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1. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 26

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
26 Heimatkunde der Provinz Sachsen. winnt man besonders Blei, Eisen und Silber. Die Kahrstühle, Pumpen und Pochwerke werden durch Wasserkraft bewegt. In zahlreichen Teichen hat man daher die Gebirgswässer gesammelt und von hier aus nach den Betriebsstätten geleitet. Oft dringt das Wasser in die Erzgänge ein. Es wird dann durch Maschinen gehoben und in die Stollen abgeleitet, vas sind tiefliegende Kanäle. Einer dieser Stollen ist über vier Stunden lang. Kbb. 20. Förderung mittelst Förderwagen. (Nach einer Photographie von Spieß, Emleben,) Im Rummelsberg bei Goslar wird besonders Rupfer gewonnen, auch Blei und etwas Gold. 5lus dem Leben des Bergmannes berichtet die Sage: Der Bergmönch im harz. Zwei Bergleute arbeiteten immer zusammen. Einmal bemerkten sie an der Arbeits- statte, daß sie nicht genug (Di auf ihren Lampen hatten. Oa wurden sie sehr ängstlich.

2. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 27

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
A. Die Thüringer Mulde. 27 Abb. 21. Hundejunge. (Nach einer Photographie von Spieß, Eisleben.) Venn sie konnten im Dunkeln nicht zurück, weil der Schacht so gefährlich war. Auf einmal sahen sie ganz fern in der Strecke ein Licht. Oa§ kam ihnen entgegen. Da freuten sie flbb. 22. Gruppe von Bergleuten. (Nach einer Photographie von Lpieß, Etzleben.)

3. Oldenburgisches Quellenbuch - S. 91

1904 - Oldenburg : Nonne
— 91 - Mosen nicht weit von uns fielen; ersterer sofort tot; der zweite von mehreren Kugeln getroffen, sich noch dem Rücken seines Burschen Loge-mctnn anvertrauend, bis ihn, noch eine Kugel traf, die letzte; der dritte im Unterleib in der Lebergegend getroffen, mit den Worten: „Ich gäbe eine" sich zurückwendend; sein letztes Wort war: „Grüßt M'üßt" Einer der edelsten, begeistertsten, befähigtsten Männer Deutschlands war nicht mehr unter den Lebenden. 9£och weiter vorzustürmen wäre Unsinn gewesen, wir mußten uns darauf beschränken, die Visiere des Gehölzes zu besetzen und zu halten, und verteilten uns deshalb längs derselben. Ich speziell kniete neben einer Hecke neben Hauptmann von Gayl; zu seinem Unglück mußte sich Leutnant Wieben noch zu uns gesellen; denn noch nicht lange war er bei uns, so traf ihn, als er sich etwas in^ die Höhe richtete, um über die Hecke zu sehen, eine Kugel gerade ins Herz, mit einem leiten „Ach" sank er hintenüber und hauchte sein Leben aus. Eine Stunde mochten wir dort wohl gestanden oder vielmehr gelegen haben, als das Feuer plötzlich mit noch verdoppelter Heftigkeit begann, wir waren in unserer linken Flanke gefaßt und befanden uns plötzlich im schönsten Kreuzfeuer. Dem konnten mir mit unserer schwachen Anzahl nicht die Stange halten und bekamen, daher den Befehl, uns langsam zurückzuziehen; die Kugeln und ihr Gepfeife waren uns schon gleichgültig geworden, um so schmerzlicher war mir und uns wohl allen dafür, beim Zurückgehen die Gefallenen und Verendeten, die Verwundeten und sich mit Mühe weiter Schleppenden zu sehen. Alles lechzte und rief nach Wasser, um die ausgetrocknete Kehle zu netzen, so besonders die Verwundeten, deren Blutverlust den Zustand noch verschlimmert hatte. _ Gs hatte nämlich eine fürchterliche Hitze während des ganzen Tages geherrscht, und die Feldflasche hatte mit ihrem Inhalt nur kurze Zeit genügen können. Der Länge nach sah ich die Leute sich in einen schmutzigen Graben werfen, um aus dem Schlamm nur etwas Flüssigkeit zu saugen. Ich hatte noch einen Rest Wein in der Flasche und gab ihn dem Leutnant Wolf, den ich am Graben sitzend antraf; sein rechter Unterarm war zerschmettert, und der Blutverlust hatte ihn so geschwächt, daß er für den Augenblick nicht weiter hatte gehen können; ich befestigte noch feinen provisorischen Verband, ließ ihn sich ans mich stützen und führte ihn zurück nach Tronville, beständig von den über uns krepierenden Granaten bedroht. Wie anders sah das Dorf jetzt aus. Das ganze Dorf ein Lazarett, die Häuser vermochten die Verwundeten nicht zu fassen, Scheunen und jeder bedachte Raum wurden gefüllt, die noch ankommenden Unglücklichen mnßtm draußen bleiben. Und welches Loos harrte vielleicht noch allen hier liegenden Verwundeten, wenn die Franzosen nun, nachdem wir den Wald aufgegeben, Besitz von ihm nahmen und von ihm ans auf das Dorf feuerten? Dann es zu verteidigen war unsere feste Absicht.

