7. Heerwesen
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Feldartillerie gliedert sich in Regimenter, Abteilungen und Batterien, jedes
Fußartillerieregiment aber in Bataillone.
An der Spitze eines Armeekorps steht der kommandierende General.
Der Befehlshaber einer Division wird Generalleutnant, der einer Brigade
Generalmajor genannt. Das Kommando eines Regiments liegt in der Hand
eines Oberst, dem die Majors als Bataillvnsführer und die Hauptleute als
Kompagnicführer unterstellt sind. Der Führer einer Eskadron heißt Ritt-
meister.
Die bedeutendsten Garnisonen der Provinz sind Posen und Bromberg.
Posen ist mit seinen Forts eine Festung I. Ranges, die stärkste im deutschen
Osten. Brvmberg enthält große Militärmagazine und muß deshalb als eine
wichtige Proviant- und Waffenkammer angesehen werden. Andere Garnison-
städte sind Lissa, Rawitsch, Krotoschin, Ostrowo, Fraustadt, Gnesen, Jnowrazlaw,
Wreschen, Schrimm und Schneidemühl. In anderen Städten, wie Schroda,
Samter, Nentomischel und Kosten, befinden sich außerdem Bezirkskommandos.
Nach der Statistik der Einstellungsergebnisse in den Jahren 1393—189(5
kommen durchschnittlich auf 10000 Einwohner im Reiche 48,35 eingestellte
Mannschaften. Über dem Reichsdurchschnitt stehen Ostpreußen ((56,71),
Posen (60,(2), Westpreußen (59,72), Pommern (58,17), Mecklenburg-
Schwerin (55,71), Bayern (51,31) und Schleswig-Holstein (51,12). Demnach
wird Posen in der Lieferung brauchbarer Rekruten nur von Ostpreußen
übertroffen.
Die Kriegerdenkmäler in Posen, Bromberg und anderen Städten der Provinz
sollen an die Heldentaten der Posener Truppen in den Kriegsjahren 1864,
1866 und 1870/71 erinnern. Das Ii. Armeekorps kämpfte bei Gravelotte,
Metz und Paris, das V. Armeekorps bei Weißenburg und Worth, bei Sedan
und Paris, die Landwehr (namentlich Bromberger und Schneidcmühler) bei
Straßburg. In der Schlacht am Mont Valerien bei Paris, der letzten Ent-
scheidungsschlacht, einen Tag vor der Kaiserproklamation, kämpften auch
Posener des V. Armeekorps.
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Extrahierte Ortsnamen: Bromberg Gnesen Jnowrazlaw Wreschen Posen Pommern Mecklenburg-
Schwerin Bayern Schleswig-Holstein Posen Bromberg Paris Sedan Paris Paris
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Volksschule
Regionen (OPAC): Brandenburg, Hohenzollern, Pommern, Posen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Preußen unter Kurfürsten und Königen aus dem Hause der brandcnburgischen Hohenzollern. 31
ab. So entstand bald eine blühende Landschaft, wo vorher, nament-
lich in Folge der furchtbaren Pest, eine Wüste gewesen war.
Ii. Preußische Erinnerungeil aus neuerer Zeit.
(1807 und 8.)
1. Eylau. In den unglücklichen Jahren 1806 und 7, als
Napoleon Preußens Macht brach, fehlte es doch auch nicht an herr-
lichen Beweisen preußischer Treue und Tapferkeit. Besonders glänzt
in dieser trüben Zeit die preußische Tapferkeit an den Tagen der
Schlacht bei Preußisch-Eylau. Es war am 7. Februar 1807, als
der blutige Kampf begann. Vom schneidend kalten Wintersturm um-
heult, während häufiges Schneegestöber die Lust verdunkelte, kämpften
Russen und Franzosen hier gegeneinander mit wüthendster Tapferkeit.
Noch in der Nacht wurde in den Straßen Eylau's mörderisch ge-
fochten. Schon lagen Tausende theils todt, theils mit klaffenden
Wunden in der kalten Winternacht auf der hartgestornen Erde, und
rings war der Schnee mit Blut geröthet; aber es war nichts ent-
schieden. Mit der Morgendämmerung des 8. Februar begann der
Kampf von Neuem. Napoleon zu Pferde nahm seinen Platz auf dem
Kirchhofe der Stadt Eylau und kommandirte von der Anhöhe, auf
der er liegt, seine weit ausgebreiteten Truppen. Wiederum war
dichtes Schneegestöber den ganzen Tag. Ihm gegenüber befehligte
Bennigsen die Russen. Vergeblich stürmten die Franzosen heran; von
dem mörderischen Feuer der Russen wurden sie niedergeschmettert.
Endlich zur Mittagszeit müssen die Russen den wüthenden Anfällen
der Franzosen weichen. Nun aber erscheint das kleine Corps der
Preußen unter General von Lestocq. Verbunden mit den Russen,
treiben sie durch ihre heldenmüthige Tapferkeit den Feind vor sich her.
Doch mit eintretender Dunkelheit sind beide Theile aufs Aeußerste er-
schöpft, und der Sieg bleibt unentschieden. Napoleon aber hatte mit
Schrecken und Besorgniß die Tapferkeit des kleinen Preußenhäufleins
empfunden. Tausende von Sterbenden und Verwundeten deckten das
Schneefeld; überall sah man Versprengte, und die noch in Reih' und
Glied standen, waren durch Kämpfe, Nachtmärsche, Entbehrungen und
Frost bis zum Hinsinken abgemattet. So geschah es, daß die preu-
ßische Tapferkeit und die russische Hilfe in diesen Tagen Preußens
Unglück nicht wenden konnten. Aber unvergessen soll uns Lestocq's
kleine Schaar bleiben; darum ist dem Andenken derselben und ihrer
blutigen Schlachtarbeit bei Eylau auf dem Schlachtfelde ein schönes
Denkmal gesetzt worden, welches unter huldvoller Theilnahme Sr.
Majestät Friedrich Wilhelm Iv. im Jahre 1857 feierlich enthüllt
und eingeweiht wurde.
2. Friedrich Wilhelm Iii. und Luise während der
Unglückszeit in Preußen. König und Königin saßen an der
äußersten Grenze ihres Reichs in Memel. Hier lebten sie wie schlichte
Bürgersleute, sie hatten an baarem Gelde nur das Nothwendigste.
Oft ging das demüthige und doch königliche Paar durch die Straßen
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Extrahierte Personennamen: Eylau Napoleon Napoleon Napoleon Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm