Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 14

1902 - Karlsruhe : Lang
— 14 — besaßen sie große Körperkraft. Ihre ganze Erscheinung war häßlich und widerwärtig. Sie hatten dicke Köpfe mit struppigem Haar und gelbliche, schmutzige Gesichter mit kleinen, schiefen Äugen und eingedrückter Nase. Besonders entstellt wurden sie durch garstige Narben im Gesicht; denn man zerschnitt den Knaben die Wangen, damit ihnen später keine Bärte wüchsen. Ihre Wämser waren aus Fellen von Manlwürsen und Waldmäusen zusammengeflickt. Beinkleider und Schuhe kannten sie nicht; sie wickelten Ziegenfelle um die Beine. Als Kopfbedeckung dienten ihnen Pelzmützen. Die Kleider behielten sie auf dem Leibe, bis sie in Lappen herabfielen. In der Nahrung waren sie nicht minder unsauber als in der Kleidung. Sie lebten hauptsächlich von Wurzeln, Beeren, der Milch ihrer Pferde und vom Fleifche aller möglichen, auch der unsaubersten Tiere. Ihre Speisen wurden nicht gekocht, gewürzt oder sonst zubereitet. Nur das Fleisch richteten sie zum Essen dadurch zu, daß sie es wie einen Sattel auf das Pferd legten, darauf faßen und herumritten, bis es mürbe war. Sie hatten keine festen Wohnsitze, sondern führten ein nn-stätes Wanderleben. Die Männer blieben Tag und Nacht auf den Pferden sitzen und schliefen sogar auf ihnen. Die Weiber und Kinder wurden auf Wagen mitgeführt. Gehöfte und Dörfer, die sie auf ihren Wanderungen antrafen, brannten sie nieder. Die Felder wurden verwüstet, das Vieh geraubt, die Männer erschlagen und die Weiber und Kinder zu Sklaven gemacht. Man konnte sich nicht leicht gegen sie wehren oder schützen; denn unversehens kamen sie und waren eben so schnell wieder verschwunden. Nur an den rauchenden Trümmern der Häuser und an den Leichen der Erschlagenen merkte man, daß sie dagewesen waren. Wenn sie dem Kampfe nicht ausweichen konnten, fochten sie tapfer-. Ihre Waffen waren Bogen und Pfeile, Streitäxte und Schwerter. Oft überwältigten sie ihren Feind dadurch, das; sie ihm eine Schlinge um den Kops warfen und ihn erwürgten. Die Hunnen kamen zuerst nach Süd-Rußland; von da zogen sie nach Ungarn. 3. König Attila. Ungefähr 50 Jahre blieben die Hunnen im Ungarlande. Während diefer Zeit unterwarfen sie die benachbarten Völker ihrer Herrschaft. Von den Unterworfenen nahmen sie mildere Sitten an und wurden ihnen ähnlich in Kleidung und Lebensweise. Am größten wurde ihre Macht durch den König Attila. Er war ein tapferer, hochmütiger Mann. Sein Wuchs war

2. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 293

1902 - Karlsruhe : Lang
— 293 - 5. Wo des Perkunos Steine ragen, Von Urwaldfichten schwarz umsäumt, Wo wilde Steppenhengste jagen Und im Gestrüpp der Rohrwolf heult — 6. Dort, statt am Jordan zu vergeuden Des Ritters Mut, des Bauers Kraft, Tort sollt ihr fechten, dann und reuten Mit Axt und Grabscheit, Schwert und Schaft. 7. Auf! rasche Franken, zähe Sachsen. Ihr Schwaben klug, ihr Bayern stark: Gen Preußenland! aus Sumpf erwachsen Soll Deutschland eine neue Mark! 8. Gen Preußenland! Brecht, stet im Siegen, Mit Schwert und Pflug die Wege klar, Und hoch ob euren Häuptern fliegen Prophetisch soll des Reiches Aar. Kaiser Uudolf. 1. Einst saß der Kaiser Rudolf im hohen Herrschersaal, Und vor den Pforten standen die Wächter allzumal. 2. Da kam im Bettlerkleide, gebeugt, ein greiser Mann, Ser rief die stolzen Söldner um Einlaß flehend an. 3. Er sprach mit trübem Blicke: „Verletzet ward mein Recht Sem Kaiser laßt mich's klagen, der Kaiser ist gerecht." 4. Ta wiesen ihn die Schranzen zurück mit schnödem Wort: „Heb dich von hinnen, Alter! dein Glücksstern weilt nicht dort. 5. Heb dich von hinnen, Alter; der Kaiser hat nicht Zeit, Daß er mit Bettlern rechte und schlichte ihren Streit." 6. Herr Rudolf, der's vernommen, rief: „Laßt den Alten ein, Bin ich denn darum Kaiser, verschlossen stets zu sein? 7. Was meiner Krone eigen, so weit das deutsche Reich, So viel sind meiner Kinder und eins dem andern gleich. 8. Und wer nach mir begehret, den führt zu mir herein: x'd) will ein lieber Vater, kein stolzer Herrscher sein." Friedrich Otte. Kaiser Rudolfs *titt jum Grabe. 1. Aus der Burg zu Germersheim, Stark am Geist, am Leibe schwach. Sitzt der greise Kaiser Rudolf, Spielend das gewohnte Schach.

3. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 35

1911 - Magdeburg : Creutz
Sagen, 35 einem Male der wüste Lärm in schallendes Gelächter, denn ein Ratsherr hatte auf eine Tafel in großen Lettern geschrieben: „Der Roland foll stehen bleiben, wir wollen ihn nur nicht länger haben, weil er uns schon lang genug ist!" Damit war das Mißverständnis aufgeklärt. Die guten Bürger sahen, daß sie von dem ver- meintlichen Künstler arg genasführt waren. Kein Wunder also, daß sich ihr Unmut gegen ihn wandte. Als sie den Schalk griffen, steckten sie ihn zur Strafe in den Wendenturm, Im Nu aber entwich er mit einem Hohngelächter: und jeder wußte nun, daß der vermeintliche Künstler der leibhaftige Teufel gewesen war. Der Rolaud war in der früheren Zeit für die Stadt Stendal das Zeichen der eigenen Gerichtsbarkeit. Die im Jahre 1525 am Rat- hause errichtete Stein- figur gehört zu den größten, die wir besitzen. Der gewaltige Körper ruht auf starken Beinen, dessen Waden stärker sind als der Brustumfang eines kräftigen Mannes, Durch den schweren Pan- zer wird der Körper ge- schützt. Die erhobene rechte Hand hält das 4 m lange Schwert, das Werkzeug des strafenden Rechts; die linke Hand umfaßt den Schild mit dem brandenburgischen Adler, das Sinnbild des Schutzes. So er- innert der Roland an die frühere Größe und Selbst- ständigkeit der Stadt Stendal. Der Roland am Rathaus in Stendal. 2. Der wunderbare Ring im Schlosse zu Calbe a. M. In einer Nacht erschien der Schloßherrin eine Frauengestalt mit einem Lichte und flehte sie an um Hilfe und Beistand bei einer Kranken, Als die Edelfrau ein- willigte, bat die Erscheinung, von der Kranken weder Essen noch Trinken noch irgend ein Geschenk anzunehmen, da sonst Unglück über das Schloß und die Familie kommen würde. Die Herrin tat nach dem Gebote, und die Kranke wurde wieder gesund. Da kam eines Tages der Mann der Kranken und überreichte der Schloßherrin eine Schüssel mit gemünztem Golde. Doch die Herrin dachte an das Gebot der Er- 3*

4. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 42

1911 - Magdeburg : Creutz
42 3. Das Land zwischen Ohre, Elbe, Saale und Harz. Höhen auch benannt wurden. Die Spiegelsberge sind ein viel besuchter Aufenthaltsort der Halberstädter; aber auch von Fremden werden sie gern bestiegen. Unter den Gebäuden sind sehenswert: das Jagdschloß, in dessen Felsenkeller ein riesiges Weinfaß (161 000 1) liegt, das Mausoleum und der sechseckige Aussichtsturm. Aus seinen Fugen und Nischen gucken Tiersiguren, z. B. Füchse, Schlangen, Hasen, Hunde, Eulen, hervor. An die Spiegelsberge reihen sich im So. die Klusberge mit dem frei- stehenden Sandsteinfelsen „Teufelsstuhl" und weiter im S. die Theken- berge mit dein „Gläsernen Mönch". Fast genau im S. von Halberstadt liegt der Hoppel- oder Sargberg; denn von der Westseite gesehen gleicht er einem großen Sarge. Der Hoppelberg hat eine bedeutende Höhe (300 m) und gewährt einen wundervollen Überblick über die gesegnete Landschaft und den Harz. 4. Der Hui und der Hakelwald. Der Huiwald, d. h. Hochwald, ist ein schön bewaldeter (Bucheu) Höhenzug. Er reicht im O. fast bis an die Bode. Aus der höchsten Stelle liegt das alte Kloster Huyseburg. Am nördlichen Rande des Kloster- berges liegt die Daneilshöhle, worin viele Jahre ein gefährlicher Räuber hauste. Die Olenburg bei Badersleben war eine bedeutende Wallburg. Ihre Wälle sind zum Teil noch recht gut erhalten. — Unter den „Kölligs- buchen" steht ein Stein mit der Inschrift: Mit Ehrfurcht, Wanderer, zieh' den Hut; Denn unter'm Dome dieser Buchen Hat, Schatten so wie du zu suchen, Held Gustav Adolf einst geruht. Aus dem rechten Bodeufer dehnt sich in gleicher Richtung der waldige Hakel aus. Die Dumburg liegt an seiner höchsten Stelle. Der Hakelwald war nach der Sage des Oberjägermeisters Hans Hakelbergs liebstes Jagdgebiet. Er starb zwar an der Wunde eines Eberzahns, jagt aber nach seinem Tode im Hakel noch weiter. Mit Hallo-Geschrei, begleitet von seinen Genossen und den Hunden, rast er nachts den Hakel auf und uieder. In seinem Gefolge befindet sich auch eine Ohreule, die Tut-Ursel. Diese war früher eine Nonne und wurde in eine Eule verzaubert. Die Dumburg ist ihr Aufenthalt. 5. Der Alvenslebener Höhenzug. Der Alvenslebener Höhenzug bildet eine breite Hochfläche, die sich quer vor die Bode lagert. Dadurch wird diese gezwungen, ihre nördliche Richtung zu ändern. Der Alvenslebener Höhenzug erreicht in dem Felsen berge bei Magdeburg seine höchste Höhe. Er besteht aus Erd- und Sandhügeln, die der Pflug des Landmannes bis zum Gipfel beackert. Nur hier und da sind die Höhen bewaldet. (Das Hohe, das Saure, das Eggeuftedter Holz, der Marienborner Wald.) In seinem nördlichen Teile birgt der Höhenzug treffliche Bausteine (Porphyr, Sandstein und Grau- wacke), die in Steinbrüchen gebrochen werden. Vom Alvenslebener Höhen- zuge zweigt sich nach O. ein Höhenzug ab, der von Gr.-Wanzleben bis

5. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 49

1911 - Magdeburg : Creutz
Sagen. 49 einem Male der wüste Lärm in schallendes Gelächter, denn ein Ratsherr hatte auf eine Tafel in großen Lettern geschrieben: „Der Roland soll stehen bleiben, wir wollen ihn nur nicht länger haben, weil er uns schon lang genug ist!" Damit war das Mißverständnis aufgeklärt. Die guten Bürger sahen, daß sie von dem ver- meintlichen Künstler arg genasführt waren. Kein Wunder also, daß sich ihr Unmut gegen ihn wandte. Als sie den Schalk griffen, steckten sie ihn zur Strafe in den Wendenturm. Im Nu aber entwich er mit einem Hohngelächter; und jeder wußte nun, daß der vermeintliche Künstler der leibhaftige Teufel gewesen war. Der Roland war in der früheren Zeit für die Stadt Stendal das Zeichen der eigenen Gerichtsbarkeit. Die im Jahre 1525 am Rat- hause errichtete Stein- sigur gehört zu den größten, die wir besitzen. Der gewaltige Körper ruht auf starken Beinen, dessen Waden stärker sind als der Brustumfang eines kräftigen Mannes. Durch den schweren Pan- zer wird der Körper ge- schützt. Die erhobene, rechte Hand hält das 4 m lange Schwert, das Werkzeug des strafenden Rechts; die linke Hand umfaßt den Schild mit dem brandenburgischen Adler, das Sinnbild des Schutzes. So erinnert der Roland an die frühere Größe und Selbstständig- keit der Stadt Stendal. Der Roland am Rathaus in Stendal. 2. Der wunderbare Mug im Schlosse zu Calbe a. M. In einer Nacht erschien der Schloßherrin eine Frauengestalt mit einem Lichte und flehte sie an um Hilfe und Beistand bei einer Kranken. Als die Edelfrau ein- willigte, bat die Erscheinung, von der Kranken weder Essen noch Trinken noch irgend ein Geschenk anzunehmen, da sonst Unglück über das Schloß und die Familie kommen würde. Die Herrin tat nach dem Gebote, und die Kranke wurde wieder gesund. Da kam eines Tages der Mann der Kranken und überreichte der Schloßherrin eine Schüssel mit gemünztem Golde. Doch die Herrin dachte an das Gebot der Er- Henze-Kohlhase, Die Provinz Sachsen. Ausgabe A. 4

6. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 56

1911 - Magdeburg : Creutz
56 3. Das Land zwischen Ohre, Elbe, Saale und Harz. Höhen auch benannt wurden. Die Spiegelsberge sind ein viel besuchter Aufenthaltsort der Halberstädter: aber auch von Fremden werden sie gern bestiegen. Unter den Gebäuden sind sehenswert: das Jagdschloß, in dessen Felsenkeller ein riesiges Weinsaß (161 000 1) liegt, das Mausoleum und der sechseckige Aussichtsturm. Aus seinen Fugen und Nischen gucken Tierfiguren, z. B. Füchse, Schlangen, Hasen, Hunde, Eulen, hervor. Au die Spiegelsberge reihen sich im So. die Klusberge mit dem frei- stehenden Sandsteinfelsen „Teufelsstuhl" und weiter im S. die Theken- berge mit dem „Gläsernen Mönch". Fast genau im S. von Halberstadt liegt der Hoppel- oder Sargberg; denn von der Westseite gesehen gleicht er einem großen Sarge. Der Hoppelberg hat eine bedeutende Höhe (300 m) und gewährt einen wundervollen Überblick über die gesegnete Landschaft und den Harz. 4. Der Hui und der Hakelwald. Der Hniwald, d. h. Hochwald, ist ein schön bewaldeter (Buchen) Höhenzug. Er reicht im O. sast bis an die Bode. Auf der höchsten Stelle liegt das alte Kloster Huyseburg. Am nördlichen Rande des Kloster- berges liegt die Daneilshöhle, worin viele Jahre ein gefährlicher Räuber hauste. Die Olenburg bei Baderslebeu war eine bedeutende Wallburg. Ihre Wälle sind zum Teil uoch recht gut erhalten. — Unter den „Königs- buchen" steht ein Stein mit der Inschrift: Mit Ehrfurcht, Wanderer, zieh' den Hut; Denn unter'm Dome dieser Buchen Hat, Schatten so wie du zu suchen, Held Gustav Adolf einst geruht. Auf dem rechten Bodenfer dehnt sich in gleicher Richtung der waldige Hakel aus. Die Dumburg liegt au seiner höchsten Stelle. Der Hakelwald war nach der Sage des Oberjägermeisters Hans Hakelbergs liebstes Jagdgebiet, Er starb zwar an der Wunde eines Eberzahns, jagt aber nach seinem Tode im Hakel noch weiter. Mit Hallo-Geschrei, begleitet von seinen Genossen und den Hundert, rast er nachts den Hakel auf und nieder. In seinem Gefolge befindet sich auch eine Ohreule, die Tut-Ursel. Diese war früher eine Nonne und wurde in eine Eule verzaubert. Die Dumburg ist ihr Aufenthalt. 5. Der Alvenslebener Höhenzug. Der Alvenslebener Höhenzug bildet eine breite Hochfläche, die sich quer vor die Bode lagert. Dadurch wird diese gezwungen, ihre nördliche Richtung zu ändern. Der Alvenslebener Höhenzug erreicht in dem Felsenberge bei Magdeburg seine höchste Höhe. Er besteht aus Erd- und Sandhügeln, die der Pflug des Landmannes bis zum Gipfel beackert. Nur hier und da sind die Höhen bewaldet. (Das Hohe, das Saure, das Eggenftedter Holz, der Marienborner Wald.) In seinem nördlichen Teile birgt der Höhenzug treffliche Bausteine (Porphyr, Sandstein und Grau- wacke), die in Steinbrüchen gebrochen werden. Vom Alvenslebener Höhen- znge zweigt sich nach O. ein Höhenzug ab, der von Gr.-Wanzleben bis

