Gliederung der Heimatspronily in 8 Landschaften, wie
sie dnrch das Kartenbild dargestellt sind.
Kartenleftn.
Lesen wir ein Lesestück, so denken wir uns zugleich den Inhalt,
der durch die Worte und Sätze ausgedrückt werden soll. Wir richten
unseren Blick auf die Karte, welche die Provinz Sachsen darstellt.
Wie lesen wir diese Karte? Der Zeichner hat, um dieses Stück Erde
mit seinen Eigentümlichkeiten darzustellen, verschiedene Farben angewendet.
Welche Farben sehen wir ans der Karte? Um zu erfahren, was die
einzelnen Farben darstellen sollen, suchen wir auf der Karte unseren
Heimatsort und dessen nächste Umgebung auf. Durch welche Farbe
ist die Bodenfläche unserer Heimat bezeichnet? Wie sind die tief- und hoher-
liegenden Stellen dargestellt? Bestimme nach der Höhe des Kirch-
türm es, wie hoch wohl die einzelnen Flächen sein können, die durch die
verschiedenen Farben bezeichnet worden sind!
Auf der Karte sehen wir ferner eine Menge von farbigen Linien,
die teils gerade, teils krumm sind. Was soll ich mir unter diesen Linien
denken? Siehst du einen bekannten Fluß, eine Eisenbahn deiner Heimat?
Was soll wohl die große Grenzlinie bedeuten, die den größten Teil der
Karte umschließt? Suche deinen Heimatsort und die Orte auf, die dir
bekannt find! Durch welche Zeichen sind sie dargestellt?
Aufgaben: Zeige auf der Karte einige Flüsse und gib ihre
Namen, die Richtung und Größe an!
Suche einzelne Städte auf, die an den Flüssen liegen und sage, ob
es große oder kleine Städte sind. Zeige Tiefebenen, Hügelland,
Gebirge! Lies die großgedruckten Namen von der Karte ab, welche
die von dir gezeigten Dinge bezeichnen!
Die Karte als Kild der 8 Landschaften.
Ruht unser Blick längere Zeit auf der Karte, so fassen wir sie als
ein Ganzes auf. Wir stellen uns vor, wie sich das Tiefland weit
ausbreitet und wie in ihm die größeren und kleineren Flüsse langsam
dahinrauschen. Wir sehen ferner, wie aus dem Tieflande allmählich das
Hügelland in die Höhe steigt. Auch können wir es uns denken, wie die
Henze-Koh(hase, Die Provinz Sachsen. Ausgabe B. 1
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
26
2. Das Land zwischen Elbe und Ohre,
im Jahre 1675 in die Mark einfielen, da rotteten sich die Bauern der
Drömlingsdörfer zusammen und versuchten, den Feind zu vertreiben. Noch
heute finden wir in den Kirchen von zwei Dörfern zwei Fahnen aus dieser
Zeit. Jede trägt einen roten Adler in grünem Kranze und die Inschrift:
„F. W. 1675. Wir Bauern von geringem Gut dienen unserem gnädigen
Kurfürsten und Herrn mit unserm Blut."
Frömmigkeit, Hilfsbereitschaft, Ehrlichkeit und Tapferkeit
sind schätzenswerte Eigenschaften unserer Drömlingsbewohner.
b) Die Wische.
1. Die Wische zur Zeit der Überschwemmung im Februar und
März 1909.
a) Wie gelangen wir zur Wische?
Trotz der großen Kälte im März besteigen wir den Zug und fahren
Tion Magdeburg über Wolmirftedt nach Stendal, einein Kreuzuugs-
punkte mehrerer Eisenbahnen. Unser Zug fährt sodann mehrmals über
die Uchte, einem Nebenflüßchen der Biese. In Osterburg hält er;
wir steigen aus. Der Zug fährt fodann am Aland entlang über See-
Hausen, braust über eine große Elbbrücke dahin und niacht in Witten-
berge halt. In Osterburg befinden wir uns am Südende einer feuchten
Niederung, die den Namen Wische, d. h. Wiese, führt.
b) Welche Gestalt hat die Wische?