4. Oldenburgisches Quellenbuch - S. 14

1904 - Oldenburg : Nonne
— 14 — oldenborch — — vynk 21 koplude; den nam he baven soes dusent güldene in redeme gelbe, linde nam to hulpe der roverie, bat syne knechte weren foppet to hamborch. Anmerkungen: al — obgleich; aldus — also; alrede schon; alve Adols; enboven — darüber; hertich - Herzog; hovetlude —Hauptleute; leyde-brev — Geleitsbrief; loveu ~ Treue: oem — Oheim; in red ein gelde in barem Gelde; quyt — frei; schatten = schätzen; soes — sechs; velich sicher, ungefährdet; wand — Gewand; turnte - denn. 15. Wie Delmenhorst gewonnen ward. 1482 Jan. 20. — R. o. Liliencron, die historischen Volkslieder der Deutschen. Leipzig 1866. Bd. 2. S. 170 — (Bischof Heinrich von Münster, zugleich Bischof von Bremen, sammelte im Jahre 1481 ein Heer und belagerte die Festung Delmenhorst, von ivo aus Gras Gerd von Oldenburg die durchziehenden hansischen Kaufleute hart bedrängte. Bei der Belagerung fand des Grafen Bruder, Heinrich der Jüngere, seinen Tod. Die Burg wurde am 20. Januar 1482 unter der Bedingung freien Abzuges übergeben. Graf Jacob verließ das Land, seine Schwestern starben im Kloster. Graf Gerd verzichtete zu Guusten seiner Söhne anf die Herrschaft.) Frisch srolich wille we singen, ein fürst is uns bekant, von einem edlen Heren, regierde sin land in eren, bischop Hinrich is he genannt. In de scibe is he gekamen imde ward dar innc gebracht, mochte he des hebben entbaren, he Heide darto nicht gesamt! he werede sich mit der macht. De koopmann reisede mit sorgen, de huisrnan de lieb nod, bat schole gi stede marken unde dißen forsten starken, des hebbe gi eren grot. Delmenhorst hadde he bestellet mit menigen edelman unde ok mit guden gesellen, se sondert ore henben wol schnellen, sc selen dar srischlich an. Edele forst, du schalt nicht verzagen was frisch unde wol gemoet, god wil die sulven starken in allen dienen warken, alse he den trutuen doct.

