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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Landeskunde der Provinz Sachsen und des Herzogtums Anhalt - S. 19

1890 - Breslau : Hirt
Die Bevölkerung und ihre Einrichtungen. 19 durch Branntweinbrennerei sind Nordhausen und Quedlinburg berühmt. — Von andern Fabriken nennen wir solche für: Panzerplatten (Buckau), Tuche (Burg und Calbe). Kattun (Eilenburg), Thonwaren und Porzellan (Neuhaldensleben, Ziesar, Buckau, Bitterfeld), Papier (Kröllwitz, Calbe), Leder und Handschuhe (Halberstadt und Neuhaldensleben). Eine so große Ergiebigkeit des Bodens und so reges Großgewerbe muß notwendigerweise einen starken Handelsverkehr zur Folge haben. Die Erzeugnisse gehen meistens aus der Provinz hinaus, wofür andere notwendige Waren eingeführt werden. Hierunter sind zu nennen: Kolonialwaren aller Art, Tuche, Leinwand, Seide, Kohlen aus Böhmen, Salz, Eisenwaren, Steinöl. Die Hauptmärkte sind von alters her Magdeburg, Halle, Erfurt, welche durch ihre Lage zu dieser Bedeu- tung schon in sehr srüher Zeit gelangten. Für Zucker und Zichorien ist Magdeburg der Hauptmarkt in ganz Deutschland. Die natürlichen Verkehrswege bilden von alters her die Elbe und die Saale, dazu tritt das dichte Netz der Landstraßen und Eisenbahnen. Jetzt durchschneiden eine Menge Eisenbahnlinien die Provinz in den verschie- densten Richtungen; ihre Hauptknotenpunkte sind Stendal, Magdeburg, Halle. Die erste Strecke wurde vor 50 Jahren (1839) zwischen Magdeburg und Schönebeck eröffnet. Es giebt jetzt in der Provinz Sachsen 2077,25 km Eisenbahnen, also kommen bei 25249,97 qkm Flächenraum 8,23 km auf 100 qkm Fläche und bei 2473533 Ew. 8,40 km aus 10000 Ew., während im Königreich Preußen, 6,72, im deutschen Reich 7,4 auf 100 qkm Fläche und in elfterem 8,14, in letzterem 8,6 km auf 10000 Ew. fallen. Das Herzogtum Anhalt hat 247,57 km Eisenbahnen, also kommen bei 2347,35 qkm und 253959 Ew. 10,54 auf 100 qkm Fläche und 9,75 auf 10000 Ew. Der Postverkehr wird geleitet von den Oberpostdirektionen zu Magdeburg (zu der auch Anhalt gehört), Halle und Erfurt (die auch einen Teil der thüringischen Staaten umfaßt). In der Direktion Magdeburg kommt eine Postanstalt auf 27,4 qkm und 2444 Ew.; eine Telegraphenanstalt aus 44,9 qkm und 3995 Ew. In der Direktion Halle kommt eine Postanstalt auf 21,9 qkm und 2184 Ew.; eine Telegraphenanstalt auf 46,2 qkm und 4615 Ew. In der Direktion Erfurt kommt eine Postanstalt auf 24,2 qkm und 2441 Ew.; eine Telegraphenanstalt auf 42 qkm und 4269 Ew. 4. Staatliche Einrichtungen. A. Provinz Sachsen. Die staatliche Verwaltung der Provinz wird geleitet vom Oberpräsidenten, unter dem zunächst die Regierungspräsidenten die Leitung der Regierungsbezirke haben; an der Spitze der Kreise stehen Landräte. Daneben Bezirksausschüsse und Kreisausschüsse. Die nicht staatlichen Angelegenheiten (Straßenbau und Wohlthätigkeitsanstalten, Kranken- und Erziehungswesen, wissenschaftliche Unternehmungen n. s. w.) werden vom Provinzial-Landtag besorgt, der aus 116 Mitgliedern besteht. Dieser wählt den Landesdirektor und den Provinzial-Ansschnß (15 Mitglieder). Die Altmark hat noch einen eigenen Kommunal-Landtag zu Stendal. Für die Rechtspflege sorgt das Oberlandesgericht zu Naumburg, Laudgerichte zu 2*

