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1. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 33

1909 - Bamberg : Buchner
Die Ausbreitung der Germanen. 33 ausgerufen, bricht nach Konstantinopel auf und besteigt, da sein Vetter auf dem Marsche gegen ihn stirbt, ohne Blutvergieen den Thron seines Oheims. Als Kaiser (361363) unternahm er einen tollkhnen^ Zug gegen den 361 Perserknig Sapor und starb bei Ktesiphon in heier Schlacht als mutiger Reiter, noch nicht 30 Jahre alt, den Heldentod. -- 2. Mit ihm erlosch das Haus des Coustantius Chlorus (s. S. 25), und es begann eine zweite Reihe von Soldatenkaisern. Zunchst wird der christ-liehe General Jovianus vom Heer zum Kaiser ausgerufen. Jovian schlo notgedrungen mit Sapor Frieden und trat dann mit der Leiche Julians den Rck-zug an, starb aber, erst 33 jhrig, pltzlich in einem Stdtchen Bithyniens. Nun wurde ein christlicher Pannonier von niedriger Herkunst, aber herkulischer Krperstrke und militrischen Verdiensten zu Niea zum Kaiser ausgerufen, Valentinianns, der auf Wunsch des Heeres sogleich einen Mitregenten ernannte und zwar seinen Bruder Valens, dem er den Osten samt Thrazien und gypten berlie. Da die Nachricht vom Tod des gefrchteten Julian alle Germanen kampflustig gestimmt hatte, so eilte Valentinian in seinen Reichsteil. Er marschierte zunchst an den Oberrhein, dann der den Schwarzwald in die Gegend am oberen Neckar (Sieg der die Alemannen (368) bei Solicwinm) und von da nach Pannonien, wo er zu Ofen (Aqmncnm) an einem Blutsturz starb (375). Das Westreich kam jetzt an seine beiden noch jugendlichen Shne Gratianns und Valentinianns Ii. In diese Zeit (373375) fllt der groe Einsall des asiatischen (mongolischen) Steppen- und Reitervolks der Hunnen ins heutige Sdruland, der An- 375 sto zur groen germanischen Wanderung oder der eigentlichen Vlker-Wanderung. Kapitel 38. Die Ausbreitung der Germanen 1. Die Ursitze der Germanen2 sind in der norddeutschen Tiefebene, in den Wldern und Smpfen zwischen mittlerer Elbe und Oder, zu suchen. 1 Er drang, was vor ihm noch kein Feldherr, selbst Trajan nicht gewagt hatte, bei glhender Sommerhitze in sdstlicher Richtung von Antiochia her bis der Ktesiphon hinaus ins persische Reich vor. 2 Germane sei ein keltisches Wort und bedeute Nachbar. hnlich den alten Kelten werden die alten Deutscheu von den Rmern geschildert als Riesen von Wuchs mit grimmig blickenden blauen Augen und rtlich-bloudem Haupthaar, das sie aufgebunden trugen. Ihre Kleidung waren Pelzrcke, Beinbinden und Lederschuhe. Jagd und Krieg war die Beschftigung des wehrhaften Freien; Sache der Unfreien und Weiber war die Bestellung des Feldes. Die Freien zerfallen in Adelige und Gemein 141 Hesselmeyer, Geschichte. 2. Aufl. 3. Teil. 3

2. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 321

1854 - Stuttgart : Hallberger
321 versammelten sich int Mai 1189 die Pilger aus allen Theilen Deutschlands, an 20,000 Ritter und gegen 100,000 kriegsfähige Männer. Nach unsäglichen Müh- seligkeiten kamen sie endlich zur Stadt Jconium in Kleinasien (Apostelgesch. 14, 1.). Von allen Seiten drangen hier die Türken auf das deutsche Heer ein, und die Größe der Gefahr erpreßte selbst dem standhaften Kaiser den Wunsch: er wolle gerne jede andere Noth ertragen, wenn nur das Heer ungefährdet in Aiüiochieu wäre. Als aber die Seinen wirklich anfingen zu weichen, rief der Greis mit lauter Stimme und durch seinen Heldeumuth wunderbar verjüngt: „Warum zögert ihr? weßhalb seid ihr niedergeschlagen? Gottlob,, daß die Feinde endlich eine Schlacht wagen! Um dm Himmel mit eurem Blut zu gewinnen, verließet ihr euer Vaterland; jetzt ist die rechte Zeit. Folgt mir, Christus herrscht, Christus siegt!" Mit diesen Worten sprengte er in die Feinde, ermuthigt folgten ihm die Seinen, drangen unwiderstehlich ans die Türken ein und schlugen sie gänzlich in die Flucht. In demselben Augenblick gewahrte mau die christlichen Fahnen auf den Thürmen von Jconium. Herzog Friedrich, des Kaisers Sohn, hatte gleichfalls die Türken geschlagen uitd die Stadt erobert. Mit großer Freude empfing der siegende Kaiser seinen siegenden Sohn, und die große Beute an Lebensmitteln und Geld verwandelte den bisherigen Mangel in Neichthum. Die Türken baten um Frieden und störten mm das Heer nicht weiter, das zwar nicht ohne Anstrengung und Verlust, aber ohne Aufenthalt über die hohen Gebirge in das befreundete, unter christlicher Herrschaft stehende Cilicieu hinabzog, und glücklich Seleucia am Fluß Calycaduns oder Seleph, nicht weit vom Meer, erreichte. Das ersehnte Ziel war nun nahe. Saladiit machte auf die Nachricht von des Kaisers Anzug sehr höfliche Anerbietungen. Von Tag zu Tag wuchs Friedrichs Ruhm, und alle seine früheren Thaten wurden durch diesen großen Zug überstrahlt und verklärt. Am 10. Juni 1190 brach das Heer von Seleucia auf. Herzog Friedrich führte den Vortrab über dcit Fluß, während der Kaiser sich beim Hintertreffen befand. Weil die Brücke nur schmal war, so ging der Zug sehr langsam vor- wärts; der Kaiser aber wollte schnell zu seinem Sohn kommen und beschloß deßhalb, den Fluß zu durchschwimmen. Furchtlos, wie immer, sprengte er mit dem Pferd in den Strom; aber der Greis hatte nicht mehr so viel jugendliche Kraft, als jugend- lichen Muth; die Wellen ergriffen ihn gewaltig und rissen ihn fort, und als man endlich zu Hülfe kam und ihn cuñ Land brachte, war er bereits entseelt. So starb der große Kaiser Friedrich I. Mit ihm war die Seele des Ganzen dahin. Unbeschreiblich war die Bestürzung, der Jammer, die Verzweiflung seines Heeres; nach Friedrich wandten sich alle Gemüther, wie die Pflanzen nach der Sonne; sie klagten um ihn wie um einen Vater, mit dem alle Hoffnungen zu Grab gehen. Zwar führte Herzog Friedrich das Heer ohne Unfall nach Antiochien; aber Krankheiten rieben den schönsten Theil desselben auf, die strenge Ordnung wich. Viele kehrten zu Schiff in die Heimat zurück, oder zerstreuten sich nach allen Rich- tungen, und nur eine kleine Schaar folgte dem Herzog nach Tyrns, wo man in feier- licher Trauer Kaiser Friedrichs Gebeine begrub. In dem alten Kirchlein des Dorfs Hohenstaufen steht über einem Bild Kaiser Friedrichs folgende Inschrift: Ute transibat Cæsar (d. h. hier ging der Kaiser hindurch). Lesebuch. 21

3. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 262

1854 - Stuttgart : Hallberger
262 ihre Schultern und trugen ihn im Triumph unter den Zuschauern umher. Das Volk weinte vor Freuden, wünschte dem alten Vater Glück, bewarf ihn mit Blumen, und Etliche riefen ihm zu: „Stirb, Diagoras; denn nun hast du Nichts mehr zu wünschen übrig!" Wirklich konnte der Greis so viel Glück nicht ertragen; er sank entseelt hin vor den Augen der Versammlung, die in Rührung zerfloß und die Söhne segnete, die ihren Vater so glücklich gemacht hatten. „Jene" — so schreibt Paulus mit Beziehung auf diese Spiele (1 Kor. 9, 24— 27.) „jene also, daß sie eine vergängliche Krone empfangen, wir aber eine unvergängliche!" 122. Alerander der Große, der Stifter des griechischen Weltreichs. Alerander der Große war der Sohn des macedonischen Königs Phi- lippus, der unter andern die Stadt Philippi zu seines Namens Gedächtniß erbaut hat. (Apost. Gesch. 16, 12 ff.) Philippus hatte durch List und Ge- walt Griechenland sich unterworfen und bereits einen Kriegszug mit den Grie- chen nach Persien beschlossen, war aber kurz vor Ausführung dieses Vorhabens erstochen worden. Alerander trat an seine Stelle und bewies bald, obwohl kaum zwanzig Jahre alt, daß er ganz der Mann für die Aufgabe sei, welche seiner wartete. Er ist einer jener seltenen Männer, die Gott je und je zum Umsturz großer Staaten ausrüstet. Kühner Mllth, Stolz und Ruhmsucht zeig- ten sich schon in den: Knaben. „Ach", rief er, als er von einem Siege seines Vaters hörte, „mein Vater wird mir Nichts zu thun übrig lasten!" Von Narur mit großen Anlagen des Geistes und Herzens begabt, war er durch deit Unterricht des griechischen Weltweisen Aristoteles aufs sorgsamste unterwiesen und in die Bildung der Griechen eingefüdrt worden. Indem er diese in fer- nen Ländern verbreitete, trug er auch zugleich, ohne daß er es ahnen konnte, zti der erst einige Jahrhunderte nach ihm erfolgten Ausbreitung des Evan- geliums in diesen Ländern bei. Im Jahr 334 vor Christi trat er als Oberfeldherr der Griechen seinen Kriegszug nach Asien hinüber gegen die Perser an. Mit seinem verhältniß- mäßig kleinen, aber wohlgeübten Heere siegte er in allen Schlachten gegen den Perserköuig Darius Kodomannus, namentlich bei Jssus (333 vor Christo), nicht weit von der Stadt Tarsus oder Tarsen, wo der Apostel Paulus geboren ward. Das Land Kleinasien hatte er sich vor dieser Schlacht unterworfen; nach derselben fiel Syrien in seine Hände; dann Phönizien, der Hafen-und stäbtereiche Küstensaum am Fuß des Gebirges Libanon, berühmt durch Handel,

4. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 267

1854 - Stuttgart : Hallberger
267 wichtigsten Völker verbunden worden waren, waren nun die Wege in alle Welt gebahnt für die Füsse der Boten, die da Frieden verkündigen, Gutes predigen, Heil verkündigen, die da sagen zu Zion: dein Gott ist König, (des. 52, 7.) 124. Nom ifi nicht in einem Tag erbaut morden. Damit entschuldigen sich viele fahrlässige und träge Menschen, welche ihr Geschäft nicht treiben und vollenden mögen und schon müde sind, ehe sie recht anfangen. Mit Rom ist es aber eigentlich so zugegangen: es haben viele fleißige Hände viele Tage lang vom frühen Morgen bis zum späten Abend unverdrossen daran gearbeitet und nicht abgelassen, bis es fertig war. So ist Rom ent- standen. Was du zu thun hast, machs auch so! 125. Die letzten Jahrhunderte des Indischen Reichs. Nach der babylonischen Gefangenschaft blieben die Juden den Persern, welchen sie die Herstellung ihres Staats verdankten, treu, bis Alexander, der König von Griechenland, die Macht der Perser stürzte. Der hohe Rath, Sanhedrin genannt und aus 72 Mitgliedern bestehend, besorgte unter der Leitung des Hohenpriesters die Staats- angelegenheiten. Nach Alexanders Tod stunden die Juden seit dem Jahr 320 unter den egyptischen Königen, die nach einem Feldherrn Alexanders alle Ptolemäus hießen und ihnen große Vorrechte in Egypten, namentlich in Alexandrien, schenkten. Jedoch im Jahr 198 vor Christo ergaben sie sich freiwillig dem syrischen König Antiochus dem Großen. Bald von da an gab es blutige Streitigkeiten unter ihnen über die Besetzung der hohenpriester- lichen Würde, und immer frecher erhob ihr Haupt im Einverftänd- niß mit den Syrern eine Partei, die sich des jüdischen Glaubens schämte und griechische Sitten einzuführen trachtete. Antiochus mit dem Beinamen Epiphanes oder der Erlauchte, der den Plan hatte, eine gewisse Einheit in seinem Reich einzuführen, wobei ihm die strenge Eigenthümlichkeit der jüdischen Religion im Wege war, kam aus einem Heereszng gegen Egypten nach Jerusalem, ent- weihte und plünderte den Tempel, und erließ nachher ein Ge- bot zur Ausrottung der jüdischen Religion. Ein Mordheer rückte ein und nun begann (im Jahr 168 vor Christo) eine der schreck- lichsten Verfolgungen. Ueberall erhoben sich Götzenaltäre, während königliche Beamte das Land durchzogen, um Jeden mit dem Tod zu bestrafen, der den Göttern zu opfern sich weigerte. (Vergl.

5. Deutsche Geschichte - S. 52

1912 - Halle a.S. : Schroedel
setzten sie nach Kleinasien der. Dort aber gerieten sie bald in groe Not. Glhendhei brannte die Sonne in dem wasserarmen Lande auf die ermatteten Krieger herab; oft gingen ihnen die Lebensmittel aus; dazu um> schwrmten bestndig trkische Reiter das Heer. So kamen denn die meisten elendiglich um. Der Rest gelangte nach vielen Mhen vor die Stadt Antiochia und konnte diese erst nach langer Belagerung erobern. 4. Die Eroberung Jerusalems. Im dritten Jahre nach dem Aufbruche kam der Rest, noch 20000 Mann, vor der heiligen Stadt an. Alle sanken bei ihrem Anblick auf die Knie, kten den Boden und weinten vor Freude. Aber das Schwerste stand ihnen noch bevor. Die Stadt war stark befestigt mit Mauern und Trmen, und 40000 Trken verteidigten sie. Mehrere Angriffe wurden von diesen abgeschlagen. Da bauten die Kreuzfahrer hohe Trme aus Holz und bewegten sie auf Rderu an die Mauern, um diese zu ersteigen. Aber die Trken warfen Fenerbrnde hinein und zerstrten die Trme. Schon wollten die Christen verzweifeln, da sahen sie einen Ritter in strahlender Rstung auf dem lberg, wie er mit seinem glnzenden Schwert auf die Stadt zeigte. Nun faten sie frischen Mut, bauten neue Trme, und endlich gelang es ihnen, die Mauern zu ersteigen. Unter dem Ruf: Gott will es!" drangen sie in Jerusalem ein uitd richteten in ihrer Erbitterung ein furchtbares Blutbad unter den Trken an. Erst als ihr Rachedurst gestillt war, eilten sie zu dem Grabe des Heilandes, hielten einen Dankgottesdienst, bekannten ihre Snden und gelobten Besserung. Dann whlten sie Gottfried von Bouillon zum Könige von Jerusalem. Angreifende Ritter.