7. Die Heimat - S. 57

1899 - Leipzig : Degener
— 57 — Einst fuhr ein Bauer Getreide nach Quedlinburg. Auf dem Wege schlief er auf dem Wagen, und die Pferde kamen vom rechten Wege ab. Schließlich standen sie still. Der Bauer.erwachte und sah vor sich eiue große Höhle. Er giug hinein und bemerkte dort einen Kessel. Derselbe war mit blinkenden Goldstücken gefiillt. Ein großer Hund bewachte den Schatz. Da der Hund aber ruhig blieb, füllte der Bauer seine Taschen mit diesem Golde. Er ging hinaus und trug das Gold auf seinen Wagen. Er kehrte zurück, um uoch mehr zu holen. Da aber begann der Hund ein fürchterliches Geheul. Der Bauer erschrak und stürzte aus der Höhle. Vor Schreck brach er ohnmächtig zusammen. Er sah nicht, wie sich neben ihm die Erde aufthat, Feuer heraus- sprühte und zwei Felsen, „die Gegensteine" aus dem Boden emporwuchsen. Als der Bauer er- wachte, erkannte er in dem großen Hunde den Teufel, der eben in einen der beiden Felsen kroch. Auf seinem Wagen aber fand der Bauer statt des Goldes nur Kieselsteine. In weiterem Abstände vom Harze liegt nördlich von Blankenburg der Regen- stein, die Sandsteinfeste der Raubgrafen vom Regenstein. *) Westlich davon liegt ein stumpfer Bergkegel mit der Ruine Heimburg. Es folgen weiter nach Norden der Hoppel- oder Sargberg mit dachfirstähnlichem Rücken und die Zwieberge. Die nächsten Höhen sind die Thekenberge mit der Felsgruppe des gläsernen Mönchs. Nördlich davon befinden sich die Spiegelschen Berge (204 m) und die Klusberge. Nördlich von Halberstadt schließt ein langer Höhenzug die breite Mulde vor dem Nordrande des Harzes ab. Dieser Höhenzug besteht aus Fallstein (im Westen), Hnywald (— Hochwald) in der Mitte (bis an die Bode) und Hakel- Wald (östlich von der Bode). Bewässert wird diese wellige Mulde von der Ilse im Westen, von Holtemme, Goldbach und Bode in der Mitte, von der Selke im Osten. Die Bode durchbricht deu nördlichen Rand der Mulde bei Gröningen. Der Huy (308 m) ist ein schöner Buchenwald. Auf der Höhe steht das Benediktinerkloster Huysburg, das 1804 ausgehoben wurde. Ju der Nähe besindet sich die Daneilshöhle (ehemalige Räuberhöhle). Sage'!**) An der Huy-Chaussee steht unter den Königsbuchen ein Denkmal mit der Inschrift: „Mit Ehrfurcht, Wandrer, zieh den Hut; denn unterm Dome dieser Buchen hat, Schatten so wie du zu suchen, Held Gustav Adolf einst geruht." Der Hakelwald, auf dessen höchster Stelle die Dumburg liegt, war nach der Sage das Jagd- gebiet des Oberjägermeisters Hans Hakelbergs. ***) Nördlich vom Huywalde und Fallstein senkt sich das Land zu einer sumpfigen Gegend ab, die vom Bruch- oder Schiffgrabeu, der von der Bode bei Oschersleben in westlicher Richtung nach der Ilse führt, entwässert wird. An dieses Gebiet schließen sich im Norden noch drei Erhebungen: der lang- gestreckte Alvenslebener Höhenzug, der nördlich von Oschersleben beginnt und zu beiden Seiten der Aller in nordwestlicher Richtung über Helmstedt *) cf. Julius Wols, Der Raubgras. **) Hier hauste in alten Zeiten der Räuber Daneil. Er hatte unter dem Grase Drähte durch den ganzen Wald gelegt, die alle in der Höhle zusammenliefen, wo sie mit Glöckchen ver- bunden waren, die ihm die Wanderer anzeigten. Was durch den Wald ging und in seine Hände kam, wurde beraubt und ermordet. Sogar seine Kinder tötete er, sobald sie geboren waren, damit sie seinen Schlupfwinkel durch ihr Schreien nicht verraten konnten. Seine unglückliche Frau entfloh und verriet seinen Aufenthaltsort. Da kamen die Leute, um den Räuber zu fangen. Aber Daneil hatte seine Höhle von innen fest verrammelt. Da bohrte man von oben ein Loch in die Höhle und füllte sie mit heißem Brei und heißem Wasser. So mußte Daneil sterben. ***) cf. Julius Wolf, Der wilde Jäger.

8. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 26

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
26 Heimatkunde der Provinz Sachsen. winnt man besonders Blei, Eisen und Silber. Die Kahrstühle, Pumpen und Pochwerke werden durch Wasserkraft bewegt. In zahlreichen Teichen hat man daher die Gebirgswässer gesammelt und von hier aus nach den Betriebsstätten geleitet. Oft dringt das Wasser in die Erzgänge ein. Es wird dann durch Maschinen gehoben und in die Stollen abgeleitet, vas sind tiefliegende Kanäle. Einer dieser Stollen ist über vier Stunden lang. Kbb. 20. Förderung mittelst Förderwagen. (Nach einer Photographie von Spieß, Emleben,) Im Rummelsberg bei Goslar wird besonders Rupfer gewonnen, auch Blei und etwas Gold. 5lus dem Leben des Bergmannes berichtet die Sage: Der Bergmönch im harz. Zwei Bergleute arbeiteten immer zusammen. Einmal bemerkten sie an der Arbeits- statte, daß sie nicht genug (Di auf ihren Lampen hatten. Oa wurden sie sehr ängstlich.

9. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 27

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
A. Die Thüringer Mulde. 27 Abb. 21. Hundejunge. (Nach einer Photographie von Spieß, Eisleben.) Venn sie konnten im Dunkeln nicht zurück, weil der Schacht so gefährlich war. Auf einmal sahen sie ganz fern in der Strecke ein Licht. Oa§ kam ihnen entgegen. Da freuten sie flbb. 22. Gruppe von Bergleuten. (Nach einer Photographie von Lpieß, Etzleben.)

