32 2. Das Land zwischen Elbe und Ohre.
A.: Ganz ovuk nonnich. Am Dag hemm wie (wäi) oauk noch gat nog. —
Na, wenn't man blos War bliewt, denn wern 'w s' ball vnlln kriegen.
B.: Na 't werd je doch nu wol endlich nbhörn mit reg'n!
A.: Na, utsehn deit't je dennoah so (soau).
Fr. Nüst.
Da in der Altmark nacheinander verschiedene Völkerstämme wohnten,
nämlich die Deutschen (Sachsen, Franken) und die Wenden, so ist auch
die Anlage der Ortschaften und die Bauart der Häuser sehr oer-
schieden.
Die Wendendörfer waren meist in Hufeisenform erbaut rings um
die Kirche und den Friedhof. Alle Häuser stiegen mit dem Giebel und
dem Einfahrtstore an den freien Platz. Das Dorf hatte nur einen Zu-
Altsächsisches Wohnhaus.
gang, eine Straße. Zwar haben Um- und Neubau die Grundform der
Anlage etwas verwischt, aber erkennen kann man die Hufeisenform noch
deutlich (Kreis Salzwedel und Osterburg). Die Deutschen bauten ihre
Häuser meist geradlinig an die Straße oder planlos an viele Wege. Die
altmärkischen Städte sind alle deutschen Ursprungs; sie entstanden bei den
Burgen.
Das sächsische Wohnhaus war ein langer Fachwerkbau, der mit
einem Strohdache gedeckt war. Die Spitze des Hausgiebels war meist
mit einem geschnitzten Pferdekopfe geschmückt. Die Wohn- und Schlaf-
räume sür die Familie, die Ställe für die Haustiere, die Scheune für das
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
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Höhen. 93
und den Geiz. (S. Sage S- 102.) In dem Heldenkaiser Wilhelm I. war dem
Vaterlande Barbarossa wieder erwacht; denn er schnf dnrch ruhmvolle Siege ein
einiges deutsches Kaiserreich. Zum Danke hat darum das deutsche Volk (die deutschen
Kriegerverbände) Kaiser Wilhelm dem Siegreichen auf dem Kyffhäuser in unseren
Tagen ein herrliches Denkmal erbaut.
Es ist neben der alten Vurg Kyffhaufen ganz aus dem Gestein des Kyffhäusers
errichtet. Einzelne Teile sind sogar in den Felsen gehauen. Eine halbkreisförmige
Terrasse von 100 in Durchmesser umgibt das Denkmal und bildet die Grundfläche.
Auf ihr erhebt sich eiue zweite Terrasse. Auf dem fchloßhofartigeu Platze derselben
sieht man das Rubegemach Friedrich Barbarossas. Die mächtige Gestalt des alten
Kaisers hält den Reichsapfel und das Schwert in den Händen. Breite Treppen
führen von hier aus auf die letzte Stufe, auf der sich ein kirchtnrmhoher Ban erhebt
(64 m). In der Mitte des Tnrmes befindet sich auf einem Vorsprunge das Reiter-
standbild Kaiser Wilhelm I. (9,70 m). Die Kaiserkrone bildet die spitze des Deuk-
malturmes. Im Innern des Turmes ist eine große, hellerleuchtete Halle, die als
Versammluugssaal dient. Zur Kroue führt eine Treppe hinauf. Von hier aus
hat man eine große Fernsicht. Obwohl das Gebirge wasserarm ist, so ist es doch
dicht mit Bucheu und Eichen bewaldet.
Der Bergzug besteht aus rotein Sandstein, der vielfach gebrochen und
zu vortrefflichen Mühlsteinen verarbeitet wird. Der Sandstein schließt
zahlreiche versteinerte Holzstämme ein. Der Südabhang des Kyffhäusers
schimmert mit feinen weißen Bergkegeln weithin; es sind Gipsfelsen.
Gipsberge sind gewöhnlich reich an Höhlen, die wegen der geringen
Festigkeit des Gesteins vom unterirdischen Wasser ausgewaschen sind.
Auch hier entdeckte man eine größere Höhle, die B a r b a r o s s a h ö h l e
(früher Falkenhöhle). An den Wänden und von der Decke hängen zahl-
lose Gipsstreiseit, -bänder und -klumpen von wunderlichen Gestalten herab.