6. Deutsche Geschichte - S. 62

1912 - Halle a.S. : Schroedel
62 Als Sterbenden brachten ihn die Seinen ans Land. Tiefe Trauer kam der das Heer. Der Sohn des Kaisers, Friedrich, fhrte das Heer weiter nach Antiochia, wo er den Vater bestattete. Der pltzliche Tod des Fhrers, ferner Mhsal und Krankheit brachen den Mut der deutschen Kreuzfahrer, und viele kehrten in die Heimat zurck; die brigen zogen nach Akkon weiter und verbanden sich dort mit Herzog Leopold von Osterreich. 10. Der Ausgang des dritten Kreuzzuges. Vor dieser starken Festung erschienen auch Richard Lwenherz von England und Philipp August von Frankreich mit ihren Scharen. Alle drei Heere berannten die Stadt, doch lange vergebens. Hunger und Pest wteten furchtbar unter den Kreuzfahrern; auch Friedrich starb, und Leopold bernahm die Fhrung der Deutschen. Endlich wurde Akkon erobert. Obgleich die Deutschen tapfer mitgeholfen hatten, teilten doch die Franzosen und Englnder die Beute allein unter sich und wollten die Deutschen ganz aus-schlieen. Ein Banner, das Leopold auf einem erstrmten Turme hissen lie, wurde nach Richards Befehl heruntergerissen. Da kehrte der Herzog voll Zorn mit den Seinen nach Hause zurck. Doch hat diese denkwrdige Belagerung ein bleibendes Andenken hinterlassen: den Deutschen Ritterorden, der vor Akkon gestiftet wurde. Bald machte sich auch Philipp August auf den Heimweg und berlie Richard die Wetterfhrung des Krieges. Aber groe Erfolge erzielte auch dieser nicht; Jerusalem blieb in den Hnden der Trken. Der Sultan Saladin schlo mit ihm einen Waffen st ill st and: ein Ksten streifen blieb den Christen, und der Zugang zu den heiligen Sttten sollte ihnen offenstehen. Das war alles, was der Englnder erreichte. Heinrich Vi. U90 bis ^9?. 1. Die Unternehmung gegen Neapel. Friedrich Barbarossas Nachfolger war sein jugendlicher Sohn Heinrich Vi. In seinem schwchlichen Krper wohnte ein gewaltiger Wille. Auch er zog alsbald nach Italien. Dort war der letzte Normannenknig gestorben. Seine Erbin war des Kaisers Gemahlin Konstanze, und Heinrich kam nun, um das schne Land in Besitz zu nehmen. twtnct- - c, Friedrich Barbarossa als Kreuzfahrer.

7. Deutsche Geschichte - S. 61

1912 - Halle a.S. : Schroedel
61 9. Kreuzzug und Tod. Friedrichs blonder Bart war allmhlich grau geworden; aber der greise Held fhlte sich noch frisch wie ein Jngling. Da kam die Nachricht von der Eroberung Jerusalems durch die Trken. Der Kaiser hielt es fr seine Pflicht, die heilige Stadt den Hnden der Unglubigen zu entreien. Schon zum folgenden Osterfeste berief er die Groen des Reiches zur Beratung nach Mainz. Fr ihn war ein prchtiger Sitz an erhhter Stelle hergerichtet worden. Aber er weigerte sich, ihn einzunehmen. Er gehrt Christus", sagte er, der mitten unter uns weilt, wenn wir ihn auch nicht sehen", und nahm auf einem gewhnlichen Stuhle Platz. Unter groer Begeisterung wurde der Kreuzzug beschlossen. Die Trmmer der Barbarossaburg zu Gelnhausen an der Kinzig, in der Friedrich gern weilte. Bald zog der Kaiser an der Spitze eines wohlgersteten Ritterheeres nach dem Morgenlande. In der Wste von Kleinasien rafften im Sommer 1190 Hitze und Durst viele Menschen und Pferde dahin. Unaufhrlich brachen die leichten trkischen Reiter aus ihren Verstecken hervor und taten den Kreuzfahrern vielen Schaden. Aber in einer Schlacht gegen die Unglubigen blieben die Christen Sieger. Nun glaubten sie alle Gefahr berstanden zu haben. Der Kaiser jedoch sollte das Ziel seiner Fahrt nicht sehen. Staub-bedeckt und erhitzt war der alte Held dem Heere an den Gebirgsflu Saleph vorangeeilt. Er gedachte sich durch ein Bad zu erfrischen. Seine Begleiter wollten es nicht dulden, denn das Wasser des Flusses war eiskalt; aber er strzte sich doch hinein. Da fate ihn der Strudel und ri ihn in die Tiefe.

