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1. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 36

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
— 36 — unter feinem Scepter vereinigt hätte. Doch es kam anders. Albrecht verlor am 24. Februar 1389 die Schlacht bei Fal-köping, indem er tollkühn über einen halbgefrorenen Morast vordrang und mit abgematteten Streitkräften die Dänen angriff; mit feinem Sohne und vielen mecklenburgischen Edlen fiel er in die Gefangenschaft feiner Feindin. Zum Hohn ließ ihm diese eine große Mütze mit einem neunzehn Ellen langen Schweife auffetzen und nach dem Schlöffe Lindh olm in Schonen abführen, wo er sechs Jahre gefangen faß. Ganz Schweden fiel den Dänen in die Hände; nur Stockholm, wohin Albrechts Oheim, Johann von Stargard, den Rest des Heeres rettete, blieb den Mecklenburgern erhalten. Alle Unterhandlungen zur Freilassung des gefangenen Königs verliefen fruchtlos. Da kam diesem Hülfe von einer anderen Seite. 3. Die Vitalienbrüder. — Die Städte Rostock und Wismar erklärten 13v2 ihre Häfen zu Freihäfen für alle Schiffe, welche auf eigne Gefahr die Länder der Königin Margarete angreifen wollten. Bald wimmelte die Ostsee von kühnen Freibeutern, denen unsere Seestädte Kaperbriefe auf alle nordischen Schiffe ausgestellt hatten. Man nannte sie Vitalienbrüder, weil sie dem von den Dänen belagerten Stockholm Lebensrnittel (Viktualien) zuführen wollten; sie hießen auch Likendeler, weil sie ihre Beute in gleichen Teilen zu verteilen pflegten. Die Führer dieser Kaperschiffe waren meist fehdeluftige Ritter, deren Augen durch die Strenge, mit welcher der Landfrieden aufrecht erhalten ward, auf die See gelenkt wurden; viele von ihnen waren mecklenburgische Edelleute Die Bemannung bestand aus hergelaufenem Volke aus aller Herren Ländern. Deshalb arteten die Vitalienbrüder bald zu reinen Seeräubern aus, welche ihre Verpflichtung, die Befreiung des Königs zu erzwingen, außer acht ließen. Ihr Losungswort war: „Gottes Freund und aller Welt Feind". Die Insel Gotland bildete ihr Hauptversteck. Alle Schiffahrt in der Ostsee drohte aufzuhören. Erst 1395 kam ein Vertrag zustande, durch welchen Albrecht Iii. seine Freiheit wieder erlangte. Er zahlte 60000 Mark Lösegeld (21/2 Mill. Reichsmark) und verzichtete auf die Krone Schwedens. Rostock und Wismar erklärten jetzt das den Vitalienbrüdern erteilte Kaperrecht für erloschen und die meisten mecklenburgischen Ritter gaben das Seeräuberhandwerk auf; andere setzten es unter Führung des aus Wismar gebürtigen Klaus Störtebeker fort. Dieser hatte feinen Schlupfwinkel im Ribnitzer Binnen-

2. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 59

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
— 59 - Mecklenburg, aber das Land seufzte unter dem harten Drucke der Kontribution, die monatlich in der Hohe von 30000 Thalern entrichtet werden mußte. Wallenstern suchte durch ungeheuren Aufwand nach außen zu ersetzen, was rhm an Hoheit der Geburt abging. Stets war er von fürstlichem Gesolge umgeben. Jede seiner Mahlzeiten kostete etne Um summe Geldes. Die Gemächer des Güstrower Schlotes ließ er mit kostbaren Tapeten prächtig ausschmücken. 5 Wallensteins Ziele. — Wallenstein verfolgte weite Riete. Er wollte Mecklenburg zum Mittelpunkt der deutschen Seeherrschaft aus der Ostsee machen und den schwedischen Einsluß beschränken. Dazu genügte ihm aber der Pfano-besitz Mecklenburgs nicht. Er verlangte vom Kaiser die erbliche Belehnung und erhielt sie 1629. Auch die Stande wurden gezwungen, am 1. Februar 1630 die ($i'm)itlvtgimg zu leisten. Do mit schien jede Hoffnung der Herzöge aus Wiedergewinnung ihres Landes verloren. 6 Die Verbannung der Herzöge. — Die beiden Herzöge waren nicht müßig, ihr gutes Recht zu verteidigen. Ste fanden warme Unterstützung bei den oeitticheii Fürsten, welche sich durch die Erhebung des kühnen Abenteurers in den Reichsfürstenstand in ihrer Standesehre gekränkt fühlten. Das rücksichtslose Verfahren des Kaisers gegen dte mecklenburgischen Herzöge machte viele von ihnen um die eigene Sicherheit besorgt. Auf dem Kurfürstentage zu Regensburg 1630 fetzte der Kaiser Wallenstein ab, gab aber den rechtmäßigen Herrschern ihr Land nicht zurück. Da kam thuen Hülse von einer anderen Seite. 7. Die Wckkehr der Herzöqe — Am 6. Juli 1630 war der Schwedenkönig Gustav Adolf, ein naher Verwandter der mecklenburgischen Herzöge, auf deutschem Boden gelandet. In ihm erstand dem schwer gefährdeten Protestantismus der Retter. Weil ganz Mecklenburg von den Kaiserlichen besetzt rour, zögerten die Herzöge anfangs mit offenem Anschluß an den König, bemächtigten sich 1631 aber mit feiner Hülfe wieder ihres Landes. Am 29. Juli 1631 zog Adolf Friedrich I. in Schwerin, zwei Tage später Johann Albrecht Ii. in Güstrow ein Alle von Wallenstein getroffenen Einrichtungen wurden aufgehoben; eine Untersuchungskommission sollte die Stände und Städte, welche Wallenstein gehuldigt, zur Rechenschaft ziehen. Doch erhielten alle Verzeihung.

3. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 73

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
— 73 - Ämtern Pöl und Neukloster für die Summe von 1875000 Thalern zum Pfand besitze ab. Gegen Rückzahlung der Pfand summe mit 3°/0 Zinseszins würde Schweden nach Ablauf von 100 Jahren, und wenn dann noch nicht, nach 200 Jahren das verpfändete Gebiet wieder einlösen können. Am 29. August 1803 hielt Friedrich Franz I. seinen feierlichen Einzug in die Stadt, welche unter der schwedischen Herrschaft sehr heruntergekommen war und nun neuem Ausblühen entgegenging. 2. Die Franzosenzeit. 1806—1812. — Als am 6. August 1806 Kaiser Franz die deutsche Kaiserkrone niederlegte, wurde Friedrich Franz wie alle deutschen Fürsten souverän. Doch sollte er sich nicht lange seiner Selbstherrlichkeit erfreuen. Obgleich Mecklenburg sich nicht am Kriege zwischen Preußen und Frankreich beteiligt hatte, brach nach der Schlacht von Jena (14. Oktober 1806) doch eine traurige Zeit für unser Land an. Die Trümmer der preußischen Heere suchten sich nach Norden zu retten. Blücher zog mit 20000 Mann durch Mecklenburg, hinter ihm her 80000 Franzosen. Am 1. November kam es in der Nossentiner Heide bei Waren zu einem schärfen Gefechte, welches zwar für die Preußen verloren ging, ihrem Heldennmte aber alle Ehre machte. Blücher warf sich über Crivitz und Gadebusch nach Lübeck; am 7. November ergab er sich zu Ratkau, weil fernerer Widerstand unmöglich geworden war. Dieser Rückzug Blüchers sührte also die Franzosen unter den Marschällen Murcit und Soult nach Mecklenburg, welches sie nach allen Richtungen überfluteten und als erobertes Land behandelten. Die Franzosen hausten besonders aus dem platten Lande in entsetzlicher Weise. Die Einwohner wurden vertrieben oder mißhandelt, Betten, Kleider, Leinen, Silbergeschirr und sonstiger Hausrat auf die Marketenderwagen geladen; viele Häuser gingen in Flammen auf. Murats Küraffiere schütteten abends das Geld oft scheffelweise aus den Scheunendielen aus und teilten es dann unter sich nach dem Augenmaß. Am 28. November nahm Napoleon vom Lande Besitz. Als Vorwand genügte ihm der Umstand, daß Mecklenburg 1805 russischen Truppen den Durchzug gestattet hatte. Am 19. Dezember wurde das mecklenburgische Wappen von den öffentlichen Gebäuden entfernt und durch den französischen Adler ersetzt. General Laval wurde Generalgouverneur von Mecklenburg; auf feine Aufforderung mußte Friedrich Franz

4. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 65

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
— 65 — 29. Karl Leopold. 1713- 1747. 1 Sarl Leopolds pnrnhtcr. — Karl Leopold war 35 Jahre alt, als er zur Regierung kam. Bis dahin hatte er meist außer Landes gelebt und sich auch in Polen beim Heere Karls Xii aufgehalten. Diesem Fürsten zollte er eine überschwängliche Bewunderung und ahmte ihm sogar in der Kleidung nach. Weit schlimmer war es, daß er auch die üblen Charaktereigenschaften seines königlichen Vorbildes in ausgeprägter Stärke befaß. Dem Leibe nach war Karl Leopold der schönste Mann in Mecklenburg; sein unbändiger Starrst^ und seine unbegrenzte Herrschsucht führten aber sturmbewegte Tage für unser Land herauf. Die Kämpfe mit Rostock und der Ritterschaft. — Karl Leopold wollte unumschränkter Herr im Lande sein und erließ ohne Mitbewilligung der Stände einen Steuererlaß, welcher besonders die Ritterschaft beschwerte. Entgegen alten fürstlichen Zusagen wollte er ferner die Stadt Rostock zu einer Festung ausbauen und belegte sie mit einer starken Besatzung. Auch verweigerte er der Stadt die Steuerfreiheit und eignete sich das Jagd recht in der Rostocker Heide an. Als die Stadt beim Kaiser Klage führte, ließ Karl Leopold die Bürgermeister, verschiedene Ratsherren und Bürger auf dem Rathaufe einsperren, worauf die Stadt im Schweriner Vergleich auf ihre Privilegien verzichtete. Ter Kaiser erklärte jedoch diesen Verzicht für erzwungen und ungültig. Im Jahre 1716 vermählte sich Karl Leopold mit einer Nichte Peters des Großen, namens Katharina, und erlangte den Beistand des Zaren gegen Rostock und die Ritterschaft. Peter der Große ließ 50000 Russen in Mecklenburg einrücken, um an der Belagerung des schwedischen Wismar teilzunehmen. Bei Ankunft der Russen war Wismar schon den Dänen übergeben; die Russen blieben aber im Lande und verübten die ärgsten Erpressungen. Der Ritterschaft wurde die unerschwingliche Lieferung von 1536 Scheffel Salz und 32400 Zentner Zwieback auferlegt. Als dies geschehen, sollte Rostock binnen 24 Stunden 400000 Pfund Speck liefern. Hatte die Stadt vorher Tag und Nacht für die Ritterschaft Zwieback gebacken, so halfen jetzt die umliegenden Rittergüter getreulich aus der Specknot. Dann wurde gegen die Ritterschaft der Hauptfchlag geführt. Unter der Anschuldigung, vom Zaren übel geredet zu haben, sollten die vornehmsten Mitglieder der Ritterschaft gefangen genommen werden. Die meisten waren gewarnt und retteten sich durch die Flucht; ihre Güter wurden von Karl Leopold eingezogen. Im Jahre 1717 zogen die Russen ab bis auf 3300 Mann, welche der Herzog in Sold nahm und dadurch feine Truppenmacht auf 11500 Mann erhöhte, deren Unterhaltung er von der Ritterschaft verlangte. 3. Die Erekutionsiruppen und die Kaiserliche Kommission in Mecklenburg. — Auf die fortgesetzten Beschwerden der Ritterschaft gab Kaiser Karl Vi. (1711—1740) dem Kurfürsten von Hannover und dem Herzoge von Braunfchweig Auftrag, mit einem Heere in Mecklenburg einzurücken und die angedrohte Reichsexekution über den alle Kaiserlichen Verordnungen mißachtenden Herzog zu vollziehen. Zwischen den Exekutionstruppen und den von General Kurt von Schwerin, dem nachmaligen preußischen Feldmarfchall, befehligten herzoglichen Truppen kam es in der Nacht vom 5. auf Benjes, Grundriß, 5

