Die Höhen. 7
Wir längere Zeit stehen und betrachten die vielen Waffen und Rüstungen, die
uns davon erzählen, in welcher Weise der Krieg früher geführt wurde.
Das größte Zimmer ist der Saal. Von seinem Balkon aus gehen wir
aus breiten Treppen hinunter in den Park. Vor uns lieg^der Schloß-
teich. Stolze Schwäne schwimmen auf seiner Oberfläche; Springbrunnen
plätschern; kleine Boote schaukeln auf der Wasserfläche hin und her.
Tiefe Stille herrscht rings umher; nur aus der Ferne vernehmen wir das
Rauschen der hundertjährigen Buchen und Eichen der Brandtsheide.
Schloß Wiesenburg.
Wir verlassen das Schloß und besteigen den 200 in hohen Hagel-
berg mit seinen prächtigen Waldungen. Wir sehen, wie dort im S.o.
über die Oberfläche des Flämings die breite, mit Pappeln bepflanzte
Heerstraße zieht, die schließlich nach Wittenberg führt. Im N. erblicken
wir die hohen Türme der alten Bischossstadt Brandenburg. Doch,
was soll das Denkmal hier, aus Sandstein gemeißelt, bedeuten? Ein
Heldenweib steht vor uns, das zürnend in die Ferne schaut und sich mit
einem großen Schilde schützt. Es ist eine Borussia. Zwei Festungs-
geschütze, die 1870 in Frankreich erbeutet wurden, stehen in der Nähe.
Wir lesen die Inschrift: „Der heldenmütigen Landwehr, welche am
27. August 1813 von Vaterlandsliebe begeistert hier einen glänzenden
Sieg ersocht". Nachdem unsere tapferen Väter das französische Heer be-
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil]]
Extrahierte Personennamen: August
Extrahierte Ortsnamen: Wittenberg Brandenburg Frankreich
78 4. Der Harz.
Der Bewohner des Unterharzes unterscheidet sich wenig in seinen
Charaktereigenschaften von den Bewohnern der Ebene. Der Oberharzer ist
fast schmächtig, ja schwächlich zu nennen; aber er arbeitet mit Leichtigkeit,
Gewandtheit und zäher Ausdauer, als wären seine Muskeln von Eisen
und seine Gelenke von federndem Stahle. Bei aller Armut ist der Harz-
dewohner gastfrei, gesellig und liebt ein heiteres Vergnügen. Für Musik
und Gesang hat er große Begabung. Die Zither und das Horn werden
von ihni oft meisterhaft gespielt. Seine Vorliebe zur Jagd läszt ihn nicht
selten zum Wilddieb werden. Er hält zäh fest an den Sitten der Vor-
eltern. Der Sohn wird, was der Vater war. Von seinen Bergen kann er
sich nicht lange trennen. Wie die Väter, so hegt er alte Festgebräuche.
Am Osterheiligabend zündet er auf den Bergen Osterfeuer an und ver-
zehrt am ersten Festtage sein „Osterlamm"; am Johannistage feiert er
unter grünen Tannenbäumen das Johannisfest und schmückt die Häuser
mit Blumen und Kränzen.
F. Geschichtliches.
Das Harzgebirge war lange Zeit unbewohnt. An: frühesten wurde sein
Fuß — Quedlinburg, Werla, Bodfeld waren um 900 die Lieblingsorte Heinrich I.
und Otto I- —, am spätesten der Oberbarz besiedelt (Anfang 1300). Als die
ersten Um- und Anwohner nennt die Geschichte die Cherusker, d. l). Schwert-
männer; dann folgen die Sachsen, die Thüringer, die Hessen, die Friesen, die
Flamländer. Etwa im 7. Jahrhundert ließen sich auch slawische Völker, die
Sorben, am Harze nieder.
