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1. Heimatgeschichte der Rheinprovinz - S. 14

1915 - Bonn : Hanstein
von dort über Wiesbaden, Limburg, Aitenkirchen nach Siegburg. Unter dem Namen „Muspad“ (Mautspfad?) läßt sie sich von hier aus an Troisdorf, Immigrath, Opladen vorbei bis zur Wupper verfolgen. Sie führt dann über Hilden, den Grafenberg, Ratingen an Lintorf vorbei nach dem alten Asciburgium (Essenberg). Hier war eine griechische Schiffstation. So stellten diese Rheinstraßen eine Verbindung zwischen Massilia bzw. Italien und der Nordsee her. Die bedeutendste scheint die östliche Straße gewesen zu sein. Daß an ihr viele Siedelungen lagen, beweisen die zahlreichen Gräberfelder (s. o.), die in ihrer Nähe aufgedeckt wurden. Diese Straßen bildeten die Hauptverbindung zwischen den Rheinbewohnern und den Kulturvölkern des Altertums. Besonders waren es die Ubier, die den römischen Handel am Rhein vermittelten und dadurch mit den Römern in nähere Beziehung traten. Die Ubier befuhren schon früh mit Flößen, Kähnen aus ausgehöhlten Baumstämmen und Fahrzeugen aus Weiden geflochten und mit Tierfellen überspannt, den Rhein. Sie kannten schon Wasserfahrzeuge, in denen dreißig Mann Platz fanden. Ihre Schiffe benutzte Cäsar später mehrfach zum Truppentransport. Haus-, Feld-und Jagdgeräte, Waffen, Schmuck, Öl und Wein bildeten die Gegenstände der Einfuhr, Getreide, Vieh, Häute, Pelze, Frauenhaare und Sklaven wurden ausgeführt. Zahlreiche Gräberfunde an Rhein, Mosel und Saar zeigen uns Geräte aus Gold, Erz und Eisen (Schmuck, Kämme, Amphoren, Kessel, Eimer, Messer, Sichel u. a.), die vielfach etruskischer Abstammung sind. Ursprünglich war der Handel jedenfalls reiner Tauschhandel; doch schon früh kam auch am Rhein das Geld als Tauschmittel in Gebrauch. Eiserne Würfel als Geld waren schon den Kelten bekannt, und lange vor der Römerzeit prägte man am Rhein Gold-, Silber-, Kupfer- und Bronzemünzen. Neben dem Handel, bei dem das Geld in Gebrauch war, erhielt sich freilich auch noch lange der Tauschhandel. Die Verkehrswege waren jedenfalls vor der Ankunft der Römer nicht besonders gut; doch haben die Römer zweifellos vielfach keltische und germanische Straßen als Unterlage ihres Straßenbaues benutzt. Den Römern sollte es Vorbehalten bleiben, die Rhein-lande auf eine höhere Stufe der Kultur zu erheben.