5. Kurzgefaßte Geschichte Mecklenburgs - S. 40

1904 - Neubrandenburg : Nahmmacher
— 40 — nach dem Siege Tillys über Christian Iv. die Dänen aus Norddeutschland. Der Kaiser aber nutzte die Erfolge seines Generals tatkräftig aus. Nachdem er die Güter einer Anzahl von Anhängern des Dänenkönigs eingezogen hatte, setzte er auch die H e r z ö g e von Mecklenburg ab, überließ das Land, zunächst als Pfand für die vorgestreckten Summen, an Wallen st ein Wallenstein und belehnte diesen schließlich mit dem Herzogtum. M7cki°enbu°rg Die Herzöge mußten das Land ihrer Väter verlassen, 1128. und die Stände, deren Anerbieten, durch Bezahlung der Pfandsumme die Freiheit des Landes zu erkaufen, abgelehnt wurde, die Huldigung leisten. So begann die Fremdherrschaft in Mecklenburg. Wallenstein schlug seinen Sitz in Güstrow auf und begann mit großer Schnelligkeit und Tatkraft eine Umgestaltung der Verhältnisse. Er trennte Gericht und Verwaltung, erließ eine große Anzahl einschneidender Verordnungen, so gegen Wilddiebe, Räuber u. s. w.; nur in kirchlichen Angelegenheiten befleißigte er sich einer möglichsten Enthaltsamkeit und tastete die Laudesreligion in keiner Weise an. Aber das nene Regiment ging schneller zu Ende, als man hatte erwarten können. Nach knapp Jahresfrist verließ Wallenstein das Land, um uicht mehr dahin zurückzukehren. Zugleich aber führte der Kaiser einen Schlag gegen das protestantische Fürstentum, der demselben leicht verhängnisvoll werden konnte. Durch Restitution,- das R e st i t u t i o n s e v i k t bestimmte er, daß alle edikt 1629. geistlichen Güter, die seit dem Passauer Vertrage protestantisch geworden waren, zurückgegeben werden sollten. Das bedeutete für die meisten evangelischen Fürsten den völligen Ruin. Zum Glück war die zunehmende Macht des Kaisers auch den katholischen Reichsständen unbequem, und Wallensteins rücksichtsloses Schalten und Walten in allen Ländern, die sein Kriegs-

6. Beiträge zur Behandlung der mecklenburgischen Geschichte in der Volksschule - S. 111

1912 - Rostock i. M. : Boldt
111 2. Mallen stein als F) erzog von Mecklenburg. a. Wie ihn der Kaifer zum Herzog ernannte, und was die Mecklenburger dazu sagten. <Es war int uo. Jahre nach Beginn des Krieges kurz vor Weihnachten. Da trafen der Kaifer Ferdinand und der Wallen-fiein zu einer geheimen Besprechung zusammen. Was die beiden zusammenfhrte, war das Geld. Wallenstein hatte von der Werbung und Unterhaltung seiner Truppen viele Kosten gehabt und verlangte dafr eine Entschdigung. Da der Kaiser die nicht zahlen konnte, begehrte sein Feldherr ein Pfand und lenkte die Augen des Kaifers auf Mecklenburg. Aber", erwiderte der Kaifer, wo bleiben wir dann mit den mecklenburgischen Herzgen, und was werden die deutschen Fürsten zu diesem Gewaltftreich sagen?" Nichts werden sie sagen", rief Wallenftein, die Herzge haben einfach ihr Tand zu verlassen, womit ihnen ganz recht geschieht. Haben sie sich nicht fortwhrend hchst zweideutig benommen? Drohend erhoben sie ihre Schwerter, als wir ihren Lndern nahe kamen. Darauf haben sie es in hchst verrterischer Weise mit den Dnen gehalten. Als sie aber merkten, da sie nicht gegen uns aufkommen konnten, wedelten und schwnzelten sie um uns herum, besorgten unfern Soldaten Quartiere und suchten sich in Gunst zu fetzen. (Erbrmliche Heuchler!" 3ft wahr!" warf der Kaifer dazwischen. Und darum", fuhr Wallenftein fort, verdienen sie strengste Strafe. Wohin soll es führen, wenn deutsche Reichsfrsten den Respekt vor ihrem Oberhaupt vergessen? Ich bitte um Mecklenburg, erbitte es als Eigentum, schwre Ew. Majestt Treue und verspreche, durch alle meine Forderungen einen dicken Strich Zu ziehen." Sinnend sah der Kaiser vor sich nieder. Dann sprach er: (Euer Wille sei erfllt. Doch vorlufig erhaltet der Fürsten wegen Mecklenburg nur als Pfand, spter als wirklichen Besitz. )ch beglckwnsche Luch, Herzog t>on Mecklenburg, setzt (Euren Hut auf, wie es ja auch die lteren regierenden Fürsten in meiner Gegenwart tun drfen." Sofort griff der Wallenftein nach feinem Hut und dankte dem Kaifer fr das Weihnachtsgeschenk. Sein Gesicht leuchtete, sein Herz war voll Freude. Was er schon immer ersehnte, aber nie recht zu hoffen wagte, war in (Erfllung gegangen. Der Kaifer aber lie eine Schrift auffetzen, da er das lanb Mecklenburg, dessen Herzge immer gegen ihn gearbeitet htten, an Wallenstein als Pfand fr aufgewendete Kosten berlassen habe, und da die Mecklenburger bei Vermeidung schwerer Strafe dem Friedlnder zu huldigen htten. Unter dies Schriftstck schrieb er seinen Namen und lie sein kaiserliches Siegel dranheften.