Aus der Endung der Ortsnamen kann man häufig auf die ersten Bewohner
schließen- So waren die jetzt anf -itz, -ifch endigenden Orte ehemals Wohnstätten
der Sorben. Die von den Sachsen stammenden Ortsnamen endigen meist auf hausen
und -heim, während die Thüringer -leben und -stedt (Wohnstätte, Haus) wählten oder
die Bodenbeschaffenheit -berg, -bach berücksichtigten. Die ersten Anfänge der Orte
waren Einzelgehöfte, erst die Endung -dorf deutet ein gemeinsames Zusammen-
wohnen vieler an. Als die Bevölkerung wuchs, wurden die schmalen Täler zu
eng und konnten die Menge nicht mehr ernähren: da mußte man das Gebirge
beziehen. Wo aber Dickicht das Vordringen und die Besiedlung hinderten, rodete
man den Wald mit der Axt (Feuer) aus und entwässerte die Moräste. Die neuen
Siedlungen, die entstanden, erhielten meist die Endung -rot (-rode), -holz, -loh,
-seld, -Hägen, -Hain, -schwende (durch Feuer verschwunden). Die Kunde von den
reichen Erzlagern lockte vom zwölften Jahrhundert an ans den verschiedensten
Gegenden Einwanderer herbei, so die Flamländer, die Obersachsen. Die Schrecken
des 30 jährigen Krieges verbreiteten sich auch über das Harzgebiet. Der Herzog
Friedrich Ulrich richtete eine herzbrechende Klageschrift an den Kaiser und bat um
Beistand. Vergeblich! In ihrer Verzweiflung taten sich die Bauern zusammen,
um sich selbst ihrer Peiniger zu erwehren. Sie nannten sich „Harzschützen" und
waren den wilden Kriegern ein schlimmer Feind, weil sie jeden Schlupfwinkel
kannten. Was sie dem Feinde abnahmen, teilten sie mit der armen Bevölkerung.
(Noch jetzt heißt die Straße, die vom Auerberge nach Stiege führt, die Harz-
schützenstraße.) Am 27. August 1626 wurde am nordwestlichen Fuße des
Harzes bei Lutter eine Schlacht geschlagen, die für die Evangelischen verloren
ging. Die Bevölkerung des Harzes ist größtenteils evangelisch. Der Harz ge-
hört jetzt zu drei Ländern, zum Königreich Preußen, zu den Herzogtümern
Braunschweig und Anhalt.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_I. Heinrich_I. Otto Friedrich_Ulrich Friedrich August
Sagen, 35
einem Male der wüste Lärm in schallendes Gelächter, denn ein Ratsherr hatte auf
eine Tafel in großen Lettern geschrieben: „Der Roland foll stehen bleiben, wir
wollen ihn nur nicht länger haben, weil er uns schon lang genug ist!" Damit war
das Mißverständnis aufgeklärt. Die guten Bürger sahen, daß sie von dem ver-
meintlichen Künstler arg
genasführt waren. Kein
Wunder also, daß sich ihr
Unmut gegen ihn wandte.
Als sie den Schalk griffen,
steckten sie ihn zur Strafe
in den Wendenturm, Im
Nu aber entwich er mit
einem Hohngelächter: und
jeder wußte nun, daß der
vermeintliche Künstler der
leibhaftige Teufel gewesen
war.
Der Rolaud war
in der früheren Zeit für
die Stadt Stendal das
Zeichen der eigenen
Gerichtsbarkeit. Die
im Jahre 1525 am Rat-
hause errichtete Stein-
figur gehört zu den
größten, die wir besitzen.
Der gewaltige Körper
ruht auf starken Beinen,
dessen Waden stärker sind
als der Brustumfang
eines kräftigen Mannes,
Durch den schweren Pan-
zer wird der Körper ge-
schützt. Die erhobene
rechte Hand hält das 4 m
lange Schwert, das
Werkzeug des strafenden
Rechts; die linke Hand
umfaßt den Schild mit
dem brandenburgischen
Adler, das Sinnbild
des Schutzes. So er-
innert der Roland an die
frühere Größe und Selbst-
ständigkeit der Stadt
Stendal. Der Roland am Rathaus in Stendal.
2. Der wunderbare Ring im Schlosse zu Calbe a. M.
In einer Nacht erschien der Schloßherrin eine Frauengestalt mit einem Lichte
und flehte sie an um Hilfe und Beistand bei einer Kranken, Als die Edelfrau ein-
willigte, bat die Erscheinung, von der Kranken weder Essen noch Trinken noch irgend
ein Geschenk anzunehmen, da sonst Unglück über das Schloß und die Familie kommen
würde. Die Herrin tat nach dem Gebote, und die Kranke wurde wieder gesund.