5. Oldenburgisches Quellenbuch - S. 44

1904 - Oldenburg : Nonne
— 44 — unbt bic Pferde unbt halbe Wagen konnte nicht minbcc rechnen. Also belaufet das; wir beibe in dieser Weise au die 6 Pferbe unbt acht Wagen unbt berben Knechten haben verlohren über die zwölf hunbert Reichsthaler zum mindesten. Diese 66 Fuhren haben wir drei (Rethmaim, Purnhagen und Pagen,tert) in 4 Jahren verrichtet unbt welche wir in 1757 \mbt 58 halicn gethan, feinbt nicht angeschrieben, welche wir ba mußten bisweilen mit allen Pferbcn. Die Bauern, Heuerleute unbt alle die Pferde hatten mußten fahren. Also haben wir in 57 nnb 58 noch mehr fahren müssen als in den anberen Jahren. Also scindt sehr schwere Jahre für bic Bauern gewesen. Gott bewahre mich unbt auch alle, daß sie sie nicht w leb er möchten beleben. 45. Ein Schreiben des Grafen Miinnich. — Ger h. Ant. v. Halein, Lebensbeschreibunfl des 2c. Grafen von Münnich. Oldenburg 1803, S. 184. — Obuichcub Christoph Graf von Münnich wurde geboren auf dein väterlichen .'oofe Jicucmntutorf, als Sohn eines Generaldeichgräfen in den Grafschaften Oldenburg uito ^elinenbox(t; er war nacheinander in französischen, hessischen und russischen /eniten, ei baute den ^adogafanal, ward 1732 russischer Generalfeldmarschall, cr= oberte Danzig, die Krim und die Moldau, wurde 1742 auf Befehl der Kaiserin Elisabeth nach Sibirien verbannt, kehrte aber 1762 zurück. Die letzten Jahre seines Hevens wollte er in Oldenburg verbringen: den Sommer in Neuenhuntorf, den m Oldenburg. Der ^ od hinderte ihn an der Ausführung feines Planes. Li Itarb in Petersburg 17(>7 Oft. 16 und liegt auf seinem Gute ßitnta bet Dorpat begraben.) Ich bewohne hier einen Palast, beffen Zimmer mit Damast ausgeschlagen und mit Gemälben geziert sind; aber das alles verlasse ich gern, sobalb ich mich nach Olbenbnrg werbe begeben können. Denn herzlich liebe ich mein Vaterlanb, und mein Wunsch ist, aus meinen Gittern zu sein. Daß auch Sie, meine Freunbin, Verlangen tragen, mich alten Felbmarschall bei sich zu sehen, bavon bin ich gewiß; und so Gott will, soll unser Wunsch im nächsten Mai erfüllet werben. 46. Von einer Revue Friedrichs des Großen. 1760. — Gerhard Anton von Halem, Selbstbiographie. Oldenburg 1840, S. 32.— Bei einer Revue breier Dragonerregimeitter bei Küstrin sah ich den großen Köitig. Ich ritt mit mehreren Stttbcntcn in seiner Reihe. Einer berselben, bcr Baron Mantenffcl, ein hübscher junger Mann, war bent König ausgefallen. Der Gras Anhalt erfunbigte sich nach unsern Reimen, und nachbent er bcm König Bericht erstattet hatte, trug er Mantenffeln eine Offiziers stelle an, die dieser jeboch ausschlug.

