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1. Die Supplingenburger - S. 50

1890 - Braunschweig : Bruhn (Appelhans & Pfenningstorff)
— 50 — Sogar zu uns, zu den Berbannten in Slavien, drang die Kunde, und viele verließen jetzt wieder das Land, um sich den Scharen des edlen Gottfried von Bouillon anzuschließen und mit ihm gegen die Türken zu kämpfen. Auch Herbert von Grone wurde von der allgemeinen Begeisterung hingerissen und kündete mir an, daß auch er mitziehen wolle nach dem heiligen Lande. Ich war nicht überrascht über diesen Entschluß, denn ich hatte es längst gemerkt, daß sein unruhiger Geist in der Pflege seines Kindes kein Genüge fand, und daher versuchte ich auch nicht, ihn zurückzuhalten. Als er dann kam, um von mir Abschied zu nehmen, brachte er mir in einem Kästchen die Kleinodien seiner verstorbenen Gemahlin und bat mich, dieselben für feine Tochter aufzubewahren, bis sie einst erwachsen sein würde; auch nahm er mir das Versprechen ab, das Kind nach Snpplingenbnrg zu seinen Verwandten zu sühren, „denn", so sprach er, „f>err Lothar wird sich seiner annehmen und das unschuldige Kind nicht den Fehltritt seiner Mutter entgelten lassen". Noch einmal nahm er seine Tochter in seine Arme und herzte und küßte sie; dann übergab er sie mir und sagte: „Rodbert, mein Bruder, sei Du fortan ihr Vater; ich scheide ruhig, denn ich weiß, sie ist bei Dir in treuer Hut". So schied Herbert von Grone von mir. Er ist nie wiedergekehrt; wer weiß, an welchem Orte im fernen Morgenlande er sein Grab gefunden! Auch mich litt es jetzt nicht lange mehr bei den Wenden. Voll war ich mir meiner übernommenen Verpflichtung bewußt, und meine erste Sorge mußte sein, das noch ungetanste Kind durch die Taufe in den Schoß der Kirche aufnehmen zu lassen. Ich brach daher auch auf, um wieder zurückzukehren in die Heimat. In Magdeburg ging ich zu demselben Priester, der einst Herbert und Gisela getraut, erzählte ihm das traurige Geschick derselben und bat ihn, jetzt auch ihr Kind zu taufen. Dann schrieb er mir auf meine Bitte eine Urkunde, worin bezeugt wird, daß Herbert von Grone und Gisela von Snpp-lingenbnrg in rechtmäßiger, christlicher Ehe gelebt, und

2. Die Burgfrau von Ahlden - S. 62

1893 - Braunschweig : Appelhans & Pfenningstorff
— 62 — wurden, um die Bande aufzuheben und nach Hannover zu führen, da mußten sie die Erfahrung machen, daß es so war, wie der Häuptling gesagt hatte. Die Erde schien die Zigeuner verschlungen zu haben; sie waren verschwunden, und niemand konnte Auskunft geben, wo sie geblieben waren. Verdrießlich kehrten die Boten wieder heim und vermehrten durch die Botschaft von der Er* folglofigkeit ihrer Nachforschungen noch die abergläubische Furcht, die man bereits vor den Zigeunern empfand. Siebentes Kapitel: Auf der Pußta. In Ungarn waren während dieser Zeit die Waffen des Kaisers nicht glücklich gewesen. Emmerich Tököly, ein protestantischer Edelmann, hatte, gereizt durch den ungerechten Druck, der von dem fanatisch katholischen Kaiser Leopold I. gegen seine protestantischen Unter* thanen angewendet wurde, um sie in den Schoß, der römischen Kirche zurückzuführen, das Banner der Empörung aufgepflanzt, und von allen Seiten strömten ihm die in ihrem Glauben bedrohten Ungarn zu. Tökölh hatte gegründete Ursache, ein erbitterter Feind des Kaisers zu sein. Sein Vater, der edle Graf Stephan Tökölh, war wegen seines entschiedenen Festhaltens an der Lehre der Reformation seiner Güter beraubt worden, und mehrere seiner Verwandten hatten gar, der Verschwörung gegen den Kaiser beschuldigt, das Blutgerüst besteigen müssen. Protestantische Prediger wurden als Ruderknechte verkauft, Edelleute, die den Verlockungen des Kaisers widerstanden, der ihnen Bischofssitze, hohe Hof- und Staatsämter in Aussicht stellte, wenn sie ihren Glauben verleugneten, wurden nicht nur von Haus und Hof verjagt, sondern es wurden ihnen gar ihre Kinder genommen, die zwangsweise in den Klöstern im katholischen Glauben erzogen wurden — „zur größeren Ehre Gottes und der

