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1. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 18

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
18 — (in; christlich freudig bei der heiligen Kommunion; fleißig tn euern Arbeiten; mäßig im Esten und Trinken; treu in euer» Amtsgeschäften und vor Gott und den Menschen untadelhaft. Von der guten Anwendung der Zeit. Die Tage, die Monate, die Jahre fahren dahin, wie sich die Wellen eines Stromes eine die andere fortdrängen. Wir bemerken die Zeit nur aus ihrem Verluste. Die Uhr neben mir schlagt immer. So folgen die Stunden einander und führen an ihrer Hand den Tod her. Wie bald wird der lehte Tag unsers Pilgerslebens eintreten, da wir unsern Kör- per verlassen und in eine bessere Welt übergehen! Um daher für die wahre Wohlfahrt unserer Seele und unsers Leibs zu sorgen, sollen wir alle Stunden unserer Lebenszeit gut anwen- den. Betrachte die Zeit als ein leeres Feld, worauf weder Glück noch Unglück von selbst wachsen. Du mußt es erst mit eigener Hand bestellen und anbauen. Was du in diesem Felde säest, das wirst du dann auch ernten. In diesem Felde bete, in diesem Felde arbeite, und der himmlische Segen wird sich zu deiner Mühe gesellen. Jünglinge und Jungfrauen, die Zeit ist edel; wendet sie stets zum Guten und zu eurer eignen Vervollkommnung an, damit ihr zunehmet, wie an Jahren, so an Tugend! D i c E r h o l u n g s si u n d t tu Die Erholungsstunden, in welchen sieb unser Geist zerr streuen soll, damit er neue Kräfte, neuen Muth sammle, sind demjenigen nicht gleichgültig, welcher mit dem köstlichen Geschenk des Lebens recht wuchern, und keinen Augenblick desselben thöricht verschwenden möchte! Sinne nicht aufdas Vertreiben der Zeit; sie vertreibt dich. Sie vertreibt dich aus deinen Kinderjahren; sie vertreibt dich aus dem Krege deiner Freunde, aus dem Hause deiner Eltern, auö dem Schooße deiner Familie, aus dem Leben selbst hinweg. Allerdings sind für uns Stunden der Ruhe und Ergöh-

2. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 90

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
so Fünfte Abtheilung. Körperlehre. Von dem Menschen überhaupt. Das Merkwürdigste, was der Mensch unter Gottes Geschöpfen kennt, ist der Mensch. Der Schöpfer beugte den Kopf der Thiere zur Erde; den Menschen bildete er auf- recht, und richtete sein Haupt zum Himmel empor, dem Orte seiner künftigen Wohnung. Durch die aufrechte Stellung übersieht er, wie ein Hausvater, die ganze Natur. Die schöne Gesichtsbildung, die gewölbte gedankenreiche Stirne, die zweckmäßige Stellung der Nase, deren Oeffnungen nicht so, wie bei den Thieren, ins Auge fallen, die Wangen mit ihrer sanften Farbenmischung, der geschlossene Mund, dessen Zahn- reihen schöne Lippen bedecken, und ein sanftes menschlicheres Ansehen geben, als wenn die Zähne drohend und gefräßig hervorblickten, sind Vorzüge der menschlichen Gesichtöbildung vor jeder thierischen. In dem Aeußern des Menschen drücken sich seine Gedanken, Neigungen und Empfindungen aus. Die natürlichen Ausdrücke sind: Handlungen, Geberden, ein lächelndes oder finsteres Gesicht, Thränen, Blicke, Verän- derung der Farbe; und diese zusammen geben dem ganzen Körper eine abwechselnde Gestalt und einen Reiz, der ihn scholl vor allen Thieren auszeichnet. Auch an den Händen hat der Mensch einen großen Vor- zug vor den Thieren. Durch die Hand können wir uns von den Formen der Dinge Begriffe machen. Zwar erkennt auch das Auge Umrisse und Formen, aber eö betrügt sich weit öfter, als die Hand. Sie erseht alle Waffen, die andere Ge- schöpfe besitzen, und verfertigt noch bessere. Der Mensch kann unter allen Himmelsstrichen leben, was bei keinem einzigen Thiere der Fall ist. Er ist daher auch im Stande, den Frost der kalten, und die Hitze der warmen Zone, die reine Luft der Gebirge und die dickere Atmosphäre der Thäler, die Feuchtigkeit der Küsten, wie die Trockenheit wasserarmer Länder, Mangel und Uebersiuß, wie

3. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 81

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
— Vl — kvntrakrwkbrig gebraucht. Hat der Pächter auf das Gur un- vermuthete Kosten verwenden müssen, damit es nicht Schar den litt, so hat der Verpächter sie ihm zu ersehen. Der Pächr cer ist dagegen verpflichtet, das Gepachtete vor allem Schar den zu verwahren und in gutem Zustand zu erhalten, das Pachtgeld richtig abzutragen, und seine ganze Pachtzeit ausr zuhalten, wenn er nicht rechtmäßige Ursache hat, vor der Zeit den Pacht zu verlassen und endlich die Sache chrlich und redlich wieder sammt Zugehör zu übergeben. Pachter und Verpächter thun daher sehr wohl, wenn sie Alles aufschrei- den lassen, was in Pacht gehört und den Pachtkontrakt schrift- lich machen. Mer ein Haus, Zimmer, Garten u. dgl. veri miethet, muß sorgfältig anzeigen, was und wie viel er da- von dem Miethenden überläßt, es genau so übergeben, wie es verabredet wurde, ihm es so lange lassen- als bestimmt wurde, und wenn er ändern will, zur rechten Zeit aufküu- den. Der gemiethet hat, darf diese Sachen nur dazu ge- brauchen, wozu sie ihm überlassen wurden; diese im gehö- rigen Stande und unverdorben dem Eigenthümer wieder über- geben und den Miethzins zur rechten Zeit abtragen, nicht vor der Zeit ausziehen, ohne das Miethgeld ganz zu bezahlen. Verdirbt er etwas, so hat er den Vermierher schadlos zu hal- ten. Eben fo verhält es sich, wenn man Thiere vermiethet. Wer als Knecht, Magd, Bedienter oder Gesell sich tu Dienst begibt, muß die bestimmte Dienstzeit aushalten und die ver- sprochenen Dienste leisten. Wer vor der Zeit auö dem Dienste tritt, ohne rechtmäßige Ursache, muß seinem Bienstherrn den verursachten Schaden ersehen und kann nach Umständen noch bestraft werden. Dagegen ist derjenige, der andere in Dienst nimmt, eben so streng verbunden, an Lohn, Kost, Kleidung und Geschenke zur rechten Zeit und gerade so, wie es versprochen wurde, zu geben. Dienstboten und Taglöhnee dürfen nicht willkührlich und ohne rechtmäßige Ursache aus dem Dienst gejagt werden, ohne ihnen den ganzen bedungenen Lohn und Schaden-Ersaß zu geben. Ist bei einem Handwer- ker u. dgl. eine Sache bestellt worden, fo ist derselbe verpflich- tet, das Bestellte gerade so zu liefern, wie es verabredet wurde. Was ihm zu einer Sache übergeben wird, muß er 6

4. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 99

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
99 breitet, so weit die Nerven sich zerstreuen. Hunger und Durst sind Wirkungen dieses Sinnes in unserm Eingeweide. Erst durch diesen Sinn erhalten wir von einer körperlichen Gestalt wahre Begriffe; wir empfinden die Härte, Weich- heit, Glätte, Unebenheit, Nässe, Trockenheit, Wärme, Kälte, Beweglichkeit u. drgl., von dem allen wir auf keine andere Weise Vorstellungen haben würden. Ohne Gefühl hätte ich kein Leben des Körpers, keinen Wächter seiner Erhaltung, daß er nicht durch zerstörende Eindrücke verletzt werde. Ich ehre in der sorgfältigen und reichen Vertheilung der Ge- fühlsnerven über die Oberfläche meines Körpers die göttliche Vorsehung, und erkenne, wie wichtig sie für meine Seele die Erhaltung des Körpers gemacht hat. Sechste Abtheilung. Gesundheitslehre. Vorsichtigkeit alshauptmittel, seine Gesunde heit zu erhalten. Ein Hauptmittel, seine Gesundheit zu erhalten, ist Vor- sichtigkeit. Darunter versteht man die zarte Sorgfalt, sich vor allem zu hüten, wodurch man sein Leben und seine Ge- sundheit der Gefahr aussetzt. Dahin gehören: übermäßiges Essen und Trinken; übertriebene Bewegung und Ruhe: schnelle Erhitzungen und Erkältungen; Unreinlichkeit; Un- keuschheit; verdorbene Luft; unreinliche Wohnungen; Klei- dungen ; Krankenbesuche; heftige Gemüthsbewegungen u. dgl. Mäßigkeit im Essen und Trinken. Mäßig seyn, heißt: nur das und nur so viel essen und trinken, als unserer Gesundheit unschädlich ist. Wir wissen aus Erfahrung, daß nicht jede Speise und nicht jedes Ge- tränk unserer Gesundheit zuträglich sey. Wir wissen ferner, daß das zu viele Essen und Trinken den Menschen krank machen könne, und ihn gewöhnlich krank mache. Wer also seine Gesundheit liebt, der wird nur das essen und trinken 7*

5. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 106

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
r / *-' — 106 — die Krankheit eines Menschen heilen soll, so mnß er die Ur- sache und die Beschaffenheit der Krankheit wissen. Man muß ihm daher alle Zufälle, Zeichen und Umstände genau und richtig sagen, und dann die Anweisung des Arztes in Ansehung der Lebens-Ordnung des Essens und Trinkens ge, nau befolgen, die Arzneien treulich und zur rechten Zeit ge, brauchen, nicht ungeduldig und mißtrauisch werden, wenn die Krankheit nicht gleich vergeht nach der ersten Arznei; gerade dieß verschlimmert den Zustand noch mehr. Beson- ders lasse man sich nie von dem thörichten Aberglauben hin, reißen, daß Krankheiten durch Behexen entstehen oder durch Besprechungen vertrieben werden können. Alle Krankheiten haben ihren natürlichen Grund und heilen sich entweder durch die Natur selbst oder mittelst natürlicher Mittel. Man nehme daher nie bei Uebelbefinden seine Zuflucht zu Quacksalbern, die der Sache unkundig sind, gewöhnlich verkehrte Mittel anwenden, und den Zustand schlimmer machen, daß oft der Arzt nicht mehr helfen kann. Ein heiteres Gemüth. Ein heiteres Gemüth befördert ebenfalls den leichten Um- lauf der Säfte, die Verdauung und einen ruhigen, stär- kenden Schlaf. Vor heftigen und anhaltenden Leidenschaften muß man sich hüten; besonders vor Zorn — Schrecken — übertriebener Traurigkeit und Kummer; denn der Mensch hat dabei weder Rast noch Ruh, und am Ende verliert sich alle Munterkeit. Anständige Vergnügungen tragen vieles zur Erheiterung des Gemüths bei; sie müssen aber unsermver, mögen und unserm Stand angemessen seyn, nicht zu viel Zeit rauben und unserer Gesundheit nicht schaden. Uebersteigen die Vergnügungen unsere Vermögensumstande, so müssen wir nach dem Vergnügen wieder mangeln, was wir bei dem- selben zu viel gebraucht haben, und dieß ist Unordnung in der Lebensart, welche der Gesundheit nachtheilig ist. Sind die Vergnügungen über unsern Stand, so sehen wir uns dem Gelächter und dem Spott anderer Menschen aus, das und Verdruß macht, welcher schadet. Sehen wir das Vergnü- gen fort, so müssen wir zuletzt mangeln: Mangel »nacht

6. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 207

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
207 Jahre 1259 von dem hohenstaufifchen Kaiserhause das Marschallamt in Schwaben. Der Umfang des Landes, wie man ihn zur Zeit Ulrichs I. kennen lernt, war sehr klein. Von Ulrich an vergrößerte sich das Land mit außerordent- licher Schnelligkeit, aber weder durch Eroberungen noch durch Heiralhen, sondern größtentheils durch Käufe und vermittelst einer guten Haushaltung. Von den Vorgängern Ulrichs ist uns, außer einem gewissen Konrad von Wirtineberg, we- nig bekannt. Diesen nennt die Geschichte als den ersten und ältesten Ahnherrn des würtembergischen Hauses, von dem man sichere Kunde hat. Sein Name kommt zum er- stenmal im Jahr 1099 vor. Welchen Titel Konrad geführt dabe, ist nirgends ausgedrückt aber alle Nachfolger nannten sich Grafen. Der Ursprung des Hauses Würtemberg, mit welchem auch der Urfprunq des Landes in der genauesten Verbindung steht, verliert sich im Dunkel der Vorzeit. Der Name Würtemberg kommt übrigens von dem Stammschloß Würtemberg, unweit Canstadt her. Vierzehnte Abtheilung. > Ueber Feldbau und Viehzucht. Einleitung. Der Stand des Bauers und Landwirths ist unter al- len der gmeinnüßigste. Der Mensch ist zur Arbeit bestimmt, und jeder, der in seinem Berufe nach seinen Kräften arbeitet, ist ehrwürdig. Viele Mühe, schwere Arbeit, manche Sorge ist mit dem Stande deö Landmanns verbunden ; dagegen ist er aber auch die sicherste Quelle der Zufriedenheit und nicht selten des Reichthums. Bei jedem andern Erwerbsmittel hangt fast Alles von zufälligen Umständen ab. In der Land- wirthschaft aber ruht alles auf sichern Gründen. Wie zu- frieden schon lebte nickt der fleißige und arbeitsame Landmann! Durch Arbeit wird seine Gesundheit gestärkt. Von Krank- heiten und Gebrechen, welche Müßiggang, Schwelgerei und Ueberfluß erzeugen, weiß er Nichts. Er ertheilt räg-

7. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 241

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
lange die Bienen die Drohnen brauchen, behalten sie sie selber, sind sie ihnen einmal unnütz, so todten sie diese und stossen sie aus. Es erfolgt am Ende Augusts oder zu Anfang Septembers die Drohnenschlacht. Diese Drohnenschlacht oder Niedermetzelung dauert gegen vierzehn Tage. Man sieht ganze Haufen herumliegen. Nach dieser Zeit sieht man keine mehr in einem gesun- den Stocke. Würde man im Oktober noch welche in einem Stocke antreffen, so wäre diess ein unfehlbares Zeichen, dass der Stock Mutterlos sey, und nach und nach zu Grunde geht. Die Bienengegend. ' Wer sich mit der Bienenzucht abgiebt, der wünscht wesentliche Hortheile von ihnen zu ziehen, und reich- lichen Honig und Wachs ernten und durch den Ver- kauf überflüssiger Stöcke auch einiges Geld gewinnen zu können. Will man diesen Zweck erreichen■, so muss man sorgfältig verhüten, was nachtheilig auf die Bie- nen einwirken könnte. Vor allen Dingen muss der Bie- nenfreund auf die Gegend Rücksicht nehmen, in der er sich Bienen halten und einen Stand anlegen will; denn nicht jede Gegend taugt hiezu. Bei der einen kann die Lage oder die Beschaffenheit des Bodens, bei der an- dern der Mangel einer guten Nahrung die Bienenzucht unendlich erschweren. Weder eine zu tiefe, noch zu hohe Gegend taugt für die Bienen. Entweder sind sie zu sehr der Feuchtigkeit, oder der rauhen Luft und mächtigen Stürmen ausgesetzt. Warme, fruchtbare Thaler, die trocken und gegen Nordwinde durch einen Berg oder Wald gedeckt sind, eignen sich vorzüglich für die Bienenzucht. Auch dürfen diejenigen Gewächse einer Gegend nicht fehlen, aus denen die Bienen die meiste Nahrung ziehen. Dasselbe gilt auch von Gegen- den, die von vielen und breiten Flüssen durchschnitten sind, über welche die Bienen fliegen müssen. Bei kleinen Bächen leiden sie nichts, und stehende Wasser, z. B. Pfüzen, sind für sie sogar nothwendig. Eine Gegend* 16

8. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 251

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
251 Behandlung der Bienen im Frühlinge. Sobald die warme Frühlingswitterung eintritt, und die Bienen sich zum Ausstiegen anschicken, was im März ge- schehen darf, so trage man die Körbe aus den Kammern auf den Stand; sind sie auf dem Stand geblieben, so öffne man ihnen ihren Ausflug. Wird cs am Abende noch kühl, so schließt man das Flugloch so weit zu, daß noch eine Biene aus und ein kann. Fallt aber Schnee, so schließt man das Flugloch ganz. Es wäre nicht klug, alle Bienenstöcke zum Schwärmen auszustellen. Man unterscheidet daher Schwarm- und Honigstöcke von einander. Mehrere bestimmen § ihrer Stöcke zum Schwärmen und f zum Honig. Zu Schwärm, stöcken nimmt man junge oder vorjährige, oder auch diejeni- gen, welche zwei Jahre alt sind. Sie schwärmen am leich- testen und sichersten und geben die schönsten Kolonien. Im Februar oder März hebt man sie vom Brett und reinigt dieses von ihrem Unrath. Honigstöcke geben vornehmlich die- jenigen, die stark und volkreich, und folglich im Stande sind, viel Honig zu sammeln und einzutragen. Bei diesen muß man so viel möglich zu verhüten suchen, daß sie keine junge Königin erbrüten und zum Schwärmen Anstalt ma- chen. Dieß geschieht am ehesten dadurch, daß man in den ersten warmen Tagen des Aprils alle ihre Waben von unten an bis an die Brut, aber ganz gleich, beschneidet und keine länger als die andere läßt. Wenn man hinten etwas Honig findet, so nimmt man auch diesen weg. Nun bleibt der Korb ruhig stehen, und man läßt sie ungehindert arbeiten. Haben sie weit herab gebaut, so gibt man ihnen einen Untersaß, daß sie zum immerwährenden Arbeiten genöthigt sind, und sie sam- meln einen Vorrath von Honig, der 8 — 10 Maas beträgt. Von den Krankheiten der Bienen. Die Bienen sind so gut, wie alle andere Thiere, verschie- denen Zufällen und Krankheiten unterworfen. Doch gibt es deren nur wenige, und diese sind gewöhnlich Folge einer naturwidrigen Behandlung. Zu den vorzüglichsten Krankheiten der Bienen rechnet man die Ruhr. Ihr Daseyn erkennt man an dem röthlichen,

9. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 252

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
252 etwas säuerlich riechenden Auswurfe, den die Bienen auf die Waben und nebenhin am Stocke fallen lassen. Die Ruhr entsteht hauptsächlich von einem lang anhaltenden oder zu strengen Winter. Will man die Krankheit verhindern, so sperre man die Bienen nicht zu bald im Herbste ein, und lasse ste auch im Frühlinge nicht zu spät ausfiiegen. Ist die Ruhr wirklich auögebrochen, so gebe man den Bienen Honig mit Wein und geriebener Muskarennuß vermischt. Besser ists, den Bienen Freiheit zu lassen; sie werden sich dann durch den im Stock befindlichen Honig zu helfen wissen. Eine andere schlimme Krankheit der Bienen ist die Faulbrut. Man erkennt sie daran, wenn die Deckel der Brut ganz niedrig und eingedrückt sind, sich in den Zellen nur eine schleimige schwarzbraune Masse befindet, und der ganze Stock einen höchst widerlichen Geruch hat. Sie entsteht sehr oft von einem unreinen, und schädlichen, in kupfernen Gefäßen aufber wahrten Honig, der den Bienen gegeben wird, und womit ste die junge Brut füttern. Sie entsteht auch durch Erkäl- tung. Die Bienen selbst reißen die verdorbene Brut heraus und schaffen sie weg. Ist nur ein Theil krank, so schneidet man sie aus. Hat aber das Uebel schon zu sehr überhand ge- nommen , dann suche man die noch lebenden Bienen heraus- zutreiben und mit einem gesunden Stock zu vereinigen. Bei anhaltend kalter Witterung geschieht es auch, daß die Bienen schwacher Stöcke und bei wenig Honig ermatten und erstarren. Dieß erkennt man daran, wenn bei war- mem Sonnenschein nur zuweilen eine Biene ;um Vorschein kommt, während andere Stöcke freudig ausfiiegen. Ihr Leib ist dünn und abgemergelt.. Klopft man an den Stock, so istö, als wenn alle gestorben wären. Einen solchen Stock trage man in eine temperirte Stube, stelle ihn auf den Kopf, nehme das Brett weg, und besprenge die Bienen mit drei Löffel voll Sternanishonig mit einem Löffelvoll Wein, und so werden sie wieder zum Leben kommen, wenn sie noch nicht drei Tage starr sind.

10. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 55

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
55 man gut und wohlfeil einkaufe? Wohin sie die Waaren, die sie auf den Verkauf machen, absehen? Und welche Klug- heit in dem Vertreib der Waaren sie anwenden? Ueberlege nun, was in deinem Vaterorr von all diesem nachgeahmt werden könne! 3) Merke auf die guten Ordnungen und Einrichtungen, auf Tugenden und Vorzüge, die du an jedem Orte findest. Suche das Beste davon mit nach Hause zu bringen. Fliehe Laster und schändliche Gewohnheiten, die du drau- ßen bemerkst. Werde durch fremden Schaden klug. 4) Fliehe den Leichtsinn und die Lüste der Jugend; bringe einen Verstand voll guter Kenntnisse, ein reines Herz voll Liebe zu Gott und den Menschen, einen nicht gemißbrauchten und gesunden Leib in dein Vaterland zurück. Dann kannst du auf eine gute Versorgung -hoffen und wirst glücklich seyn! Pflichten der Soldaten. L) Ein rechtschaffener Soldat hält sich genau an die Vorschrift seiner Vorgesehten; ist mit seinem Solde zufrie- den; thut niemanden Gewalt an, dieses oder jenes abzupres- sen; plagt die armen Leute nicht, wo er hin kommt. Sie gehören zum gemeinen Stande, wie er auch. Sie dienen dem nämlichen Fürsten durch Entrichtung ihrer Abgaben und durch die Befolgung seiner Gesetze, dem er dienet. Die Sol- daten sind aus dem Volke genommen, aus der Bürger- und Bauernklasse. Wenn er also Gewaltthätigkeiten an ihnen ausübte, so mißhandelt er diejenigen, die mit seinen eigenen Eltern und Geschwistern zu einem und dem nämlichen Stande gehören, die ihre Söhne mit ihm in das Soldatenleben fort- schicken mußten. 2) Auch im feindlichen Lande zeigt er sich als Mensch und als Christ. Er denkt: ich heiße zwar die Bewohner die- ses Landes meine Feinde, allein es ist ihnen Leid genug dafür, daß sie meine und meiner Kameraden Feinde seyn müssen. Sie haben den Krieg nicht angefangen, so wenig als icfj. Es wird sie genug geschmerzt haben, als sie ihre Söhne zum Streit gegen uns hergeben mußten. Sie sind an der gan- zen Sache unschuldig. Ich will also menschlich mit ihnen
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