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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 108

1911 - Breslau : Hirt
108 Aus der Geschichte des Mittelalters. den starken Wunsch weiter Kreise der Bevölkerung Italiens nach nationaler Unabhängigkeit und ihre damit zusammenhängende Feindseligkeit gegen die deutsche Herrschaft für seine Zwecke und machte sich zum Herrn der Lage. Sizilien blieb von Deutschland getrennt, Konstanze, Heinrichs Vi. Witwe, übertrug Innozenz die Vormundschaft über ihren Sohn Friedrich. Der Bürgerkrieg in Deutschland hinderte jede Entfaltung der königlichen Gewalt und ihr Eingreifen in Italien: Innozenz forderte Mittelitalien als alten Besitz der Kirche zurück. Auch in den übrigen Staaten Europas brachte Innozenz die Stellung eines Oberherrn zur Geltung; von den Königen von Portugal, Aragonien und von Johann (ohne Land) von England, dem Bruder und Nachfolger von Richard Löwenherz, wurde sie durch die Lehnshuldigung förmlich anerkannt. Der vierte Kreuzzug. Obwohl es Innozenz nicht gelang, die Wiedereroberung von Jerusalem herbeizuführen, so fand unter seinem Pontifikate die größte Einwirkung des lateinischen Abendlandes auf den Osten seit dem ersten Kreuzzuge statt. Kreuzfahrer, die sich in Venedig sammelten, wurden vom Dogen Henrico Dandolo bestimmt, die Stadt Zara für Venedig zu erobern. Hier erschien der aus Kou-stautinopel vertriebene Kaisersohn Alexius und erbat, unter Zusicherung einer großen Entschädigung, ihre Hilfe für seinen entthronten Vater Isaak Angelus. Obwohl Innozenz über die Kreuzfahrer den Bann aussprach, gingen diese auf das Anerbieten ein und führten Alexius zurück. Als er ihnen hier die versprochene Summe zu zahlen sich weigerte, eroberten sie Konstantinopel und begründeten das lateinische Kaisertum, an dessen Spitze Balduin von Flandern trat; mehrere Lehns-königtümer und Fürstentümer wurden eingerichtet, den Hauptgewinn hatte Venedig durch seine Erwerbungen am Adriatischen und am Ägäischen Meere. Auch Innozenz erklärte sich schließlich einverstanden. Seine Stellung als die eines Herrn der ganzen Christenheit trat auf der vierten lateranischen Synode, an der alle Patriarchen entweder in Person oder durch Vertreter teilnahmen, aus das glänzendste hervor. Der Widerstand gegen die Verweltlichung der Kirche, die von den Albigensern (nach der Stadt Albi) und Waldensern, Anhängern des Petrus Waldus in Lyon, ausging, wurde durch die „Albigenserkriege", die als Kreuzzüge geführt wurden, niedergebrochen. _ Der weiteren Verbreitung ihrer Lehre über die Grenzen von Südfrankreich hinaus und der drohenden Gefahr eines sich in der Stille vollziehenden allgemeinen Abfalles von der Kirche traten am frühesten und wirksamsten die Minoriten oder Franziskaner entgegen. Sie verzichteten wie die wenige Jahre später auftretenden Dominikaner gänzlich auf Hab und Gut zugunsten der Armen und wirkten hauptsächlich in den Städten. Franz von Assisi (+ 1226) und der Altkastiliauer Dominikus (+1221) sind die Stifter der nach ihnen genannten „Bettelorden". Die Erfolge der

2. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 93

1911 - Breslau : Hirt
Deutsche Geschichte im Mittelalter. 93 Den Anlaß zu den Kreuzzügen gaben die Klagen der christlichen Pilger über die Mißhandlungen, denen sie in Palästina seit der seld-schnkischen Eroberung ausgesetzt waren. Wallfahrten zum Heiligen Grabe hatte man schon immer unternommen, sie hatten sich aber seit dem Jahre 1000 und dann unter der Einwirkung des von Cluny ausgehenden asketischen Geistes beständig vermehrt. Der Gedanke, den zuerst Gregor Vii. aussprach, daß die Stätte der heiligsten Erinnerungen den Ungläubigen entrissen werden müsse, fand deshalb einen wohl vorbereiteten Boden. Urban Ii., von dem byzantinischen Kaiser Alexius aus dem Hause der Komuenen um Hilfe angegangen, verkündete ihn auf den Konzilien zu Piaceuza und Element und entfesselte damit die gewaltige Bewegung. In dem waffenftohen, unaufhörlich sich befehdenden Adel aller abendländischen Staaten fand sich eine unerschöpfliche Fülle von Kräften dazu bereit, dieses Unternehmen zu verwirklichen. Dadurch, daß diesen Menschen, die nur für den Waffendienst lebten, das erhabenste Ziel für ihren Tatendurst hingestellt wurde, erhielt ihr wildes Leben einen edleren Gehalt und eine höhere Weihe. Es entwickelte sich der Ritterstand, die Kriegerkaste, deren Waffendienst von der Religion die Weihe empfängt, wie sie in dieser Form nur dem Mittelalter eigen ist. § 52. Der erste Kreuzzug (1096—1099). Das Königreich Jerusalem. Vorspiel. Schlecht geordnete Scharen meist von Leuten, die nichts zu verlieren hatten, unter Führung des Einsiedlers Peter von Amiens und Walters von Habenichts, eröffneten den Kreuzzug. Sie wurden auf dem Durchzuge durch die Donauländer von den über ihre Räubereien erbitterten Bewohnern gelichtet und in Kleinasien beim Angriff auf Nieäa vollständig aufgerieben. Inzwischen rüsteten Fürsten, unter denen der Herzog Gottfried von Niederlothringen und sein Bruder Balduin von Flandern, der Herzog Robert von der Normandie, der Graf Raimund von Toulouse, Boemuud von Tarent und sein Neffe Tankred hervortreten, zum Zuge. Ein Oberfeldherr fehlte, der Vertreter des Papstes war ein Bischof. Ihre Heere, etwa 300000 Mann stark, vereinigten sich erst vor Konstantinopel. Nachdem sie hier dem Kaiser für die zu erobernden Länder den Lehnseid geschworen hatten, wurden sie nach Kleinasien übergesetzt. Nach vielen Entbehrungen und Kämpfen (Doryläum) erreichten sie, die Halbinsel durchquerend, Antiochia am Orontes. Hier trennte sich Balduin von dem Heere, um der Einladung des christlichen Fürsten von Edessa zu folgen, und gründete daselbst eine Grafschaft. Antiochia siel nach neunmonatiger Belagerung durch Verrat an Boemund, der hier als Fürst zurückblieb. Aber erst der Sieg über das zum Entsatz heranrückende Heer des Sultans von Mosul entschied über den Besitz der Stadt.— Am 15. Juli 1099 eroberte endlich nach zweitägigem Sturme das Kreuzfahrerheer Jerusalem; Gottfried wurde zum „Beschützer des Heiligen Grabes" gewählt. Den Versuch des Sultans von Ägypten auf eine Wiederherstellung des Landes wies er bei Askalon zurück.

3. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 94

1911 - Breslau : Hirt
94 Aus der Geschichte des Mittelalters. Nach Gottfrieds Tode wurde Balduin König von Jerusalem. Er und seine Nachfolger setzten mit Hilfe der Pisaner und Genuesen die Eroberungen fort. Das Königreich Jerusalem. Die Kreuzfahrerstaaten umfaßten unter dem vierten Könige einen schmalen Saum an der Küste von Gaza bis zum Golf von Jskenderun. Der Jordan bildete die Ostgrenze, zeitweilig dehnte sich das Königreich bis zum Golf von Akaba aus. Das Land war nur teilweise fruchtbar. Die Bewohner bestanden aus griechischen Christen und den lateinischchristlichen Kreuzfahrern verschiedener Nationalität, ein schwer lenkbares Völkergemisch, dessen Mitglieder sich schließlich in der französischen Sprache verständigten („Franken"). Mohammedaner verschwanden niemals ganz, im Libanon erhielt sich die furchtbare Sekte der Assassinen. In der Bevölkerung hatte zunächst das geistliche und das ritterliche Element das Übergewicht. Da die eingewanderten Abendländer aber durch die Wirkungen des ungewohnten Klimas und unaufhörliche Kämpfe rasch aufgerieben wurden, bedurfte es beständigen Nachschubes aus der Heimat, wollte man sich gegen die Feinde behaupten. Es entwickelte sich darum von den Küstenstädten aus ein lebhafter Verkehr nach den italienischen und provenzalischen Häfen. Unter den Städten blühte besonders das alte Ptolemais, Akkon, wieder auf. Hier siedelte sich der italienische Kaufmann an, der den starken Unabhängigkeitssinn aus seiner Heimat mitbrachte. Die Genuesen, Venezianer, Pisaner u. a. gründeten eigene Niederlassungen. Politisch zerfielen die eroberten Gebiete in das Königreich Jerusalem, die Grafschaft Tripolis, das Fürstentum Autiochia und, weit davon getrennt, die Grafschaft Edessa. Die Macht des Königs über die genannten Fürsten war gering, zahlreiche größere oder kleinere Vasallen hatten ihren unbotmäßigen Trotz aus der Heimat mitgebracht. Eine Verfassung, die assisea de Jerusalem, der französischen nachgebildet, änderte an diesen Zuständen wenig. Hier bildeten sich die Ritterorden aus. Das Geleit und die Versorgung der Pilger, die von den Häfen aus wieder den heiligen Stätten zuströmten, die Pflege der Erkrankten stellten sich als dringend notwendige Aufgaben heraus. Um diese zu lösen, wurden die Orden der Templer und der Johanniter gegründet. Sie bestanden aus Rittern, die zu den drei Mönchsgelübden das des Kampfes gegen die Ungläubigen hinzufügten, Geistlichen und dienenden Brüdern. Ihre geschlossene Verfassung, der große Reichtum an Grundbesitz sowohl im Morgenlande als auch in allen Gebieten der Heimat gab den Hochmeistern der Orden ihre Stelle nicht unter, sondern fast neben dem Könige. Die Rückwirkung der durch die Kreuzzüge neugeschaffenen Verhältnisse auf das Abendland war sehr groß: Italien wurde wieder das wichtigste Land in Westeuropa.

4. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 237

1911 - Breslau : Hirt
Kanon der einzuprägenden Jahreszahlen. 237 1190-1197 13. Jahrhdt. 1. Hälfte. 1198-1216 1202-1204 1215 1215-1250 1235 1227 Das 13. Jhdt. von England nehmen teil am dritten Kreuzzug. Friedrich stirbt. Akkon erobert. Vorbereitung der Gründung des Deutschherrenordens. Heinrich Vi. zugleich König von Sizilien. „Deutscher" Kreuzzug. Zeit Innozenz' Iii. und Friedrichs Ii. Innozenz Iii. Oberherr der Christenheit. Im deutschen Thronstreit zwischen Philipp von Schwaben und Otto Iv. nimmt er das Recht der Entscheidung bei zwiespältiger Wahl in Anspruch. Auf dem vierten Kreuzzuge wird das griechische Kaisertum in Konstantinopel beseitigt, ein lateinisches Kaisertum errichtet. Venedig wird Vormacht am Mittelmeer. Das große Laterankonzil. Kriege gegen die Waldenser und Albigenser in Südfrankreich. Franz von Assisi und der Spanier Dominikus gründen die nach ihnen benannten Mönchsorden. Friedrich Ii. Der fünfte Kreuzzug. Gesetzgebung in Sizilien. Die Landeshoheit der deutschen Fürsten wird anerkannt. Landfriedensgesetz. Aussöhnung der Welfen und Hohenstaufen. Der Sachsenspiegel. Kampf gegen die Lombarden und den Papst. Schlacht bei Cortennova. Innozenz Iv. erklärt Friedrich auf der Kirchenversammlung zu Lyon für abgesetzt. Friedrich bestreitet das oberherrliche Recht des Papstes in weltlichen Angelegenheiten. Beginn des Abfalls in Deutschland. Gegenkönige. Ende der deutschen Herrschaft in Italien. Ende des Kaisertums. Untergang der Hohenstaufen (Manfred, Konradin) in Neapel und Sizilien. (Schlachten bei Benevent und Sknrkola.) Karl von Anjou. Siziliauische Vesper (1282). Die Schlacht bei Bornhöved beendet die Herrschaft Waldemars Ii. über die Ostseeküste. Die Blütezeit der deutschen Kolonisation im Norden und Osten. Die Assanier in der Mark, die Piasten in Schlesien. (1241 die Schlacht auf der Wahlstatt gegen die Mongolen.) Der Schwertorden in Livland, der Deutsche Ritterorden in Preußen. Der Hochmeister Hermann von Salza. Zeit zahlreicher Städtegründungen in Deutschland.

5. Deutsche Geschichte - S. 62

1912 - Halle a.S. : Schroedel
62 Als Sterbenden brachten ihn die Seinen ans Land. Tiefe Trauer kam der das Heer. Der Sohn des Kaisers, Friedrich, fhrte das Heer weiter nach Antiochia, wo er den Vater bestattete. Der pltzliche Tod des Fhrers, ferner Mhsal und Krankheit brachen den Mut der deutschen Kreuzfahrer, und viele kehrten in die Heimat zurck; die brigen zogen nach Akkon weiter und verbanden sich dort mit Herzog Leopold von Osterreich. 10. Der Ausgang des dritten Kreuzzuges. Vor dieser starken Festung erschienen auch Richard Lwenherz von England und Philipp August von Frankreich mit ihren Scharen. Alle drei Heere berannten die Stadt, doch lange vergebens. Hunger und Pest wteten furchtbar unter den Kreuzfahrern; auch Friedrich starb, und Leopold bernahm die Fhrung der Deutschen. Endlich wurde Akkon erobert. Obgleich die Deutschen tapfer mitgeholfen hatten, teilten doch die Franzosen und Englnder die Beute allein unter sich und wollten die Deutschen ganz aus-schlieen. Ein Banner, das Leopold auf einem erstrmten Turme hissen lie, wurde nach Richards Befehl heruntergerissen. Da kehrte der Herzog voll Zorn mit den Seinen nach Hause zurck. Doch hat diese denkwrdige Belagerung ein bleibendes Andenken hinterlassen: den Deutschen Ritterorden, der vor Akkon gestiftet wurde. Bald machte sich auch Philipp August auf den Heimweg und berlie Richard die Wetterfhrung des Krieges. Aber groe Erfolge erzielte auch dieser nicht; Jerusalem blieb in den Hnden der Trken. Der Sultan Saladin schlo mit ihm einen Waffen st ill st and: ein Ksten streifen blieb den Christen, und der Zugang zu den heiligen Sttten sollte ihnen offenstehen. Das war alles, was der Englnder erreichte. Heinrich Vi. U90 bis ^9?. 1. Die Unternehmung gegen Neapel. Friedrich Barbarossas Nachfolger war sein jugendlicher Sohn Heinrich Vi. In seinem schwchlichen Krper wohnte ein gewaltiger Wille. Auch er zog alsbald nach Italien. Dort war der letzte Normannenknig gestorben. Seine Erbin war des Kaisers Gemahlin Konstanze, und Heinrich kam nun, um das schne Land in Besitz zu nehmen. twtnct- - c, Friedrich Barbarossa als Kreuzfahrer.

