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berge vor; aber der Hauptmann Bicker wollte über Moorriem zurück.
Letzterer drang mit seinem Willen durch. Die Moorriemer aber hatten
davon gehört und in aller Eile die Wege aufgegraben. Dazu nahte
Graf Gerhard der Mutige mit 40 Reitern. Von der anderen Seite
stellten sich die bewaffneten Moorriemer den Bremern entgegen. Es kam
zum Kampfe, und die Bremer erlitten eine große Niederlage in der
Gegend von Paradies. Man nennt diesen Kampf die „Bremer Taufe."
In diesem Streite soll eine Frau aus Oldenburg ca. zwanzig
Bremer, die sich in einem Backofen verkrochen hatten, gefangen ge-
nommen haben. Nach v. Halem.
19. Burkhard Christoph Graf v. Münnich.
Der russische General-Feldmarschall von Münnich wurde im
Jahre 1683 zu Neuenhuntorf geboren. Sein Vater hatte die Ober-
anfsicht über die Deiche in der Grafschaft Oldenburg. Als der Vater
einst eine Beschreibung der oldenburgischen Deiche und Siele angefertigt hatte,
scheute der junge Münnich nicht die Mühe, das ganze Werk abzuschreiben
und die Zeichnungen nachzuzeichnen.
Auch begleitete er den Vater oft auf seinen Deichreisen. Dadurch
erwarb der junge Münnich sich manche Kenntnisse über den Deichbau,
und diese Kenntnisse kamen ihm sehr zu statten, als er später nach
Rußland kam und den Bau des Ladogakanals leitete. Der russische
Kaiser erkannte Münnichs Fleiß und Geschicklichkeit an und be-
lohnte ihn.
Aber nicht allein als Baumeister, sondern auch als Feldherr hat
sich Münnich in Rußland ausgezeichnet.
Er erfocht große Siege, besonders über die Türken. Dabei aber
blieb er stets demütig. Als er einst wieder einen großen Sieg erfochten
hatte, nannten ihn die Russen „die Säule des Reiches." Die Türken
sagten: „Der Sultan gäbe sein ganzes Reich hin. wenn er einen Münnich
damit erkaufen könnte." Münnich aber schrieb an seinen Freund: „Das
hat Gott gethan."
Als eine neue Kaiserin auf den Thron kam, siel Münnich in Un-
* gnade und wurde mit seiner Familie nach Sibirien verbannt. Die Kaiserin
erlaubte ihm, sich eine Vergünstigung auszubitten. Da bat Münnich, seinen
Prediger mitnehmen zu dürfen. Es wurde ihm erlaubt. So zog denn
der treue Mann mit dem Grafen in die Verbannung und blieb 7 Jahre
hindurch, bis an sein Lebensende, dessen Gesellschafter.
Nach 10 jähriger Verbannung durfte Münnich wieder aus Sibirien
zurückkehren. Gerade während des Morgengebets brachte ihm ein Bote
die freudige Nachricht von seiner Befreiung. Münnich wäre jetzt so gerne
nach Oldenburg zurückgekehrt, um dort sein Leben in Ruhe zu beschließen.
Allein er wurde wieder in sein Amt eingesetzt und diente dann dem Staate
bis an sein Ende. Er starb im 85. Lebensjahre. Sein Leichnam ruht
aus einem Gute in der Nähe der Stadt Dorpat in Liefland.
Nach v. Halem.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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20, Dldüe und Gerold.
Im Jahre 1400 hatten die Bremer Butjadingen erobert und einige
Zeit später bei Atens die Friedeburg erbaut. Didde Lübben, der Hänpt-
ling von Rodenkirchen, war geächtet.
Seine heldenmütigen Söhne, Didde und Gerold, gedachten die
Schmach ihres Vaters zu rächen und die Feinde zu vertreiben. Zuerst
sollte die Friedeburg fallen.
