Gift gewohnt werden; und sind sie
erst förmliche Opiumfresser, so wird es ihrer Natur so un«
entbehrlich, daß sie Gefahr laufen, zu sterben, wenn sie
kein Opium zu schlucken haben. Die Wirkung dieses Gif-
tes ist in den ersten Minuten nach dem Genuß desselben,
ein süßer, entzückender Taumel. Allein dieser wonnevolle
Rausch dauert nicht lange; im Gegentheil erfolgt Trägheit,
Misbehagen, Jähnen, und eine Art von Schlummer, aus
welchem der Berauschte durch jedes laute Wort wie durch
einen Kanonenschuß aufgeschreckt wird. Will er also wie»
der in seinen vorigen Zauber versetzt seyn, so muß er wie,
der eine Pille Opium nehmen. — Die asiatische Türkey
ist an sich ein ungemein fruchtbares Land, allein es wird
von den Türken, die zum Landbau keine Neigung haben,
der Natur fast ganz überlassen. Nur die Griechen bauen
hier den Acker gegen Erlegung schwerer Abgaben, die Tür«
ken aber beschäftigen sich mit verschiedenen Manufaktur,
und Fabrikwaaren, besonders aber giebt es unter diesem
Volke vortrefliche Waffenschmiede, Gerber und Tapeten«
Wirker. — Die größten Flüsse in diesem Lande sind der
Euphrat und Tyger. Das Clima ist heiß, nur auf den
Gevngen ists kalt. Die höchsten derselben sind der Lau«
rus und Libanon. Die Einwohner sind zwey großen Lei,
den, nemlich der Pest und dem Erdbeben sehr oft ausgesetzt. —
Die asiatische Türkey wird von vielen Gelehrten zur
Wohnung der ersten Menschen gemacht; besonders hält
man die Gegend zwischen dem Euphrat und Tygris für die«
jeni«
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