14 Alte Geschichte.
wieder in See geschickt hatte, sich den Bundesgewssern nherte, hatte man die Bundeskriegskasse von Delos nach Athen in Sicherheit ge-bracht (454) und damit auch den Sitz der Bundesregierung endgltig in die eigentliche Reichshauptstadt verlegt. Seitdem flssen die berschsse, die man bei der Verwaltung der Bundesgelder erzielte, in die athenische Staatskasse, und man bestritt damit u. a. auch die Kosten der baulichen Verschnerung der Stadt. Auch bekamen seitdem die Athener einen wach-senden Einflu auf die innern Angelegenheiten der Bundesstdte. Sie nderten deren Verfassungen nach der eigenen um; berwachten deren Einwohner durch stndige Besatzungen; ja sie beschrnkten sogar die selbstndige Rechtsprechung in diesen Stdten, indem alle wichtigeren Prozesse in Athen anhngig gemacht werden muten. Kurz, der delisch-attische Seebund ver--wandelte sich zusehends in ein athenisches Reich, in welchem die Athener alles, die Bndner nichts zu sagen hatten. Bundesversammlungen wurden gar keine mehr einberufen mit der Begrndung, da, solange Athen den bernommenen Pflichten nachkomme, Athen den Bundesgliedern keine Rechen-schuft schuldig sei. Die Bundesglieder hatten einfach zu zahlen und im brigen zu schweigen. Nur gina, Samos, Chios und Lesbos, die ihre eigenen Kontingente noch selber stellten, genossen Athen gegenber eine
selbstndigere Stellung.
3. Die Spannung zwischen Sparta und Athen, die unter dem
Einflu Simons etwas nachgelassen hatte, verschrfte sich i. I. 465 aufs neue und fhrte nicht blo zum vlligen Bruch, sondern sogar zum Kneg zwischen den beiden einst so enge verbndeten Vlkern. Die Sache hatte sich folgendermaen entwickelt. Im Sommer des genannten Jahres zerstrte ein furchtbares Erdbeben fast ganz Sparta, und unter den zahllosen Opfern an Menschenleben befanden sich Tausende von Spartiaten. Dies benutzten die Heloten zu einem allgemeinen Aufstand. Ihr Hauptsttzpunkt war der Berg Jthome in Messenien. In ihrer Bedrngnis richteten die Spartanei ein Hilfegesuch auch an Athen. Einton befrwortete dasselbe, sein politischer Gegner Ephialtes bekmpfte es. Eimon drang durch und wurde selber i. I. 463 mit 4000 Hopliten nach Messenien entsandt, um sich aber nach kurzer Ttigkeit von den Spartanern wieder nach Hause schicken lassen zu mssen. Denn die Spartaner bezweifelten pltzlich, wenn auch ohne erficht-lichen Grund, den guten Willen der Athener. Diese Behandlung durch Sparta rief in Athen begreiflicherweise groe Entrstimg hervor. Clmon wurde (462) durch ein Scherbengericht verbannt, und das alte Bundms mit Sparta gekndigt. An dessen Stelle trat ein Bndnis gegen Sparta
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fuhr er fort, «es ist Zeit, dass wir gehen, ich, um zu sterben, ihr, um wei-
ter zu leben. Wer aber von uns beiden zum Besseren hingehe, das ist
Allen verborgen, ausser dem Gott.»
Nach diesen Worten ward er in den Kerker geführt und gefesselt. Seine
Freunde waren darüber trostlos. Einer rief verzweifelnd aus: «Nein, so un-
schuldig sterben zu müssen!» Da entgegnete Sokrates lächelnd: «Möchtest
du etwa lieber, dass ich schuldig wäre?» Den Tag vor seinem Tode ent-
deckte ihm Kriton, einer seiner Freunde, er habe eine Summe Geldes zusam-
mengebracht, die Wächter zu bestechen, dass sie die nächste Nacht die Thüre
offen liessen. «0 Kriton», antwortete ihm Sokrates, «in welches Land könnte
ich wohl dem Tode entrinnen?» — Ruhig und fest setzte er den Becher mit
Schierlingssaft (denn damit pflegte man damals in Athen Verbrecher hinzu-
richten) an den Mund und war bald darauf eine Leiche. Es geschah dieses
gerade 400 Jahre vor der Geburt dessen, der am Kreuze sein Leben gelassen
hat für das Leben der Welt. — Wenn Sokrates dem Herrn Jesus persönlich
unter ffie Augen hätte treten können, er hätte vielleicht auch aus dem Munde
der wesentlichen Wahrheit das Wort vernommen, das jener Schriftgelehrte
(Marc. 12, 34.) vernommen hat: «Du bist nicht ferne vom Reich Gottes!»