6. Deutsche Geschichte - S. 51

1912 - Halle a.S. : Schroedel
51 2. Wie ein Krenzzug beschlossen wurde. Unter den Wallfahrern war auch ein Mnch namens Peter von Amiens. Er sah die Roheit der Trken und die Not der Christen mit eignen Augen. Die Leiden der Armen gingen ihm sehr zu Herzen. Da machte er sich eilends ans die Heimfahrt und erschien vor dem Papste Urban Ii. Dieser wurde durch die Erzhlungen Peters tief erschttert. Er hielt im Jahre 1095 eine groe Kirchenversammlung zu Clermont in Frankreich ab. Die ganze weite Ebene dort war mit Menschen angefllt. Zweihundert Bischfe, zahlreiche Fürsten und Ritter in glnzender Kleidung und zahllose andre Leute waren anwesend. In flammenden Worten schilderte der Papst ihnen die Leiden der Christen im Heiligen Lande. Auf denn", rief er, wider den Feind des christlichen Namens wendet die Schwerter! Dort be jeder die Frevel, die er in seinem Lande be-gangen hat! Als Sieger werdet ihr heimkehren oder die Mrtyrerkrone erringen I" Die ganze Versammlnng war tief ergriffen; Gott will es!" rief alles Volk. Gleich waren Tan-sende zu dem heiligen Kampfe bereit. Wer teilnehmen wollte, schmckte sofort seine rechte Schulter mit einem roten Kreuz; daherkommen die Namen Kreuzfahrer und Kreuzzug. 3. Der Auszug. Jetzt zogen Prediger in den Landen umher und riefen die Glubigen zum Kampfe auf. Keiner tat es mit solcher Begeisterung wie Peter von Amiens. Da strmten groe Scharen zusammen, besonders in Frankreich, Lothringen und Italien. Es waren Bauern und Brger, die ihre Frauen und Kinder auf Ochsenwagen mit-snhrten, aber auch Spielleute, Gaukler, Ruber und andres Gesindel. Ohne Ordnung zogen sie durch Deutschland und Ungarn, um nach Kon-stantinopel zu gelangen. Der Weg war ihnen unbekannt, und Fhrer hatten sie nicht. Da band einmal ein solcher Haufen eine Gans und eine Ziege zusammen und wanderte dahin, wohin das seltsame Paar lies. Die meisten besaen keine Waffen, weil sie dachten, Gott selbst werde alle Feinde vernichten. Auch die Lebensmittel fehlten ihnen, und so fingen sie unterwegs an zu rauben und zu plndern. Das lieen sich die Ungarn nicht gefallen und schlugen fast alle tot. Erst im Herbst des Jahres 1096 machte sich ein wohlausgerstetes Heer von Kreuzfahrern auf den Weg. Unter den Fhrern war auch der fromme und ritterliche Herzog von Lothringen, Gottfried von Bouillon. Glcklich erreichten diese Kreuzfahrer Konstantinopel. Von hier aus 4*

7. Deutsche Geschichte - S. 61

1912 - Halle a.S. : Schroedel
61 9. Kreuzzug und Tod. Friedrichs blonder Bart war allmhlich grau geworden; aber der greise Held fhlte sich noch frisch wie ein Jngling. Da kam die Nachricht von der Eroberung Jerusalems durch die Trken. Der Kaiser hielt es fr seine Pflicht, die heilige Stadt den Hnden der Unglubigen zu entreien. Schon zum folgenden Osterfeste berief er die Groen des Reiches zur Beratung nach Mainz. Fr ihn war ein prchtiger Sitz an erhhter Stelle hergerichtet worden. Aber er weigerte sich, ihn einzunehmen. Er gehrt Christus", sagte er, der mitten unter uns weilt, wenn wir ihn auch nicht sehen", und nahm auf einem gewhnlichen Stuhle Platz. Unter groer Begeisterung wurde der Kreuzzug beschlossen. Die Trmmer der Barbarossaburg zu Gelnhausen an der Kinzig, in der Friedrich gern weilte. Bald zog der Kaiser an der Spitze eines wohlgersteten Ritterheeres nach dem Morgenlande. In der Wste von Kleinasien rafften im Sommer 1190 Hitze und Durst viele Menschen und Pferde dahin. Unaufhrlich brachen die leichten trkischen Reiter aus ihren Verstecken hervor und taten den Kreuzfahrern vielen Schaden. Aber in einer Schlacht gegen die Unglubigen blieben die Christen Sieger. Nun glaubten sie alle Gefahr berstanden zu haben. Der Kaiser jedoch sollte das Ziel seiner Fahrt nicht sehen. Staub-bedeckt und erhitzt war der alte Held dem Heere an den Gebirgsflu Saleph vorangeeilt. Er gedachte sich durch ein Bad zu erfrischen. Seine Begleiter wollten es nicht dulden, denn das Wasser des Flusses war eiskalt; aber er strzte sich doch hinein. Da fate ihn der Strudel und ri ihn in die Tiefe.

