Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Württemberg
Geschlecht (WdK): koedukativ
61
lich beleuchtet und auf der über der Höhle liegendeu Waldwiese eiu Frühlings-
Volksfest gehalten.
3. Die Olga höhle in Hönau ist eine kleine Tuffhöhle, die elektrisch
beleuchtet werden kann.
4. Aus der Falken st einer Höhle bei Urach kommt die Elsach, die
in ihr einen Wasserfall und 7 kleinere Seen bildet.
5. Das S i b y l l e n l o ch an der Teck.
6. Die Gutenberg er Höhle ist elektrisch beleuchtet und voll von
wunderbaren Tropfsteinbildungen, die blendend weiß und gut erhalten sind.
7. Die Schertelshöhle befindet sich oberhalb des Filsursprungs.
8. Das Sontheim er Erdloch liegt in einem 8 km langen Trocken-
tal tut Oberamt Münsingen. Es ist eine der bedeutendsten Höhlen der Alb.
Eingang zur Wimsener Höhle.
9. Der Hohlesels bei Schöttlingen enthielt, wie andere Albhöhlen,
eine Masse Renntier- und Höhlenbärenknochett sowie Feuersteinwerkzeuge
aller Art (S. 51).
10. Die Wimsener Höhle bei Hayingen ist 170 m lang und nur
mit Nachen zugänglich. Durch einen engen Eingang an einer Felswand fährt
man hinein. An den kristallenen Wänden spiegeln sich die Lichter und
huschen die Schatten der Besucher hin. Vom Eingang her fällt der Schimmer
des Tages in das geheimnisvolle Dunkel der Höhle, und das Wasser
schimmert in wundervollem Blau.
4. Erwerbsquelle». Aus die mittlere Alb trifft in besonderem
Sinne zu, was über die Hochfläche der Alb gesagt wurde (S. 49). Im
Gegensatz zu den dichtbevölkerten Tälern ist diese nur dünn besiedelt. Die
Hauptnahrungsquelle ist die Land wir tschast. Zwar besitzt der Alb-
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Württemberg
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 63 -
Die Industrie ist auf der Hochfläche der Alb wenig entwickelt.
Es mangelt an Wasserkräften und an Eisenbahnen. Weite strecken sind
vom Weltverkehr völlig abgeschieden. Auch fehlen im Gegensatz zum Schwarz-
wald die ausgedehnten Waldungen, die Heizmaterial und Rohstoffe liefern
könnten. In Laichingen jedoch wird seit alter Zeit die Lei n w and-
Weberei betrieben. Von vielen fleißigen Händen wird nicht bloß an
dem vom Großvater ererbten Webstuhl des Bauernhauses glatte Leinwand,
sondern auch in fabrikmäßigen Betrieben mit Maschinen und durchgeführter
Arbeitsteilung feiner Damast und Jacquardleinwand mit reichverzierten
Mustern erzeugt. Die Leinwand kommt dann in die Wäscherei und Blei-
cherei und wird zu Bett- und Tischzeug verarbeitet. In der niedrigen
Stube des Heimarbeiters rasselt der Webstuhl vou srüh bis spät in die
Nacht. Frail und Töchter arbeiten an der klappernden Stickmaschine oder
sitzen tief gebengt am Stickrahmen und reihen auf schimmernder Leinwand
Stich an Stich, bis ein kunstvoller Namenszug oder irgendeine andere Herr-
liche Handstickerei entsteht. Aber auch in den Arbeitsränmen der Fabriken
sind fleißige Handarbeiterinnen mit Hand- und Maschinensticken, Durch-
bruchnähen usw. beschäftigt. In Laichingen allein sind ungefähr 300 Hand-
weber tätig, und auch iu den Nachbarorten, namentlich in Sontheim, wird
für die Laichinger Leinenindustrie gearbeitet. Der zur Weberei nötige
Flachs und Hanf wird nicht mehr auf der Alb selbst gebaut, sondern aus Nord-
deutschlaud (Oberschlesien, Teutoburger Wald) bezogen. Zur Ausbildung
von Handwebern ist eine besondere Web schule eingerichtet; auch eine
weibliche Fortbildungsschule für Hand- und Maschinenstickerei ist vorhanden.