In den vier Teilen der Höhlen sind neun größere, tiefe Teiche. Die
Höhle ist vielleicht die größte und schönste unseres Vaterlandes. Wetter-
reget: „Steht Kaiser Friedrich ohne Hut, bleibt das Wetter schön und
gut; trägt er einen Degen, so gibt's Regen."
b) Die Hainleite, d. h. Hain ^ Wald, Leite ^ Bergrücken.
Die Hainleite beginnt am Eichsselder Tore und endet an der
Unstrut mit der Höhe der Sachsenburg. Sie ist ein langer Bergzug mit
wenigen Einsenkungen. Die Unstrutwipper und die Eisenbahn Erfurt-
Nordhausen benutzen diese. Zur Unstrutwipper fällt der waldige Rückeu
oft schroff ab. Auf dem rechten Unstrutuser setzt sich der Höhenzug als
Schmücke (d. h. sanster Anstieg) und Finne (d. h. Sumpshöhe) fort.
Das Durchbruchstal der Unstrut heißt die Thüringer Psorte. Die
Finne zieht als breite, waldige Hochfläche (ihr nördlicher Rand wird an-
fangs die Schrecke genannt, d. h. steiler Bergzug) bis zur Saale. Die
Finne bildet oft liebliche Täler, z. B. bei dem Badeorte Rastenberg. Der
Volksmund sagt: „Auf der Finne gibt's große Schüsseln und wenig drinne."
e) Die Hörselberge.
Die Hörselberge ziehen oft unterbrochen in Gestalt einer Mauer
längs der Hörsel nach So. Den Höhepunkt der kahlen Kalkselsen bildet
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TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm_I. Barbarossa Barbarossa Wilhelm Friedrich_Barbarossas Friedrich Barbarossas Wilhelm_I. Friedrich Friedrich
Das Flachland. 107
den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vvr uns liegt
mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschaft, die wir heute durchwandert
haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und
Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S.
Lutherstein in der Dübener Heide.
4. Schmiedeberg als Badeort.
Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne
für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Neinigungsbad.
Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg
feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt.
Er läszt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme-
grad vorhanden ist.
Woher ist die Moorerde genommen?
Der Boden in der Umgegend von Schiniedeberg enthält unerschöpfliche
Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem
ein Arzt in früherer Zeit anf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte,
wnrden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste
wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter auf einem freien
Platze liegen.^ Ehe sie zur Bereitung des Moorbades gebraucht wird,
schüttet man sie auf eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie
in eine feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln
und Steiucheu ist.
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Extrahierte Personennamen: Schmiedeberg
Extrahierte Ortsnamen: Kemberg Wittenberg Eilenburg S.
Lutherstein Dübener_Heide Schiniedeberg Schmiedeberg_Moorbadeeinrichtungen
Ortskunde. 111
gewinnung oder mit bürgerlichen Beschäftigungen, z. B. mit der Bestattung
der Leichen.
An Sagen ist die Gegend nicht sehr reich. Viele knüpfen sich an sogenannte
Teufelssteine. Diese soll einst der Teufel nach der Kirche geworfen haben; doch
warf er stets zu kurz. Solche Steine haben meist 4 oder 5 tiefere Löcher, das sollen
die Fingereindrücke des Bösen sein. Teufelssteine zeigt man am Fuße des Peters-
berges, bei Hohenturm, Gimritz und Sennewitz unweit Halle. Bei Dölau liegt
ein besonders großer Stein, den der Volksmund „steinerne Jungfrau", „Nagelstein"
oder auch „Heidenstein" uennt. Der erste Name erinnert an sein Aussehen und
der zweite an den Aberglauben, böse Dinge in einen Stein nageln zu können. Der
Volksmund sagt: „Hier habeu die Heiden einst geopfert". Die Untersuchung hat
aber ergeben, daß er ein Grenzstein ist.
In der Gegend von Delitzsch spricht man etwa so:
A.: Kumme doch mah ha hie! Wu willte denue Heide schunt henn?
B.: Ich wil zur Kärmesse.
A.°. Bei wen denne?
B.: Bei mein' Schwoager in Zwoche.
A.: Wie lange willte denne bleibe?
B.: Na, wenn mersch gefalle thut, Dager dreie.