8. Geschichte für Mittelschulen und ähnliche Lehranstalten der Provinz Sachsen - S. 111

1903 - Wiesbaden : Behrend
111 2. Der erste Kreuzzug. 10961099. Ter Papst hielt eine groe Kirchenversammlung zu Clermont in Frankreich ab, und die ganze weite Ebene bei dieser Stadt war mit Menschen angefllt. In flammenden Worten schilderte er die Leiden der Christen im Morgenlande. Auf denn," rief er, wider den Feind des christlichen Namens wendet die Schwerter! Dort be jeder seine hier begangenen Frevel. Als Sieger werdet ihr heimkehren oder die Mrtyrerkrone erringen!" Die ganze Versammlung war tief ergriffen. Gott will es!" rief alles Volk. Wer an dem Heereszuge teilnehmen wollte, schmckte sich auf seiner rechten Schulter mit einem roten Kreuze; daher kommen die Namen Kreuzfahrer und Kreuzzug. Nun entstand bald eine allgemeine Bewegung im Volke, und groe Scharen sammelten sich namentlich aus Italien, Frankreich und Lothringen Schon im Mai 1096 zog ein ungeordneter Volkshaufe unter der Fhrung Peters von Amiens vorauf nach dem Morgenlande. Da die Schar keine Zucht hielt und an Lebensmitteln Mangel litt, so ereilte sie ein trauriges Schicksal. Nur ein Teil gelangte bis Konstantinopel und von hier nach Kleinasien. Dort erlagen die meisten dem Schwerte der Trken, und nur klag-liche berreste des Heerhaufens kamen nach Konstantinopel zurck. Im Herbste 1096 machte sich ein wohlausgerstetes Heer von Kreuzfahrern auf den Weg nach Palstina. An der Spitze stand der fromme und ritterliche Herzog von Lothringen, Gottfried von Bouillon. In Konstantinopel war der Sammelplatz; von dort setzten die Kreuzfahrer nach Kleinasien der. Hier aber gerieten sie bald in groe Not. Glhend hei brannte die Sonne in dem wasserarmen Lande auf die ermatteten Krieger; bald gingen die Lebensmittel aus, und dazu umschwrmten trkische Reiter bestndig das Heer. Endlich erreichten sie die Stadt Antiochien und eroberten sie nach langer, mhevoller Belagerung. Aber schon drei Tage nachher schlo ein trkisches Heer die Stadt ein, und bald stieg die Not der Christen aufs hchste. Durch einen verzweifelten Ausfall trieben sie zuletzt die Belagerer in die Flucht, und nun stand ihnen der Weg nach Jerusalem offen. (Die heilige Lanze.) 3. Eroberung Jerusalems. Im dritten Jahre nach dem Auf-bruche lag die Stadt endlich vor ihren Blicken da. Von heiligem Schauer ergriffen, sanken die Kreuzfahrer, von einer halben Million nur noch 20 000 an der Zahl, auf die Kniee, und Trnen der Freude strzten aus ihren Augen. Fnf Wochen dauerte die Belagerung der von 40 000 Trken verteidigten Stadt; dann drangen die Kreuzfahrer unter dem Rufe: Gott will es!" in Jerusalem ein und richteten in ihrer Erbitterung ein grliches Blutbad an. Erst als die Rache gestillt war, eilten sie zu den heiligen Sttten, hielten einen Dank-gottesdienst ab, bekannten ihre Snden und gelobten Besserung. Dann whlten sie Gottsried zum Könige von Jerusalem. Aber der bescheidene und demtige Held sagte, er wolle dort keine Knigskrone

