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(in; christlich freudig bei der heiligen Kommunion; fleißig
tn euern Arbeiten; mäßig im Esten und Trinken; treu in
euer» Amtsgeschäften und vor Gott und den Menschen
untadelhaft.
Von der guten Anwendung der Zeit.
Die Tage, die Monate, die Jahre fahren dahin, wie
sich die Wellen eines Stromes eine die andere fortdrängen.
Wir bemerken die Zeit nur aus ihrem Verluste. Die Uhr
neben mir schlagt immer. So folgen die Stunden einander
und führen an ihrer Hand den Tod her. Wie bald wird der
lehte Tag unsers Pilgerslebens eintreten, da wir unsern Kör-
per verlassen und in eine bessere Welt übergehen! Um daher
für die wahre Wohlfahrt unserer Seele und unsers Leibs zu
sorgen, sollen wir alle Stunden unserer Lebenszeit gut anwen-
den. Betrachte die Zeit als ein leeres Feld, worauf weder
Glück noch Unglück von selbst wachsen. Du mußt es erst
mit eigener Hand bestellen und anbauen. Was du in diesem
Felde säest, das wirst du dann auch ernten. In diesem Felde
bete, in diesem Felde arbeite, und der himmlische Segen wird
sich zu deiner Mühe gesellen. Jünglinge und Jungfrauen,
die Zeit ist edel; wendet sie stets zum Guten und zu eurer
eignen Vervollkommnung an, damit ihr zunehmet, wie an
Jahren, so an Tugend!
D i c E r h o l u n g s si u n d t tu
Die Erholungsstunden, in welchen sieb unser Geist zerr
streuen soll, damit er neue Kräfte, neuen Muth sammle,
sind demjenigen nicht gleichgültig, welcher mit dem köstlichen
Geschenk des Lebens recht wuchern, und keinen Augenblick
desselben thöricht verschwenden möchte! Sinne nicht aufdas
Vertreiben der Zeit; sie vertreibt dich. Sie vertreibt dich
aus deinen Kinderjahren; sie vertreibt dich aus dem Krege
deiner Freunde, aus dem Hause deiner Eltern, auö dem
Schooße deiner Familie, aus dem Leben selbst hinweg.
Allerdings sind für uns Stunden der Ruhe und Ergöh-
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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wendigsten sind: Briefe, Konto, Quittungen, Schuldscheine,
Neversscheine u. s. w.
Zu einem guten Aufsatz wird erfordert, daß derselbe 1) le-
serlich, 2) orthographisch oder rechtgeschrieben und 3) sprach-
richtig, 4) deutlich, 5) vollständig, 6) kurz, 7) bestimmt
seye. Auch soll das zu Sagende so vorgetragen werden, daß es
das Wohlgefallen des Lesenden errege, oder doch wenigstens
keine Veranlassung zum Mißfallen darbiete, und 8) die übliche
äußere Form haben.
Beifpielevon Aufsätzen.
Brief an einen Kameraden.
Lieber Johann!
Bei meinem Vetter geht mir's recht gut. Er will mich im-
mer bei steh behalten; auch wenn ich aus der Sckule entlassen
bin. Weil er das Schreiben nicht gelernt hat, so muß ich ihm
Alles schreiben, was er schriftlich zu besorgen hat. Gestern habe
ich eine Rechnung gemacht und dafür hat er mir ein Geldstück
geschenkt. Zch bin ftoh, daß wir reckt lernen müssen. Der
Herr Lehrer meint cs gewiß nicht bos, wenn er auch mit den
Nichtskönnern zankt.
Mein Vetter leidet es nickt, daß ich eine Schule versäume
und der Herr Lehrer kommt oft zu uns.
Bleibe gesund! es grüßt Dich Dein Freund
Sulmingen, den---------
Wilhem.
Brief ein seine Eltern.
Theure Eltern!