2. Landeskunde der Provinz Sachsen und des Herzogtums Anhalt - S. 6

1890 - Breslau : Hirt
6 Landeskunde der Provinz Sachsen und des Herzogtums Anhalt. (nach der Zählung vom Jahre 1885). Während der Größe nach also Sachsen die 9. Stelle unter den preußischen Provinzen einnimmt, hat es seiner Ein- wohnerzahl nach die 4. Stelle (Schlesien, Brandenburg mit Berlin und die Rheinprovinz sind stärker bevölkert). Die Provinz, an deren Spitze ein Ober- Präsident steht, zerfällt in die 3 R.-B. Magdeburg, Merseburg und Erfurt; au der Spitze eines jeden steht ein Regiernngs-Präsident, die R.-B. zer- fallen in Kreise unter der Verwaltung eines Landrats. 1. Der Regierungsbezirk Magdeburg hat! 11512,86 qkm mit 989716 Ew. — 859 auf 10 qkm — und zerfällt in 15 Kreise. 2 Der Regierungsbezirk Merseburg hat' 10207,06 qkm mit 1027228 Ew, — 1006 auf 10 qkm — und zerfällt in 17 Kreise. 3. Der Regierungsbezirk Erfurt hat! 3529,61 qkm mit 411379ew. — 1166 auf 10 qkm — und zerfällt in 11 Greife. Das Herzogtum Anhalt hatl 2294,36 qkm mit 248166 Ew. — 1080 auf 10 qkm —, übertrifft also die Provinz Sachsen sehr an Volksdichte. Es zerfällt in 5 Kreise, an deren Spitze Kreisdirektoren stehen. Ii. Landschaftskunde. Die Provinz Sachsen ist von allen preußischen Provinzen die am meisten zerrissene. Der nördliche Teil, welcher den R.-B. Magdeburg umfaßt, bildet allerdings ein zusammenhängendes Ganze, aber er ist im S. durch das Her- zogtum Anhalt vielfach eingezackt und hängt nur durch einen schmalen Streifen (bei Aschersleben), der wiederum Anhalt in 2 große Teile scheidet, mit dem R.-B. Merseburg zusammen. Ein Stück von Anhalt (Grafschaft Mühlingen) liegt als Enklave^) im R.-B. Magdeburg, wogegen kleine preußische Gebietsteile von Anhalt umschlossen sind. Auch eine Braunschweigische Enklave (Calvörde) findet sich innerhalb dieses R.-B. Noch mehr fremde Gebietsteile umschließen die beiden südlichen R.-B.: Teile von Weimar (Allstedt) und Schwarzburg- Rudolstadt (Frankenhausen), sowie die Hauptmasse vou Schwarzburg-Souders- hausen. Dafür liegen die Kreise Schleusiugeu und Ziegenrück gesondert weit nach S. vorgeschoben. Im W. werden die Provinz Sachsen und Anhalt vom Harz berührt. Dieser ist ein in sich fest abgeschlossenes Massengebirge von etwa eiförmiger Gestalt mit der größten Ausdehnung von N.w. nach S.o. (110 km); der Querdurchmesser beträgt nur 30 km. ■sen, Jtappboile. Selke. mppra, jtusieoen. Längsschnitt durch den Harz von Seesen bis Eisleben. (Nach R. Aßinann.) Nach N.w. hin hat das Gebirge mehrere Vorstufen; es verflacht sich im *) Exklave nennt man ein von der Hauptmasse eines Landes getrenntes, in einem andern Staate liegendes Stück Land. Von jenem anderen Lande aus würde man es als Enklave bezeichnen.

3. Landeskunde der Provinz Sachsen und des Herzogtums Anhalt - S. 7

1890 - Breslau : Hirt
Landschaftskunde. 7 S.o. nach der Saale, während der S.w. gegen das Thüringische Hügelland :md der N.o. gegen das Tiefland scharf abgeschnitten sind. Das Gebirge bildet ein großes Hochland, dessen obere Platte sich allmählich in seiner ganzen Län- genausdehnung von N.w. nach S.o. sehr beträchtlich senkt. Dieser Umstand hat die gewöhnliche Scheidung in Ober- und Unterharz herbeigeführt, in- dem das Gebiet westlich vom Brocken dem Oberharz (Flußgebiet der Weser; Nadelholz überwiegend), östlich davon dem Unterharz (Flußgebiet der Elbe) zugerechnet wird. Hier überwiegt das Laubholz. In dieses Hochlaud sind die Thäler der Bäche tief eingeschnitten, während gewaltige Berge auf demselben emporragen. Am höchsten ist der Bro cken (Blocksberg), nahe dem Nordrande mit 1141 m über dem Meeresspiegel über die Grenze des Baumwuchses auf- steigend, der höchste Berg Mitteldeutschlands; er bildet mit einigen kleineren Bergen eine besondere Gruppe. Der Ramberg (Viktorshöhe) ebenfalls im Unterharz, 537 m, besteht wie der Brocken aus Granit, während sonst das Ge- birge meist aus Grauwacke besteht. Auch der Auersberg (Josephshöhe) ist ein Granitkegel von 575 in Höhe. Überschreiten wir von dem S.o.-Abhänge des Harzes ans die fruchtbare Thalebene der Helme, die goldene Aue, so kommen wir in das aus Trias (Buntfandstein, Muschelkalk, Keuper) bestehende Thüringische Hügelland, eine wellenförmige Senkung zwischen Harz und Thüringer Wald. Den nord- westlichen Teil bildet die rauhe Hochplatte des Eichsfeldes, welches der waldreiche Düu in einen nördlichen und einen südlichen Abschnitt zerlegt. Vom Eichsfelde aus laufen 5 Höhenzüge mit einer Durchschnittshöhe von 162 bis 227 m, unter sich und mit dem Harz und Thüringer Walde parallel bis zur Saale, welche bald eine festgeschlossene Kette bilden, bald nur einen losen Zusammenhang haben und vielfach von Flüssen durchbrochen sind. Die be- dentendsten dieser Züge sind der von Mühlhausen ausgehende, 470 in errei- chende Hainich, der bei Erfurt der Steiger (345 rn) heißt. Die Hainleite zwischen Wipper und Helbe, über 30 km lang und bis 461 m ansteigend, nimmt nach dem Durchbruch der Unstrnt (Sachsenburger Pforte) den Namen die Schmücke (326 m) an und heißt später die Finne (470 m) bis zur Saale bei Naumburg. Der dem Harz am nächsten liegende Zug, die Windlaite, hat feine höchste Erhebung im Kisfhäufer (470 m). Zwischen diesen Höhen- zügen find Mulden und Becken, mit Lehm und humusreichem Schlamm bedeckt, eingesenkt, von denen das thüringische Zentralbecken nördlich von Erfurt am Zusammenfluß der Gera und Unstrnt das bedeutendste ist. Erfurt verdankt der Lage in dieser weiten fruchtbaren Niederung zum großen Teil seine Be- deutung als Hauptort von Thüringen. Außerdem sind noch besonders frucht- bar die Unstrnt-Niederung bei Artern und die goldene Aue an der Helme. In den S.o.-Zipfel der Provinz, den Kreis Zeitz, sendet das sächsische Bergland seine letzten Ausläufer. Das ganze Gebiet östlich der Saale und nördlich vom Harz gehört dem Tieflande an, welches, wie der meist nach N.w. gerichtete Lauf der Flüsse beweist, sich in dieser Richtung senkt. Aus diesem ragen nur vereinzelte kleine Erhebungen hervor, wie die Porphyrfelfen an der Saale bei Halle (135 in), die Höhen bei Wettin (174 m), am höchsten der Petersberg bei Halle (240 in Seehöhe). Auf dem rechten Elbufer zieht ein Teil des Südlichen Land- rückens, der rauhe i ud wasserarme Rücken des Flä-

