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1. Unser Vogtland - S. 99

1899 - Leipzig : Dürr
— 99 — das Vieh in Herden zusammen und entführten es als Beute. Kaltblütig schleuderten die wilden Krieger Feuerbrände auf die Stroh- und Schindel- dächer der Bauernhöfe, und gar bald gingen Regnitzlosa, Neukirchen und auch das hochgelegene Schöneck in Flammen auf. Nach dem Wegzuge der Reiter traf am 12. August General Holk mit seiner 16 000 Mann starken Hauptmacht vor Adorf ein. Mit dem frühesten Morgen waren schon viele Einwohner, Weiber, Kinder und ein Geistlicher in den Schönecker Wald geflüchtet. Die streitbaren Bürger dagegen liefen auf die Mauern und Türme, als durch die Wachtposten die Ankunft des Feindes gemeldet worden war. Von hier aus konnten die Adorfer ein buntes Leben und Treiben beobachten. Den einzelnen Fähn- lein Fußvolk wurden von den Hanptlenten und Wachtmeistern die Lager- Plätze angewiesen. Ein jedes Fähnlein bestand aus 300 Mann, von denen 200 mit Musketen, die übrigen aber mit Piken und kurzen Wehren be- wasfnet waren. Nach allen Seiten schwärmten Reiterabteilungen aus, um Futter für die Pferde zu beschaffen. Die Hügel hinan fuhr man das grobe Geschütz, während die Troßjungen und die Marketender auf der Landstraße Halt machten. Alsbald nahten sich der Stadt truppweise Reiterei und Fuß- Volk. Die Bürger, die durch den Stadtvogt Hendel an ihre Pflicht erinnert und zur Staudhaftigkeit ermahnt worden waren, empfingen den Feind mit lebhaftem Feuer. Nachdem einige Schüsse gewechselt worden waren, schickten die Kaiserlichen einen Trompeter hinein, welcher die Stadt zur Übergabe auffordern sollte. Er wurde mit verbundenen Augen aufs Rathaus geführt. Mittlerweile wurden 30 Pferde tüchtig auf dem Markte herum- geritten, auch machte mau mit Wagen und Ketten viel Lärm, damit der Trompeter meinen sollte, es läge eine starke Verteidigungsmannschaft in der Stadt. Darauf baten sich die Adorser einige Tage Bedenkzeit aus, weil sie erst alles ihrem Kurfürsten berichten wollten. Doch Holk gewährte keine Frist und als er nun Anstalt machte, die Stadt mit Sturm zu nehmen, wurde er nachmittags zwischen 2 und 3 Uhr eingelassen. Obgleich die Bürger aus Holks ausdrücklichen Befehl ihre Häuser verschlossen, drangen doch die Soldaten in die Wohnungen der Leute ein, brachen Kisten und Kästen auf, schlugen auch die Bürger gar übel. Vor weiterer Braudschatzuug konnte sich das Städtchen nur dadurch schützen, daß es dem Feinde eine hohe Kriegssteuer zahlte. Der nächste Ort, welcher die plündernden Scharen aufhielt, war Öls- nitz. Schon Sonnabend, den 11. August, kamen 4 Trupp Reiter früh um 6 Uhr auf der Hoser Straße herab gegen die Stadt geritten; sie steckten die Dörfer Schönbrunn, Lauterbach, Bösenbruun und Raschau in Brand, zündeten 4 Mühlen und etliche Häuser der Vorstadt an und lagerten sich nahe am Galgen. Einzelne Abteilungen näherten sich zwar der Stadt; doch zogen sie sich stets eilends zur Haupttruppe am Galgen zurück, so oft die schwache Besatzung des Schlosses Vogtsberg einen Ausfall machte. Am Nachmittage stiegen alle wieder zu Pferd und ritten in der Richtung nach Hof zu davon. Schon waren die Ölsnitzer hocherfreut, daß sie von diesen schlimmen Gästen nicht länger bedroht wurden, als sich am Abend des nächsten Tages, eines Sonntags, auf der Adorfer Straße der Feind in lichten Haufen zeigte. Die Höllischen Truppen kamen in „geschwinder Eil heran", wie der Chronist berichtet. Der eine Teil derselben rückte gegen das 7*