Außer Laichingen hat auf der Hochfläche der mittleren Alb nur noch Mün-
singen eine nennenswerte Industrie. Seit Eröffnung der Bahn hat das
lange von allem Weltverkehr abgeschlossene Städtchen eine große Port-
landzementsabrik erhalten, die mehr als 200 Arbeiter beschäftigt.
Der Portlandzement wird aus dem Zementmergel hergestellt, der in der
Nähe der Stadt in ungeheuren Mengen gewonnen wird. In die einst so
weltabgeschiedene Gegend hat auch der 1147 ha große Truppenübungsplatz
Leben gebracht. Er liegt nordöstlich von Münsingen und hat den Bewohnern
der umliegenden Gemeinden infolge des großen Bedarfs der Heeresverwal-
tuug an Lebensmitteln, Futter für die Pferde, Fuhrwerken u. dgl. reiche
Verdienstgelegenheit verschafft.
5. Eisenbahnen: Der mittleren Alb fehlen ausgebildete Doppel-
täler, was für die Durchquerung durch Eisenbahnen sehr hinderlich ist.
Diese müssen daher vom Neckarland aus unter beträchtlichen Steigungen
die eigentliche Hochfläche des Gebirges ersteigen. An zwei Stellen, in der
Mitte und an ihrem Ende, wird die mittlere Alb von Eisenbahnen über-
schritten:
1. Die Linie Reutlingen — Münsingen — Schelklingen —
Ulm führt im Echaztale aufwärts bis Hönau und steigt von da als
Zahnradbahn aus die Albhochfläche hinauf. Diese Bahn hat einem großen
Teile der mittleren Alb nicht bloß eine günstigere Verwertung der Erzeugnisse
der Land- und Forstwirtschaft, sondern auch die ersten Anfänge der Fabrik-
industrie (Münsingen) gebracht. Von der Bahn Reutlingen—münsingen
zweigt die Privatbahn Großeng st in gen — Gammertingen ab.
2. Die württembergische Hanptbahn Mühlacker—(Heilbronn)—
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Württemberg
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 69 —
gehäuft und außerordentlich viele Überreste längst ausgestorbener Wirbeltiere
enthält.
Aus der Heidenheim er Alb: Gerstetten, einstiges großes Weber-
dorf; von den 600 Handwebern sind nur noch etwa 40 vorhanden; dagegen
Zigarren- und Schürzenfabrikation in großem Umfang. Hausierhandel mit
Leinwand.
Im Brenztale: Königsbronn, Königl. Hüttenwerk (Hochofen-
anlage mit Gießerei und Dreherei). Schnaitheim, Vorort von Heiden-
heim, Zigarrenfabrikation. Heidenheim* (mit Schnaitheim 20000
Einw.), eine der ersten Industriestädte des Landes: großartige Baum-
Wollindustrie, die die Baumwolle vom Rohstoff bis zum nadelfertigen
Gebrauch verarbeitet (Württ. Kattunmanufaktur mit 1100 Arbeitern);
Maschinenfabrik von Voith, die als einfache Schlosserei gegründet
wurde und heute mehr als 2000 Arbeiter und gegen 300 Techniker zählt *);
Zigarrenfabriken, die jährlich etwa 60 Millionen Zigarren her-
stellen; Verband st offfabrikation usw. Über der Stadt Schloß Hellen-
stein. Mergelstetten, Wolldeckenfabrik, Zementwerk. Herbrechtin-
gen, Baumwollspinnerei und -Weberei. Giengen a. d. Br., ehemalige
Reichsstadt. Filz- und Filzspielwarenfabrikation, Orgelfabrik.
An der Egau: N er es he im*, Schloß und ehemalige Klosterkirche.
An der Eger: Bopfingen, am Fuße des Jpf, Leimfabriken.
Am Südrande der Ulmer Alb: Langenau, Zigarrenfabrikation,
Torfstich im Donauried.
Das Oberland.
Südlich von der Schwäbischen Alb liegt Oberschwaben. Es grenzt im
Norden an die Donau, im Osten an die Jller, im Süden an den Bodensee
und die Algäner Alpen, im Westen an Rotach und Ostrach. Oberschwaben
hat die Form eines Rechtecks, das 70 km lang und 50 km breit ist und
eine Fläche von etwa 3200 qkm einnimmt. Es ist ein Teil des Alpen-
Vorlandes, jener weiten Hochebene, die nördlich von den Alpen sich durch
die Schweiz, Baden, Hohenzollern, Württemberg und Bayern erstreckt.