9. Geschichte für Mittelschulen und ähnliche Lehranstalten der Provinz Sachsen - S. 115

1903 - Wiesbaden : Behrend
115 3. Kreuzfahrten ins Wendcnland. Obwohl auch thringisch-schsische Fürsten und Mannen mit dem Kaiser gegen die Trken auszogen, entschlossen sich doch die meisten, lieber die heidnischen Wenden an den eignen Grenzen zu be-kmpfen. Diesen Wendenfahrern bewilligte der Papst den gleichen Abla wie den Kreuzfahrern. An 80000 Krieger brachen 1147 von Magdeburg aus, um das Land zu verheeren und das ganze Wendenvolk hinzuschlachten". Aber die Wenden wuten sich in Wldern, Smpfen und Einden zu verbergen und sich der Vernichtung zu entziehen. Der Ttigkeit Albrechts des Bren und seines Hauses war es vorbehalten, das Wendenvolk endgiltig dem Deutschtum und Christentum zu gewinnen. Auf Konrad folgte in der Regierung sein Neffe Friedrich Barbarossa. C. Friedrich Barbarossa. 1152-1190. 1. Person. Friedrich war ein stattlicher Held. Er hatte leb-hafte blaue Augen, eine erhabene Stirn und einen feingeschnittenen Mund. Langes Blondhaar umwallte Haupt und Schultern; auch der Bart war blond und schimmerte ein wenig rtlich, weshalb ihn die Italiener Barbarossa d. i. Rotbart nannten. In allen ritter-lichen Knsten war er gebt, und bis zu seinem Ende blieb er krftig wie ein Jngling. Schon in jungen Jahren hatte er an einem Kreuzzuge teilgenommen und khne Heldentaten verrichtet. Mit wahrer Frmmig-fett verband er eine hohe Geistesbildung. Zur Regierung gelangt, nahm er sich Karl den Groen zum Vorbild. Er sah sich, wie auch Otto der Groe, als den wirklichen Erben der alten rmischen Kaiser an und beanspruchte als solcher die Herr-schaft der alle Lnder, die einst zu dem westrmischen Reiche gehrt hatten; die brigen Herrscher der Christen-heit sollten nur als Unterknige der Provinzen gelten und ihm gehorchen. 2. Knigsritt. Von Aachen aus trat Friedrich sofort den Knigs-ritt durch die deutschen Lande an, um sich von den Volksstmmen huldigen zu lassen. Aus dieser Reise besuchte er die Burgen des Adels und die grern Städte des Reiches. Ihm zu Ehren wurden in. den Burgen groe Festlichkeiten veranstaltet. In den Stdten jauchzte alles Volk dem hohen Herrn zu; die Be-wohner legten ihm auch wohl ihre Streitigkeiten zur Entscheidung vor, und Friedrich urteilte ab nach Recht und Gerechtigkeit. Dann zog er nach Rom und lie sich zum Kaiser krnen. 3. Heinrich der Lwe. Auf diesem ersten Rmerzuge begleitete ihn auch der Sachsenherzog Heinrich der Lwe, sein Freund und naher Verwandter. Er hatte dem Kaiser bei einem Tumulte nach der Krnung in Rom das Leben gerettet. Friedrich gab ihm bald nachher auch das Herzogtum Bayern zurck; der Herzog desselben erhielt die Mark sterreich, die von Bayern als selbstndiges Herzogtum losgelst wurde. Heinrich verfgte jetzt der eine gewaltige Macht. Das Streben des ehrgeizigen Mannes war darauf gerichtet, diese noch zu vermehren, besonders im Wendenlande. Nach Mecklenburg und Pommern 8*