4. Landeskunde des Großherzogtums Oldenburg - S. 3

1918 - Breslau : Hirt
Allgemeines. — Staatsverfassung. 3 Das Großherzogliche Wappen enthält auf einem Hauptschilde mit sechs Feldern für Norwegen, Schleswig, Holstein, Stormarn, Dith- Marschen und Kniphausen einen Mittelschild mit fünf Feldern für die roten oldenburgischen Balken auf goldenem Grunde oben links, das goldene Delmenhorster 5treuz auf blauem Grunde oben rechts, das goldene Lübecker Kreuz auf blauem Grunde mit darüber schwebender Bischofsmütze unten links, das von Rot und Silber geschachte Wappen für Birkenfeld unten rechts und auf der von unten eingepfropften Spitze den goldenen Jeverischen Löwen auf blauem Grunde. Die Zentralbehörden des Großherzogtums führen diesen Mittelschild des großen Wappens. Die Staatsverwaltung wird unter dem Eroßherzog von einem dem Landtage verantwortlichen Staatsministerium geleitet. Es umfaßt folgende Ministerien: 1. des Großherzoglichen Hauses und der Auswärtigen Angelegenheiten,- 2. des Innern; 3. der Justiz; 4. der Kirchen und Schulen; 5. der Finanzen. Es gibt aber nur drei Minister, dem Minister des Innern sind auch die Ministerien des Großherzoglichen Hauses und der Auswärtigen Angelegenheiten und dem Minister der Justiz das Ministerium der Kirchen und Schulen übertragen. Das Finanzministerium verwaltet auch das Eisenbahnwesen, den Hochbau im Herzogtum Oldenburg, das Forstwesen, die Domänen und das Vermessungs- und Katasterwesen. Die drei Minister bilden mit Sitz und Stimme das Gesamtministerium, dem eine Reihe von Angelegenheiten übertragen ist, worüber die einzelnen Minister nicht selb- ständig entscheiden können. Unter dem Gesamtministerium stehen die Verwaltungsgerichte und das Oberverwaltungsgericht. Der Landtag hat nur eine Kammer und ist als die gesetzliche Ver- tretung aller Staatsbürger des Großherzogtums berufen, ihre auf der Verfassung beruhenden Rechte geltend zu machen, an der Gesetzgebung mitzuwirken, die Steuern zu bewilligen und den Staatshaushalt fest- zustellen. Er hat das Recht, über alle Staatsangelegenheiten von der Regierung Auskunft zu begehren. Dem Großherzog bleibt das volle Veto gewahrt, er ernennt und entläßt die Minister nach freiem Ermessen. Fürst und Volk sind aufeinander angewiesen, ohne ihre Einigung entsteht kein Gesetz. Der Landtag wird jährlich auf Grund allgemeiner, unmittelbarer und geheimer Wahlen berufen, er hat jetzt 45 Abgeordnete. Wahlberechtigt und wählbar ist jeder Deutsche, der zur Zeit der Wahl das 25. Lebensjahr vollendet hat und seit mindestens drei Jahren im Großherzogtum wohnt. Wer 40 Jahre alt ist, hat bei der Ausübung des Wahlrechtes zwei Stimmen. Die Wahl erfolgt für fünf Jahre in 29 Wahlkreisen, deren Abgrenzung alle 20 ^ahre geprüft werden muß. Die Abgeordneten erhalten die Reisekosten erstattet und beziehen Tagegelder. Für die allgemeinen Landesausgaben besteht eine Zentralkasse, wozu die drei Landesteile in bestimmtem Verhältnis ihre Beiträge zu zahlen haben. Sonst geht die Finanzverwaltung der Landesteile eigene Wege. Die Rechtspflege ist durch Reichsgesetz geregelt. Das Reichsgericht in Leipzig ist die Spitze des Rechtszuges. Das Oberlandesgericht in Olden- bürg steht unter Aufsicht des Staatsministeriums und ist zugleich vor- gesetzte Dienstbehörde für das Landgericht und die Amtsgerichte. Das 1*