A.: Giestdenne och su Danze?
B.: Gunsten is' doch denne kene Kärmesse.
A.: Laß dersch niche fchlacht bekumme! Griese oach von mähr, vergiß
nich, härschte! I. Scharr.
I . Geschichtliches.
Vor etwa 1200 Jahren eroberten die Slaoen (Sorben) das Gebiet. Sie
waren Heiden. Um ihr Vordringen nach 0. zu hindern, legten die deutscheu Kaiser
(Heinrich 1., Otto 1.) Burgen (Eilendurg, Landsberg, Brehna) und Grenzmarken
an, woran uoch jetzt die Namen Osterland und Vogtland erinnern. Dennoch hielt
sich hier wendisches Leben noch manches Jahrhundert. Die wendische Dorfanlage
ist häufig uoch zu erkennen. (Beerendorf, Kletzen, Crensitz, Gollme, Weibelin,
Paupitzsch, Döbern.) Im allgemeinen kann man annehmen, daß alle auf itzsch,
witz und witzsch endigenden Namen wendischeil Ursprungs sind und soviel wie
Häuserreihe bezeichnen. Der älteste Ort des Gebietes soll das Dorf Sausedlitz bei
Delitzsch sein. Es ist eine alte Opferstätte. Der Name bedeutet soviel wie Ort des
Ziu. Der letzte Nest zeigt sich in der Tracht und deu ländlichen Festgcbräuchen der
Alteuburger. Der nördliche Teil des Landes gehörte lange zu dem Königreiche
Sachsen, kam aber lölö an unser Vaterland.
G. Ortsknnde.
^ !l) An bcr ?lulle. Naumburg (27). Weinbau. Fabriken: Horn-, Elfenbein-,
Strumpfwaren. Schiffahrt. Baudenkmäler: Dom, Schloß, Rathaus, Kadetten-
anstatt. Die Schuljugend feiert zum Andenken an die glückliche Rettung der Stadt
von den Hussiten alljährlich das Kirschfest. In der Nähe liegt die berühmte Fürsten-
schule Schulpforta.
Wcitzensels, d. h.? (34). Holzhandel. Fabriken: Maschinen, Papier, Schuhwaren.
Samenzucht, Obst-, Gemüse- und Weinbau. Brauukohlengrubeu und Sandstein-
brüche in der Umgebung. Lehrerseminar mit Taubstummenanstalt. In dem Schlosse
befindet sich jetzt eine Unteroffizierschule.
Halle, d. h. Salzstadt (1ö0). Die Salzquellen gaben Anlaß zur Gründung der
Stadt. Acker fruchtbar, deshalb Feld- und Gemüsebau. Fabriken: Maschinen,
Stärke, Kraftmehl, Tapeten. Buchhaudel und Buchdruckerei. Baumwollenspinnerei,
Eisengießerei. Schifsabrt und Handel. Baudenkmäler: Moritzburg, der Markt-
platz mit 'Rathaus, Roland-, Händel- und Kriegerdenkmal, der rote Turm, die
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_1. Heinrich Otto Baudenkmäler Baudenkmäler
112 8. Das Land zwischen Saale und Elbe.
Moritzkirche, der Dom, das Universitätsgebäude, die Klinik, die Franckeschen Stif-
tungen. Das alte Walzwerk wird von den Halloren bedient, die sich ans den
Straßen durch ihre eigentümliche Tracht von den andern Fußgängern unterscheiden.
Auf hallescheu Postkarten werden sie in bunteu, meistens roten Röcken dargestellt;
die dunklen Westen sind mit großen silbernen Knöpfen besetzt, die sich in der
Familie forterben. Halle ist die bedeutendste Stadt an der Saale. Dicht bei Halle
liegt die Burgruine
Giebichenstein.(Lud-
wig der Springer.)
„Wer kommt nach Gie-
bichenstein, kommt sel-
ten wieder heim."
Solbad Witte-
kind.
Nördlich vonhalle
liegt das Dorf Trotha.
Hier wird treffliche
Tonerde gegraben und
Braunkohle gewonnen.
Wettin (3).
Stammschloß der Kö-
nige von Sachsen.
Könnern (4).
Steinbrüche. Fabriken:
Mucker, Malz, Ma-
schinen. In der Nähe
liegt Rothenburg.