I. Allgemeiner Überblick.
Oberschwaben ist keineswegs eine vollkommene Ebene, sondern ein
welliges, hügeliges Hochland von durchschnittlich 600 m Höhe, das reich
bewässert, von Seen und Flüssen belebt und von dunklen Tannenwäldern
durchsetzt ist.
Der Untergrund Oberschwabens gehört zu den jüngsten Bildungen der
Erde. Er besteht aus Molasse, das heißt aus Ablagerungen eines Meeres,
das sich lange Zeiträume nach dem Jurameere zwischen den Alpen und
dem Südostrand der Alb ausbreitete. Aber diese Ablagerungen sind fast
überall durch die Gebilde der Eiszeit überlagert. In einer Zeit großer Kälte
*) I. M, Voith beschränkt sich auf di^ Herstellung von Turbinen und Papier-
Maschinen. Im Turbinenbau ist die Firma" das erste Geschäft der Welt. Sie liefert
Turbinen nach allen Erdteilen.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Württemberg
Geschlecht (WdK): koedukativ
24
Schloß, jetzt Kaserne für ein Bataillon, Heilkräftige Quelle des „Karls-
bades", daher vielbesuchter Badeort.
Zwischen Tauber und Jagst liegen: Gerabronn* (nur 1200 Eittiu.).
Hohenlohesche Nährmittelfabrik. Blanselden, großes Dorf. Rot am
See. In der Nähe wird alljährlich das fränkische Volksfest, die „Muswiese",
gehalten. Schrozberg, Haushaltungsschule. Niederstetten, im wein-
reichen Tale des Vorbachs, eines Nebenflusses der Tauber.
An der Ohru liegt Ohringen* mit fürstlichem Schloß; ehemaliges
Residenzstädtchen, sehr gewerbsam. In der Nähe Neuen st ein mit Herr-
lichem Schloß.
B. Die Liasebenen.
1. Das Alb Vorland.
a) Die Landschaft: Das Albvorland zieht sich als schmaler Gürtel
zwischen dem Steilabsturz der Alb und dem Neckar bis in die Gegend von
Aalen und Bopsingen hin. Es ist eine wellige Hochfläche, deren Untergrund
aus dem Lias oder Schwarzen Jura besteht. Dieser ist wie der
Muschelkalk ein an Versteinerungen reiches Kalkgestein. Weltberühmt
sind die Versteinerungen von Sauriereu (gewaltigen Fischeidechsen),
die im Posidonienschieser bei Holzmaden im Oberamt Kirchheim sorgfältig
ausgebrochen und in die Naturaliensammlungen der ganzen Welt teuer ver-
kauft werden. Der Posidonienschieser liefert in der Kirchheimer Gegeni}
„F leinsplatten" zu Schultafeln, Tischplatten und Einfassungen.
Der Lias bildet ebenfalls wellige Ebenen und liefert gleich
dem Muschelkalk einen guten Ackerboden. Das Albvorland ist daher
auch meist entwaldet. Seine höchsten Flächen find im Südwesten. Der kleine
Heuberg, d. h. die Hochfläche zwischen Balingen und Snlz, steigt bis zu
700 m an; die Flächen östlich von Rottweil liegen noch höher. Dort ist das
Klima natürlich ranh. Dennoch gibt es auch dort gutes Ackerland und reich-
bewässerte Wiesen. Der mittlere Teil des Albvorlandes hat milderes Klima
und ist daher reich an Obst. Überall sieht man hier ansehnliche Ortschaften,
die zum Teil ganz in Obstwäldern versteckt sind, so namentlich zwischen
Reutlingen und Göppingen. Dazu ragen von Balingen bis zum Filstal in
Dörfern und Städten allenthalben mächtige Fabrikkamine auf. Den präch-
tigsten Schmuck des Albvorlaudes bildet die Kette der steil abstürzenden Alb,
deren Vorhügel von Reutlingen abwärts bis in die Gegend von Weilheim
in niederen Lagen teilweise dem Weinban dienstbar gemacht sind.
b) Bewässerung: Das ganze Albvorland ist durchzogen von vielen
Wasserläufen, die in breiten und flachen Tälern dem Neckar zueilen. Die
wichtigsten dieser Bäche und Flüsse sind die Prim, die Schlichen:, die Eyach,
die Starzel, die Steinlach, die Echaz, die Erms, die Steinach, die Lauter, die
Fils (vou ihrem Knie bei Geislingen bis zur Mündung), die Rems von
Essingen bis Gmünd, der Kocher bei Aalen und die obere Jagst. Alle diese
Flüsse kommen von der Alb, die sie in engen, steilwandigen Tälern durch-
schneiden, bis plötzlich mit dem Austritt aus dem Gebirge die Berge auf-
hören und die Täler sich verflachen. Nur die Jagst entspringt auf dem
Liaslande selbst.
