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Die Provinz Posen ist behufs eingehender und besserer Ver-
waltung in zwei Regierungsbezirke, Posen und Bromberg, ein-
geteilt. An der Spitze der Regierungsbezirke ^stehen die königlichen
Regierungen, deren Vorsteher die Regierungspräsidenten sind. Jeder
Regierungsbezirk zerfällt wiederum in Kreise und diese in Polizei-
distrikte. Die Provinz Posen umfaßt 42 Kreise, von denen 40
landrätliche Kreise, d. h. solche, die von Landräten verwaltet werden,
und zwei Stadtkreise (Posen und Bromberg) sind.
Die Verfassung der Städte ist durch die Städteordnung ge-
regelt. An der Spitze der städtischen Verwaltung steht als aus-
führende Behörde der Magistrat; beratende Behörde ist die Stadt-
verordnetenkörperschaft.
Ein anderer wichtiger Gegenstand der Verwaltung ist die
Rechtspflege. Nach der neuen Gerichtsverfassung vom 1. Oktober
1879 bildet die Provinz Posen den Bezirk des Oberlandesgerichts
Posen.
Die Gerichte der untersten Stufenfolge sind die Amtsgerichte.
Sie befinden bei Streitigkeiten in Bezug auf Besitztum bis zu dem
Wertbetrage von 300 Jfo\ ferner entscheiden sie bei Streitigkeiten
zwischen Herrschaft und Gesinde, Vermieter und Mieter u. s. w.;
desgleichen führen sie das Grundbuch, das Handelsregister und
leiten das Bankrott-, Vormuudschasts-, Erbschasts- und Testaments-
verfahren. Mit jedem Amtsgericht ist ein Schöffengericht verbunden;
dasselbe besteht aus einem Amtsrichter und zwei aus den Einsassen
des Amtsgerichtsbezirks gewählten Schöffen. Es entscheidet über
kleinere Vergehen.
Streitigkeiten über Gegenstände, deren Wert den Betrag von
300 J(o übersteigt, und größere Vergehen werden bei den Land-
gerichten abgeurteilt; desgleichen können Beschwerden und Berufungen
gegen Urteile der Amts- und Schöffengerichte dort eingebracht
werden. In diesem letzteren Falle sind die Landgerichte Gerichte
der zweiten Stufenfolge. Bei den Landgerichten treten in be-
stimmten Zeiträumen die Schwurgerichte zusammen, denen die Ab-
urteilung bestimmter Vergehen zusteht. Landgerichte befinden sich
zu Posen, Ostrowo, Lissa, Meseritz, Schneidemühl, Bromberg und
Gnesen.
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4. Wirtschaftliche Verhältnisse.
37
Hälfte der Bodenfläche solchen Großgrundbesitzern, die mindestens ein Besitztum von
2000 ha ihr eigen nennen. Es sind im ganzen 134 mit einem Gesamtbesitz von
599739 ha. Davon gehören 314897 ha 60 deutschen Großgrundbesitzern, von denen 21
ihren Wohnsitz außerhalb der Provinz haben, und 284842 ha 68 polnischen Großgrund
besitzern, von denen nur 4 außerhalb der Provinz wohnen h Dem Forstfiskus gehören
173148 ha, dem Domänenfiskus 37565 ha.
Ii. Der Oewerlieffeiß ernährt etwa halb so viel Leute vom Hundert, als
der Reichsdurchschnitt beträgt. Durch den Mangel an Steinkohlen und
mineralischen Rohprodukten in der Provinz sind der Großindustrie zwar
ziemlich enge Grenzen gesetzt; aber sie hat in den letzten Jahrzehnten, in-
sonderheit im Anschluß an die Landwirtschaft, einen bedeutenden Aufschwung
zu verzeichnen. Die Zahl der Dampfkessel (abgesehen von den der Staats-
eisenbahnverwaltung unterstellten) betrug 1900: 3965, wovon 2366 ans den
Regierungsbezirk Posen, 1599 auf den Brvmberger Bezirk entfielen.
Fast die Hälfte davon nehmen landwirtschaftliche Lokomobilen, Futter-
dämpfer und Dampfpflüge in Anspruch. Dann folgten die Brennereien und
Spritraffinerien, an dritter Stelle die Zuckerfabriken, dann die Schneide-
mühlen, die Stärke- und Stärkesirupfabriken, die Mahlmühlen, Bierbrauereien,
Maschinenfabriken und Kesselschmieden und endlich die chemische Großindustrie.
