%
Vi
selbe dieß Bedürfniß einiger Maßen gehoben seyn
könnte. Er beabsichtigt damit vorzüglich, Würtem-
bergs Landschullehrern (seinen Amtsgenossen) ein
Mittel in die Hände zu liefern, mittelst welchem
Unterricht über gemeinnützige Gegenstände einfach
und doch im Zusammenhange ertheilt, und zugleich
als Lesebuch benutzt werden kann. Sein Plan gieng
Anfangs bloß dahin, sich dieses Entwurfs als blo-
ßer Leitfaden bei Ertheilung des Unterrichtes über
gemeinnützige Gegenstände zu bedienen, allein hiezu
aufgemuntert, arbeitete er denselben zugleich als
Lesebuch für die obern Klassen der Elementar- und
Sonntagsschulen fürs Land anspruchslos zum Druck
aus. Als Beweis des reichhaltigen und gemein-
nützigen Inhalts mag die schnelle Abnahme dienen,
welcher sich die erste Auflage zu erfreuen hatte, und
deßhalb eine zweite bedeutende Auflage veranstaltet
werden mußte.
Möge die gute Absicht nicht verkannt werden,
dasselbe beider zweiten Auflage eben so vielen bei-
fälligen Eingang finden und der erwähnte Zweck
erreicht werden.
Der Verfasser
F. I B u s ch o r,
Schullehrer.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
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dem der Gesellschaft entscheiden und die Verbrechen Ut
. strafen. Es ist nothwendig, daß
c) eine vollziehende Macht da sey, damit die Aussprüche
der Richter in Erfüllung kommen; sonst würden sie
ohne Wirkung bleiben;
6) eine Kriegsmacht zur Vertheidigung des Landes, zur
Erhaltung der äußern Sicherheit;
e) ein Lehrstand, der Andere in nützlichen Dingen un-
terrichtet;
f) untergeordnete Obrigkeiten, niedere und höhere, damit
eine die Fehler der andern verbessere.
2) Unterthanen sind verpflichtet, ihren Obrigkeiten Zu
gehorsamen und sie zu ehren. Sie sind verpflichtet:
a) den Gesetzen zu folgen, und wenn ihnen die Befolgung
der Gesetze auch schwer scheint; denn dieß fordert das
allgemeine Wohl der Menschen. Sie sind verpflichtet
b) ihre Streitigkeit der richterlichen Gewalt zu überlassen,
ihre Entscheidungen abzuwarten und sich mit dem End,"
urtheile derselben zu befriedigen. Sie sind verpflichtet
c) den Aussprüchen der Obrigkeit nachzukommen, zur
Vollziehung derselben mitzuwirken; sie dürfen die Be-
strafung der Uebelthater nicht hindern, keinem Verbre-
cher Unterschleif geben, und sollen vor Gericht wahr"
Haftes Zeugniß ablegen. Sie sind verpflichtet
6) zur Bestreitung der nöthigen Staatsabgaben beizu-
tragen. Sie sind verpflichtet
e) den zur Vertheidigung des Vaterlands nothwendigen
Kriegsdienst entweder persönlich zu versehen, oder die
Unkosten davon zu bestreiten. Sie sind endlich verpflichtet
f) in allen Stücken zum allgemeinen Wohl mitzuwirken,
und das gemeinschaftliche Beste durch treue Erfüllung
ihrer Standespflichten zu befördern.
Alles dieses ist nothwendig, um die allgemeine Glück-
seligkeit mir günstigem Erfolge zu befördern. Es ist also
Pflicht, sich dem obrigkeitlichen Ansehen zu unterwerfen, und
auch die Abgaben gerne zu entrichten, denn der obrigkeitliche
Stand ist eine göttliche Anstalt. Sie ist Gottes Dienerin.
Wer sich dagegen auflehnt, empört sich gegen Gottes Am
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
43
Einst stehen wir alle vor Gott. Wir alle sind feine Kin-
der, ohne Unterschied des Standes, der Sprache und des
Glaubens. Wir alle sind unschuldig daran, in dieser oder jener
Religion geboren zu seyn; aber alle sind schuldig, den Willen
Gottes zu thun, der in allen Religionen geoffenbaret ist.