Sie hat die Form eines Dreiecks, das sich in der Richtung von
S.o. nach N.w. erstreckt. Die beiden Längsseiten liegen im O. und W.
Die Ostfeite wird von dem Elbbogen, die Westseite von dem Aland
und dem Unterlause der Biefe gebildet. Die Südseite erhalteu wir, wenn
wir uns auf der Karte eine Linie von Osterburg nach Sandau oder
Werben gezogen denken. Die Spitze des Dreiecks liegt da, wo der
Aland in die Elbe mündet. Von der Grundlinie des Dreiecks bis zur
Spitze würden wir 8 Std. (40 km) zu wandern haben.
c) Wie sah die Wische zur Zeit der Überschwemmung aus?
In den Monaten Februar und März des Jahres 1909 ist die
Wische überschwemmt. Der Elbdamm ist an zwei Stellen durch die
Wasser- und Eismassen durchbrochen, und die Fluteu des Elbstromes
-rauschen bis nach Osterburg und Seebausen. Die Felder und Wiesen,
die Höfe, die Häuser, die Ställe der Dörfer fteheu unter Wasser. Die
Menschen müssen flüchten; das Bieh wird in den Orten, die höher liegen,
untergebracht. Kein Weg, kein Steg ist mehr zu sehen; überall schaut
unser Auge nur Wasserflächen und Eisinaffen. Selbst der Kronprinz und
unsere Kaiserin lasfen es sich nicht nehmen, das Überschwemmungs-
gebiet zu besichtigeu. Sie spenden Geld den Armen, Trost den Hilf-
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
6 Ii Kreis: Wanderungen im Heimatorte.
Namen! Schätze die Länge und Breite nach Schritten (m) ab! Schreite seine Länge
und Breite ab! Bestimme die Gestalt! Wodurch wird der Platz begrenzt? Vergleiche
seine Oberfläche mit der des Schulhofes! Wozu wird er benutzt? Womit ist er ge-
schmückt? Zeichne den Plan des — Platzes! Nennt andere Plätze in unserem
Heimatorte! Beantwortet von jedem einzelnen vorstehende Fragen?
C. Die bemerkenswertesten Gekände.
1. J)it Kirche.
Welche Straßen führen nach dem Kirchplatze? Bestimme die Lage der Kirche
vom Schnlhaufe aus! Bezeichne ihre Lage im Orte! Welchen Namen führt sie?
Woran erinnert er? Wie alt ist wohl das Gotteshaus? Auf welcher Seite steht
der Turin? Nach welcher Himmelsgegend erstreckt sich die Kirche? (Wenn nicht
von 0 nach W, was selten vorkommt, so erkläre das Warum?) Beschreibe kurz
das Außere und Innere der Kirche! Welche Sehenswürdigkeilen sind in der Kircbe
vorhanden? Welche Sagen knüpfen sich an die Kirche? Wozu wurde der Kirch-
platz früher benutzt? Zeichne den Plan des Kirchplatzes mit der Kirche! Wo liegt
der neue Friedhof, Kirchhof, Begräbnisplatz? Bezeichne die Himmelsgegend von
hier aus! Welche Straßeil führen dahin? Schätze die Entfernung nach Minuten,
Schritten (m) ab!
2. Die anderen öffentlichen Gebäude.
Nennt außer Schule und Kirche andere wichtige Gebäude unseres Heimat-
ortes! Bestimmt die Lage zum Schulhause, zur Kirche, zum — Platze! Welche
Straßen führen dahin? Wozu werden das Postamt, das Gut (Schloß), das Gericht.
das Rathaus......benutzt? Wem gehören diese Gebäude? Was ist an diesen
Gebänden bemerkenswert? Welche Sehenswürdigkeiten finden wir an oder in
diesen Gebäuden? Welche Sagen knüpfen sich an diese Banken oder ihre Ver-
zierungen?
I). Denkmäler.