3. Im Kaiserhause zu Goslar - S. uncounted

1902 - Braunschweig : Appelhans
Verlag von Julius Brumby in Goslar. Die Iflcnulgettuicile im ümferl'inus zu Dostar von Hermann (Wiskicenus. Mit erläuterndem Text von Dr. Max Jordan. Format 16x21 cm. In elegantem Originalleinenband. —= Ä'reio 5 Wk. =— Die von dem Künstler während einer 19 jährigen ununterbrochenen Thätigkeit geschaffenen Wandgemälde stellen dar: 1. Dornröschens Geburt. — 2. Zerstörung der Jrmensäule durch Karl den Großen. — 3. Heinrich Ii. wird von Papst Benedikt Viii. gekrönt. — 4. Heinrich Iii. Rückkehr aus Italien. — 5. Heinrich Iv. wird von den Bürgern von Mainz aufgenommen. — 6. Barbarossa und Heinrich der Löwe in der Schlacht bei Legnano. — 7. Barbarossas Sieg bei Jkonium. — 8. Friedrich Ii. Hofhalt in Palermo. — 9. Luther und Karl V. auf dem Reichstage zu Worms. — 10. Barbarossas Erwachen. — 11. Die Wiedererstehung des deutschen Reiches. Beigegeben ist eine Außenansicht des Kaiserhauses. Eine Folio-Ausgabe (24x33 cm), 11 Lichtdrucke ohne Text, elegant gebunden, ist zum Preise von 12 Mk. 50 Psg. erschienen. Die oben unter Nr. 1—11 angeführten Bilder sind auch einzeln erhältlich und kosten: In photographieähntichern Lichtdruck: Cabinetformat, aufgezogen, a 40 Psg., zusammen 4 Mk, unaufgezogen, a 30 Pfg., zusammen 3 Mk. Folioformat, Cartongröße 32x24 cm, Bildgröße ca. 22 X18 cm, ä 1 Mk., zusammen 10 Mk., unaufgezogen ä 75 Pfg., zusammen 7 Mk. 50 Pfg. In Photographie: Nr. 1—10, Cartongröße 48 X 42 cm, Bildgröße ca. 301/* X24'/2 cm, ä 7 Mk. 50 Pfg., Nr. 11, Cartongröße 60l/2 X 47v2 cm, Bildgröße ca. 32v2 X221/, cm, 10 Mk. Zu den aufgezogenen Bildern der Lichtdruck-Folioausgabe wird auf Wunsch eine Aufbewahrungsmappe in Halbleinen für 75 Pfg. geliefert. Zu beziehen durch jede Buchhandlung, sowie gegen Einsendung des Betrages oder Nachnahme portofrei von der Verlagshandlung Julius Mrumöy in Koslar.

4. Im Kaiserhause zu Goslar - S. 119

1902 - Braunschweig : Appelhans
— 119 — daß er einen erbitterten Kampf um ihren Besitz führen müsse. Im offenen Kampfe wäre Friedrich seinen Feinden nimmer erlegen; aber leider hatte er es mit verborgenen Feinden nnb falschen Freunden zu thun, und ihnen war er auf die Dauer nicht gewachsen. In Dentschlanb erregte Siegsrieb von Eppstein, Erzbischof von Mainz, einen Aufstaub gegen ihn und krönte den Lanbgrafen von Thüringen, Wilhelm Raspe, zum Gegenkönig. Aber der junge Konrab, Friebrichs Sohn, trat ihm mit Erfolg entgegen und schlug ihn bei Ulm aufs Haupt. Da bot Siegsrieb dem Grasen Wilhelm von Hollanb die Krone an. Obgleich biefer nicht im staube war sich wesentlichen Anhang zu verschaffen, so wollte es Konrab boch nicht gelingen, ihn völlig zu beseitigen. Schlimmer erging es Friebrichs Sohn Enzio, dem Könige von Sardinien. In der Schlacht bei Fossalta unweit Modena, am 20. Mai 1249, erlitt er gegen die Feinde seines Vaters eine Niederlage und geriet in die Gefangenschaft der Bologneser, die ihn zum Hohn in goldene Ketten legen ließen und ihn bis zu seinem Tode in festem Gewahrsam hielten. Das Schmerzlichste aber war für Friedrich, daß sein langjähriger Freunb und Vertrauter, sein Kanzler Peter von Vinea, von den Feinben bestochen seinen Herrn durch Gift zu töten suchte. Friedrich erkannte rechtzeitig die Gefahr; er ließ den Kanzler blenben und ins Gefängnis setzen, wo er durch Selbstmorb endete. Von allen Seiten lauerte Verrat; auch auf seinen Sohn Konrab würde in Regensburg ein Morbanfchlag gemacht. Dennock war die Kraft Friebrichs noch nicht gebrochen, und vielleicht würde er den Kampf gegen so viele Feinde doch noch siegreich zu Ende geführt haben, wenn der Tod nicht feiner irdischen Laufbahn ein Ziel gefetzt hätte. Er starb plötzlich zu Fiovento in Unteritalien an der Ruhr, am 13. Dezember 1250. Vorher hatte er noch dem Erzbischof von Palermo gebeichtet und war durch ihn vom Banne losgesprochen. Bestattet ist er im Dome zu Palermo, wo sein Grabmal noch heute gezeigt wirb. Mit Friedrich war einer der gebilbetsten Männer