—■ Auch sonstige industrielle Betriebe arbeiten mit Dampfkesseln, so Wasser-
versorgungswerke, Schlachthäuser, Bangewerbestätten, Waschanstalten, Elektri-
zitäts-Erzeugungswerke, Tischlereien, Steingut- und Porzellanfabriken, Gips-
mühlen, Glashütten, Bnchdruckereien, Ölmühlen, Gaswerke n. a. m.
Von den gewerblichen Betrieben der Provinz seien folgende hervor-
gehoben :
Die Zuckerindustrie Posens wird im ganzen Reichsgebiet nur von den
Provinzen Sachsen (Ernte fast dreifach) und Schlesien übertroffen und macht
7» der gesamten Zuckerproduktion des Reiches aus1 2. Die Provinz hat
21 Zuckerfabriken, von denen 12 auf den Bezirk Bromberg (größtenteils in
Kujawien!), 9 auf den Posener Bezirk entfallen. Im Betriebsjahre 1899/00
wurden 1 283 453 t Rüben verarbeitet, die auf einer Ackerfläche von 46 358 ha
geerntet waren und 193 243 t Rohzucker und 32 459 t Melasse ergaben.
Die Brennereien liefern y7 von allem im Deutschen Reiche erzeugten
Alkohol, so daß Posen allen Ländern des Reichs in der Alkoholproduttivn
weit voran steht. Als Rohstoff werden fast ausschließlich Kartoffeln verbraucht.
In dem Betriebsjahr 1899/00 erzeugten die 489 Brennereien der Provinz
617 380 hl reinen Alkohol. Das Absatzgebiet des Posener Spiritus erstreckt
sich auf die meisten Länder des Reichs. Die Hauptmärkte dafür sind Berlin
und Hamburg.
In der Biergewinnung steht Posen unter allen Provinzen Preußens
in letzter Linie und wird auch von den meisten übrigen deutschen Ländern
darin übertroffen. Dagegen hat das Grätzer Bier im In- und Auslande
1 Handbuch des Grundbesitzes der Provinz Posen. 5. Ausl. 1898. Über 10000 ha
Grundbesitz hatten: Fürst von Thurn und Taxis (25632 ha), Leopold Fürst von Hohen-
zotlern-Sigmaringen (17425 ha), Hermann Kennemann (16642 ha), Fürst Radziwill
(15562 ha), Graf Raczynski (13421 ha), Gräfin v. d. Schulenburg (12603 ha), Graf
Skorzewski (12040 ha) und Graf Josef Mielzynski <10137 ha). — Dem deutschen Kaiser
gehören 7157 ha.
2 Sämtliche Angaben nach dem statistischen Jahrbuch für das Deutsche Reich.
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42
E. Bevölkerung
stellt sind und je einen Oberpostdirektor an der Spitze haben. Der
Oberpostdirektionsbezirk Posen umfaßt den Regierungsbezirk Posen
mit 3638,5 km Telegraphenlinien und 424 Verkehrsanstalten. Zum O der-
postdirektionsbezirk Bromberg gehört der Regierungsbezirk Bromberg
und außerdem die westpreußischen Kreise Deutsch-Krone, Flatow, Konitz,
Schlochau und Tuchel. Der Bezirk umfaßt 3354 km Telegraphenlinien und
420 Verkehrsanstalten.
Die Verkehrsanstalten der Post gliedern sich in Post- bezw. Tele-
graphenämter I, unter der Leitung von Post- bezw. Telegraphendirektoren,
Postämter Ii, unter der Leitung von Postmeistern, und Postämter Iii
unter Postverwaltern. Außerdem gibt es Postagenturen und Posthilfsstellen.
d. Geldverkchr, Gescllschafrs- und Genossenschaftswesen.
Handel und Verkehr, Gewerbefleiß und Landwirtschaft, Produktion und
Umsatz, wie überhaupt das gesamte wirtschaftliche Leben in der Provinz werden
sehr unterstützt und gefördert durch das Kredit-, Gesellschafts- und Genossen-
schaftswesen.
Die Reichs bank, eine staatliche Einrichtung zur Regelung des Geld-
umlaufs, Erleichterung von Zahlungen und Nutzbarmachung von Kapitalien,
ist in der Provinz Posen durch die Reichsbankhauptstelle zu Posen und
die Reichsbankstelle in Bromberg vertreten. Reichsbanknebenstellen
gibt es in Pleschen, Ostrowo, Krotoschin, Rawitsch, Lissa, Meseritz, Schneide-
mühl, Gnesen und Jnowrazlaw.
Jeder ordentliche Geschäftsmann kann nach Maßgabe der Bestimmungen
mit der Reichsbank in Geschäftsverkehr treten, nachdem er zuvor der Bank-
anstalt, in deren Bezirk er seinen Wohnsitz hat, die erforderlichen Mitteilungen
über seine Verhältnisse gemacht hat.