In Göppingen entquillt der Erde das beliebte Göppiuger Sauer-
Wasser; Boll und Sebastiansweiler haben Schwefelquellen.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Württemberg
Geschlecht (WdK): koedukativ
29
in die Fabriken von Stuttgart und Eßlingen; viele Maurer, Zimmerleute
und Steinhauer aus manchen Filderdörfern sind bei den Neubauten Stntt-
garts beschäftigt. In großen Städten finden immer viele Be-
wohner der Umgebung Verdienst. Der Lehm der Filderebene wird in
den großen Dampfziegeleien zu Degerloch und Möhringen verarbeitet;
die Töpfererde von Neuenhaus („Häfner-Neuhaufen") hat dort eine
sehr hoch entwickelte Töpserindustrie hervorgerufen. In Wolf-
schlugen arbeiten in jedem Hause fleißige Stickerinnen sür Stutt-
garter Aussteuergeschäfte; es ist dort eine eigene Stickereifchule vom Staat
eingerichtet worden.
c) Orte: Degerloch, Vorort von Stuttgart, hoch über der eigent-
lichen Stadt gelegen. Zahnradbahn und elektrische Bahn zur Stadt hinunter.
Vaihingen a. d. F. (5000 Einw.), großes Dorf, Trikotindustrie, Brauerei
von Leicht, eine der größten des Landes (200 Arbeiter). Möhringen.
Echterdingen und Bern hausen, große Bauerndörfer. Bei Plie-
n in gen Schloß Hohenheim mit landwirtschaftlicher Anstalt: landwirt-
schaftliche Hochschule, Acker- und Gartenbauschule. Scharnhausen, a. d.
Körsch, Königl. Privatgestüt. Neu hausen a. d. F., Geflügelzucht. N e u en-
haus, Hafuergefchirr (Hausierer).
ä) Eiseubahnen: Den Verkehr vermittelt neben guten Straßeu die
Filderbahn Stuttgart—hohenheim (Zahnradbahn, elektrische Straßen-
bahn nach Degerloch), von der in Möhringen eine Linie über Echter-
dingen nach Neuhausen, eine andere nach Vaihingen mit Anschluß au
die Gäubahn Stuttgart—horb abzweigt.
Zusa m menfassuug.
Die Ebenen Württembergs bilden zusammenhängende Flächen durch
das ganze Land. Die Muschelkalkebenen beginnen im Südwesten Württem-
bergs mit der Baar. An diese schließen sich die Hochflächen links vom Neckar
an, die von Efchach und Glatt durchflössen, ihrer starken Bestockung mit
Nadelwald wegen gewöhnlich noch zum Schwarzwald gerechnet werden, dann
folgen Gän, Langes Feld, Schmidener Feld, Zabergän und Hohenloher
Ebene, die alle nur durch Flußtäler getrennt find. Wie nördlich'der Enz die
Muschelkalkflächen sich fortsetzen, ohne daß sie zum Gäu gerechnet werden,
so erstrecken sich auch rechts vom Neckar, nördlich vom Schmidener Feld bis
Backnang fruchtbare Flächen, die keinen besonderen Namen tragen. Mit der
Baar beginnen auch die Liasflächen, die in schmalem Bande rechts vom
Neckar längs der Schwäbischen Alb durchs ganze Land ziehen und mit der
Filderebene auf das linke Ufer des Neckars hinübergreifen.
Ii. Die Äügelgebiete.