Pflichten der Jünglinge.
1) Ein rechtschaffener Jüngling sieht seine Jünglings-
jahre für den Frühling an. Er befleißt sich in der Jugend
schon jeder Tugend und führt einen solchen Wandel, daß er
erwarten und hoffen darf, es werde ihm im Alter gut gehen.
Er folget gern den Ermahnungen seiner Eltern, Lehrer und
Vorgesetzten. Er hat stets Gott vor Augen.
2) Er bittet täglich Gott, daß er ihn vor dem Müßig-
gänge, vor der Spiel- und Trinklust bewahren möchte, weil
diese Laster den Menschen in Armuth stürzen, ihn um Ehre,
Ansehen, Gesundheit und Leben bringen.
3) An Sonn- und Feiertagen nimmt er sich vorzüglich
in Acht. Er widmet diese Tage besonders der Anbetung
Gottes. Sucht sich in der Tugend durch Unterricht und
Gebet zu stärken. Er stellt sich jeden Morgen an Sonn- und
Feiertagen die Gefahren vor, in die er gerathen könnte und
macht sich auf die Vermeidung derselben gefaßt. Er flieht die
ausgelassenen, dem Spielen, Saufen und Herumschwärmen
bei nächtlicher Zeit ergebenen Jünglinge.
4) Er widmet diese arbeitslosen Tage vorzüglich dem vor-
und nachmittägigen Gottesdienste. Die übrige Zeit bringt er
mit Lesen, Schreiben und Rechnen, und zur Erholung noch
mit einem oder mehreren ordentlichen Jünglingen zu.
5) Im Sommer ist er um 10 Uhr und im Winter um
9 Uhr richtig zu Hause. Das Gassenschwärmen zu der Zeit,
wo man schlafen und seinen Leib zu kommender Arbeit durch
die Ruhe stärken sollte, hasset er.
6) Er bestrebt sich, seinen Eltern, Lehrern und Vorge-
seßten durch eine gute Aufführung Freude zu machen. Er
unterstützt die Eltern im Alter.
7) Mit seinen Geschwistern lebt er im Frieden. Was er
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]
18 —
(in; christlich freudig bei der heiligen Kommunion; fleißig
tn euern Arbeiten; mäßig im Esten und Trinken; treu in
euer» Amtsgeschäften und vor Gott und den Menschen
untadelhaft.
Von der guten Anwendung der Zeit.
Die Tage, die Monate, die Jahre fahren dahin, wie
sich die Wellen eines Stromes eine die andere fortdrängen.
Wir bemerken die Zeit nur aus ihrem Verluste. Die Uhr
neben mir schlagt immer. So folgen die Stunden einander
und führen an ihrer Hand den Tod her. Wie bald wird der
lehte Tag unsers Pilgerslebens eintreten, da wir unsern Kör-
per verlassen und in eine bessere Welt übergehen! Um daher
für die wahre Wohlfahrt unserer Seele und unsers Leibs zu
sorgen, sollen wir alle Stunden unserer Lebenszeit gut anwen-
den. Betrachte die Zeit als ein leeres Feld, worauf weder
Glück noch Unglück von selbst wachsen. Du mußt es erst
mit eigener Hand bestellen und anbauen. Was du in diesem
Felde säest, das wirst du dann auch ernten. In diesem Felde
bete, in diesem Felde arbeite, und der himmlische Segen wird
sich zu deiner Mühe gesellen. Jünglinge und Jungfrauen,
die Zeit ist edel; wendet sie stets zum Guten und zu eurer
eignen Vervollkommnung an, damit ihr zunehmet, wie an
Jahren, so an Tugend!
