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1. Oldenburgisches Quellenbuch - S. 91

1904 - Oldenburg : Nonne
— 91 - Mosen nicht weit von uns fielen; ersterer sofort tot; der zweite von mehreren Kugeln getroffen, sich noch dem Rücken seines Burschen Loge-mctnn anvertrauend, bis ihn, noch eine Kugel traf, die letzte; der dritte im Unterleib in der Lebergegend getroffen, mit den Worten: „Ich gäbe eine" sich zurückwendend; sein letztes Wort war: „Grüßt M'üßt" Einer der edelsten, begeistertsten, befähigtsten Männer Deutschlands war nicht mehr unter den Lebenden. 9£och weiter vorzustürmen wäre Unsinn gewesen, wir mußten uns darauf beschränken, die Visiere des Gehölzes zu besetzen und zu halten, und verteilten uns deshalb längs derselben. Ich speziell kniete neben einer Hecke neben Hauptmann von Gayl; zu seinem Unglück mußte sich Leutnant Wieben noch zu uns gesellen; denn noch nicht lange war er bei uns, so traf ihn, als er sich etwas in^ die Höhe richtete, um über die Hecke zu sehen, eine Kugel gerade ins Herz, mit einem leiten „Ach" sank er hintenüber und hauchte sein Leben aus. Eine Stunde mochten wir dort wohl gestanden oder vielmehr gelegen haben, als das Feuer plötzlich mit noch verdoppelter Heftigkeit begann, wir waren in unserer linken Flanke gefaßt und befanden uns plötzlich im schönsten Kreuzfeuer. Dem konnten mir mit unserer schwachen Anzahl nicht die Stange halten und bekamen, daher den Befehl, uns langsam zurückzuziehen; die Kugeln und ihr Gepfeife waren uns schon gleichgültig geworden, um so schmerzlicher war mir und uns wohl allen dafür, beim Zurückgehen die Gefallenen und Verendeten, die Verwundeten und sich mit Mühe weiter Schleppenden zu sehen. Alles lechzte und rief nach Wasser, um die ausgetrocknete Kehle zu netzen, so besonders die Verwundeten, deren Blutverlust den Zustand noch verschlimmert hatte. _ Gs hatte nämlich eine fürchterliche Hitze während des ganzen Tages geherrscht, und die Feldflasche hatte mit ihrem Inhalt nur kurze Zeit genügen können. Der Länge nach sah ich die Leute sich in einen schmutzigen Graben werfen, um aus dem Schlamm nur etwas Flüssigkeit zu saugen. Ich hatte noch einen Rest Wein in der Flasche und gab ihn dem Leutnant Wolf, den ich am Graben sitzend antraf; sein rechter Unterarm war zerschmettert, und der Blutverlust hatte ihn so geschwächt, daß er für den Augenblick nicht weiter hatte gehen können; ich befestigte noch feinen provisorischen Verband, ließ ihn sich ans mich stützen und führte ihn zurück nach Tronville, beständig von den über uns krepierenden Granaten bedroht. Wie anders sah das Dorf jetzt aus. Das ganze Dorf ein Lazarett, die Häuser vermochten die Verwundeten nicht zu fassen, Scheunen und jeder bedachte Raum wurden gefüllt, die noch ankommenden Unglücklichen mnßtm draußen bleiben. Und welches Loos harrte vielleicht noch allen hier liegenden Verwundeten, wenn die Franzosen nun, nachdem wir den Wald aufgegeben, Besitz von ihm nahmen und von ihm ans auf das Dorf feuerten? Dann es zu verteidigen war unsere feste Absicht.