Mit ca. 40 mutigen Männern zogen sie in einer Nacht nach Atens
und versuchten, die Burg zu erstürmen. Allein die ganze Heldenschar
ward gesaugeu genommen und nach Bremen geführt. Hier wurden
mehrere von den Männern hingerichtet. Auch Didde und Gerold wurden
zum Tode verurteilt. Sie sollten durch das Beil sterben. Das blutige
Urteil ward vollzogen. Diddens Hanpt fiel zuerst. Gerold hob es auf,
küßte es und benetzte es mit Thränen. Die Zuschauer waren tief ge-
rührt von dem brüderlichen Schmerze. Selbst der Rat der Stadt schien
geneigt, dem Verurteilten das Leben zu schenken. Man sagte ihm, er
solle sich in Bremen niederlassen und eine ehrsame Bürgerstochter zur
Frau nehmen. Da fühlte sich der stolze Jüngling beleidigt und rief:
„Ich mag eure Pelzer- und Schustertöchter nicht; Wohl aber will ich
mich mit Gold loskaufen." Er bot eine Kanne voll Goldgulden als
Lösegeld, und schon waren viele bereit, das anzunehmen. Da trat ein
alter Ratsherr vor und sprach kopfschüttelnd: „Meint ihr, daß Gerold
den blutigen Bruderkuß vergißt? Nur auf Rache wird er sinnen gegen
die Stadt!" Dieses Wort tilgte schnell alles Mitleid; auch Gerolds
Haupt fiel. — So starben zwei heldenmütige Brüder im Kampf für
die Freiheit.
Nach Focke.
Ein Haus bei Rodenkirchen, das jetzt von dem Landmann Ummo
Lübben bewohnt wird, enthält ein Wandgemälde, auf dem die Geschichte
dargestellt ist.
21. Die Sage vom hohen Weg.
Vor vielen Jahren war der hohe Weg festes Land und gehörte
zur Gemeinde Langwarden. Das Land war sehr fruchtbar, und seine
Bewohner waren so reich, daß sie ihre Pferde mit Gold beschlugen und
mit silbernen Pflugscharen das Land bestellten. Aber die Herren „vom
hohen Weg waren gar übermütige, gottlose Lente, und dnrch ihren Über-
mnt sind sie zu Grunde gegangen. Nur der Prediger des Ortes wurde
gerettet. Diesem gab der liebe Gott durch einen Traum kund, daß er
das Land durch eine Wasserflut vernichten wolle. Zum Zeichen, daß
die Flut komme, solle ein frischer, glatter Aal aus dem glühenden Back-
ofen des Pastors hervorkriechen. Kurze Zeit darauf wareu die Leute
des Predigers beim Brotbacken. Der Knecht heizte den Ofen, und schon
war der Ofen glühend heiß und der Knecht im Begriff, das Feuer
heraus zu ziehen, als ein frischer, glatter Aal sich vom hinteren Ende
des Backofens nach der Mündung schlängelte. Rasch lief der Knecht
2
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viele anbete wohlthätige Einrichtungen machten die Regierung des
Herzogs Peter Friedrich Ludwig zu einer segensreichen für das Olden-
burger Land.
Leider wurde die Regierung Peter Friedrich Ludwigs durch Kriegs-
ereignisse getrübt. Zu dem Kriege, welchen das Deutsche Reich iu deu
Jahreu 1793 bis 1795 gegen Frankreich zu führen hatte, mußte Oldeu-
bürg 800 000 Thaler Kosten bezahlen. Möglich war das nur durch
die reichen Einkünfte des Weserzolls, der zu Elsfleth erhoben wurde.
Doch auch diese Geldquelle sollte versiegen. Von verschiedenen Ländern
wurde 1803 die Aushebung des Weserzolls gewünscht Der Herzog er-
hielt schon damals als Entschädigung dafür das Fürstentum Lübeck,
sowie die Ämter Wild esh ausen, Vechta und Cloppenburg zu-
gesprochen; die Aufhebung des Weserzolls wurde aber uoch bis zum
Jahre 1820 hiuausgeschobeu.
