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1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. uncounted

1911 - Magdeburg : Creutz
Creu^'fche Verlagsbuchhandlung in Magdeburg. In neuer, verbesserter Auflage erschien: Schulroandkarfc der Prooinz Sachten oon Cduard öaebler. Mohttab 1 : 175000. — format-Gröije 170 cm breit, 182 cm hoch. Preis: Unaufgezogen M. 12.—; aufgezogen auf Heinroand mit Stäben, mit Wachstuchfchut3 und Riemen.....Hl. 18.— Wenn schon der Name des Herausgebers die vorzügliche Kartentechnik obiger Wandkarte oerbürgt, so hat sich der Meister bei dieser Karte geradezu selbst über- troffen. Ein buchstäblich plastisches Bild in milden, sanft abgetönten Farben läßt jedes wissenswerte geographische Moment scharf hervortreten; ein ziemlich großer politischer Karton in der unteren rechten Ccke läßt auch die politische Gestaltung der Provinz zur vollen (Zeltung kommen. Die Genauigkeit der Karte ist hervorragend. Wir haben in unserer Lehrmittel-Ausstellung die in Frage kommenden Karten der Prooinz .Sachsen zum Vergleich nebeneinander gehängt; der Fortschritt unserer Gaebler'khen Karte ist geradezu in di? Augen springend! — Alle Schulmänner, welche die Karte bisher gesehen haben, lind von ihr entzückt und einig in der Schlußfolgerung: Die Gaebler'sche Karte der Prozinz Sachsen ist die beste! — Sie ist auch die größte. Keine Schule wolle eine Wandkarte der Prooinz Sachsen kaufen, ohne die unsere gesehen zu haben! Wir sind des Erfolges gewiß und stellen, wo Bedarf oorliegt, gerne ein Exemplar oorher zur Ansicht zu. Der schnelle Abfatj der ersten Auflage redet mehr als jede weitere (Empfehlung. Schulroandkarte der Umgegend von Magdeburg oon Cduard öaebler. 5ormat-Grö§e 152 cm breit, 156 cm hoch. Preis: Unaufgezogen Hl. 15.—; aufgezogen auf Leinwand mit Stäben und patentierter Schutzvorrichtung.....Hl. 22.— Für die fieimatskunde der im Magdeburger Lande domizilierenden Schulen ungemein wichtig! Die Ausführung der Karte ist, wie es vom Gaebler'ichen kartogr. Institute nicht anders zu erwarten war. vorzüglich gelungen und hierorts haben sämtliche Schulen darauf subskribiert. Mögen die Schulen dieses Bezirkes- lieh nicht dieses vorzügliche Hilfsmittel für die Heimatskunde entgehen lassen.

2. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 11

1911 - Magdeburg : Creutz
K. Geschichtliches. 11 Das Eigentum der Stadt bringt Geld ein (Pachte Miete). Außer- dem sind die Einwohner verpflichtet, Steuern zu zahlen. Bon diesen Einnahmen deckt der Magistrat alle Ausgaben der Stadt, z. B. sür Bauten, Straßen und Gehälter. Die Stadtverordneten haben bei vielen Dingen, z. B. überall, wo Geld zu zahlen ist, dem Magistrate ihre Zustimmung zu erteilen. Sie unterbreiten dem Magistrate die Wünsche und Beschwerden der Ein- wohner. Manche Verwaltungsgeschäfte überträgt der Magistrat be- sonderen Beamten. So überwacht die Baupolizei die Erbauung der Häuser, der Brandmeister das Feuerlöschwesen, der Schulvorstand das Schulwesen usw. Für die Sicherheit und Ordnung bei Tag und Nacht sorgt die Polizei. An ihrer Spitze steht in großen Städten der Königliche Polizeipräsident, in kleineren der Bürgermeister als Polizei- Verwalter. Bei gewissen Angelegenheiten, z. B. Brückenbauten und Stadterweiterungen, kann die Stadtbehörde nicht allein handeln, sondern bedarf der Zustimmung und Erlaubnis der höheren Behörde, die König- liche Negieruug genannt wird. An ihrer Spitze steht der Regierungs- Präsident. K. Geschichtliches. Woher hat unser Heimalort seinen Rainen? Was bedeutet dieser? Was ist über die Gründung unseres Wohnortes bekannt? Welche Sagen knüpfen sich daran? Welche Zeugen der Vorzeit sind noch vorhanden? Welchen Zwecken dienten diese? Welche geschichtliche Ereignisse knüpfen sich an unsern Ort? Welche be- rühmten Männer sind hier geboren oder haben hier gewohnt? Wodurch haben sie sich ausgezeichnet? Wie ist hier ihr Andenken geehrt? Iii. Kreis: Wa»drr»»gk» i» die »Wk Umgtliung. a) Kodenformen. Nach welcher Himmelsgegend ist der Boden eben? Welche Höhen lernten wir kennen? Wie liegen sie zum Heimatorte? Nenne einzeln liegende Erhöhungen (Hiigel, Berg)! Wo bilden die Erhöbungen Gruppen? (Hngelreihe.) Name? Hobe in m? Wie ist ihr Boden beschaffen? Wie macht der Mensch diese Höhen nutzbar? Welche Täler sind in der Umgebung? Welche verschiedenen Bodensormen lernten wir also ans unseren Wanderungen kennen? Wie bezeichnet man auf der Karte einen Hügel, einen Berg, einen Höhenzug, einen Abhang usw.? Entwirf eine Karte von der nächsten Umgebung, die die Bodensormen zeigt! (Wand- Lasel, Buch.)

3. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. uncounted

1911 - Magdeburg : Creutz
Creu^'fche Verlagsbuchhandlung in Magdeburg. ]n neuer, verbesserter Auflage erschien: Schulroandkarfe der Prooinz Sachkn oon Cduard Gaebler. Mohitob 1 : 175000. — format-Gröfie 170 cm breit, 182 cm hoch. Preis: Unaufgezogen Hl) 12.—; aufgezogen auf Eeinroand mit Stäben, mit Wachstuchfchut3 und Riemen.....Hl. 18.— Wenn schon der name des Herausgebers die vorzügliche Kartentechnik obiger Wandkarte oerbürgt, lo hat sich der Meister bei dieser Karte geradezu selbst über- troffen. €in buchstäblich plastisches Bild in milden, sanft abgetönten Sarben Iaht jedes wilsenswerte geographische Moment scharf hervortreten; ein ziemlich großer politischer Karton in der unteren rechten €cke Iaht auch die politische Gestaltung der Provinz zur vollen (Zeltung kommen. Die Genauigkeit der Karte ist hervorragend. Wir haben in unserer Cehrmittel-flusstellung die in Trage kommenden Karten der Prooinz Sachsen zum Vergleich nebeneinander gehängt; der Fortschritt unlerer Gaebler'lchen Karte ist geradezu in die Augen springend! — Alle Schulmänner, welche die Karte bisher gesehen haben, sind oon ihr entzückt und einig in der Schlußfolgerung: Die Gaebler'fche Karte der Prozinz Sachsen ist die beste! — Sie ist auch die größte. Keine Schule wolle eine Wandkarte der Provinz Sachsen kaufen, ohne die unsere gesehen zu haben! Wir sind des Erfolges gewih und stellen, wo Bedarf oorliegt, gerne ein Exemplar oorher zur Ansicht zu. Der schnelle Absatz der ersten Auflage redet mehr als jede weitere Empfehlung. Schulroandkarte der Umgegend von Magdeburg oon £duard Gaebler. format-Gröfje 152 cm breit, 156 cm hoch. Preis: Unaufgezogen Hl. 15.—; aufgezogen auf Leinwand mitj Stäben und patentierter Schutzvorrichtung.....Hl. 22.— Sur die fieimatskunde der im Magdeburger Lande domizilierenden Schulen ungemein wichtig! Die Ausführung der Karte ist, wie es vom Gaebler'lchen kartogr. Institute nicht anders zu erwarten war, vorzüglich gelungen und hierorts haben sämtliche Schulen darauf subskribiert. Mögen die Schulen dieses Bezirkes sich nicht dieses vorzügliche Hilfsmittel für die Heimatskunde entgehen lassen.

4. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. V

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Vorwort. Der Schüler soll seine Heimat lieb gewinnen. Er mutz daher den heimatlichen Soden mit dem darauf flutenden Kulturleben kennen lernen. Die natürliche Grundlage dieser Kenntnis bildet die Geologie. Denn von dem geologischen Kufbau der heimatlandschaft sind die Form und Beschaffenheit der Boden- oberfläche, die Menge, Verteilung und Krt der Quellen, die größere oder geringere Fruchtbarkeit, die wirtschaftlichen und Besiedelungsverhältnisse abhängig. Ein heimatkundlicher Unterricht, der Interesse wecken und geistbildend sein soll, kann deshalb der Geologie heute nicht mehr entbehren. Diese ist in erster Linie geologischer Anschauungsunterricht. Die Schüler suchen auf den Schulausflügen die geologischen Erscheinungen in der heimatlichen Flur, in der Kies- und Lehmgrube, in Steinbrüchen, an Talgehängen und Flußufern auf und sammeln die wichtigsten Gesteine. Sie werden angeleitet, geologische Werdevorgänge der Gegenwart an der Regenpfütze und Straßenrinne, am heimatlichen Bache, Flusse oder Teiche, Vorgänge der Gesteinsbildung und -Zerstörung durch lvitterungseinflüsse zu beobachten und selbst einfache geologische versuche im Standglase anzustellen. In der Voraussetzung eines gründlichen geologischen Anschauungsunterrichts und gestützt auf eigene Erfahrungen habe ich es gewagt, in vorliegender Heimatkunde weitergehende geologische Belehrungen, für die der behandelte Stoff die Anschauung bietet, zu geben. Selbstverständlich sind nur die charakte- ristischen Züge der Geologie berücksichtigt, und zwar in einer Form, die dem geistigen Standpunkte der Schüler angepaßt ist. Der heimatkundliche Stoff ist streng nach natürlichen Landschaften angeordnet und innerhalb jeder Landschaft in ein Landschaftsbild und Kulturbild gegliedert. Die Kulturgeographie ist überall stark betont worden, aber immer im ursächlichen Zusammenhange mit der Beschaffenheit und Form des Bodens, der Bewässerung, dem Klima, der pflanzen- und Tierwelt der Landschaft. Die Volkskunde wurde gleichfalls berücksichtigt, damit die Schüler nicht nur das Land, sondern auch die Leute kennen lernen. Zahlreiche Volks- sagen sind an passenden Stellen eingeflochten worden. Da bei der Behandlung der Lehrstoffe aus den natürlichen Verhältnissen der Landschaft die kulturgeographischen Verhältnisse abgeleitet werden, wurde zumeist die entwickelnde Darstellungsform gewählt. Wo die Eigen-

5. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 1

1914 - München : Oldenbourg
Erster Abschnitt. J\m -er ältesten Zeit. 1. Die vorgeschichtliche Zeit. Aus uralten Grabhügeln schöpfen wir Kunde über die menschliche Besiedelung unserer f^eimat in jener grauen Vergangenheit, über die uns keinerlei Aufzeichnungen berichten. Waffen, Schmu cf, Werkzeuge und Aschenurnen fördern die absichtlichen oder auch zufälligen Ausgrabungen zutage, lauter Dinge, die mir als wahrheitstreue Zeugen des Kultur-standes der Geschlechter ansehen dürfen, welche die Toten an der erschlossenen Fundstelle in die Erde senkten. Die Wissenschaft teilt die „vorgeschichtliche Zeit" nach der verschiedenartigen Beschaffenheit der Gräberfunde in mehrere Abschnitte ein. Die Altere Steinzeit stellt sich als die Zeit der behauenen Steinwerk-Zeuge dar, die bald sorgfältiger, bald flüchtiger aus Feuersteinknollen Zugehauen und an den Schneiden und Kanten gezähnt sind. Der Mensch führt ein )äger- und Fischerleben. Unterfranken hat bis jetzt keine Kulturreste aus dieser Periode aufzuweisen. Die jüngere Steinzeit reicht bis 2500 v. Lhr. Der jetzt seßhafte Mensch ernährt sich nicht mehr allein von )agd- und Fischfang, sondern treibt Ackerbau und Viehzucht. Geräte und Waffen schleift er sich aus festen fchieferartigen Gesteinen, die er poliert und durchbohrt. Neben dem geschliffenen Steinbeil spielen L^olz-, Hirschhorn- und Knochenwerkzeuge eine große Holle. Die Töpferei tritt auf, Weben und Korbflechten sind dem Menschen der Jüngeren Steinzeit ebenfalls geläufig. Die Tongefäße haben band- oder schnurartige Verzierungen (Band- und Schnurkeramik). Der Mensch siedelt in Dörfern oder dorfähnlichen Gemeinschaften in der Nähe von Wasserläufen. Die ßütten der Wohnanlagen sind aus rahmen-oder riegelartig errichteten Wänden mit Flechtwerk- oder Spaltholzdichtung aufgebaut und mit Lehm beworfen. Bandkeramische Funde wurden am untern Main bei (Eichelsbach, Wenigumstadt, Pflaumheim, Eichelsbacher, Bilder au; jranfe ts Vergangenheit. \