2. Oldenburgisches Quellenbuch - S. 44

1904 - Oldenburg : Nonne
— 44 — unbt bic Pferde unbt halbe Wagen konnte nicht minbcc rechnen. Also belaufet das; wir beibe in dieser Weise au die 6 Pferbe unbt acht Wagen unbt berben Knechten haben verlohren über die zwölf hunbert Reichsthaler zum mindesten. Diese 66 Fuhren haben wir drei (Rethmaim, Purnhagen und Pagen,tert) in 4 Jahren verrichtet unbt welche wir in 1757 \mbt 58 halicn gethan, feinbt nicht angeschrieben, welche wir ba mußten bisweilen mit allen Pferbcn. Die Bauern, Heuerleute unbt alle die Pferde hatten mußten fahren. Also haben wir in 57 nnb 58 noch mehr fahren müssen als in den anberen Jahren. Also scindt sehr schwere Jahre für bic Bauern gewesen. Gott bewahre mich unbt auch alle, daß sie sie nicht w leb er möchten beleben. 45. Ein Schreiben des Grafen Miinnich. — Ger h. Ant. v. Halein, Lebensbeschreibunfl des 2c. Grafen von Münnich. Oldenburg 1803, S. 184. — Obuichcub Christoph Graf von Münnich wurde geboren auf dein väterlichen .'oofe Jicucmntutorf, als Sohn eines Generaldeichgräfen in den Grafschaften Oldenburg uito ^elinenbox(t; er war nacheinander in französischen, hessischen und russischen /eniten, ei baute den ^adogafanal, ward 1732 russischer Generalfeldmarschall, cr= oberte Danzig, die Krim und die Moldau, wurde 1742 auf Befehl der Kaiserin Elisabeth nach Sibirien verbannt, kehrte aber 1762 zurück. Die letzten Jahre seines Hevens wollte er in Oldenburg verbringen: den Sommer in Neuenhuntorf, den m Oldenburg. Der ^ od hinderte ihn an der Ausführung feines Planes. Li Itarb in Petersburg 17(>7 Oft. 16 und liegt auf seinem Gute ßitnta bet Dorpat begraben.) Ich bewohne hier einen Palast, beffen Zimmer mit Damast ausgeschlagen und mit Gemälben geziert sind; aber das alles verlasse ich gern, sobalb ich mich nach Olbenbnrg werbe begeben können. Denn herzlich liebe ich mein Vaterlanb, und mein Wunsch ist, aus meinen Gittern zu sein. Daß auch Sie, meine Freunbin, Verlangen tragen, mich alten Felbmarschall bei sich zu sehen, bavon bin ich gewiß; und so Gott will, soll unser Wunsch im nächsten Mai erfüllet werben. 46. Von einer Revue Friedrichs des Großen. 1760. — Gerhard Anton von Halem, Selbstbiographie. Oldenburg 1840, S. 32.— Bei einer Revue breier Dragonerregimeitter bei Küstrin sah ich den großen Köitig. Ich ritt mit mehreren Stttbcntcn in seiner Reihe. Einer berselben, bcr Baron Mantenffcl, ein hübscher junger Mann, war bent König ausgefallen. Der Gras Anhalt erfunbigte sich nach unsern Reimen, und nachbent er bcm König Bericht erstattet hatte, trug er Mantenffeln eine Offiziers stelle an, die dieser jeboch ausschlug.

3. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 35

1902 - Magdeburg : Creutz
A. Bodensorm. 35 3. Uns Land zwischen Ohre, Elbe, Saale und Hay. A. Dodenform. Aufgabe: Schließe vom Kartenbilde auf Bodenfvrm und Bewässerimg dieses Gebietes! I. Wu Höhen- Die wenigen Erhebungen dieses Gebietes hängen mit dem Harz- gebirge zusammen, es sind nördliche Ausläufer desselben. Sie folgen nach N. in 5 Zügen auf einander und haben im allgemeinen die Hauptrichtung des Harzes, nur der 5. hält sich mehr nördlich. Die Höhe der Er- Hebungen nimmt nach N. immer mehr ab, bis sie endlich ganz in die Ebene übergehen. Die 5 Züge heißen: 1. Teufelsmauer, 2. Regenstein, 3. Hoppelberg und Spiegelsberg, 4. Hui und Hakel, 5. Alvens- lebener Höhenzug. 1. Die Teufelsmauer. Die Teufelsmauer ist ein gewaltiger Sandsteinwall. Riesige Felsen liegen so regelmäßig übereinander wie die Steine einer Mauer. Der Sage nach hat diese Mauer der Teufel erbaut, um sein Reich von dem des Herrn Zesu zu scheiden. Allein ein krähender Hahn habe ihn beim Bau gestört, so sei die Mauer unvollendet geblieben. Einzelne Teile nennt der Volks- mund Teuselsküche, -feuster, -stein, -kesfel, Großvater. Die Teufelsmauer zieht mit Unterbrechungen in südöstlicher Richtung etwa 30 km weit, von der Stadt Blankenburg bis zur Stadt Ballenstedt. Hier endet sie in zwei einzelnen Höhen, den Gegensteinen. Die Bode und die Selke durch- brechen die Teufelsmauer. Von den Gegensteinen erzählt die Sage: Ein Bauer fuhr einst sein Getreide zum Verkauf nach Quedlinburg. Während er in der Schoßkelle schlief, kamen die Pferde vom rechten Wege ab. und als er erwachte, hielt der Wagen vor einer großen Höhle im dichten Walde. Nachdem das Bäuerlein sich vom ersten Schreck erholt hatte, ging es in die Höhle, um sich darin umzuschauen. Hier sah es zu seinem Erstauuen einen Kessel von blinkendem

4. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 37

1902 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland, 37 Herges liegt die Daneilshöhle, worin viele Jahre ein gefährlicher Räuber hauste. Die Olenburg bei Badersleben war eine bedeutende Wallburg. Ihre Wälle sind zum Teil noch recht gnt erhalten. — Unter den „Königs- buchen" steht ein Stein mit der Inschrift: Mit Ehrfurcht, Wanderer, zieh' den Hut; Denn unter'm Dome dieser Buchen Hat, Schatten so wie du zu suchen, Held Gustav Adolf einst geruht. Auf dem rechten Bodeufer dehnt sich in gleicher Richtung der waldige Hakel aus. Die Dumburg liegt an seiner höchsten Stelle. Der Hakelwald war nach der Sage des Oberjägermeisters Hans Hakelberg liebstes Jagdgebiet. Er starb zwar au der Wunde eines Eberzahns, jagt aber nach seinem Tode im Hakel noch weiter. Mit Hallo-Geschrei, begleitet von seinen Genossen und den Hunden, rast er uachts den Hakel auf und nieder. In seinen: Gefolge befindet sich auch eine Ohreule, die Tut-Ursel. Diese war früher eine Nonne und wurde in eine Eule verzaubert. Die Dumburg ist ihr Aufenthalt. 5. Der Alvenslebener Höhenzug. Der Alvenslebener Höhenzug bildet eine breite Hochfläche, die sich quer vor die Bode lagert. Dadurch wird diese gezwungen, ihre nördliche Richtung zu ändern. Der Alvenslebener Höhenzug erreicht in dem Helsen- berge bei Magdeburg seine höchste Höhe. Er besteht aus Erd- und Sandhügeln, die der Pflug des Landmannes bis zum Gipfel beackert. Nur hie und da find die Höhen bewaldet. (Das Hohe, das Saure, das Eggenstedter Holz, der Marieuborner Wald.) In feinem nördlichen Teile birgt der Höhenzug treffliche Bausteine (Porphyr, Sandstein und Grau- wacke), die in Steinbrüchen gebrochen werden. Voin Alvenslebener Höhen- zuge zweigt sich nach 0. ein Höhenzug ab, der von Gr.-Wanzleben bis Kalbe a. S. reicht. Von hier wendet er sich längs der Elbe nordwärts bis Magdeburg. Die Mühlinger Berge, der Hummelberg und der Kreuzberg unweit Schönebeck sind feine höchsten Punkte. Bei Langen- weddingen und Sülldorf enthält dieser Zug gnten Kalkstein, der hier ge- wonnen und gebrannt wird. Ii. Das Flachland. Die Bodenkruste des fast ganz ebenen Flachlandes besteht größten- teils aus verwittertem Gestein der angrenzenden Höhen und aus an- geschwemmtem Erdreich. Die Oberfläche des Ackers bildet eine starke Schicht schwarzer Damm- oder Humuserde, die aus verwesten Pflanzen entstanden ist. Der durchlassende Untergrund zeigt feinen gelben Lehm, Sand und Kalk. Humuserde und durchlassender Untergrund sind die Haupt- bediugungen für die Fruchtbarkeit des Ackers. Da in diesem Gebiete sich beides findet, so haben wir hier eine der gesegnetsten Gegenden des Vater- landes. Nach der Elbe zu steigert sich die Fruchtbarkeit noch bedeutend. i

5. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 11

1902 - Magdeburg : Creutz
Bodenform. Gewässer. 11 daran? Welche Zeugeu der Vorzeit sind noch vorhanden? Welchen Zweckeil dienten diese? Welche geschichtlichen Ereignisse knüpfen sich an unfern Ort? Welche berühmten Männer sind hier geboren oder haben hier geivohnt? Wodurch haben sie sich ausgezeichnet? Wie ist hier ihr Andenken geehrt? Iii. Kreis: Wanderungen i» die nächste Umgebung. a. Sodenform. Nach welcher Himmelsgegend ist der Boden eben? Welche Höhen lernten wir kennen? Wie liegen sie zum Heimatorte? Nenne einzeln liegende Erhöhungen! (Hügel, Berg.) Wo bilden die Erhöhungen Gruppen? Chiigelreihe.) Name? Höhe in kl? Wie ist ihr Boden beschaffen? Wie macht der Mensch diese Höhen nutzbar? Welche Thäler sind in der Umgebung? Welche verschiedenen Boden- formen lernten wir also auf unseren Wanderungen kennen? Wie bezeichnet man aus der Karte einen Hügel, einen Berg, einen Höhenzug, einen Abhang u. s. w>? Entwirf eine Karte von der nächsten Umgebung, die die Bodenform zeigt! (Wand- tafel, Buch.) b. Gewässer. Nenne die stehenden und die fließenden Gewässer in unserer nächsten Umgebung! In welcher Richtung fließen letztere? Erkläre die Richtung des Fluß laufes aus der Bodeugestalt der Umgebung! Wie ist die Strömung? Warum? Was ist aus der Beschaffenheit der Ufer zu schließen? Weise an einem Beispiele nach, wie die Richtung des Laufes eines Gewässers abhängig ist von der Boden- form! Weise uach, wie die Art des Bodens (Bodenbeschaffenheit) und die Frucht- barkeit vou der Bewässerung abhängig sind! Gib Beispiele aus der Umgebung au, die da zeigen, daß die Pflanzen und Tiere von der Bodenbeschassenheit und der Bewässerung abhängig sind! Das Flußnetz.*) Ein Fluß ist anfangs so klein, daß man ihn mit der Hand aufhalten kann. Er entsteht aus einer Quelle. Sie liegt ge- wohnlich auf einem Berge oder an seinein Abhänge. Das Wasser der Quelle sucht sich einen Weg ins Thal und bildet ein Bach lein. Unter- wegs gesellen sich noch andere Bächlein dazu und vereinigen sich mit ihm zu einem Bache. Dieser nimmt wieder andere Bäche auf und heißt nun ein Fluß. Ein Fluß ist bedeutend breiter und wasserreicher als ein Bach. Vereinigen sich mit dein Flusse noch andere Wasserläufe, so nennt man den ersteren Hauptfluß und letztere Nebenflüsse. Je nach dem Ufer, auf dem sie münden, heißen sie rechte oder linke Nebenflüsse. Durch Nebenflüsse wird der Hauptfluß breit und wasserreich, und man nennt ihn dann auch wohl Strom. Sein Wasser ergießt er in das Meer. Ein Fluß mit allen seinen Nebenflüssen, Bächen und Bächlein bildet ein Fluß netz oder Flußsystem. Zeichne das Flußnetz der nächsten llmgegend. *) Aus Th. Henze und E. Martini: „Heimatkunde der Stadt Magdeburg". Verlag vou Ferdinand Hirt, Breslau 1899.

6. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 48

1902 - Magdeburg : Creutz
48 Der Harz, Langenweddingen. Große Gärtnereien, Kalksteinbrüche und -Brennereien. Seehausen, d. h. Wohnstätte am See. Dieser ist jetzt trocken gelegt. Das Stadtwappen zeigt eine Seerose. — Ziegel- und Kalkbrennerei. Zuckerfabrik. Eggenstedt. Der prächtige Wald wird viel besucht. Großer Wildstand. Gr. Alslcben. Öbisfelde. In der Nähe Walbeck mit Kalksteinbrüchen. Alle diese Städte gehören zu den Kreisen: Magdeburg, Wanzleben, Kalbe, Aschersleben Oschersleben, Halberstadt, Bernburg und Ballenstedt. Ordne sie danach! 4. Oer Hay. A. Dodenform und Bewässerung. Aufgabe: Schließe von dem Kartenbilde auf Bodenform und Bewässerung des Gebietes! 1. Allgemeines Lild vom Harze. Das Wort Harz ist aus Hart, d. h. Bergwald, entstanden. Die Grundflache des Harzes ist eine große Hochebene. Aus ihr erheben sich viele Berggipfel, die meist durch tiefe Täler von einander getrennt sind. Berge, Täler und kleine Hochebenen wechseln ohne Ordnung und bestimmte Richtung mit einander ab. Die Gebirgsmasseu liegen wirr und wild durcheinander. Man nennt deshalb den Harz ein Massengebirge. Es dacht sich von Nw. nach So. ab. Seine größte Ausdehnung hat das Gebirge ebenfalls von Nw. nach So. (Seesen bis Hettstedt 90 km). Die Breite beträgt etwa 34 km (Harzburg-Osterhagen.) Der Harz bedeckt eine Fläche von 2468 qkm. Den höheren nordwestlichen Teil nennt mcui Oberharz und den niedrigen südöstlichen deu Unterharz. Wo aber die Grenze beider ist, zeigt weder Fluß noch Tal au. Im allgemeinen kann man sageu, eine Linie von Wernigerode nach Lauterberg scheidet beide. (Es hat eine Zeit gegeben, wo das Harzgebirge noch nicht vorhanden war. Da schäumten die Meereswogen über die weite Fläche. Die Schlammabsetzniigen bildeten nach und nach das erste Gestein, das sogenannte Niederschlagsgestein (Grauwacke, Schiefer). Dieses ist das älteste, das Kerngestein des Harzes. Dnrch Feuers- gewalt im Erdinnern wurden diese Gesteinsschichten gehoben, durchbrochen und zum Teil von einer flüssigen Masse überdeckt. Nach der Erkaltung war das feste Gestein der Bergspitzeu entstanden, z. B. Granit, Porphyr. Nuu erhob sich der Harz wie eine große Insel ans dem weiten Meere und wurde noch lange vou ilnu umspült. Die späteren Niederschläge bildeten Lehm, Löß und Ton am Rande und in der nördlichen Ebene.) 2. Ner Olierljar?. Der Oberharz ist mit düsterem Nadelwald bestanden. Ackerbau kann so gut wie gar nicht betrieben werden, wohl aber Wiesenbau, des-

7. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 36

1902 - Magdeburg : Creutz
36 Das Land zwischen Ohre, Elbe, Saale und Harz. Golde und daneben eine Peitsche. Diese nahm der Bauer zuerst, dann wollte er die Taschen voll Gold füllen. Allein ein großer Hund mit glühenden Augen bewachte deu Kessel. Als aber der Bauer sah, daß das Tier ruhig blieb, griff er dreist zu. Doch jetzt erwachte in ihm der Geiz. Zum erstenmale, zum zweitenmale stillte er die Taschen und leerte sie draußen -ans seinem Gefährt; als er aber zum drittenmale kam, erhob der Hund ein füchterliches Geheul und fletschte die Zähne. Der Geizhals ließ vor Schreck die Hand voll Gold fallen und stürzte aus der Höhle. Hier sank er ohnmächtig zu Boden. Unterdessen tat sich die Erde aus, Feuer sprühte hervor, und aus der Tiefe wuchsen zwei mächtige Felsen, „die Gegensteine". Als das Bänerlein erwachte, sah es, wie der große Hund in Tenfelsgeftalt iu den einen Felsen kroch. Hier soll er noch beute sitzen und die Vorübergehenden äffen und verspotten, indem er ihnen ihre Worte als Echo nach- ruft- Als das Bäuerlein nach seinem Golde ans dem Wagen sah, fand es nur Kieselsteine, und betriibt snhr es weiter. 2. Der Regenstei n. Der Regenstein ist ein schroffer Sandsteinfelsen. Auf ihm hausten einst in einer Felsenburg die Raubgrasen von Regenstein. — Wahrschein- lich haben hier unsere heidnischen Vorsahren eine Opferstätte gehabt. 3. Spiegelsberge und Hoppelberg. Nahe bei der Stadt Halberstadt erheben sich die Spiegelsberge. In der Mitte des vorigen Jahrhunderts lagen sie noch als kahle Felsen da. Jetzt sind sie mit herrlichen Wald- und Garteuanlagen geschmückt. Den Grund dazu legte der Domherr Werner von Spiegel, nach dem die Höhen auch benannt wurden. Die Spiegelsberge sind ein viel besuchter Aufenthaltsort der Halberstädter, aber auch von Fremden werden sie gern bestiegen. Unter den Gebäuden sind sehenswert: das Jagdschloß, in dessen Felsenkeller ein riesiges Weinfaß (1610001.) liegt, das Mausoleum und der sechseckige Aussichtsturm. Aus seinen Fugen und Nischen gucken Tier- siguren, z. B. Füchse, Schlangen, Hasen, Hunde, Eulen hervor. An die Spiegelsberge reihen sich im 80. die Klusberge mit dem sreistehenden Sandsteinfelsen „Teufelsstnh l" und weiter im 8. die Thekenberge mit dem „Gläsernen Mönch". Fast genau im 8. vou Halberstadt liegt der Hoppel- oder Sargberg; denn von der Westseite gesehen, gleicht er einem großen Sarge Der Hoppelberg hat eine bedeutende Höhe (300 in) und gewährt einen wundervollen Überblick über die gesegnete Landschaft und den Harz. 4. Der Hui- und der Hakelwald. Der Huiwald, d. h. Hochwald, ist ein schön bewaldeter (Buchen) Höhenzug. Er reicht im 0. fast bis an die Bode. Auf der höchsten Stelle liegt das alte Kloster Hupseburg. Am nördlichen Rande des Kloster-

8. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 53

1902 - Magdeburg : Creutz
Flüsse des Unterharzes. 53 befinden sich die drei berühmten Tropfsteinhohlen, die Baumanns-, die Biels- und die Hermannshöhle. Die Höhlen hat zum größten Teile das Wasser gebildet, indem es den Kalkstein auflöste. Die Höhlen sind sehr groß und bestehen aus mehreren Abteilungen. In allen erblickt man tiefe Abgründe und wild übereinander gestürzte Felsen, die hier und da Grotten bilden. Von der Decke tröpfelt unaufhörlich Wafser und setzt feste Stoffe (Tropfstein) ab. Dadurch sind an der Decke und am Boden wunderbare Bildungen entstanden: Säulen, Zacken, Türmchen, Halbkugeln, menschenähnliche Figuren. Alle drei Höhlen kann man besichtigen. Die Hermannshöhle ist elektrisch erleuchtet. Das Hauptgestein der Höhlen ist weißgrauer Marmor. Ju deu Höhlen werden große Knochen von vorweltlichen Tieren gefunden. Von nun an beginnt die Bode ihren windungsreichen Lauf. Ost scheint sie im Kreise herum zu fließen. Zhr Tal wird immer tiefer und die Felsblöcke, über die das Wasser rauschend schäumt, werden immer mächtiger. Die steilen Uferwände sind durch Verwitterung zu seltsamen Felszacken zerklüftet und hie und da zu Gebilden gestaltet, die ihre Namen „Mönch, Tor, Kanzel, Burgruine" nicht mit Unrecht führen. Plötzlich stürzt sich die Bode in einen Abgrund, den Bodekessel, und scheint ganz zu verschwinden. Endlich ist sie an den gewaltigen Torpfeilern, dem Heren- tnnzplatz und dem Roßtrappefelsen, angelangt. Überwältigend ist der Blick vom Hexentanzplatz. Unter sich sieht man die schwindelnde Tiefe und hört das Tosen und Rauschen der Bode, vor sich den himmelhohen Brocken, der auf die gegenüberliegenden steilen und kahlen Felswände der Roßtrappe aufgesetzt erscheint, links neben sich die endlosen bewaldeten Höhen und rechts, tief unten, die lachenden Felder in der Ebene. Wenige km weiter tritt die Bode bei dem großen Dorfe Thale in die Ebene. (Die Bode in der Ebene f. S. 52.) Sage von der Rohtrappe. In alten Zeiten, als der Harz noch von Riesen und Zwergen bewohnt war, besaß ein König der Riesen eine schöne Tochter, Namens Emma. In diese hatte sich Bodo, der Böhmenkönig, verliebt. Aber Emma wollte von ihn: nichts wissen und entfloh auf ihrem Rosse vor ihm über Höhen und durch Wälder. Plötzlich stand ihr Roß vor einen: jähen Abgrunde. — Schon hörte sie hinter sich das Hohugclächter Bodos. Da gab sie ihrem Rosse die Sporen und wagte den Sprung über den gräßlichen Abgrund. Zwar entfiel ibr die goldene Krone und sank in das rauscheude Wasser, sie aber kam glücklich hinüber. Der Aufschlag des Riesen? pferdes war so gewaltig, daß von einem Hufe eine tiefe Spur im Felsen zurückblieb. Nach dieser Fußspur erhielt der Felsen später den Namen Roßtrappe. Auch Bodo setzte zu gleichem Sprunge an, aber sein Roß sprang zu kurz. Er stürzte hiuab in das Wasser, wo er in einen schwarzen Hund mit wagenradgroßen Augen verwandelt ist und die Krone der Königstochter bewahren soll. Von ihm erhielt das rauschende Flüßchen den Namen Bode. 2. Die Seite. Die Selke ist ein Nebenfluß der Bode und hat mit ihr die Richtung des Laufes gemein. Ihr Tal wird von Alexisbad an recht lieblich. Aus dem herrlichen Buchenwalde, der ihre Ufer schmückt, treten oft merk- würdig gestaltete Klippen hervor. Die bedeutendste ist die sagenhafte