5. Landeskunde des Großherzogtums Oldenburg - S. 15

1918 - Breslau : Hirt
Bodennutzung. 15 weniger als 10 bis 12 ha. In den Moorkolonien ist die Vorderlage am Kanal besonders wertvoll. Durch private und staatliche Bestrebungen ist das unbebaute Land stark zurückgegangen: von 205672 ha im Jahre 1892 auf 169944 ha im Jahre 1910. Es sind also in dieser Zeit 35728 ha neues Land gewonnen worden, und daran Hat den größten Anteil die private Kultivierungs- tätigfett, die während der letzten Jahre noch gesteigert wurde. Vor dem Ausbruch des Krieges wurde berechnet, daß bei gleichem Fortgang dieser friedlichen Tätigkeit etwa in 25 bis 30 Jahren die Odländereien Oldenburgs kultiviert sein würden. Es sind noch etwa 90000 ha Hochmoor, davon 70000 kulturfähig, vorhanden, und etwa 25000 ha Grünlandmoor, das sämtlich kulturfähig ist; für die innere Kolonisation kommen also 95000 ha Moor in Frage. Da sie in Oldenburg hauptsächlich auf Viehzucht beruht, so trägt sie an ihrem Teile dazu bei, unser Vaterland im Kriege von der Einfuhr unabhängig zu machen. Die Forstkultur hat sich gleichfalls unter sorgfältiger Pflege des Staates gehoben. Die Aufforstung und Wiederbeforstung abgeholzter Grundstücke geht zum Teil in ganz erheblichem Umfange vor sich. All- jährlich werden vom Staate ausgedehnte Heideflächen mit dem Dampf- pflüg bearbeitet. Privatforsten nehmen immer mehr ab, besonders weil die zu Grubenholz geeigneten Bestände abgeholzt und nicht wieder auf- geforstet werden; denn die landwirtschaftliche Benutzung bringt dem kleinen Besitzer viel mehr ein. Schöne Waldungen in allen vier Oberförstereien Varel, Oldenburg, Delmenhorst und Cloppenburg geben dem Landschasts- bilde der Geest ihren eigenartigen Reiz. In den Marschen ist für Waldungen kein Raum. Die Fläche der Staatsforsten hat sich von 8236 ha im Jahre 1852 auf 16940 ha im Jahre 1910 gehoben; hiervon fallen auf die Oberförsterei Cloppenburg allein 6978 ha. Am meisten werden Kiefern gepflanzt, außer- dem andere Nadelholzarten, aber auch Eichen, Birken, Ellern, Weiden, Pappeln und Haseln x. Die Bedeutung der oldenburgischen Viehzucht und ihre hohe Blüte ist in Deutschland und im Auslande, namentlich in Osterreich, zur all- gemeinen Anerkennung gelangt. Dazu hat die lebhafte Beteiligung an Ausstellungen und Tierschauen erheblich beigetragen. Das oldenburgische Vieh ist kräftig gebaut und abgehärtet, weil es von Jugend auf vom März bis spät im November auf den herrlichen Weiden jedem Wetter Trotz zu bieten gewöhnt ist. Das oldenburgische Pferd insbesondere ist wegen seines ruhigen, stetigen Ganges und seines gutmütigen Temperamentes zum Wagenpferde vorzüglich geeignet. Es gibt bei uns keine staatlichen Hengstaufzuchtstationen, aber es werden von Staats wegen jährlich er- hebliche Summen für die Landespferdezucht ausgesetzt. Die Eroßherzog- liche Körungskommission überwacht die Fortpflanzung und Veredelung des Schlages und verleiht für vorzügliche Pferde jährlich hohe staatliche Prämien. Seit 1897 ist das Herzogtum in ein nördliches und ein südliches Zuchtgebiet geteilt; auf der Geest bringt man der Pferdezucht von Jahr zu ^ahr mehr Interesse entgegen. Die Körung der Hengste findet all- * Heimatkunde des Herzogtums Oldenburg Ii, S. 262 ff.