Welche Denkmäler hat unser Ort? Wessen Andenken soll durch sie geehit
werdeu? Erkläre die darau angebrachten Figuren! Wann sind die Denkmäler
errichtet? Wer hat sie erbaueu lassen? Welche Mahnungen legen uns die einzelnen
Denkmäler ans Herz? — (Narrenhände beschmieren —.) Beschreibe kurz jedes
Denkmal!
Welche wichtigen Bauwerke hat unser Wohnort sonst noch? Zu welchem
Zwecke sind sie allsgeführt wordeil? Wann sind sie erbaut worden? Welche Aus-
fchmückungen fallen nns an ihnen auf? Welche Sagen knüpfen sich daran?
E. Woljltiitigkeitsan stalten.
Wer sorgt für die Armen unseres Ortes? Welcher Bibelspruch fordert ,zur
Fürsorge für die armen Mitmenschen auf? Häuser, in denen die Armen, die Kranken
der Gemeinde untergebracht und verpflegt werden, nennt man daher Wohltätig-
keitsanstalten, (Arnienhalls, Kreiskraukenhaus,) Welche Wohllätigkeitsanstalten
besitzt imser Wohnort außerdem? Wer hat diese Anstalten gegründet oder gestiftet^
Welche sonstigeil Wohlsahrlseinrichtnngen hat unser Ort noch?
Entwirf einen Plan vom Heimatorte lind beute darin die wichtigsten Straßen,
Gebäude und Plätze an!
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe]]
K. Geschichtliches. 11
Das Eigentum der Stadt bringt Geld ein (Pachte Miete). Außer-
dem sind die Einwohner verpflichtet, Steuern zu zahlen. Bon diesen
Einnahmen deckt der Magistrat alle Ausgaben der Stadt, z. B. sür
Bauten, Straßen und Gehälter.
Die Stadtverordneten haben bei vielen Dingen, z. B. überall, wo
Geld zu zahlen ist, dem Magistrate ihre Zustimmung zu erteilen. Sie
unterbreiten dem Magistrate die Wünsche und Beschwerden der Ein-
wohner. Manche Verwaltungsgeschäfte überträgt der Magistrat be-
sonderen Beamten. So überwacht die Baupolizei die Erbauung der
Häuser, der Brandmeister das Feuerlöschwesen, der Schulvorstand das
Schulwesen usw.
Für die Sicherheit und Ordnung bei Tag und Nacht sorgt die
Polizei. An ihrer Spitze steht in großen Städten der Königliche
Polizeipräsident, in kleineren der Bürgermeister als Polizei-
Verwalter. Bei gewissen Angelegenheiten, z. B. Brückenbauten und
Stadterweiterungen, kann die Stadtbehörde nicht allein handeln, sondern
bedarf der Zustimmung und Erlaubnis der höheren Behörde, die König-
liche Negieruug genannt wird. An ihrer Spitze steht der Regierungs-
Präsident.
K. Geschichtliches.
Woher hat unser Heimalort seinen Rainen? Was bedeutet dieser? Was
ist über die Gründung unseres Wohnortes bekannt? Welche Sagen knüpfen sich
daran? Welche Zeugen der Vorzeit sind noch vorhanden? Welchen Zwecken dienten
diese? Welche geschichtliche Ereignisse knüpfen sich an unsern Ort? Welche be-
rühmten Männer sind hier geboren oder haben hier gewohnt? Wodurch haben
sie sich ausgezeichnet? Wie ist hier ihr Andenken geehrt?
Iii. Kreis: Wa»drr»»gk» i» die »Wk Umgtliung.
a) Kodenformen.
Nach welcher Himmelsgegend ist der Boden eben? Welche Höhen lernten
wir kennen? Wie liegen sie zum Heimatorte? Nenne einzeln liegende Erhöhungen
(Hiigel, Berg)! Wo bilden die Erhöbungen Gruppen? (Hngelreihe.) Name?
Hobe in m? Wie ist ihr Boden beschaffen? Wie macht der Mensch diese Höhen
nutzbar?