Gegenwärtige Gelegenheit gibt mir Veranlassung, Euch zu
melden, daß ich letzten Sonntag glücklich, aber sehr spät und
ganz ermüdet nach Hause kam. Mein Vetter zankte mich, daß
ich so unvorstchtig sey und mich so spät auf einen so ungereimten
Weg mache und in die Nackt einlasse. Er beruhigte stck aber,
da ich ihm sagte, daß der Vater mich bis nach B. — begleitet
habe. Die Base ist schon ein Paar Tage unwohl, doch ohne
alle Gefahr. Zch mangle mein Sacktuch; habe ich es etwa bei
Euck liegen lassen, so schicket es mir gclegcnheitlich. Bleibt
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rohe Sitten, denn sie sind beide nirgends als bei ihres Gleichen
wohlgeliten. -
Vom Verhalten zur Morgenzeit.
Werdet ihr Morgens von euern lieben Eltern geweckt, so
wendet euch nicht mehr ins Bellt hinein, sondern siehet gleich
und schnelle auf mit aller Ehrbarkeit. Dein erster Gedanke
sey: Gott. Danke ihm für die genossene Ruhe und für den
sanften Sck-laf. Bitte ihn um einen glücklichen Tag, um Se-
gen und Beistand. Opfere ihm jeden Schritt und alle deine
Werke auf. Laufe nicht unangekleidet vor andern herum.
Halte deinen Leib stets heilig, denn Gott weiht ihn zu sei-
nem Tempel. Kleide dich ehrbar und reinlich. Sorge dafür,
daß beschmußte Kleidunssiücke erst gereinigt und zerrissene gc*
stickt werden, ehe du sie anziehst; denn Reinlichkeit in der
Keidung gehört auch zur Wohlansiändigkeit. Reinige auch
Gesicht, Hände und Füße, kämme deine Haare, spüle den
Mund aus, schneide die Nägel ab. Durchlärme das Haus
nicht, wie ein Poltergeist. Bitte deine Eltern um das Essen.
Dann bereite dich auf den Unterricht vor und vergiß deine
Bücher nicht. Sorge, daß du ein Nasruch bekommst, em-
pfiehl dich deinen Eltern und dann eile in die Schule oder
an deine Arbeit
Vom Verhalten auf dem Schulwege.
Wenn dich deine Eltern in die Schule schicken, so gehe
geraden Wegs dahin, ohne Zögerung. Stehe nicht an dis
Ecke hin; eben so wenig rase wie ein wildes Pferd. Gaffe
nicht hin und her, wie ein Simpel. Sey nicht allzu neu-
gierig. Wenn dir Jemand auf der Straße begegnet, fo gieb
ihm bescheiden einen freundlichen guten Morgen. Zieh dei-
nen Hut oder deine Kappe vor Personen ab, die höhern
Standes sind, als du. Begrüßt man dich, so danke höstich.
Gegen Vornehme und alte Personen seye bescheiden und ehr-
erbietig. Verspotte und verlache presthafte Leute nicht; denn
dieß verräth das boshafteste Herz. Verrichte deine Noth-
durft an einem abgesonderten Orte, nicht auf der öffentlichen
Straße, oder an der nächsten, besten Ecke, oder vor An-
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— 8s —
Kauft ausgemacht ist. Oftmal haftet auch auf einer Sache
das Einstands.- oder Zugrecht. Dieß haben in gewissen Fäl,
len Blutsverwandte, Nachbarn oder vormalige Besitzer einer
Sache. In solchen Fällen muß dem Käufer sein Geld sammt
Unkosten zurück erstattet werden. Wenn unbekannte oder
verdächtige Personen eine Sache allzu wohlfeil verkaufen, so
ist zu vermuthen, daß es gestohlene oder fremde Waaren
seyen, die sie zu verkaufen kem Recht haben. Man hüte sich
vor dem Schaden, das fremde Gut dem Eigenthümer wieder
unentgeldlich aushändigen zu müssen.
Von Schenkungen.
Ein Geschenk ist eine freiwillige Gabe, die ein anderer
unentgeldlich empfängt, und nun als sein Eigenthum betrach-
ten und behandeln darf. Eine Sache kann aber nur dann
verschenkt werden, wenn niemand dadurch Schaden leider.