Hier wird Kupfererz
gewonnen.
Bcrnbnrg (34).
Ackerbau: Rüben. Fa-
briken: Zucker, Soda,
Papier, Maschinen,
Tonwaren. Schloß.
Bärenzwinger mit le-
bendigen Bären. In
der Umgegend sind
Kalksteinbrüche und
-Brennereien. Solway-
Werke.
b) An der weißen
Elster. Zeitz, d. h.
Marktplatz in Halle. Weizen (33). Acker-
und Gartenbau. Fa-
briken: Leder-, Tuch-, Woll- und Baumwollwaren, Kinderwagen, Pianinos.
Besserungsanstalt.
Schkeuditz (7).
c) Am Flohgraben. Lützen, d. h. Aue, Waldwiese (4). 16. ll. 1632 siegte
hier Gustav Adolf über Wallenstein. Leider fand er seinen Tod in der Schlacht.
1832 wurde ihm hier ein Denkmal errichtet.
Südlich von Lützen liegt der Schlachtort Groß-Görschen. Nördlich von Lützen
liegt die Saline Dürenberg. Dürenberg hat auch ein Solbad und in der Um-
gegend Braunkohlengruben.
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Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolf Gustav Adolf
6
1. Das Land ösilich oder rechts von der Elbe.
b) Wie ist der Verkehr auf dem Fläming?
Die Sandmassen des Flämings bereiten dem Verkehr Schwierigkeiten;
Verkehrswege sind infolge der schwachen Bevölkerung nur in geringer Zahl
vorhanden. Die Städte treffen wir infolgedessen nur am Rande des Höhen-
zugs an. Drei Eisenbahnlinien durchkreuzen in nordöstlicher Richtung den
Höhenzug. Die nördliche Bahn geht von Barby (Kanonenbahn?) über Güter-
glück, Belzig nach Berlin; die beiden südlichen Bahnen verbinden Jüter-
bog und Luckenwalde mit Berlin (Karte!). In der Talmulde der
Nuthe trieben die Flamländer nach ihrer Ansiedelung Schafzucht; in-
folgedeffen entstanden in frühester Zeit in Jüterbog und Luckenwalde
Tuchfabriken. Obgleich die Schafzucht heute nicht mehr in dem Umfange
betrieben wird, sind doch die Städte Luckenwalde (23 000 Einwohner) und
Jüterbog (8 000 Einwohner) infolge der bekannten Tuchfabriken zu solcher
Größe angewachsen. Mit Hilse der Eisenbahnen beziehen die Tuchfabriken
ausländische Wolle und verarbeiten sie zu Tuch. Den geringen Verkehr
im Fläming bezeichnet die Redensart, „daß nur Handwerksburschen und
Bettler den Fläming überschreiten".
7. Naturschönheiten des Flämings, lohnender Ausflug nach
Wiesenburg und Hagelberg.
Da, wo steilere Abhänge sind und Bäche fließen, finden wir prächtige
Laub- und Nadelwaldungen. Besteigen wir im So. den Golmberg,
so freuen wir uns über knorrige Eichen, stämmige Buchen, hohe Fichten
und Kiefern. Den schönsten Teil des nördlichen Fläming bildet die Umgebung
von Wiesenburg und Magdeburgerforth. Ein Ausflug hierher
an einem schönen Sommertage übertrifft unsere Erwartungen. Wir fahren
mit der „Kanonenbahn", die von Güterglück über Lindau, Wiefen-
bürg und Belzig nach Berlin führt, durch den nördlichen Fläming.