D i c E r h o l u n g s si u n d t tu
Die Erholungsstunden, in welchen sieb unser Geist zerr
streuen soll, damit er neue Kräfte, neuen Muth sammle,
sind demjenigen nicht gleichgültig, welcher mit dem köstlichen
Geschenk des Lebens recht wuchern, und keinen Augenblick
desselben thöricht verschwenden möchte! Sinne nicht aufdas
Vertreiben der Zeit; sie vertreibt dich. Sie vertreibt dich
aus deinen Kinderjahren; sie vertreibt dich aus dem Krege
deiner Freunde, aus dem Hause deiner Eltern, auö dem
Schooße deiner Familie, aus dem Leben selbst hinweg.
Allerdings sind für uns Stunden der Ruhe und Ergöh-
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
62
Beziehung der Wohlanständrgkeit und Höflichkeit gegen an-
dere anempfohlen wurde, wenn du in die Schule gehst. Denke
noch an das Erlernte und gehe sittsam und still zu den Dei-
nigen. Freue dich, daß du wieder etwas gelernt hast, um
ein guter, frommer Christ und ein nützlicher und rechtschaf-
fener Bürger der Gemeinde und des Vaterlandes zu werden.
Wie man sich zu Hause des Tages hin-
durch verhalten solle.
Bist du zu Hause bei deinen Eltern, so denke stets an
die Pflichten gegen sie. Grüße sie freundlich. Untersagen sie
dir etwas, so folge, ohne vorerst um die Ursache zu fragen.
Sie wissen wohl, warum sie es verbieten, und sie meinen
es gut mit dir. Auch ist gehorsam seyn, deine erste Pflicht.
Nimm der Eltern Lehre gerne zu Herzen und befolge sie.
Entferne dich nicht aus dem Hause deiner Eltern, ohne vor-
her ihre Einwilligung erhalten zu ^rben. Hast du Geschwi-
ster, so betrage dich auch gegen diese höflich, freundlich,
dienstfertig und vertraglich. Verklage sie nicht jeden klemm
Fehlers wegen. Gegen die Dienstboten deiner Eltern sey stets
freundlich und höflich. Spotte ihrer nicht. Erlaube dir keine
Grobheiten und Neckereien gegen sie. Werfe ihnen die Kost
oder den Lohn nicht vor, den sie so hart verdienen müssen.
Necke und störe sie nie bei ihrer Arbeit. Liebe sie wie deine
Geschwister. Wenn dir deine Eltern Arbeit auferlegen, so
verrichte dieselben ohne Murren, ohne Widerwillen. Unter-
stütze sie bei ihrer Arbeit. Suche ihnen durch deinen Fleiß
nach deinen Kräften ihre Lasten und Arbeiten zu erleichtern.
Sind in deiner Eltern Haus Großeltern oder sonst alte prest-
hafte Leute, so ehre und liebe sie. Erlaube dir nichts unan-
ständiges , nichts Grobes oder Spöttisches. Benütze die Zeit
nach der Schule eben so gut, wie die Schulzeit selbst. Fliehe
den Müßiggang. Lies, schreibe, spinn, nähe, drisch. Ver-
richte solche Geschäfte, die für dich nützlich sind. Wer Ar-
beit will, findet immer eine. Laufe nicht gleich der Gasse und
den Spielen zu. Wenn du von deinen Freunden besucht
wirst, so unterhalte sie mit Höflichkeit. Rede nicht zum
Nachtheile anderer. Schimpfe und lästere vor ihnen nie über
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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6z
andere; sonst sehest du dich der Gefahr aus, daß man von
dir denke, du machest es ihnen eben so, wenn sie fort seyen.
Wie man sich am Tische verhalten solle.