8. Deutsche Geschichte für oldenburgische Schulen - S. 61

1905 - Delmenhorst : Horstmann
61 Vieh geraubt. Aber was war das alles im Vergleich mit den Leiden, die damals das übrige Deutschland erdulden mußte! 5. Vergrößerung des Landes. Unter der Regierung des Grafen kamen durch Erbschaft Delmenhorst (1647) und Kniphausen an Oldenburg. (1573 war Delmenhorst wieder von Oldenburg getrennt worden.) 6. Des Grafen Tod. Am 19. Juni 1667 starb Anton Günther auf seinem Schlosse zu Rastede. Mit ihm erlosch das alte Grafengeschlecht, denn die Ehe, die er als 52jähriger Mann mit der 18jährigen Prinzessin Sophia Catharina von Holstein-Sonderburg geschlossen hatte, war kinderlos geblieben. „O," so hatte er noch kurz vor seinem Tode geklagt, „warum muß ich bestimmt sein, die Tür zuzumachen und den Schlüssel mit ins Grab zu nehmen?" — In mancher heiteren Erzählung lebt sein Andenken bei Uns fort. (Vom Grasen Anion Günther, Leseb. S. 31.) 44. Kämpfe gegen die Türken. 1. Einfälle der Mongolen. Im Anfange des 13. Jahrhunderts kam aus dem Innern Asiens ein Nomadenvolk, die Mongolen oder Tertiären, und zog westwärts, den Weg der Hunnen. Mit wilder Kraft unterwarfen sie die Völker nördlich vom schwarzen Meere, machten Rußland zinsflichtig und verwüsteten Polen und Ungarn. Dann gingen sie über die Ober und fielen in Schlesien ein. Breslau ging in Flammen auf, und der Herzog von Schlesien würde auf der Wahlstatt bei Liegnitz gänzlich geschlagen. Das ganze Abenbland zitterte vor bett heidnischen Barbaren. Der beutfchc Kaiser ober lag im Kampfe mit bcm Papste, und nichts geschah zur Rettung der bebrohten Christenheit. 3um Glück ging der Feind nicht weiter, fonbern zog wieber nach Asien zurück. 2. Einfall der Türken. Bald erhob sich an der Ostseite des Kaspischen Meeres ein auberes Volk, die Türken ober Osmanen. Sie hatten bcn mohammebcutischen Glauben angenommen und brachen, angeführt durch ihre Priester, zum Kampfe auf gegen die Christenheit. Bald war ganz Vorderasien erobert und die besiegten Völker zum Islam bekehrt. Dann zog ein großes Heer hinüber nach Europa und _ machte bcm oströmischen Reiche ein Ende. 3. Eroberung Konstantinopels. Das oströmische Reich war baut als bereits sehr zerfallen. Sittcnlosigkeit, vielfache Bürgerkriege und Angriffe von außen hatten es so geschwächt, daß an eine Erstarkung nicht zu beit feit war. Im Jahre 1453 zog der türkische Sultan Mohammed (Mehemeb) Ii. heran und belagerte Konstantinopel, das er zu seinem Herrsch ersitz machen wollte. Vor bcm Haupttore ließ er eilte ungeheuere Kanone aufstellen, zu bereu Ladung man 2 Stunbcn gebrauchte. Als eine Bresche gelegt war, würde die Stadt unter Hörnerschall, Kanonendonner und Schlachtgeheul erstürmt. Der letzte Kaiser Konstantin Xi., fiel unter bcn Streichen zweier Türken. Ein großer Teil des Volkes imtrbe erschlagen, viele würden in die Sklaverei verkauft, aubere ließen Hab und Gut im Stich und ergriffen die Flucht. 3 Tage

