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1. Deutsche Geschichte von 1519 bis 1871, Übersicht über die württembergische Geschichte - S. 59

1909 - Bamberg : Buchner
Leopold I. Joseph I. 59 mit den Zeiten nach dem Westflischen Frieden. Es war zwax tzyck ziemlich Geld im Umlauf, aber nicht beim Mittelstand, sondern bei der (Sotsotesm, Bern in den langen Kriegsjahren neu entstandenen Militrstand. Hatte sich das Militr schon während des Krieges bereichert1, so wurden ihm beim Friedensschlu vom Reich noch an die 10 Millionen Reichstaler (nach heutigem Geldwert etwa 300 Mill. Mar?) Abfindungsgelder bewilligt, und wenn nun auch unter den zu verabschiedenden Offizieren viele Fremde sich befanden, und ein Teil dieser Gelder somit ins Ausland kam, so blieb doch das meiste im Reich, wo auch verschiedene Auslnder sich dauernd ansiedelten, da man groe Liegenschaften um einen Spott-preis aufkaufen konnte. Stattliche Vermgen sind damals von solchen reichge-wordenen Offizieren in Grund und Boden angelegt worden. sich in- folge des Dreiigjhrigen Kriegs der Gegensatz zwischen Zivu/un8 Mmar zus nchst auf diese pekunire Besserstellung, an die sich aber alsbald auch die gesellschaftliche Bevorzugung anreihte. Nachdem schon die Art und Weise, wie die Reformation in den Territorien eingefhrt und verteidigt worden war, den Fürsten einen Zuwachs an Macht gebracht hatte, so war vollends durch den Verlauf des Dreiigjhrigen Kriegs die Frstengewalt eine unumschrnkte geworden (Absolutismus). Dadurch aber, da sie im Westflischen Frieden als Selbst-Herrscher auf sich selbst gestellt worden waren, sahen sich die souvernen Landes-Herren, die fortan die Schicksale der Völker in ihrer Hand hatten, auch in die Notwendigkeit versetzt, zum Schutze ihrer eigenen und ihres Landes Unabhngigkeit stehende Sldnerheere zu halten, von deren Vorzgen (im Gegensatz zu den nur vorbergehend angeworbenen Landsknechtsheeren) man sich im letzten Krieg durch das Beispiel der Schweden und Franzosen hinlnglich berzeugt hatte. Daher entlieen die deutschen Fürsten, namentlich die Herrscher von sterreich, Branden-brg und Bayern, nach dem Friedensschlu keineswegs ihre smtlichen Sldner, sondern sie behielten auch fr Friedenszeiten verschiedene Truppenteile als den Stamm zu einem stehenden Heere unter den Waffen. Diese Regimenter wurden nach schwedischem Muster uniformiert, gedrillt und nach unten in Bataillone und Kompagnien eingeteilt, nach oben zu Brigaden formiert2. Der Fürst aber kleidete 1 Die schwedischen Generale B an er und Wrangel z. B. hinterlieen (nach damaligem Geldwert) je 1 Million Taler, obwohl sie von Haus aus keineswegs be-gtert waren; und ihr Kollege Knigsmark, der bettelarm in den Krieg gezogen war, schtzte sich nach dem Krieg ans rund 1 xl% Millionen Taler. 2 Vor dem Dreiigjhrigen Krieg gab es in den deutschen Staaten kein Kriegs-Ministerium, keinen Generalstab und auch feine militrischen Rangstufen, wie auch kein einziges deutsches oder sterreichisches Regiment vor dem Jahr 1618 errichtet worden ist. Die meisten der ltesten Regimenter gehen sogar erst auf die Zeit zwischen 1648 und 1700 zurck. Die Kopfzahl des Regiments mit 3000 Mann und seine Einteilung in 3 Bataillone mit je 4 Kompagnien zu je 150 Mann ist auch erst seit dem Dreiigjhrigen Krieg Regel geworden. Als beste Vorschule fr den Krieg galt bis auf weiteres der Krieg selbst. An Gelegenheit hiezu fehlte es nicht. Wer also die militrische Lauf-bahn ergreifen wollte, und dies taten jetzt vorzugsweise wieder die Adeligen (Ritter-stand), der suchte (wie im alten Rom) bei irgend einem berhmten Haudegen unter-zufommen, um unter seinen Augen die Professionen lernen". Ein solcher war z. B. der sterreichische Feldmarschall Gras Eaprra, der von 16311701 Feldzge mitgemacht hat. ^