6. Stufe 5 = Schulj. 7 u. 8 - S. 186

1902 - Altenburg : Bonde
186 Bären. Und siehe, wie vorher alle Wirte uns Herberge abgeschlagen hatten, so kam hier der Wirt unter die Thür, empfing uns und erbot sich selbst gutwillig, uns zu beherbergen, und führte uns in die Stube. Dort fanden wir einen Mann allein am Tische sitzen, und vor ihm lag ein Büchel; er grüßte uns freundlich, hieß uns näher kommen und zu sich an den Tisch setzen. Denn unsere Schuhe waren so voll Kot und Schmutz, daß wir aus Scham über die Kotflecken nicht fröhlich in die Stube eintreten konnten, und drückten uns heimlich bei der Thür ans ein Bänklein nieder. Da bot er uns zu trinken, was wir ihm nicht abschlagen konnten. Als wir so seine Freundlichkeit und Herzlichkeit erkannten, setzten wir uns zu ihm, wie er geheißen, an seinen Tisch, ließen ein Maß Wein auftragen, damit wir der Ehre wegen wiederum auch ihm zu trinken böten. Wir vermeinten aber nichts anderes, als es wäre ein Reiter, der nach Landesgewohnheit da saß mit einem roten Lederküppel, in Hosen und Wams, ohne Rüstung, ein Schwert an der Seite. Bald fing er an zu fragen, von wannen wir ge- bürtig wären. Wir antworteten: „Von St. Gallen." Da sprach er: „Wollt ihr, wie ich höre, nach Wittenberg, so findet ihr dort gute Landsleute, nämlich Doktor Hieronymus Schurs und seinen Bruder Doktor Augustin." Wir sagten: „Wir haben Briefe an sie." Da fragten wir ihn wieder: „Mein Herr, wißt Ihr uns nicht zu bescheiden, ob Martinus Luther jetzt zu Wittenberg, oder an welchen: Orte er sonst sei?" Antwortete er: „Ich habe gewisse Kundschaft, daß der Luther jetzt nicht zu Wittenberg ist; er wird aber bald dahin kommen. Philippus Melanchthon aber ist dort, er lehrt die griechische Sprache, so auch andere die hebräische lehren. In Treue will ich euch raten, beide zu studieren; denn sie sind notwendig, die Heilige Schrift zu verstehen." Und als er erfahren, daß wir bis jetzt Zu Basel studieret, sagte er: „Wie steht es zu Basel? Ist Erasmus noch daselbst?" Diese Reden kamen uns gar fremd an dem Reiter vor, daß er von den beiden Schurs, von Philippo und Erasmo, desgleichen von der Erfordernis beider, der griechischen und hebräischen Zunge, zu reden wußte. Zudem sprach er dazwischen etliche lateinische Worte, so daß uns bedünken wollte, es sei eine andere Person als ein gemeiner Reiter. „Lieber," fragte er uns, „was hält man im Schweizerland von dem Luther?" Wir antworteten: „Mein Herr, es sind wie allenthalben mancherlei Meinungen: manche können ihn nicht genugsam erheben und Gott danken, daß er seine Wahrheit durch ihn geoffenbaret und die Irrtümer zu erkennen gegeben hat, manche aber verdammen ihn als einen verruchten Ketzer und vor andern die Geistlichen." Da sprach er: „Ich denke mirs wohl." Unter solchem Gespräch ward es uns gar heimlich, so daß mein Gesell das Büchel, das vor ihm lag, aufhob und sperrete es auf. Es war ein

