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1. Landeskunde der Provinz Sachsen und des Herzogtums Anhalt - S. 19

1890 - Breslau : Hirt
Die Bevölkerung und ihre Einrichtungen. 19 durch Branntweinbrennerei sind Nordhausen und Quedlinburg berühmt. — Von andern Fabriken nennen wir solche für: Panzerplatten (Buckau), Tuche (Burg und Calbe). Kattun (Eilenburg), Thonwaren und Porzellan (Neuhaldensleben, Ziesar, Buckau, Bitterfeld), Papier (Kröllwitz, Calbe), Leder und Handschuhe (Halberstadt und Neuhaldensleben). Eine so große Ergiebigkeit des Bodens und so reges Großgewerbe muß notwendigerweise einen starken Handelsverkehr zur Folge haben. Die Erzeugnisse gehen meistens aus der Provinz hinaus, wofür andere notwendige Waren eingeführt werden. Hierunter sind zu nennen: Kolonialwaren aller Art, Tuche, Leinwand, Seide, Kohlen aus Böhmen, Salz, Eisenwaren, Steinöl. Die Hauptmärkte sind von alters her Magdeburg, Halle, Erfurt, welche durch ihre Lage zu dieser Bedeu- tung schon in sehr srüher Zeit gelangten. Für Zucker und Zichorien ist Magdeburg der Hauptmarkt in ganz Deutschland. Die natürlichen Verkehrswege bilden von alters her die Elbe und die Saale, dazu tritt das dichte Netz der Landstraßen und Eisenbahnen. Jetzt durchschneiden eine Menge Eisenbahnlinien die Provinz in den verschie- densten Richtungen; ihre Hauptknotenpunkte sind Stendal, Magdeburg, Halle. Die erste Strecke wurde vor 50 Jahren (1839) zwischen Magdeburg und Schönebeck eröffnet. Es giebt jetzt in der Provinz Sachsen 2077,25 km Eisenbahnen, also kommen bei 25249,97 qkm Flächenraum 8,23 km auf 100 qkm Fläche und bei 2473533 Ew. 8,40 km aus 10000 Ew., während im Königreich Preußen, 6,72, im deutschen Reich 7,4 auf 100 qkm Fläche und in elfterem 8,14, in letzterem 8,6 km auf 10000 Ew. fallen. Das Herzogtum Anhalt hat 247,57 km Eisenbahnen, also kommen bei 2347,35 qkm und 253959 Ew. 10,54 auf 100 qkm Fläche und 9,75 auf 10000 Ew. Der Postverkehr wird geleitet von den Oberpostdirektionen zu Magdeburg (zu der auch Anhalt gehört), Halle und Erfurt (die auch einen Teil der thüringischen Staaten umfaßt). In der Direktion Magdeburg kommt eine Postanstalt auf 27,4 qkm und 2444 Ew.; eine Telegraphenanstalt aus 44,9 qkm und 3995 Ew. In der Direktion Halle kommt eine Postanstalt auf 21,9 qkm und 2184 Ew.; eine Telegraphenanstalt auf 46,2 qkm und 4615 Ew. In der Direktion Erfurt kommt eine Postanstalt auf 24,2 qkm und 2441 Ew.; eine Telegraphenanstalt auf 42 qkm und 4269 Ew. 4. Staatliche Einrichtungen. A. Provinz Sachsen. Die staatliche Verwaltung der Provinz wird geleitet vom Oberpräsidenten, unter dem zunächst die Regierungspräsidenten die Leitung der Regierungsbezirke haben; an der Spitze der Kreise stehen Landräte. Daneben Bezirksausschüsse und Kreisausschüsse. Die nicht staatlichen Angelegenheiten (Straßenbau und Wohlthätigkeitsanstalten, Kranken- und Erziehungswesen, wissenschaftliche Unternehmungen n. s. w.) werden vom Provinzial-Landtag besorgt, der aus 116 Mitgliedern besteht. Dieser wählt den Landesdirektor und den Provinzial-Ansschnß (15 Mitglieder). Die Altmark hat noch einen eigenen Kommunal-Landtag zu Stendal. Für die Rechtspflege sorgt das Oberlandesgericht zu Naumburg, Laudgerichte zu 2*