9. Deutsche Geschichte für oldenburgische Schulen - S. 122

1905 - Delmenhorst : Horstmann
122 jedoch überall die religiösen Gebräuche; so ließ er auch den Juden Religionsfreiheit, opferte sogar Jehovah nach jüdischer Weise. Dann zog er nach Egypten, das er ohne Schwierigkeit unterwarf. An der Mündung des Nils legte er die Stadt Alexandrien an. 7. Darms' Ende. Von Egypten zog Alexander wieder zurück nach Phönizien und von da in das Innere Asiens, um die Eroberung des persischen Reiches zu vollenden. Darms hatte ein neues Heer jenseits des Tigris, aufgestellt. Dort kam es 331 bei Gaugamela° und Arbela zur Schlacht. Darius erlitt eine furchtbare Niederlage. Auf der Flucht wurde er von seinem eigenen Statthalter gefangen genommen und tödlich verwundet. Alexander fand ihn, als er eben gestorben war. Er ließ den Leichnam mit großer Pracht beisetzen; der Mörder aber wurde hingerichtet. Das Perserreich war dem mazedonisch-griechischen Reiche erlegen. 8. Zug nach Indien. Alexander aber war noch nicht befriedigt. Er zog weiter ostwärts, um auch Indien zu erobern. Nach mehrfachen Siegen überschritt er den Indus und kam bis an dessen Nebenfluß Sedledsch. Da weigerten sich seine Mazedonier, weiter zu gehen; die ungeheuren Märsche und die Angst vor Krankheiten entmutigten sie. So schmerzlich es dem eroberungsluftigen König auch war, er mußte den Rückzug antreten. Nachdem er am Sedledsch zwölf turmhohe Altäre als Zeichen der Grenze seines Zuges errichtet hatte, schickte er einen Teil seines Heeres auf Schiffen zurück nach Babylon, er selbst zog mit dem übrigen Heer zu Lande dahin. 9. Ende Alexanders. Alexander machte Babylon zur Residenzstadt seines gewaltigen Reiches. Seine großen Erfolge aber machten ihn übermütig; er schwelgte in allen Genüssen des Morgenlandes, kleidete sich wie ein Perser, änderte seine Sitten und verlangte, daß seine Untertanen nach asiatischer Weise sich vor ihm niederwerfen sollten. Dadurch erregte er große Unzufriedenheit bei den Mazedoniern und Griechen, aber er kehrte sich nicht daran, sondern sann auf neue Eroberungen. Mitten in feinen Plänen ereilte ihn der Tod. Die gewaltigen körperlichen Anstrengungen und unaufhörlichen Schwelgereien setzten seinem tatenreichen Leben ein frühes Ziel. 323 v. Chr.' 10. Bedeutung seiner Kämpfe. Alexanders Siegeszug war von gewaltigem Einfluß aus die Verbreitung griechischer Kultur nach Asien. Griechische Kunst und Wissenschaft und vor allem die griechische Sprache beherrschten fortan das Leben aller Völker in Vorderasien. 11. Zerfall des Reiches. Nach Alexanders Tod geriet sein Reich in die größte Verwirrung. Da er ohne Erben gestorben war, so entstanden unter den obersten Reichs- und Heerbeamten heftige Kämpfe um die Thronfolge. Um das Jahr 300 etwa kam es zu einer Teilung in mehrere kleinere Reiche, unter denen Mazedonien, Syrien und Egypten die bedeu- j tendsten waren. (Alexander der Große von Andrä, Leseb. S. 392.) 12. Die Sage von der Gründung Roms. (754), 1. Roinulus und Remus. Der Ansang des römischen Weltreiches