2. Unser Vogtland - S. 101

1899 - Leipzig : Dürr
— 101 — und ausgeschüttet. Die Leute sind sehr beschädigt und teils tot. Heute befahl der Obrist Adelshofen ernstlich, daß die Stadt hinfüro gauz ohne Thor fein sollte, und er hat selbst durch die Soldaten die Palisaden von dem Nenndorfer und Brückenthor einhauen und verbrennen lassen; die andern sollten durch die Bürger niedergeworfen werden. Wenn aber die Stadt wieder zugehalten würde, wollte er sie in Brand stecken und sollten alle Einwohner niedergehauen werden. Dreimal ist auch Feuer ausge- krochen; zu Mitternacht in des Obersten Quartier, und als er heute aus der Stadt zog, beim alten Sommer und seinem Nachbar." Endlich ereilte die Strafe die, welche das große Verderben herbeigeführt hatten. In Holks Heer brach auch die Pest aus. Das Lager glich einem Lazarett. In jeder Hüttenreihe lagen Kranke und Sterbende. Gegen diese Krankheit vermochte kein Regimentsarzt, kein Kompagniefeldfcherer zu helfen! Überall sah man hohläugige, abgezehrte Gesichter; denn zu der Pest gesellte sich auch das bleiche Gespenst des Hungers. So rächte sich jetzt die Ver- Wüstung der Landschaft furchtbar am Heere selbst! Da umklammerte die Pestilenz auch deu General Holk und warf ihn — den „Schinder des armen Vogtlands", wie ihn Kurfürst Johann Georg nannte — auf das Sterbebett. Zu seinen körperlichen Schmerzen kamen die Qualen des Gewissens! Vor seiner Seele stand seine Vergangenheit mit all ihren Übelthaten. In seinen Fieberträumen hörte er das Blut der Erschlagenen um Rache schreien, scholl ihm das Wimmern der Elenden, die ihn vergeblich ans den Knieen um Gnade angesteht hatten, in das Ohr, brannten ihm die Flammen, mit denen er einst in teuflischer Lust Hab und Gut der geüugstigten Einwohner vernichtet hatte, wie das höllische Feuer in die Seele. Holk zitterte vor der Rechen- fchaft, die feiner wartete. In seiner Angst schickte er nach einem Geistlichen, dem er seine Schuld beichten, mit dem er beten wollte. 600 Thaler bot er dem, der ihm einen solchen bringen würde; allein fünf Stunden im Um- kreise suchten die ausgesaudteu Reiter vergeblich. Endlich fanden sie tief im Walde versteckt einen protestantischen Geistlichen und führten ihn zu ihrem Herrn. Doch zu fpät! Holk war bereits eine Leiche. 19. Aus einem Berichte des Amtsfchöffers Iteffa in Htsnitz an Kurfürst Johann Georg I. aus dem Jahre 1632. ---„Dienstag, den 14. August, zogen eine Eompagnie Erabaten aufs Schloß, deren Rittmeister sich Johann Caspar Budor schrieb, darauf alsbald der Haber, so noch vorhanden gewesen, aller weggekommen. Donners- tags zog nicht allein die Eompagnie zu Roß, sondern auch die Dragoner alle zugleich aus dem Schloß und ließen dasselbe ledig stehen, nahmen aber zween Inwohner am Berg, Stephan Schnltessen und Joseph Keile, mit sich. Nicht lange nach solchem marschierte ein Lieutenant vom Pieeolo- minischen Regimeute mit etlichen 30 Pferden dnrch Vogtsberg und ohuge- achtet der Erabaten Rittmeister Caspar Budor mir einen Sicherheitsbrief gelassen, nahm er mich nichts desto weniger gefangen vom Schlosse hinweg, und als mir mein Weib mit meinen kleinen Kindern folgte, und mich die Soldaten auf eine halbe Meile Weges vom Schlosse nach Oberlosa brachten, zogen sie mich (wie wohl ihnen mein Weib ihren Trauring vollends dargab)

3. Unser Vogtland - S. 67

1899 - Leipzig : Dürr
obere Görnitzthal („Hölleithen"), das obere Triebthal und Würschnitzbachthal und die noch vorhandenen Berglöcher (Croatenloch) und Höhlen (Bergstollen) waren ganz besonders dazu geeignet. Den Nameu Schöneck hat das Städtchen von dem alten Schlosse, das früher auf dem Friedrich-August-Stein stand. *) Als die Deutschen um das Jahr 800 in das Sorbenland eindrangen und die Bewohner verjagten oder zinspflichtig machten, legten sie hier, wo damals noch alles mit Urwald bedeckt war, neue Wohnungen an. Zuerst entstand ein festes Schloß als Grenzfestung gegen die Sorben. Es erhielt den Namen Schöneck, und sein hoher Turm war gewiß weithin im Lande zu sehen. Bald entstand auch eine kleine Stadt, die gewöhnlich „die Stadt unter dem Schöneck" genannt wurde. — So berichtet die Geschichte; die Sage aber erzählt: Ii. Einst ritt Vogt Heinrich von Plauen iu Begleitung von Freunden, Dienern und kläffenden Hunden hinaus in den Wald auf die Jagd. Bald verließ er jedoch seiu Gefolge und wagte sich weit hiuein in die düsteren Gebirgsschluchten. Dabei kam er an eine Waldblöße, wo seine großen Hunde das Lager einer Bärin aufspürten. Die Rüden stürzten ins Dickicht und trieben die Bärin heraus auf die freie Stelle. Heinrich ergriff schnell seine Stahlarmbrust und schoß auf das brummende Wild; aber er traf nicht. Nun mußte er sich eiligst zum gefährlichen Zweikampfe rüsten. Rasch stieß er ins Jagdhorn, um einen Hilferuf in den Wald zu senden, riß sein blankes Schwert aus der Scheide und hetzte die Hunde auf die Bärin. Die treuen Tiere warfen sich über die wütende Feindin her, packten sie am Kopfe, im Nacken, in den Weichen und würgten sie nieder. Doch die Bärin kam bald wieder oben auf, tötete in wenigen Augenblicken mehrere Hunde und machte die anderen kampfunfähig. Schnell wollte der Ritter der Bärin, die noch mit dem letzten kräftigen Hunde rang, den Todesstpß versetzen; aber das wütende Tier richtete sich plötzlich auf und sprang grimmig auf deu Vogt los. Heinrich führte einen wuchtigen Hieb nach dem Nacken des Tieres, traf aber dabei den Schädel, und die zer- brochene Stahlklinge schwirrte zur Erde nieder. Gleichzeitig hatte die Bärin auch schon die scharfen Krallen in das Fleisch des Pferdes tief eingeschlagen. Das edle Roß, überwältigt vom Schmerze und niedergedrückt von der Last der Bärin, stürzte und bedeckte im Fallen den Grafen. Dieser würde sich aus seiner schrecklichen Lage nicht zu befreien vermocht haben, hätte ihm Gott nicht Hilfe gesendet. Nicht weit von der Waldblöße stand eine Köhlerhütte, und etwas tiefer im Walde dampfte ein Kohlenmeiler, wo ein juuger Bursche für seinen Vater Kohlen brannte. Der Jüngling hatte den Hilferuf gehört und eilte mit seinem Schürbaum dem Orte zu. Die Bärin hatte schon den Arm des Vogtes gepackt — da ließ der Köhler seinen Schürbaum mit großer Gewalt auf ihren Nacken niedersausen, sodaß sie ihre Beute sofort *) Die Überreste des Schlosses wurden erst 1765 völlig abgetragen. Noch 1731 diente das Schloß, zu dieser Zeit „Forsthaus" genannt, zur Wohnung der Beamten und als Herberge für Fürsten, wenn sie Schöneck besuchten.

4. Unser Vogtland - S. 94

1899 - Leipzig : Dürr
— 94 — Walde zu entnehmen; doch durfte nur eiu Ofen in jedem Hause geheizt werden und die Häuserzahl seit 1764 uicht mehr als 140 betragen. Da- her waren viele Häuser so gebaut, daß ein Ofen zwei Stuben heizen konnte. Die Schönecker Waldungen reichten früher bis an die böhmische Grenze. Es sind aus demselben anßer dem Schvnecker Gemeindewalde vier Staatsforst- reviere entstanden. Bei Einführung der Verfassung in Sachsen wurden die Vor- rechte bis auf eius aufgehobeu. Will nämlich ein Einwohner von Schöneck sein Grundstück oder einen Teil davon verkaufen, so müssen die Vorlaufs- berechtigten Bürger von Schöneck gefragt werden, ob sie mit dein Verkaufe einverstanden sind oder ob sie das betreffende Besitztum selbst kaufen wollen. Als einzige Leistung für diese „Freiheiten" mußten die Schönecker dem . Landesherrn in einem hölzernen Becher 5 Pfund schwäbischer Heller (an Zahl über 6000, im Werte von etwa 36 Mark) überreichen, wenn er zu Besuch kam, aber nur einmal im Jahre. Zuletzt empfing diese Gabe Friedrich August Ii. im Jahre 1834, der aber nur einige Heller nahm, um sie als Andenken aufzubewahren. Als General Holk im 30 jährigen Kriege nach Schöneck kam, wurde auch ihm wie einem Landesherrn gehuldigt und ein Becher mit Hellern überreicht. Dem sollen aber die Heller nicht gnt genug gewesen sein. Er soll den Becher vou sich gestoßeu und gerufen haben: „Nix Kupfer, Dukat, Magistrat!" Weshalb hat gerade Schöneck soviel Freiheiten erhalten? Sichere Nach- richt giebt es darüber uicht. Nur einige Sagen wissen hierauf Antivort zu geben. Die eine lautet: Kaiser Karl Iv., König von Böhmen, hatte sich einst bei der Jagd, als er einen Bären verfolgte, vou seinem Gefolge entfernt und sich zu weit in die Waldwildnis hineingewagt, sodaß er nicht mehr wußte, wo er sich befand. Die Diener waren in großer Besorgnis. Überallhin sandte man Boten; aber der Kaiser war nicht zu siudeu. Einen ganzen Tag und eine Nacht irrte er im Walde umher. Endlich hörte seine Hilferufe ein Wald- arbeiter aus Schöneck. Dieser führte den Kaiser ins Städtchen, wo er so gnt als irgend möglich verpflegt wurde. Einige angesehene Bürger geleiteten ihn am nächsten Tage nach Böhmen bis zur Stadt Elbogen. Ans Dank- barkeit soll er den Bürgern die erwähnten Vorrechte verliehen haben. Eine andere Sage berichtet, der Kaiser sei während der Jagd von Räubern gefangen genommen und aus der schlimmen Lage durch eiueu Köhler aus Schöueck befreit worden. Auf die Aufforderung des Kaisers an seinen Retter, sich eine Gnade auszukitten, habe dieser nur deu Wunsch ausgesprochen, soviel Holz ans den Schönecker Wäldern unentgeltlich holen zu dürfen, als er zu seiner Kohlenbrennerei brauche. Der Kaiser habe ihm gern die Bitte ge- währt und außerdem auch den übrigen Bürgern noch besondere Ver- günstignngen gegeben. Die durch eine Urkunde im Jahr 1352 erteilten Rechte sind folgende: .... Wir wollen und bestimmen mit königlicher Macht, daß die obgenannten Bürger, ihre Erben und Nachkommen ewiglich von aller Steuer, Auslösung, verfallenem Schatz, Gab und Gelde, wie sie genannt werden mögen mit besonderen Worten und Beinamen der königlichen Abgabe» — — — befreit sein sollen und daß sie uus und unsern Erben und Nach- kommen iu alleu künftigen Zeiten nicht mehr als fünf Pfuud schwäbischer