Da kam eines Tages der Mann der Kranken und überreichte der Schloßherrin eine
Schüssel mit gemünztem Golde. Doch die Herrin dachte an das Gebot der Er-
3*
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind]]
TM Hauptwörter (100): [T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
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42 3. Das Land zwischen Ohre, Elbe, Saale und Harz.
Höhen auch benannt wurden. Die Spiegelsberge sind ein viel besuchter
Aufenthaltsort der Halberstädter; aber auch von Fremden werden sie gern
bestiegen. Unter den Gebäuden sind sehenswert: das Jagdschloß, in dessen
Felsenkeller ein riesiges Weinfaß (161 000 1) liegt, das Mausoleum und
der sechseckige Aussichtsturm. Aus seinen Fugen und Nischen gucken
Tiersiguren, z. B. Füchse, Schlangen, Hasen, Hunde, Eulen, hervor.
An die Spiegelsberge reihen sich im So. die Klusberge mit dem frei-
stehenden Sandsteinfelsen „Teufelsstuhl" und weiter im S. die Theken-
berge mit dein „Gläsernen Mönch". Fast genau im S. von Halberstadt
liegt der Hoppel- oder Sargberg; denn von der Westseite gesehen
gleicht er einem großen Sarge. Der Hoppelberg hat eine bedeutende Höhe
(300 m) und gewährt einen wundervollen Überblick über die gesegnete
Landschaft und den Harz.
4. Der Hui und der Hakelwald.
Der Huiwald, d. h. Hochwald, ist ein schön bewaldeter (Bucheu)
Höhenzug. Er reicht im O. fast bis an die Bode. Aus der höchsten
Stelle liegt das alte Kloster Huyseburg. Am nördlichen Rande des Kloster-
berges liegt die Daneilshöhle, worin viele Jahre ein gefährlicher Räuber
hauste. Die Olenburg bei Badersleben war eine bedeutende Wallburg.
Ihre Wälle sind zum Teil noch recht gut erhalten. — Unter den „Kölligs-
buchen" steht ein Stein mit der Inschrift:
Mit Ehrfurcht, Wanderer, zieh' den Hut;
Denn unter'm Dome dieser Buchen
Hat, Schatten so wie du zu suchen,
Held Gustav Adolf einst geruht.
Aus dem rechten Bodeufer dehnt sich in gleicher Richtung der waldige
Hakel aus. Die Dumburg liegt an seiner höchsten Stelle.
Der Hakelwald war nach der Sage des Oberjägermeisters Hans Hakelbergs
liebstes Jagdgebiet. Er starb zwar an der Wunde eines Eberzahns, jagt aber
nach seinem Tode im Hakel noch weiter. Mit Hallo-Geschrei, begleitet von seinen
Genossen und den Hunden, rast er nachts den Hakel auf und uieder. In seinem
Gefolge befindet sich auch eine Ohreule, die Tut-Ursel. Diese war früher eine
Nonne und wurde in eine Eule verzaubert. Die Dumburg ist ihr Aufenthalt.
5. Der Alvenslebener Höhenzug.
Der Alvenslebener Höhenzug bildet eine breite Hochfläche, die sich
quer vor die Bode lagert. Dadurch wird diese gezwungen, ihre nördliche
Richtung zu ändern. Der Alvenslebener Höhenzug erreicht in dem
Felsen berge bei Magdeburg seine höchste Höhe. Er besteht aus Erd-
und Sandhügeln, die der Pflug des Landmannes bis zum Gipfel beackert.
Nur hier und da sind die Höhen bewaldet. (Das Hohe, das Saure, das
Eggeuftedter Holz, der Marienborner Wald.) In seinem nördlichen Teile
birgt der Höhenzug treffliche Bausteine (Porphyr, Sandstein und Grau-
wacke), die in Steinbrüchen gebrochen werden. Vom Alvenslebener Höhen-
zuge zweigt sich nach O. ein Höhenzug ab, der von Gr.-Wanzleben bis
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolf Gustav Adolf Hans_Hakelbergs Alvenslebener_Höhenzug
52
3. Das Land zwischen Ohre, Elbe, Saale und Harz,
5. Städte.
Wasser in ausreichender Menge ist für die Haushaltungen, die
Fabriken und andere Betriebe von der größten Bedeutung. Schiffbare
Flüsse, viele Eisenbahnen und gute Landstraßen bilden die notwendigen
Verkehrswege. Je mehr diese Bedingungen vorhanden sind, desto
schneller vergrößert sich eine Stadt. Die größten Städte sind aus
diesen Gründen an der linken Seite der Elbe entstanden, die kleineren
an der Saale, Bode und Ohre.
a) An der Elbe.