5. Im Kaiserhause zu Goslar - S. 101

1902 - Braunschweig : Appelhans
— 101 — und zu der Wiedererlangung des heiligen Landes zu helfen; insbesondere waren es die Könige Richard Löwenherz von England und Philipp August von Frankreich. Barbarossa wollte jedoch nicht warten, bis diese Herren gerüstet waren, und im Frühjahr 1189 brach er auf, um durch Ungarn, Bulgarien und Thracien nach Konstantinopel zu gelangen, von wo aus das Heer nach Kleinasien übergesetzt werden sollte. In seiner Begleitung befanden sich viele geistliche und weltliche Herren, unter anderen des Kaisers zweiter Sohn, der Herzog Friedrich von Schwaben, die Herzöge von Meran und Steiermark, der Markgraf Hermann von Baden, der Landgraf Ludwig von Thüringen, die Grafen von Nassau, Holstein und Henneberg; ferner die Bischöfe von Würzburg, Passau, Osnabrück und Meißen. Mit den außerdeutschen Herrschern, durch deren Länder Friedrich Barbarossa sein Heer führen mußte, hatte er Verträge geschlossen, um sich freien Durchzug durch ihr Gebiet und Unterstützung auf dem Marsche zu sichern. Es waren dies der König Bela von Ungarn, der oströmische Kaiser Isaak Angeles und der Sultan Kilidsch Arslan von Jkonium. Die Ungarn hielten treulich, was sie versprochen hatten; gegen Bezahlung lieferten sie dem deutschen Kreuzfahrerheere die notwendigen Nahrungsmittels und unangefochten kam dieses bis nach Belgrad. Kaum aber war es in das Gebiet des oströmischen Kaisers eingetreten, als es auf Widerstand aller Art stieß. Entgegen seinem Versprechen zeigte sich der Kaiser Isaak Angelos den Kreuzfahrern entschieden feindlich gesinnt. Die Wege und Pässe waren durch Verhaue gesperrt, die Brücken über die Flüsse waren abgebrochen, und in den Hinterhalten lauerten die tückischen Serben und Bulgaren und belästigten die Deutschen durch fortwährende Angriffe, wobei sie sich sogar vergifteter Pfeile bedienten. Solcher Treulosigkeit gegenüber glaubte nun auch Friedrich, nicht mehr durch sein Versprechen gebunden zu sein, und er trat daher mit seinem Heer auf wie in Feindes Land. Jetzt sandte Isaak Angeles einen Boten mit einem Schreiben an Friedrich, worin er sich selbst den „Allerheiligsten" und den „Engel