6. Oldenburgisches Quellenbuch - S. 76

1904 - Oldenburg : Nonne
— 76 - Der Bewohner desselben, G. E. Ammen, hatte kaum seine Frau und sein Gesinde in Sicherheit gebracht, während nur ein an einem Beinschaden leidender Greis und ein Knabe zu dessen Pflege zurückgeblieben waren, und kehrte, um noch einiges zu retten, dahin gerade in dem Augenblicke zurück, als durch die Wut der tobenden Wellen der Deich zerstört wurde und er sein Haus durch die darauf losstürzende Strömung bis zu den Grundmauern so zertrümmern sah, daß am folgenden Tage große Steinmassen davon selbst jenseits des Grabens wiedergefunden wurden. Die erwähnten im Hause zurückgebliebenen beiden Menschen ertranken, während Eiben und sein Knecht sich fest umklammert auf dem Deiche gegen die Wogen anstemmten, oder sich liegend einander festhielten. In ihrer Nähe hatten sich auch eine Fran mit zwei und noch eine andere mit drei halbnackenden Kindern niedergelegt. Beide Franen bedeckten die Kinder mit ihren Körpern, ließen die Wellen über sich hinstürmen, und alle suchten sich gegenseitig Mut einzuflößen. Die eine dieser Frauen hatte kaum auf die Anfrage, wie es ihr gehe, die Antwort erteilt, ihr jüngstes Kind fange noch, als plötzlich eine Welle beide Frauen mit ihren sämtlichen Kindern vom Deiche hinab in den Ab-grnnd schleuderte, worin sie umkamen. Ein Pferd, welches dieser Eiben, ehe er sein Hans verließ, nördlich desselben vor einen Wagen gespannt hatte, um seine Familie darauf zu retten, fand er am folgenden Morgen südlich der Hausstelle mit der einen Hälfte des Wagens wieder, während die andere von der Flnt fortgeschwemmt worden war. 75. Bericht des Einwohners Hollmnnn aus Tettens über die Februarftnt. — P leitn er, Oldenburg im 19. Jahrhundert, Bd. Ii. Oldenburg 1900, S. 341. — Ant 4. Februar, morgens 3 Uhr, wurden wir durch deu Schall der Notglocken fürchterlich aus dem Schlafe gerissen. Nicht anders glaubend, als es sei Feuer ausgebrochen, springe ich in meiner Nacht-kleiduug aus dem Bett, und in dem Augenblick kommt mein Feldhüter und schreit: „Herr Gott, wir sind verloren, die Seedeiche find durchgebrochen !" — — Fürchterlich brauste die See, und das Wasser war noch 2 Fuß höher als zur Zeit der Weihnachtsflut von 1717. Schrecklich schlugen die Wellen über die Deiche. Zwei unserer schönen Groden wurden mit 15 herrlichen landwirtschaftlichen Gebäuden und allem darin befindlichen Vieh, Beschlag und Möbeln in kurzer Zeit ein Raub der Wellen. Hierauf wurde die Not noch größer, da sich die Wut des Wassers auf unseren letzten Schutzdeich warf. Auch dieser konnte nicht lange widerstehen, sondern riß an mehreren Stellen durch. Jetzt brüllte das Wasser ins innere Land, und in kurzer Zeit standen die Kirchspiele Minsen, Hohenkirchen, Wüppels, Oldorf und ein Teil von Tettens unter Wasser. Endlich, zu unserem Glück, drehte sich der Wind, und das Wasser fiel. Drei beladene Schiffe find an verschiedenen Stellen durch die Deiche geschleudert, und ein Schiff sitzt oben auf einem Hause. Dir den Schrecken und die Not - zu schildern, das bin ich zu schwach; man muß es gesehen haben. Unzählige Menge Vieh ist ertrunken, alle

7. Deutsche Geschichte - S. 1

1912 - Halle a.S. : Schroedel
vie Zeit der Vlkerwanderung. I. (Bermartiett und die Gerinanen. Jl Das Land und die Bewohner. Auf alle Völker blickten die Rmer herab; auch auf die Germanen. Wie arm erschien ihnen das Land dieser Nachbarn gegen das ihre! Es sah aber auch damals ganz anders aus als heute. Ungeheure Wlder und Smpfe bedeckten es zum grten Teil. berall hausten Bren, Wlfe und Luchse, Auerochsen und Elentiere. Die Germane mit erobertem, rmischem Feldzeichen. Germanin. Luft war kalt, der Bodeu feucht. Den Rmern zeigte sich Germanien als ein Land, in dem immer Winter herrschte und wo es nie recht Tag wurde. Und doch fhlten sich seine Bewohner hier wohl. Sie waren groe, krftige Gestalten mit blauen Augen und blondem Haar. Gewhnlich trugen sie ein leinenes oder wollenes Gewand ohne rmel; die Männer Froning-Klar mann-Wewer. Geschichte fr Mittelschulen. Hl Teil. 1

8. Deutsche Geschichte - S. 78

1912 - Halle a.S. : Schroedel
78 Bald konnte sich Preußen friedlich entwickeln. Immer mehr Deutsche strmten herbei, und immer grere Flchen Waldes und Sumpfes wurden in fruchtbares Laud verwandelt. Man zhlte schlielich 93 deutsche Städte und 1400 deutsche Drfer. Verschiedene von diesen Stdten gelangten zu bedeutender Macht und zu groem Reichtum. An der Weichselmndung erhob sich das mchtige Danzig mit seiner gewaltigen Marien-kirche und seinem prchtigen Rathaus. Alle aber wurden an Pracht und Schnheit bertroffen durch das herrliche Schlo zu Marienburg, die Residenz der Hochmeister. Die Einknfte des Ordens betrugen bald viele Millionen nach unserm Gelde. Mindestens 10000 schwere Reiter und noch mehr bewaffnetes Fuvolk konnte er ins Feld stellen. Sein Hoch-meister galt als einer der ersten Fürsten in der Christenheit. . 3. Weitere Ausbreitung des deutschen Wesens im Osten. Mit der Germauisierung dieser groen nrdlichen und stlichen Gebiete war die Kultur-ttigfeit der Deutschen jener Zeit noch lngst nicht erschpft. Verschiedene Frstengeschlechter des slavischen Ostens hatten erkannt, da die Deutschen ihren Untertanen an Bildung und Geschicklichkeit weit berlegen waren; darum riefen sie deutsche Kolonisten herbei. So folgten dem Rufe des slavischen Piastengeschlechtes ganze Scharen und machten den grten Teil von Schlesien deutsch; nach Bhmen und nach Polen strmten Tausende hinein; das ferne Krakau war eine Zeitlang eine fast ganz deutsche Stadt. Deutsche Bergleute erschlossen die Schtze des Ungarischen Erzgebirges, und die groe Kolonie in Siebenbrgen hat sich bis heute behauptet.