Über den Umfang des Posener Bankverkehrs geben die Jahresberichte der
beiden Handelskammern im allgemeinen folgende Auskunft. Die Reichshaupt-
bankstelle Posen hatte 1901 einen Gesamtumsatz von 1473974100 Mk.,
davon Lombardverkehr über 123 Mill. Mk., Wechselverkehr über 243 Mill. Mk.,
Giro- und Anweisungsverkehr 1107 Mill. Mk. — Der Gesamtumsatz der Reichs-
ban kstelle Bromberg belief sich 1900 auf 700 322500 Mk., davon über
36 Mill. Loinbardverkehr, über 103 Mill. Wechselverkehr und über 560 Mill.
Giroverkehr. Demnach wurden in Posen im Reichsbankverkehr 1900/01 im
ganzen etwa 2174 Mill. Mk. umgesetzt. Doch ist dies nur ein Teil des
Posener Geldverkehrs, der des weitern durch Privatbanken, Sparkassen und
Kredit- und Vorschußvereine, Gesellschaften und Genossenschaften gefördert wird.
Unter einer Gesellschaft versteht man die Vereinigung mehrerer Gesell-
schafter, Associes, Kompagnons zum gemeinsamen Betrieb von Handels-
geschäften. Man unterscheidet offene Gesellschaften, bei welchen jeder
Gesellschafter persönlich für die Verbindlichkeiten der Firma haftet; Aktien-
gesellschaften, für deren Verbindlichkeiten jeder Teilnehmer nur bis zum
Betrage seiner Einlage haftet, während er anderseits seine Mitgliedschaft
mit ihren Rechten durch Veräußerung der Aktie auf andere übertragen kann;
Kommanditgesellschaften, bei denen ein oder mehrere Gesellschafter mit
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4. Wirtschaftliche Verhältnisse.
43
ihrem ganzen Vermögen haften, andere bloß mit Geldeinlagen (Kommanditen-
geld) beteiligt sind; endlich Gesellschaften mit beschränkter Haftpflicht.
Genossenschaften sind Vereinigungen zur Wahrnehmung wirtschaftlicher
Interessen, welche Förderung von Erwerb, Haushalt und Kredit ihrer Mit-
glieder erstreben. Durch Eintragung in das Genossenschaftsregister erwirbt
die Genossenschaft Kaufmannseigenschast und die Rechte einer juridischen Person.
Man unterscheidet Genossenschaften mit unbeschränkter und mit beschränkter Haft-
pflicht. Unter den zahlreichen Genossenschaften sind zu nennen die Darlehns-
kassenvereine, die Gew erbe-und Volksbanken, im wesentlichen Borschuß-
und Kreditvereine, die Konsumvereine, welche Nahrungsmittel, Bekleidungs-
stoffe, Heizmaterial usw. im großen einkaufen und an ihre Mitglieder ablassen,
Markenvereine, die mit Geschäftsleuten Verträge dahingehend abschließen,
daß ihren sich durch Marken ausweisenden Mitgliedern bei Käufen Rabatt
gewährt wird (Posen, Bromberg), ferner Baugenossenschaften zur Befriedi-
gung des gesteigerten Wohnungsbedürfnisses (Posen, Bromberg) und Ge-
nossenschaften in einzelnen Erwerbszweigen. Dazu gehören die Roh-
stoffgenossenschaften, die auf gemeinsame Rechnung Rohstoffe und Halb-
fabrikate beziehen, Werkgenossenschaften zur Anschaffung und Verwendung
gemeinschaftlicher Maschinen, Magazingenvssenschaften für Verkauf auf
gemeinsame Rechnung und endlich Produktivgenossenschaften, die den
industriellen Betrieb zur Herstellung der Ware mit dem kaufmännischen
Vertrieb vereinigen.
Den Umfang des Posener Gesellschafts- und Genossenschaftswesens mögen
folgende Beispiele erläutern.
Die Provinzial-Genossenschaftskasse für Posen le. G. m. b. H.) hatte nach
ihrem Geschäftsbericht für 1899 am 1. Januar 1900: 253 Genossen, darunter 247 ein-
getragene Genossenschaften, 2 Gesellschaften und 4 Einzelpersonen. Nach dem Haupt-
geschäftsbetrieb waren vertreten 203 Kreditgenossenschaften, 10 landwirtschaftliche Bezugs-
und Absatzgenoffenschaften, 11 Molkereien und 25 sonstige Genossenschaften. Die
Gesamthaftsumme erreichte am 1. Jan. 1900 die Höhe von 11722000 Mk., der Gesamt-
umsatz im Jahre 1899 30937659 Mk., die gewährten Kreditsummen 5655400 Mk., die
Einlagen 508665 Mk.