6. Im Kaiserhause zu Goslar - S. 105

1902 - Braunschweig : Appelhans
— 105 — sich den Anschein zu geben, als schenke er dieser Entschuldigung Glauben; er nahm das Anerbieten des Sultans an, um keinen Feind im Rücken zu haben, und nachdem der Vertrag besiegelt war und Kilidsch Arslan als Unterpfand seiner Treue Geiseln gestellt hatte, setzte er seinen Weg fort. Die Beschwerden schienen jetzt überwunden zu sein, und als ein Marsch von nur wenigen Tagen das Heer in das christliche Armenien führte, da waren bald die Mühen und Entbehrungen der letzten Wochen vergessen. Aber nur kurz war die Rast, die ihm hier gegönnt wurde, denn der Kaiser trieb zur Eile. Der Marsch ging jetzt südwärts; es galt, das wilde Taurusgebirge zu überschreiten, um nach Syrien zu gelangen. Während aber die Hauptmacht die breite Karawanenstraße verfolgte, die über den cilidschen Paß (jetzt Gülek Boghas) nach der Küste des Mittelländischen Meeres führt, wollte der Kaiser selbst den Weg abkürzen, um vor dem Heere nach der Hauptstadt von Cilicien, nach Seleucia, zu gelangen, und er verfolgte deshalb mit einem kleinen Teile des Heeres das Thal des Kalhkadnos. Es war in heißer Sommerzeit, und Mensch und Tier litten auf diesem Wege von der tropischen Hitze, die sich in dem von hohen Bergen eingeengten Thale doppelt fühlbar machte. Um die Mittagszeit des 10. Juni erreichte der Kaiser mit seinen Begleitern ein breiteres Wiesenthal, und hier, so würde beschlossen, sollte eine längere Rast gehalten werben. In dem Schatten der mächtigen Ulmen und Korkeichen lagerten sich die ermatteten und staubbedeckten Krieger, während die Pferde begierig das saftige Gras abweibeten, das wie ein grüner Teppich die Flußufer einsäumte. Den Kaiser wanbelte die Lust an, in dem klaren Wasser des Bergstromes ein Bad zu nehmen; seine Begleiter aber baten ihn, von diesem Vorhaben abzustehen. Sie erinnerten ihn an die Lebensgefahr, in die einst Alexander von Macedonien geraten war, als er ebenfalls in dieser Gegend sich in das klare Bergwasser gestürzt hatte, um sich zu erfrischen. Jedoch der jugendfrische Greis verspottete die Aengstlichkeit der Seinen; ihren wohl-

7. Deutsche Geschichte - S. 62

1912 - Halle a.S. : Schroedel
62 Als Sterbenden brachten ihn die Seinen ans Land. Tiefe Trauer kam der das Heer. Der Sohn des Kaisers, Friedrich, fhrte das Heer weiter nach Antiochia, wo er den Vater bestattete. Der pltzliche Tod des Fhrers, ferner Mhsal und Krankheit brachen den Mut der deutschen Kreuzfahrer, und viele kehrten in die Heimat zurck; die brigen zogen nach Akkon weiter und verbanden sich dort mit Herzog Leopold von Osterreich. 10. Der Ausgang des dritten Kreuzzuges. Vor dieser starken Festung erschienen auch Richard Lwenherz von England und Philipp August von Frankreich mit ihren Scharen. Alle drei Heere berannten die Stadt, doch lange vergebens. Hunger und Pest wteten furchtbar unter den Kreuzfahrern; auch Friedrich starb, und Leopold bernahm die Fhrung der Deutschen. Endlich wurde Akkon erobert. Obgleich die Deutschen tapfer mitgeholfen hatten, teilten doch die Franzosen und Englnder die Beute allein unter sich und wollten die Deutschen ganz aus-schlieen. Ein Banner, das Leopold auf einem erstrmten Turme hissen lie, wurde nach Richards Befehl heruntergerissen. Da kehrte der Herzog voll Zorn mit den Seinen nach Hause zurck. Doch hat diese denkwrdige Belagerung ein bleibendes Andenken hinterlassen: den Deutschen Ritterorden, der vor Akkon gestiftet wurde. Bald machte sich auch Philipp August auf den Heimweg und berlie Richard die Wetterfhrung des Krieges. Aber groe Erfolge erzielte auch dieser nicht; Jerusalem blieb in den Hnden der Trken. Der Sultan Saladin schlo mit ihm einen Waffen st ill st and: ein Ksten streifen blieb den Christen, und der Zugang zu den heiligen Sttten sollte ihnen offenstehen. Das war alles, was der Englnder erreichte. Heinrich Vi. U90 bis ^9?. 1. Die Unternehmung gegen Neapel. Friedrich Barbarossas Nachfolger war sein jugendlicher Sohn Heinrich Vi. In seinem schwchlichen Krper wohnte ein gewaltiger Wille. Auch er zog alsbald nach Italien. Dort war der letzte Normannenknig gestorben. Seine Erbin war des Kaisers Gemahlin Konstanze, und Heinrich kam nun, um das schne Land in Besitz zu nehmen. twtnct- - c, Friedrich Barbarossa als Kreuzfahrer.