10. Oldenburgisches Quellenbuch - S. 91

1904 - Oldenburg : Nonne
— 91 - Mosen nicht weit von uns fielen; ersterer sofort tot; der zweite von mehreren Kugeln getroffen, sich noch dem Rücken seines Burschen Loge-mctnn anvertrauend, bis ihn, noch eine Kugel traf, die letzte; der dritte im Unterleib in der Lebergegend getroffen, mit den Worten: „Ich gäbe eine" sich zurückwendend; sein letztes Wort war: „Grüßt M'üßt" Einer der edelsten, begeistertsten, befähigtsten Männer Deutschlands war nicht mehr unter den Lebenden. 9£och weiter vorzustürmen wäre Unsinn gewesen, wir mußten uns darauf beschränken, die Visiere des Gehölzes zu besetzen und zu halten, und verteilten uns deshalb längs derselben. Ich speziell kniete neben einer Hecke neben Hauptmann von Gayl; zu seinem Unglück mußte sich Leutnant Wieben noch zu uns gesellen; denn noch nicht lange war er bei uns, so traf ihn, als er sich etwas in^ die Höhe richtete, um über die Hecke zu sehen, eine Kugel gerade ins Herz, mit einem leiten „Ach" sank er hintenüber und hauchte sein Leben aus. Eine Stunde mochten wir dort wohl gestanden oder vielmehr gelegen haben, als das Feuer plötzlich mit noch verdoppelter Heftigkeit begann, wir waren in unserer linken Flanke gefaßt und befanden uns plötzlich im schönsten Kreuzfeuer. Dem konnten mir mit unserer schwachen Anzahl nicht die Stange halten und bekamen, daher den Befehl, uns langsam zurückzuziehen; die Kugeln und ihr Gepfeife waren uns schon gleichgültig geworden, um so schmerzlicher war mir und uns wohl allen dafür, beim Zurückgehen die Gefallenen und Verendeten, die Verwundeten und sich mit Mühe weiter Schleppenden zu sehen. Alles lechzte und rief nach Wasser, um die ausgetrocknete Kehle zu netzen, so besonders die Verwundeten, deren Blutverlust den Zustand noch verschlimmert hatte. _ Gs hatte nämlich eine fürchterliche Hitze während des ganzen Tages geherrscht, und die Feldflasche hatte mit ihrem Inhalt nur kurze Zeit genügen können. Der Länge nach sah ich die Leute sich in einen schmutzigen Graben werfen, um aus dem Schlamm nur etwas Flüssigkeit zu saugen. Ich hatte noch einen Rest Wein in der Flasche und gab ihn dem Leutnant Wolf, den ich am Graben sitzend antraf; sein rechter Unterarm war zerschmettert, und der Blutverlust hatte ihn so geschwächt, daß er für den Augenblick nicht weiter hatte gehen können; ich befestigte noch feinen provisorischen Verband, ließ ihn sich ans mich stützen und führte ihn zurück nach Tronville, beständig von den über uns krepierenden Granaten bedroht. Wie anders sah das Dorf jetzt aus. Das ganze Dorf ein Lazarett, die Häuser vermochten die Verwundeten nicht zu fassen, Scheunen und jeder bedachte Raum wurden gefüllt, die noch ankommenden Unglücklichen mnßtm draußen bleiben. Und welches Loos harrte vielleicht noch allen hier liegenden Verwundeten, wenn die Franzosen nun, nachdem wir den Wald aufgegeben, Besitz von ihm nahmen und von ihm ans auf das Dorf feuerten? Dann es zu verteidigen war unsere feste Absicht.
   bis 10 von 29 weiter»  »»
29 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 29 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 1
4 0
5 13
6 0
7 5
8 1
9 0
10 2
11 0
12 1
13 0
14 0
15 0
16 9
17 0
18 8
19 3
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 1
26 2
27 0
28 1
29 0
30 1
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 7
37 6
38 4
39 2
40 0
41 0
42 0
43 2
44 0
45 0
46 2
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 32
2 1
3 38
4 43
5 53
6 100
7 5
8 5
9 40
10 58
11 23
12 40
13 9
14 0
15 4
16 54
17 91
18 4
19 35
20 3
21 51
22 1
23 51
24 22
25 4
26 1
27 2
28 18
29 9
30 2
31 1
32 17
33 0
34 10
35 1
36 98
37 18
38 27
39 38
40 28
41 22
42 39
43 14
44 14
45 53
46 1
47 0
48 23
49 67
50 11
51 12
52 6
53 0
54 96
55 1
56 4
57 61
58 9
59 35
60 17
61 16
62 3
63 5
64 2
65 8
66 4
67 6
68 31
69 8
70 159
71 35
72 104
73 29
74 1
75 27
76 61
77 66
78 4
79 11
80 43
81 6
82 29
83 10
84 20
85 13
86 8
87 37
88 1
89 0
90 7
91 44
92 80
93 11
94 117
95 5
96 5
97 1
98 12
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 9
1 1
2 1
3 2
4 3
5 0
6 6
7 0
8 0
9 0
10 10
11 0
12 14
13 3
14 4
15 1
16 0
17 2
18 1
19 1
20 0
21 0
22 0
23 0
24 1
25 12
26 2
27 0
28 1
29 0
30 2
31 0
32 4
33 9
34 1
35 0
36 3
37 0
38 2
39 2
40 0
41 4
42 3
43 6
44 0
45 0
46 3
47 1
48 0
49 1
50 15
51 10
52 1
53 0
54 2
55 1
56 4
57 0
58 1
59 9
60 3
61 0
62 5
63 1
64 1
65 4
66 0
67 1
68 1
69 0
70 3
71 0
72 12
73 0
74 0
75 4
76 0
77 0
78 0
79 1
80 6
81 38
82 1
83 0
84 6
85 0
86 0
87 0
88 0
89 7
90 0
91 0
92 0
93 3
94 0
95 4
96 8
97 17
98 0
99 3
100 8
101 0
102 14
103 0
104 0
105 2
106 5
107 2
108 0
109 0
110 1
111 2
112 51
113 0
114 2
115 1
116 1
117 0
118 1
119 0
120 3
121 17
122 1
123 7
124 2
125 3
126 2
127 3
128 0
129 2
130 6
131 5
132 3
133 2
134 0
135 0
136 2
137 0
138 1
139 0
140 3
141 0
142 23
143 5
144 4
145 9
146 1
147 2
148 0
149 1
150 0
151 1
152 10
153 0
154 1
155 0
156 6
157 1
158 0
159 0
160 0
161 1
162 0
163 0
164 0
165 2
166 3
167 3
168 3
169 12
170 1
171 10
172 0
173 2
174 0
175 3
176 1
177 7
178 0
179 2
180 0
181 1
182 4
183 9
184 0
185 4
186 0
187 2
188 0
189 1
190 1
191 0
192 4
193 2
194 2
195 0
196 10
197 1
198 0
199 5