7. Beiträge zur Behandlung der mecklenburgischen Geschichte in der Volksschule - S. 54

1912 - Rostock i. M. : Boldt
54 ich allen die Zhne weisen, die es wagen, sich gegen micb aufzulehnen." < Wie ein Lauffeuer verbreitete sich diese Geschichte zwischen Rhein und Llbe. Mancher verzagte, aber viele, vertrauend auf das Bndnis, lieen sich nicht ins Bockshorn jagen. Als der Lwe wieder einmal mit seinem Freunde Barbarossa nach Italien zog, rstete Albrecht der Br seine Mannen, rief noch einige befreundete Fürsten dazu und griff khn die Burg Haldensleben an, die dem Lwen gehrte. Diese Tat steckte an; und bald drangen kleinere und grere Scharen in einzelne Gebiete Heinrichs. Das hatte dieser denn doch nicht gedacht. Schleunigst kehrte er aus dem Sden heim und vernahm die Klagen seiner Untertanen. Wohl scheuchte seine bloe Ankunft manche seiner Feinde zurck, aber ihm fuhr doch der Gedanke durch den Kopf: wenn die kleinen Fürsten diesfeit der Elbe schon so dreist auftreten, wie soll es erst werden, wenn im Obotritenlande die Grung beginnt!" Sofort sandte er Boten nach Schwerin zu Gunzelin und ins Pommerland zu Pribislav. Die Gesandten machten den Statthalter mit des Lwen Gedanken bekannt und teilten ihm mit, da er nur einen Teil des Obotritenlandes unter dem Namen Grafschaft Schwerin behalten solle und sich selbst Graf von Schwerin nennen drfe. Als die Boten zu Iridis-lav kamen und ihm von der Absicht des Sachsenherzogs er-zhlten, schttelte der Obotrite unglubig das Haupt. Da sie aber ihren Auftrag wiederholten und beteuerten, da es dem Herzog voller Ernst mit der Rckgabe des grten Teils vom Obotritenlande an pribislav sei und die Pommernherzae diesen beglckwnschten, kam wiederum Leben in den Gefangenen. 2. Die pribislav getauft wird. Herzog Heinrich hatte keinen Feind des Christentums angenommen, sondern nur einen Mann, der fr sein vterliches Lrbe gekmpft und gestritten hatte. Denn schon vor seiner Flucht zu den Pommern hatte Pribislav die heilige Taufe empfangen. Deshalb hatten die christlichen pommernherzge den Landesflchtigen auch gern beherbergt. Ls war etwa vier Jahre nach Niklots Tode. Immer wieder versuchte es Pribislavs Gemahlin, eine nordische Knigstochter mit Namen Edoislava, den Gatten zur Taufe zu bewegen. Gft lag sie im Gebete auf ihren Knien und flehte: Allerbarmer, du Heiland Jesus Lhristus, erbarme dich meiner und meines geliebten Mannes, lenke sein Herz, da es endlich den N?eg zu dir finde." Und wenn pribislav der die Not

8. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 89

1914 - München : Oldenbourg
Pfarrkirchen, Klöster und Julius- und Bürgerspital. Bier hausten die Schweden als wahre Leinde. Gegen Uhr vormittags erschien ein schwedischer Trompeter bei dem Bollwerke an der Kapuzinergasse und begehrte unter vielen Drohungen die schleunige Öffnung der Stadttore. )n einer halben Stunde ritt der schwedische Oberststallmeister mit zwei Reisigen durch die Semmelsgasse herein und unterredete sich am Spitaltore mit dem Stadtkommandanten. Nach längerer Verhandlung und Beratung der Stadträte im Kleebaum wurde die Übergabe der Stadt für den nächsten Morgen zugesagt. Am Mittwoch, den \5. Oktober, früh gegen 9 Uhr rückten schwedische Regimenter zu Fuß und zu Roß in Würzburg ein. Der König hielt auf einem grauen Pferde in der Nähe des Spitaltores in Gesellschaft des Herzogs Bernhard von Weimar und hoher Offiziere. Dr. Faltermeier, fürstlicher Hat, geleitete nach einer langen Unterredung Gustav Adolf in die Stadt. Bei dem Kleebaum stieg der König vom Pferde, ließ seine Truppen vollends vorbeiziehen und begab sich dann durch die Kanzlei auf den Alten Fischmarkt (Domgasse) um dort vom Brückentore aus die Lage und Beschaffenheit des Schlosses zu betrachten, hierauf ritt der König nach dem Domplatze in den Bös des verstorbenen Fürstbischofs Philipp Adolf. Das schwere Geschütz der Schweden samt der Wagenburg wurde auf dem Bauernmarkte bei der Liebfrauenkapelle aufgeführt. Die Bürgerschaft mußte sofort die Waffen abgeben und nachmittags im Iuliusspitale dem König huldigen. Gustav Adolf forderte noch am gleichen Tage eine „schleunige ^ilfe" (Kriegssteuer) von joo 000 Talern, wenn die Frist von Tagen nicht eingehalten wurde, sollte die Stadt geplündert werden. 6. Erstürmung des Schlosses Marienberg durch die Schweden. Am Morgen des \6. Oktober drangen die Schweden unter Anführung ihres Königs teils über die Brücke teils über das Wasser und bemächtigten sich des Mainviertels. Der König ließ hierauf die Besatzung zur Übergabe auffordern und bot ihr freien Abzug und sicheres Geleit an. Der Befehlshaber des Schlosses erteilte eine abschlägige Antwort. Daraufhin besetzten die Schweden trotz des dichtesten Kugelregens das Telltor und das dabei gelegene runde Türlein, den Deutschhausgarten und das Zellertor. f?art neben Gustav Adolf schlug eine Kugel ein. Am folgenden Tage wurde das verlangen der Übergabe wiederholt, aber vergebens. Nun folgte ein heftiges Feuer auf das Schloß. Alle im Schlosse befindlichen Soldaten vom Landausschusse ergriffen bis auf zehn heimlich die Flucht, so daß die Besatzung in der Hauptsache nur aus vierhundert kaiserlichen Soldaten bestand, die aus Königshofen, Schweinfurt und Kitzingen entlaufen waren. Trotz der geringen Zahl waren schon

9. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 106

1914 - München : Oldenbourg
— *06 — Die Offiziere, so sagten sie, seien auf dem Schlosse versammelt um das neue Jahr anzutrinken. Die Gefahr der mutigen Schar war groß. Trotzdem drangen sie durch Alzenau nach dem Schlosse hin. Die wache wurde niedergestochen und Graf Johann Zakob von Hanau, welcher in das Aimmer des Grafen von Wartensleben gekommen war, durchstach einen Kapitän, welchen er für den Grafen hielt. Letzterer konnte sich kaum retten und mußte seine Leibkutsche mit sechs weißgrauen Wallachen samt den aufgeladenen Kisten, Sachen, Geld usw. in den siegreichen Händen lassen. Der Überfall wurde mit solcher Wirkung ausgeführt, daß über 800 Pferde erbeutet, viele Gefangene gemacht und ein großer Heil der * 7 Kompagnien durch das Schwert und durch Feuer, welches man in die Häuser und Scheunen legte, aufgerieben wurde." 20. Weitere Kriegsbedrängnisse. Auch nach der Verdrängung der Schweden aus Franken konnte von Erleichterung der Untertanen keine Rede sein, da fortwährend Truppen-durchzüge und Winterquartiere das Land aussaugten. Die fruchtbarsten Ländereien lagen wüst; eine große Hungersnot im Sommer *635 war die Folge, wiederholt brachen feindliche Streifabteilungen über die Grenzen, weshalb die Grenzstädte stark besetzt wurden. Trotzdem drang der schwedische General Königsmark *639 im Stifte ein und erschien nach Überwindung der entgegengesandten Truppen auf dem Greinberg vor Würzburg. (Er verbrannte die umliegenden Dörfer, Höfe und sieben Mühlen und erpreßte von der Stadt eine Brandschatzung von *o ooo Talern. (Er verlangte ferner die Unterhaltung von acht Kompagnien seiner Heiter, drei Monate lang, was für den Monat *2 ooo Taler ausmachte. Damit noch nicht zufrieden, forderte er noch eine monatliche regelmäßige Brandschatzung, die ihm nach (Erfurt geschickt werden sollte. Erst als im )anuar *6)0 ein bayerischer Heerhaufen sich an den Grenzen aufstellte, zog der „Haubvogel" aus Franken ab. *6)* und *6)3 rückten französische Truppen von der Fränkischen Saale her (unter Guebriant) bis an den Main vor. )hre Streifabteilungen plünderten bis vor die Tore der Hauptstadt, so daß die Bürger öfter in der Nacht zur Verteidigung zu den Waffen greifen mußten. Besonders hart litt Zellingen. 3m Dahre *6)5 erfuhr das Frankenland den wiederholten Besuch Königsmarks. Am 22. )uli schloß Fürstbischof Johann Philipp einen Vertrag mit dem Schwedengeneral, nach welchem er ihm 35 )oo Heichs-taler zahlte um das Land vor größerer Drangsal zu bewahren, den freien Durchzug der Schweden durch das Stift duldete und vollständige Verpflegung bewilligte. 3m vorletzten Kriegsjahre erpreßte General wrangel von Würzburg 60 000 Taler, 200 Fuder wein, **6 Malter Getreide, 200 Pferde

10. Mecklenburgische Geschichte zum Gebrauche in höheren Schulen - S. 9

1899 - Leipzig : Voigtländer
— 9 — Klöster Dobbertin, Malchow und Ribnitz als Eigentum überwiesen. 1621. Zweite Landesteilung. Johann Albrechts Enkel nehmen eine Teilung des Landes vor: Adolf Friedrich bekommt Mecklenburg-Schwerin, Johann Albrecht Ii. Mecklenburg-Güstrow. Teilnahme am Dreißigjährigen Kriege. Da die Herzöge von dem Bündnis mit Christian Iv. von Dänemark nicht abstehen wollen, besetzt Wallenstein 1627 das Land und wird am 19. Januar 1628 mit Mecklenburg belehut. Die Herzöge müssen das Land verlassen. 1628—1630. Wallenstein Herzog von Mecklenburg. Residenz in Güstrow. Seine Regierung von großer Ordnung und Strenge erfüllt. Neuordnung der Verwaltung und Rechtspflege. Starke Kontribution (monatlich 30 000 Thaler) und zahlreiche Lieferungen für den schwelgerischen Hofhalt drückend. Der sogenannte Wallenstein-Kanal. 1630 (4. Juli). Gustav Adolf von Schweden landet in Pommern. 1631. Tilly erstürmt das von den Schweden besetzte Neubrandenburg. Die Herzöge gewinnen ihr Land wieder. 1635. Im Frieden zu Prag werdeu die Herzöge vom Kaiser wieder „zu Hulden und Gnaden aufgenommen". Erbitterung der Schweden, das' Land namentlich in den Jahren 1637 und 1638 und wiederum 1643 und 1644 furchtbar verheert. 1648. Westfälischer Friede. Mecklenburg muß Wismar, Pol und das Amt Neukloster an Schweden abtreten und erhält dafür die säkularisierten Bistümer Schwerin und Ratzeburg als Fürstentümer. 1654. Gesinde- und Tagelöhnerordnung des Herzogs Gustav Adolf von Güstrow. Die Leibeigenschaft der Bauern gesetzlich festgelegt.
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