A. Die Thüringer Mulde. 65
Über der Stadt thront die N e u e n b u r g. Oas ist eine köstliche perle des ritter-
lichen Lebens im Mittelalter. Ihr Erbauer ist der Landgraf Ludwig der Springer. Sie
war der Lieblingsaufenthalt der Thüringer Landgrafen, hier soll Ludwig der Eiserne
auf dem anstoßenden Edelacker seine widerspenstigen Edelleute in das Zoch des Pfluges
gespannt haben, um ihren unbändigen Trotz zu brechen.
Der Edelacker.
Davon erzählt folgende Sage: Ludwig der Eiserne strafte einst einen ungehorsamen
Kitter. Oas wollten die anderen hochmütigen Ritter nicht leiden und zogen gegen ihn.
Ludwig aber bezwang sie und brachte sie auf die Neuenburg. Oa nahm er sie und führte
sie zu Zelde. hier spannte er je vier der ungetreuen Edelleute, nur mit ihren Hemden
bekleidet, an einen Pflug und ackerte mit ihnen eine Zurche. Oie Diener hielten den
Pflug. Er aber trieb sie mit der Geitzel an und hieb, daß sie sich beugten und oft auf die
Erde fielen. Venn eine Furche geackert war, spannte er vier andere ein, bis das ganze
Land gepflügt war. Oann mutzten ihm die Edelleute von neuem den Treueid schwören.
hier hat Ludwig vor seinem Schwager, dem Kaiser Rotbart, in einer Nacht die
wunderbare Mauer gebaut. Sie bestand aus seinen Rittern und Mannen. Ihr tln-
blick lietz den Kaiser ausrufen: „Zürwahr, eine köstlichere, edlere und bessere Mauer
habe ich zeitlebens noch nicht gesehen." Zur Zeit des Landgrafen Hermann öffnete die
Neuenburg den Minnesängern gastlich ihre Tore. Oa ertönten in ihren hallen Gesang
und Saitenspiel. Oer uralte Zeuge jener glänzenden Tage, der gewaltige Bergfried,
ist jetzt noch das Wahrzeichen der ganzen Gegend.
3. Die Gothaer Mulde.
Landschaftsbild.
1. Lage. Die Gothaer Mulde erstreckt sich vom Thüringer Mitteldecken
bis zum Thüringer lvald. Oen Ostrand bildet die Jlmplatte, den Westrand
der Höhenzug der hörselberge.
2. Bodenbeschaffenheit. Oer Loden besteht vorwiegend aus Keuper. Oer ist
an mehreren Stellen mit lehmartigen Schichten gemischt und bildet einen tiefgründigen,
fruchtbaren Ackerboden. Oie Höhenzüge bestehen meist aus Muschelkalk. Ihre Abhänge
Rödiger, Heimatkunde der Provinz Sachsen. 5
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_der_Springer Ludwig Ludwig_der_Eiserne Ludwig Ludwig_der_Eiserne Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Hermann
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Franken und Sachsen. Ihre Herzge arbeiteten der kmglichen Macht entgegen und wollten feinen Herrn mehr der sich dulden. So bestand die Gefahr, da sich das ostfrnkische Reich in eine Anzahl selbstndiger kleiner Staaten auflste.
Das zeigte sich deutlich nach Ludwigs Tode. Der Franke Konrad, der fr ihn die Regierung gefhrt hatte, trat an seine Stelle. Die Herzge wollten ihm nicht gehorchen, und so war die ganze siebenjhrige Regierungs-zeit des Knigs mit Kmpfen gegen sie ausgefllt. Das Herzogtum Loth-ringen schlo sich sogar an Westfranken an.
Den heftigsten Widerstand leistete der Herzog Heinrich von Sachsen. Konrad sah selbst ein, da das Reich auseinanderzufallen drohte, wenn nicht ein tatkrftiger Herrscher die Fhrung bernahm. Darum bat er auf dem Sterbebette seinen Bruder Eberhard, auf die Nachfolge zu verzichten und dafr zu sorgen, da der mchtige Heinrich König wrde; und Eberhard brachte das Opfer.