Die Ostban k für Handel und Gewerbe arbeitet mit einem Aktienkapital von
8 Mill. Mk. Die Gesamtumsätze betrugen 1901 (nach dem Bericht der Posener Handels-
kammer) 1383958297 Mk. Den Bemühungen der Ostbank ist es u. a. 1898 gelungen, zur
Errichtung einer Steingutfabrik bei Posen und einer Filialfabrik der Aktiengesellschaft
für Holzbearbeitung in Landsberg a./W. in der Stadt Posen erfolgreich anzuregen.
Die Bromberger Bank für Handel und Gewerbe hatte nach ihrem Bericht
für 1900 einen Gesamtumsatz von 216602812 Mk., die Posener landschaftliche
Bank 1900: 185330373 Mk. Gesamtumsatz. — An sonstigen wichtigen Genossenschaften
bezw. Gesellschaften wären zu nennen der Posener Kreditverein (1900: 18 Mill.
Geschäftsumsatz), die Zentraldarlehnskasse, Filiale Posen, Posensche Landes-
genossenschaftsbank, die Bromberger Gewerbebank, die Bromberger
Schleppschiffahrt-Aktiengesellschaft, die Bromberger Hafen-Aktien-
gesellschaft, der Vorschuß verein in Bromberg und mehrere, darunter recht
umfangreiche polnische Banken, so die Rustikalbank (1901: 82,» Mill. Gesamtumsatz)
und die polnische Vereinsbank der Erwerbsgenossenschaften.
Obwohl in den Ostprovinzen das landwirtschaftliche Genossenschaftswesen
im allgemeinen noch gegen den Westen zurück ist, nimmt doch die Provinz Posen
hierin eine hohe Stelle ein. In Ostpreußen, Westpreußen, Brandenburg und Schlesien
bewegt sich die Zahl der in Genossenschaften zusammengeschloffenen Landwirte zwischen
23—38% aller selbständigen Landwirte; in Posen gehören dagegen 64»/o aller
selbständigen Landwirte den Genossenschaften an «in Hannover, Westfalen.
Heffen-Naffau und Rheinland 60—7()0/0).
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46
E. Bevölkerung.
Die Gründe für die Auswandrung sind heutzutage lediglich auf wirt-
schaftliche Verhältnisse zurückzuführen. Der Auswandrer hofft drüben
schneller und sicherer mit seiner Fainilie zu Wohlstand zu gelangen. Doch
diese Hoffnungen gehen vielfach nicht in Erfüllung. Wenn der Auswandrer
wüßte, daß Mühe, Arbeit und Entbehrung jenseits des Weltmeeres seiner
warten, und daß sich trotzdem Hunger und Elend an seine Fersen heften, er
würde die Heimat nicht leichten Herzens mit der trügerischen Fremde ver-
tauschen. — Der Rückschlag der Auswandrung ist hauptsächlich auf die un-
günstigen wirtschaftlichen Verhältnisse, die gegenwärtig in der Union herrschen,
zurückzuführen, aber auch auf den wirtschaftlichen Aufschwung des Deutschen
Reiches. Da durch die Auswandrung den: Deutschen Reiche viel Arbeitskraft
und Kapital entzogen wird, da Posen zumal bereits unter der Sachsengängerei
leidet und nicht dicht bevölkert ist, kann man den Rückschlag der Auswaud-
rungsbewegung nur mit Freuden begrüßen.
ä. Die Ansiedlungskommission.
1. Zweck. Die Ansiedlungskommission hat nach dem Gesetz vom 26. April
1886 die Aufgabe, in den Provinzen Posen und Westpreußen deutsches An-
siedlungswesen zu fördern, damit in diesen Provinzen das Deutschtum ge-
stärkt und deutsches Wesen und deutsche Bildung immer mehr verbreitet werde.
Zu diesem Zwecke wurden der Staatsregierung gesetzlich 100 Mill. Mk. be-
willigt. Das Ansiedlungswerk sollte den Ankauf großer Güter, namentlich
von polnischen Großgrundbesitzern, ins Auge fassen, diese in Bauern- und
Kleingrundstücke zerlegen und an deutsche Ansiedler abgeben. Dabei sollte die
Kommission günstige Bedingungen stellen, Landgemeinden bilden, in denen
die ersten Einrichtungen des Gemeinde-, Kirchen- und Schulwesens geregelt
sind, namentlich aber darauf achten, daß diese Siedlungsgüter an wirt-
schaftlich tüchtige und echt deutsch gesinnte Leute abgegeben werden.