Wenn zu Tisch gebetet wird, so stehe auf und bete mit
aufgehobenen Händen. Erhebe dein Aug und Herz zum Him-
mel empor. Ist dasselbe beendigt, so wünsche jedem eine geseg-
nete Mahlzeit und laß ältere Personen zuerst sich sehen, ehe du
Plah nimmst. Lauf nicht gleich dem ersten Plah zu, dieser gehört
den Eltern an. Wirf den Stuhl nicht um, dreh die Schüs-
sel nicht, wie du sie etwa gerne hättest, fahre nicht zuerst in
die Schüssel; denn dieß alles ist unverschämt. Merke auf die,
welche als wohlerzogene Menschen bekannt sind, und lerne
von ihnen ein wohlanständiges Betragen. Nimm die Spei-
sen nicht zu schnell und hastig. Mache mit Messer, Gabel
und Löffel, und mit dem Kauen kein Geräusch. Verschütte
nichts aus deinem Löffel und stoße nichts um. Mache kein Ge-
töse mit Blasen. Mäßige deine Eßbegierde. Greife keinem bei
Tische vor, wenn die Speisen herumgereicht werden. Lasse im-
mer andern den Vorzug. Bleib ungezwungen, denn schüchterne
Verlegenheit veranlaßt nur desto lächerlichere Fehler. Kommt
eine fremde Speise vor, so merke wie andere damit umgehen.
Wisch den Mund nicht an das Tischtuch oder an die Kleider.
Tadle nicht über eine aufgetragene Speise. Wenn du etwas
schon auf deinem Teller haltest, so leg es nicht mehr zurück.
Greife nicht- mit den Händen an, bediene dich der Gabel und
des Messers. Schieb auf einmal nicht zu viel in den Mund
hinein, sonst hält man dich für einen Vielfraß. Iß nie zu
viel und zu schnell hinein. Ueberfülle den Magen nicht mit
Speise und Trank; zu viel ist ungesund. Nage nicht an den
Knochen wie ein Hund. Führe keine cckelhafte, ungezie-
mende Reden. Stich nicht mir der Gabel oder mir dem
Messer in den Zähnen, brauch ein Holz oder einen Feder-
kiel, sie sind besser für Zähne. Stoße dein Glas nicht um,
zumal wenn es voll ist. Trinke bescheiden. Leere es nicht
auf einmal aus. Kratze bei Tisch nicht im Kopf. Hüte dich
vor Schlafen und Gähnen. Beim Gähnen muß man die
Hand oder das Nastuch vor den Mund halten, und ebcir
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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TM Hauptwörter (200): [T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
00
mit zerrauften Haaren, schmutzigen oder zerrissenen Kleidern
zu andern. Putze vor dem Hause deine Schuhe, wenn sie
kothig sind. Kommst du zu deines gleichen, so grüße sie
freundlich. Kommst du zu Personen, die höhern Standes
sind, so klopfe höflich an, nimm deinen Hut ab, mache eine
anständige Verbeugung (Kompliment). Richte bescheiden
die dir etwa von deinen Eltern oder Andern mitgegebene
Empfehlung aus. Trage deine Angelegenheit kurz und an-
ständig vor. Laufe im Zimmer nicht auf und ab. Setze
dich nicht eher, als bis man dich heißt. Stehe frei hin. Lehne
nirgends an. Blicke dem, der mit dir spricht, frei ins Ge-
sicht. Sey nicht allzuschüchtern, denn man hält eine allzu-
große Schüchternheit für Dummheit. Rede bescheiden, wenn
du um etwas gefragt wirst. Gieb jederzeit die gehörige Aus-
kunft, wenn du sie ohne Nachtheil eines andern geben kannst.
Lache nicht zuviel, sonst machst du dich verächtlich. Ein klu-
ger lächelt, wo ein Dummer lacht. Sey munter, aufge-
räumt; nur hüte dich vor Lügen. Reden andere geheim, so
schickt eö sich nicht, daß du horchst oder gar darnach fragst.
Plaudere andern nicht in ihr Gespräch; warte mit Reden,
bis sie fertig sind. Ueberlege wohl, ehe du sprichst, und
schweige bescheiden stille, so bald ein Achterer reden will;
lerne aus ihren Gesprächen. Rede nie von Sachen, die du
nicht verstehst. Wenn du um etwas fragst, so frage bescheiden.