Warum konnte sich Magdeburg zu einer Großstadt von 280 000 Ein-
wohnern entwickeln?
Zu Magdeburg gehören die Vorstädte Neustadt, Friedrichstadt, Wihelm-
stadt, Sudenburg und Buckau; eingemeindet sind noch die Ortschaften
Fermersleben, Westerhüsen, Salbke, Lemsdorf, Prester und Krakau. Magde-
bürg hat einen festen Untergrund; denn es steht ans Grauwackeninaffen, die
höher liegen als die Elbe, so daß es vor Überschwemmungen ge-
schützt ist, obgleich es dicht am Strome liegt. Die Feste Magdeburg wurde
in den frühesten Zeiten gerade an dieser Stelle angelegt, weil hier die
Felsmassen am dichtesten an den Fluß herantreten und der Elbstrom sich
in zwei Arme teilt. Dadurch wurde der Übergang mit Hilfe von
Brücken erleichtert. Magdeburg wurde bald der Schutzort im Kampfe
gegen die räuberischen Wenden und der Durchgangspunkt für den
Handel, den der Westen mit dem Osten trieb. Die meisten Landstraßen
und später Eisenbahnen wurden nach Magdeburg geführt, um von hier
ans die Waren auf der Elbe entweder nach dem Norden oder Süden,
oder mit der Eisenbahn nach dem Osten zu schaffen.
Infolge der Bedeutung für das Militär und für den Handel und
Verkehr wurde Magdeburg von den Fürsten begünstigt. Otto der Große,
dessen Standbild auf dem Alten Markte vor dem Rat hause steht, und
seine Gemahlin Editha förderten die Entwicklung Magdeburgs und machten
es zum Sitz eines Erzbistums. Magdeburg bekannte sich frühzeitig zu
Luthers Lehre (Lutherdenkmal vor der Johanniskirche), und in den schweren
Zeiten des 30jährigen Kriegs blieb es „unseres Herrgotts Kanzlei". Da
es in Luthers Lehre treu aushielt, wurde es von den Feldherren Tilly und
Pappenheim belagert, erobert und teilweise niedergebrannt. „Gedenke
des 10. Mai 1631." Im Jahre 1806 wurde die stärkste Festung des
Preußischen Staates den Franzosen übergeben; unsere unvergeßliche Königin
Luise, dereu Standbild wir im Luisengarten bewundernd betrachten, erbat
die Stadt von dem Welteroberer Napoleon zurück; jedoch vergebens.
Magdeburg ist eine bedeutende Handelsstadt. Welche Erzeugnisse
der Börde kommen in den Handel? Bedeutung der Elbe als Verkehrs-
ftraße und des verzweigten Eisenbahnnetzes?
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf]]
Extrahierte Personennamen: Otto Editha Tilly Napoleon
Der Unterharz. 73
Hexentanzplatz und dem Rotztvappefclsen. angelangt. Überwältigend
ist der Blick vom Hexentanzplatz. Unter sich sieht man die schwindelnde
Tiefe und hört das Tosen und Rauschen der Bode; vor uns erblicken wir
den himmelhohen Brocken, der aus die gegenüberliegenden steilen und
kahlen Felswände der Roßtrappe ausgesetzt erscheint; zur linken Seite
sehen wir die endlosen bewaldeten Höhen und rechts, ties unten, die
Eingang ins Bodetal.
lachenden Felder in der Ebene. Wenige Km weiter tritt die Bode bei
dem großen Dorfe Thale in die Ebene. (Die Bode in der Ebene s. S. 60.)