6. Landeskunde des Großherzogtums Oldenburg - S. uncounted

1918 - Breslau : Hirt
Vorbemerkungen zur vierten Auflage. Die Vorbereitung der neuen Auflage der Landeskunde des Groß- Herzogtums Oldenburg war fast ganz abgeschlossen, als der Krieg ausbrach. Die Verhältnisse unseres Landes werden daher so dargestellt, wie sie sich bis dahin in der Friedenszeit, die wie ein schöner Traum hinter uns liegt, entwickelt hatten. In den Vordergrund wurde die natürliche Beschaffenheit des Landes gestellt und die Ortskunde unmittelbar an die Bodengliederung und Bewässerung angeschlossen. Eine ausführliche tabellarische Übersicht läßt die Verwaltungsbezirke und die Ortschaften erkennen. Die Zeittafel zur oldenburgischen Geschichte wird durch einen kurzen Überblick über die geschichtliche Entwicklung ergänzt und erläutert. Oldenburg, Ostern 1915. Der Verfasser. Vorbemerkungen des Verlegers. Die Band- und Heftausgaben der E.von Seydlitz'schen Geographie sind bisher in rund 3 V? Millionen Exemplaren verbreitet worden; sie sind auch vielfach in den Schulen des Großherzogtums Oldenburg eingeführt. Den Herren Direktoren und Fachlehrern, sowie den Schuloorsteherinnen und Fachlehrerinnen, die den „Seydlitz" wegen etwaiger Einführung zu prüfen wünschen, stelle ich gern ein Exemplar der in Betracht kommen- den Ausgabe nebst der Landeskunde unberechnet zur Verfügung. Ich bitte aber darum, bezügliche Wünsche unter Angabe der Schulgattung ent- sprechend zu begründen, damit Verzögerungen durch Rückfragen vermieden werden. Für welche Anstalten die verschiedenen Ausgaben der Seydlitz'schen Geographie bestimmt sind, wolle man aus der Übersicht auf der vierten Umschlagseite ersehen. ~ slau, Ostern 1918. Ferdinand Hirt. Alle Rechte vorbehalten! Landeskunde wird auf Verlangen mit den Ausgaben A und B des „Seydlitz", co llbearbeitungen von Tronnier bzw. Rohr mann die Behandlung des Stoffes haftlichem Prinzip durchgeführt wurde, gegen entsprechenden Preisausschlag gebunden geliefert. Ausgabe A (Seydlitz-O eh lmann, 24.Bearbeitung) Ausgabe A (Seydlitz-Tronnier, 26. Bearbeitung) Ausgabe B (Seydlitz-Oehlmann, 22. Bearbeitung) Ausgabe B (Seydlitz-Rohrmann, 24. Bearbeitung) Einzelpreis dieser Landeskunde kartoniert 1.— M.

7. Landeskunde des Großherzogtums Oldenburg - S. 2

1918 - Breslau : Hirt
2 Das Erzherzogtum Oldenburg. Nikolaus Friedrich Wilhelm, ist am 10. August 1897 geboren. Das Herzog- tum Oldenburg, 5380 qkm, 390000 Einwohner, 73 auf 1 qkm, um- faßt das Stammland, die Grafschaft Oldenburg-Delmenhorst, das Münster- land, das Amt Wildeshausen, Stadland-Butjadingen und Jeverland. Es gehört dem norddeutschen Flachland an und reicht von den Dammer Bergen bis zum Vorland an den Deichen, dem sogenannten Grodenland, mit der Insel Wangeroog. Die Bodenformen sind die Geest, das etwas höher gelegene Hügelland, das Moor und die Marschen, das Tiefland vom Rand der Geest bis zu den Deichen. Das Fürstentum Lübeck, 540 qkm, 41000 Einwohner, 76 auf 1 qkm, gehört gleichfalls dem norddeutschen Flachland an und liegt an der Ostsee. Es ist in seiner Entwicklung vielfach von der Freien und Hansestadt Lübeck beeinflußt worden wie das Herzog- tum Oldenburg von Bremen. Mehrere Höhenrücken durchziehen als Wasser- scheiden das von zahlreichen Seen erfüllte Land. Das Fürstentum Birtenfeld, 500 qkm, 50000 Einwohner, 100 auf 1 qkm, liegt an der Nahe, in die zahlreiche Gebirgsbäche münden, und am Südostabhange des Hunsrücks. Die Provinzen Rheinland, Schleswig-Holstein und Hannover umschließen die drei Teile des Großherzogtums Oldenburg. Der Reichs- kriegshafen Wilhelmshaven liegt auf ursprünglich oldenburgischem Gebiet, das vor sechzig Jahren an Preußen abgetreten worden ist. Die Staatsverfassung. Oldenburg hat das Glück, zum Deutschen Reiche zu gehören, an das der Großherzog wesentliche Bestandteile seiner Landeshoheit abgetreten hat. Was er so verlor, wurde seinem Staate durch Sitz und Stimme im Bundesrat und im Reichstag wieder ersetzt. Im Bundesrat, der Vertretung der Regierungen, hat der Eroßherzog unter 61 eine Stimme, in den Reichstag wählt das Volk von 397 drei Ab- geordnete. Die Residenzstadt Oldenburg ist der Sitz einer Oberpost- direktion, die außer dem Herzogtum Oldenburg die Regierungsbezirke Osnabrück und Aurich umfaßt. Der Kaiser ist der oberste Kriegsherr zu Wasser und zu Lande. Nach der Militärkonvention zwischen Preußen und Oldenburg sind die früheren oldenburgischen Truppen in das preußische Heer, und zwar in das X. Armeekorps, dessen Generalkommando seinen Sitz in Hannover hat, eingereiht. Die Wehrpflichtigen, die aus dem Herzog- tum Oldenburg stammen, werden in die in Oldenburg stehenden Truppen- teile eingestellt, abgesehen von dem für Jäger, Festungsartillerie, Pioniere, Train und Kriegsmarine erforderlichen Anteil. Die Fürstentümer sind als Aushebungsbezirke einem preußischen Regierungsbezirke zugelegt worden. Der Großherzog steht zu den Truppen im Verhältnis eines kommandieren- den Generals und hat die freie Verfügung über die im Großherzogtum verteilten Buudestruppen zu Zwecken des inneren Dienstes. In Olden- bürg stehen: der Stab und die Landwehrbezirkskommandos I und Ii der 37. Infanterie-Brigade, das Oldenburgische Jnfanterie-Regiment Nr. 91, dessen Chef der Großherzog ist, das Oldenburgische Dragoner-Regiment Nr. 19, dessen Chef gleichfalls der Großherzog ist, und der Stab und die I. Abteilung des Ostfriesischen Feldartillerie-Regiments Nr. 62; die Ii. Ab- teilung steht in Osnabrück. In Eutin steht das 3. Bataillon des Infanterie- Regiments Nr. 162.