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Extrahierte Personennamen: Ludwigs Konrad Heinrich_von_Sachsen Heinrich Konrad Eberhard Heinrich_König Heinrich Eberhard
44__14. Unsere Gegenden zur Zeit Heinrichs Iv.
langten die zahlreicheren Kniglichen das bergewicht. Die Reiter der Besiegten retteten sich durch die Flucht; unter dem niederen Kriegs-Volke begann aber ein schreckliches Blutbad, was nicht erschlagen wurde, fand in den Wellen der Unstrnt sein Grab. An 8000 Sachsen und Thringer sollen an dem Tage ihren Tod gesuudeu haben. Bischof Burchard versuchte zwar, den Widerstand noch lnger aufrecht zu erhalten, aber das Volk verlangte nach Frieden. Der König forderte bedingungslose Unterwerfung. Diese fand statt auf der Ebene zwischen Oberspier und Hohenebra bei Sondershausen. Die Hauptrdelsfhrer, wie den Bischof Burchard, den Erzbischof Wezel von Magdeburg, nahm der Konig gefangen und bergab sie Vertrauens-mnnern; Bischof Burchard sollte nach Bhmen in sichere Verwahrung gebracht werden, entkam aber unterwegs und gelangte auf abeuteuer-liche Weise wieder nach Halberstadt. Dadurch hatte der Aufstand seinen Fhrer wiederbekommen, und bald war ganz Sachsen und Thringen wieder in hellem Aufruhr.
Auch die Tage von Canofsa brachten unseren Landen den Frieden nicht. Die zu Forchheim im Mrz 1077 versammelten Fürsten whlten in Rudolf von Schwaben einen Gegenknig, der sich auer auf den Papst besonders ans unsere schsisch-thringischen Gegenden sttzte. Es brach nun ein Krieg zwischen den beiden Knigen aus, in dem unsere Heimat vielfach den Schauplatz de& Blutvergieens bildete. So zog Heinrich im Januar 1080 ver-wstend durch Thringen; Erfurt ging teilweise in Flammen auf. Bei Flarchheim zwischen Mhlhausen und Langensalza kam es am 27. Januar zur Schlacht, in welcher Rudolf mit den Sachsen und Thringern der Heinrich siegte. Aber eine Entscheidung wurde durch dieses Blutvergieen nicht herbeigefhrt. Im Herbst desselben Jahres-standen sich die feindlichen Heere wieder an der oberen Unstrnt gegen-ber, zum dritten Male seit dem Beginne des Aufstandes; doch kam es hier noch nicht zum Kampfe. Heinrich wich dem zahlreicheren Gegner aus und zog der Erfurt nach Naumburg, wo er Zuzug erwartete.. Die Feinde folgten ihm, und bei Hohenmlsen (unweit Weienfels) kam es zur Schlacht. Wiederum wurde Heinrich Iv. geschlagen; aber alles Blutvergieen war umsonst gewesen, Rudolf von Schwaben war zum Tod verwundet und verlor hier Hand und Leben. Im Dome zu Merseburg wurde er beigesetzt: seine abgehauene Hand zeigt man noch heute vor. Als Heinrich sieben Jahre spter in Merseburg weilte und das schne Grabmal seines einstigen Widersachers sah, soll er gesagt haben: O, da doch alle meine Feinde so herrlich begraben lgen!"
Aber damit war der Krieg noch nicht zu Ende. Heinrichs alter Gegner, Burchard von Halberstadt, kmpfte weiter; auch wurde in Hermann von Ltzelburg ein neuer Gegenknig ausgestellt, der aber wenig Anhang fand. Schlielich ereilte auch den kriegerischen Bischof der Tod. Am Dienstag vor Palmarum 1088 war er mit
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Extrahierte Personennamen: Heinrichs Heinrichs Burchard Burchard Wezel Burchard Canofsa Rudolf_von_Schwaben Rudolf Heinrich Heinrich Rudolf Rudolf Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich_Iv Heinrich Rudolf_von_Schwaben Rudolf Heinrich Heinrich Heinrichs Heinrichs Burchard Hermann_von_Ltzelburg
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13. Unsere Gegenden zur Zeit der schsischen Kaiser.
sie, und an einem Sonnabend um neun Uhr morgens, wo sie sonst die Armen um sich zu versammeln pflegte, endete ihr ttiges Leben. In der Kirche zu Quedlinburg au der Seite ihres Gemahls, wie sie es immer gewnscht hatte, liegt sie begraben. Sie hatte beinahe das achtzigste Jahr erreicht; nach einem beraus reichen Leben war ihr ein seliges Ende beschieden.