10. Geschichte für Mittelschulen und ähnliche Lehranstalten der Provinz Sachsen - S. 110

1903 - Wiesbaden : Behrend
110 wrde von Sachsen erhalten hatte, zu groem Ansehen gelangte und schon lange vor seinem Regierungsantritt wie ein König in unserm Lande waltete. 2. Beilegung des Kirchenftreites. Fast des Kaisers ganze Regierungszeit hindurch tobte der Kirchenstreit fort. Heinrich erklrte wie sein Vater, fr ihn seien die Bischfe, als seine Lehnsleute, weltliche Fürsten, während die Ppste nur ihren geistlichen Charakter gelten lassen wollten. Schlielich gaben beide Teile nach: der Kaiser erkannte an, da sie a u ch G e i st l i ch e seien, da infolgedessen der Papst bei ihrer Ein-setzung mitwirken msse, der Papst gestand dem Kaiser als Lehns-Herrn der Bischfe dasselbe Recht zu. Nach dem Wormser Konkordat (1122) wurden die deutschen Bischfe hinfort von den Geistlichert des Domkapitels gewhlt; darauf hatte sie der Kaiser durch das Zepter in die weltlichen Hoheitsrechte und dann der Papst durch Ring und Stab in das geistliche Amt einzusetzen. 3. folgen dieses Streites fr Deutschland. Dieser gewaltige 50jhrige Streit hat die kaiserliche Macht in Deutschland bedeutend geschwcht. Vorher galten diegroen Reichsm 'ter, besonders die Herzogswrde, blo als wirkliche mter, deren Neubesetzung der Kaiser nach dem Tode des jeweiligen Inhabers vorzunehmen hatte; jetzt waren sie erbliche Lehen ge-worden, deren Inhaber sich mglichst der kaiserlichen Gewalt zu entziehen strebten. Die Zersetzung des Reiches war dadurch also sehr befrdert. Besonders in unserm Gebiet waren die alten Gaugrenzen durch die unaufhrlichen Wirren fast vollstndig verwischt. Die Grafschaften waren Lehen der Fürsten geworden. Die Amtsbezeichnung Graf hatte sich zum Standestitel umgewandelt. Fortan benannten sich die Grafen nach ihren Herrschaftssitzen, so die Grafen zu Wernigerode, Ballenstdt, Mansfel!d, Beichlingen, Gleichen u. v. a. X. Z>ie Kreuzzge. 1096121jl L Ursache und Veranlassung. Schon in den frhesten Zeiten des Christentums war es Sitte, Wallfahrten nach Palstina zu unter-nehmen, um an den heiligen Sttten zu beten, wo der Heiland ge-boren ward, wo er lehrte und fr das Heil der Menschen starb. Jerusalem war nie leer von fremden Pilgern, und die Herren des Landes, die Araber, verwehrten ihnen den Besuch nicht. Als aber im 11. Jahrhundert das wilde Volk der Trken Palstina eroberte, wurden nicht nur die Wallfahrten verboten, sondern die Christen auch aufs hrteste bedrckt und verfolgt, die heiligen Orte entweiht und geplndert. Um diese Zeit kehrte ein franzsischer Einsiedler, Peter von Amiens, aus dem heiligen Lande zurck. Das Elend der Christen erfllte sein Herz mit tiefer Wehmut. Er eilte zum Papste nach Rom und schilderte ihm mit feurigen Worten die Bedrngnis der Pilger. Der Papst forderte ihn aus, durch Stadt und Land zu ziehen und durch seine Predigt die Gemter zur Befreiung des heiligen Landes aus den Hnden der Unglubigen zu entflammen. Peter fhrte diesen Auftrag mit Eifer aus. Von allen Seiten strmten die Menschen zusammen, um seine Worte zu hren. In dem bleichen, von Hunger und Mhsalen abgezehrten Pilger, dessen Augen wie Sterne funkelten, sahen sie einen Boten des Himmels. Glhende Begeisterung kam der die Völker des Abendlandes.
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