5. Unser Vogtland - S. 52

1899 - Leipzig : Dürr
über Hof, Plauen, Reichenbach und Werdan nach der alten Meßstadt Leipzig, die andere über Ölsnitz, Falkenstein, Auerbach nach Zwickau, Chemnitz, Dresden. Das brachte unserem Heimatlande großen Nutzen; denn wenn Handel und Gewerbe blühten, wurden seine Straßen nie leer. Da kamen die Fuhrleute mit deu hochbepackten, knarrenden „Planwagen" die Heer- straße dccher. Große Hunde liefen neben dem Wagen her und trieben kläffend die Pferde an. Besonders waren es Kaufleute ans dem reichen Nürnberg und Augsburg, die die Straßen Belebten. Nürnberger Kaufleute haben sogar die große Elsterbrücke und ein Hospital für Kranke in Plauen erbaut. Zur Zeit der Raubritter wnrde es auch auf den vogtländischen Straßen unsicher. Denn auch da gab es Ritter, die ans die Kanf..mnns° wagen lauerten. Sahen sie von ihren Burgen in der Ferne einen Fuhrmanns- wagen kommen, so saßen sie mit ihren Knechten zu Pferde. Aus einem Hinterhalte brachen sie ans die sorglos einherziehenden Kaufleute los und nahmen ihnen alle Habe ab. Die Überfallenen mußteu froh sein, wenn sie nach Herbeischasfnng eines hohen Lösegeldes mit dem Leben und mit gesunden Gliedern davon kamen. Endlich traten die deutschen Kaiser dem schänd- lichen Treiben der Raubritter entgegen. Ihre Ranbnester wurden belagert und zerstört, die Herren Ritter gefangen und wohl gar am ersten besten Baume aufgehängt. Die Straßen brachten leider anch manches Unglück ins Land. Zu alleu Zeiten haben verheerende Kriegszüge ihren Weg durch das Vogtland genommen. Die Geschichte des Vogtlaudes weiß davon gar viel zu erzählen, namentlich von den Schrecken des Hnssiten- und des dreißigjährigen Krieges. 3. Heutzutage hat man nun das bequeme Durchgangsland benutzt, um die Werke des Friedens, Industrie und Handel, zu fördern, und deu Über- flnß des Südens gegen die Erzeugnisse des Nordens auszutauscheu. Zwei der wichtigsten Eisenbahnlinien Sachsens, ja ganz Deutschlands, nehmen die Richtung durchs Vogtland: die Sächsisch-Bayrische Bahn und die Linie Reichenbach-Plauen-Eger. Daneben durchziehen noch viele andere kleinere Bahnlinien das Land, die das Vogtland seiner regen Industrie verdankt; keine der 15 Städte des Vogtlands ist ohne Eisenbahnverbindung. Alle diese Linien würden aneinander gereiht eine Länge von 300 Kilometern ergeben. Die älteste, längste und zugleich wichtigste der vogtläudischeu Bahnen ist die Sächsisch-Bayrische. Sie ist eine der bedeutendsten Bahnen Deutsch- lands; denn sie verbindet den Norden mit dem Süden. Ihre Verlängerungen aber übersteigen und durchbrechen die Alpen und finden ihr letztes Ziel erst in Italien. Wohl alle gekrönten Häupter Deutschlands und viele Fürsten des Auslandes sind schon auf dieser Bahn durchs Vogtland gereist. Diese Bahn ist die erste, die der sächsische Staat auf seine Rechnung baute und zwar in deu Jahren 1846 bis 1851. Ziemlich die Hälfte der ganzen Bahnlänge — 80 Kilometer — gehört dem Vogtlande an. Als die Bahn gebaut werden sollte, da schüttelten manche bedenklich ihren Kopf. Die Leute, die den Gedanken „herausgesteckt" hatten, nannte man „Wagehälse"; die aber, die auf den Bärenstein in Plauen einen Bahn- Hof bauen wollten, hielt man reif für das Tollhaus; glaubte man doch nicht anders, als daß der Zug rückwärts rutschen würde, wenn man aus der Ebene in das Gebirge hinauffahren wollte. Als man nun gar von der

6. Unser Vogtland - S. 60

1899 - Leipzig : Dürr
— 60 — schlössen war. Hocherfreut setzte er die Hacke ein und sprengte den Deckel auf. Der Kessel war bis oben mit großen Goldstücken gefüllt. Christoph barg in seine Taschen, was er tragen konnte, verschloß den Kessel wieder und ebuete die Erde darüber. Daun stürmte er in feine Hütte, weckte Weib und Kinder, versah sie mit Körben und Gefäßen und rauute mit ihnen wieder uach der Stelzenhöhe. Noch ehe das Morgenrot leuchtete, war der Schatz gehoben. Der glückliche Schatzgräber kaufte sich ein großes Bauerngut in Stelzen. Sein Haus stand jebent Notleidenden offen. Denn er hatte au sich selbst ersahreu, wie weh Armut thut. Seiue Nachkommen wohnen heute uoch in Stelzen und dessen Umgebung und sind angesehene Leute. Der Stelzeubaum wurde im Frühjahre 1897 durch einen Sturm nieder- geworfen. 23. Der Lindwurm zu Kürbitz. Eine der größten und fchöusteu Dorskircheu im Vogtlande ist die zu Kürbitz bei Plauen. Sollte dich einmal der Weg durch dieseu Ort führen, so versäume uicht, dir dieses merkwürdige Gotteshaus anzusehen. Es ist schon ziemlich alt und enthält neben vielen altertümlichen Bildern, Schnitz- werken, Waffen, auch Grabsteine und Denkmäler alter Ritter und Herren von Feilitzsch. Eines dieser Denkmäler, welches sich über dem Erbbegräbnisse der Herren von Feilitzsch erhebt, stellt einen dieser Ritter dar, wie er mit einem Drachen oder Lindwurme kämpft. Die Sage erzählt darüber folgendes: Vor vieleu, vieleu Jahren hauste in einer Höhle im tiefen Walde bei Kürbitz ein fürchterlicher Lindwurm, der alles Lebendige, was in sein Be-- reich kam, umbrachte. Ganz besonders hatte er es auf Menschen abgesehen, und viele waren ihm bereits zum Opfer gefallen. Schon mancher tapfere Mann hatte es versucht, das Ungeheuer zu töten, aber vergeblich; mit seiuem Leben hatte jeder das Wagnis bezahlen müssen. Da zog endlich anch der tapfere Ritter von Feilitzsch auf Kürbitz aus und wollte den Lindwurm töten oder selbst sterben. Er legte Harnisch und Panzer an, setzte seinen Helm ans, gürtete fein scharfes Schwert um und nahm seinen langen Spieß zur Hand. Dann setzte er sich auf sein bestes Roß, befahl sich dem lieben Gotte und ritt getrosten Mutes hinaus in den Wald. Kaum hatte der greuliche Drache ihn vou ferne gewittert, so stürzte er auch schou aus der Höhle hervor und warf sich mit aller Kraft auf das Pferd des Ritters. Dieser konnte bei dem unwiderstehlichen Angriffe des gewaltigen Gegners nur noch schnell abspringen, um nun zu Fuß das Uu- tier, das vom Kopfe bis zum Schwänze mit hornigen Schuppen wie mit einem Panzer bedeckt war, mit Schwert und Spieß zu bekämpfen. In blinder Wut riß es das arme Pferd in Stücke. Da erspähte der Ritter am Bauche des Ungestüms eine weiche Stelle. Mit Blitzesschnelle stieß er ihm den Spieß tief, tief in den Leib, daß ein Strahl schwarzen Blutes herausschoß und der Drache sich in Todeszuckungen wand. Schnell faßte der Ritter das Schwert und wollte ihm mit einem wuchtigen Hiebe den Garaus macheu. Da uahm der röchelnde Lindwurm die letzte Lebens- kraft zusammen, schlug mit seiuem Schweife furchtbar um sich und traf