2. Landeskunde der Provinz Posen - S. 35

1902 - Breslau : Hirt
35 4. Wirtschaftliche Verhältnisse. I. Landwirtschaft. Posen gehört zu den wichtigsten Getreideländern des Deutschen Reichs. Abgesehen von einzelnen öden Sandstrichen im äußerstei: S. der Provinz und zwischen der untern Warthe und Netze findet man durch- weg mehr oder weniger guten Getreideboden. Großartige Erträge liefert Kujawien; ergiebige Wiesen sind besonders in den entwässerten Bruchländereien an der Netze, Obra, Bartsch und am Goplosee. Auch Obstbaumzucht und Ge- müsebau haben in den letzten Jahrzehnten bedeutende Fortschritte gemacht. Durchschnittlich sind vertreten: Bodenbenutzung Posen Deutschesreich Acker- und Gartenland 60,4 % 48,7 % Wald 20,2 „ 25,7 „ Wiesen und Weiden 14 „ 20,3 „ Wohnstätten, Wege rc 5 „ 5,3 „ Sa. 100 o/0 100 o/o Das Hauptkorn des Getreidebaues in Posen ist der Roggen. Die Fläche der Roggenfelder übertrifft die des Weizens um das Siebenfache. Die Ernte- fläche des Hafers macht noch nicht y4, die der Gerste noch nicht ye der Roggenfelder aus. Dagegen nehmen die Kartoffelfelder fast die Hälfte des Areals der Roggenkulturen ein, und annähernd den gleichen Umfang haben die Wiesen. Bon sonstigen Feldfrüchten sind in erster Linie Klee und Zucker- rüben zu erwähnen. Der Anbau der Zuckerrübe ist in den letzten Jahrzehnten bedeutend gestiegen. Auch sonstige Hackfrüchte, ferner Hülsenfrüchte, Ölsäme- reien, Futterpflanzen, endlich auch Tabak, Hopfen (Neutomischel) und Wein1 (Bomst) werden angebaut. Die Ernteerträge decken nicht nur den einheimischen Bedarf in der Provinz, sondern es kommen in den meisten Fruchtgattungen noch bedeutende Mengen zur Ausfuhr, namentlich auch in Brotgetreide. Der Biehstand der Provinz wird in seiner Entwicklung im allgemeinen durch folgende Tabelle gekennzeichnet: Zählung 1900 Zählung 1897 Zählung 1892 Zählung 1883 Pferde 263284 249609 231436 211291 Rindvieh 867795 836869 752886 625723 Schweine 772402 665102 548873 469043 Schafe 609816 695558 1001489 1892336 Ziegen 112493 127255 104263 71353 Federvieh keine Zähl. 2707710 keine Zähl. keine Zähl. Demnach hat sich die Rindvieh-, Pferde- und Schweinezucht bedeutend gehoben, während der Bestand an Schafen immer mehr zurückgegangen ist. Dies erklärt sich ans der großen Konkurrenz durch die überseeische Wolle aus 1 1 Die Provinz Posen hatte 1898 an Weinbergen 145 ha,, die 1078 hl Wein ergaben.