Dieser Teil führt nach dem früheren Besitzer Brandt den Rainen
Brandtsheide. Täler und Hügel wechseln ab, bewachsen mit herrlichen
Buchenwaldungen. Bei dem Dorse Wiesenbnrg steigen wir aus und
besuchen das Schloß (s. nebenstehende Abbildung). Es wird uns erzählt,
daß dieses Schloß in früheren Zeiten eine Wasserfeste war, erbaut von
Karl dem Großen zum Schutze gegen die Wenden. Das Schloß mit
seinen hohen Zinnen ist von einem Wall und einem Wallgraben um-
geben. Eine Brücke führt zu dem Eingange des Schloßhofs. In der
Mitte des Burghofes, der von den vier Schloßflügeln eingeschlossen wird,
befindet sich ein alter Schloßbrunnen aus dem 16. Jahrhundert. Uralte,
weitverzweigte Linden beschatten ihn. Schmale, verzierte Türen führen
von hier in das Innere des Schlosses. Über das Schloß ragt der 48 m
hohe Bergsried. Während die Schloßgebäude im 30jährigen Kriege
zerstört wurden, blieb dieser hohe Turm alleinstehen. Wir gehen durch
die Gänge und die vielen einzelnen Zimmer des Schlosses und stannen
über die Kunstschätze und Sehenswürdigkeiten. In einem Gange bleiben
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Extrahierte Personennamen: Karl_dem_Großen Karl
Extrahierte Ortsnamen: Barby Belzig Berlin Luckenwalde Berlin Luckenwalde Wiesenburg Hagelberg Golmberg Wiesenburg Belzig Berlin
20 1. Das Land östlich oder rechts von der Elbe.
b) An i)fl (Hilter. Lrtrand (?) lag früher ganz im Sumpfe. Die Häuser
wurden deshalb auf Rosten erbaut. Getreidebau und Viehzucht. — Böttcherei und
Gerberei.
Lauch Hammer. Eifeuzieherei, Hüttenwerk (Brouzegußarbeiteu, z. B.
Lutherdenkmal in Worms, das Denkmal Kaiser Wilhelm 1. in Magdeburg).
Elsterwerda (-4). Eisenbahn? Lehrerseminar. In der Nähe Töpfereien.
Liebemverda ('S). Fabriken: Briketts, Kokosdecken. Gerberei. Große Vieh-
markte. L. mar einst als Burg zum Schutze gegen die Wenden erbaut und hieß
Lubwarl. L. besitzt eine der ältesten Schützengilden.
Wahrcnbrück. Kleinste Stadt der Provinz.
Ubigau (2). In der Nähe liegt das Dorf Falke nberg: wichtiger Eisen-
bahnknotenpnnkt.
Herzberg (4). Da Acker nud Wiesen reichen Ertrag geben: Getreide-, Gemüse-
ban und Viehzucht. Fabriken: Chromfarben (Rohstoffe werden aus Australien und
Kleinasien bezogen).
Schweinitz (1).
Jessen (3). Eisenbahn? Weberei: Tuche. Vogelzucht: Kanarienvögel. Weinbau.
c) Am neuen (6rflbfll. Annaburg (4). Militärerziehungsanstalt. Auf der
nahen Annaburger Heide wurde 1547 der Kursürst Joh, Friedrich von Sachsen nach
der Schlacht bei Mühlberg gefangen genommen.
(1) iiklhts von der Elster. Schliebcn (2): Ackerbau'und Weberei. Schöne-
walde: Bienenzucht. Seyva (2): Arbeiterkolonie. Umgebung: sandig und kalt, un-
fruchtbar. Zahna(4): Strohpappefabriken. Strohflechtereien, große Hundezüchterei.
6) An der illltljc. Zerbst (19), d. h. Heustelle. Umgebung fruchtbar, daher
Getreide- und Gemüsebau. Fabriktätigkeit: Seidenwaren, Tuche, Handschuhe,
Stärke. Brauerei: Zerbster Bitterbier. Durch seine Viehmärkte ist Zerbst berühmt.
(Pferde.) Viele Häuser zeigen noch altertümliche Bauart. (Der hohe, spitze Giebel
ist nach der Straße gerichtet.) Im altertümlich gebanten Rathause wird eine ans
Pergament gedruckte Bibel verwahrt. Ihre Bilder (Holzschnitte) sind von dem
Wittenberger Meister Lukas Cranach gemalt. Schloß mit großein und schönem
Parke. Aus dein Marktplatze stehen eine steinerne Rolandssäule und ein Denkmal,
genannt die „Butterjungfer". S. Sage S. 18.
Lindau (1).
f) An der Ehle. Loburg (2). In der Nähe der Übungsplatz des 4. und 3.
Armeekorps.
Möckern (2). Am 5. 4. 1813 siegten hier die Preußen unter General Uork über
die Franzosen.
Gommern (5). Wiesenbau. Schneidemühle. Zuckerfabrik. Das alte Schloß
dient als Zuchthaus und Zwangsarbeitsanstalt. Im Forstrevier Vogelfang hat der
Vaterländische Frauenverein eine Lungenheilstätte errichtet.