8. Landeskunde des Großherzogtums Oldenburg - S. 33

1918 - Breslau : Hirt
Bodengliederung und Besiedelung. — Die Marschen. 33 Die Marschen. Wer von der welligen, bewaldeten, an Feldsteinen reichen Geest in die Marsch hinabsteigt, glaubt in eine andere Welt versetzt zu sein. Das überaus fruchtbare, ebene, steinlose Land wird von schnurgeraden Blinker- straßen durchzogen. Wälder finden sich nicht; kleine Bestände, wie bei Ostiem im Jeverlande, kommen nicht in Frage. Von Busch- und Baum- beständen umgeben, liegen die Dörfer und die zahlreichen Einzelgehöfte weithin zerstreut zwischen Ackerland und Fettweiden. Als es noch keine Deiche gab, schützte sich die Bevölkerung durch künstliche Erdhügel, die aus dem Stteiboden aufgeschüttet waren und Wurten genannt werden. Manche alte Dörfer liegen auf solchen Erhöhungen. Die Einzelwurten sind noch zahlreich in Ieverland und Butjadingen vorhanden, aber nicht mehr bewohnt. Man unterscheidet Hunte-, Weser- und See- marschen. Der Boden der Marsch ist verschieden. In der Nähe der großen Randmoore liegt das Brokland (brok, brüchig, sumpfig) mit ge- ringer Kleischicht und minder fruchtbar. Darauf folgt die eigentliche Marsch nicht ohne Moorstrecken, wie zwischen Oldenbrok und Schweiburg; sie reicht bis zu den Außendeichen. Die Groden, in Ostfriesland Polder genannt» sind das neueingedeichte Land und das Land an der Außenseite der Deiche, das von höheren Fluten überströmt wird, aber für die Landwirtschaft ver- wendbar ist; denn der Andel (Seerispengras) ist ein gutes Viehfutter. Der Marschboden besteht aus dem bläulichen Klet, der im wesentlichen dem verwitterten Schiefer unseres Mittelgebirges entstammt. Der Knick ist eine harte, eisenhaltige und deshalb unfruchtbare Erde, die bisweilen nahe an der Oberfläche liegt. Hier bringt man durch das Wühlen die darunter- liegende fruchtbare, kalkhaltige Wühlerde, den Mergel, nach oben. Die Seemarschen haben den fruchtbareren Boden, aber auch den größeren Mangel an Süßwasser. Die Marschen liegen im allgemeinen nur 4,60 m, weniger oder etwas mehr, über der Fedderwarder Horizontale (Fh). Da nun das mittlere Niedrigwasser 1,30 über Fh (südlicher Jadebusen) eintritt und der Unter- schied zwischen Niedrig- und Hochwasser, der sogenannte Tidenhub, in der Regel etwa 3,40 m, bei Schillighörn 3,05 m, Wilhelmshaven 3,59 m, Fedderwardersiel 3,34 m, Bremerhaven 3,31 m beträgt, das Wasser also etwa 4,70 m erreicht, so wären die Marschgebiete zum größten Teil ohne die Deiche vor Überschwemmung durch das mittlere Hochwasser nicht gesichert. Höchste Sturmfluten, die das Doppelte, wie 1511, 1717, 1825, 1906, ja bis 8,80 in über Fh stiegen, würden alles Marschland und die niedrigeren Striche der Geest unter Wasser setzen, wenn der Deichring nicht schützte*. Die Deiche sind sehr kostspielige Wälle, zum Teil von bedeutender Höhe; wo die Gefahr am größten ist, steigt ihre Kappe über 10 m Fh. Während die Innenseite sich steiler aus der Marsch * Vgl. Krüger, W., Das Seegebiet Oldenburgs. Heimatkunde des Herzoa- tums Oldenburg I, S. 89. Rilthning, Landeskunde von Oldenburg. 4. Aufl. <Unv. Ndr.) Z