3. Landeskunde der Provinz Posen - S. 37

1902 - Breslau : Hirt
4. Wirtschaftliche Verhältnisse. 37 Hälfte der Bodenfläche solchen Großgrundbesitzern, die mindestens ein Besitztum von 2000 ha ihr eigen nennen. Es sind im ganzen 134 mit einem Gesamtbesitz von 599739 ha. Davon gehören 314897 ha 60 deutschen Großgrundbesitzern, von denen 21 ihren Wohnsitz außerhalb der Provinz haben, und 284842 ha 68 polnischen Großgrund besitzern, von denen nur 4 außerhalb der Provinz wohnen h Dem Forstfiskus gehören 173148 ha, dem Domänenfiskus 37565 ha. Ii. Der Oewerlieffeiß ernährt etwa halb so viel Leute vom Hundert, als der Reichsdurchschnitt beträgt. Durch den Mangel an Steinkohlen und mineralischen Rohprodukten in der Provinz sind der Großindustrie zwar ziemlich enge Grenzen gesetzt; aber sie hat in den letzten Jahrzehnten, in- sonderheit im Anschluß an die Landwirtschaft, einen bedeutenden Aufschwung zu verzeichnen. Die Zahl der Dampfkessel (abgesehen von den der Staats- eisenbahnverwaltung unterstellten) betrug 1900: 3965, wovon 2366 ans den Regierungsbezirk Posen, 1599 auf den Brvmberger Bezirk entfielen. Fast die Hälfte davon nehmen landwirtschaftliche Lokomobilen, Futter- dämpfer und Dampfpflüge in Anspruch. Dann folgten die Brennereien und Spritraffinerien, an dritter Stelle die Zuckerfabriken, dann die Schneide- mühlen, die Stärke- und Stärkesirupfabriken, die Mahlmühlen, Bierbrauereien, Maschinenfabriken und Kesselschmieden und endlich die chemische Großindustrie. —■ Auch sonstige industrielle Betriebe arbeiten mit Dampfkesseln, so Wasser- versorgungswerke, Schlachthäuser, Bangewerbestätten, Waschanstalten, Elektri- zitäts-Erzeugungswerke, Tischlereien, Steingut- und Porzellanfabriken, Gips- mühlen, Glashütten, Bnchdruckereien, Ölmühlen, Gaswerke n. a. m. Von den gewerblichen Betrieben der Provinz seien folgende hervor- gehoben : Die Zuckerindustrie Posens wird im ganzen Reichsgebiet nur von den Provinzen Sachsen (Ernte fast dreifach) und Schlesien übertroffen und macht 7» der gesamten Zuckerproduktion des Reiches aus1 2. Die Provinz hat 21 Zuckerfabriken, von denen 12 auf den Bezirk Bromberg (größtenteils in Kujawien!), 9 auf den Posener Bezirk entfallen. Im Betriebsjahre 1899/00 wurden 1 283 453 t Rüben verarbeitet, die auf einer Ackerfläche von 46 358 ha geerntet waren und 193 243 t Rohzucker und 32 459 t Melasse ergaben. Die Brennereien liefern y7 von allem im Deutschen Reiche erzeugten Alkohol, so daß Posen allen Ländern des Reichs in der Alkoholproduttivn weit voran steht. Als Rohstoff werden fast ausschließlich Kartoffeln verbraucht. In dem Betriebsjahr 1899/00 erzeugten die 489 Brennereien der Provinz 617 380 hl reinen Alkohol. Das Absatzgebiet des Posener Spiritus erstreckt sich auf die meisten Länder des Reichs. Die Hauptmärkte dafür sind Berlin und Hamburg. In der Biergewinnung steht Posen unter allen Provinzen Preußens in letzter Linie und wird auch von den meisten übrigen deutschen Ländern darin übertroffen. Dagegen hat das Grätzer Bier im In- und Auslande 1 Handbuch des Grundbesitzes der Provinz Posen. 5. Ausl. 1898. Über 10000 ha Grundbesitz hatten: Fürst von Thurn und Taxis (25632 ha), Leopold Fürst von Hohen- zotlern-Sigmaringen (17425 ha), Hermann Kennemann (16642 ha), Fürst Radziwill (15562 ha), Graf Raczynski (13421 ha), Gräfin v. d. Schulenburg (12603 ha), Graf Skorzewski (12040 ha) und Graf Josef Mielzynski <10137 ha). — Dem deutschen Kaiser gehören 7157 ha. 2 Sämtliche Angaben nach dem statistischen Jahrbuch für das Deutsche Reich.