Wem etwas auf den Todesfall geschenkt wird, hat erst nach
dem erfolgten Tod ein unwiderrufliches Recht darauf. Zur
Bestimmung einer solchen Schenkung muß man fünf Zeugen
nehmen. Der Schenker kann sie, so lange er lebt, ändern
oder widerrufen, wenn Eltern oder Kindern dadurch der
Pflichttheil entzogen würde, oder Beschenkte sich gegen den
Schenkenden sehr undankbar bewiesen, wenn der, der etwas
geschenkt hat, selbst Noth leiden müßte, oder wenn der
Schenker noch Kinder bekömmt. Uebersteigt eine Schenkung
die gewöhnliche, in den Landesrechten dafür bestimmte Summe,
so muß sie gerichtlich bestätigt werden, sonst gilt sie nicht
weiter, als bis zur gesetzmäßigen Summe.
Von einer Streitsache vor Gericht.
2) Regeln für den Kläger.
So gerecht die Prozeßsache ist, so hat man doch Zeit-
verlust, Unkosten, Verdruß und manchen andern Schaden.
Ein magerer Vergleich ist besser, als ein fetter Prozeß. Wer
einen solchen anfangen will, muß von der Gerechtigkeit sei-
ner Sache die vollständigsten Beweise haben. Glaubst du,
daß dir jemand Unrecht thue, oder du etwas zu zahlen nicht
schuldig ftyest, ft ftche den, mit dem du den Streit habm
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ses Fest am 25. März, als dem Jahrestag, an welchem
Maria zur Würde einer Mutter des Welterlösers erhoben
wurde, mit vorzüglicher Andacht. Maria lebte still und um
bemerkt von der Welt, zu Nazareth, einem kleinen verach-
teten Skädtleiu in Galiläa. Sie war an einen armen aber
rechtschaffenen frommen Mann vom Hause Davids verlobt,
der Joseph hieß. Maria war einsamm in frommen Betrach-
tungen und Gebeten in ihrer Kammer verschlossen, da trat
der Erzengel Gabriel zu ihr und sprach: Sey gegrüßt du
Gnadenvolle! Der Herr ist mit dir! Du bist die Gesegnetste
unter den Weibern. Maria erschrak über diese Anrede und
die englische Gestalt. Der Engel sprach: Fürchte dich nicht,
Maria, denn du hast Gnade gefunden vor Gott. Siehe!
du wirst die Mutter des Sohnes Gottes werden, dem sollst
du den Namen Jesus geben. Dieser wird groß, ja der
Sohn des Allerhöchsten seyn rc. Mit jungfräulichem Er-
rörhen sprach Maria zu dein Engel: wie kann das seyn?
Ich weiß ja nichts von einem Manne? Der Engel ant^
wortete: Der heilige Geist wird über dich kommen und die
Kraft des Allerhöchsten wird dich überschatten, darum wird
auch dein heiliges Kind Schn Gotteö genannt werden.
Maria sprach: Siehe, ich bin die Magd deö Herrn, mir
geschehe nach deinem Worte! Und der Engel verließ sie.
Dreimale des Tages erinnert uns die Kirche an diese
Begebenheit dmch das Gebetlauten.
Mariä Empfängniß.
An diesem Feste, welches den 8. Dezember gefeiert wird,
begeht die Kirche mit besonderer Feierlichkeit die glückliche
Empfängnis der allerseligsten Jungfrau Maria, welche von
Ewigkeit her, zu einer Tochter deö himmlischen Vaters,
zu einer Braut des heiligen Geistes, zu einer Mutter des
göttlichen Welterlösers bestimmt war. Zum Eingang der
Messe singt die Kirche: Sey gegrüßt, du heilige Gebä-
rerin! die du als eine glückliche Mutter den König geboren
hast, welcher Himmel und Erde von Ewigkeit zu Ewigkeit
beherrschet.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Personennamen: Maria Maria Maria Maria Davids Joseph Maria Maria Gabriel Maria Maria Maria Maria Maria Maria Maria Maria Mariä_Empfängniß Maria Maria