Diese bestehen aus dem Keuper, einer weichen, aus Sand und Gips-
mergel geschichteten Gesteinsart. Im Gegensatz zum Muschelkalk, der
Ebenen schafft, bildet der Keuxer Berge. Seine weichen Schichten
werden leicht vom Wasser zernagt. Daher sind die Hügelgebiete durch
tausend Bächlein und Flüßchen in eiu Gewirr vou Rücken, Kuppen, vor-
springenden Bergzungen und Einzelhöhen zerschnitten, und die größeren
Täler sind nicht wie im Muschelkalk eng und tief mit jähen Abhängen,
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Württemberg
Geschlecht (WdK): koedukativ
58
auch wegen seiner herrlichen und weiten Aussicht. Er hängt nur durch
einen schmalen Grat mit der Alb zusammen. Ebenso ist es mit der Teck
oberhalb Kirchheim. Sie ist einer der schönsten Albberge. Von ihrem
einstigen Herzogsschloß sind nur noch wenige Mauern vorhanden. Ein Aus-
sichtstnrm vermittelt eine großartige Rundsicht. Ein herrlicher Berg ist
auch der benachbarte Breiten st ein bei Ochsenwang (811 m). Man über-
sieht von seiner breiten, mächtigen Hochfläche und seinen gewaltigen Fels-
abstürzen ein weites Stück Neckarland, einen großen Teil der Albhochfläche
und rechts und links den Albrand, dessen Glanzpunkte rechts Hohenstaufen,
Rechberg und Stuiseu, links Neuffen und Achalm sind. Auf der Berginsel
südlich vom Hohennenffen schließt der Heiden graben bei Grabenstetten
eine uralte, riesige Volksburg ab. Er bildet den größten vorgeschichtlichen
Besestigungswall der Alb.*)
Die mittlere Alb ist reich an vulkanischen Bildungen. Aber nicht um eigentliche
Vulkane handelt es sich hier, die viele Jahre lang geraucht und vulkanische Gesteine
ausgeworfen hätten, sondern es erfolgte nur ein einmaliger Ausbruch. Kaum wach
geworden, erloschen die Vulkane sogleich wieder. Durch eine gewaltige und plötzliche
Explosion wurde an 130 Stellen zwischen Reutlingen und Boll die Erdkruste, wie ein
Brett von Kugelschüssen, durchlöchert. Die sämtlichen Gesteinsschichten, durch die der
Schußkanal führte, wurden als vulkanische Asche in die Lust geschleudert und hernach
über die ganze Gegend gestreut. Durch die Löcher drang der feurige Brei des Erdinnern
(Lava, Basalt) heraus und erkaltete nach und nach. Der Kessel oder Krater füllte
sich dann mit Wasser und bildete einen kreisrunden oder ovalen See, ein „Maar".
Das bekannteste dieser Maare ist das Randecker Maar unweit des Breitensteins.
Es ist noch sehr gut erhalten; nur an der Nordseite hat das Wasser den Krater durch-
brochen, so daß der See sich entleerte.
Auf der wasserarmen Hochfläche sind die vulkanischen Ausbruchstellen, die oft
von Erde oder Kalkschutt überdeckt sind, von großer Bedeutung. Sie haben Wasser-
reiche Quelleu und Brunnen hervorgezaubert; denn der zähe, harte Basalt läßt im
Gegensatz zum stark zerklüfteten Jura das Wasser nicht versinken. Daher stehen manche
Dörfer der Hochfläche auf Basalttuff (Würtingen, Gruorn, Ohnastetten usw.).
Im Vorland der Alb verdanken dem zähen und harten Tuffkern viele kleine, wohl-
gerundete Berge ihre Erhaltung. Zu ihnen gehören der Georgenberg bei Pfullingen,
der Florian bei Metzingen, die Limburg bei Weilheim u. a., die alle einen
trefflichen Ausblick auf den Steilabfall der Alb gewähren.
2. Flüsse: Tie mittlere Alb hat nicht nur die schönsten Vorberge
sondern auch die herrlichsten Täler (S. 53).
Zum Neckar stießen Steinlach, Echaz, Erms, Steinach, Lauter
und Fils. Alle diese Flüsse entspringen am Fuß steiler Berge, durch--
fließen zuerst die Alb in engen, tiefen, prächtigen Tälern und hernach bis
zu ihrer Mündung die Albvorebene. Die rechte Zeit, diese Täler zu besuchen,
ist im Mai, wo sie ihr Festkleid angezogen haben. Der ganze Talrand
und die Halden hoch hinauf prangen dann im bräntlichen Schmuck der
Obstblüte, und das zarte Grün der Buchen hat eben erst die Knospen ge-
sprengt. Der Kncknck läßt seinen Ruf erschallen; Amseln, Drosseln und
Finken jubeln ihre Weisen.