Durch das Gesetz vom 20. April 1898 ist der zur Verfügung gestellte
Fonds von 100 Mill. Mk. auf 200 Mill. erhöht worden und dafür gesorgt,
daß das Ansiedlungswerk fortgeführt wird, „so lange es die schwierigen
nationalen Verhältnisse in Westpreußen und Posen erfordern". Dadurch ist
die Staatsregierung in die Lage versetzt, mit Nachdruck und dauerndem Er-
folge in die noch anhaltend lebhafte Grundbesitzbewegung zu Gunsten des
Deutschtums einzugreifen und den Plan der ferneren Besiedlung in einem
Maßstabe zu entwerfen und durchzuführen, wie ihn die nationalpolitische Lage
in den Ansiedlungsprvvinzen notwendig erscheinen läßt.
2. Wirksamkeit. Bis zum Schluß des Jahres 1901 umfaßte der Ge-
samterwerb der Ansiedlungskommission 164 494 ha im Werte von etwa
114 Mill. Mk. i. Davon waren 161691 ha Gutsland, 2803 ha bäuerliches
Areal. 53,4% des Landes stammte aus polnischen Händen. Von dem
Gesamtareal entfallen ans die Provinz Posen 113917 ha (und zwar auf
den Regierungsbezirk Bromberg 59 467 ha und ans Posen 54 449 ha), auf
Westpreußeu 5o576 ha. 1
1 Denkschrift der Ansiedlungskommission an den Landtag für das Jahr 1901.
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4. Wirtschaftliche Verhältnisse.
47
In den ersten Jahren ihrer Tätigkeit pflegte die Ansiedlungskommission
die erworbenen Güter sogleich in Bauerngrundstücke auseinanderzulegen und
zu besiedeln. Da aber die Güter meistens sehr heruntergekommen und wirt-
schaftlich sehr ausgesogen waren, so daß die Ansiedler nicht gut vorwärts
kommen konnten, kam man darauf, für die Güter erst eine Übergangszeit
mit großwirtschaftlichem Betriebe zu schaffen, um sie zu heben und für
die Ansiedlungswirtschaft geeigneter zu machen. Daher beträgt die bisherige
Besiedlungsfläche nur 140 624 1m oder 85% des gesamten Grundareals der
Ansiedlungskommission, wovon 90590 auf die Provinz Posen entfallen.
Die Zahl der „planmäßig ausgelegten Ansiedlerstellen unter Berücksichtigung
der beim Begebungsgeschäft erfolgten Stellenznsammenlegungen und Teilungen"
betrug Ende 1901 6309 mit einer Bodenflüche von 104 847 ha. Dazu
kamen 1519 unbegebene Stellen mit 26 561 da Bodenfläche.
Vollständig fertig besiedelt waren am Schluß des Jahres 1901 4695
Ansiedlungsstellen mit 76 600 1m. Von den 4695 Ansiedlerfamilien waren
37 °/0 aus Posen und Westpreußen und 63 % aus anderen Landesteilen,
darunter auch russische und österreichische deutsche Einwandrer. Von den
deutschen Ländern sind vertreten Westfalen, Sachsen, Hannover, Branden-
burg, Pommern, Schlesien, Rheinland, Ostpreußen, Hessen-Nassau, Württem-
berg, Baden, Schleswig-Holstein u. a. m. Der Konfession nach sind 4439
Ansiedler evangelisch, 256 katholisch. — Die Gesamtausgaben der Ansiedlnngs-
kommission seit ihrem Bestehen betrugen am 31. März 1902 158 048 604 Mk.,
die Einnahmen 33442 465 Mk.
Zur Verbesserung der Bodenkultur unternimmt die Ansiedlnngskommission
Meliorationen in großem Umfange. Dazu gehören Drainagen, Moorknlturen,
Wiesenmeliorationen, Wegebauten. Ferner sind Brennereigenossenschaften,
Molkereien, Abzahlungsgeschäfte für Rindviehzucht, Darlehnskassenvereine, ge-
nossenschaftliche Kaufhäuser (Janowitz, Witkowo, Wreschen) n. a. m. eingerichtet.
Den Kaufpreis für junge Obstbäume zur Wegebepflanzung und für die Gärten
der Pachtstellen zahlt die Regierung ganz, von den Kosten, die zur Beschaffung
sonstiger Bäume für Gärten nuf den Ansiedlungsstellen nötig sind, trägt sie %.
Zur Hebung der Obstkultur und des Gemüsebaues in den Ansiedlungen ist
eine Mustergartenanlage in Janowitz, Kreis Znin, dem Mittelpunkt eines
großen geschlossenen Ansiedlungsgebietes von 14000 Im unter Anstellung
eines Lehrgärtners eingerichtet, der rationellen Obstbaumschnitt lehren und
praktische Kurse für Gartenkultur abhalten soll. Eine landwirtschaftliche
Winterschule (1899) in Janowitz dient zur Förderung des Ackerbaues. Auch
Ziegeleien sind auf fiskalische Rechnung angelegt, die Mauersteine, Dachsteine
und Drainröhren liefern.
An Hochbauten hatte die Ansiedlungskommission bis Ende 1901 errichtet
21 Kirchen, 14 Bethäuser, 18 Pfarreigehöfte, 1 Organistengehöft, 135 Schulen,
1 Gartenbauschille und 118 Gebäude für Gemeindehäuser (Armenhäuser,
Spritzenschuppen und Gemeindehäuser). Endlich ist das im September 1899
vollendete Waisenhaus auf dem Ansiedlungsgute Neuzedlitz bei Mieltschin,
Kreis Witkowo, zu erwähnen. Die Waisenanstalt nimmt anhangslose deutsche,
evangelische Waisen aus deutschen Großstädten des Westens auf, um sie zu
erziehen und zur Stärkung des Deutschtums und der evangelischen Kirche in
den national und kirchlich gefährdeten Bezirken der Provinz Posen später als
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4. Wirtschaftliche Verhältnisse.
41
Da der Güterverkehr somit — abgesehen vom Weichselanteil des Brom-
berger Kanals — nach W. gravitiert, würde ein Anschluß der Posener
Wasserstraßen an den projektierten großen Mittellandkanal für die Posener
Binnenschiffahrt von größter Bedeutung sein. (Verkürzung des Wasserweges
zwischen den Posener Stationen einerseits und der Spree, Elbe und
Saale anderseits. Verbilligung der Schiffsfrachten. Steigerung des Schiffs-
verkehrs.)
Aber auch bereits jetzt haben die Wasserstraßen der Provinz einen schätzens-
werten Anteil am Posener Handel. Im Jahre 1900 wurden auf denselben
494907 t (einschl. Floßholz) Güter zu Tal (westwärts) und 140407 t zu
Berg (ostwärts) geschafft.1 Zu Tal gehen besonders Holz (66°/0), Getreide
(17 %) und Zucker und Melasse (10%);. zu Berg Stein- und Braunkohlen
(24%), Steine und Steinwaren (18%). Fast % des Güterverkehrs auf
den Wasserstraßen entfallen auf die Netze und den Bromberger Kanal.
Im Güterverkehr überhaupt (Eisenbahnen und Wasserstraßen» stehen Holz und
Getreide obenan. Dann folgen Kartoffeln, Steinkohlen, Kolonialwaren, Mauersteine,
Produkte der Zuckerindustrie, Roheisen, Düngemittel, Bier, Spiritus und Industrieartikel
der verschiedensten Zweige.
Der Holzhandel erfordert an Bau- und Nutzhölzern für das gesamte Deutsche
Reich eine jährliche Mehreinsuhr von durchschnittlich 3,» Mill. t im Werte von 174 Mill.mk.2.
Davon liefert Rußland allein 421/2%, Österreich 34%. Da nun die Provinz Posen
allein aus Rußland an Floßholz über % Mill. t einführt (wozu noch etwas im Bahn-
verkehr kommt), so vermittelt sie mindestens % der Gesamteinfuhr an Holz
für das Deutsche Reichs
Der Getreidehandel der Provinz Posen ergab im Jahre 1900 an
Roggen und Weizen allein eine Mehrausfuhr von 220754 t. Dazu kam eine
Ausfuhr von 35500 t Getreide auf dem Wasserwege gen Westen und eine
starke Ausfuhr an Nahrungsmehl. Der Regierungsbezirk Posen gravitiert
mit seinem Getreide- und Mehlverkehr nach Schlesien und zum Teil nach
Sachsen, der Regierungsbezirk Bromberg nach Pommern, Danzig, Berlin,
Hannover ltitb Thüringen.
3. Der Postverkchr spielt im modernen Kulturleben eine sehr wichtige
Rolle. Den großartigen Aufschwung verdankt das Pvstwesen namentlich der
Benutzung von Eisenbahnen und Telegraphen im Postdienst, sowie mannigfachen
Postreformen. Den Anteil der Provinz am deutschen Postverkehr zeigen
folgende Angaben: Im Jahre 1900 hatte Posen an eingelieferten und ab-
gegangenen Briefen. Postkarten, Drucksachen und Warenproben 120890300
Stück1 * * 4, an Briefen und Paketen mit Wertangabe 578339, an Paketen
7 401 439 Stück, an Telegrammen 1944148-'. Die Sendungen durch Post-
anweisungen beliefen sich ans 431,3 Mill. Mk., abgesehen von den 1,6 Mill.