Welche Täler sind in der Umgebung? Welche verschiedenen Bodensormen
lernten wir also ans unseren Wanderungen kennen? Wie bezeichnet man auf der
Karte einen Hügel, einen Berg, einen Höhenzug, einen Abhang usw.? Entwirf
eine Karte von der nächsten Umgebung, die die Bodensormen zeigt! (Wand-
Lasel, Buch.)
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Rundschau in der Umgegend. 13
Diese Wege oder Straßen heißen Landstraßen. Viele sind künstlich
angelegt. Man nennt sie dann Kunststraßen oder Chausseen. Sie
laufen gewöhnlich in gerader Richtung nach dem nächsten Orte. In der
Mitte des Weges befindet sich der Fahrdamm, er ist mit großen Steinen
Zepflaftert (Pflasterchaussee). Bei mancher Chaussee ist der Fahrdamm
aus kleingeschlagenen Steinen (Steinknack) hergestellt, die auf den Weg
geschüttet und fest gemalzt werden (Schüttelchaussee). Gewöhnlich befindet
sich neben dem gepflasterten Fahrdamme ein ungepflasterter Weg, der ovn
den leichteren Wagen besonders im Sommer benutzt wird (Sommerweg).
Zu beiden Selten der Fahrstraße laufen auch noch Wege für Fußgänger;
man nennt sie Fußwege. Rechts und links wird die Chaussee oon Gräben
eingeschlossen, die das abfließende Wasser aufnehmen. Der Rand der
Chaussee ist mit Bäumen bepflanzt. Sie geben im Sommer dem Reisenden
kühlen Schatten und schützen ihn im Winter bei hohem Schnee vor dem
Berirren. Am Rande der Chanssee bemerken wir auch in gewissen Ent-
seruungen (100 Meter) Steine mit Ziffern. Sie geben die Entfernung
von einem Punkte, in der Stadt vom Markte, in Kilometern und Metern
an. Nennt die wichtigsten Chausseen, die vom Heimatorte ausgehen!
Von den Chausseen und Landstraßen führen kleinere Wege in das
Feld, die die Leute benutzen, um zu ihrem Acker zu kommen. Man nennt
sie Feldwege. Sie sind nicht gepflastert.
Außer den Landstraßen und Fußwegen gibt es noch andere gerade
und möglichst wagerechte Straßen, die nach größeren Dörfern, kleineren
und größeren Städten führen. Es sind die Eisenbahnen. Auf ihnen
fahren die Eisenbahnzüge, die Personen, Vieh und Waren (Güter) aller
Art von einem Orte zum anderen befördern. Die ersten Eisenbahnen
wurden vor etwa 70 Jahren gebaut. Mau benutzt bei ihnen die Kraft
des Dampfes, um die Wagen fortzubewegen (Dampfmaschine, Lokomotive).
An den Orten, wo der Eisenbahnzug anhält, ist ein Bahnhof. Hier
steigen die Leute in den Zug hinein und aus ihm heraus. Auch werden
hier die Güter verladen (Güterbahnhof).
Welche Chausseen, Eisenbahnen durchschneiden die Umgebung? Gib ihre
Richtung und ihre nächsten Ausgangs- und Endpunkte an. (Entfernung nach km,
uach Stunden.)
f) Rundschau in der Amgtßt>d.
Zähle Orte (a, Dörser, b. Städte) der nächsten Umgebung aus! Gib ihre
Lage zum Heimatorte an! Schätze ihre Entiernung vom Heimatorte nach Minuten
ab! Welche Verkehrswege verbinden sie nüt dem Heimatorte? Zeige diese O^te
auf der Karte! Reise zu Wasser vom Heimatorte uach — und sage, welche Orte
du berührst! Wandere zu Fuß auf dem kürzesten Wege nach —! Welche Sehens-
würdigkeiten sind in den Nachbarorten? Welche geschichtlichen Vorkommnisse kniivfeu
'ich an.die Nachbarorte? Von ivelchen beiiuatlichen Sagen wissen die Bewolmer
der Umgegend zu erzählen? Erkläre den sj{ainen des Nachbarortes! Welche Zeugen
der Vergangenheit finden sich^ in der Umgegend? (Steine, Kreuze, Wege,"Grab-
bugel, Denkmäler.) Welche Stellung nehmen die Nachbarorte im Vaterlande ein?