9. Landeskunde des Großherzogtums Oldenburg - S. 8

1918 - Breslau : Hirt
8 Das Herzogtum Oldenburg. fruchtbaren Niederlande der Marsch ab, die am Eeestrand in der Regel etwas tiefer als nach der Weser und der See zu liegt. Dem Bruchland mit einem dünnen Überzug von ftlet folgen in der Marsch die Fettroeiden und die ertragreichen Acker des Kleibodens bis zu dem kunstvollen Bau der vor den Hochfluten schützenden Deiche. Der Boden des Herzogtums gehört der jüngsten Erdperiode an: das Diluvium bildete die Geest, das Alluvium das Schwemmland der Marsch und der Moore. Als die großen Meere des Mittelalters der Erde (Trias, Jura, Kreide) zurückgegangen waren und nach der Tertiärzeit die Verteilung der Festländer und Meere sich ihrem heutigen Zustande genähert hatte, begann durch eine Wärmeabnahme von 3 bis 4 Grad eine allmähliche Vereisung ganz Nordeuropas. Über Skandinavien türmten sich ungeheure Eismassen auf, ausgebreitete Gletscher durchpflügten das Gebiet der Ost- see, die noch ganz flach, möglicherweise gar nicht vorhanden war, und setzten ihren Weg im wesentlichen in südlicher und südwestlicher Richtuug in das norddeutsche Flach- land fort. Starke Schmelzwasser, die den Gletschern entströmten, stießen Massen von Kies, Mergel, Sand und Ton vor sich her. Das heranflutende Eis brachte aus weiter Ferne eine große Fülle von Verwitterungsschutt teils als Jnnenmoräne, teils als Grundmoräne mit. Und als die Gletscher langsam abschmolzen, blieb der Schutt zurück und überdeckte das Land. Am Rande des abschmelzenden Eises entlang wurden nun von großen Strömen im Gebiete des norddeutschen Flachlandes zahlreiche Urstrom- täler tief ausgefurcht, und die Oberfläche gewann allmählich ihre heutige Gestalt. Ob nach der Hauptvereisung noch mehrere Eiszeiten mit wärmeren Zwischeneiszeiten, oder ob nur eine Eiszeit mit Schwankungen und verhältnismäßig kleinen Vorstößen und Rückzügen der Eiszungen stattgefunden haben, darüber streiten sich noch die Gelehrten. Die oldenburgische Geest ist die Schöpfung eiuer Vereisung, eine zweite ist nicht nachgewiesen. Das Inlandeis, welches dem Herzogtum sein Geschiebematerial, das heißt stellenweise zu mächtigen Lagern aufgehäufte Tonmassen mit vielen ein- geschlossenen Blöcken von Granit, Gneis, Porphyr, Sandstein von kantiger Form, und Gerölle, die von den Gletschermassen gerundet waren, zuführte, nahm von Jemt- land und Dalarne in Schweden seinen Ausgang und folgte eine Strecke der Seuke der Ostsee. Dann betrat es Schweden wieder, ohne Bornholm zu berühren, und setzte über Schonen in südwestlicher Richtimg den Weg nach dem Westen des nord- europäischen Flachlandes fort. Nach dem Rückgang des Eises kam die wellige Oberfläche der Geest mit Flußbetten und Seenbecken als ein Werk des Inlandeises und der Aus- spüluug großer Gewässer deutlich zutage, und die Winde trieben darauf mit dem Flug- fand ihr Spiel und häuften ihn zu Inlanddünen wie die Osenbergs auf. Em Urstrom- tal der Hunte zog nordwärts in beträchtlicher Breite zwischen Goldenstedt und Koln- rode bis Wildeshausen und Oldenburg zur Urweser. Ein Urstromtal von der Weser durch die Hunte-Leda-Senke ist nicht nachzuweisen, wohl aber entwickelte sich am Rande des zurückweichenden Eises die Urweser, die durch das Allerbett uüt dem großen Glogau- Spreewald-Oder-Urstromtal im Zusammenhange stand. Sie riß sich in dem Diluvium eine weite Bahn mit vielfach gegliedertem, zackigem Rande. Der jetzige Strom im Verhältnis zu seiner einstigen Riesengröße ist mit der Maus im Käfig des entronnenen Löwen verglichen worden Erst nach dem Verschwinden des Inlandeises bildete sich das Alluvium. Das Moor ist die Ablagerung abgestorbener Pflanzenreste, die nicht völlig zersetzt sind, weil sie durch dauernde Feuchtigkeit der Einwirkung des Sauerstoffes der Luft ent- zogen sind. Man unterscheidet nach ihrer Lage zur mittleren Höhe des Grundwasser- spiegels ihrer Umgebung Hochmoore und Niederungsmoore. Die Niederungsmoore entstehen auf dem Grunde stehender oder sehr langsam fließender Gewässer, sind stets eben und oft schwankend und erreichen an der Oberfläche des Wassers die Grenze ihres Wachstums. Als Grünlands- oder Wiesenmoore werden sie zur Grasernte be- nutzt. Die Hochmoore bilden sich über dem Grundwasserstande auf undurchlässigem