Postnachnahmen und Postaufträgen. — Telephonanschlüsse bestehen bis nach
Berlin, Danzig, Thorn, Königsberg, Stettin und Breslau.
Die Verwaltung des Postwesens geschieht durch die beiden Oberpost-
direktionen Posen und Bromberg, die dem Reichspostamt in Berlin unter-
1 Bergl. die Berichte der Posener und der Bromberger Handelskammer für 1900.
- Statistisches Jahrbuch für 1899.
Bromberger Handelskammer.
4 1900 Deutsches Reich: 5832095090.
Deutsches Reich 1900 ca. 70 Mill.
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Extrahierte Ortsnamen: Schlesien Sachsen Pommern Danzig Berlin Hannover Berlin Danzig Thorn Königsberg Stettin Breslau Bromberg Berlin
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Extrahierte Personennamen: Eduard_Bock Eduard Ferdinand_Birk Ferdinand
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Volksschule
Regionen (OPAC): Brandenburg, Hohenzollern, Pommern, Posen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
30
Blicke in die Derzangenheit Preußens.
mainen-Aemtern. Die Ausgewanderten wurden zurückgerufen, der
König gestattete ihnen 3 Freijahre und befreite ihre Söhne vom
Militärdienst. Er hielt sich selbst eine Zeit lang in Insterburg auf
und bereiste das Land. Auf seinen Ruf kamen Tausende von Colo-
nisten: Nassauer, Schweizer, Pfälzer und Neufchateller. Er gründete
auch Gumbinnen, und mit Recht ist ihm dort für seine väterliche
Fürsorge für ein im Elend schmachtendes Land ein Standbild errichtet.
2. Die Salzburger. Friedrich Wilhelm I. war, wie seine Vor-
fahren, eingedenk des hohen Berufs der Hohenzollern, daß sie ein Schirm
und Hort der evangelischen Kirche sein sollten. Das hat er besonders be-
wiesen, als er sich der armen, hart verfolgten protestantischen Salzburger
erbarmte. Der unduldsame Erzbischof Leopold von Firmian plagte diese
frommen Leute auf alle nur erdenklicheweise und wollte sie zum katholischen
Glauben zwingen. Alle Verwendung der evangelischen Fürsten Deutsch-
lands half nichts. Da erklärte Friedrich Wilhelm, er werde unnach-
sichtig an seinen katholischen Unterthanen das Vergeltungsrecht üben,
wenn das harte Verfahren in Salzburg nicht eingestellt würde. Das
wirkte. Sogleich erhielten die dortigen Protestanten die Erlaubniß
auszuwandern, und zwar binnen 8 Tagen, mit ihren Habseligkeiten,
die sie auf dem Rücken mit forttragen könnten. Wohlhabende Bauern
erhielten höchstens 3 Monate Zeit, um ihre Güter zu verkaufen.
Kinder unter zwölf Jahren sollten von den Eltern zurückgelassen
werden. Es war aber mitten in der rauhen Jahreszeit, im Monat
November. Wo sollten die armen Leute nun hin? Sie wendeten sich
an Friedrich Wilhelm I., und dieser erließ 1732 die Bekanntmachung,
daß er diese Unglücklichen in seinen Schutz nehme, und daß Nie-
mand wagen sollte, ihnen ein Haar zu krümmen. Er sandte ihnen
Reisegeld und wirkte es auch aus, daß sie ihre Kinder mitnehmen
dursten. Nun machten sie sich auf in langen Zügen, nahe an die
20,000, Männer und Weiber, altersmüde Greise und schwache Kin-
der. Sie weinten wohl bitterlich, als sie Abschied nehmen mußten
von den Bergen ihres schönen Heimathlandes, sie hoben aber ihre
Augen auf zu den Bergen, von denen ihnen Hilfe kam, und
nicht umsonst. Ueberall, wo sie durchzogen, wurden sie reichlich
verpstegt. In Berlin empfing sie der König selbst aufs Wohlwollendste
und stimmte selbst mit in den feierlichen Choral ein, unter dessen Klängen
sie einzogen. Aber in Berlin durften sie noch nicht bleiben. Immer
weiter ging's bis jenseit Königsberg in die von einer furchtbaren Pest
entvölkerten Niederungen Litthauens um Memel, Tilsit, Gumbinnen und
Insterburg. Väterlich sorgte der König für die armen Vertriebenen.