8. Deutsche Geschichte - S. 51

1912 - Halle a.S. : Schroedel
51 2. Wie ein Krenzzug beschlossen wurde. Unter den Wallfahrern war auch ein Mnch namens Peter von Amiens. Er sah die Roheit der Trken und die Not der Christen mit eignen Augen. Die Leiden der Armen gingen ihm sehr zu Herzen. Da machte er sich eilends ans die Heimfahrt und erschien vor dem Papste Urban Ii. Dieser wurde durch die Erzhlungen Peters tief erschttert. Er hielt im Jahre 1095 eine groe Kirchenversammlung zu Clermont in Frankreich ab. Die ganze weite Ebene dort war mit Menschen angefllt. Zweihundert Bischfe, zahlreiche Fürsten und Ritter in glnzender Kleidung und zahllose andre Leute waren anwesend. In flammenden Worten schilderte der Papst ihnen die Leiden der Christen im Heiligen Lande. Auf denn", rief er, wider den Feind des christlichen Namens wendet die Schwerter! Dort be jeder die Frevel, die er in seinem Lande be-gangen hat! Als Sieger werdet ihr heimkehren oder die Mrtyrerkrone erringen I" Die ganze Versammlnng war tief ergriffen; Gott will es!" rief alles Volk. Gleich waren Tan-sende zu dem heiligen Kampfe bereit. Wer teilnehmen wollte, schmckte sofort seine rechte Schulter mit einem roten Kreuz; daherkommen die Namen Kreuzfahrer und Kreuzzug. 3. Der Auszug. Jetzt zogen Prediger in den Landen umher und riefen die Glubigen zum Kampfe auf. Keiner tat es mit solcher Begeisterung wie Peter von Amiens. Da strmten groe Scharen zusammen, besonders in Frankreich, Lothringen und Italien. Es waren Bauern und Brger, die ihre Frauen und Kinder auf Ochsenwagen mit-snhrten, aber auch Spielleute, Gaukler, Ruber und andres Gesindel. Ohne Ordnung zogen sie durch Deutschland und Ungarn, um nach Kon-stantinopel zu gelangen. Der Weg war ihnen unbekannt, und Fhrer hatten sie nicht. Da band einmal ein solcher Haufen eine Gans und eine Ziege zusammen und wanderte dahin, wohin das seltsame Paar lies. Die meisten besaen keine Waffen, weil sie dachten, Gott selbst werde alle Feinde vernichten. Auch die Lebensmittel fehlten ihnen, und so fingen sie unterwegs an zu rauben und zu plndern. Das lieen sich die Ungarn nicht gefallen und schlugen fast alle tot. Erst im Herbst des Jahres 1096 machte sich ein wohlausgerstetes Heer von Kreuzfahrern auf den Weg. Unter den Fhrern war auch der fromme und ritterliche Herzog von Lothringen, Gottfried von Bouillon. Glcklich erreichten diese Kreuzfahrer Konstantinopel. Von hier aus 4*

9. Deutsche Geschichte - S. 61

1912 - Halle a.S. : Schroedel
61 9. Kreuzzug und Tod. Friedrichs blonder Bart war allmhlich grau geworden; aber der greise Held fhlte sich noch frisch wie ein Jngling. Da kam die Nachricht von der Eroberung Jerusalems durch die Trken. Der Kaiser hielt es fr seine Pflicht, die heilige Stadt den Hnden der Unglubigen zu entreien. Schon zum folgenden Osterfeste berief er die Groen des Reiches zur Beratung nach Mainz. Fr ihn war ein prchtiger Sitz an erhhter Stelle hergerichtet worden. Aber er weigerte sich, ihn einzunehmen. Er gehrt Christus", sagte er, der mitten unter uns weilt, wenn wir ihn auch nicht sehen", und nahm auf einem gewhnlichen Stuhle Platz. Unter groer Begeisterung wurde der Kreuzzug beschlossen. Die Trmmer der Barbarossaburg zu Gelnhausen an der Kinzig, in der Friedrich gern weilte. Bald zog der Kaiser an der Spitze eines wohlgersteten Ritterheeres nach dem Morgenlande. In der Wste von Kleinasien rafften im Sommer 1190 Hitze und Durst viele Menschen und Pferde dahin. Unaufhrlich brachen die leichten trkischen Reiter aus ihren Verstecken hervor und taten den Kreuzfahrern vielen Schaden. Aber in einer Schlacht gegen die Unglubigen blieben die Christen Sieger. Nun glaubten sie alle Gefahr berstanden zu haben. Der Kaiser jedoch sollte das Ziel seiner Fahrt nicht sehen. Staub-bedeckt und erhitzt war der alte Held dem Heere an den Gebirgsflu Saleph vorangeeilt. Er gedachte sich durch ein Bad zu erfrischen. Seine Begleiter wollten es nicht dulden, denn das Wasser des Flusses war eiskalt; aber er strzte sich doch hinein. Da fate ihn der Strudel und ri ihn in die Tiefe.

