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1. Geschichte für Mittelschulen und ähnliche Lehranstalten der Provinz Sachsen - S. 208

1903 - Wiesbaden : Behrend
208 Neuerung. Denn die bei weitem meisten Bauern in Preußen waren damals erbuntertnig. Der erbuntertnige Bauer war mit seiner Familie an das Gut gebunden, auf dem er geboren war. Seine Kinder durften nicht ohne Erlaubnis des Gutsherrn in fremde Dienste gehen, seine Tchter sich nicht ohne des Gutsherrn Zustimmung der-heiraten. Dieses traurige Verhltnis vererbte sich vom Vater auf den Sohn. Der Acker, den der erbuntertnige Bauer bearbeitete, gehrte nicht ihm, fondern der wirkliche Eigentmer war der Gutsherr. Der Erb-untertnige hatte nur den Niebrauch, d. h. er durfte von dem Ertrage nehmen, was er zum Leben ntig hatte. Fr diese Benutzung mute er die schwersten Dienste und hohe Abgaben leisten. Auf allen kniglichen Gtern wurde nun die Erbuntertnigkeit gesetzlich aufgehoben und in eine Gutspflicht verwandelt, die nur geringe Leistungen forderte. Leider fand dieses fo gut gemeinte Gesetz wenig Beachtung wegen des Widerstandes der Domnenpchter und wegen der geringen Einsicht der Bauern selbst. Nur die grten Hrten der Erbuntertnigkeit verschwanden. 11. Geistige Ausbildung des Volkes. Der König fhrte den Schulzwang ein. Alle Eltern waren jetzt bei Strafe verpflichtet, ihre Kinder in die Schule zu schicken. Jeder preuische Untertan sollte in Religion, Lesen, Schreiben und Rechnen bewandert sein. Gegen 1700 Schulen hat der vorsorgliche Monarch gegrndet. Der Regierung in Knigsberg schrieb er: Wenn ich baue und bessere das Land und mache keine Christen, so hilft mir alles nichts." Der eifrigste Schulinspektor war der König selbst. Auf feinen Reisen ging er in die Schulen und wohnte dem Unterricht aufmerksam bei. Mit Recht hat man ihn den Begrnder des preuischen Volksschul-Wesens genannt. Als der König gelegentlich einer militrischen Musterung Halle besuchte, besichtigte er sehr eingehend die zu groer Blte entwickelten, umfangreichen Franckefchen Stiftungen und uerte dem Stifter wiederholt feine freudige Bewunderung. Auf des Knigs Frage an den Leiter der Buchhandlung: Was hat Er von dem allen?" erhielt er die Antwort: Majestt, wie ich gehe und stehe!" Ergriffen schwieg der König eine Weile. Dann klopfte er Francke auf die Schulter mit den Worten: Nun begreife ich, wie Er so etwas zustande bringt!" 12. Sein Ende. In den letzten Jahren seines Lebens siedelte der König von Berlin nach Potsdam der. Dort starb er nach schwerem Todeskampfe. Er hinterlie einen Schatz von 27 Millionen Mark und ein starkes, gut eingebtes Heer. Man hat Friedrich Wilhelm mit Recht den grten inneren König Preuens" genannt. Er hat die gewaltige Kraft aufgespeichert, die es seinem groen Sohne ermglichte, Preußen zu ungeahnter Hhe zu bringen.

2. Geschichte für Mittelschulen und ähnliche Lehranstalten der Provinz Sachsen - S. 280

1903 - Wiesbaden : Behrend
280 feine schwierige Ausgabe, durch die Psse des Riesengebirges nach Bhmen vorzudringen, um seine Armee mit den beiden anderen zu vereinigen. Durch rechtzeitiges Eingreifen in die Schlacht bei Kniggrtz rettete er die hart bedrngten Preußen. Erst in der Nacht zum 3. Juli erhielt er die Nachricht, da an diesem Tage die Entscheidungsschlacht stattfinden solle. Weil er noch der einen Tagemarsch entfernt stand, war die grte Eile geboten. Dazu herrschte Regenwetter, der Lehm-boden war aufgeweicht, und Menschen und Pferde versanken im Schlamm. Aber fr den geliebten Feldherrn spannte jeder seine Kraft an, und nach siebenstndigem, beschwerlichem Marsche hatte man endlich das Schlacht-feld erreicht. Im Sturmschritt muten jetzt die Hhen von Lipa und Chlnm genommen werden, und die sterreicher erlagen der Helden-mtigen preuischen Tapferkeit. Der König und der Kronprinz trafen am Abend auf dem Schlachtfelde zusammen; der Vater berreichte seinem siegreichen Sohne den hchsten Militr-Verdienstorden. Als der Kronprinz in diesen Krieg zog, lag sein Shnchen, der kleine Sigismund, schwer krank danieder; schon nach wenigen Tagen erhielt der Kronprinz die Todesnachricht. Sein Vaterherz blutete, und gern wre er nach Berlin geeilt; aber pflichtgetreu hielt er auf dem Posten aus, auf den der König ihn gestellt hatte. Siege ersetzen nicht den Verlust eines Kindes," schrieb er schmerzerfllt in jenen Tagen. 1870/71. Im Kriege gegen Frankreich stand der Kronprinz an der Spitze der Dritten Armee. Als die sddeutschen Krieger Schulter an Schulter mit den norddeutschen Kameraden die ersten glnzenden Siege bei Weienburg und Wrth errungen hatten, folgten alle mit Ver-trauen seiner Fhrung. Durch seine Leutseligkeit gewann er auch die Herzen aller; im Munde der Soldaten hie er nur unser Fritz", fr den jeder durchs Feuer und in den Tod ging. Der Zauber seiner edlen, kraftvollen Persnlichkeit hat sehr viel dazu beigetragen, Sd und Nord zu verbinden. Auch vor Sedan erntete er mit seinen tapferen Soldaten Lorbeeren. Nun stand ihm der Weg nach Paris offen, und fchon am 20. September zog er in Ver-failles ein. Als Generalfeldmarschall und Kronprinz des Deutschen Reiches kehrte er ruhmbedeckt nach Berlin zurck. Jedoch war ihm der Krieg keine Lust, sondern eine traurige Notwendigkeit. Aber, an dem unabwendbaren Kampfe teilzunehmen, das galt ihm als heiligste Pflicht. 4. Seine Sorge fr Gewerbe und fr Arme. Der vielgereiste Krn-Prinz hatte den Gewerbeslei mancher Lnder gesehen. In Berlin veranlate er 1872 im Verein mit seiner Gemahlin eine groe Ausstellung, auf welcher die Handwerker zu ihrer Ausbildung gute Musterstcke anschauen konnten; hufig sah man ihn auch in den Fortbildungsschulen der Lehrlinge; denn gerade auf diesem Schulgebiete hatte er in einigen Nachbarlndern her-vorragende Leistungen wahrgenommen. Die Kranken und Armen standen feinem Herzen am nchsten. Viele Krankenhuser und andere gemein-