7. Stufe 5 = Schulj. 7 u. 8 - S. 225

1902 - Altenburg : Bonde
225 die Haus- und Feldarbeit leiden würde, litt es nicht und jagte die beiden zuletzt unter harter Bestrafung auseinander. Der lernbegierige Nikolaus hatte aber bereits die Kenntnis der Buchstaben erlangt und sein Lehrer ihm heimlich ein Abc-Buch verschafft. Zu seinem Glück bekam der Schüler ans einige Zeit einen lahmen Fuß, mußte nun das Bett hüten und hatte die schönste Gelegenheit, seinen Selbstunterricht fortzusetzen. Mit Hilfe seiner außerordentlichen Fassungsgabe konnte er in kurzer Zeit lesen und hörte, um richtig aussprechen zu lernen, Sonntags mit Aufmerksamkeit auf die Predigt. Nach damaligem Brauche waren die Predigten stets sehr viel mit Latein durchflochten, und dies veranlaßte den jungen Schmidt, sich der lateinischen Sprache zu befleißigen. Mit Hilfe eines Rechtsgelehrten gelang ihm die Er- lernung derselben ebenfalls leicht. Zeit zum Lesen und Studieren hatte er bloß mittags bei Tische, Sonntags und des Nachts. Von dem Schullehrer zu Mislareuth bekam Schmidt später einen Katechismus in deutscher, lateinischer, griechischer und hebräischer Sprache zum Geschenk. Dies gab ihm die erste Veranlassung, das Griechische und das Hebräische zu lernen. Die Kenntnis der Schristzüge eignete er sich beim Dreschen an, indem er die Buchstaben mit Kreide an die Scheunenwand schrieb. Dasselbe Verfahren wandte er auch bei Erlernung aller ferneren Alphabete an. Seiner Lebensbeschreibung nach erlernte Nikolaus Schmidt ferner noch rein durch Selbstunterricht nur mit Hilfe verschiedener Grammatiken nach und nach die Kenntnis der chaldä- ischen, syrischen, arabischen, ägyptischen, armenischen, äthiopischen, illyrischen, jakobitischen, türkischen, persischen, medischen und tartarischen Sprache. Diese auf solche unerhörte Weise errungene Kenntnis verbreitete den Ruf des gelehrten Bauern bald in weite Ferne. Verschiedene aus- wärtige Professoren ließen den begabten Mann zu sich kommen, um sich selbst von dem, was sein Ruf verkündigte, zu überzeugen. Im Jahre 1633 wurde er nach Weimar an den Hof des Herzogs Ernst gerufen. Der Herzog interessierte sich so für ihn, daß er ihn ganz an seinem Hofe behalten und ihm allen möglichen Vorschub gewähren wollte. Schmidt blieb auch längere Zeit dort, kehrte dann aber in sein Dorf zurück. In gleicher Absicht ließ ihn dann Kurfürst Johann Georg I. nach Dresden kommen und beschenkte ihn mit Geld und Büchern. Überhaupt machte man ihm überall, wohin er gerufen wurde, Geschenke an Büchern fremder Sprachen, so daß Schmidt zuletzt eine starke und zugleich höchst seltene Bibliothek besaß. Er dagegen mußte an den Höfen, die er besuchte, stets in allen ihm bekannten Sprachen B. Y. R. 15

8. Stufe 5 = Schulj. 7 u. 8 - S. 449

1902 - Altenburg : Bonde
449 ragt bis zu 28 m Höhe empor und breitet oben eine Krone von 3—5 m langen Fiederblättern aus. Nach einer Sage der Hindus dient die Kokospalme zu 99 Dingen, —- wir erkennen daraus den ungeheuren Nutzen dieser Palmenart. Die älteren Stämme liefern vortreffliches Bauholz, die Blätter werden zur Bedachung von Hütten benutzt, die Blattrippen und -Fasern und besonders die Fasern der Fruchthülle liefern ein vorzügliches Material für Taue, Matten, Säcke und ähnliches Flechtwerk oder Gespinst. Die jungen Triebe oder Gipfel- knospen werden unter dem Namen „Palmkohl" als Gemüse verspeist und auch zur Bereitung von Palmwein benutzt. Am wertvollsten von allem aber ist die Frucht. Diese Früchte sind Nüsse, so groß wie ein Kinderkopf, mit einer braungelben faserigen Hülse überzogen. Die Schale ist sehr dick, hart, holzartig und läßt sich drechseln und polieren. Wenn sie anfangen zu reifen, enthalten sie ein schmackhaftes und gesundes Wasser, das in solcher Menge vorhanden ist, daß ein durstiger Mensch sich vollkommen satt daran trinken und erfrischen kann. Beim Reifen der Frucht entsteht daraus die trübe Kokosmilch, die als guter Ersatz für Kuhmilch dienen kann. Dieser Milchsaft verdickt sich nach und nach und wird endlich zu einem festen Kern, der zerrieben als Zuthat zu Speisen oder zur Gewinnung von Öl verwandt wird und die sogenannte Kokosbutter liefert. Die getrockneten und in Stücke zerschlagenen Kerne der Kokosnuß kommen als Kopra in den Handel und bilden einen der bedeutendsten Ausfuhrartikel nach Europa. Das daraus gepreßte Öl wird besonders zur Seifen- und Kerzensabrikation gebraucht. Nach Breslich und Koepert. 195. Der Tabak. 1. Der Tabak, ein Vetter der Kartoffel, ist wie sie aus Amerika über das Meer zu uns gekommen, und gleich ihr hat er sich einzudrängen gewußt in die Hütten des Armen und in des Königs Palast. Und doch ist er ein gar schlimmer Gesell, und gar mancher, der seine Bekanntschaft zum erstenmal machte, weiß ein Liedlein davon zu singen. Übelkeit, Schwindel, Erbrechen und Kopfschmerz sind seine ersten zweifelhaften Geschenke. Und gleichwohl können jetzt viele nicht mehr den gefährlichen Patron entbehren; dem Gelehrten an seinem Schreibtische wie dem Tagelöhner bei seiner Arbeit leistet er Gesellschaft. Ja so mancher Gelbschnabel ist noch nicht der Rute der Schule entwachsen, da drüngts ihn schon, seine Bekanntschaft zu machen. Und doch ist die Bekanntschaft Gift; denn die Tabakstaude gehört zur Gesellschaft der Tollkräuter, sie ist eine Giftpflanze. B. v. R. 29

9. Stufe 5 = Schulj. 7 u. 8 - S. 194

1902 - Altenburg : Bonde
194 Bei dieser Gelegenheit soll Luther in Schleiz gepredigt haben und zwar, da man ihm die Kirche verweigerte, im Gasthofe zum Hirsch und hier wegen der Menge der Zuhörer bei offenen Thüren und Fenstern. Von hier aus soll er auch nach Burgk gegangen sein und in der dortigen Schloßkapelle vor der gräflichen Herrschaft eine Predigt gehalten haben. Die Reformation hatte nach und nach in einem großen Teile des Vogtlandes Boden gewonnen, nur nicht in dem reußischen Anteile. Die Herren von Schleiz und Gera waren eifrige Anhänger des Papsttums und wollten von der neuen Lehre durchaus nichts wissen. Der Grund ihrer Abneigung lag teils in der Scheu, mit dem Kaiser zu brechen, teils in der irrtümlichen Auffassung des Bauernkrieges, den sie als einen giftigen Auswuchs der Reformation ansahen, teils und vielleicht zumeist in dem gebieterischen Auftreten des Kurfürsten von Sachsen, der als Lehnsherr die Lehre Luthers in den reußischen Landen einführen wollte. Daher kam es, daß, als Kurfürst Johann den Herrn von Gera, Heinrich den Jüngeren, für eine Kirchen-Visitation zu gewinnen suchte, dieser in Verein mit seinen Rittern und Priestern sich gegen eine solche erklärte und es unerhört fand, daß die Ordnung umgestoßen werden sollte, welche sich seit Menschengedenken in seinem Lande behauptet hätte. Ebensowenig Gehör fand bei ihm eine zweite Einladung. Er wolle, ließ er sagen, keinen Anteil an der Visitation nehmen, sondern bei dem alten Glauben bleiben, und daß er dies könne, dafür bürge ihm das Kaiserliche Mandat. Jahrelange schriftliche Verhandlungen hatten keinen Erfolg, und so ordnete denn Kurfürst Johann Friedrich der Großmütige 1533 ohne weiteres eine Visitation in den reußischen Ländern an. Traurig waren die kirchlichen Verhältnisse, welche die Visitatoren vorfanden. In der Herrschaft Gera war ein Drittel der Geistlichen unbrauchbar, in Schleiz die Hälfte, und in Greiz genügten nur drei mäßigen An- forderungen. Um die untüchtigen Geistlichen sämtlich zu entlassen und den alt und gebrechlich gewordenen die ersehnte Versetzung in den Ruhestand zu verschaffen, fehlte vor der Hand der geistliche Nachwuchs. So wurden in der Herrschaft Gera nur zwei entlassen, der Stadt- pfarrer von Gera und der von Großaga, in Schleiz nur sechs und später noch vier. Am schlimmsten war es um die Würdigkeit der Geistlichen gerade in Gera selbst bestellt. Einige von ihnen werden von den Visitatoren als so unwissend bezeichnet, daß aus ihrem Munde nicht ein einziger Bibelspruch zu vernehmen sei. Der Tinzer, der noch dazu gleichzeitig die Seelsorge im Stadtschlosse zu Gera hatte, wird als ein „böser Bube" gekennzeichnet, der nach dem Bauernaufruhr sich dem Papsttum wieder zugewandt, während er zuvor das Evangelium ge-