Die Stein lach mündet gegenüber von Tübingen in den Neckar. Die
Echaz entspringt bei dem Dorse Hönau, über dem sich aus mächtigem
Felsen das Schlößchen Lichtenstein erhebt. Sie eilt durch ein indnstrie-
*) Die höchsten Punkte der mittleren Alb liegen albeinwärts nahe dem Steilrand.
Zu ihnen gehören: die Hohe Wacht bei Burladingen (907 in), der Römer stein bei
Donnstetten (874 m), die Bnchhalde bei Döttingen (870 m).
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Württemberg
Geschlecht (WdK): koedukativ
- 60 —
Obstban günstig; am Austritt der Echaz, Erms, Steinach und Lauter
aus der Alb wird sogar Weinbau getrieben. Dagegen ist die Fischzucht
(Forellen) infolge der Anlage von Fabriken zurückgegaugen. Eine nicht nu-
bedeutende Erwerbsquelle bildet sodann das Brechen der Tuffsteine. Diese
sind meist so weich, daß sie aus den Steinbrüchen gesägt oder geschnitten
werden, verhärten aber an der Luft sehr bald. Die Tuffsteine werden in
den Tälern zum Bau von Häusern verwendet und auch nach auswärts aus-
geführt. Eine namhafte Einnahme ziehen die Bewohner der Albtäler aus
dem starken Fremdenverkehr. Unsere herrliche Alb ist ja dank der
unermüdlichen Tätigkeit des Schwäbischen Albvereins (Weganlagen, Karten,
Turm- und Hüttenbauten) ein vielbesuchtes Waudergebiet geworden.
Zur Donau fließen von der mittleren Alb die Zwiefalter Aach, die
große oder Münsinger Lauter, die Schmiechen und die Blau.
Die Aach kommt aus der Wimfener Höhle (Friedrichshöhle). Als
mächtiger Bach strömt das kristallklare Wasser aus dem finstern Schlund
ans Tageslicht und treibt sofort eiue Mühle. Wo das Tal breiter wird,
erbauten einst fromme Mönche das Kloster Zwiefalten. In seinen Räumen
ist jetzt eine Irrenanstalt untergebracht.
Die große Lanter entspringt ans einem Quelltopf bei Offen-
Haufen. Ihr Tal ist eines der schönsten Albtäler; es ist reich an Felsen,
die mit Schlössern und Ruinen gekrönt sind. Sie schauen von stolzer Höhe
herab auf den frischgrünen, stillen Talgrund mit seinen klaren, forellen-
reichen Gewässern, seinen Mühlen und langgezogenen Dörfchen.
Auch die S ch m i e ch e n hat anfangs ein wildes Felsental, weiter unten
wird es breit und sumpfig. Sie mündet bei Ehingen. In ihrem Tale,
das mit dem Aach-Blantal ohne trennenden Bergrücken zusammenhängt,
ist die Zementindustrie hochentwickelt.
Die Blau kommt ans dem schönsten Quelltopf der Alb, dem sagen-
berühmten Blautopf bei Blaubeuren (Sage von der „schönen Lau"). Dieser ist
eine 23 m tiese, 123 m im Umfang messende, kreisrunde Riesenquelle am
Fuß einer steilen Felswand. In wunderbarem Blau, geheimnisvoll und fast
unmerklich, steigen die Wasser aus der Tiefe auf, und uralte, herrliche
Buchen, Ulmen und Eschen wölben ihre Zweige darüber. Nebenan aber
grüßen Kloster und Klosterkirche Blaubeuren. Dem Topfe entquillt eine
solche Menge Wasser, daß die Blau sofort ein Hammerwerk und kurz darauf
zwei Mühlen treiben kann. Das Tal der Blau ist reich an merkwürdigen
Felsbildungen und Rninen. Besonders schön ist die Umgegend von Blau-
beureu. In Ulm erreicht die Blau die Donau. Ihr Zufluß von rechts,^
die Schelklinger Aach, entspringt ebenfalls ans einem prächtigen Quelltopf.
Beide Täler, das Aach- und das Blautal, sind wie das Schmiechental Haupt-
sitze der Zementindustrie.