Bis zum Jahre 1806 blieb dus Herzogtum Oldenburg von den
Unruhen des damaligen Krieges verschont. In diesem Jahre ließ der
Küttig Ludwig von Holland das Herzogtum für seilten Bruder, deu
französischen Kaiser Napoleon I., in Besitz nehmen. Glücklicherweise
zogen die holländischen Truppeu schon im folgenden Jahre wieder ab.
Der Herzog aber hielt es für geraten, dem Rheinbnude beizutreten, der
sich unter der Oberhoheit des Kaisers Napoleou gebildet hatte.
Um den Engländern zu schaden, verbot der Kaiser Napoleon die
Laudnug englischer Schiffe an der Küste des Herzogtums Oldenburg,
sowie auch den Handel mit englischen Waren. Trotzdem die Küste von
französischen Douaueu ftreug bewacht wurde, gelaug es mauchem Küsten-
bewohner, während der Nacht heimlich an die englischen Schiffe zu fahren,
für weuig Geld Kaffee, Zucker, Thee, Baumwolleuzeug und englische
Stahlwaren zu bekommen, und sie nachher für hohen Preis zu ver-
kaufeu. Mancher wurde durch diesen Schmnggelhandel reich; mancher
aber wnrde von den Donanen bemerkt und mnßte seine Waghalsigkeit
mit dem Leben bezahlen.
1811 rückten französische Trnppen ein und nahmen das Herzogtum
Oldenburg für ihren Kaiser in Besitz. Dem Herzog wurde dafür das
Fürstentum Erfurt augeboteu. Er wollte auf den Tanfch nicht eingehe».
Nachdem er feine Beamten beaufträgt hatte, ver neuen Obrigkeit zu ge-
horchen, suchte er Schutz iu Rußland. Oldenburg hatte unter der sran-
zösischen Gewaltherrschaft sehr zu leideu. Es wurden fortwährend Ab-
gaben erhoben, und oldenburgische Männer und Jünglinge mußte» für
den französischen Kaiser ins Feld ziehen.
Als im Anfange des Jahres 1813 ein Gerücht von der Niederlage
der Franzosen in Rußland nach Oldenburg drang, entstand daselbst eine
Volksbewegung gegen die französische Herrschuft. Die beiden Kanzlei-
rate von Berg er und von Finkh wurden von einem französischen
Militärgericht beschuldigt, die Volksbewegung veranlaßt zu haben und
deshalb auf Befehl des fräuzöfifcheu Generals Vandamme zu Bremeu
erschossen.
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Extrahierte Personennamen: Peter_Friedrich_Ludwig Friedrich Ludwig Peter_Friedrich_Ludwigs Friedrich Ludwigs Ludwig_von_Holland Ludwig Napoleon_I. Napoleon
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Geläute eine Warnung und überlegte, ob er zurückkehren solle. Da
bemerkte er auf dem Watt einen Mann in roter Kleidung, der sich
fortwährend bückte, um Butt aufzunehmen. Jetzt ging der Fischer mich
aufs Watt; der Mann im roten Gewände winkte ihm freundlich; die
Glocken aber läuteten zum zweitenmale. Der Fischer indes folgte dem
Manne und entfernte sich dabei immer weiter oom Lande. Da läuteten
die Glocken zum drittenmale, und der fremde Mann war verschwunden.
Jetzt merkte der Fischer, daß es der Teufel gewesen war; er warf seinen
Sack weg und eilte dem Lande zu. Aber unterdessen war die Zeit der
Flut gekommen; immer höher schwoll das Wasser, und nur mit genauer
Not konnte der Fischer sich ans Land retten. — Er hat seitdem nie
wieder an einem Sonntag Butt gefangen.
Nach dem plattdeutschen Kalender.
5. Die Flut von 1218.
Im Jahre 1218 und in den nächsten Jahren hatten die Be-
wohner der Nordseemarschen von schrecklichen Fluten zu leiden. Tausende
von Menschen fanden den Tod in den Wellen. An der Mündung des
Jadeflusses wurden 7 Kirchdörfer weggerissen und von den Wellen ver-
schlnngen. (Der Kirchhof von Alt-Eilens ist noch jetzt zu sehen.)