10. Landeskunde des Großherzogtums Oldenburg - S. 13

1918 - Breslau : Hirt
Bodennutzung. 13 Diele, die nur als Einfahrt und Arbeitsstätte, nicht aber als Aufenthaltsort dient. Der Berg ist von Jeverland nach Butjadingen gekommen, hat in den Wesermarschen vielfach das sächsische Hans verdrängt und dringt auch in die Geest ein. Das friesische Haus ist wie das sächsische ein Einbau, aber schlichter, ohne besondere Schönheit der Durchbildung im einzelnen. Dieser Unterschied tritt auch in den Ortsbildern hervor: mährend es im sächsischen Gebiete an malerischen, reizvoll gebildeten Ecken und Winkeln nicht fehlt, fällt in Friesland die Nüchternheit auf. Die Bodennutzung. Im Herzogtum Oldenburg sind Handel und Industrie im letzten Jahrzehnt zu hoher Blüte gelangt und haben in der Zahl der Berufszugehörigen die Landwirtschaft und verwandte Berufsarten überflügelt. Aber der wichtigste Zweig der Volkswirtschaft bleibt doch die Landwirtschaft; sie hat sich in mancher Hinsicht glänzend entwickelt und erheblich größere Werte als früher hervorgebracht. Daran hat der südliche Teil des Herzogtums, das Münsterland, einen erfreulichen Anteil 1. Besonders nachdrücklich sind aus Moor und Ödland neue Anbauflächen herangezogen und kultiviert worden. Da der Getreide-, Hackfrucht- und Futterbau gesteigert sind und viele Wiesen und Dauerweiden an- gelegt wurden, so nimmt das Herzogtum an der Sicherstellung der heimischen Getreideernte, besonders aber an der brennenden Frage der Fleisch- Versorgung hervorragenden Anteil. Besonders die Wiesen sind ständig ver- mehrt, seit 1906 im ganzen 10000 ha durch umfangreiche Neukulturen, vor allem im südlichen Herzogtum, im Ammerlande und in einem Teile des Amtes Varel, gewonnen worden. Der Weizenbau beschränkt sich fast ganz auf die Marschen und nimmt im ganzen eine geringe Anbau- fläche ein, während die Hauptfrucht des Herzogtums der Winterroggen bleibt, dessen Anbaufläche ständig ganz erheblich steigt und sich folgender- maßen verteilt: auf die südlichen Amter Vechta und Cloppenburg kommen volle 50%, auf die übrigen Amter erheblich weniger: auf Wildeshausen 8,8%, Delmenhorst 8,i%, Oldenburg und Westerstede je 6,s %, Fries- oythe und Varel je 6 %, auf die übrigen Amter des nördlichen Herzog- tums zusammen nur etwa 8%, Am wenigsten wird Gerste gebaut, weil sie an Boden und Klima zu hohe Ansprüche stellt. Die Wintergerste be- schränkt sich völlig auf die Marschen in Jeverland und Butjadingen. Nächst dem Roggen nimmt der Hafer die größte Anbaufläche ein; er gewinnt ununterbrochen an Ausdehnung, besonders wo, wie im Münsterlande und auch im Amte Varel, viel Ödland der Kultur erschlossen wird. Kar- toffeln werden in ständiger Zunahme hauptsächlich nur für den eigenen Bedarf für Speise- und Futterzwecke gebaut. Mit der Zunahme der Vieh- Haltung hängt die Steigerung des Anbaus von Klee zusammen, während infolge der Öolandkultur der Buchweizenbau ständig zurückgeht. Auch die Heide verschwindet immer mehr, und bald wird die Heidschnucke zu den Seltenheiten gehören. Auf der Geest überwiegt der Ackerbau, so sehr auch der Wiesenbestand zugenommen hat. In Jeverland überwiegt das Weideland, der Ackerbau 1 Bericht der Landwirtschaftskammer für das Herzogtum Oldenburg über den Zeitraum 1906/12, S. 243ff. Oldenburg 1914.
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