4. Landeskunde der Provinz Posen - S. 38

1902 - Breslau : Hirt
88 E. Bevölkerung. einen bedeutenden Ruf. Man findet es vom Osten bis zum Westen des Deutschen Reiches verbreitet, darüber hinaus auch in Polen, England und Amerika. Seit der Bildung der Gesellschaft „Vereinigte Grätzer Bierbrauereien" nimmt der Absatz im In- und Auslande stetig zu. Als Rohprodukt der Grätzer Bierbrauerei wird Weizen verwendet. Manche fuhren Geschmack und sonstige Eigentümlichkeiten des Bieres in erster Linie auf die Eigenart des Wassers zurück, das an Ort und Stelle zum Brauen verwendet wird. Der Braunkohlenabbau besteht seit 1842. Wie aus früheren Aus- führungen ersichtlich ist, kommt die Braunkohle in Posen nicht selten vor. Dennoch wollen sich große Werke mit umfangreichem Abbau schwer entwickeln. Einerseits ist dies darauf zurückzuführen, daß die Lagerung der Braunkohlen- flöze nicht so regelmäßig, mächtig und ausgedehnt ist, wie in anderen Provinzenk Neben Mulden kommen hier auch ziemlich steil einfallende Rücken und Sättel vor. Die Mächtigkeit der Flöze bewegt sich nur zwischen 2—4 m, gegen 10—20 m in anderen Provinzen. Anderseits wird aber auch zu berücksichtigen sein, daß große Werke sich nur an Hauptverkehrsstraßen (Eisenbahnen, Wasser- straßen) und in der Nähe von Industriezentren entwickeln können, ein hin- reichendes Anlagekapital von Anfang an vorausgesetzt. Diese Bedingungen treffen aber zur Zeit auf die Posener Braunkohlenwerke noch nicht zu. — Bis jetzt hat die Provinz folgende Braunkohlengruben: Moltke bei Crone a./B. (mit Brikettfabrikation), Gut Glück im Kreise Meseritz, Klara bei Zirke, Kreis Birnbaum und Gustavus bei Neu-Zattum, Kreis Birnbaum. Keiner dieser Braunkohlenbetriebe bringt jährlich wesentlich über 10000 t zum Abbau. Die Gesamtproduktion dieser Gruben belief sich in dem Jahrzehnt 1892/01 aus 216 974 t Kohlen. Die Salzgewinnung beschränkt sich auf die Betriebe der „Königlichen Saline" und der „Steinsalzbergwerks-Aktien-Gesellschaft" in Jnowrazlaw. Beide produzieren Speise- und Viehsalz, jedoch das Steinsalzbergwerk in höherer Menge. In diesem wurden 1900: 41848 t, in der Saline nur 21021t gefördert. Die Hauptabsatzgebiete siud Posen, West- und Ostpreußen und Rußland. Das Gipsberg werk Wapno bei Exin arbeitet an dem Abbau eines Gipslagers, das nach amtlichen Bohrungen ein Gebiet von 25 da umfaßt und eine Mächtigkeit von 129,5 m besitzt. Unter dem Gipslager befindet sich außerdem ein großes Steinsalzlager. Die Produktionsfähigkeit der Betriebe beläuft sich gegenwärtig täglich auf 1500 Ztr. Stuckgips und 1000 Ztr. Düngergips, außer den Gipssteinen, die lose, d. h. unverarbeitet, zum Versand kommen. Das Absatzgebiet umfaßt die Provinzen Posen, Ost- und West- preußen, Pommern, Schlesien, einen Teil von Brandenburg und Rußland. Iii. Kandel und Werkehr fördern namentlich die Eisenbahnen, die Wasserwege und das Postwescn. 1. Eisenbahnen. Das Eisenbahnnetz der Provinz Posen hat sich in neuester Zeit durch die Anlage neuer Schienenwege bedeutend entwickelt. An 1 1 Vergleiche die Veröffentlichungen der „Preußischen Geologischen Landesanstalt" über das „Vorkommen nutzbarer Mineralien in der Provinz Posen" im Reichsanzeiger, Sept.1899.

