Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geographie und Geschichte sämmtlicher Provinzen des Preußischen Staats - S. 21

1858 - Breslau : Hirt
Die Mark unter Len Baiern. — Die Mark unter den Luxemburgern. 21 nicht. Ludwig der Baier wurde über den ganzen Handel so ver- drießlich, daß er abdankte und die Herrschaft über die Mark seinem Bruder übergab, den man den Römer nannte, weil er zu Rom geboren war. Der hat noch manches Jahr des Waldemar wegen mit den märkischen Städten in Fehde gelegen. Endlich blieb er Sieger; Waldemar entsagte der Mark und starb später zu Dessau, wo er auch begraben liegt. Nachmals hat man gesagt, der Pilgersmann sei ein Müllerknecht gewesen, Namens Jakob Rehbock, der lange Zeit an dem Hofe des Markgrafen Waldemar als Diener gelebt habe, und der seinem ver- storbenen Herrn ähnlich gewesen sei. Die Feinde des Markgrafen Ludwig hätten ihn beredet, den Betrug zu spielen. — Es weiß aber Keiner genau, wie es eigentlich sich mit der Sache verhalten hat. Die Mark unter den Luxemburgern. (1373 — 1417.) 5. Wie damals die Vaubrittcr im Lande gehaust haben. Der Luxemburger Karl Iv., welcher dem faulen Otto aus dem baierischen Hause für eine Geldentschädigung die Mark abgeschwatzt hatte, sorgte väterlich für das verwilderte Land. Unter seinem Sohne Siegmund dagegen ging das Land seinem völligen Verderben ent- gegen. Dieser war zwar ein ritterlicher Herr, wollte gern Kaiser werden, aber es fehlte ihm immer an Geld, und er verpfändete daher die Mark an seinen Vetter Jobst von Mähren. Der kam nur, um Geld zu erpressen und machte mit den märkischen Raubrittern, da er sie nicht dämpfen konnte, gar gemeinsame Sache. Diese spielten die Herren im Lande, meinten, was ihnen gefiel, müsse ihnen gehö- ren. Flugs sagten sie einer Stadt Fehde an, raubten die Viehheerden von der Weide, warfen die gefangenen Bürger in die Burgverließe der festen Schlösser, stürmten die Mauern der Städte und legten viele Städte und Dörfer in Asche. Damals haben manche Städte „Lughäuser" gebaut, jene einsamen Wartthürme, die oft tausende von Schritten von den Städten entfernt emporragen. Der fried- liche Kaufmann, der seine Waaren unter Mühe und Gefahr aus fremden Landen brachte, wurde von beutegierigen Rittern überfallen und beraubt und mußte sich durch schweres Geld aus dem Burg- verließ lösen. Besonders furchtbar waren die Brüder Dietrich und Johann von Quitzow, Söhne eines rechtschassenen Ritters. Sw waren voll Kriegslust und verachteten das bestehende Recht. Sie befehligten ein förmliches Heer, das von erpreßtem Geld und Gut erhalten wurde. Dabei geboten sie über 24 feste Burgen und eine Menge von Städten, die ihnen Schutzgelder zahlen mußten. Sie spielten dem Statthalter Jobst saubere Stücklein. Einst wollte der Herzog von Mecklenburg nach Berlin zum Markgrafen Jobst reisen. Die Quitzows überfielen ihn, plünderten ihn und sperrten ihn drei Jahre lang in einen schauerlichen Kerker. Jobst hatte später den

2. Geographie und Geschichte sämmtlicher Provinzen des Preußischen Staats - S. 23

1858 - Breslau : Hirt
Einführung dcs Christenthums. — Ludwig der Eiserne. 23 einem christlichen gemacht; es vergingen noch über 100 Jahre, ehe das Heidenthum ganz ausstarb. Dort, wo einst der Vater Otto's gestorben war, ereilte auch ihn der Tod; eine Kapelle in Memleben empfing seine irdischen Ueber- reste, die spater nach Magdeburg gebracht und im Dome beigesetzt wurden. Um jene Zeit erhielten viele Städte Ringmauern, so Erfurt, Merseburg, Naumburg, Eisleben, Sangerhausen u. a. 3. Ludwig der Eiserne, Landgraf non Thüringen. Von 1140—1172. In dem von Kaisern beherrschten deutschen Reiche hatten die ein- zelnen Landestheile ihre besondern Regenten, welche allesammt unter der Oberhoheit des Kaisers standen. So hatte Thüringen mit Sachsen zusammen einen Herzog. Als nun der Herzog Lothar zum deut- schen Kaiser gewählt worden war, erhob er den Grafen Ludwig als Ludwig I. zum Landgrafen von Thüringen. Als solcher war er der erste Richter und der Schirmherr über die Sicherheit und Ruhe im Lande, ließ Münzen mit seinem Brustbilde auf der einen, und dem thüringer Wappen (einem silbernen Löwen mit goldner Krone in himmelblauem Felde) auf der anderen Seite, prägen, führte das Volk zum Kampfe, wenn der Kaiser rief, und nahm unter den deutschen Fürsten eine ehrenvolle Stellung ein. So hatte Thüringen wieder einen selbstständigen Fürsten erhalten. Dem Landgrafen Ludwig I. folgte sein ältester Sohn Ludwig, der Eiserne genannt. Diesen Beinamen führte er nicht bloß von dem Panzer, den er nie ablegte, sondern auch von seiner unerbitt- lichen Strenge gegen die Edeln seines Landes, die Bürger und Bauern hart drückten. In seiner Jugend war er gar sanft und mild gegen Jedermann und daher von seinen Dienstmannen nur wenig gefürchtet; diese begingen schreiende Ungerechtigkeiten gegen das Volk, aber Lud- wig bekümmerte sich nicht um die Regierung und hörte auch von den lauten Klagen nichts, sondern strich als rüstiger Waidmann oft Tage lang im Thüringer Walde herum. Einst verirrte er sich von seinem Gefolge; die Nacht überfiel ihn, und nach langem Umher- schweifen erblickte er von fern das Feuer einer Waldschmiede; es war in der Gegend von Ruhla. Da trat er zu dem Schmied, in grauem Gewand, um den Nacken das Jägerhorn und in der Hand den Speer, gab sich für den Jäger des Landgrafen aus und bat um Nachtlager; da nahm der Schmied das Wort und sprach: „Pfui! schämen solltet ihr euch, daß ihr den Namen des Landgrafen nennt, ohne euch zuvor den Mund zu wischen." So schalt er noch gar viel über den Land- grafen, und fügte dann milder hinzu: „Du sollst Herberge bei mir finden, doch nicht um deines Herrn willen. Führe dein Roß in den Schuppen, und nimm mit der Streu vorlieb; denn ein Bett ist bei uns armen Leuten nicht vorhanden." Der Landgraf legte sich; aber

3. Geographie und Geschichte sämmtlicher Provinzen des Preußischen Staats - S. 26

1858 - Breslau : Hirt
26 Blicke in die Vergangenheit Sachsens. Conrad stammte aus dem Geschlechte der Grafen von Wettin; von diesen stammt also auch das sächsische Königshaus ab. Als Conrad alt geworden war, theilte er das Land unter seine Söhne, und legte in der Domkirche zu Meißen in einer glänzenden Versammlung von Fürsten, Bischöfen, Pfarrherren und Rittern seine Waffen, die er oft gegen die Sorben und Wenden geführt hatte, vor dem Altäre nieder; er begab sich dann in das von ihm und seinem Bruder erbaute Kloster auf dem Peters berge bei Halle. Hier beschloß er nach zwei Monaten, im Jahre 1157, sein unbeschol- tenes christliches Leben. Als das Fürstenhaus, welches über 100 Jahre über Thüringen geherrscht hatte, ausstarb, kam das Land an die Markgrafschaft Meißen. Nun schlugen Landgrafen aus dem markgräflichen Geschlechte ihre Residenz auf der Wartburg auf und regierten von da aus noch über 100 Jahre die thüringischen Lande. 6. Pest, Judenverfolgung und Vcißclbrüder. In jener Zeit, am 25. Juni 1348, am Tage Pauli Bekehrung, war ein furchtbares Erdbeben durch ganz Europa. Berge sanken ein, Städte und Dörfer wurden verschüttet, Burgen und Thürme stürzten zusammen. Die Glocken schlugen von selbst an, und unter ihrem dumpfen Klange verließen die Leute ihre Wohnstätten. Die Hain- laite, ein Bergwald bei Sonders hausen, ward so heftig er- schüttert, daß sie zu spalten drohte, und noch heut zu Tage ist dort ein mächtiger Riß zu schauen. Giftige Dünste stiegen aus den Spalten hervor und verbreiteten eine der furchtbarsten Seuchen, die je die Welt heimgesucht haben. Es war eine schreckliche Pest, der schwarze Tod genannt, bei der sich zuerst eine Drüsenanschwellung in Größe eines Eies, dann gelbe und schwarze Flecke am Körper zeigten; die Krankheit war fast stets tödtlich; dabei war sie so ansteckend, daß selbst Thiere todt hinsanken, die nur die Kleider eines Verstorbenen berührt hatten. In Erfurt starben 12,000 Menschen, und das Thüringerland verlor überhaupt den vierten Theil seiner Bewohner. Da, im Angesichte des Todes, schlugen Viele in sich und starben in Frieden. Ein zwölfjähriges Mädchen in Erfurt lag im Todeskampse; mit verklärtem Blicke schaute sie gen Himmel, und als die betrübten Eltern sie fragten, was sie so freudig mache, da antwortete sie: Ei, seht ihr nicht den Himmel offen und unzählige Lichter darin? Das sind die Seelen der selig Sterbenden; ich freue mich, zu ihnen zu kommen; denn ich werde diese Nacht sterben, und meine Mutter wird mir in drei Tagen Nachfolgen. So schlief sie in Frieden ein. Es geschah aber, daß während dieser Pest weniger Juden als Christen starben; das erweckte den furchtbaren Verdacht, daß sie aus Rache gegen die Christen die Brunnen und Quellen vergiftet haben; daher komme die furchtbare Seuche. Da fiel man in fast allen Städten Thüringens über die Juden her und erschlug Tausende.

4. Geographie und Geschichte sämmtlicher Provinzen des Preußischen Staats - S. 13

1858 - Breslau : Hirt
Der schwäbische Zwng der Hohenzollcrn. 13 hohenzollernsche Haus zum Abschluß eines Vertrages, durch den ihnen gestattet wurde, gegen eine jährlich zu zahlende Summe von 5000 Gulden und unter der Bedingung die Burg im Stande zu erhalten, eine Besatzung in dieselbe zu legen. Der große Kurfürst, Friedrich Wilhelm, von Brandenburg, sah wohl ein, wie nach- theilig dieß für das hohenzollernsche Haus werden könne, und be- mühte sich, selbst das Besatzungsrecht aus der Burg zu erhalten; aber die schwäbische Linie hielt an dem Vertrage mit den Oestreichern fest. So blieben diese Herren der Feste, bis sie dieselbe 1798 freiwillig aufgaben. Sie hinterließen sie in ziemlich wehrhaftem Zustande; nur das Zeughaus und den Rittersaal plünderten sie wacker. Seitdem blieb sich die Feste selbst überlassen; daher verfiel sie immer mehr, und sie würde eine Ruine geworden sein, wenn nicht unser erlauchter Kö- nig, Friedrich Wilhelm Iv., sie abermals aufgebaut und befestigt hätte. Ihm haben wir es zu verdanken, daß diese ehrwürdige Wiege unseres Fürstenhauses wiederum sich stolz auf dem Zollerberge erhebt. Stattliche Gebäude schauen freundlich in das Thal hinein; feste Thürme erheben sich über ihnen; auf ihnen weht die preußische, schwarz-weiße Fahne; feste Mauern und Wälle umschließen die Burg. So sieht sie da als eine königliche Feste, wohl geschirmt, und das hohenzollernsche Land schirmend. Möge sie selbst der Herr der Heerschaaren schirmen und schützen! 3. Der schwäbische Lwcig der Hohcn^olicrn. 1. Der Stifter der schwäbischen Linie war Friedrich Iv., Graf von Zollern; diese besaß die Stammgüter in Schwaben. Sie theilte sich 1576 wieder in 2 Zweige, in Hohen zollern- Hechingen und Hohenzollern-Sigmaringen. Der erste Fürst in Hohenzollern-Hechingen war Eitel Friedrich Vi. und der erste Fürst in Hohenzollern-Sigmaringen Karl Ii. Ihr Vater war Karl I.; nach seinem Tode ward die Herrschaft getheilt, so daß die beiden genannten Söhne die Stammväter der zwei hohenzollernschen Häuser wurden. Der ältesten dieser Linien fiel bei der Erbvertheilung das Stamm- schloß zu; es war noch trefflich im Stande, und einer der Söhne des Erbauers hat daran mannigfache Verbesserungen angebracht. Der erste Fürst der Heching'schen Linie schmückte die Burg mit vielen Waffen und Rüstungen aus, aber er nahm seinen Wohnsitz nicht auf derselben; seitdem hat sie nicht mehr als Residenz, sondern bloß als Feste gedient. Er baute sich zum Wohnsitze das Schloß in Hechln- gen. Sein einziger Sohn und Erbe, Johann Georg, war der erste, welcher 1623 (den 28. März) vom Kaiser Ferdinand Ii. durch ein schmeichelhaftes Schreiben für sich und den jedesmaligen Erstge- bornen in den Reichsfürstenstand erhoben wurde. Das Stamm- land Hohenzollern wurde somit eine gefürstete Grafschaft, welche mit allen ihren Einkünften und Herrschaften ein freies Eigenthum aus-
   bis 4 von 4
4 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 4 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 1
6 0
7 0
8 0
9 0
10 1
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 3
37 3
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 2
47 2
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 0
3 5
4 5
5 2
6 5
7 2
8 0
9 0
10 24
11 2
12 1
13 0
14 0
15 0
16 3
17 8
18 1
19 2
20 0
21 9
22 0
23 3
24 2
25 0
26 1
27 1
28 4
29 2
30 1
31 0
32 0
33 0
34 2
35 0
36 5
37 4
38 3
39 1
40 4
41 1
42 2
43 1
44 7
45 2
46 0
47 0
48 6
49 7
50 2
51 1
52 0
53 0
54 10
55 0
56 0
57 3
58 0
59 1
60 0
61 10
62 1
63 0
64 0
65 0
66 2
67 0
68 3
69 3
70 16
71 1
72 9
73 1
74 0
75 0
76 6
77 8
78 9
79 1
80 0
81 0
82 2
83 0
84 0
85 0
86 1
87 1
88 0
89 0
90 1
91 2
92 4
93 0
94 6
95 1
96 0
97 0
98 2
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 1
7 0
8 0
9 0
10 2
11 0
12 2
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 25
19 1
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 3
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 7
34 1
35 0
36 0
37 0
38 0
39 2
40 3
41 0
42 0
43 1
44 7
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 1
51 1
52 0
53 0
54 0
55 3
56 0
57 4
58 1
59 9
60 0
61 1
62 1
63 0
64 1
65 0
66 1
67 0
68 0
69 0
70 1
71 0
72 6
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 0
79 0
80 1
81 9
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 2
92 0
93 1
94 0
95 0
96 3
97 13
98 0
99 0
100 9
101 0
102 4
103 0
104 0
105 0
106 1
107 0
108 0
109 0
110 1
111 0
112 4
113 0
114 0
115 0
116 0
117 0
118 0
119 0
120 0
121 1
122 0
123 0
124 0
125 1
126 0
127 0
128 0
129 0
130 6
131 2
132 0
133 0
134 0
135 1
136 0
137 0
138 0
139 0
140 0
141 0
142 7
143 6
144 3
145 0
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 0
152 1
153 0
154 1
155 0
156 1
157 2
158 0
159 1
160 0
161 1
162 0
163 0
164 0
165 0
166 0
167 0
168 0
169 3
170 2
171 1
172 0
173 0
174 1
175 0
176 0
177 1
178 0
179 3
180 0
181 0
182 0
183 1
184 0
185 0
186 0
187 2
188 0
189 0
190 0
191 1
192 0
193 0
194 0
195 0
196 2
197 0
198 0
199 0