7. Unser Vogtland - S. 57

1899 - Leipzig : Dürr
— 57. — ihren Grausamkeiten. Da vergruben die Bauern ihr Geld, trieben ihr Vieh tief in die Wälder hinein und versteckten sich in den Bergen. Eines Tages plünderte eine Schar Hussiteu das Dorf Stelzen. Es liegt schon auf reußischem Gebiete; uur sein Wirtshaus gehört zu Sachsen. Die Kriegsleute suchten aber nicht bloß nach Geld und Gut, sondern auch nach kräftigen jungen Männern, die sie dazu zwingen wollten, mit ihnen in den Krieg zu ziehen. Umsonst! Das Dorf war wie ausgestorben. Endlich sah ein Hnssit einen jungen Bauer über eine niedrige Gartenmauer hinaus ins Freie springen. Schnell rief der Kriegsmann seine Kameraden. Sie setzten dem Flüchtlinge nach. Von Todesangst getrieben erreichte er den schützenden Wald vor seinen Verfolgern und verbarg sich in einem Fichtendickichte. Die Hnssiten durchstreiften den Wald, sie gingen hierhin und dorthin, ohne den Flüchtling zu finden. Endlich wandten sie sich mißmutig uach dem Dorfe zurück. Da hörten sie in einiger Entfernung Schafe blöken. Sofort änderten die Kriegslente ihre Richtung und erreichten bald eine ab- gelegene Waldwiese, auf der ein alter Hirt seine Schafe weidete. Ungestüm drangen sie auf den Schäfer ein und forderten von ihm, er solle angeben, wohin der junge Bursch geflohen sei. Vergebens beteuerte der zitternde Greis, er habe keinen Menschen zu sehen bekommen. Sie schlugen ihn, drohten ihm die Zunge auszureißen und schrieen: „Gestehe, Alter, oder du bist des Todes!" Jammernd antwortete der Hirte: „Wie kann ich sagen, was ich selbst nicht weiß?" „So mußt du sterbeu," rief die wütende Schar und schleppte ihn auf die Stelzener Höhe. Dort ermannte sich der greise Hirte noch einmal. Er stieß seinen dürren, rindenlosen Hirtenstab in die Erde und rief: „So wahr mein alter Stab binnen drei Tagen grünende Zweige treiben wird, so wahr ist es, daß ihr einen Unschuldigen tötet. Ich habe den Burschen weder versteckt, noch auch nur gesehen." Sie ließen ihn nicht weiter reden. Unter Spott und Hohnworten warfen sie ihm eine Schlinge um den Hals und erdrosselten ihn an einem starken Baumaste. Nach wenigen Miuuten hatte der redliche Hirte ausgelitten. Als die Hussiten drei Tage später neugierig an den Ort ihrer Unthat zurückkehrten, grünte der Stab des unglücklichen Hirten über und über. Da erschraken die Mörder und slohen. Ii. Aus dem grünenden Hirtenstabe war ein mächtiger Baum geworden. Die Bewohner Stelzens erzählten sich von ihm allerlei geheimnisvolle Dinge. Unter ihm ruhende Wanderer hatten zauberische Töne vernommen und dann in den oberen Zweigen des Wunderbaumes fremde, gold- schimmernde Vögel entdeckt. Viele Leute, die voll Sorgen zu ihm herauf- gestiegen waren, vergaßen in seinem Schatten ihr Herzeleid. Von weit und breit kamen Männer und Frauen und brachen sich Blätter und Blüten von ihm ab, um damit Krankheiten zu vertreiben. Bald war er unter dem Namen Stelzenbaum in der ganzen Gegend bekannt. Aber nach dem dreißigjährigen Kriege war die Wunderkraft des

8. Unser Vogtland - S. 98

1899 - Leipzig : Dürr
— 98 — von Nürnberg komme, wo zur Zeit die Pestilenz Hause, und daß er sicher- lich diese schlimme Seuche auch am Halse habe. Mit den Worten: „Helft mir armen, todkranken Manne!" — warf er sich auf die eichene Bank nieder. Der Wirt war vor Angst und Schrecken bleich geworden; er eilte hinaus und erzählte seiner Frau von der Ankunft des unheimlichen Gastes. Die Wirtin, eine mitleidige und freundliche Hausfrau, giug hinein zu dem Kranken, reichte ihm einen stärkenden Trank und vertröstete ihn anf den kommenden Morgen, daß er daun hoffentlich seine Reise werde fortsetzen können. — Doch es kam anders. Der kranke Fuhrmann starb noch in derselben Nacht und wurde am nächsten Tage begraben. Aber die ansteckende Krankheit war damit nicht begraben. Bald daraus wurden die gute Wirtin und zwei Töchter vou derselben Senche gepackt und starben alle eines jämmerlichen Todes. Der Wirt floh nun mit deu Seinen hinauf zum Bruder, dem Nikolbauer auf dem Haselraiu. Dort traf er Fran und Sohn seiues Bruders au, die beide sich über das lange Ausbleiben des Vaters ängstigten. Aber auch hier verlangte die Pest ihre Opfer: Weib und Sohn des Nikolbauer starben kurz nach einander. Da ließ der Wirt die Leichen seiner Verwandten liegen und sloh hinaus in den dunklen Tannenwald. Da sich auch die übrigeu Dorfbewohner scheuten, die Leicheu aus dem Hanse des Nikolbanern fortzuschaffen, wurden dieselben von einem Jungen auf einem Schlitten hinauf zum Grabe geschleppt, und nur der Pastor und der Schullehrer gaben das Geleite. 18. Henerat Kolks Einfall in das Wogttand. Es war zur Erntezeit des Jahres 1632. Das Vogtland hatte sein sommerliches Kleid angelegt und prangte im Schmucke goldener Saatfelder und grüner Wiesen. Aber nicht friedliche Schnitter sah man auf den Fluren. Von den Ringmauern der Stadt Adorf schauten bewaffnete Bürger hinaus ins Laud; im Felde hielt hier und da mit der brennenden Lunte in der Hand, die Muskete wagerecht auf die Gabel gestützt, ein Musketier Wache. Auf der holprigen Landstraße rollten Lastwagen den festen Städten zu, hinter deren Mauern die geängstigten Landleute Schutz suchten. Andere Bewohner wieder flüchteteu sich in die dunklen Tannenwälder; denn ein schlimmer Feind kam herangezogen. Sein Nahen hatte nicht erst der blutig- rote Feuerschein verkündigt, welcher seit einigen Nächten den Himmel nach Hof zu hell erleuchtete; schon längst war durchs Vogtland die Kunde ge- laufen, daß die kaiserlichen Truppen unter Wallenstein ihr Lager bei Nürn- berg angezündet hätten, nach Sachsen anmarschiert kämen und ihren Weg auch durchs Elsterthal nehmen würden. Und so geschah es auch. Die räuberischen Scharen des General Holk überschritten die bayrisch-sächsische Grenze, plünderten die Dörfer Brambach, Schönberg, Elster und rückten nun gegen Adorf an. Als die Adorfer Bürger den Feind herankommen sahen, eilten sie zu den Thoren, verrammelten sie mit Karreu und Wagen und feuerten durch die Schießlöcher der Stadtmauern mit Musketen. Die feindliche Reiterschar aber umritt das Städtcheu und legte in der Vorstadt Feuer an, welches 97 Scheunen und 40 Häuser verzehrte. Hieraufzogen die Reiter ab und ver- heerten die Umgegend. Räubern gleich brachen sie in die Ställe ein, trieben