5. Landeskunde der Provinz Posen - S. 41

1902 - Breslau : Hirt
4. Wirtschaftliche Verhältnisse. 41 Da der Güterverkehr somit — abgesehen vom Weichselanteil des Brom- berger Kanals — nach W. gravitiert, würde ein Anschluß der Posener Wasserstraßen an den projektierten großen Mittellandkanal für die Posener Binnenschiffahrt von größter Bedeutung sein. (Verkürzung des Wasserweges zwischen den Posener Stationen einerseits und der Spree, Elbe und Saale anderseits. Verbilligung der Schiffsfrachten. Steigerung des Schiffs- verkehrs.) Aber auch bereits jetzt haben die Wasserstraßen der Provinz einen schätzens- werten Anteil am Posener Handel. Im Jahre 1900 wurden auf denselben 494907 t (einschl. Floßholz) Güter zu Tal (westwärts) und 140407 t zu Berg (ostwärts) geschafft.1 Zu Tal gehen besonders Holz (66°/0), Getreide (17 %) und Zucker und Melasse (10%);. zu Berg Stein- und Braunkohlen (24%), Steine und Steinwaren (18%). Fast % des Güterverkehrs auf den Wasserstraßen entfallen auf die Netze und den Bromberger Kanal. Im Güterverkehr überhaupt (Eisenbahnen und Wasserstraßen» stehen Holz und Getreide obenan. Dann folgen Kartoffeln, Steinkohlen, Kolonialwaren, Mauersteine, Produkte der Zuckerindustrie, Roheisen, Düngemittel, Bier, Spiritus und Industrieartikel der verschiedensten Zweige. Der Holzhandel erfordert an Bau- und Nutzhölzern für das gesamte Deutsche Reich eine jährliche Mehreinsuhr von durchschnittlich 3,» Mill. t im Werte von 174 Mill.mk.2. Davon liefert Rußland allein 421/2%, Österreich 34%. Da nun die Provinz Posen allein aus Rußland an Floßholz über % Mill. t einführt (wozu noch etwas im Bahn- verkehr kommt), so vermittelt sie mindestens % der Gesamteinfuhr an Holz für das Deutsche Reichs Der Getreidehandel der Provinz Posen ergab im Jahre 1900 an Roggen und Weizen allein eine Mehrausfuhr von 220754 t. Dazu kam eine Ausfuhr von 35500 t Getreide auf dem Wasserwege gen Westen und eine starke Ausfuhr an Nahrungsmehl. Der Regierungsbezirk Posen gravitiert mit seinem Getreide- und Mehlverkehr nach Schlesien und zum Teil nach Sachsen, der Regierungsbezirk Bromberg nach Pommern, Danzig, Berlin, Hannover ltitb Thüringen. 3. Der Postverkchr spielt im modernen Kulturleben eine sehr wichtige Rolle. Den großartigen Aufschwung verdankt das Pvstwesen namentlich der Benutzung von Eisenbahnen und Telegraphen im Postdienst, sowie mannigfachen Postreformen. Den Anteil der Provinz am deutschen Postverkehr zeigen folgende Angaben: Im Jahre 1900 hatte Posen an eingelieferten und ab- gegangenen Briefen. Postkarten, Drucksachen und Warenproben 120890300 Stück1 * * 4, an Briefen und Paketen mit Wertangabe 578339, an Paketen 7 401 439 Stück, an Telegrammen 1944148-'. Die Sendungen durch Post- anweisungen beliefen sich ans 431,3 Mill. Mk., abgesehen von den 1,6 Mill. Postnachnahmen und Postaufträgen. — Telephonanschlüsse bestehen bis nach Berlin, Danzig, Thorn, Königsberg, Stettin und Breslau. Die Verwaltung des Postwesens geschieht durch die beiden Oberpost- direktionen Posen und Bromberg, die dem Reichspostamt in Berlin unter- 1 Bergl. die Berichte der Posener und der Bromberger Handelskammer für 1900. - Statistisches Jahrbuch für 1899. Bromberger Handelskammer. 4 1900 Deutsches Reich: 5832095090. Deutsches Reich 1900 ca. 70 Mill.