Widersprich andern nicht ohne Grund. Hüte dich, andern
zu schmeicheln, sonst bist du verachtet. Schweige, wenn
man unnütze Reden führt. Wenn man lasiert, so verthei-
dige die Unschuld. Rede nichts in Gesellschaften, was Ver-
druß verursachen könnte. Was du gehört hast, plaudere nicht
wieder aus. Gaffe nie in ein Buch oder Schriften hinein,
denn dieß ist nasenweiß und unartig. Sey auch reinlich in
andern Zimmern. Speie nicht in'ö Zimmer ans. Schnäuze
nicht in die Hände oder in dein Kleid, bediene dich eines
Nastuchs. Mußt du gähnen, so halte das Sacktuch vor
den Mund; eben so wenn du nießcst. Nießt ein anderer, so
wünsch ihm mit einem anständigen Kompliment sein Wohl-
seyn. Will man neben dir lesen oder schreiben, so schaue nicht
hinein, denn dieß wäre vorwitzig. Halte dich nicht zu lange
auf, damit du nicht etwa lästig wirst. Empfehle dich mit
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]
— 69
Personen richtet man den Brief in Quarto ein. Nachdem es
Amt und Stand erfordern, schreibt man den Titel oben an, und
den Anfang des Briefes herunter. Dein Brief muß zierlich,
reinlich, orthographisch geschrieben seyn und die Zeilen müssen
aufeinander passen. Mache nicht viele Worte. Weitläufig-
feiten sind nicht mehr Mode und nach dem jetzigen Styl.
Klug ist eö, wenn man den Brief zuerst aufsetzt und schön
abschreibt, um im Nothfall zu wissen, was man geschrieben
hat. Brauche in deinem Briefe keine groben Redensarten.
Schreibe nicht in der Hitze an den, der dich beleidigt hat,
es kommt nichts Gutes heraus Höhere Personen verschone
mit Grüßen, sonst bekäme es das Ansehen, als wenn sie
deine Diener wären. Bleibt dir die Antwort zu lange aus,
fa mahne nicht mit Ungestüm. Lese deine Briefe nochmal
durch, damit du Fehler verbessern kannst. Vergiß nicht, den
Monatstag und das Jahr zu bemerken. Rechts unten kommt
dein Name; Ort und Datum fetzt man an höhere Personen
links unten; an deines gleichen darf es auch rechts oben
stehen. An Freunde petschirt man mit Oblaten, an Höhere
muß eö aber mit Siegellack geschehen. In der Aufschrift
muß sowohl der Name als auch der Charakter und Aufent-
haltsort desjenigen, an den man schreibt, deutlich bestimmt
seyn. Bei größern Städten setze man die Gasse und die
Nummer des Hauses bei. Bei Dörfern aber die nächste Stadr.
Vierte Abtheilung.
G e m e i n n ü tz i g e R e ch t s l e h r e.
Begriff der Rechrslehre.
Die Kenntniß der Rechtslehre betrifft äußere Handlun-
gen, bei denen der Mensch, welcher sie thun od.er unterlassen
soll, selbst einsehen kann, daß er dem.zwangörecht nicht wi-
derstehen solle, andere Menschen aber gewiß wissen können,
daß man ihn dazu zwingen dürfe. Alle diese Handlungen be-
treffen das Eigenthum.
Aber die Meisten würde»! sich ohne Widerstand nichö
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
87
wurde. Wer vor Gericht etwas behauptet, muß selbst dar-
über Beweis führen, er darf ihn nicht auf andere schieben.
Ist der Beweis des Gegners richtig, und man kann ihn nicht
mit tüchtigen Gegenbeweisen widerlegen, so muß man ihn
gelten lassen und den Streit beendigen. Man kann sich auch
irren. Ist der Beweis jedoch nicht richtig, so darf man auch
auf dem Recht beharren.
c) Wie man vor Gericht Beweis führen müsse.