121. Die Spiele der Griechen.
Wenn in Jerusalem die Israeliten von allen Seiten an ihren
großen Festen zusammen trafen (5 Mose 16, 16.), Gott gemeinsam
dienten und von ihm horten, so lernten sie sich dabei als Brüder
kennen und lieben, und freuten sich um so mehr, Gottes Volk zu
sein. Auch die alten Griechen hatten solche Feste, bei denen die
Männer aus allen Theilen des Landes zusammen kamen. Da hörten
alle Streitigkeiten auf, da fühlten sie sich immer wieder als ein zu-
sammengehöriges Volk, wie sehr sie auch sonst unter einander zerstreut
und zersplittert sein mochten. Weil sie aber Heiden waren und den
lebendigen, heiligen Gott nicht kannten, so hatten darum diese griechi-
schen Volksfeste ein ganz anderes Ansehen, als jene Feste des zu
Jerusalem feiernden Israel. Die Hauptsache war ihnen dabei Spiele
zu spielen und die Kraft, dir Gewandtheit, die Schnelligkeit ihrer
Leiber zu zeigen; daneben wurden wohl auch die Erzeugnisse ihres
Geistes in Gedichten, Kunstwerken u. dergl. zur Schau gestellt. Unter
diesen griechischen Volksfesten waren die sogenannten olympischen
Spiele, welche alle vier Jahre wiederkehrten, die berühmtesten.
Der Schauplatz dieser Spiele lag in der wohlhabendsten und bestbe-
bauten Gegend Griechenlands, im Westen der südlichen Halbinsel, die
jetzt Morea heißt. Da lag Olympia in einem stillen, bewaldeten
Thäte. Olympia war nicht eine Stadt, sondern ein ummauerter
heiliger Raum. Innerhalb desselben sah man Tempel aus Marmor,
)
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Extrahierte Personennamen: Jesus Marc
Extrahierte Ortsnamen: Athen Gottes Jerusalem Gottes Israel Griechenlands
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hölzernen Pferdes. Die Krieger kamen heraus, eilten an das Stadtor, stießen die trunkenen Wächter nieder und ließen die Kampfgenossen ein. Sie durcheilten die Straßen, zündeten die Häuser an und mordeten und plünderten. Troja wurde in einen Schutthaufen verwandelt.
Die Königin Helena wurde zurückgebracht, und Menelaus nahm sie in Gnaden wieder an.
4. Griechische Dichtungen. In zwei großen griechischen Dichtungen, der Ilias und der Odyssee, wird uns von den Kämpfen vor Troja und den Irrfahrten des klugen Odysseus erzählt. Ein blinder Sänger, namens Homer, soll sie verfaßt haben.
7. Sparta.
1. Lykurg. Unter den vielen griechischen Staaten war Sparta einer der bedeutendsten. Der Königssohn Lykurg, durch viele Reisen im Auslande gebildet, gab ihm eine besondere Verfassung, und ein Orakelspruch sagte, das Volk werde groß und herrlich sein, so lange es dabei bleibe. Lykurg ließ die Verfassung beschwören und brachte dann den Rest seines Lebens auf der Insel Kreta zu, damit das Volk genötigt werde, dem Eide treu zu sein.
2. Seine Gesetze. Nach den lykurgischen Gesetzen war das ganze Land Eigentum des Staates. Es wurde an die Familien der Freien verteilt, die es aber nicht veräußern durften. Ebenso gehörten dem Staate alle Kinder von der Geburt an. Schwächliche und gebrechliche wurden ausgesetzt und ihrem Schicksal überlasten; die übrigen wurden vom 7. Jahre an in besonderen Anstalten sehr streng erzogen, der Körper wurde abgehärtet gegen Schmerzen und Beschwerden und der Geist geweckt zum Denken. Vom 20. bis zum 60. Jahre war jeder Bürger kriegspflichtig.
8. Athen.
1. Verfassung. Neben Sparta war Athen der bedeutendste Staat in Griechenland. Er erhielt seine Verfassung durch einen weisen Mann, namens Solon. Die höchste Gewalt hatte hier die Volksversammlung, zu der alle Staatsbürger über 20 Jahre stimmberechtigt waren. Die Oberaufsicht über den ganzen Staat führte der Areopag, der höchste Gerichtshof, zu dem nur die vornehmsten Männer gewählt wurden.
2. Erziehung der Kinder. Die Kinder blieben bis zum 16.^Jahre im Elternhause, dann wurden sie zwei Jahre in einer öffentlichen Schule (Gymnasium) erzogen und Geist und Körper möglichst gleichmäßig ausgebildet. Darauf mußten sie 2 Jahre Kriegsdienste tun und erhielten nun das Stimmrecht in der öffentlichen Volksversammlung.
3. Solous Abreise. Als Solons Gesetze angenommen waren,: ließ er sich das Versprechen geben, daß binnen 10 Jahren nichts daran geändert werden solle; dann ging er auf Reisen, um sich dem Volke zu entziehen.
9. Die Perserkriege.
1. Veranlassung. In frühester Zeit waren viele Griechen aus-
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