Der Jadefluß, welcher vordem nur so breit war, daß man sich von
einem Ufer zum anderen etwas zurufen konnte, wurde an seiner Mündung
zum Meerbusen, der jedoch damals ganz anders als jetzt gestaltet war.
Nach v. Halem.
6. Die Antoni- oder Eisflut.
Seine jetzige Gestalt bekam der Jadebusen durch die Antoni- oder
Eisflut. Dieselbe war am Autonitage, den 17. Januar 1511. Sie
trieb große Eisschollen über die Deiche und beschädigte die Dörfer Ober-
ahne, Dovens, Bant, Seediek, Bordum, Oldebrügge, und das Kloster
Havermoniken so sehr, daß dieselben nach und nach von den Fluten ver-
schlungen wurden. — Der Kirchhos von Bant ist noch jetzt zu sehen.
Nach v. Halem.
7. Die Weihnachtsflut von 1717.
Um Weihnachten des Jahres 1717 hatte das Land an der Weser
und an der Nordsee durch eine große, gewaltige Flut zu leiden. Am
meisten wütete dieselbe in Butjadingen. Die Deiche zerrissen, und in
kurzer Zeit war das niedrig gelegene Land unter Wasser.
Das Vieh in den Ställen ertrank meistens gleich. Die Wände
der Gebäude wurden zerschmettert, Betten, Kisten und Laden weggespült.
Viele Menschen ertranken, teils in deu Betten, teils auf den Schränken,
wohin sie sich geflüchtet hatten. Andere flohen halbnackend mit den
Ihrigen anf die Böden und Dächer und fanden oft auch hier nicht
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goß den Inhalt aus. Einige Tropfen, die auf des Pferdes Rücken
fielen, hatten sogleich das Haar versengt. Die Jungfrau verlangte
das Horn zurück. Der erschrockene Otto gab seinem Pferde die Sporen
und eilte davon. Er nahm das Horn mit nach Oldenburg, wo es
lange aufbewahrt wurde. Jetzt befindet sich dasselbe in der Kunstkammer
zu Kopenhagen.
Nach Hamelmanns Oldenb. Chronik.
Eine getreue Nachbildung des Wunderhorns ist in der Altertümer-
sammlung zu Oldenburg ausgestellt.
11. Die Sage vom Kistenberge.
Wenn man einen Schatz heben will, darf man nicht sprechen.
Zwei Bauern aus Streek wollten in den Osenbergen Schätze heben.
Wo sie einen Schatz vermuteten, fingen sie an zu graben. Endlich
stießen sie mit dem Spaten auf eine Kiste. Sie schoben ein Tau unter
der Kiste durch und zogen sie in die Höhe. Als die Kiste bis an den
Rand der Grube gekommen war, wackelte eine Gans daher. Da rief der
eine Bauer voll Verwunderung: „Heda, wo kommt die Gans her!"
In demselben Augenblicke riß das Tau; die Kiste rollte in die Tiefe und
die Wände der Grube stürzten ein.
Nach L. Strackerjan.
Il. Don den Iwergen in den Osenbergen.
In alten Zeiten braute ein Wirt zu Streek so gutes Bier, daß
sogar die Zwerge aus den Osenbergen oft einen Krug voll holten. Das
Geld, welches sie dafür bezahlten, war in der Gegend nicht gebräuchlich;
weil es aber aus gutem Silber war, wies der Wirt es nicht zurück.