6. Landeskunde der Provinz Posen - S. 21

1889 - Breslau : Hirt
21 Nahrungsquellen und Erzeugnisse. Schweinezucht. Obstbaumzucht und Gemüsebau haben neuerdings bedeutende Fortschritte gemacht; Bienenzucht war von jeher eine Lieblingsbeschäftigung der Landleute. Angebaut werden Weizen, Roggen. Gerste, Hafer, Hülsenfrüchte, Raps, Lupi- nen, Kartoffeln und Rüben, auch Flachs und Tabak. Welches sind fruchtbare Getreidegegenden der Provinz? Wo wird Hopfenbau, wo Weinbau in großem Maßstabe betrieben? Welche Gegenden liefern viel Heuertrag? — Rinder hat man gegen 580000 gezählt; gutes Rindvieh hat das Netze- und Obrabruch. Das kleine polnische Pferd macht immer mehr dem kräftigen deut- schen Pferde Platz. Schafe (namentlich in den Kreisen Schrimm, Schroda, Wreschen, Pleschen) finden sich an 2.7 Millionen, Schweine gegen 320000. In wasserreichen Gegenden blüht die Gänsezucht, und Flüsse und Seen laden zum Fischfang ein. An seltenem Wild kommt in den Westgebieten der Provinz die Trappe vor. Viele Bewohner erwerben ihren Unterhalt auch durch Forstarb eiten, Torfstich und in ländlichen Fabriken, als Zuckerfabriken (16), Ziegeleien, Kalköfen, Glashütten, Spiritnsbrennereien, Bierbrauereien und Mühlenwerken. Wo wird Salz, wo werden Braunkohlen gewonnen? —In den größern Städten haben Gewerbfleiß, Handel und Fabrikthätigkeit ihre Heimstätte. Nenne Fabriken in größern Städten! Vergleiche die Fabrik- und Gewerbthätigkeit unserer Provinz mit denen der West-Provinzen! —Handel und Verkehr för- dern die zahlreichen Vcrkehrsstraßen, als Chausseen, die beiden Fluß- wasserstraßen und das Eisenbahnnetz. Die Hauptknotenpunkte des Verkehrs sind die Städte Posen und Bromberg. Bis jetzt hat die Provinz folgende Bahnstrecken: 1. Die Ostbahn, von Kreuz über Bromberg nach Dirschau und Thorn, mit den Zweigbahnen Bromberg - Fordon und Nakel-Gnesen. 2. Die oberschlesische Bahn mit den Zweigstrecken Schrimm und Lissa-Glogau. 3. Die Posen-Belgarder Bahn (über Schneidemühl) mit der Zweigstrecke Rogasen-Jnowrazlaw. 4. Die Posen-Thorner Bahn mit den Zweigstrecken Jnowrazlaw-Brom- berg und Jnowrazlaw-Kruschwitz. 5. Die Posen-Stargarder Bahn mit der Zweigstrecke Rokietnica-Birnbaum. 6. Die märkisch-Posener Bahn mit den Zweigstrecken nach Grätz, Wollstein, Frankfurt und Mese- ritz-Birnbaum. 7. Die Posen-Kreuzburger Bahn über Jarotschin und Kempen nach Schlesien, mit den Zweigstrecken Jarotschin-Li ssa und Ostrowo- Lissa. 8. Die Öls-Gnesener Bahn mit der Kreuzungsstrecke Posen- Stralkowo. 9. Die Öls-Warschauer Bahn über Wilhelmsbrück. Welche Erzeugnisse kann die Provinz ausführen? Welche Waren müssen eingeführt werden? — Der Wohlstand der Provinz leidet seit mehreren Jahr- zehnten — wie dies auch in andern deutschen Ländern der Fall ist — bei der durchaus nicht dichten Bevölkerungsmasse unter einer verhältnismäßig sehr starken Auswanderung. So wanderten im Zeitraum von 1871—1884 aus Posen im ganzen 118400 Personen aus, und in den Jahren 1880—1884 kamen jährlich auf 10000 Einwohner 87 Auswanderer. Diese hohen Verhältniszahlen in der Auswanderung werden nur noch von wenigen andern deutschen Ländern übertroffen. In den meisten Fällen ist das Ziel der Auswanderer Nordamerika. Gegenwärtig steht dieser überseeischen Auswanderung eine Einwanderung süddeutscher Ansiedler gegenüber.

