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1. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 31

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
31 und zu erhalten. Nicht aus Furcht vor der Straft sollen wir das Böse unterlassen, sondern damit wir Gott, unserm besten Vater, nicht mißfällig werden. Nur seine unbegrenzte Liebe zu uns soll uns vor dem Bösen abschrecken und zum Guten antreiben. Alsdann besitzen wir keine knechtische, keine sklavische, sondern eine kindliche Furcht. 9) Wir sollen Gott über Alles lieben. Wir haben von Gott sehr viele Wohlthaten an Leib und Seele empfangen und empfangen täglich neue, ja wir haben noch ungleich größere von ihm zu erwarten. Alles Gute, das er uns er- wiesen hat, geschieht aus bloßer Liebe zu uns. Er opferte alles, um uns Gutes zu thun. Er sandte seinen einzig ge- dornen Sohn Jesum auf die Erde, um uns heilig und glück- selig zu machen. Er litt verschiedene Beschwerden an Leib und Seele, Schimpf, Spott, Verfolgung und opferte sogar sein Blut und Leben für uns. Kann es ein größeres Opfer geben? Kann eine größere Liebe seyn? Verdient dieser himmlische, über alle Maßen gütige Vater und sein Sohn Jesus, die in ihrer Wesenheit Eins sind, nicht die größte Gegenliebe? Aus eben dieser Liebe sollen wir auch 10) Gott in Allem willigen Gehorsam leisten. Gottes Gesetze sind die weisesten und wohlthätigsten Vorschriften eines liebreichen Vaters, eines treuen und sichern Führers auf den steilen und schlüpfrigen Wegen unserer zeitlichen Pil- gerschaft. Er belohnt den seinen Gesetzen geleisteten Gehor- sam schon hier mit den eigenthümlichen einzig wahren und reinen Freuden der Tugend und in jener Welt mit einer ewigen Glückseligkeit. Er giebt imö zu dem Gehorsam, den er for- dert, die Kräfte seiner stärkenden Gnade. Wir müssen so be- kennen, daß Gott zu gehorchen, nicht nur Pfiicht, sondern auch das größte Glück, die höchste Ehre, der einzig ächte Ruhm und Adel des Menschen ist. 11) Wir sollen Gott über Alles ehren. Niemand ist vollkommener als Gott. Er bat die höchste Macht. Er ist der höchste Regent Himmels und der Erde; und der König aller Könige. Ihm gebühret also die höchste Verehrung. Die Verehrung ist zweifach, eine iunere und eine äußere.

2. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 12

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
12 abscheuliche Gedanken aus, die ihn selbst am meisten quälen und ihn hindern, etwas Gutes zu denken, zu reden oder zu thun. Der Neid entspringt aus dein Haß. Der Neidische freut sich über das Unglück, das einem andern widerfährt, und be, trübt sich,i wenn es demselben gut geht. Der Zorn besteht in einem heftigen Verlangen einem andern etwas Leides zuzufügen, von dem man glaubt, daß er uns beleidiget habe. Der Zorn ist eine wüthende Krank- heit. Er kann den Menschen zu schrecklichen Dingen ver- leiten. Darum hütet euch vor demselben so viel ihr könnt! Beherrschung der Begierden und Leiden- schaften. Jeder Mensch fühlt in sich verschiedene Triebe und Nei, gungen. Diese Neigungen und Triebe sind bald stärker, bald schwacher. Aus denselben entstehen in dem Menschen ange- nehme und unangenehme Gemüthsbewegungen. Verstärken sich die Begierden und Gemüthsbewegungen noch mehr, so entstehen Leidenschaften. Begierden und Neigungen, die an sich böse sind, müssen unterdrückt werden, daß sie nicht zum Ausbruche kommen. Vernunft und Offenbarung lehren dis Menschen, wie sie die Begierden leiten, beherrschen und un- terdrücken können. Aus den unordentlichen Neigungen kommen alle oder doch die meisten Sünden her. Jedem Menschen liegt daher ob, seine Leidenschaften durch die Vernunft und Religion zu leiten und zu beherrschen. Dieß ist ihm nothwendig, um gut und glücklich zu werden. Die Leidenschaft ist eine unge? (Kirne Herrschaft, vermög welcher alle bessere Ueberzeugungen vernichtet und kraftlos werden. Sie ist eine Unterjocherin der Vernunft, eine Zerstörerin der Gewissensstimme, die Quells aller Verbrechen, die je auf Erden verübt wurden. Sie be- raubt den Menschen seiner Besonnenheit, seiner edlecn Kräfte, und zernichtet mit seiner Tugend oft sein Leben. Dieß ist das Schicksal jedes Unglücklichen, der seine sinnlichen Neigun- gen zur Leidenschaft har erwachsen lassen, die ihn zuleht unbe-

3. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 56

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
handeln und sie nicht plagen. Sie sind geplagt genug, daß sie das Elend des Kriegs ertragen müssen. Ich will ihnen nichts verderben und sie nicht berauben. Sie fürchten mich ja als ihren Feind und werden mir Gutes erweisen, so viel in ihren Kräften steht. Mein Betragen soll gegen sie so be- schassen seyn, daß sie mir beim Fortgehen von Herzen Glück wünschen, mich segnen, und noch lange davon erzählen, was für einen braven feindlichen Soldaten sie im Quartier gehabt haben. 3) Seinem Landesfürsten bleibt er getreu. Er wird nicht eidbrüchig, wenn er auch ungern Soldat ist. Er sagt: Sol- daten sind nothwendig s) zur Aufrechthaltung der Ordnung und Ruhe im Lande selbst und b) zur Beschützung und Ver- theidigung äußerer Angriffe und Einfälle. Dieser Gedanke wird ihm seinen Soldatenstand und die mit demselben verbun- denen Strapazen angenehm machen. Gott kann mich über- all, auch im Soldaten, gesund erhalten. Er berauscht sich nie, weil dieß zu Raufereien gern An-, laß gibt, das man in keinem Stande weniger, als im S)olda- imstande dulden kann. 5) Mit seinen Kameraden lebt er friedlich und nimmt kev uem etwas. Denn der Soldat hat erstens nicht viel und zwei- tens kann er feine Sachen nicht verschließen. Wie übel wäre er also daran, wenn ihm das, was er hat, nicht sicher wäre! 6) Seine Kleidung hält er reinlich, ist zur gehörigen Zeit zu Hause und in Erlernung des Exerzierens fleißig, seinen Obern gehorsam. Dann ist er werth, ein wackerer Soldat genannt zu werden, und ist beliebt. Pflichten gegen die Thiere. Die Thiere haben keine Vernunft, aber Leben, empfinden Wehl und Weh, wie wir. Gott hat die Thiere zu unserm manigfaltigsien Nutzen, theils zu unserer Nahrung und Klei- dung, theils zur Verrichtung und Erleichterung schwerer Ar- beiten, theils zur Wache und unschuldigen Vergnügen erschaf- fen. Die Thiere sind eine große Wohlthat Gottes für uns. Die Pferde tragen und führen uns, die Ochsen arbeiten für Mls, die Kühe geben uns Milch, Butter, Schmalz und Käs,

4. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 57

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
57 Las Schaf Wolle, die Biene Honig und Wachs, die Hennen, Enren und Gänse Eier und Federn, der Hund bewacht das Haus bei Nacht, die Katze fängt die schädlichen Mäuse, die Vögel ermuntern durch ihren Gesang und fangen das Unge- ziefer, das sonst zu unserer Plage zu sehr überhand nehmen würde. Auch an den Thieren sollen wir Gotleö Weisheit, Güte und Allmacht bewundern. Auch für sie sollen wir Gott dankbar seyn. Wir sollen die Thiere nie kränken und mar- tern oder martern und kränken lassen; nie an den Thieren un- sern Zorn oder Mmhwillen ausüben, sie nie verfluchen oder verwünschen, nie aus Scherz, Eigensinn und ohne Nolh schla- gen, nie langsam tödten. Dadurch würden wir unvernünftig handeln, uns gegen die Absicht des Schöpfers versündigen und uns nach und nach Harte und Rohheit angewöhnen, so daß wir uns bald auch an die Menschen wagen würden, gegen sie lieblos und grausam zu verfahren. Die Hauöthrere sollen wir ordentlich zur rechten Zeit, nicht allzuschlecht, sondern hinrei- chend füttern, ihre Ställe reinlich halten. Zug- und Lastlhie- reu sollen wir nie über ihre Kräfte zumurhen, ihnen auch Ruhe und Erholung gönnen. Wir sollen für sie auch in Krankheiten sorgen und wenn wir sie tödten, so sollen wir es auf die leichteste und geschwindeste Art thun. Diesiöoten fü- gen oft ihrem Dienstherrn großen Schaden zu, indem sie das Vieh nachläßig behandeln, schlecht füttern, bei den Arbeiten plagen und quälen. Gehet daher jederzeit menschlich mit den Thieren um; sorget für diese wie für euch selbst. Betrachtet oft die Mannigfaltigkeit, Schönheit, Kräfte, Kunsttrieb und Eigenschaften der Thiere, und die Vortheile, die wir von ihnen haben; dann werden wir auch Gottes Allmacht, Grö- ße, Weisheit und Güte bewundern. Einige Klugheitslehren. 1) Reden und Schweigen in Gesellschaften. Kinder und junge Leute sollen in Gesellschaften der Eltern mehr zuhö- ren, als reden. Es schickt sich besser, wenn sie aus den Ge- sprächen der Erwachsenen lernen, als selbst im behauptenden Tone reden. Frage mit Bescheidenheit, dann wird man dich liebreich belehren. Ueberlege , ehe du sprichst. Widersprich

5. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 18

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
18 — (in; christlich freudig bei der heiligen Kommunion; fleißig tn euern Arbeiten; mäßig im Esten und Trinken; treu in euer» Amtsgeschäften und vor Gott und den Menschen untadelhaft. Von der guten Anwendung der Zeit. Die Tage, die Monate, die Jahre fahren dahin, wie sich die Wellen eines Stromes eine die andere fortdrängen. Wir bemerken die Zeit nur aus ihrem Verluste. Die Uhr neben mir schlagt immer. So folgen die Stunden einander und führen an ihrer Hand den Tod her. Wie bald wird der lehte Tag unsers Pilgerslebens eintreten, da wir unsern Kör- per verlassen und in eine bessere Welt übergehen! Um daher für die wahre Wohlfahrt unserer Seele und unsers Leibs zu sorgen, sollen wir alle Stunden unserer Lebenszeit gut anwen- den. Betrachte die Zeit als ein leeres Feld, worauf weder Glück noch Unglück von selbst wachsen. Du mußt es erst mit eigener Hand bestellen und anbauen. Was du in diesem Felde säest, das wirst du dann auch ernten. In diesem Felde bete, in diesem Felde arbeite, und der himmlische Segen wird sich zu deiner Mühe gesellen. Jünglinge und Jungfrauen, die Zeit ist edel; wendet sie stets zum Guten und zu eurer eignen Vervollkommnung an, damit ihr zunehmet, wie an Jahren, so an Tugend! D i c E r h o l u n g s si u n d t tu Die Erholungsstunden, in welchen sieb unser Geist zerr streuen soll, damit er neue Kräfte, neuen Muth sammle, sind demjenigen nicht gleichgültig, welcher mit dem köstlichen Geschenk des Lebens recht wuchern, und keinen Augenblick desselben thöricht verschwenden möchte! Sinne nicht aufdas Vertreiben der Zeit; sie vertreibt dich. Sie vertreibt dich aus deinen Kinderjahren; sie vertreibt dich aus dem Krege deiner Freunde, aus dem Hause deiner Eltern, auö dem Schooße deiner Familie, aus dem Leben selbst hinweg. Allerdings sind für uns Stunden der Ruhe und Ergöh-

6. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 63

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
6z andere; sonst sehest du dich der Gefahr aus, daß man von dir denke, du machest es ihnen eben so, wenn sie fort seyen. Wie man sich am Tische verhalten solle. Wenn zu Tisch gebetet wird, so stehe auf und bete mit aufgehobenen Händen. Erhebe dein Aug und Herz zum Him- mel empor. Ist dasselbe beendigt, so wünsche jedem eine geseg- nete Mahlzeit und laß ältere Personen zuerst sich sehen, ehe du Plah nimmst. Lauf nicht gleich dem ersten Plah zu, dieser gehört den Eltern an. Wirf den Stuhl nicht um, dreh die Schüs- sel nicht, wie du sie etwa gerne hättest, fahre nicht zuerst in die Schüssel; denn dieß alles ist unverschämt. Merke auf die, welche als wohlerzogene Menschen bekannt sind, und lerne von ihnen ein wohlanständiges Betragen. Nimm die Spei- sen nicht zu schnell und hastig. Mache mit Messer, Gabel und Löffel, und mit dem Kauen kein Geräusch. Verschütte nichts aus deinem Löffel und stoße nichts um. Mache kein Ge- töse mit Blasen. Mäßige deine Eßbegierde. Greife keinem bei Tische vor, wenn die Speisen herumgereicht werden. Lasse im- mer andern den Vorzug. Bleib ungezwungen, denn schüchterne Verlegenheit veranlaßt nur desto lächerlichere Fehler. Kommt eine fremde Speise vor, so merke wie andere damit umgehen. Wisch den Mund nicht an das Tischtuch oder an die Kleider. Tadle nicht über eine aufgetragene Speise. Wenn du etwas schon auf deinem Teller haltest, so leg es nicht mehr zurück. Greife nicht- mit den Händen an, bediene dich der Gabel und des Messers. Schieb auf einmal nicht zu viel in den Mund hinein, sonst hält man dich für einen Vielfraß. Iß nie zu viel und zu schnell hinein. Ueberfülle den Magen nicht mit Speise und Trank; zu viel ist ungesund. Nage nicht an den Knochen wie ein Hund. Führe keine cckelhafte, ungezie- mende Reden. Stich nicht mir der Gabel oder mir dem Messer in den Zähnen, brauch ein Holz oder einen Feder- kiel, sie sind besser für Zähne. Stoße dein Glas nicht um, zumal wenn es voll ist. Trinke bescheiden. Leere es nicht auf einmal aus. Kratze bei Tisch nicht im Kopf. Hüte dich vor Schlafen und Gähnen. Beim Gähnen muß man die Hand oder das Nastuch vor den Mund halten, und ebcir

7. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 21

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
— 21 andern nahen kann. Der Gelehrte nüßt sich und andern durch seine Wissenschaft, der Bauer durch seinen Ackerbau, der Dienstbote, der Taglöhner u. s. w. durch ihre Handarbeit. Dem Arbeitsamen wird die Zeit nie lange. Ec ist munter und froh bei seiner Arbeit. Freut sich, wenn sein Fleiß etwas zu Stande gebracht hat. Der Müßiggang macht höchst un- glücklich. Man hat immer lange Weile, ist verdrießlich und mürrisch. Der Müßige gerathet gemeiniglich auf dieses und jenes, das nicht recht ist» Müßiggang ist also aller Laster Anfang. Wir verdienen nichts, und so muß unser Vermö- gen immer abnehmen, bis wir arm sind. Alsdann hat kein Mensch Mitleiden und Erbarmen mit uns. Es heißt allge- mein: der Müßiggänger könnte so vermöglich seyn als ich, wenn er hätte arbeiten wollen. Ec verdient nicht, daß wir ihm helfen! „Wer arbeiten mag, wird Brod genug haben; wer aber dem Müßiggang nachgeht, wird Armuth genug haben." ,,Eine nachläßige Hand macht arm, der Fleißigen Hand aber macht reich!" Sparsamkeit. Die Sparsamkeit besteht darin, daß man alle seine Sa- chen wohl in Acht nimmt; daß man sie zwar zu ihrer Be- stimmung gebraucht, sich aber hütet, sie zu verderben oder zu verlieren. Sparsamkeit ist nothwendig, sonst hilft aller Ver- dienst nichts. Wer üppigen Aufwand macht, unnühe und thörichte Ausgaben liebt, die seine Einnahme übersteigen, ist ein Verschwender und geht zu Grunde. Sparsamkeit ist für alle Menschen, vom Könige und Fürsten an brö zum Gering- sten ihrer Unterthanen eine nothwendige Tugend. Sie erhält Jedermann im Wohlstände, aber ohne sie kann der Reichste arm werden. „Spare in der Zeit, so hast du in der Noth." Hüte dich aber, daß deine Sparsamkeit nicht in Geiz aus- arte. Wer sich aus Geldgierigkeit nicht satt ißt, keinem Ar- men ein Stück Brod giebt, mit List und Betrug sich Schähe zusammen scharret, und nur denkt, reicher zu werden, îst ein Geizhals. Das Gegentheil von Sparsamkeit ist — Verschwendung.

8. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 65

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
65 Wege seyest, dich dem heiligsten Gott mehr als sonst zu nahem, dich ihm aufzuopfern , sein Wort und seine Lehre anzuhören, auf dich anzuwenden und willig zu befolgen, Andere durch dein Beispiel zur Andacht zu erwecken und anzueifern. Kurz auch ausser dem Hause Gottes zeige, dass diese Augenblicke dem Herrn ganz gewidmet seyn sollen. Kommst du zur Kirche, so stehe nicht vor dieselbe hin, um jedermann anzugaffen, wer kommt, oder wohl gar um andere zu spotten, zu necken, oder durch unschickliche, ungeziemende Gespräche ein Gelächter zu verursachen und so deine Mitgesellen zu unterhalten. Gehe alsbald in dieselbe hinein, ohne zu trappen, zu springen, zu drucken oder andern vorzu- dringen , wie ungeschliffene Leute. Gehe sittsam und ehrfurctsvoll an deinen Ort. Dort erheb dein Herz zu dem, der hier in diesem heiligen Hause besonders gegen- wärtig ist. Sey eingezogen und fromm, aber nicht bloss auf den Schein; sonst bist du ein Scheinheiliger, ein Pharisäer. n' In tiefster Ehrfurcht sollst du das Wort Gottes und die christlichen Lehren anhören, in frommen Betrach- tungen und Gebeten dem heiligen Messopfer und den übrigen gottesdienstlichen Verrichtungen anwohnen. Vermeide sorgfältig alles Hin - und Hergaffen; alles Plaudern und Drucken. Ist der Gottesdienst beendigt, so gehe eben so sittsam und bescheiden wieder nach Haus. Der Sonntag sey dir auch ausser der Zeit des Gottesdienstes ein heiliger Tag, der dem Körper Ruhe und dem Geiste Licht und Kraft zu allem Guten geben soll. Benütze ihn nicht zumfaulenzen, Herumschwärmmy zum Saufen und Spielen, sondern zur wahren Erholung deines Leibes und Geistes, zum Lobe und Preise deines Gottes und zum Nutzen und Verdienst deiner Seele. Wie man sich bei Besuchen und ingesell- schäften zu betragen habe. Wenn du zu andern gehst, um sie zu besuchen, so kleide dich anständig; reinige dich zuvor. Geh nicht ungesäuert, 5

9. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 76

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
76 das Recht, ihr Vieh über das Gut eines Andern zu treiben, oder dasselbe auf eine gewisse Zeit und in einer gewissen An- zahl auf dem Gute, in dem Walde :c. eines Andern fressen zu lassen. Bei den Schafen ist oft das Pförchrecht, daß ein Anderer feine Schafe auf dem Felde des Andern weiden und stehen lassen muß, fo daß es dadurch gedüngt wird. Manche haben das Recht, die Schweine in die Eichenwälder zu trei- den, Torf an gewissen Orten zu stechen, Steine, Töpfer- oder Kieselerde auszugraben u. drgl. Jeder Besitzer eines Guts muß sich daher bei den vorigen Besitzern genau erkundigen, was darauf für Rechte haften, und in zweifelhaten Fallen bei Gerichten, oder wo es auf hergebrachte Gewohnheiten ankömmt, bei alten Bürgern guten Rath darüber holen, und sodann das Erwiesene richtig anfschreiben lassen, damit nicht Streitigkeiten entstehen. Beim Ankauf eines Guts muß man alle Rechte und Pflichten, oder was der Eigen- thumsherr thun oder leiden muß, genau in den Kaufbrief fe- tzen lassen, damit man sich in allen Fallen darauf berufen kann. Rechte in Ansehung der Nachbarshäuser. Mancher darf dem Nachbar verwehren, daß er sein Haus nicht höher baue, oder daß er Fenster auf die Seite mache, wo er feine Wohnung hat. Dagegen hat auch wie- der jeder das Recht, zu verwehren, daß man ihm nicht das Licht oder die Aussicht verbaue, und wenigstens drei Schuhe von feinem Haufe weg bleibe. Mancher hat das Recht, be- sonders in Städten, die Balken feines Hauses auf des an- dern Mauer aufzulegen, oder in des andern Mauer einzu- schieben , oder ein Vordach auf des Nachbars Platz hinaus zu bauen, oder dort eine Holzlege oder Dnngstätte und Wasserableitung zu haben u. drgl. Deßhalb erkundige sich jeder, der Güter kauft, nach allen solchen Rechten und Pflichten, und beobachte sie genau, damit keine Streitigkeiten entstehen. Von den Erbschaften. Wer das Recht hat, Güter und Gerechtigkeiten eines Verstorbenen in Besitz zu nehmen, ist Erbe.

10. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 90

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
so Fünfte Abtheilung. Körperlehre. Von dem Menschen überhaupt. Das Merkwürdigste, was der Mensch unter Gottes Geschöpfen kennt, ist der Mensch. Der Schöpfer beugte den Kopf der Thiere zur Erde; den Menschen bildete er auf- recht, und richtete sein Haupt zum Himmel empor, dem Orte seiner künftigen Wohnung. Durch die aufrechte Stellung übersieht er, wie ein Hausvater, die ganze Natur. Die schöne Gesichtsbildung, die gewölbte gedankenreiche Stirne, die zweckmäßige Stellung der Nase, deren Oeffnungen nicht so, wie bei den Thieren, ins Auge fallen, die Wangen mit ihrer sanften Farbenmischung, der geschlossene Mund, dessen Zahn- reihen schöne Lippen bedecken, und ein sanftes menschlicheres Ansehen geben, als wenn die Zähne drohend und gefräßig hervorblickten, sind Vorzüge der menschlichen Gesichtöbildung vor jeder thierischen. In dem Aeußern des Menschen drücken sich seine Gedanken, Neigungen und Empfindungen aus. Die natürlichen Ausdrücke sind: Handlungen, Geberden, ein lächelndes oder finsteres Gesicht, Thränen, Blicke, Verän- derung der Farbe; und diese zusammen geben dem ganzen Körper eine abwechselnde Gestalt und einen Reiz, der ihn scholl vor allen Thieren auszeichnet. Auch an den Händen hat der Mensch einen großen Vor- zug vor den Thieren. Durch die Hand können wir uns von den Formen der Dinge Begriffe machen. Zwar erkennt auch das Auge Umrisse und Formen, aber eö betrügt sich weit öfter, als die Hand. Sie erseht alle Waffen, die andere Ge- schöpfe besitzen, und verfertigt noch bessere. Der Mensch kann unter allen Himmelsstrichen leben, was bei keinem einzigen Thiere der Fall ist. Er ist daher auch im Stande, den Frost der kalten, und die Hitze der warmen Zone, die reine Luft der Gebirge und die dickere Atmosphäre der Thäler, die Feuchtigkeit der Küsten, wie die Trockenheit wasserarmer Länder, Mangel und Uebersiuß, wie
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