3. Höhlen: Die mittlere Alb ist besonders reich an Höhlen. Diese
geben uns eine Vorstellung von der tiefgehenden, durch Auslaugung des
Wassers bewirkten Zerklüftung der Alb. Wir nennen nur die bekanntesten:
1. Die Karlshöhle bei Erpsingen.
2. Die sagenberühmte Nebel höhle in der Nähe der Bnrg Lichten-
stein ist gegen 200 m lang und reich an wunderlich geformten Tropf-
steinbildnngen (Hauffs „Lichtenstein"). Jeden Pfingstmontag >vird sie fest-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Württemberg
Geschlecht (WdK): koedukativ
21
mildes Klima bedingen auch hier die Fruchtbarkeit. Das Schmi-
dener Feld hat daher ttne das Lange Feld vorzügliches Ackerland.
b) Erzeugnisse: Diese sind Getreide, Kartoffeln, Zuckerrüben, Zi-
chorie, Gemüse, Obst, Milch, Vieh, Geflügel. Sie finden in den Städten
Stuttgart, Cannstatt, Eßlingen guten Absatz, der ermöglicht wird durch gute
Straßen und die Remstal bahn Stuttgart—waiblingen—aalen—nörd-
lingen. Der Lehm wird in den großen Ziegeleien in Fellbach, Waiblingen
und Endersbach verarbeitet.
e) Beschäftigung: Die Hauptnahrungsquellen sind Ackerbau, Vieh-
zucht, Obstbau. Verlaust werden in die umliegenden Städte Getreide,
Kartoffeln, Gemüse, Obst, Milch.
d) Orte: Fellbach, am Fuße des weinreichen Kappelberges, Schmi-
deu, Öffiugeu sind immer noch überwiegend Bauernorte. Fellbach hat
auch ziemlich viel Fabrikbevölkerung, die hauptsächlich in den Jndustrieorten
des Neckartals Beschäftigung findet.
6. Die Hohenloher Ebene.
a) Die Landschaft: Die Hohenloher Ebene wird im Süden von den
Löwensteiner, Waldenburger, Limpurger und Ellwauger Bergen, im Osten
von der Frankenhöhe begrenzt. Im Westen reicht sie bis zum Neckar, gegen
Norden geht sie nach Baden und Bayern über. Sie ist ebenfalls eine Muschel-
kalkplatte, die meist von Lettenkohle und Lehm überlagert ist.*) Wo aller-
dings der Muschelkalk sreiliegt, namentlich im westlichen Teile der Ebene,
da versinkt das Regen- und Schneewasser rasch in den: zerklüfteten Kalk-
gestein. Die dünne Erdkrume trägt dann oft nur noch magere Schafweiden,
und Erdfälle und Trockentäler treten auf. Der weitaus größte Teil der
Hohenloher Ebene ist aber fruchtbares Ackerland; der Wald ist auf der
welligcu Ebene felbst ziemlich zurückgedrängt. Die fruchtbare Koruebeue mit
den fauberen, wohlhabenden Ortschaften, den stattlichen Bauernhöfen und
den reichen, sommers von goldenem Ährenmeere wogenden Kornfeldern
bietet namentlich für den Landmann einen erfreulichen Anblick. Reizvoller
find aber die tiefeingerissenen Täler des Kochers und der Jagst. In großem
Bogen durchschneiden sie sast gleichlaufend die Ebene und münden bei Kochen-
dorf und Jagstseld in den Neckar. Beide Täler sind echte Muschelkalktäler: eng,
mit steilen, oft felsigen Wänden und hufeisenförmigen Windungen. Nur
schwer konnten sich die beiden Flüsse durch das harte Gestein einen Weg
bahnen; sie ziehen deshalb in ihren Tälern von einer Talwand znr andern.