9. Bürgerkunde - S. 112

1907 - München : Gerber
112 in zwei Gruppen oder Aufgebote eingeteilt, in jene des 1. und jene des 2. Aufgebotes. Die Landwehrpflicht 1. Aufgebotes dauert nach der Reservezeit 5 Jahre, diejenige 2. Aufgebotes bis zum 31. März desjenigen Jahres, in welchem das 39. Lebensjahr vollendet wird. Die Mannschaften der Landwehr 1. Aufgebotes werden von Zeit zu Zeit zu militärischen Übungen eingerufen, außerdem haben sie jährlich zweimal, im Frühjahre und im Herbste, zur „Kontroll- versammlung" zu erscheinen. Mit dem Austritte aus der Landwehr 2. Aufgebotes wird der „gediente Soldat" militärfrei. — Die bayerische Armee ist in drei Armeekorps eingeteilt und umfaßt 24 Infanterie-, 11 Kavallerie-, 12 Feldartillerie- und 2 Fußartillerie-Regimenter, außerdem noch mehrere Bataillone Jäger, Pioniere, Trains u. s. w. Im Frieden ist der König von Bayern der oberste Kriegs- herr der bayerischen Truppen. Im Kriege stehen diese unter dem Oberbefehle des deutschen Kaisers. 3. Der Landtag. In der Ausübung der Staatsgewalt steht dem Könige eine Ver- sammlung von Vertretern des bayerischen Volkes, der Landtag, zur Seite. Der Landtag besteht aus zwei Abteilungen oder Kammern: der Kammer der Reichsräte und der Kammer der Abgeordneten. Die Kammer der Reichsräte setzt sich zusammen a) aus den volljährigen Königlichen Prinzen, d) aus den Kronbeamten, c) aus den Häuptern der standesherrlichen Familien, d) aus denjenigen Personen, welchen der König die persönliche oder erbliche Reichsratswürde verliehen hat, e) aus den beiden Erzbischöfen, einem Bischöfe und dem Präsi- denten des protestantischen Oberkonsistoriums. Die Mitglieder der Kammer der Abgeordneten werden vom Volke gewählt. Wahlen können in verschiedener Weise vorgenommen werden: 1. Jede Person kann wählen — allgemeine Wahl, oder nur der- jenige kanil wählen, der eine bestimmte Steuer entrichtet — be- dingte Wahl; 2. die Stimmen aller Wähler gelten gleich viel — gleiche Wahl, oder die Wähler sind in Klassen geteilt und jede Klasse wählt für sich —Klassen Wahl; 3. die Wähler nennen sogleich den Abgeordneten — direkte W a h l, oder die Wähler nennen nur diejenigen Personen, welche erst die Abgeordneten bestimmen — indirekte Wahl; 4. die Wahl geschieht durch zusammengelegte, äußerlich nicht kennbare Zettel — geheime Wahl, oder die zu Wühlenden werden münd- lich genannt — öffentliche Wahl.