Leitzliui.
g) An der Iljle. Burg (24)? Weil der Acker fruchtbar ist, treibt man Ge-
treide- und Gemüsebau. Aber auch Fabriktätigkeit und Gewerbe stehen in hoher
Blüte. Besonders werden hier Militärtuche gefertigt. Außerdem gibt es Eisen-
gießereieu, Maschinenfabriken und Spinnereien, Tnch- und Schnhwarenfabriken.
Die Lage am Kanal und an der Berliner-Magdebnrger-Eisenbahn macht Burg zu
einer wichtigen Handelsstadt. Der hochherzige Kaufmann Piefchel erbaute hier eine
Erziehnngsanstalt für Waisen und Halbwaisen. Im Durchschnitt beherbergt die
Anstalt 100 Zöglinge.
Die Stadt Burg ist wahrscheinlich eine wendische Niederlassung. Karl der
Große soll hier zum Schutz gegeu die Wenden eine Grenzfeste erbaut haben, woraus
sich später die Stadt entwickelte. Am Ende des 17. Jahrhunderts wanderten in
Bnrg Franzosen, Wallonen und Pfälzer ein, die ihres Glaubens wegen aus der
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm Liebemverda Schweinitz Jessen Friedrich_von_Sachsen Friedrich Seyva Lukas_Cranach Karl
Die Höhen. 39
sie in zwei einzelnen Höhen, den Gegensteinen. Die Bode und die Selke
durchbrechen die Teufelsmauer. Von den Gegensteinen erzählt die Soge:
Ein Bauer fuhr einst sein Getreide zum Verkauf nach Quedlinburg. Während
er in der Schoßkelle schlief, kamen die Pferde vom rechten Wege ab; und als er
erwachte, hielt der Wagen vor einer großen Höhle im dichten Walde. Nachdem
das Bäuerlein sich vom ersten Schreck erholt hatte, ging es in die Höhle, um sich
darin umzuschauen. Hier sah es zu seinem Erstaunen einen Kessel von blinkendem
Golde und daneben eine Peitsche. Diese nahm der Bauer zuerst, dann wollte er
die Taschen voll Gold füllen. Allein ein großer Hund mit glühenden Augen
bewachte den Kessel. Als aber der Bauer sah, daß das Tier ruhig blieb, griff er
dreist zu. Doch jetzt erwachte in ihm der Geiz. Zum ersten Male, zum zweiten Male
füllte er die Taschen und leerte sie draußen auf seinem Gefährt; als er aber zum
dritten Male kam, erhob der Hund ein fürchterliches Geheul und fletschte die Zähne.
Der Geizhals ließ vor Schreck die Hand voll Gold fallen und stürzte aus der Höhle.
Hier sank er ohnmächtig zu Boden. Unterdessen tat sich die Erde aus, Feuer sprühte
hervor, und aus der Tiefe wuchsen zwei mächtige Felsen, „die Gegensteine". Als
das Bäuerlein erwachte, sah es, wie der große Hund in Teufelsgestalt in den einen
Felsen kroch. Hier foll er noch heute sitzeu und die Vorübergeheuden äffen und ver-
spotten, indem er ihnen ihre Worte als Echo nachruft. Als das Bäuerlein nach
feinem Golde auf dem Wagen sah, fand es nur Kieselsteine; und betrübt fuhr es
weiter.
2. Der Regenstein,
a) Name.
Wer Sinn für Naturschönheiten und Verständnis für geschichtliche
Merkwürdigkeiten besitzt, versäumt nicht, aus einer Harzreise den Regenstein
zu besuchen. Wir schauen von dem Berge, auf dem das Schloß Blanken-
bürg liegt, über die am Abhänge liegende Stadt hinweg. Dort im N.
erhebt sich stolz 295 rn über dem Meeresspiegel der Regenstein. Er liegt
nördlich vom Harz allein, noch ein Stück von der Teuselsmauer entfernt,
wodurch er jedem Harzbesucher gleichsam in die Augen fällt. Sein Name
Regenstein kommt her von dem altdeutschen Wort ragin = hochragend;
und frei erhebt er sich 100 m (so hoch wie der Magdeburger Dom) über
die Ebene. Ein Regenstein ist er mit Recht, denn hoch übereinander-
geschichtete Sandsteinblöcke bilden einen 2 km langen Felskamm, der
besonders auf der Nordfeite so schroff in die Höhe steigt, „daß nicht eine
Katze hinaufklettern kann". Der erste Bewohner soll auch Graf von Regen-
stein geheißen haben.
b) Was erinnert uns noch an die alte Ritterburg und die Festung?