4. Die Zeit Ottos I. a. Markgraf Gero. Von den kriegerischen Taten Ottos I. haben besonders seine Kmpfe mit den Wenden fr unsere Gegend Bedeutung. Ottos Gre zeigt sich auch darin, da er fr eine schwierige Stellung den rechten Mann zu finden wute. So setzte er zum Markgrafen an der mittleren Elbe Gero ein, einen Mann, erfahren im Kriege und umsichtig in der Verwaltung des Landes. Er entstammte einem kleinen, wenig be-kannten Grafeugeschlechte am Harze. Seine Mark erstreckte sich von der mittleren Elbe und der Saale bis zur Oder. Unausgesetzt lag er im Kamps mit den wendischen Vlkern, die jede Gelegenheit wahr-nahmen, mit Brand und Mord der die Deutschen herzufallen. Bis-weilen trat eine trgerische Waffenruhe ein, die aber bei der Treu-losigkeit der Wenden noch gefahrvoller schien, als der offene Kampf. So machten sie einst einen Anschlag, um den Markgrafen Gero, wenn er sich sicher dnkte, zu berfallen und zu tten. Doch er war listiger als sie und vergalt ihnen ihre Tcke. Dreiig Huptlinge lud er, als er von jenem Anschlage hrte, zu einem festlichen Mahle ein. Hier trank er ihnen tchtig zu, bis sie vom Weine berauscht zu Boden sanken. So lie er sie alle erschlagen; und noch lange wute man davon zu erzählen, wie er ihnen das Mahl gesegnet hatte. Aber diese blutige Tat war das Zeichen zu einer neuen Emprung der Wenden; doch dmpfte er auch diesen Aufstand. Im hohen Alter, als er die Wenden bezwungen hatte, legte er das Schwert nieder. Zwei hoffnungsvolle Shne hatte er in den Wendenkriegen verloren. Nun stand er allein. Da baute er auf seinem Gute am Harze das Kloster Gernrode, dessen Kirche noch heute steht und zu den herrlichsten Bauwerken romanischer Kunst in den Harzlanden gehrt. Hier ist er 965 gestorben und in der Kirche begraben. Sein Name aber lebt in Sage und Lied fort; auch das Nibelungenlied wei von dem Mark-grasen Gere" zu erzählen.
b. Die Nord- und Ostmark, die Merseburger und Zeitzer Mark und die Mark Meien. Nach Geros Tode wurde das von ihm verwaltete umfangreiche Gebiet nicht wieder einem einzelnen Manne bertragen, sondern in mehrere Teile zerlegt. Den nrdlichen Teil bildete die Nord mark, etwa das Gebiet der heutigen Altmark, spter auch einfach Mark und seit 1304 Altmark genannt. Ihr erster Markgraf war Dietrich von Neuhaldensleben. Unter ihm brach 983 wieder ein furchtbarer Wendenaufstand aus. Die Wenden bemchtigten sich Havelbergs und Brandenburgs und strmten dann der die Elbe.
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Extrahierte Personennamen: Ottos_I. Gero Ottos_I. Ottos Gero Gero
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3. Kreuzfahrten ins Wendcnland. Obwohl auch thringisch-schsische Fürsten und Mannen mit dem Kaiser gegen die Trken auszogen, entschlossen sich doch die meisten, lieber die heidnischen Wenden an den eignen Grenzen zu be-kmpfen. Diesen Wendenfahrern bewilligte der Papst den gleichen Abla wie den Kreuzfahrern. An 80000 Krieger brachen 1147 von Magdeburg aus, um das Land zu verheeren und das ganze Wendenvolk hinzuschlachten". Aber die Wenden wuten sich in Wldern, Smpfen und Einden zu verbergen und sich der Vernichtung zu entziehen. Der Ttigkeit Albrechts des Bren und seines Hauses war es vorbehalten, das Wendenvolk endgiltig dem Deutschtum und Christentum zu gewinnen.
Auf Konrad folgte in der Regierung sein Neffe Friedrich Barbarossa.
C. Friedrich Barbarossa. 1152-1190.
1. Person. Friedrich war ein stattlicher Held. Er hatte leb-hafte blaue Augen, eine erhabene Stirn und einen feingeschnittenen Mund. Langes Blondhaar umwallte Haupt und Schultern; auch der Bart war blond und schimmerte ein wenig rtlich, weshalb ihn die Italiener Barbarossa d. i. Rotbart nannten. In allen ritter-lichen Knsten war er gebt, und bis zu seinem Ende blieb er krftig wie ein Jngling. Schon in jungen Jahren hatte er an einem Kreuzzuge teilgenommen und khne Heldentaten verrichtet. Mit wahrer Frmmig-fett verband er eine hohe Geistesbildung. Zur Regierung gelangt, nahm er sich Karl den Groen zum Vorbild. Er sah sich, wie auch Otto der Groe, als den wirklichen Erben der alten rmischen Kaiser an und beanspruchte als solcher die Herr-schaft der alle Lnder, die einst zu dem westrmischen Reiche gehrt hatten; die brigen Herrscher der Christen-heit sollten nur als Unterknige der Provinzen gelten und ihm gehorchen.
