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1. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 18

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
18 — (in; christlich freudig bei der heiligen Kommunion; fleißig tn euern Arbeiten; mäßig im Esten und Trinken; treu in euer» Amtsgeschäften und vor Gott und den Menschen untadelhaft. Von der guten Anwendung der Zeit. Die Tage, die Monate, die Jahre fahren dahin, wie sich die Wellen eines Stromes eine die andere fortdrängen. Wir bemerken die Zeit nur aus ihrem Verluste. Die Uhr neben mir schlagt immer. So folgen die Stunden einander und führen an ihrer Hand den Tod her. Wie bald wird der lehte Tag unsers Pilgerslebens eintreten, da wir unsern Kör- per verlassen und in eine bessere Welt übergehen! Um daher für die wahre Wohlfahrt unserer Seele und unsers Leibs zu sorgen, sollen wir alle Stunden unserer Lebenszeit gut anwen- den. Betrachte die Zeit als ein leeres Feld, worauf weder Glück noch Unglück von selbst wachsen. Du mußt es erst mit eigener Hand bestellen und anbauen. Was du in diesem Felde säest, das wirst du dann auch ernten. In diesem Felde bete, in diesem Felde arbeite, und der himmlische Segen wird sich zu deiner Mühe gesellen. Jünglinge und Jungfrauen, die Zeit ist edel; wendet sie stets zum Guten und zu eurer eignen Vervollkommnung an, damit ihr zunehmet, wie an Jahren, so an Tugend! D i c E r h o l u n g s si u n d t tu Die Erholungsstunden, in welchen sieb unser Geist zerr streuen soll, damit er neue Kräfte, neuen Muth sammle, sind demjenigen nicht gleichgültig, welcher mit dem köstlichen Geschenk des Lebens recht wuchern, und keinen Augenblick desselben thöricht verschwenden möchte! Sinne nicht aufdas Vertreiben der Zeit; sie vertreibt dich. Sie vertreibt dich aus deinen Kinderjahren; sie vertreibt dich aus dem Krege deiner Freunde, aus dem Hause deiner Eltern, auö dem Schooße deiner Familie, aus dem Leben selbst hinweg. Allerdings sind für uns Stunden der Ruhe und Ergöh-

2. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 63

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
6z andere; sonst sehest du dich der Gefahr aus, daß man von dir denke, du machest es ihnen eben so, wenn sie fort seyen. Wie man sich am Tische verhalten solle. Wenn zu Tisch gebetet wird, so stehe auf und bete mit aufgehobenen Händen. Erhebe dein Aug und Herz zum Him- mel empor. Ist dasselbe beendigt, so wünsche jedem eine geseg- nete Mahlzeit und laß ältere Personen zuerst sich sehen, ehe du Plah nimmst. Lauf nicht gleich dem ersten Plah zu, dieser gehört den Eltern an. Wirf den Stuhl nicht um, dreh die Schüs- sel nicht, wie du sie etwa gerne hättest, fahre nicht zuerst in die Schüssel; denn dieß alles ist unverschämt. Merke auf die, welche als wohlerzogene Menschen bekannt sind, und lerne von ihnen ein wohlanständiges Betragen. Nimm die Spei- sen nicht zu schnell und hastig. Mache mit Messer, Gabel und Löffel, und mit dem Kauen kein Geräusch. Verschütte nichts aus deinem Löffel und stoße nichts um. Mache kein Ge- töse mit Blasen. Mäßige deine Eßbegierde. Greife keinem bei Tische vor, wenn die Speisen herumgereicht werden. Lasse im- mer andern den Vorzug. Bleib ungezwungen, denn schüchterne Verlegenheit veranlaßt nur desto lächerlichere Fehler. Kommt eine fremde Speise vor, so merke wie andere damit umgehen. Wisch den Mund nicht an das Tischtuch oder an die Kleider. Tadle nicht über eine aufgetragene Speise. Wenn du etwas schon auf deinem Teller haltest, so leg es nicht mehr zurück. Greife nicht- mit den Händen an, bediene dich der Gabel und des Messers. Schieb auf einmal nicht zu viel in den Mund hinein, sonst hält man dich für einen Vielfraß. Iß nie zu viel und zu schnell hinein. Ueberfülle den Magen nicht mit Speise und Trank; zu viel ist ungesund. Nage nicht an den Knochen wie ein Hund. Führe keine cckelhafte, ungezie- mende Reden. Stich nicht mir der Gabel oder mir dem Messer in den Zähnen, brauch ein Holz oder einen Feder- kiel, sie sind besser für Zähne. Stoße dein Glas nicht um, zumal wenn es voll ist. Trinke bescheiden. Leere es nicht auf einmal aus. Kratze bei Tisch nicht im Kopf. Hüte dich vor Schlafen und Gähnen. Beim Gähnen muß man die Hand oder das Nastuch vor den Mund halten, und ebcir

3. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 76

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
76 das Recht, ihr Vieh über das Gut eines Andern zu treiben, oder dasselbe auf eine gewisse Zeit und in einer gewissen An- zahl auf dem Gute, in dem Walde :c. eines Andern fressen zu lassen. Bei den Schafen ist oft das Pförchrecht, daß ein Anderer feine Schafe auf dem Felde des Andern weiden und stehen lassen muß, fo daß es dadurch gedüngt wird. Manche haben das Recht, die Schweine in die Eichenwälder zu trei- den, Torf an gewissen Orten zu stechen, Steine, Töpfer- oder Kieselerde auszugraben u. drgl. Jeder Besitzer eines Guts muß sich daher bei den vorigen Besitzern genau erkundigen, was darauf für Rechte haften, und in zweifelhaten Fallen bei Gerichten, oder wo es auf hergebrachte Gewohnheiten ankömmt, bei alten Bürgern guten Rath darüber holen, und sodann das Erwiesene richtig anfschreiben lassen, damit nicht Streitigkeiten entstehen. Beim Ankauf eines Guts muß man alle Rechte und Pflichten, oder was der Eigen- thumsherr thun oder leiden muß, genau in den Kaufbrief fe- tzen lassen, damit man sich in allen Fallen darauf berufen kann. Rechte in Ansehung der Nachbarshäuser. Mancher darf dem Nachbar verwehren, daß er sein Haus nicht höher baue, oder daß er Fenster auf die Seite mache, wo er feine Wohnung hat. Dagegen hat auch wie- der jeder das Recht, zu verwehren, daß man ihm nicht das Licht oder die Aussicht verbaue, und wenigstens drei Schuhe von feinem Haufe weg bleibe. Mancher hat das Recht, be- sonders in Städten, die Balken feines Hauses auf des an- dern Mauer aufzulegen, oder in des andern Mauer einzu- schieben , oder ein Vordach auf des Nachbars Platz hinaus zu bauen, oder dort eine Holzlege oder Dnngstätte und Wasserableitung zu haben u. drgl. Deßhalb erkundige sich jeder, der Güter kauft, nach allen solchen Rechten und Pflichten, und beobachte sie genau, damit keine Streitigkeiten entstehen. Von den Erbschaften. Wer das Recht hat, Güter und Gerechtigkeiten eines Verstorbenen in Besitz zu nehmen, ist Erbe.

4. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 90

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
so Fünfte Abtheilung. Körperlehre. Von dem Menschen überhaupt. Das Merkwürdigste, was der Mensch unter Gottes Geschöpfen kennt, ist der Mensch. Der Schöpfer beugte den Kopf der Thiere zur Erde; den Menschen bildete er auf- recht, und richtete sein Haupt zum Himmel empor, dem Orte seiner künftigen Wohnung. Durch die aufrechte Stellung übersieht er, wie ein Hausvater, die ganze Natur. Die schöne Gesichtsbildung, die gewölbte gedankenreiche Stirne, die zweckmäßige Stellung der Nase, deren Oeffnungen nicht so, wie bei den Thieren, ins Auge fallen, die Wangen mit ihrer sanften Farbenmischung, der geschlossene Mund, dessen Zahn- reihen schöne Lippen bedecken, und ein sanftes menschlicheres Ansehen geben, als wenn die Zähne drohend und gefräßig hervorblickten, sind Vorzüge der menschlichen Gesichtöbildung vor jeder thierischen. In dem Aeußern des Menschen drücken sich seine Gedanken, Neigungen und Empfindungen aus. Die natürlichen Ausdrücke sind: Handlungen, Geberden, ein lächelndes oder finsteres Gesicht, Thränen, Blicke, Verän- derung der Farbe; und diese zusammen geben dem ganzen Körper eine abwechselnde Gestalt und einen Reiz, der ihn scholl vor allen Thieren auszeichnet. Auch an den Händen hat der Mensch einen großen Vor- zug vor den Thieren. Durch die Hand können wir uns von den Formen der Dinge Begriffe machen. Zwar erkennt auch das Auge Umrisse und Formen, aber eö betrügt sich weit öfter, als die Hand. Sie erseht alle Waffen, die andere Ge- schöpfe besitzen, und verfertigt noch bessere. Der Mensch kann unter allen Himmelsstrichen leben, was bei keinem einzigen Thiere der Fall ist. Er ist daher auch im Stande, den Frost der kalten, und die Hitze der warmen Zone, die reine Luft der Gebirge und die dickere Atmosphäre der Thäler, die Feuchtigkeit der Küsten, wie die Trockenheit wasserarmer Länder, Mangel und Uebersiuß, wie

5. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 92

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
Mn neue Nahrungsjäfts zuzulassen. Sie selbst sind unenv pfindlich, aber ein Häutchen von der äußersten Empfindlich, keil umgibt sie. Die ineinander gefügten Gelenke sind von festen Bändern umschlungen, so, daß sie nicht leicht auseinander weichen. Die Knochen der Kinder sind noch nicht so fest, als wie bei Erwachsenen; deßwegen muß alles unbesonnene Ziehen an denselben, das Schleudern der Kinder, das Ringen der Star, kern mit den Schwachem rc. vermieden werden, weil man dadurch leicht Trennungen der knorplichen Theile, Lähmun, gen, Verrenkungen der Glieder, Schiefe oder Krümme des Rückens u. drgl. verursachen kann. Durch starke Sprünge kann das Knochenmark so erschüttert werden, daß unheilbare Geschwüre entstehen. Eine oft gering scheinende äußerliche Gewalt kann den Knochen unheilbare Verletzungen zuziehen. Eine mäßige Lebensweise, Enthaltsamkeit von allen Aus, schweifungen, Uebung der Glieder, gerades, freies Stehen imb Sitzen stärkt die Knochen und befördert das gesunde Wachsthum derselben. 2) Das Fleisch. Ueber die Knochen gehr das Fleisch. Dieses besteht aus einzelnen saftigen Bündeln, deren jeder in eine Fetthaut be, sonders eingewickelt ist, so daß sie bei der Bewegung sich nicht reiben und Schmerzen verursachen können. Diese Bündeln heißen Muskeln; die härtern Enden derselben aber, womit sie unter sich und an den Knochen festgemacht find, Sehnen oder Flachsen. In die Muskeln sind unzählige Adern und feine Nervenfädchen gewebt. Sie hängen mit dem Gehirn zusain, men und geben dem Fleisch Empfindung. Die Muskeln be, wegen die Knochen. Je mehr diese geübt werden, desto mehr Starke und Geschicklichkeit erhalten sie zu den künstlichen Bewegungen. Uebermäßige Anstrengung derselben, wenn sie dem Älter und der Leibesbeschaffenheit nicht angemessen ist, macht sie vor der Zeit steif, verursacht Zerreißung der Fläch- sen, auch Krämpfe, oder unwillkürliche schmerzhafte Zusam, menziehungen der Nerven. Man übe frühzeitig atk Gliedes so viel möglich.

6. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 82

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
82 getreu zu dieser verwenden, und das Uebrige gewissenhaft wieder zurück geben. Der, welcher eine Sache bestellt hat, ist verbunden, dieselbe, wenn sie nach seiner Bestellung ge- macht ist, anzunehmen und den verdienten Arbeitslohn dafür zu bezahlen. Ist eine Sache durch Verschulden eines Hand- werkers verdorben worden, so ist er Entschädigung dafür schuldig. Für ein Unglück kann jedoch der Arbeiter nicht stehen. Von Vollmachten und Aufträgen. Wenn man einem andern ein Geschäft überträgt, /0 gibt man ihm hiezu eine mündliche oder schriftliche Vollmacht, dass er an unsrer Statt nach seiner besten Absicht wirke und handle. Wenn man daher einem andern ein Geschäft anvertrauen will oder muss, so wähle man einen Mann, der geschickt, rechtschaffen? Willig und eifrig ist. Auch überlasse man ihm nicht geradehin, wie er es machen will, sondern bestimme, so viel es seyn kann, was er an unserer Stelle thun kann. Wer von einem andern eine Vollmacht empfängt, besorge die ganze Sache mit Fleiss und Treue, wie wenn es seine eigene wäre. Er thue nichts über seine Vollmacht; denn diess wäre ja doch ungültig, wenn es der nicht gut heisst, der das Geschäft übertrug. Ist dasselbe verrichtet, so muss man dem Eigenthümer Be- richt erstatten und Rechnung ablegen. Hat man noth- wendige Kosten oder gar Schaden dabei gehabt, so muss er ersetzt werden. Nur fnuss man keinen überflüssigen Aufwand machen. Von der Bürgschaft. Wenn man verspricht, für einen Schuldner zu be- zahlen , falls er nicht bezahlen kann, so hat man sich für einen andern verbürgt. Wenn der Schuldner nicht bezahlen kann, so nimmt man den Burgen dafür. Ha- den sich mehrere für einen verbürgt, so müssen alle gleiche Theile leiden. Verarmt ein Bürge, so müssen die Uebrigen auch seinen Theil bezahlen, Will man als

7. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 95

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
Os im Menschen nie stille, so lange er lebt. Es geht iinmer Schlag auf Schlag, der dem ganzen Körper Blut und Nahrung und dem Blute Wärme ertheilt. Ein gemäßigter, ungestörter Um- lauf des Bluts ist die Quelle unserer Gesundheit und eines langen Lebens. Ruhe des Gemüths und die den Kräften eines Jeden angemessene Thätigkeit erhält diesen Umlauf. Ausschweifungen und heftige Leidenschaften aber stören ihn und verkürzen das Leben. 10) Die Lunge. Aus dem Herzen kommt der Milchsaft, vermischt mit dem Blute, in die Lunge und ergießt sich da in tausend kleine Ströme. Die Lunge breitet sich um daö Herz aus. Ihr zum menschlichen Leben unentbehrliches Geschäft ist das Athem- holen. Auf die Gesundheit der Lunge kommt vieles an. Man muß, um sie zu erhalten, reine Luft einathmen. Man soll die Brust nicht im Sitzen, oder durch enges Zusammenschnü- ren drücken, und besonders das Blut nicht durch allzuheft tige Bewegung oder starke Getränke erhitzen, sonst entste- hen in derselben Geschwüre. Lungen- und Schwindsucht können sich junge Leute zuziehen, wenn sie sich durch Ren- nen, Tanzen und Schreien rc. erhitzt haben und dann schnell durch Trinken oder Entblößung abkühlen. Verdorbene Dünste aus Kellern voll gährenden Mostes und der Schwefeldampf sind für die Lunge ebenfalls sehr schädlich. Freie Luft, Uebung im deutlich lauten Sprechen, mäßige Bewegung und reines Wasser erhalten sie gesund. 11) Die Pulsadern. Der gut zubereitete Milchsaft und das Geblüt steigt ins Herz zurück, woraus es dann durch eine große Ader in raufend größere und kleinere, oft kaum sichtbare Kanäle, und mittelst dieser auf- und abwärts in alle Glieder, in alle Fin- gerspitzen und Häutchen getrieben wird. Die Kanäle, worin eö aus dem Herzen schießt, heißen Pulsadern. 12) Die Blutadern. Derjenige, der den Strom des Blutes in so viele tau- send Kanäle vertheilt, wenn es aus dem Herzen fließt, sam- rnelt ihn auch aus allen tausend wieder, um ihn abermals

8. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 97

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
97 Haut, die Netzhaut, welche aus einer sehr feinen Ausbrei- tung des Sehnervens besteht. Auf dieser bilden sich alle Ge- genstände, die wir sehen, im Kleinen ab. Rauch, Staub, starke Ausdünstungen und schnelle Abwechslung des Licht- schadet dem Auge. 18) Das Ohr. Das äußere Ohr fängt die Bewegungen der Luft auf, um sie in das innere Ohr gleichsam hineinzutrichtern. Wir hören durch den Schall, der durch Erschütterung in der Luft entsteht. Dieser wirbelt in krummen Gängen Und schallenden Gallerien fort, und erschüttert ein kleines Häutchen von un- beschreiblicher Zartheit, wie ein Trommelfell ausgespannt und bringt so das Hören hervor. Dieses Gehörwerkzeug ist in dem festen Knochen hinter dem Ohre; der Eingang ist gegen schädliche Thierchen, theils durch die Wälle und Graben, im äußern Ohr, theils durch das bittere Ohrenschmalz von innen, geschützt. 19) Der Geruch. Die Werkzeuge des Geruchs sind in der Nase, deren Oeffnung unten geräumig ist, um vieles zu fassen, und oben zu enger wird, um die riechenden Theile mehr zusammen zu drängen und besser zu fühlen. Die Luft führt uns aus den Körpern jene Theile zu, die in der Nase als Wohl- oder Uebelgeruch empfunden werden. Diese Theile sind so klein, daß sie kein Aug zu se- hen, und kein Glaö zu entdecken vermag. Der Geruch warnet uns auf einer Seite vor den schädlichen Ausdün- stungen solcher Körper, woran unser Auge allein nichts Schädliches entdecken möchte; und fetzt uns auf einer an- dern in den Stand, uns an den unsichtbaren Kostbarkeiten der Natur weiden, allen balsamischen Geruch des Frühlings, alle gewürzreiche Ausdünstungen des Herbstes einsaugen zu können. 20) Der Geschmack. Der Geschmack dient vorzüglich dazu, unsere Nahrung zu untersuchen, ob sie an- oder unangenehm, heilsam oder schädlich seye. Gott hat uns an dem Geschmacke einen Sinn 7

9. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 99

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
99 breitet, so weit die Nerven sich zerstreuen. Hunger und Durst sind Wirkungen dieses Sinnes in unserm Eingeweide. Erst durch diesen Sinn erhalten wir von einer körperlichen Gestalt wahre Begriffe; wir empfinden die Härte, Weich- heit, Glätte, Unebenheit, Nässe, Trockenheit, Wärme, Kälte, Beweglichkeit u. drgl., von dem allen wir auf keine andere Weise Vorstellungen haben würden. Ohne Gefühl hätte ich kein Leben des Körpers, keinen Wächter seiner Erhaltung, daß er nicht durch zerstörende Eindrücke verletzt werde. Ich ehre in der sorgfältigen und reichen Vertheilung der Ge- fühlsnerven über die Oberfläche meines Körpers die göttliche Vorsehung, und erkenne, wie wichtig sie für meine Seele die Erhaltung des Körpers gemacht hat. Sechste Abtheilung. Gesundheitslehre. Vorsichtigkeit alshauptmittel, seine Gesunde heit zu erhalten. Ein Hauptmittel, seine Gesundheit zu erhalten, ist Vor- sichtigkeit. Darunter versteht man die zarte Sorgfalt, sich vor allem zu hüten, wodurch man sein Leben und seine Ge- sundheit der Gefahr aussetzt. Dahin gehören: übermäßiges Essen und Trinken; übertriebene Bewegung und Ruhe: schnelle Erhitzungen und Erkältungen; Unreinlichkeit; Un- keuschheit; verdorbene Luft; unreinliche Wohnungen; Klei- dungen ; Krankenbesuche; heftige Gemüthsbewegungen u. dgl. Mäßigkeit im Essen und Trinken. Mäßig seyn, heißt: nur das und nur so viel essen und trinken, als unserer Gesundheit unschädlich ist. Wir wissen aus Erfahrung, daß nicht jede Speise und nicht jedes Ge- tränk unserer Gesundheit zuträglich sey. Wir wissen ferner, daß das zu viele Essen und Trinken den Menschen krank machen könne, und ihn gewöhnlich krank mache. Wer also seine Gesundheit liebt, der wird nur das essen und trinken 7*

10. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 102

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
102 züchtige Buch; bitte endlich Gott um Beistand, er versagt denselben nicht. Reinlichkeit. Wenn wir uns nicht oft waschen, so werden die Schweiß, köcher unserer Haut nach und nach so verstopft, daß der Schweiß nicht mehr recht durchdringen kann, und daraus entstehen recht schmerzliche Krankheiten; besonders ansteckende Krankheiten und böse Ausschläge. Wer davor bewahrt bleiben will, muß nicht nur Hände, Füße und Gesicht, sondern auch den ganzen Körper recht reinlich halten, das öftere Baden im Sommer und vieles Waschen im Winter ist als ein gm tes Gesundheitsmittel bekannt. Beim Baden muß man jedoch folgende Vorsichtsregeln merken: s) Man muß in einem reinen nicht zu kalten Wasser und nur an solchen Stellen baden, wo keine Gefahr ist. b) Man muß gesund und wohl seyn. c) Man darf nicht erhitzt seyn oder kurz zuvor viel gegessen haben. d) Man muß sich nicht langsam, sondern geschwind, mit dem Kopfe und dem ganzen Körper unter das Wasser tauchen. e) Man muß im Bade nicht still sitzen, sondern sich stark bewegen, oder schwimmen. Und f) nach dem Baden muß man nicht ruhig sondern gemach, lich gehen. Zur Reinlichkeit gehören noch reine Hemden und Lein- tücher, sauberes Wasser, das wir trinken, und reine Gefäße zu Speisen. Reinlichkeit überhaupt ist eine für die Gesund- heit höchst nöthige Eigenschaft. Sogar die Hausthiere ge- deihen besser, wenn sie von Staub und Schmutz fleißig gerei- nigt werden. Dieß weiß jeder, der mit diesen Thieren zu thun hat; allein nicht jeder macht die Anwendung davon auf sich; denn man sieht dergleichen Leute oft unreinlicher als die Thiere.
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