In einer guten halben Stunde wandern wir von Blankenburg
hinauf nach dem Regenstein, der nur von dieser Seite allmählich ansteigt.
Nachdem wir uns auf dem herrlichen Platze vor dein Gasthaufe aus-
geruht und gestärkt haben, folgen wir dem Führer. Wir sehen auf dem
Bilde sofort, daß die Burg aus einem tiefer und einem höher gelegenen
Teile besteht. Auf dem höheren Teile lagen in früherer Zeit noch die
Gebäude des Burgbewohners. Im Vordergrunde sehen wir den Bergfried.
Er ist nur uoch 6 m hoch; früher war er höher. Wir lassen unsern
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
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8. Das Land zwischen Saale und Elbe,
2. Was für eine Landschaft bezeichnet der Name „Heide?"
Gewöhnlich denken wir uns darunter eine große Fläche mit sandigem
Boden, der mit dem rötlich blühenden Heidekraut bewachsen ist. Das ist
aber hier nicht der Fall. Heidekraut finden wir nur an den Rändern
der Wege und auf kleinen unfruchtbaren Flächen. Die Dübener Heide
gehört zu den größten und schönsten Wald gebieten unserer Heimatprvvinz.
Sie besteht vorherrschend aus Nadelwaldungen. Wir treffen hohe und
starke Bäuine an, von denen mancher einen Wert von 200 Ji> hat. Die
Bewohner von Schiniedeberg und Düben sagen: „Wir machen einen Ausflug
in die Heide" (Heidewald. Vergleiche Letzlinger Heide im Nw. von
Magdeburg).
3. Wir lernen die Dübener Heide am besten kennen, wenn wir
sie im Geiste durchwandern.
Wir wandern auf der alteu Heerstraße, die von Düben über
Remberg nach Wittenberg mitten durch die Heide führt. Es geht
bergauf und bergab; denn die Gegend ist nicht eben, wie man häufig
annimmt. Sie ist stellenweise sogar bergig (Tannenberg bei Schmiede-
berg 180 m hoch). Rechts und links begleiten uns dichte wohlgepslegte
Taunenivaldungen. Wir beobachten, wie mehrere Eichhörnchen flink und
behend von Ast zu Ast hüpfen, von Baum zu Baum springen. Sonst
herrscht tiefe Stille im Walde. Jetzt stehen wir vor einer größeren
Wiese; dahinter rauscht eiuer kleiner Laubwald. Wir sind in der Mitte
der Heide. Zwischen hohen Bäumen auf einer Anhöhe liegt ein gewaltiger
Granitblock, umgeben von Bänken. Wir fetzen uns nieder, um uns von
dein zweistündigen Marsche etwas auszuruhen. Könnte dieser Steinblock
reden, so würde er uns von unserem Dr. Martin Luther erzählen.
Aus der Vorderseite lesen wir den Namen „Lutherstein". Woher dieser
Name? Als Luther auf diesem Wege von Wittenberg nach Leipzig reiste,
um hier mit dem Gelehrten Dr. Eck über die Richtigkeit der evangelischen
Lehre zu reden, brachten ihn seine Freunde und Studenten bis an diesen
Ort. An diesem Steine nahmen sie Abschied von ihm und wünschten ihm
guten Erfolg. An diesem Steine erwarteten sie ihn, als er heimkehrte.