2. Knigsritt. Von Aachen aus trat Friedrich sofort den Knigs-ritt durch die deutschen Lande an, um sich von den Volksstmmen huldigen zu lassen. Aus dieser Reise besuchte er die Burgen des Adels und die grern Städte des Reiches. Ihm zu Ehren wurden in. den Burgen groe Festlichkeiten veranstaltet. In den Stdten jauchzte alles Volk dem hohen Herrn zu; die Be-wohner legten ihm auch wohl ihre Streitigkeiten zur Entscheidung vor, und Friedrich urteilte ab nach Recht und Gerechtigkeit. Dann zog er nach Rom und lie sich zum Kaiser krnen.
3. Heinrich der Lwe. Auf diesem ersten Rmerzuge begleitete ihn auch der Sachsenherzog Heinrich der Lwe, sein Freund und naher Verwandter. Er hatte dem Kaiser bei einem Tumulte nach der Krnung in Rom das Leben gerettet. Friedrich gab ihm bald nachher auch das Herzogtum Bayern zurck; der Herzog desselben erhielt die Mark sterreich, die von Bayern als selbstndiges Herzogtum losgelst wurde.
Heinrich verfgte jetzt der eine gewaltige Macht. Das Streben des ehrgeizigen Mannes war darauf gerichtet, diese noch zu vermehren, besonders im Wendenlande. Nach Mecklenburg und Pommern
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Extrahierte Personennamen: Albrechts Konrad Konrad Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Friedrich Friedrich Barbarossa Barbarossa Karl Karl Otto Knigsritt Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Heinrich_der_Lwe Heinrich Heinrich_der_Lwe Heinrich Friedrich Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Wendcnland Magdeburg Rom Rom Wendenlande Pommern
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wurde Ottokar in die Acht erklrt, und Rudolf griff zum Schwerte. Auf dem Marchfelde bei Wien kam es zur entscheidenden Schlacht (1278). Ottokar focht mit heldenmtiger Tapferkeit, aber seine Scharen wichen berall zurck, und er selbst fand, aus vielen Wunden blutend, den Tod. Seine Lnder wurden geteilt. In gromtiger Weise belehnte Rudolf Ottokars Sohn mit Bhmen und Mhren. Osterreich, Steiermark und Krain gab er seinen zwei eigenen Shnen, Krnten fiel an den Grafen von Tirol. Durch diesen Lndererwerb wurde Rudolf der Begrnder des sptern mchtigen habsburgisch-sterreichischen Kaiserhauses, das heute noch in sterreich regiert. Jetzt hatte er eine starke Hausmacht, auf die er sich sttzen konnte. So traten die Habsburger in die Reihe der groen deutschen Fürsten.
4. Rudolf stellt Ruhe und Ordnung her. Die folgenden Jahre verwandte Rudolf besonders dazu, den Landfrieden im Reiche her-zustellen. Scharfe Verordnungen ergingen gegen das Faustrecht. Mit grter Strenge schritt er gegen die Raubritter ein; in Thringen zerstrte er mit Hilfe Erfurts und anderer Städte 60, in Schwaben und am Rheine 70 Raubburgen. Die gefangenen Raubritter wurden ohne Gnade hingerichtet. Keinen halte ich fr adlig," sprach er, welcher die Armen bedrckt und die Gerechtigkeit verletzt". berall werden Landfriedens-Gerichte eingesetzt. Fr unsere Gebiete wurde Erfurt, die mchtige alte Hauptstadt Thringens, der Sitz eines solchen Gerichtes. Die Landgrafen von Thringen in Gemein-fchaft mit den Stdten Erfurt, Nordhausen und Mhlhauseu wurden verpflichtet, der die Sicherheit der Straen und die Erhaltung des Landfriedens zu wachen. In wenigen Jahren kehrte Sicherheit in das Land zurck. Der geschftige Kaufmann zog unbesorgt an den Burgeu vorber, und der fleiige Landmann nahm frhlich den Pflug wieder zur Hand.