Aagr von der Roßtrappc-
In alten Zeiten, als der Harz noch von Niesen und Zwergen bewohnt war,
besaß ein König der Riesen eine schöne Tochter Namens Emma. In diese Balte
sich Bodo, der Böhmenkönig, verliebt. Aber Emma wollte von ihm nichts wissen
und entfloh auf ihrem Rosse vor ihm über Höheu und durch Wälder. Plötzlich stand
ihr Roß vor einem jähen Abgrunde. — Schon hörte sie hinter sich das Hohn-
gelächter Bodos, Da gab sie ihrem Rosse die Sporen und wagte den Sprung über
den gräßlichen Abgruud. Zwar entfiel ihr die goldene Krone, die in das rauschende
Wasser sank; sie aber kam^ glücklich hinüber Der Aufschlag des Riesenpferdes
war so gewaltig, daß von einem Hufe eine tiefe Spur im Felsen zurückblieb. Nach
dieser Fußspur erhielt der Felsen später den Namen Roßtrappe. Auch Bodo setzte
zu gleichem Sprunge an, aber sein Roß sprang zu kurz. Er stürzte hinab in das
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Der Unterharz. 87
Herentanzplatz und dein Rotztrappefelsen, angelangt, überwältigend
ist der Blick vom Hexentanzplatz. Unter sich sieht man die schwindelnde
Tiefe und hört das Tosen und Rauschen der Bode- vor uns erblicken wir
den himmelhohen Brocken, der auf die gegenüberliegenden steilen juitb
kahlen Felswände der Roßtrappe ausgesetzt erscheint- zur linken Seite
sehen wir die endlosen bewaldeten Höhen und rechts, tief unten, die
Eingang ins Bodetal.
lachenden Felder in der Ebene. Wenige km weiter tritt die Bode bei
dem großen Dorfe Thale in die Ebene. (Die Bode in der Ebene s. S. 74.)
Zage von der Roktrappe.
In alten Zeiten, als der Harz noch von Riesen und Zwergen bewohnt war,
besah ein König der Riesen eine schöne Tochter Namens Emma. In diese hatte
sich Bodo, der Böhmenkönig, verliebt. Aber Emma wollte von ihm nichts wissen
und entfloh auf ihrem Rosse vor ihm über Höhen und durch Wälder. Plötzlich stand
ihr Roß vor einem jähen Abgrunde. — Schon hörte sie hinter sich das Hohn-
gelächter Bodos. Da gab sie ihrem Rosse die Sporen und wagte den Sprung über
den gräßlichen Abgrund. Zwar entfiel ihr die goldene Krone, die in das rauschende
Wasser sank; sie aber kam glücklich hinüber. Der Ausschlag des Riesenpferdes
war so gewaltig, daß von einem Hufe eine tiefe Spur im Felsen zurückblieb. Nach
dieser Fußspur erhielt der Felsen später den Namen Roßtrappe. Auch Bodo setzte
zu gleichem Sprunge an, aber sein Roß sprang zu kurz. Er stürzte hinab in das
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind]]
TM Hauptwörter (100): [T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T41: [König Siegfried Held Hagen Mann Günther Frau Gudrun Kriemhild Tod]]
Sagen. 49
einem Male der wüste Lärm in schallendes Gelächter, denn ein Ratsherr hatte auf
eine Tafel in großen Lettern geschrieben: „Der Roland soll stehen bleiben, wir
wollen ihn nur nicht länger haben, weil er uns schon lang genug ist!" Damit war
das Mißverständnis aufgeklärt. Die guten Bürger sahen, daß sie von dem ver-
meintlichen Künstler arg
genasführt waren. Kein
Wunder also, daß sich ihr
Unmut gegen ihn wandte.
Als sie den Schalk griffen,
steckten sie ihn zur Strafe
in den Wendenturm. Im
Nu aber entwich er mit
einem Hohngelächter; und
jeder wußte nun, daß der
vermeintliche Künstler der
leibhaftige Teufel gewesen
war.
Der Roland war
in der früheren Zeit für
die Stadt Stendal das
Zeichen der eigenen
Gerichtsbarkeit. Die
im Jahre 1525 am Rat-
hause errichtete Stein-
sigur gehört zu den
größten, die wir besitzen.
Der gewaltige Körper
ruht auf starken Beinen,
dessen Waden stärker sind
als der Brustumfang
eines kräftigen Mannes.