10. Deutsche Geschichte für oldenburgische Schulen - S. 19

1905 - Delmenhorst : Horstmann
19 2. Peter von Amiens. Im Jahre 1094 kehrte aus Palästina ein Pilger zurück, mit Namen Peter von Amiens. Er ging zum Papst Urban Ii., schilderte ihm die Not der Christen in Jerusalem und bat ihn um Hülfe. Da sandte ihn der Papst aus, überall die Christen zu einem Kriegszuge gegen die ungläubigen Türken anfzufordern. Auf einem Esel reitend, barfuß und ohne Kopfbedeckung, mit einem groben Pilgergewand bekleidet, ein Kruzifix in der Hand, so durchzog er Italien und Frankreich und rief die Christen auf zu einem Kriegszuge gegen die Türken. Sein Auftreten machte tiefen Eindruck und entflammte überall die Gemüter. 3. Kirchenversammlung in Clermonl. Der Papst berief eine große Kirchenversammlung nach -Clermont in Frankreich. Dort hielt er unter freiern Himmel eine begeisterte Predigt an das Volk, und als er mit den Worten schloß: „Ein jeder verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich, daß er Christum gewinne!" da erscholl es wie aus einem Munde: „Gott will es, Gott will es!" Jetzt schnitt der Papst aus seinem roten Gewände kleine Kreuze, und alle, die sich bereit erklärten zu dem Zuge, hefteten sich ein solches Kreuz auf die rechte Schulter, daher erhielt der Zug den Namen Kreuzzug. (Lesebuch 2eite 425: Veranlassung und Anfang der Kreuzzüge). 4. Der erste Kreuzzug nach Palästina. Nachbem der erste Kreuzzug beschlossen war, würde eifrig dazu gerüstet. Vielen bauerte jeboch bic Rüstung zu lauge, so zogen denn im. Frühjahr 1096 mehrere ungeordnete Haufen unter Anführung eines Ritters, Walther von Habenichts, in dessen Begleitung auch Peter vou Amiens war, fort nach Kleinasien, ivo aber die meisten von den Türken erschlagen wurden. Peter floh zurück nach Konstantinopel und wartete hier auf das Hauptheer. Das eigentliche Kreuzheer wurde geführt von dem Herzog Gottfried von Bouillion. Es waren etwa 300000 Mann Fußvolk und 100000 Ritter. Unter unsäglichen Beschwerden kam es glücklich über Konstantinopel nach Kleinasien, aber das ungewohnte Klima, Entbehrungen aller Art, Krankheiten und feindliche Angriffe schmachten es so sehr, daß nur 20000 kampffähig vor Jerusalem ankamen. 5. Eroberung Jerusalems. Beim Anblick der hl. Stadt fielen die Pilger auf die Knie; vergessen waren die Mühseligkeiten der weiten Reise, man dachte nur an das Ziel. Aber die Eroberung der Stadt war nicht leicht; erst nach langer Belagerung wurde sie erstürmt und gewonnen. Mit dem Rufe: „Gott will es!" drangen die Kreuzfahrer in die Stadt und ermordeten ohne Erbarmen: Männer, Weiber und Kin- der. Dann zogen sie im feierlichem Zuge nach der Kirche des hl. Grabes, nm Gott für den Sieg zu danken. Jerusalem war in den Händen der Christen. Gottfried von Bouillion sollte König von Jerusalem werden, aber er sagte: „Ich will da keine Königskrone tragen, wo mein Heiland unter einer Dornenkrone geblutet hat". Er nannte sich „Beschützer des Hl Grabes." 2*
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