9. Deutsche Geschichte - S. 95

1912 - Halle a.S. : Schroedel
werden. Wer an der Wahrheit der kirchlichen Lehren zweifelte, galt als Ketzer und wurde verbrannt. Wer bse Worte wider die Obrigkeit brauchte, den richtete man mit dem Schwerte hin. Bei besonders schweren Verbrechen wurde die Todesstrafe noch verschrft. Ehe man den Verurteilten ttete, qulte man ihn erst auf die grausamste Weise: man zwickte ihn mit glhenden Zangen, ri ihm die Zunge aus, zerschmetterte ihm auch wohl die Glieder mit einem radartigen Instrumente. Die Strafe der Einsperrung kannte man fast gar nicht. Sollte ein Schuldiger nicht hingerichtet werden, so stach man ihm die Augen aus oder schnitt ihm die Ohren ab oder hieb ihm die rechte Hand ab; man brannte ihm auch wohl ein Zeichen auf die Stirn oder lie ihn ffentlich mit Ruten aushauen. Als eine ganz milde Strafe galt das Stehen am Pranger. Der Verurteilte wurde auf dem Markte mit einem eisernen Halsband an einen Pfahl befestigt und von den Vorbergehenden verspottet. Grausam war auch schon die Behandlung der Untersuchung^ gefangenen. Leugnete einer die Tat, die man ihm zur Last legte,' so kam die Folter zur Anwendung. Mau spannte ihn zunchst auf die Streckletter und reckte ihm die Glieder, da sie krachten. Gestand er dann noch nicht, so legte man ihm Daumen- und Beinschrauben au, und erfolgte immer noch kein Gestndnis, fo kamen schrfere Mittel zur Anwendung, tim der Qual loszuwerden, gab der rmste bald alle Verbrechen zu, nach denen man ihn fragte. Da gestand er wohl Taten ein, au die sein Herz nie gedacht hatte. Wurde die Folter eingestellt, so beteuerte er natrlich seine Unschuld. Dann aber ging die Qulerei von neuem an. Wieder gab er alles zu um die Marter zu enden, und sah schlielich die Todesstrafe als Erlsung au. Auch gegen das weibliche Geschlecht kam die Folter nur zu oft in Anwendung. Man war fchoit damals von dem Wahn befangen, da manche Frau mit dem Teufel im Bndnis stnde, da sie hexen knnte. Dann vermochte sie Menschen und Haustiere durch ihren bsen Blick zu tten. Wurde ein solcher Verdacht laut, so war es gewhnlich um die rmste geschehen. Daun gab es Folter, Gestndnis, Feuertod. Vi. Das Leben in der Reichsstadt. r Die Reichsstadt von auen gesehen. Alle mittelalterlichen Städte waren befestigt; auch die kleinste hatte Graben, Mauern und Trme. Besonders stark muten diese Schutzmittel bei den Reichsstdten fein, denn sie standen fr sich allein und hatten viele Feinde. Darum sahen sich manche sogar gentigt, ihre ganze Gemarkung durch eine Befestigung zu schtzen. Das geschah durch die Landwehr. Da wurde ein Wall aufgeworfen, mit Bumen bepflanzt, deren Zweige man zusammenflocht, soda wenigstens Jteiter nicht hinbergelangen konnten. Da, wo die Straen nach der Stadt zu die Landwehr schnitten, standen Warten, kleine Festungen mit starken Trmen. Hoch oben schauten Wchter nach Feinden aus, und wenn wiche nahten, gaben sie ein Feuerzeichen; dann eilten die Brger herbei, nm die Angreifer zu verscheuchen.