Entwirf ein Kartenbild von der Umgebung!
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
Gliederung der Heimatsprovw) in 8 Landschaften^ wie
ste durch das üartenbild dargestellt sind.
Kartenlesen.
Lesen wir ein Lesestück, so denken mir uns zugleich den Inhalt,
der dnrch die Worte und Sätze ausgedrückt werden soll. Wir richten
unseren Blick auf die Karte, welche die Provinz Sachsen darstellt.
Wie lesen wir diese Karte? Der Zeichner hat, uin dieses Stück Erde
mit seinen Eigentümlichkeiten darzustellen, verschiedene Farben angewendet.
Welche Farben sehen wir auf der Karte? Um zu erfahren, was die
einzelnen Farben darstellen sollen, suchen wir auf der Karte unseren
Heimats ort und dessen nächste U in gebung auf. Dnrch welche Farbe
ist die Bodenfläche unserer Heimat bezeichnet? Wie sind die tief- und höher-
liegenden Stellen dargestellt? Bestimme nach der Höhe des Kirch-
turmes, wie hoch wohl die einzelnen Flächen sein können, die durch die
verschiedenen Farben bezeichnet worden sind!
Auf der Karte fehen wir ferner eine Menge von farbigen Linien,
die teils gerade, teils krumm sind. Was soll ich mir unter diesen Linien
denken? Siehst dn einen bekannten Fluß, eine Eisenbahn deiner Heimat?
Was soll wohl die große Grenzlinie bedeuten, die den größten Teil der
Karte umschließt? Suche deinen Heimatsort und die Orte auf, die dir
bekannt sind! Durch welche Zeichen sind sie dargestellt?
Aufgaben: Zeige auf der Karte einige Flüsse und gib ihre
Namen, die Richtung und Größe an!
Suche einzelne Städte auf, die an den Flüssen liegen und fage, ob
es große oder kleine Städte sind. Zeige Tiefebenen, Hügelland,
Gebirge! Lies die großgedruckten Namen von der Karte ab, welche
die von dir gezeigten Dinge bezeichnen!
Die finrtc als Lild der 8 Landschaften.
Ruht unser Blick längere Zeit auf der Karte, so fassen wir sie als
ein Ganzes auf. Wir stellen uns vor, wie sich das Tiefland weit
ausbreitet und wie in ihm die größeren und kleineren Flüsse langsam
dahinrauschen. Wir sehen ferner, wie aus dem Tieflande allmählich das
Hügelland in die Höhe steigt. Auch können wir es uns denken, wie die
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
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2. Das Land zwischen Elbe und Ohre,
im Jahre 1675 in die Mark einfielen, da rotteten sich die Bauern der
Drömlingsdörfer zusammen und versuchten, den Feind zu vertreibeu. Noch
hente finden wir in den Kirchen von zwei Dörfern zwei Fahnen aus dieser
Zeit. Jede trägt einen roten Adler in grünem Kranze und die Inschrift:
„F. W. 1675. Wir Bauern von geringem Gut dienen unserem gnädigen
Kurfürsten und Herrn mit unserm Blut."
Frömmigkeit, Hilfsbereitschaft, Ehrlichkeit und Tapferkeit
sind schätzenswerte Eigenschaften unserer Dröinliugsbewohner.
b) Die Wische.
1. Die Wische zur Zeit der Überschwemmung im Februor nud
März 1909.
a) Wie gelangen wir zur Wische?