5. Seine Eigenschaften und sein Ende. Rudolfs Einfach-heit, Biederkeit und Gerechtigkeit machten ihn zum Liebling des Volkes. Im Felde kleidete er sich wie ein gewhnlicher Soldat, besserte einst mit eigener Hand seine Kleider aus und stillte seinen Hunger einmal mit ungekochten Rben.
Einst ging er aus seinem Hoflager bei Mainz in die Stadt. Wegen der strengen Klte trat er in das Haus eines Bckers, um sich zu wrmen. Die Bckersfrau, welche ihn nicht kannte, wollte das nicht leiden und schimpfte auf den Bettelknig, der mit seinen Soldaten den Brgern zur Last sei. Rudolf lchelte dazu; sie aber wurde immer zorniger und schttete ihm einen Kbel Wasser der den Kops. Ruhig und gelassen ging der Kaiser weiter, schickte ihr aber zu Mittag durch einen Diener mehrere Schsseln von der Tafel und lie sagen, das wre der Dank fr die Wassertaufe". Voller Schrecken erfchieit die Frau im Lager und bat um Verzeihung. Zur Strafe lie Rudolf sie vor allen Anwesendm den Vorfall genau erzählen.
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Extrahierte Personennamen: Ottokar Ottokar Rudolf Rudolf Ottokar Ottokar Rudolf_Ottokars Rudolf Ottokars Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf Rudolfs Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): München
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
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Der Hauptgegenstand des Handels war auf dieser Straße das
Salz, das von Salzburg ins Schwäbische gebracht wurde. Für
diese Salzwagen mußte bei Föhriug eiu hoher Zoll bezahlt
werden, der dem Bischof von Freising und seinem Lande zugute
kam. Diese Brücke war Herzog Heinrich schon lange ein Dorn
im Auge. Er hätte den reichen Zollertrag gut für sich und
sein Herzogtum brauchen können. Nun begann er mit dem
Bischof zu unterhandeln. Dieser aber wollte nicht nachgeben
und die beiden gerieten in erbitterten Streit. Wenn die Fürsten
stritten, gab es damals meist Krieg. So war es auch diesmal.
Herzog Heinrich zog mit seinen Landsknechten, den damaligen
Soldaten, nach Föhring, ließ die Brücke niederbrennen und
eine andere bei dem Dörflein Munichen aufrichten, die Straße
dorthin leiten und das Zollhaus bauen. Dieses geschah im
Jahre 1158. Durch den lebhaften Verkehr auf dieser Straße
zogeu bald mehr Bürger nach München und Heinrich versah
die Ortschaft, um sie auch gegen äußere Überfälle zu schützen, mit
Mauern, Wall und Graben und schlug seinen Wohnsitz in
München auf. Nun war München eine Stadt geworden und wir
nennen Heinrich den Löwen den Gründer der Stadt München.
18. Sagenhaftes von Herzog Heinrich demlöwen.
Herzog Heinrich war, wie sein Beiname sagt, ein gar
tapserer, starker Herr. Zu den vielen Fehden und Kriegszügen,
die er unternahm, gehörte auch eine Fahrt zur Befreiung des
hl. Landes aus den Händen der Türken, ein Kreuzzug. Unter-
Wegs erwählte sich jeder der Krieger, die Kreuzfahrer hießen,
einen besonderen Schutzheiligen. In einem Kloster, in dem sie
einkehrten, sah Heinrich der Löwe einen Altar, dem hl. Onuphrius
geweiht, und hörte so viel von den Tugenden und der mächtigen
Hilfe dieses Heiligen, daß er ihn zum Schutzheiligen erwählte.
Er erhielt vou den Mönchen als Gegengabe für reiche Ge-
schenke die Hirnschale und das Bild des Heiligen. Beides brachte
er nach München.
Auf demselben Kreuzzug kam der Herzog in einen einsamen,
abgelegenen Wald. Da sah er ein greuliches Untier, das mit
seinen gewaltigen Tatzen einen Löwen so sest gepackt hielt, daß
dieser vollständig wehrlos war. Der unerschrockene Herzog griff
schnell nach dem Schwert, trennte mit einem Hieb den Schwanz
des Untiers vom Rumpf und rettete so den Löwen. Dieser
begleitete nun aus Dankbarkeit von Stund an den Herzog auf
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich_der_Löwe Heinrich Onuphrius