7. Geographie und Geschichte sämmtlicher Provinzen des Preußischen Staats - S. 15

1858 - Breslau : Hirt
Die Bewohner des Landes und ihre Beschäftigungen. 15 penstusen, Grabsteine und andere Steinhauerarbeiten gefertigt. Bei Löwenberg, Leobschütz und Rybnik giebt es beträchtliche Lager von Gyps, der zum Düngen der Felder und zur Anfertigung von aller- lei Figuren verwendet wird. Unter dem aus Thon bereiteten Geschirr ist das Bunzlauer weit und breit berühmt. Noch wichtiger ist die Glasbereitung, welche in mehr als 20 Glashütten erfolgt, von denen die in Schreibershau, Friedrichsgrund und Rückers bei Reinerz die wichtigsten sind. Sie liefern Erzeugnisse der verschiedensten Art, die zum Theil von Glasschneidern und Glasschleifern noch schön und künstlich geschliffen werden. 5. Die Aewohner dcg Landes und ihre Keschästigungcn. Schlesien zahlt über 3 Millionen Einwohner, und da seine Bo- denfläche mehr als 740 Quadratmeilen mißt, so würden durchschnitt- lich auf der Quadratmeile über 4000 Seelen wohnen. Aber nicht alle Landstriche sind gleich dicht bevölkert; während in den Gegenden des Eulengebirges 8—9000 Menschen aus die Quadratmeile kommen, sind in der nordwestlichen Lausitz nur etwa 2000 auf gleichem Raume zu finden. Die meisten Bewohner sind deutschen Stammes. Auf der rechten Oderseite bilden in Oberschlesien und auch im nordöstlichen Theile Mittelschlesiens die Polen die Hauptbevölkerung. Sie haben die Sitte und Sprache ihrer Väter beibehalten und sind meist Be- kenner des römisch-katholischen Kirchenglaubens. Die Anhänger dieser Kirche machen in Oberschlesien in Mittelschlesien % und in Nie- derschlesien % der Bevölkerung aus; ihre Anzahl ist wenig geringer als die der Evangelischen (l’/2 Million), zu denen auch die Ge- meinden der mährischen Brüder (zu Gnadenfeld, Gnadenfrei, Gnadenberg, Neusalz und Niesky) und die der Hussitten gehören, welche einzelne Dörfer um Sttehlen, in der Grafschaft Glaz k. irme haben. Juden werden an 30,000 gezählt, die zur Hälfte in Ober- schlesien wohnen und daselbst in einzelnen Städten wie Zülz, Gleiwitz, Beuchen rc. ansehnliche Genossenschaften bilden. In Goldberg, Liegnitz, Neurode, Festenberg rc. bildet die Tuch- bereitung ein Gewerbe, das von jeher in großer Ausdehnung getrie- den worden ist. Besonders blühend war es zu der Zeit, als die Maaren nach Polen, Rußland, selbst nach China abgesetzt werden konnten. Die dazu nöthige Molle liefert das Land in reichem Maße und von vorzüglicher Güte, da die Schafzucht ausgezeichnet ist und von den 3 Millionen ganz und halb veredelten Schafen jährlich gegen 50,000 Centner Molle erzeugt, die allermeist ans den großartigen Mollmärkten Breslau's zum Verkauf ausgeboten wird. Auf der Oder, den Eisenbahnen und durch Fuhrleute geht viel Getreide nach Ober- schlesten und in das Gebirge, daher werden in Neiße, Frankenstein, Schweidnitz, Jauer, Liegnitz, Görlitz rc. allwöchentlich ansehnliche Ge- treidemärkte gehalten, auf denen das Getreide von Händlern ausge-
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