9. Unser Vogtland - S. 100

1899 - Leipzig : Dürr
— 100 — Schloß Vogtsberg vor, der andere umzingelte die Stadt und schlug besonders den Thoren gegenüber sein Nachtlager ans. Ain nächsten Morgen wurde die Stadt dnrch einen Trompeter zur Übergabe aufgefordert. Eben wollte sich der Stadtkommandant Letzschka mit dem Abgeordneten in Unterhandlnn- gen einlassen, als ans einmal ans den Mauern ein Schuß- fiel, und der Trompeter, zum Tode getroffen, vom Pferde sank. Dieser unglückliche Vor- fall, welcher vom Feind als ein verräterischer Friedensbrnch gebeutet wurde, gab das Zeichen zu blutiger Rache. Ehe es sich die Bewohner versahen, hatten die Holkscheu Jäger die doppelten Ringmauern überstiegen und zcr- störten die ganze Stadt mit Fener und Schwert. Über 1000 Menschen fanden dabei auf den Straßen und in den Häusern ihren Tod. Ein Geist- licher und viele Gemeiudeglieder wurden in der Kirche, wohin sie sich ge- flüchtet hatten, niedergehauen und uiedergeschosseu. Nachts brach eine große Feuersbrunst aus, durch die auch viele Häuser am Ring und in der Vor- stadt eingeäschert wurden. Die Hauptkirche und das prächtige Rathaus fielen dem Brande zum Opser. Beinahe 500 Bewohner mußten in ihren Schlupfwinkeln vor Ranch und Qualm ersticken. So wütete Holk, der selbst ein Protestant war, in einem evangelischen Lande! Von den raucheuden Trümmern der vorher so blühenden Stadt ^lsnitz zog er hinweg nach Plane n. Als seine Scharen den Kemmler überstiegen hatten unh sich wie eine finstere Wetterwolke der Stadt Planen näherten, öffnete diese freiwillig ihre Thore. Und das war ein Glück! Denn dadurch entging die Stadt dem traurigen Schicksal ihrer Nachbarstadt. Zwar blieb auch Plauen von einer ' allgemeinen Plünderung nicht verschont; doch wurde kein Bürger ermordet, und Holk zog schon am nächsten Tage auf der Reichenbacher Straße seines Weges weiter. Ihm folgte sein Herr und Meister Wallnisteiit, welcher am 12. Oktober in Plauen eintraf und von hier nach Norden eilte, um sich mit dem Schwedenkönige Gnstav Adolf zu schlagen. Am Tage nach seinem Wegzug wurde Plaueu von den nachfolgenden Trnppen greulich geplündert und dabei das sogenannte Klösterlein in der Nenndorser Vorstadt in Brand gesteckt. Der Rückzug der Kaiserlichen nach der blutigen Schlacht bei Lützen ging zum Teil durchs Vogtland. Was die Holkschen Jäger und ihre rän- iberischen Kameraden in Plauen übrig gelassen hatten, das nahmen nun die beutegierigen Kroaten in Beschlag, bis sie vor den heranrückenden Schweden die Flncht ergriffen. Aber siehe, das Jahr 1633 sollte noch größere Not bringen. Nicht nur der Hunger und das Schwert, sondern anch die Pest rafften Menschen- leben über Menschenleben hinweg. Das Elend, das die Pest im Sommer dieses Jahres über das Vogtland brachte, traf das arme Land schwerer, als aller Kroatenfrevel und alle Holkschen Brandschatzungen. In Plaueu alleiu starben während des Pestjahres nicht weniger als 1748 Personen, wogegen die Zahl der Geborenen nur 70 betrug. Das Maß des Elends wnrde erst voll, als in demselben Sommer Holk zum zweiten Male das unglückliche Vogtland mit seinen Scharen überschwemmte. Von Eger aus zogen sie über Adorf nach Ölsnitz; hier zündeten sie das Schloß Vogtsberg an. Dann ging's nach Plauen. Virgilins Ebardt, Organist daselbst, berichtet: „Die ganze Armee wnrde in die Stadt geführt; das Allerverborgenste wnrde gefunden. Im Amtshause haben sie sehr Übel gehauset; alle Betten fast, die in den Amtsstuben und Gewölben gelegen, wurden aufgeschnitten