An einem heißen Mittag kam auch ein Zwerg, ein eisgraues
Männlein, mit seinem Kruge und ging nach seiner Gewohnheit ohne
weiteres in den Keller, um sich Bier zu zapfen. Wahrscheinlich hatte
das Männlein erst selbst einen tüchtigen Trunk gethan; denn es war bei
dem Fasse eingeschlafen. Erst gegen Abend kam das Männlein aus dem
Keller und heulte und schrie: „Nun wird mein Großvater mich prügeln,
weil ich mich verspätet habe!" Er vergaß in der Eile, seinen Krug mit-
zunehmen, lief aus dem Hause und kam nie wieder. Der Krug wurde
noch viele Jahre in dem Wirtshause aufbewahrt, und so lange er im
Hause war, hatte der Wirt gute Kundschaft und verdiente viel Geld.
Eine unachtsame Magd aber zerbrach den Krug, als sie das Zimmer
ausfegte. Von der Zeit an war kein Glück mehr im Hause.
Nach Winkelmann.
13. Graf Friedrichs Löwenkampf.
Huuo war ein Graf des Ammergaues und wohnte zu Rastede.
Er und seine ganze Familie führten ein gottseliges Leben. Zu der Zeit
wollte der deutsche Kaiser Heinrich Iv. zu Goslar einen Reichstag halten
und lud alle Fürsten und Grafen Deutschlands dazu ein. Weil Graf
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Extrahierte Personennamen: Otto Hamelmanns_Oldenb L._Strackerjan Winkelmann Friedrichs_Löwenkampf Friedrichs Huuo Heinrich_Iv Heinrich
M
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Fräulein Maria von Aever.
Um zehn und winters schon
Um neun hört man es läuten
Zu Jever in der Stadt.
Was hat das zu bedeuten? —
Das ist kein Nachtgeläut,
Wie anderswo erklingt,
Das ist ein Gruß, den uus
Fräulein Maria bringt.
Sie liegt nicht in der Gruft,
Obwohl bestattet lauge.
Vier Rosse vorgespannt,
Im nnterird'schen Gange
Durchfährt sie nnsre Stadt,
Fährt nach Upjever schnell
Zur Jagd. Man hört von fern
Hifthörner und Gebell.
Einst sprach Fräulein Marie:
„Hört, Bürger, mein Verlangen!
Ihr sollt zur Abendzeit,
Wenn ich nun heimgegangen,
Die Glocken ziehn und mein
Gedenken immerdar!"
Und also ist's geschehn
Schon seit dreihundert Jahr.
K. A. Mayer.
13. Graf Anton I. führt Schiffe über die Osenberge.
Graf Anton I. von Oldenburg wollte Delmenhorst erobern. Die-
Delmenhorster aber hatten gesagt: „Ebensowenig wie Schisse über die
Osenberge kommen, ebensowenig werden die Oldenburger Delmenhorst
erobern." Graf Anton sammelte in aller Stille 500 Streiter und zog
an einem Abend auf Delmenhorst los, und zwar über die Osenberge;
denn das war damals der gebräuchliche Weg dahin. Dem Zuge folgten
mehrere Wagen mit Sturmleitern und lederneu Schissen. Noch vor
Sonnenaufgang erreichten sie die Festung Delmenhorst, setzten mit den
ledernen Schiffen über die Festungsgräben und eroberten die Stadt.
Nach v. Halem.
Erst im Jahre 1647 kam Delmenhorst für immer an Oldenburg.
16. Der Freiheitskampf der Stedinger.
In früherer Zeit hatte Stedingen oft durch Überschwemmungen
zu leiden. Da ließen die Erzbischöse von Bremen Ackerleute aus Holland
kommen, die das Land eindeichten und fleißig bearbeiteten. Immer
mehr Holländer zogen herbei und siedelten sich in Stedingen an. Das
gewonnene Land erhielten sie als Eigentum, und nur geringe Abgaben
hatten sie zu zahlen an den Erzbischos von Bremen. Sie lebten als
freie Friesen und hatten selbstgewählte Richter. Ihren Fleiß sahen sie
reich belohnt; das Land brachte immer mehr auf, und seine Bewohner
wurden wohlhabend.
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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Extrahierte Personennamen: Maria_von_Aever Maria Maria Maria Fräulein_Marie K._A._Mayer Anton_I._von_Oldenburg Anton