10. Geschichte für Mittelschulen und ähnliche Lehranstalten der Provinz Sachsen - S. 115

1903 - Wiesbaden : Behrend
115 3. Kreuzfahrten ins Wendcnland. Obwohl auch thringisch-schsische Fürsten und Mannen mit dem Kaiser gegen die Trken auszogen, entschlossen sich doch die meisten, lieber die heidnischen Wenden an den eignen Grenzen zu be-kmpfen. Diesen Wendenfahrern bewilligte der Papst den gleichen Abla wie den Kreuzfahrern. An 80000 Krieger brachen 1147 von Magdeburg aus, um das Land zu verheeren und das ganze Wendenvolk hinzuschlachten". Aber die Wenden wuten sich in Wldern, Smpfen und Einden zu verbergen und sich der Vernichtung zu entziehen. Der Ttigkeit Albrechts des Bren und seines Hauses war es vorbehalten, das Wendenvolk endgiltig dem Deutschtum und Christentum zu gewinnen. Auf Konrad folgte in der Regierung sein Neffe Friedrich Barbarossa. C. Friedrich Barbarossa. 1152-1190. 1. Person. Friedrich war ein stattlicher Held. Er hatte leb-hafte blaue Augen, eine erhabene Stirn und einen feingeschnittenen Mund. Langes Blondhaar umwallte Haupt und Schultern; auch der Bart war blond und schimmerte ein wenig rtlich, weshalb ihn die Italiener Barbarossa d. i. Rotbart nannten. In allen ritter-lichen Knsten war er gebt, und bis zu seinem Ende blieb er krftig wie ein Jngling. Schon in jungen Jahren hatte er an einem Kreuzzuge teilgenommen und khne Heldentaten verrichtet. Mit wahrer Frmmig-fett verband er eine hohe Geistesbildung. Zur Regierung gelangt, nahm er sich Karl den Groen zum Vorbild. Er sah sich, wie auch Otto der Groe, als den wirklichen Erben der alten rmischen Kaiser an und beanspruchte als solcher die Herr-schaft der alle Lnder, die einst zu dem westrmischen Reiche gehrt hatten; die brigen Herrscher der Christen-heit sollten nur als Unterknige der Provinzen gelten und ihm gehorchen. 2. Knigsritt. Von Aachen aus trat Friedrich sofort den Knigs-ritt durch die deutschen Lande an, um sich von den Volksstmmen huldigen zu lassen. Aus dieser Reise besuchte er die Burgen des Adels und die grern Städte des Reiches. Ihm zu Ehren wurden in. den Burgen groe Festlichkeiten veranstaltet. In den Stdten jauchzte alles Volk dem hohen Herrn zu; die Be-wohner legten ihm auch wohl ihre Streitigkeiten zur Entscheidung vor, und Friedrich urteilte ab nach Recht und Gerechtigkeit. Dann zog er nach Rom und lie sich zum Kaiser krnen. 3. Heinrich der Lwe. Auf diesem ersten Rmerzuge begleitete ihn auch der Sachsenherzog Heinrich der Lwe, sein Freund und naher Verwandter. Er hatte dem Kaiser bei einem Tumulte nach der Krnung in Rom das Leben gerettet. Friedrich gab ihm bald nachher auch das Herzogtum Bayern zurck; der Herzog desselben erhielt die Mark sterreich, die von Bayern als selbstndiges Herzogtum losgelst wurde. Heinrich verfgte jetzt der eine gewaltige Macht. Das Streben des ehrgeizigen Mannes war darauf gerichtet, diese noch zu vermehren, besonders im Wendenlande. Nach Mecklenburg und Pommern 8*
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