10. Geschichte der Provinz Sachsen - S. 19

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
7. Einfhrung des Christentums in unserer Provinz. 19 Axt stellten sie dann einen schtzenden Zaun um ihre Lagersttte her, aen ihr Abendbrot und legten sich zur Ruhe. Ringsum ist es stille; in den Bltterkronen rauscht zuweilen der Nachtwind, und die Eule schreit ihren Klageruf; aus dem Walde tnen fernher die Stimmen der Wlfe, dann heben sich die mden Rosse vom Boden und schnauben ngstlich mit den Nstern. Beim ersten Morgengrauen erhoben sie sich. Schnell rsteten die Männer zum Aufbruch. Der Fhrer war noch schweigsamer als am letzten Tage; er ritt schneller, und sein scharfer Blick prfte jeden Busch und Stein, denn er wute wohl, da der Weg nicht ohne Gefahr war. In der Landschaft, welche sie jetzt betraten, lagen in den Tlern oder auf halber Hhe der Berge hie und da Drfer und einzelne Hfe frnkischer Ansiedler, die meisten Hfe klein, die Huser zerfallen, notdrftig geflickt, daneben auch leere Brandsttten. ^ Jeder Hof und jedes Dorf war umwallt. Nur wenige Leute sahen sie auf dem Felde, in den Drfern rannten die Kinder und Frauen an den Holzzaun und starrten die Reisenden an. Wieder kamen sie an ein Dorf; ohne Zaun standen die hohen Strohdcher, welche fast bis zum Boden reichten. Nackte Kinder, brunlich und mit Schmutz bedeckt, wlzten sich neben den Ferkeln auf der Dung-fttte; kleiner waren die Leute, rundlich und glatt die Gesichter. Es sind Wenden," erklrte der Fhrer, sie hausen hier in mehreren Drfern in Thringen und zahlen dem Grafen des Frankenherrn Zins." Weiter ritten sie und kamen an einen Hos unter Lindenbumen. (Sie fanden das Dach zerrissen, die Tr eingeschlagen; im Grase lag ein toter Mann, das Haupt durch einen Keulenschlag gebrochen. Dies war der Wirt des Hofes," sprach der Fhrer mit zuckendem Munde, die Wenden haben seinen Hof berfallen, sein Vieh weg-getrieben und seine Kinder mit sich genommen." Weiter nach Norden zogen sie. Nach einigen Tagen schauten sie von der Bergeshhe niedrige Hgel, in der Ferne offenes Land. Vor ihnen lag am Fue des Berges ein Dorf, grau die Dcher, grau die Balken, rund herum ein Zaun aus Pfahlwerk und ein breiter Graben. Auerhalb des Zaunes erhoben sich an der Berg-hhe zwei einzelne Hfe. Der Fhrer hielt an und sprach: Hier ist das Dorf und dort ist der Hof des Franken, zu dem ich euch führen sollte. Vollbracht ist, was ich gelobt. Fahret dahin." Wie weit Bonifatius in unserer Gegend nach Norden gekommen ist, lt sich nicht genau feststellen; die Sage bringt ihn mit mehreren irrten in Verbindung. So soll er auf dem Hlfensberge auf dem Eichsfelde gepredigt haben; der lteste Teil der hier oben stehenden Kirche heit die Bonifatiuskapelle und eine Quelle am Berge der Bonifatiusbrunnen. Am Hlfensberge liegt auch ein Dorf Geismar, und manche meinen, da er hier die Eiche gefllt habe. Bei Scharzfeld am Sdharze liegt die Steinkirche, die in 2*
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TM Hauptwörter (200)200

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