10. Unser Vogtland - S. 103

1899 - Leipzig : Dürr
r — 103 — trat der Besiegte, der sofort als Gefangener abgeführt wurde. Die Sieger aber drangen in das Schloß ein, plünderten jedes Zimmer aus und nahmen alles, was sie nur fortbringen konnten, samt allem Vorrat an Getreide mit hinweg. In der Folgezeit erscholl in Ruppertsgrün noch oftmals der Schreckens- ruf: „Die Schweden kommen, die Schweden kommen!" Von dem weiteren Schicksal dieses Ortes geben uns die Schoppen und Richter zu Liebau und Ruppertsgrün in einem Berichte folgende traurige Kunde: Im Januar 1640 ist der 83 jährige Pfarrer, Herr Alexander Laurentius, welcher damals schwerkrank darnieder lag, von mehreren schwedischen Reitern überfallen worden. Nachdem die Räuber alles Geld von ihm erpreßt hatten, marterten sie den Greis auf die grausamste Weise zu Tode. Der Wärterin, welche treu neben dem Krankenlager stand gehalten hatte, drehten diese Unmenschen Arme und Finger hinterwärts, schlugen ihr mit Pistolen ius Gesicht und schössen sie endlich nieder. Im Hause des Bäckers richteten die Schweden ebenfalls ein großes Unglück an. Dort steckten sie mehrere Hausleute in den Backofen, wo dieselben vor Qualm und Hitze umkamen. Und noch viel andere unerhörte Grenelthaten sind verübt worden, die vor großer Betrübnis und großem Herzeleid gar nicht erzählt werden können. Als die Schweden von Ruppertsgrün abgezogen waren, marschierten kaiserliche Truppen, von Plauen kommend, durch dieses Dörfchen. Aber auch die Kaiserlichen brachten Unheil über Ruppertsgrün. Es war am 15. April 1640 abends gegen 9 Uhr, als eine Anzahl Reiter und Wagen die Dorfstraße entlang zog. Da es ziemlich finster ge- wesen und der erste Wagen beim Hirtenhaus in der Mitte des Dorfes sitzen geblieben war, schrieen die Soldaten nach Licht. Sofort wurden ihnen im Dorfe Schleißen und Stroh zur Leuchte angesteckt. Trotzdem zündete ein Reiter uoch eine Schütte Stroh an und legte sie an ein Bauernhaus, um dasselbe in Brand zu stecken. Wie es aber nicht stracks brennen wollte, warf er — in aller tausend Teufel Nameu — einen Feuerbrand auf das Strohdach, und sofort stand das Haus in lichten Flammen. Die Feuer- fuuken, die wirbelnd zum nächtlichen Himmel emporflogen, wurden vom Wind auf die benachbarten Gebäude getragen, und bald lief das rote Feuer „wie Katzen auf den Dächern" von Haus zu Haus. Neun Bauernhöfe, die schöne Kirche mit ihren zwei Türmen und drei Glocken, sowie das herrliche Schloß wurden vom Feuer ergriffen und waren nach wenigen Stunden ein- geäschert. Zum Löschen fehlte es an Wasser; denn alle Röhrkästen und Brunnen sind verschüttet gewesen. 21. Aer Pfarrer Wyrtäus in Kaufa, ein treuer Prediger in schwerer Zeit. In Pausa lebte zur Zeit des dreißigjährigen Krieges ein treuer Pre- diger, der Pfarrer Christoph Pyrläus. Während des Pestjahres (1633), in welchem er beinahe die Hälfte der Bewohner von Pausa hatte hinsterben sehen, richtete er in evangelischer Treue an Hunderten sein Trostamt aus. Und als darnach zu verschiedenen Malen die feindlichen Kriegsvölker über das Städtchen Pausa herfielen, da stand Pyrläus als treuer Hirte bei seiner
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