Vor Gericht können Beweise geführt werden, mittelst
Schuldbriefen, Kaufbriefen oder andern Urkunden. Ist der
Beweis in Urkunden und Schriften des Gegners, so kann
man den Richter bitten, daß er ihn dazu anhalte, die Ur-
kunden zur Einsicht vorzulegen. Behauptet Jemand, daß
man ihm etwas schuldig sey, so muß er es beweisen, oder
man überweist ihn mittelst Quittung, daß er schon bezahlt
sey. Ist nichts Schriftliches vorhanden, womit man Beweis
führen kann, so muß man tüchtige Zeugen haben. Unmün-
dige, Blinde, Taube, auch alte vergeßliche Leute, kurz alle,
die des rechten Gebrauchs ihres Verstandes oder ihrer Sinne
nicht immer mächtig sind; ferner die, welche einen Vortheil
dabei haben; auch solche, welche ein großes Verbrechen be-
gangen haben, und in manchen Fällen sogar auch nahe Ver-
wandle, dürfen niemals als Zeugen genommen werden. Wenn
weder schriftlich, noch durch Zeugen Beweis geführt werden
kann, so bleibt nichts, als der Eid übrig. Ein rechtschaffe-
ner Mann bietet sich aber nicht so leichtsinnig zu einem Eide
an. Er legt ihn nur auf Aufforderung des Gerichts, oder
wenn es durchaus nothwendig ist, ab. Einen Eid zu schwö-
ren, ist eine wichtige Sache, und sollte so lange vermieden
werden, als man nur kann. Kann man keinen andern Be-
weis führen, als fein Gewissen, so darf man über eine wich«
tige Sache den zuerkannten Eid schwören, und Gott als
Zeugen einer guten Sache auffordern. Es gibt mehrerlei
Eide: Neinigungsei.de, Ecfülungsride, Würdigungserds,
Zeugeneide und Eids für Gefährde. So oft man einen Eid
schwören soll, bedenke man folgende Stücke wohl: s) ob
man auch gewiß wisse, was man beschwören will? d) yh
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
76
das Recht, ihr Vieh über das Gut eines Andern zu treiben,
oder dasselbe auf eine gewisse Zeit und in einer gewissen An-
zahl auf dem Gute, in dem Walde :c. eines Andern fressen
zu lassen. Bei den Schafen ist oft das Pförchrecht, daß ein
Anderer feine Schafe auf dem Felde des Andern weiden und
stehen lassen muß, fo daß es dadurch gedüngt wird. Manche
haben das Recht, die Schweine in die Eichenwälder zu trei-
den, Torf an gewissen Orten zu stechen, Steine, Töpfer- oder
Kieselerde auszugraben u. drgl. Jeder Besitzer eines Guts
muß sich daher bei den vorigen Besitzern genau erkundigen,
was darauf für Rechte haften, und in zweifelhaten Fallen
bei Gerichten, oder wo es auf hergebrachte Gewohnheiten
ankömmt, bei alten Bürgern guten Rath darüber holen,
und sodann das Erwiesene richtig anfschreiben lassen, damit
nicht Streitigkeiten entstehen. Beim Ankauf eines Guts
muß man alle Rechte und Pflichten, oder was der Eigen-
thumsherr thun oder leiden muß, genau in den Kaufbrief fe-
tzen lassen, damit man sich in allen Fallen darauf berufen
kann.
Rechte in Ansehung der Nachbarshäuser.
Mancher darf dem Nachbar verwehren, daß er sein
Haus nicht höher baue, oder daß er Fenster auf die Seite
mache, wo er feine Wohnung hat. Dagegen hat auch wie-
der jeder das Recht, zu verwehren, daß man ihm nicht das
Licht oder die Aussicht verbaue, und wenigstens drei Schuhe
von feinem Haufe weg bleibe. Mancher hat das Recht, be-
sonders in Städten, die Balken feines Hauses auf des an-
dern Mauer aufzulegen, oder in des andern Mauer einzu-
schieben , oder ein Vordach auf des Nachbars Platz hinaus
zu bauen, oder dort eine Holzlege oder Dnngstätte und
Wasserableitung zu haben u. drgl. Deßhalb erkundige sich
jeder, der Güter kauft, nach allen solchen Rechten und
Pflichten, und beobachte sie genau, damit keine Streitigkeiten
entstehen.
Von den Erbschaften.
Wer das Recht hat, Güter und Gerechtigkeiten eines
Verstorbenen in Besitz zu nehmen, ist Erbe.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]