Die südlich gerichteten steilen Talgehänge sind im Kochertal von Hall, im
Jagfttal von Langenbnrg an mit Weinreben bepflanzt, zwischen denen sich
riesige Steinriegel ins Tal herabziehen, die der Fleiß der Bebaner feit
Jahrhunderten zusammengetragen hat. Die übrigen Hänge prangen im
Schmuck des Buchenwalds. Außerdem siud die Täler mit vielen Schlössern,
Burgen und Ruinen und alten malerischen Städtchen mit Mauern und
Türmen geschmückt. Die Hohenloher Ebene gehörte früher größtenteils den
Fürsten von Hohenlohe, die in mehrere Linien zerfielen; daher der Reich-
*) Die Lettenkohle führt einen vortrefflichen Sandstein, der z. B. in den mächtigen
Steinbrüchen von Bibersfeld bei Hall gebrochen und als geschätzter Baustein weithin
versandt wird.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Württemberg
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 74 —
Württembergs. Als Haupteisenbahnknotenpunkt (6 Bahnlinien) ist Ulm
heute noch, wie schon im Mittelalter, eine wichtige Handelsstadt. Seine
Industrie ist sehr bedeutend. In zahlreichen großen Fabriken werden
Messingwaren, Maschinen aller Art, Feuerwehrgeräte, Kunststeine, Hüte,
Schürzen, seine Webstosse usw. hergestellt. Ulmer Zuckerbrot, Ulmer Spar-
geln, Ulmer Bier und Ulmer Gänse sind weithin bekannt.
Rechts von der Donau: Laupheim*, Werkzeugfabriken, Frucht-
markt. Biberach a. d. Riß* (9600 Einw.), einstige Reichsstadt, ansehn-
liche Industrie: Maschinen-, Metallwaren-, Feuerwehrgerätefabrikation,
Seidenweberei, Kunststickerei usw. Große Fruchtmärkte. Ochsenhausen,
ehemaliges Kloster, jetzt katholisches Waisenhaus und Ackerbauschule. Saul-
gau*, au der Schwarzach, katholisches Lehrerseminar, großes Dampfsäge-
werk. Buchau, in der Nähe des Federsees. Ehemalige Reichsstadt. Trikot-
warensabrikation.
B. Das Seegebiet.
1. Bodenbeschassenheit: Das südliche Oberschwaben ist viel un-
ebener als die nördliche Hälfte. <£s ist das Land der vielen Hügel,
Seen und Moore. Hunderte von Hügeln und Kuppen sind teils wie Maul-
wurfhügel regellos zerstreut, teils wallartig aneinander gereiht. Es sind die
Endmoränen des in der Vorzeit sich langsam und mit vielen Unterbrechungen
zurückziehenden Rheingletschers. Sie bestehen ans locker aufgeschüttetem Ge-
stein der verschiedensten G.röße, vom seinen Sand bis zu den mächtigsten
erratischen Blöcken, deren Herkunft aus Graubünden meist noch genau nach-
gewiesen werden kann. Die Moränenhügel und -kuppen tragen oben meist
einen Schopf von Nadelwald. Eine der höchsten dieser Knppen ist die
Waldburg (772 m), östlich von Ravensburg. Sie trägt das wohl-
erhaltene Stammschloß der Fürsten von Waldburg. Dieses gewährt einen
unvergleichlichen Blick über ganz Oberschwaben, aus die herrliche Bodensee-
landschast und die Alpenkette bis hin ins Berner Oberland.
2. Bewässerung: Das südliche (vberschwaben ist überreich
bewässert. Zwischen den Moränenhügeln haben sich überall Seen ge-
bildet, die teils jetzt noch bestehen, teils verwachsen und zu Mooren
(Rieden) geworden sind. Die vielen großen und kleinen Seen und
lveiher, die belebt sind durch Sunrxs- und Zvasservögel aller Art,
bilden einen besonderen Schmuck des südlichen Oberschwabens. Es
find stille, schilsumsäumte Gewässer, worauf sich weiße Seerosen wiegen.
So spiegelt sich z. B. die Stadt Waldsee nach allen Seiten in weiten
Wasserflächen; sie liegt inselartig zwischen zwei Seen, in die dunkle Wald-
höhen hineinschauen.
Auch die vielen Moore oder Riede sind von eigentümlicher Schön-'
heit. Es liegt ein seltsamer Reiz über diesen schwermütigen, einsamen
Moorslächen mit ihrem düsteren Braun, namentlich wenn bei klarem Wetter
die Alpen mit ihren stolzen Gipseln und leuchtenden Schneeseldern herüber-
grüßen.*) Sie sind bedeckt mit mächtigen Polstern von Torfmoosen, die
*) Die Riede des südlichen Oberschwabens sind keine Wiesenmoore wie die des
Donaugebiets, sondern Hochmoore wie im Schwarzwald. Diesen Namen haben sie nicht
wegen ihrer hohen Lage, sondern weil sie sich meist an der Oberfläche gewölbeartig
erheben.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]