10. Deutsche Geschichte - S. 135

1912 - Halle a.S. : Schroedel
135 Viii. Die Leiden und die folgen des Krieges* 1. Die Schrecken des Krieges in Stadt und Dorf. Schrecklich waren die Leiden, die der groe Krieg der unser Vaterland brachte. Es glich einer Wste. Tausende von Drfern lagen in Schutt und Asche oder waren ganz vom Erdboden verschwunden. In den Stiftern Magdeburg, Halle, Merse-brg, Halberstadt und Hildesheim waren 217 Schlsser, 103 Städte und 1105 Drfer zerstrt worden. Mehr als die Hlfte der Einwohner hatten Schwert, Hunger und Pest hinweggerafft, und Deutschland zhlte nur noch vier Millionen Seelen. Man wandert bei 10 Meilen und stehet nicht einen Menschen, nicht ein Vieh, nicht einen Sperling." Die Chronik gar mancher Stadt wei von frchterlichen Tagen zu berichten. Da zog eine wilde Sldnerschar durch ihre Tore ein. Sofort begann das Rauben und Plndern. Was sie nicht gebrauchen konnten, schlugen die Unmenschen kurz und klein; und dann marterten sie die wehrlosen Leute mit teuflischer Lust. Die armen Opfer wurden geprgelt und gepeitscht; man schraubte ihnen die Daumen ein oder trat sie mit Fen; man zog ihnen Fden durch die Zunge, go ihnen Mistjauche durch einen Trichter ein oder steckte ihnen ungelschten Kalk in den Mund; man strzte sie itt Brunnen, zog sie durchs Feuer und briet sie in Backfen. Manchmal schlugen auch die Sldner wie zum Zeitvertreib Männer, Weiber und Kinder einfach tot. Zu diesen Greneln kamen Hungersnot und Seuchen. So sanken in den Stdten Tausende dahin. Oft war das Sterben so groß, da die Leichen nicht begraben werden konnten. Ganze Huserreihen standen leer. In den Straen wuchs Gras, und den Marktplatz bedeckte Gestrpp, in dem Feld-hhner und Hafen ihre Nester hatten. Das Gewerbe war fast untergegangen. In Augsburg arbeiteten vor dem Kriege 6000 Weber; nachher noch 500. Der Versand von Waren ins Ausland hrte auf; die fremden Völker, die bisher von Deutschland ge-kauft hatten, traten jetzt mit England und den Niederlanden in Ver-bindung. So war auch der deutsche Handel vllig zusammengebrochen. Fast noch schlimmer als den Stdten erging es den Drfern. Die groen Leiden des Krieges suchten namentlich den Bauersmann heim. Fremdes Kriegsvolk marschierte in sein Dorf, legte sich ihm ins Haus und ins Bett, mihandelte ihn und die Seinen, forderte Kriegssteuer und Geschenke, zerschlug, verwstete und plnderte noch, was ihm vor Augen kam. Banden folgten auf Banden, die Lieferungen und Qulereien schienen endlos. Mit Entsetzen |ah der Bauer, da die fremden Soldaten aufzufinden wuten, was er tief itt der Erde versteckt hatte. Wenn er ihnen aber zu schlau gewesen war, dann ergriffen sie ihn selbst und zwangen ihn durch entsetzliche Qualen, das Versteck seiner Schtze anzugeben. Seine Wirtschaft wurde ganz verwstet, die Gespanne vom Pfluge gerissen, die Herden von der Weide geholt und dadurch die Bestellung der Felder unmglich gemacht. Auf die Kirchtrme und auf hohe Punkte der Flur stellte man Wachen, die ein Zeichen gaben, wenn Truppen itt der Ferne sichtbar wurden. Dann brachte der Landmann, was er retten konnte, Frau und Kinder eilig in ein entferntes Versteck. Wochen-, ja monatelang fhrten dort die Flchtlinge ein angstvolles Dasein, ^m schwarzen Moore zwischen Grben, Binsen und Erlengebsch, in dunkler Waldesschlucht, in alten Lehmgruben und in verfallenem Mauerwerk suchten
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