Trotz der großen Kälte im März besteigen wir den Zug und fahren
von Magdeburg über Wolmirftedt nach Stendal, einein Kreuzungs-
punkte mehrerer Eisenbahnen. Unser Zug fährt sodann mehriilals über
die Uchte, einem Nebenflüßchen der Biese. In Osterbnrg hält er;
wir steigen aus. Der Zug fährt sodann am Aland entlang über See-
Hausen, braust über eine große Elbbrücke dahin und macht in Witten-
berge halt. In Osterburg befinden wir uns am Südende einer feuchten
Niederung, die deu Namen Wische, d. h. Wiese, führt.
b) Welche Gestalt hat die Wische?
Sie hat die Form eines Dreiecks, das sich in der Richtung von
S.o. nach N.w. erstreckt. Die beiden Längsseiten liegen im O. und W.
Die Ostseite wird von dem Elbbogen, die Westseite von dem Aland
und dem Unterlause der Biese gebildet. Die Südseite erhalten wir, wenn
wir uns auf der Karte eine Linie von Osterburg nach Sandau oder
Werben gezogen denken. Die Spitze des Dreiecks liegt da, wo der
Aland in die Elbe mündet. Bon der Grundlinie des Dreiecks bis zur
Spitze würden wir 8 Std. (40 km) zu wandern haben.
c) Wie sah die Wische zur Zeit der Überschwemmung aus?
In den Monaten Februar und März des Jahres 1909 ist die
Wische überschwemmt. Der Elbdamm ist an zwei Stellen durch die
Wasser- und Eismasfen durchbrochen, und die Fluten des Elbstromes
rauschen bis nach Osterburg und Seehausen. Die Felder und Wiesen,
die Höfe, die Hänser, die Ställe der Dörfer stehen unter Waffer. Die
Menschen müssen flüchten; das Biel) wird in den Orten, die höher liegen,
untergebracht. Kein Weg, kein Steg ist mehr zu sehen; überall schaut
unser Auge nur Wasserflächen und Eismassen. Selbst der Kronprinz und
unsere Kaiseriu lassen es sich nicht nehmen, das Überschwemmnngs-
gebiet zu besichtigen. Sie spenden Geld den Armen, Trost den Hilf-
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
B. Das Schulhaus. 3
Übertrage die Haupthimmelsgegenden auf die feststehende Wandtafel, auf die
Tür, die Wand! — Deute die Nebenhimmelsgegenden an!
d) Zeichnen des Grundrisses der Klasse nach dem verjüngten
Matzstabe und den Himmelsgegenden.
Unsere Schulstube hat in der Länge die Richtung von — nach —
und in der Breite von — nach —. Die Schulbänke stehen in der Richtung
von — nach —. Die Fenster befinden sich in der —-wand. Wir wenden
die Augen beim Sitzen nach —. Das Licht fällt also von links auf unsere
Hefte. Das Katheder und der Klassenschrank haben an der —-wand
Ausstellung gesunden. Der Osen steht im —.
7. Die Menschen im Slhllljimmer.
In unserer Klasse sitzen — Schüler. Außer dem Klassenlehrer unter-
richten uns noch — Lehrer. Bei dein Klassenlehrer haben wir die meisten
Unterrichtsstunden. Vou den Lehrern lernen wir auch, wie wir uns in der
Schule und auf der Straße betragen sollen. Was sie uns sagen, gebieten
oder befehlen, müssen wir tun. Die Lehrer sind unsere Gebieter; wir sind
die Gehorchenden. Was der Lehrer befiehlt, ist ein Gebot, ein Befehl.
Über die folgsamen und artigen Kinder freut sich der Lehrer; die ungehor-
samen ermahnt oder straft er.
B. Das Schnuians*).
Unser Klassenzimmer liegt in dem Schulhause. In ihm sind mehrere
Schulstubeu. Wenn wir durch die Haustür in das Schulhaus treten,
koinmen wir in den Flur oder Korridor. Zu beiden Seiten besinden sich
Klassenräume. Sie liegen zu ebener Erde oder im Erdgeschoß.