10. Stufe 5 = Schulj. 7 u. 8 - S. 187

1902 - Altenburg : Bonde
187 hebräischer Psalter. Ta legte er es schnell wieder hin, und der Reiter nahm es zu sich. Und mein Gesell sprach: „Ich wollte einen Finger von der Hand hergeben, daß ich diese Sprache verstünde." Antwortete er: „Ihr werdet sie wohl begreifen, wenn ihr anders Fleiß anwendet; auch ich begehre, sie weiter zu erlernen, und übe mich täglich darin." Unterdes ging der Tag ganz hinunter, und es wurde sehr dunkel, bis der Wirt an den Tisch kam. Als er unser hoch Verlangen und Begierde nach dem Luther vernommen, rief er mich, ich sollte vor die Stuben- thür zu ihm herauskommen. Da sprach der Wirt zu mir: „Dieweil ich erkenne, daß ihr den Luther zu hören und zu sehen begehret: — der ists, der bei euch sitzet." Diese Worte nahm ich für Spott und sprach: „Ja, Herr Wirt, Ihr wollt mich gern foppen und meine Begier durch des Luthers Trugbild ersättigen." Er antwortete: „Er ist es gewißlich. Doch thue nicht, als ob du ihn davor haltest und erkennest." Ich ließ dem Wirte recht, ich konnte es aber nit glauben. Ich ging wieder in die Stube, setzte mich wieder zu dem Tisch und hätte es doch gern meinem Gesellen gesagt, was mir der Wirt eröffnet hatte. Endlich wandte ich mich zu ihm und raunte heimlich: „Der Wirt hat mir gesagt, der sei der Luther." Er wollt es auch wie ich nicht glauben und sprach: „Er hat vielleicht ge- sagt, es sei der Hutten, und du hast ihn nicht recht verstanden." Weil mich nun die Reiterkleidung und Gebärde mehr an den Hutten denn an den Luther, als einen Mönch, gemahnten, ließ ich mich bereden, er hätte gesprochen: „Es ist der Hutten", da die Anfänge beider Namen schier zu- sammen klingen. Was ich deshalb ferner redete, geschah so, als ob ich mit Herrn Ulrich von Hutten redete. Während alledem kamen zwei Kaufleute, die auch allda über Nacht bleiben wollten, und nachdem sie sich entkleidet und entspornt, legte einer neben sich ein neu eingebundenes Buch. Da fragte Martinus, was das für ein Buch wäre; er sprach: „Es ist Doktor Luthers Auslegung etlicher Evangelien und Episteln, erst neu gedruckt und ausgegangen; habt Ihr die nie gesehen?" Sprach Martinus: „Sie werden mir auch bald zukommen." Da sprach der Wirt: „Nun verfügt euch zum Tisch, wir wollen essen;" wir aber sprachen, der Wirt möchte Nachsicht mit uns haben und uns etwas Besonderes geben. Da sprach der Wirt: „Liebe Gesellen, setzt euch nur zu den Herren an den Tisch, ich will euch anständig halten." Da das Martin hörte, sprach er: „Kommt herzu, ich will die Zehrung mit dem Wirte schon ab- machen." Unter dem Essen sprach Martinus viel gottselige, freundliche Reden, daß die Kaufleute und wir vor ihm verstummten, mehr ans seine Worte als auf alle Speisen achteten. Unter diesem beklagte er sich mit einem Seufzer, wie gerade jetzt die Fürsten und Herren auf dem Reichstage zu Nürnberg
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