Durch den schweren Pan-
zer wird der Körper ge-
schützt. Die erhobene,
rechte Hand hält das 4 m
lange Schwert, das
Werkzeug des strafenden
Rechts; die linke Hand
umfaßt den Schild mit
dem brandenburgischen
Adler, das Sinnbild des
Schutzes. So erinnert der
Roland an die frühere
Größe und Selbstständig-
keit der Stadt Stendal. Der Roland am Rathaus in Stendal.
2. Der wunderbare Mug im Schlosse zu Calbe a. M.
In einer Nacht erschien der Schloßherrin eine Frauengestalt mit einem Lichte
und flehte sie an um Hilfe und Beistand bei einer Kranken. Als die Edelfrau ein-
willigte, bat die Erscheinung, von der Kranken weder Essen noch Trinken noch irgend
ein Geschenk anzunehmen, da sonst Unglück über das Schloß und die Familie kommen
würde. Die Herrin tat nach dem Gebote, und die Kranke wurde wieder gesund.
Da kam eines Tages der Mann der Kranken und überreichte der Schloßherrin eine
Schüssel mit gemünztem Golde. Doch die Herrin dachte an das Gebot der Er-
Henze-Kohlhase, Die Provinz Sachsen. Ausgabe A. 4
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit]]
56 3. Das Land zwischen Ohre, Elbe, Saale und Harz.
Höhen auch benannt wurden. Die Spiegelsberge sind ein viel besuchter
Aufenthaltsort der Halberstädter: aber auch von Fremden werden sie gern
bestiegen. Unter den Gebäuden sind sehenswert: das Jagdschloß, in dessen
Felsenkeller ein riesiges Weinsaß (161 000 1) liegt, das Mausoleum und
der sechseckige Aussichtsturm. Aus seinen Fugen und Nischen gucken
Tierfiguren, z. B. Füchse, Schlangen, Hasen, Hunde, Eulen, hervor.
Au die Spiegelsberge reihen sich im So. die Klusberge mit dem frei-
stehenden Sandsteinfelsen „Teufelsstuhl" und weiter im S. die Theken-
berge mit dem „Gläsernen Mönch". Fast genau im S. von Halberstadt
liegt der Hoppel- oder Sargberg; denn von der Westseite gesehen
gleicht er einem großen Sarge. Der Hoppelberg hat eine bedeutende Höhe
(300 m) und gewährt einen wundervollen Überblick über die gesegnete
Landschaft und den Harz.
4. Der Hui und der Hakelwald.
Der Hniwald, d. h. Hochwald, ist ein schön bewaldeter (Buchen)
Höhenzug. Er reicht im O. sast bis an die Bode. Auf der höchsten
Stelle liegt das alte Kloster Huyseburg. Am nördlichen Rande des Kloster-
berges liegt die Daneilshöhle, worin viele Jahre ein gefährlicher Räuber
hauste. Die Olenburg bei Baderslebeu war eine bedeutende Wallburg.
Ihre Wälle sind zum Teil uoch recht gut erhalten. — Unter den „Königs-
buchen" steht ein Stein mit der Inschrift:
Mit Ehrfurcht, Wanderer, zieh' den Hut;
Denn unter'm Dome dieser Buchen
Hat, Schatten so wie du zu suchen,
Held Gustav Adolf einst geruht.
Auf dem rechten Bodenfer dehnt sich in gleicher Richtung der waldige
Hakel aus. Die Dumburg liegt au seiner höchsten Stelle.
Der Hakelwald war nach der Sage des Oberjägermeisters Hans Hakelbergs
liebstes Jagdgebiet, Er starb zwar an der Wunde eines Eberzahns, jagt aber
nach seinem Tode im Hakel noch weiter. Mit Hallo-Geschrei, begleitet von seinen
Genossen und den Hundert, rast er nachts den Hakel auf und nieder. In seinem
Gefolge befindet sich auch eine Ohreule, die Tut-Ursel. Diese war früher eine
Nonne und wurde in eine Eule verzaubert. Die Dumburg ist ihr Aufenthalt.