Steigen wir eine Treppe höher, so gelangen wir in das erste Ober-
geschoß, wo sich auch Klassenzimmer besinden. Die folgende Treppe
führt zum zweiten Obergeschoß. Die letzte Treppe bringt uns auf den
Boden, wo wir das Dach sehen. Außer den Klassenzimmern sind im
Schulhause Räume, in denen Lehrmittel, z. B. Karten, Bilder und aus-
gestopfte Tiere, aufbewahrt werden. Manche Schulhäuser haben auch
einen großen Saal (Aula), in dem sich die Schüler an Schulfesten ver-
sammeln. Von dem Erdgeschoß führt eine Treppe hinab in den Keller,
wo die Kohlen und das Holz aufbewahrt werden. In einigen Schul-
Häusern liegt im Kellergeschoß die Wohnuug des Schuldieners oder
Kastellans. Das Schulhaus wird von der Hinter-, der Vorderwand und
den zwei Giebelwänden begrenzt. Die Straßenseite nennt man die Vorder-
und die entgegengesetzte Seite die Hinterfront.
Zeichne den Grundriß vom Schulhause an die Wandtafel, ins Übungsbuch!
Erkläre den Plan des Schulhauses!
*) Alls Th, Henze und E, Martini: „Heimatkunde der Stadt Magdeburg".
Verlag von Ferdinand Hirt, Breslau 1899.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Personennamen: Martini Ferdinand_Hirt Ferdinand
F. Die Bodenformen des Heimatortes. G. Die Gewässer, H. Bewohner. 7
F. Die Kodenformen des Heimatortes.
Weshalb fließt das Wasser vom Fahrdamm schnell ab? Von welchen Flächen
fließt also das Wasser schnell ab? Von welchen Flächen fließt das Wasser gar nicht
oder nur sehr langsam ab? Solche Flächen neynt man Ebenen, Welcher Teil
des Hauses bildet schräge Flächen? Eine schräge Fläche nennt man daher eine Ab-
dachung. Was für eine Fläche bildet der Erdboden, ans dem unser Wohnort
erbaut ist? (Nach welcher Richtung steigt, fällt der Boden?)
G. Die Gewässer.
Welche Gewässer (stehende, fließende) hat unser Heimatort? Gib (die Lage)
die Richtung des Laufes an! Bestimme die Ufer! Was schließen die Ufer ein?
Schließe aus der Geschwindigkeit des Laufes auf die Oberfläche der Umgebung!
Wie sind die Ufer? Schätze die Breite nach Schritten, m, ab! Wie gelangen
Menschen und Fuhrwerke über das Wasser? Beschreibe die Stege, die Brücken, die
über unsere Gewässer führen! Schreite ihre Länge ab und vergleiche dies Er-
gebnis mit dem der Schätzung! Welche Bedeutung haben die Gewässer für
unseren Wohnort? Welche Bewohner sind durch ihre Beschäftigung vom Waffer
abhängig? Was weißt du über die Höhe des Wasserstandes in den vier Jahres-
zeiten? Wann verändert sich der Wasserstand der stehenden Gewässer? Wasser-
spiegel im Brunnen? Wie zeichnet man ein stehendes, ein fließendes Gewässer,
wie Brücken und Stege?
Zeichne den Plan des Heimatortes und beute dariu die Hauptstraßen, die
wichtigsten Gebände und die Gewässer an!
H. Bewohner^).
Unser Heimatort ist ein Dorf (eine Stadt). Nach der letzten Zählung
(1. 12. 1910) wohnen hier — Einwohner. Nach dein Glauben scheiden
sich diese in Evangelische, Katholiken und Juden. Die große Mehrzahl
der Bewohner ist —. Die Bewohner einer Stadt heißen Bürger, die
eines Dorfes Landleute.
