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1. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 29

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
29 ist somit die größte Billigkeit, daß wir diese Belehrungen mit Dank annehmen. Alle Wahrheiten, die Gott geoffen- barer hat, sind zum Besten der Menschen geoffenbart; alle dienen dazu, um den Menschen heiliger und zufriedener zu machen. 3) Wie es nun Psiicht ist, zu glauben, so ist es auch Pflicht, seinen Glauben zu bekennen und nach demselben zu leben. Würden wir uns weigern, das äußerlich zu beken- nen, was wir innerlich glauben, so bekäme es das Ansehen, als wenn wir die Allwisienheit und Wahrhaftigkeit Gottes bezweifelten, oder als wenn wir von den geoffenbarten Wahr- heiten nicht überzeugt wären, oder als wenn wir uns des Glaubens schämen. Gott hat uns die Wahrheit nicht ge- offenbaret, daß wir sie blos wissen sollen; er wollte, daß wir nach den, durch die Offenbarungen erlangten Kenntnissen, unser Leben einrichten, immer besser und heiliger werden. 4) Wir sollen mit Zuversicht auf Gott hoffen. Gott hat uns eine ewige Glückseligkeit versprochen; wenn wir uns durch Reue, Vergebung unserer Fehler und der stär- kenden Gnade Gottes zum Guten würdig machen. Wenn der' Mensch keine Hoffnung der ewigen Seligkeit hatte, oder wenn er an dem Beistand Gottes zum Guten zwei- felte, so wäre es eben so viel, als wenn er Gottes All- macht, Güte und Wahrhaftigkeit bezweifeln wollte. Wenn der Mensch keine höhere Glückseligkeit kennt, so raubt er sich den kräftigsten Beweggrund, gut zu handeln, und ver- wirft freiwillig das, was ihm eine mächtige Stühe im Unglück und in den Leiden seyn könnte. Er handelt auch dem Willen Gottes zuwider; denn Gott will, daß der Mensch besser, tugendhafter, daß er ruhiger, zufriedener und glückseli- ger werde. 5) Wir Menschen sind also schuldig, die ewige Selig- keit und die Mittel dazu mit Zuversicht von Gott zu hoffen. Wir sollen unser ganzes Vertrauen auf Gott sehen. Nur Gott allein kann und will uns vollkommen glückselig machen. Ec verdient also allein ein festes und gänzliches Vertrauen. Nir- gends ist so viel Liebe und Macht, wie in Gott. Nie sollen wir uns ganz auf unsern Verstand oder zeitliche Güter ver-

2. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 31

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
31 und zu erhalten. Nicht aus Furcht vor der Straft sollen wir das Böse unterlassen, sondern damit wir Gott, unserm besten Vater, nicht mißfällig werden. Nur seine unbegrenzte Liebe zu uns soll uns vor dem Bösen abschrecken und zum Guten antreiben. Alsdann besitzen wir keine knechtische, keine sklavische, sondern eine kindliche Furcht. 9) Wir sollen Gott über Alles lieben. Wir haben von Gott sehr viele Wohlthaten an Leib und Seele empfangen und empfangen täglich neue, ja wir haben noch ungleich größere von ihm zu erwarten. Alles Gute, das er uns er- wiesen hat, geschieht aus bloßer Liebe zu uns. Er opferte alles, um uns Gutes zu thun. Er sandte seinen einzig ge- dornen Sohn Jesum auf die Erde, um uns heilig und glück- selig zu machen. Er litt verschiedene Beschwerden an Leib und Seele, Schimpf, Spott, Verfolgung und opferte sogar sein Blut und Leben für uns. Kann es ein größeres Opfer geben? Kann eine größere Liebe seyn? Verdient dieser himmlische, über alle Maßen gütige Vater und sein Sohn Jesus, die in ihrer Wesenheit Eins sind, nicht die größte Gegenliebe? Aus eben dieser Liebe sollen wir auch 10) Gott in Allem willigen Gehorsam leisten. Gottes Gesetze sind die weisesten und wohlthätigsten Vorschriften eines liebreichen Vaters, eines treuen und sichern Führers auf den steilen und schlüpfrigen Wegen unserer zeitlichen Pil- gerschaft. Er belohnt den seinen Gesetzen geleisteten Gehor- sam schon hier mit den eigenthümlichen einzig wahren und reinen Freuden der Tugend und in jener Welt mit einer ewigen Glückseligkeit. Er giebt imö zu dem Gehorsam, den er for- dert, die Kräfte seiner stärkenden Gnade. Wir müssen so be- kennen, daß Gott zu gehorchen, nicht nur Pfiicht, sondern auch das größte Glück, die höchste Ehre, der einzig ächte Ruhm und Adel des Menschen ist. 11) Wir sollen Gott über Alles ehren. Niemand ist vollkommener als Gott. Er bat die höchste Macht. Er ist der höchste Regent Himmels und der Erde; und der König aller Könige. Ihm gebühret also die höchste Verehrung. Die Verehrung ist zweifach, eine iunere und eine äußere.

3. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 33

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
33 Gott ist. Der geringste Bettler ist also ein Kind Gottes — ein Erbe des ewigen Lebens, so gut als der König auf dem Throne. Jeder Vater wünscht die Glückseligkeit seiner Kinder. Da nun Gott auch unser Vater ist und uns schon so viele Beweise seiner Liebe gegeben hat, so wünscht er nicht minder, daß es uns hier und dort gut gehe. Soll nun aber dieser göttliche Wunsch in Erfüllung ge- hen, so müssen wir mit vereinigten Kräften einander unter- stützen ; weil ein Mensch allein nicht im Stande ist, sich überall selbst zu helfen. Es hat also ein jeder die Pflicht, das all- gemeine Wohl der gesammten Menschheit zu befördern, so viel in seiner Macht ist. Das Evangelium drückt diese Pflicht also aus: „Du sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst." Aus diesem folgt nun, daß wir 1) unsern Mitmenschen keinen Schaden zufügen dürfen; wir sollen denselben vielmehr abzuwenden, sie von dem Um glücke zu befreien, und ihr Glück auf eine rechtmäßige Art zu befördern suchen. Wenn du andern schaden darfst, so dürfen auch andere dir schaden; und das wirst du nicht wollen? Was du nicht willst, daß andere dir thun, das darfst du auch andern nicht thun! Wir dürfen den andern nicht beleidigen, nicht kränken, seine Ehre, sein Hab und Gut nicht nehmen, das rechtmäßig erlangte Glück des andern nicht nur nicht stören, sondern wir sollen auch noch das Gut, das der Mitmensch wirklich hat- erhalten und erhalten helfen; wir sollen sein Glück befördern und vermehren, wenn wir im Stande sind, es zu thun; denn das ist der Wille Gottes und dadurch beweisen wir die Liebe zu unserm Nebenmenschen am thätigsten. 2) Wir sollen andere vom Bösen abhalten und sie zue Tugend ermuntern. Der für das zeitliche und ewige Wohi feines Nebenmenschen besorgte Christ wendet alle Mittel an, ihn vom Bösen abzuhalten oder aus dem Sünder wieder einen guten tugendhaften Menschen zu machen. Ec ermahnt ihn liebreich und stellt ihm das zeitliche und ewige Elend vor, m das sich der unverbesserliche Sünder stürzet. Dadurch sucht 3

4. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 47

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
47 --- na« und aus kindlichem Gehorsam gegen Gott erfüllen. Sie muß ihrem Meister oder Meisterinn gehorsam, in ihren Ge- schäften fleißig, getreu, friedsam mit ihren Mirdienstboten und verschwiegen seyn. 4) Sie muß nicht alles, was sie verdient, auf die verderb- liche Kleidertracht verwenden, nicht jede neue Mode nachma- chen, und nicht alles haben wollen, was sie an andern sieht, wie die kleinen Kindern. Nur ehrbare Kleidung steht einer Weibsperson wohl an. 5) Sie muß nicht nur die Arbeit, sondern auch die Rein- lichkeit lieben. Durch sie wird sie bei allen Menschen vorzüg- lich beliebt. 6) Sie unterdrückt den Zorn und das wilde Wesen. Liebt Sanftmuth und Sittsamkeit, welches die Zierden des weibli- chen Geschlechts sind. 7) Kann sie in ihrem Dienst ohne Gefahr zu sündigen nicht seyn, so zeigt sie es ihren Eltern oder Vorgesetzten unter dem Siegel der Verschwiegenheit an; wird ihr nicht geholfen, so verläßt sie den Dienst. 8) Haß und Feindschaft trägt sie nicht. Sie verzeiht gern die zugefügten Beleidigungen. 9) Wenn sie von ihren Mitjungfern oder auch von an- dern Menschen, gewisse Fehler weiß, so behält sie dieselben bei sich. Schnitzereien haßt sie überhaupt an sich und andern. Dadurch erspart sie sich und ihren Mitmenschen vielen Ver- druß und ist deßwegen überall wohl gelitten. Pflichten der Dienstboten gegen ihre Herrschaften. So wie die Hauptpsiichten einer lobenswürdigen Herr- schaft Gerechtigkeit und Güte sind, so läßt sich kein guter Dienstbote denken, ohne Gehorsam und Treue. 1) Verrichte also deinen ganzen Dienst pünktlich, genau und mit ganzer Seele und Aufmerksamkeit, wie es deine Herrschaft erwartet. Erweise deiner Herrschaft Gehorsam, Ehrerbietung und Liebe. Thue alles ohne Einreden und Widerspruch, wie ein Kind seinen Eltern ; denn sie sorgt auch für dich, wie Eltern für ihre Kinder.

5. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 54

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
54 jähren die Pflichten erfüllet, dann legt er den Grund zu euerm künftigen Glücke. Pflichten der Lehrherren gegen ihre Lehr- jungen und Gesellen. 1) Der Meister ist wie ein Vater seiner Gesellen und Lehrlinge anzusehen; er soll aber auch an ihnen Vatertreue beweisen. Er soll ihnen nie etwas befehlen, was wider das Gewissen, oder wider eine billige Gewohnheit des Handwerks wäre. Er soll ihnen nie zu viele und zu schwere Arbeiten auflegen. Er soll ihnen gesunde und nahrhafte Kost geben. Er soll sie nicht vor der Zeit, zu ihrem Schaden, aus der Werkstatte vertreiben. Ec und die Seinigen sollen nicht Ge- legenheit zu schimpflichen Urtheilen geben« Er und die Sei- nigen sollen sich Mühe geben, ihre Fehler abzulegen; auch die Fehler der Gesellen und Lehrlinge geduldig tragen und verbessern. Der Meister ist verbunden, den Gesellen und Lehrlingen guten Unterricht zu geben, und die erlaubten Handwerksvor- theile und Kaufpreise anzuzeigen. 2) Ein Meister, welcher Gesellen und Lehrlinge zum Betrug durch sein Beispiel verführt, begehr noch nach seinem Tode durch sie Diebstahl, so lauge sie leben. Wer seine Untergebenen zur Rechtschaffenheit anleitet, sammelt Segen für sich und die Seinigen, und bahnt den Untergebenen den Weg zu Glück und Segen. Erinnerungen an Lehrlinge. 4) Lerne als Handwerkslehrling deinem Meister alle er- laubte Kunstgriffe und Vortheile in Arbeiten ab. Denke dar- auf, es noch besser zu machen. Schreibe dir das Gute auf, was du hie und da in Werkstätten siehst, um dir nützliche Regeln auf die Zukunft zu sammeln. 2) Wenn du wanderst, so frage nicht nach den Wahr- zeichen der Städte, sondern nach den besten Meistern. Er- kundige dich um die Art, wie sie die Arbeiten verfertigen; woher sie die Materialien zur Verarbeitung beziehen? Wo

6. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 12

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
12 abscheuliche Gedanken aus, die ihn selbst am meisten quälen und ihn hindern, etwas Gutes zu denken, zu reden oder zu thun. Der Neid entspringt aus dein Haß. Der Neidische freut sich über das Unglück, das einem andern widerfährt, und be, trübt sich,i wenn es demselben gut geht. Der Zorn besteht in einem heftigen Verlangen einem andern etwas Leides zuzufügen, von dem man glaubt, daß er uns beleidiget habe. Der Zorn ist eine wüthende Krank- heit. Er kann den Menschen zu schrecklichen Dingen ver- leiten. Darum hütet euch vor demselben so viel ihr könnt! Beherrschung der Begierden und Leiden- schaften. Jeder Mensch fühlt in sich verschiedene Triebe und Nei, gungen. Diese Neigungen und Triebe sind bald stärker, bald schwacher. Aus denselben entstehen in dem Menschen ange- nehme und unangenehme Gemüthsbewegungen. Verstärken sich die Begierden und Gemüthsbewegungen noch mehr, so entstehen Leidenschaften. Begierden und Neigungen, die an sich böse sind, müssen unterdrückt werden, daß sie nicht zum Ausbruche kommen. Vernunft und Offenbarung lehren dis Menschen, wie sie die Begierden leiten, beherrschen und un- terdrücken können. Aus den unordentlichen Neigungen kommen alle oder doch die meisten Sünden her. Jedem Menschen liegt daher ob, seine Leidenschaften durch die Vernunft und Religion zu leiten und zu beherrschen. Dieß ist ihm nothwendig, um gut und glücklich zu werden. Die Leidenschaft ist eine unge? (Kirne Herrschaft, vermög welcher alle bessere Ueberzeugungen vernichtet und kraftlos werden. Sie ist eine Unterjocherin der Vernunft, eine Zerstörerin der Gewissensstimme, die Quells aller Verbrechen, die je auf Erden verübt wurden. Sie be- raubt den Menschen seiner Besonnenheit, seiner edlecn Kräfte, und zernichtet mit seiner Tugend oft sein Leben. Dieß ist das Schicksal jedes Unglücklichen, der seine sinnlichen Neigun- gen zur Leidenschaft har erwachsen lassen, die ihn zuleht unbe-

7. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 57

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
57 Las Schaf Wolle, die Biene Honig und Wachs, die Hennen, Enren und Gänse Eier und Federn, der Hund bewacht das Haus bei Nacht, die Katze fängt die schädlichen Mäuse, die Vögel ermuntern durch ihren Gesang und fangen das Unge- ziefer, das sonst zu unserer Plage zu sehr überhand nehmen würde. Auch an den Thieren sollen wir Gotleö Weisheit, Güte und Allmacht bewundern. Auch für sie sollen wir Gott dankbar seyn. Wir sollen die Thiere nie kränken und mar- tern oder martern und kränken lassen; nie an den Thieren un- sern Zorn oder Mmhwillen ausüben, sie nie verfluchen oder verwünschen, nie aus Scherz, Eigensinn und ohne Nolh schla- gen, nie langsam tödten. Dadurch würden wir unvernünftig handeln, uns gegen die Absicht des Schöpfers versündigen und uns nach und nach Harte und Rohheit angewöhnen, so daß wir uns bald auch an die Menschen wagen würden, gegen sie lieblos und grausam zu verfahren. Die Hauöthrere sollen wir ordentlich zur rechten Zeit, nicht allzuschlecht, sondern hinrei- chend füttern, ihre Ställe reinlich halten. Zug- und Lastlhie- reu sollen wir nie über ihre Kräfte zumurhen, ihnen auch Ruhe und Erholung gönnen. Wir sollen für sie auch in Krankheiten sorgen und wenn wir sie tödten, so sollen wir es auf die leichteste und geschwindeste Art thun. Diesiöoten fü- gen oft ihrem Dienstherrn großen Schaden zu, indem sie das Vieh nachläßig behandeln, schlecht füttern, bei den Arbeiten plagen und quälen. Gehet daher jederzeit menschlich mit den Thieren um; sorget für diese wie für euch selbst. Betrachtet oft die Mannigfaltigkeit, Schönheit, Kräfte, Kunsttrieb und Eigenschaften der Thiere, und die Vortheile, die wir von ihnen haben; dann werden wir auch Gottes Allmacht, Grö- ße, Weisheit und Güte bewundern. Einige Klugheitslehren. 1) Reden und Schweigen in Gesellschaften. Kinder und junge Leute sollen in Gesellschaften der Eltern mehr zuhö- ren, als reden. Es schickt sich besser, wenn sie aus den Ge- sprächen der Erwachsenen lernen, als selbst im behauptenden Tone reden. Frage mit Bescheidenheit, dann wird man dich liebreich belehren. Ueberlege , ehe du sprichst. Widersprich

8. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 59

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
59 «r~ -cckt wird, so werden wir ihm alle gram; man verabscheut sein böses Herz und hület sich vor seiner heuchlerischen Vertraur üchkeil. 7) Der Mensch soll seine Kraft, auf die Zukunft zu ach- ten, anwenden und nicht bloß, wie das Thier, sorglos einen Tag in den andern hinein leben. Erwerbe dir einen Norhr Pfennig. Verschwende nichts, was dir etwa in der Zukunft nützen könnte. Sey sparsam im Kleinen wie im Großen. Wer das Kleine . icht achtet, schätzt auch das Große nicht. Mancher verschwendet durch Saufen, Spielen oder durch Uep- pigkeit und Prahlerei dasjenige, was er hatte erübrigen können oder was er verdient hat, und muß dann, wenn der Verdienst etwa zu Ende geht oder wenn er krank oder alt wird, darben und Noth leiden. Wer wird dann einen solchen bemitleiden? Er ist also noch dazu ohne Freund und Unterstützung! Dritte Abtheilung. A n st a n d s l e h r e. Höflichkeit überhaupt. Unter Hösiichkeit versteht man ein wohlanständiges Be- tragen, wodurch man die Gunst und Liebe Anderer erwirbt. Gure, hösiiche Sitten verlangt man von Jedermann. Sie geht also nicht nur gewisse Stände an; nein, der gm Erzo- gene verlangt sie von jedem Menschen ohne Unterschied seines Standes. Darum bestetße dich frühzeitig an ein wohlanstän- diges Betragen alleinig und bei andern; denn aus deinem Betragen schließt man auf dein Herz. Ein gutes Herz ist der Grund der Höflichkeit. Seyd daher sanft, fromm, liebe- voll, bescheiden, freundlich und sittsam. Die wahre Höflich; keit besteht nicht bloß in einer leeren Schmeichelei, sondern in Redlichkeit und Herzlichkeit. Laßt euch überall, in der Schule, in der Kirche, auf der Gasse, zu Hause bei Eltem, in Gesellschaften, bei Spielen, in Mienen und Handlungen wohlerzogen und artig sehen. Fliehet grobe Leute und ihre

9. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 17

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
— 17 An Weisheit, wie an Jahren zunehmen, heißt crsfe Tage deutlicher einsehen, warum wir von Gott auf die Erde ge- seht sind; was wir im künftigen Leben zu erwarten und zu fürchten haben; wie wir tugendhafter, heiliger, glückseliger werden können. Der nimmt an Weisheit wie an Jahren zu, der das Gute und Böse, die Abscheulichkeit der Sünde, die Schönheit und Belohnung der Tugend mit jedem neuen Morgen in neuem Licht erblickt. Der nimmt an Weisheit wie an Jahren zu, der die unermeßliche Liebs Gottes gegen uns, den Werth der unsterblichen Seele und die Sendung, die Lehre, das Leben, das Sterben, die Auferstehung, die Himmelfohrt und die Herrlichkeit Jesu immer lebhafter err kennt. Der nimmt an Weisheit wie an Jahren zu, der immer mehr überzeugt wird von der großen Wahrheit, daß alles unter der Regierung Gottes stehe; daß für die, dif Gott lieben, an, Ende alles zu ihrem besten ausfalle; daß ii? Trübsal und Widerwärtigkeiten unsere Tugend gestärkt wer- de; und endlich, daß das Leiden, die Arbeit und der Kampf dieses Lebens mit den Freuden, der Ruhe und Herrlichkeit des zukünftigen Lebens nicht zu vergleichen sey. An Gnade bei Gott und den Menschen zunehmen, wie an Jahren, ist so viel, als immer unsträflicher wandeln vor Gott und den Men- scheu; ist so viel, als sich gegen die Mitmenschen immer liebevoller, freundlicher, treuer, dienstfertger, demürhiger und wohlthätiger betragen; ist so viel, als die Gebote Gottes ohne Ausnahme immer freudiger vollziehen; ist so viel, als in Mä- ßigkeit und Keuschheit, in Geduld und Sanftmuth, im Glau- den und in der Liebe alle Tage zunehmen; ist so viel, als alle Tage bester, frömmer, heiliger, christlicher werden. Hierin gab euch Jesus das schönste Beispiel. Suchet ihm nachzukommen, ihm ähnlich zu werden, an Gnade und Weisheit zuzunehmen, wie er darin so wie an Alter zugenom- men hat. Gehet gernein die Predigt, denkt darüber nach,was ihr gehört; betet um Erleuchtung; leset zu Hause in einem er- bauenden Buche; habet große Lust zunl Gebete; seyd wachsam im Umgänge mit andern; behutsam im Reden; stark in Gele- genheiten zur Sünde gegen die Reizungen des Fleisches; andächtig in dem Gottesdienste; reumüthig bei dem Beich- er

10. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 18

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
18 — (in; christlich freudig bei der heiligen Kommunion; fleißig tn euern Arbeiten; mäßig im Esten und Trinken; treu in euer» Amtsgeschäften und vor Gott und den Menschen untadelhaft. Von der guten Anwendung der Zeit. Die Tage, die Monate, die Jahre fahren dahin, wie sich die Wellen eines Stromes eine die andere fortdrängen. Wir bemerken die Zeit nur aus ihrem Verluste. Die Uhr neben mir schlagt immer. So folgen die Stunden einander und führen an ihrer Hand den Tod her. Wie bald wird der lehte Tag unsers Pilgerslebens eintreten, da wir unsern Kör- per verlassen und in eine bessere Welt übergehen! Um daher für die wahre Wohlfahrt unserer Seele und unsers Leibs zu sorgen, sollen wir alle Stunden unserer Lebenszeit gut anwen- den. Betrachte die Zeit als ein leeres Feld, worauf weder Glück noch Unglück von selbst wachsen. Du mußt es erst mit eigener Hand bestellen und anbauen. Was du in diesem Felde säest, das wirst du dann auch ernten. In diesem Felde bete, in diesem Felde arbeite, und der himmlische Segen wird sich zu deiner Mühe gesellen. Jünglinge und Jungfrauen, die Zeit ist edel; wendet sie stets zum Guten und zu eurer eignen Vervollkommnung an, damit ihr zunehmet, wie an Jahren, so an Tugend! D i c E r h o l u n g s si u n d t tu Die Erholungsstunden, in welchen sieb unser Geist zerr streuen soll, damit er neue Kräfte, neuen Muth sammle, sind demjenigen nicht gleichgültig, welcher mit dem köstlichen Geschenk des Lebens recht wuchern, und keinen Augenblick desselben thöricht verschwenden möchte! Sinne nicht aufdas Vertreiben der Zeit; sie vertreibt dich. Sie vertreibt dich aus deinen Kinderjahren; sie vertreibt dich aus dem Krege deiner Freunde, aus dem Hause deiner Eltern, auö dem Schooße deiner Familie, aus dem Leben selbst hinweg. Allerdings sind für uns Stunden der Ruhe und Ergöh-
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