2. Deutsche Geschichte von 1519 bis 1871, Übersicht über die württembergische Geschichte - S. 79

1909 - Bamberg : Buchner
Karl Vii. Franz I. Joseph Ii. 79 ein bleibendes Defizit davon. Preußen hatte zwar noch 30 Millionen Taler berschu, aber es hatte seit 1757 seine Beamten nur noch in Kassenscheinen be-zahlt und dieses Papiergeld nach dem Krieg weit unter dem Wert und dazu noch in minderwertiger Mnze eingelst, so da in einer Menge von Familien Jammer und Elend einkehrten, was groe Erbitterung hervorrief. Auerdem hatte das Knigreich eine halbe Million Männer verloren; 800 Ortschaften waren neu auf-zubauen, und 40000 Banernsamilien ein neues Heim zu beschaffen. berhaupt hatte der Nhrstand durch den Krieg sehr gelitten, und ihm wieder aufzuhelfen (Retablissement), bildete fernerhin die vornehmste Sorge des Knigs. Zunchst verteilte er aus den Armeebestnden unentgeltlich Korn und Hafer und 35000 Pferde, verwandelte in der Folgezeit Tausende von Hektaren Bruch- und Moorland in fruchtbares Ackerland, zog Kolonisten aus Wrttemberg und der Pfalz herbei und schaffte auf den kniglichen Gtern die Leibeigenschaft ab. Doch alle diese Schutzmaregeln fr die Landwirtschaft vereitelte er auf der andern Seite durch eine ungeschickte Art der Besteuerung und durch lstige Ausfuhrverbote. Sein Heer hielt er stets schlagfertig und ans der Hhe von 160000 Mann. Er verbesserte die Artillerie, grndete die Militrakademie und blieb beharrlich bei der Meinung, da die Offiziere schon als solche ehrenhafter und einsichtiger seien, als die besten Zivilbeamten; wie denn auch schon sein Vater behauptet hatte, wer zu keinem Soldaten tauge, sei berhaupt ein verchtlicher Mensch. Friedrich d. Gr. selbst war aus dem Krieg sichtlich gealtert und, was noch schlimmer war, als ein verbitterter und liebloser Menschenfeind heimgekehrt. Widerspruch vertrug er ber-Haupt nicht mehr und fr seine treuesteu Diener hatte er oft nur Spott und Ge-ringschtzuug. Manchen erprobten Offizier jagte er einfach aus dem Dienst1. Alles regierte und dirigierte er selbst (Kabinettsregierung), und seine Minister waren weniger seine Berater, als vielmehr seine Handlanger". Denn er sagte sich, da, htte er ihren und seiner Brder Rat befolgt, Preußen immernoch der Kleinstaat vom Jahre 1740, und nicht der Grostaat wre, zu dem er es gemacht habe. 8. Auch Maria Theresia tat alles, um die Schden, die der Krieg teils aufgedeckt, teils ihren Staaten neu hinzugefgt hatte, auszubessern. Ein schwerer Schlag traf sie, als ihr Gemahl, Kaiser Franz I., pltzlich starb (1765)2. In ihrem Sohne Joseph Ii. bekam sie keinen so gefgigen Mitregenten. Denn der neue 1765 Kaiser, ein Mann von vorzglicher Bildung und groen Fhigkeiten, huldigte als Bewunderer Friedrichs d. Gr. der Aufklrung und wollte Gesamtsterreich nach preuischem Vorbild in einen Musterstaat verwandeln, ohne Rcksicht aus die ver-fchiedenen Kulturstufen der einzelnen sterreichischen Völker. Er bereiste zu diesem Zweck sterreich nach allen Richtnngen und fand berall viel Schlendrian, Be-stechlichkeit und Verschleppung der Amtsgeschfte. Fr seine Verbesserungsvor- 1 So z. B- die spteren Kriegshelden Blcher und Jork. 2 Franz I. war ein schlichter Mann und ging inmitten der Zeitereignisse seinen Liebhabereien nach. Seine Strke, die sich auch aus seine Shne Joseph und Leopold vererbte, lag im Finanzfach, und um Geld zu machen schlug er seine eigenen Wege ein. So handelte er z. B. in Getreide, und Friedrich d. Gr. versicherte, da Kaiser Franz I. während des Siebenjhrigen Kriegs sein Getreidelieferant gewesen sei. 345

3. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 125

1909 - Bamberg : Buchner
Albrecht Ii. Friedrich Hi. 125 hierauf das Elsa ohne vorausgegangene Kriegserklrung an das Reich mit Feuer und Schwert zu verheeren. Als Gruud ihres Feldzugs in Lothringen und im Elsa gaben die Franzosen cm, sie wollten fr die deutsche Freiheit und den deutschen Adel gegen das Haus Habsburg fechten, auch mten sie not-wendig das Land bis an den Rhein haben. Hiebei, meinte Karl Vii., frchte er sich weniger vor den deutschen Frsten1 als vor den deutschen Brgern und Bauern. Es war somit damals mit der Wacht am Rhein seltsam bestellt. Erst im Jahr 1445, als die deutschen Bauern en Landsturm aufgeboten hatten; als der deutsche Kriegsgesang ertnte; und selbst die Frauen auf ihren Bittgngen an die heiligen Orte Kriegslieder erschallen lieen, zog sich der Franzose aus den greulich verwsteten deutschen Gauen der die Grenze zurck, auch auf dem Rckzug voll heidnischer Grausam-feit": die Franzosen nagelten die Leute an Hnden und Fen an die Wnde, verbrannten viele hundert Personen, schnitten den Bauern, die ihr Geldversteck nicht gleich angaben, Riemen aus der Haut oder brieten sie und lieen sie dann mit ihren Brandwunden wieder laufen. 4. Dies war der erste franzsische Angriffskrieg auf das linke Rheinufer gewesen, der den angeblichen Zweck gehabt hatte, die deutsche Libertt gegen das Haus sterreich zu verteidigen," ein Schlagwort, das wie jenes von Frankreichs natrlichen Grenzen" von jetzt ab eine groe Rolle spielt. Dort die gleinerischen Franzosen, hier die gutmtigen Deutschen; dort das Volk, das um jeden Preis das erste in Europa werden will, hier dasjenige, welches im Begriffe steht, seine Stellung in Europa zu ver-lieren. Dort ein einheitlich regiertes Volk, das seinen König sast anbetet, hier ein zersplittertes Reich und ein miachtetes Kaisertum. Fr Frankreich war jener erste Spaziergang an den Rhein von groem Nutzen; denn die Franzosen hatten sich nun aus eigener Anschauung ein Bild von Deutschlands Zerfahrenheit machen und die Art und Weise kennen lernen knnen, wie man die deutschen Fürsten erobern msse. Entfernte Eroberungen hielt man fr weniger ge-eignet, und so wandte man unverrckt seine Blicke ostwrts auf Deutsch- 1 Naiv genug klingt es, wenn ein deutscher Kanonikus dem andern schreibt: Was, lieber Herr, die schndlichen Franzosen im Reich zu tun haben, mag ich frwahr mt erkennen und ich meinete, man solle alle vertreiben aus dem Reut). Jcat stno diese Worte deshalb, weil von reichswegen rein nichts geschah. D:e deutschen Fürsten waren zwietrchtig, und sahen der eine viel lieber den Schaden als den Nutzen des andern, ja manche aus dem hohen und nieder Adel suchten bte franzsische Freundschaft und fhrten die Fremden lblich und williglich in ihre Herrschaft, schon aus Hap gegen die Städte. Und nicht genug damit, sie weigerten sich auch, obwohl der Reichs-krieg gegen die Franzosen beschloffen worden war, Truppen zu stellen, und knpften zur Vermeidung christlichen Blutes" Jj) mit den Franzofen Unterhandlungen an. 233
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