Alle Menfchen bedürfen der Nahrung, Kleidung und Wohnung. Um
diese notwendigen Bedürfnisse zu befriedigen, muß jeder arbeiten. Des-
halb sieht man hier den einen mauern (Maurer), den andern zimmern
(Zimmermann), den dritten schmieden (Schmied), den vierten malen
(Maler), den fünften schreiben und rechnen (Kaufmann), den sechsten ackern
(Ackermann oder Landmann), den siebenten lehren (Lehrer), den achten
predigen (Prediger) usw. Ohne Arbeit bleiben die Menschen arm und
müssen hungern. „Fleiß bringt Brot, Faulheit Not." Nach seiner
Neigung, Lust, Kraft und seinem Vermögen wählt sich der Mensch eine
bestimmte Arbeit, einen Beruf. So kommt es, daß der eine ein Tischler,
der andere ein Landmann, der dritte ein Kaufmann wird. Nach dem
Berufe nennt er sich. Was aber der eine arbeitet, tut er nicht allein für
sich, sondern auch für andere. So fertigt der Schuhmacher z. B. dem
*) Aus Th, Henze und E. Martiui: „Heimatkunde der Stadt Magdeburg".
Verlag von Ferdinand Hirt, Breslau 1899.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Zimmermann Ackermann Martiui Ferdinand_Hirt Ferdinand
Einleitung.
Entstehung der Erde und ihrer Oberstäche/)
Nach der Kant-Laplaceschen Hypothese gehörten einst alle Körper unseres
Sonnensystems einer einzigen kugelförmigen Dunstmasse an, die sich in langsam
rotierender Bewegung befand. Dieser Nebelballen reichte in seinem äußeren Um-
fange mindestens bis zur Bahn des äußersten Planeten. Der äußerste uns bekannte
Planet ist der Neptnn, der 60v Millionen Meilen von der Sonne entfernt ist.
Demnach muß dieser Nebelball einen Durchmesser von mindestens 1200 Millionen
Meilen gehabt haben.
Die Teile der Dunstmasse verdichteten sich, und in gleichem Maße nahm die
Umdrehungsgeschwindigkeit zu, und die Umdrehungszeit wurde verkürzt, denn die
Teile, die früher einen großen Kreis zu durchlaufen hatten, legten jetzt einen klei-
neren Weg zurück. Daraus folgte eine Zunahme der Fliehkraft am Äquator.
Es entstand dort eine Aufbauschung, woraus sich infolge der Schwungkraft mit
der Zeit Teile loslösten, welche Ringe bildeten, wie wir sie heute noch am Saturn
sehen. Dieselben rissen schließlich und ballten sich zu verschieden großen Neben-
kugeln zusammen, die wir Planeten oder Wandelsterne nennen, weil sie durch die
sich entgegenstehenden Wirkungen der Flieh- und Schwerkraft in bestimmten Bahnen
um die Sonne, ihre Mutter, herumwaudelu. So ging aus dem großen Nebel-
ball nach Abtrennung aller Planeten unsere Sonne hervor. In gleicher Weise,
wie die Planeten von der Sonne, lösten sich später die Monde von den Planeten
ab. (Beschreibung des Vorganges, angewendet auf unsere Erde!) Planeten und
Monde, Kinder und Enkel, umkreisen die Souue, ihre gemeinsame Mutter, in
größeren und kleineren Bahnen und setzen auch die Bewegung um ihre eigene Achse
in der Richtung von West nach Ost fort.**)
*) Zu weiterer Orientierung über Entstehung der Erde werden die folgenden, auch bei dieser
Arbeit benutzten Bücher empfohlen:
M. Neumayr, Erdgeschichte; E. Brückner, Die feste Erdrinde und ihre Formen; Penck, Das
Deutsche Reich; A. v. Reichenbach, Kleines Gemälde der Welt; Haas, Sturm- und Drang-
Periode der Erde; Hintze, Die Schöpfung der Erde; Senft, Wanderungen in das Reich der
Steine.
**) „Auf sehr schöne Weise gelang es dem französischen Gelehrten Plateau, den Werdeprozeß
unseres Sonnensystems gleichsam im Wasferglase zu wiederholen. In ein mit Wasser gefülltes
Gleis, dem er vorher durch Zusatz von Alkohol die spezifische Schwere des Olivenöls gegeben hatte,
Stecket, Prov. Sachsen. \
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]