5. Der Alvenslebener Höhenzug.
Der Alvenslebener Höhenzug bildet eine breite Hochfläche, die sich
quer vor die Bode lagert. Dadurch wird diese gezwungen, ihre nördliche
Richtung zu ändern. Der Alvenslebener Höhenzug erreicht in dem
Felsenberge bei Magdeburg seine höchste Höhe. Er besteht aus Erd-
und Sandhügeln, die der Pflug des Landmannes bis zum Gipfel beackert.
Nur hier und da sind die Höhen bewaldet. (Das Hohe, das Saure, das
Eggenftedter Holz, der Marienborner Wald.) In seinem nördlichen Teile
birgt der Höhenzug treffliche Bausteine (Porphyr, Sandstein und Grau-
wacke), die in Steinbrüchen gebrochen werden. Vom Alvenslebener Höhen-
znge zweigt sich nach O. ein Höhenzug ab, der von Gr.-Wanzleben bis
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TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolf Gustav Adolf Hans_Hakelbergs Alvenslebener_Höhenzug
66
3. Das Land zwischen Ohre, Elbe, Saale und Harz.
5. Städte.
^ Wasser in ausreichender Menge ist für die Haushaltungen, die
Fabriken und andere Betriebe von der größten Bedeutung. Schiffbare
Flüsse, viele Eisenbahnen und gute Landstraßen bilden die notwendigen
Verkehrswege. Je mehr diese Bedingungen vorhanden sind, desto
schneller vergrößert sich eine Stadt. Die größten Städte sind aus
diesen Gründen an der linken Seite der Elbe entstanden, die kleineren
an der Saale, Bode und Ohre.
a) An der Elbe.
Warum konnte sich Magdeburg zu einer Großstadt von 280 000 Ein-
wohnern entwickeln?
Zu Magdeburg gehören die Vorstädte Neustadt, Friedrichstadt, Wihelm-
stadt, Sudenburg und Buckau; eingemeindet sind noch die Ortschaften
Fermersleben, Westerhüsen, Salbke, Lemsdorf. Prester und Krakau. Magde-
bürg hat einen festen Untergrund; denn es steht ans Grauwackenmassen, die
höher liegen als die Elbe, so daß es vor Überschwemmungen ge-
schützt ist, obgleich es dicht am Strome liegt. Die Feste Magdeburg wurde
in den frühesten Zeiten gerade an dieser Stelle angelegt, weil hier die
Felsmassen am dichtesten an den Fluß herantreten und der Elbstrom sich
in zwei Arme teilt. Dadurch wurde der Übergang mit Hilfe von
Brücken erleichtert. Magdeburg wurde bald der Schutzort im Kampfe
gegen die räuberischen Wenden und der Dnrchgangspnnkt für den
Handel, den der Westen mit dem Osten trieb. Die meisten Landstraßen
und später Eisenbahnen wurden uach Magdeburg geführt, um vou hier
ans die Waren auf der Elbe entweder nach dem Norden oder Süden,
oder mit der Eisenbahn nach dem Osten zu schaffen.
Infolge der Bedentuug für das Militär und für den Handel und
Verkehr wurde Magdeburg von den Fürsten begünstigt. Otto der Große,
dessen Standbild ans dein Alten Markte vor dem Rathause steht, und
seine Gemahlin Editha sörderten die Entwicklung Magdeburgs und machten
es zum Sitz eines Erzbistums. Magdeburg bekannte sich frühzeitig zu
Luthers Lehre (Lutherdenkmal vor der Johanniskirche), und in den schweren
Zeiten des 30jährigen Kriegs blieb es „unseres Herrgotts Kanzlei". Da
es in Luthers Lehre treu aushielt, wurde es von den Feldherren Tilly und
Pappenheim belagert, erobert und teilweise niedergebrannt. „Gedenke
des 10. Mai 1631." Im Jahre 1806 wurde die stärkste Festung des
Preußischen Staates den Franzosen übergeben; unsere unvergeßliche Königin
Luise, dereu Standbild wir im Luisengarten bewundernd betrachten, erbat
die Stadt von dem Welteroberer Napoleon zurück; jedoch vergebens.
Magdeburg ist eine bedeutende Handelsstadt. Welche Erzeugnisse
der Börde kommen in den Handel? Bedeutung der Elbe als Verkehrs-
straße und des verzweigten Eisenbahnnetzes?
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf]]
Extrahierte Personennamen: Otto Editha Tilly Napoleon