3. Geschichte für Mittelschulen und ähnliche Lehranstalten der Provinz Sachsen - S. 221

1903 - Wiesbaden : Behrend
221 er der Musik und wissenschaftlicher Beschftigung; besonders gern pflegte er noch in spteren Jahren das Fltenspiel. Alljhrlich bereiste er sein Land, um die Truppen zu mustern und nach allem in der brgerlichen Verwaltung zu sehen. Jeder Beamte hatte dann strenge Rechenschaft abzulegen. Gro war stets der Andrang des Volkes; denn alle wollten den geliebten Herrscher sehen. Keinem versagte er in seiner Freundlichkeit und Leutseligkeit das Gehr. Die armen Leute," Pflegte er zu sagen, wissen, da ich Landesvater bin; ich mu sie hren". Freimtige Reden nahm der König nicht bel; auch ein dreistes Wort lie er sich gefallen, wenn es zutreffend war. 14. Der Alte Fritz. Die unausgesetzten groen Anstrengungen des Geistes und des Krpers hatten Friedrich vor der Zeit alt gemacht; er war der Alte Fritz" geworden. Seine gebeugte Gestalt sttzte sich auf dm Krckstock; aus dem hagern, eingefallenen Gesichte mit der hohen Stirne blickten groe, klare und durch-bringende Augen; den feinen Mund umspielte ein geistreiches Lcheln. Gewhnlich trug er einen dreieckigen Hut, einen schlichten blauen Rock und schwarzsamtne Bein-Ileider; die gelbe Weste war stets mit Schnupftabak berset. Die Untertanen blickten zu ihm aus, wie Kinder zu ihrem Vater. So oft er von seinem Schlosse Sanssouci nach Berlin kam, lief alt und jung zusammen und lie den Alten Fritz hochleben. (Gedicht: Mittwoch Nachmittag", von Frhlich). 15. Sein Ende. In den letzten Jahren seines Lebens war der König oft leidend. Seine Freunde sanken einer nach dem andern ins Grab, und es wurde immer einsamer um ihn. Er verlor die Zhne; die Gicht plagte ihn; die Finger wurden ihm zitterig, und so mute er sogar dem geliebten Fltenspiel entsagen. Monatelang sa er Tag und Nacht im Sessel, weil er das Liegen nicht vertragen konnte. Trotz der grten Schmerzen blieb er heiter und ergeben. Auch seine rastlose Ttigkeit setzte er nicht aus, und die Rte hatten schon um vier Uhr morgens vor ihm zu erscheinen. Mein Leben ist auf der Neige", fagte er; die Zeit, die ich noch habe, mu ich benutzen; sie gehrt nicht mir, sondern dem Staate". Am 17. August 17 8 6 starb der groe König, beweint von seinem Volke und betrauert von der ganzen Welt. Auf seinem Sarge in der Garnisonkirche zu Potsdam stehen nur die Worte: Friedrich Ii." Die Nachwelt aber nennt ihn nur Friedrich den Groen". Die Schluworte seines Testamentes lauten: O mge Preußen in hchster Blte bis an das Ende der Zeit fortdauern!" Ix. König Friedrich Wilhelm Ii. 17861797. 1. Seine Person. Friedrich Ii. starb kinderlos, und ihm folgte in der Regierung sein Neffe Friedrich Wilhelm Ii. Weil Friedrichs groer Geist den ganzen Staat allein regiert hatte, bernahm sein Nachfolger eine beraus schwere, kaum lsbare Aufgabe.
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