Diesen Stein bestieg er und erzählte ihnen von dein, was er in Leipzig
gesehen und gehört hatte. Im Jahre 152 L verabschiedeten sich hier seine
Freunde von ihm, als er im Wagen von Wittenberg über Düben nach
Worms suhr. Nachdem wir uns ausgeruht haben, überlegen wir, wohin
mir nun reisen. Der Weg nach N. würde uns in 2 Stunden nach Kemberg
führen. Auf herrlichen Waldwegen könnten wir nach Oranienbaum und
von hier nach Dessau Wauden. Reisten wir im rechten Winkel nach links,
so würden wir in derselben Zeit den Westrand der Heide erreichen. Da
der Schlüssel zur Dübener Heide das Eisen-Moorbad Schmiedeberg
ist, so richten wir unsere Schritte nach O. Nach zweistündiger Wanderung
erreichen wir diesen Badeort. Ehe wir in die Stadt gehen, besteigen nur
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TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
42 3. Das Land zwischen Ohre, Elbe, Saale und Harz.
Höhen auch benannt wurden. Die Spiegelsberge sind ein viel besuchter
Aufenthaltsort der Halberstädter; aber auch von Fremden werden sie gern
bestiegen. Unter den Gebäuden sind sehenswert: das Jagdschloß, in dessen
Felsenkeller ein riesiges Weinfaß (161 000 1) liegt, das Mausoleum und
der sechseckige Aussichtsturm. Aus seinen Fugen und Nischen gucken
Tiersiguren, z. B. Füchse, Schlangen, Hasen, Hunde, Eulen, hervor.
An die Spiegelsberge reihen sich im So. die Klusberge mit dem frei-
stehenden Sandsteinfelsen „Teufelsstuhl" und weiter im S. die Theken-
berge mit dein „Gläsernen Mönch". Fast genau im S. von Halberstadt
liegt der Hoppel- oder Sargberg; denn von der Westseite gesehen
gleicht er einem großen Sarge. Der Hoppelberg hat eine bedeutende Höhe
(300 m) und gewährt einen wundervollen Überblick über die gesegnete
Landschaft und den Harz.
4. Der Hui und der Hakelwald.
Der Huiwald, d. h. Hochwald, ist ein schön bewaldeter (Bucheu)
Höhenzug. Er reicht im O. fast bis an die Bode. Aus der höchsten
Stelle liegt das alte Kloster Huyseburg. Am nördlichen Rande des Kloster-
berges liegt die Daneilshöhle, worin viele Jahre ein gefährlicher Räuber
hauste. Die Olenburg bei Badersleben war eine bedeutende Wallburg.
Ihre Wälle sind zum Teil noch recht gut erhalten. — Unter den „Kölligs-
buchen" steht ein Stein mit der Inschrift:
Mit Ehrfurcht, Wanderer, zieh' den Hut;
Denn unter'm Dome dieser Buchen
Hat, Schatten so wie du zu suchen,
Held Gustav Adolf einst geruht.
Aus dem rechten Bodeufer dehnt sich in gleicher Richtung der waldige
Hakel aus. Die Dumburg liegt an seiner höchsten Stelle.
Der Hakelwald war nach der Sage des Oberjägermeisters Hans Hakelbergs
liebstes Jagdgebiet. Er starb zwar an der Wunde eines Eberzahns, jagt aber
nach seinem Tode im Hakel noch weiter. Mit Hallo-Geschrei, begleitet von seinen
Genossen und den Hunden, rast er nachts den Hakel auf und uieder. In seinem
Gefolge befindet sich auch eine Ohreule, die Tut-Ursel. Diese war früher eine
Nonne und wurde in eine Eule verzaubert. Die Dumburg ist ihr Aufenthalt.
5. Der Alvenslebener Höhenzug.
Der Alvenslebener Höhenzug bildet eine breite Hochfläche, die sich
quer vor die Bode lagert. Dadurch wird diese gezwungen, ihre nördliche
Richtung zu ändern. Der Alvenslebener Höhenzug erreicht in dem
Felsen berge bei Magdeburg seine höchste Höhe. Er besteht aus Erd-
und Sandhügeln, die der Pflug des Landmannes bis zum Gipfel beackert.
Nur hier und da sind die Höhen bewaldet. (Das Hohe, das Saure, das
Eggeuftedter Holz, der Marienborner Wald.) In seinem nördlichen Teile
birgt der Höhenzug treffliche Bausteine (Porphyr, Sandstein und Grau-
wacke), die in Steinbrüchen gebrochen werden. Vom Alvenslebener Höhen-
zuge zweigt sich nach O. ein Höhenzug ab, der von Gr.-Wanzleben bis
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolf Gustav Adolf Hans_Hakelbergs Alvenslebener_Höhenzug