Er ließ ihnen Häuser und Kirchen, ja ganze neue Dörfer bauen.
Er gab ihnen das nöthige Rind-, Schaf-, Schwein- und Federvieh,
auch Wagen und Ackergeräthschaften unentgeltlich. Sie wurden
mehrere Jahre von Abgaben befreit, und der König sorgte dafür,
daß sie auch das erhielten, was sie in Salzburg hatten zurücklassen
müssen. Er ließ Alles aufzeichnen und forderte es dem Erzbischof
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Extrahierte Personennamen: Nassauer Friedrich Wilhelm_I. Leopold_von_Firmian Leopold Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm_I. Friedrich Wilhelm_I.
Extrahierte Ortsnamen: Insterburg Salzburg Nie- Berlin Berlin Tilsit Insterburg Salzburg
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Volksschule
Regionen (OPAC): Brandenburg, Hohenzollern, Pommern, Posen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
26
Blicke in die Vergangenheit der Provinz Posen.
7. Von -rn bürgerlichen Verhältnissen nach polnischem Herkommen.
Die Rechte des Fürsten waren im polnischen Reiche sehr umfang-
reich. Er war im Besitze der gesammten Gerichtsbarkeit, d. h. er
allein hatte Recht zu sprechen in sämmtlichen Angelegenheiten seiner
Unterthanen. Dies ließ er durch seine Beamten, als: Kastellane oder
Burggrafen, Vögte und andere, verrichten. Sämmtliche Strafgefälle,
welche eingezogen wurden, fielen dem Fürsten zu. Er erhob Steuern
an Geld oder Getreide und hatte eine große Menge Regalien. Dazu
gehörte: das Münzrecht, der Ertrag der Gold- und Silberbergwerke,
der Salzverkauf, die Benutzung der Flüsse, Teiche und Forsten, die
Jagd, die Erhebung von Zöllen, die Errichtung von Märkten und
Städten, das Recht, Schankhäuser oder Krüge anzulegen, Fleisch-,
Brot- und Schuhbänke zu errichten (d. h. die Erlaubniß zu Ver-
kaufsstätten für Fleischer, Bäcker und Schuhmacher zu ertheilen).
Den Unterthanen waren schwere Lasten aufgebürdet. Die Kirche
forderte den Decem (Zehnten), der Papst den Peterspfennig. Sie
hatten Steuern zu entrichten unter verschiedenen Namen, mußten
Honig, Getreide, Schafe, Kühe u. dgl. liefern, die herrschaftlichen
Burgen und die Brücken bauen, die Burgen bewachen, den Acker des
Grundherrn bestellen, Gras und Korn mähen, die Ernte einbringen,
dem Fürsten und seinen Beamten Vorspann geben und Fuhren thun;
bei den häufigen Jagden mußten sie den Jägern und Vogelstellern
zur Hand gehen, für den Unterhalt derselben sorgen, die Jagdhunde
füttern und das Futter für die Pferde herbeischaffen. Ferner waren
sie verpflichtet, die Nester der Falken und die Baue der Biber zu be-
wachen; Vernachlässigungen dabei mußten sie durch ein bestimmtes
Strafgeld büßen. Noch drückender, als alle der Herrschaft zu lei-
stenden Dienste waren die Plackereien, welche sie von Seiten der Be-
amten erfuhren; denn die kleinen Herren sind gewöhnlich viel schlim-
mer, als die großen. In ihrem Uebermuthe erlaubten sich diese Alles
gegen den armen Mann. Ihm das Pferd aus dem Stalle zu neh-
men oder vom Pfluge auszuspannen, aufzusitzen, davon zu eilen, es
halb zu Tode zu jagen, oder es auch wohl gar nicht wiederzubringen
— das war nichts Seltenes. Zwar erließen die Fürsten wiederholt
strenge Befehle gegen solchen Mißbrauch der Gewalt, aber sie wur-
den wenig beachtet, und der arme Mann fand, wenn er Hülse suchte,
selten Recht.
8. Polen unter den Iagellonen.
Auch Jagello mußte, um seinem Sohne Wladislaw Iii. die Nach-
folge zu sichern, dem Adel neue Vorrechte gewähren, namentlich ver-
sprechen, daß die geistlichen und weltlichen Würden unverändert blei-
den müßten. Wladislaw wurde später auch König von Ungarn.
Als solcher brach er nach des Papstes Rath den mit den Türken ge-
schlossenen Frieden. Siegsgewiß, im Verein mit Johannes Hunyad,
dem tapfern Woywoden von Siebenbürgen, drang er in die Türkei
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