2. Heimatgeschichte der Rheinprovinz - S. 29

1915 - Bonn : Hanstein
29 ' Römern befestigt und diente als Zollgrenze. Ihre Straßen bauten die Römer sehr fest. Sie versahen sie mit Stein-, Kies-, Holz-, Mörtel- und Steinplattenlagen. Aber nicht nur die Landstraßen dienten dem Verkehr; zahlreiche Handelsschiffe und Flöße, freilich bedeutend kleiner als die heutigen, befuhren neben den Kriegsschiffen den Rhein. Zur Fortbewegung der Schiffe dienten Ruder und Segel, doch wurden sie auch, wie Abbildungen an der Igeler Säule zeigen, von Menschen vom Ufer aus gezogen. Waren wurden auch durch Lasttiere und Wagen befördert. Schon vor der Römerzeit am Rhein traten römische Handelsleute zu den Rheinbewohnern in Handelsbeziehungen. Einen regen Aufschwung nahm der Handel besonders, seitdem Rom sich als Herrin des Rheines betrachtete. Im Jahre 25 und 16 v. Chr., so erzählt Dio Cassius, wurden einzelne römische Händler von den Sugambrem, den Usipetern und Tenchterern gefangen genommen und ans Kreuz geschlagen. Im ersten Jahrhundert n. Chr. nahm der Handelsverkehr am Rhein einen raschen Aufschwung. Als Trajan Befehlshaber der römischen Truppen in Germanien war, zählte man am Rhein und in dessen Nähe 40 und zur Zeit der Antonine 50 Handelsplätze, die meist mit den Kastellen zusammenfielen. Die Germanen lieferten den Römern vornehmlich Lebensmittel zur Unterhaltung der Truppen; sie erhielten dafür Waffen, Geräte, Haushaltungsgegenstände und Schmucksachen. Die am Niederrhein stehenden Legionen bezogen das meiste Getreide aus Britannien. Daß das Geld neben dem eigentlichen Tauschhandel im Verkehr eine wichtige Rolle spielte, zeigen die zahlreichen Münzfunde x) im Gebiete des Rheinlandes. In Trier gab es zur Römerzeit auch schon Falschmünzer. Römische Kaufleute drangen allmählich immer tiefer in die germanischen Wälder hinein. Sie brachten dorthin die Kul- 1) Der Wert der römischen Münzen nach unserm heutigen Geldwerte kann nur annähernd bestimmt werden. Nach Halke (Einleitung in das Studium der Numismatik) hatten die am Rhein gangbaren römischen Münzen ungefähr folgende Werte : a. Kupfermünzen: 1 Unica = 4 Pf., 1 Sextans = 8 Pf., 1 Quadrans = 12 Pf., 1 Triens = 16 Pfg., 1 Semis = 23 Pf., 1 As = 47 Pf. — b. Silbermünzen : 1 Sesterz = 20 Pf., 1 Quinar = 41 Pf., 1 Denar = 82 Pf. — c. Goldmünzen: 1 Aureus — ungefähr 21,75 Mk.

3. Heimatgeschichte der Rheinprovinz - S. 163

1915 - Bonn : Hanstein
163 der wichtigsten Napoleonsstraßen seien hier die Straßen Aachen—prüm—trier, Aachen—crefeld—ürdingen, Venlo-Wesel.cöln—siegburg—altenkirchen—frankfurt und Cöln-Coblenz—bingen genannt. Ein genialer Gedanke Napoleons war die Kanalverbindung der nördlichen Provinzen seines Reiches mit den rechtsrheinischen Ländern. Die Ausführung des Planes blieb freilich in den Anfängen stecken, da Napoleon gestürzt wurde. Den Handelsverkehr zu Wasser erleichterte die Aufhebung der Wasserzölle bedeutend. An die Stelle der Rheinzölle trat seit 1803 die Oktroigebühr. Wenn sie auch nicht wesentlich niedriger war als die früheren Zölle, so brauchte sie doch nur einmal entrichtet zu werden, und der Verkehr wickelte sich so schneller ab. Das Postwesen, das durch die Revolutionskriege fast völlig vernichtet worden war, wurde von Napoleon wieder neu eingerichtet und der Generalinspektion in Aachen unterstellt. Licht und Schatten verteilen sich während der französischen Herrschaft recht ungleichmäßig. Zur Zeit der Republik zeigt sich nur Schatten, und wenn es auch zur Zeit Napoleons an Lichtblicken nicht fehlt, wenn auch manche Gaben des Korsen dauernde Errungenschaften waren, so hörten doch die ungünstigen Wirkungen keineswegs auf: die Industrie lag danieder, die Kriegskontributionen dauerten fort, und die Aushebungen drückten das Volk schwer. Die glücklichsten und hoffnungsfreudigsten Jahre waren 1810 und 1811. Diese sind es auch, die die große Zahl der Napoleonsverehrer erzeugten. Vor allen war es der Präfekt Lezay-Marnesia (1806/10), der die Rheinländer besonders durch seine Sorge für die Bodenkultur für Frankreich zu gewinnen verstand. Aber schon gegen Ende des Jahres 1811 zeigte sich in den Rheinlanden und in allen Ländern zwischen Rhein und Elbe große Unzufriedenheit, die Hieronymus Bonaparte auch nach Paris berichtete und deren Ursache er richtig in der wirtschaftlichen Not des Volkes sah. Als daher Napoleon im Jahre 1812 in Rußland vom Strafgerichte Gottes ereilt wurde, schlug auch für das Rheinland die Stunde der Befreiung. * * * Im Angesichte der Flammen von Moskau erhob sich der kühne Gedanke, das alte Europa wiederherzustellen. Wie sehr die französischen Behörden auch alle Nachrichten über

4. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 121

1914 - München : Oldenbourg
— \2\ — 2lm 8. kam uns gegen 8 Uhr abends das französische, Tag und Nacht währende Pttm purn pum aus den Ohren. Die Garnison zog aus und sprengte hinter sich unsere steinerne Brücke über den Main, welche willigisius, der erste Kurfürst, erbaut und welche in das 8. Jahrhundert vor so vielen Feinden sicher gestanden und auch Gustav Adolf von Schweden verschont hatte. Zwei Bogen wurden völlig darniedergeschlagen, ohne Not und Gefahr, daß ein Feind den Franzosen auf den Rücken käme; aus lauter französischer Dankbarkeit für Erhaltung und Verpflegung ihrer ermatteten Truppen in kurmainzischen neutralen Landen. Lin gleiches Schicksal war dem Residenzschloß und einigen Stadttoren bestimmt, auch sollten sämtliche Bäume um die Stadt umgehauen werden. Wegen des geschwinden Abzuges unterblieb die Ausführung dieser piäne . . . während der Anwesenheit der Franzosen hatte das Fronen, Arbeiten und Fahren Tag und Nacht gewährt, Sonn- und Feiertage. Die Garnison im Schlosse war mit Betten, Bettladen, Stühlen, Tischen, Zinn- und Erdengeschirr, Weißzeug, Pulver, Blei, Lunten, Holz, Mehl, Salz, Schmalz, Dürrfleisch, Mchsen, Hämmein, wein, Bier, Hauen, Schippen und was ihnen in der Nacht einfiel, stets in aller Geschwindigkeit versehen worden." 4. Die Schlacht bei Dettingen (1743). Der österreichische Herrscher und deutsche Kaiser Karl Vi. hatte die Erbfolge in seinen Ländern seiner einzigen Tochter Maria Theresia zugesprochen. Der Vertrag, Pragmatische Sanktion genannt, war von den meisten europäischen Höfen gebilligt worden, aber nach Karls Vi. Tode erhob Karl Albrecht, Kurfürst von Bayern, Ansprüche auf die österreichischen Länder. Friedrich der Große von preußen und der König von Frankreich unterstützten die auf eheliche Verbindungen gegründeten Forderungen des bayerischen Kurfürsten, der nach mehreren Siegen am \2. Februar in Frankfurt zum deutschen Kaiser gekrönt wurde. aber hatte Maria Theresia ihre Länder wieder zurückgewonnen und sogar Bayern erobert. Englands König Georg Ii. führte ein Hilfsheer nach Deutschland. 3n ö^m englischen Heere waren auch hessen-kasseler, braunschweigische und Hannoveranische (Gruppen. Jur Unterstützung Karl Albrechts marschierte eine französische Armee unter dem Herzog Noailles über den Rhein. König Georg war auf dem rechten Mainufer mainaufwärts bis Aschaffenburg gekommen, das französische Heer stand auf dem linken Ufer von Großostheim bis Seligenstadt und war so imstande, den Engländern jede Zufuhr von rückwärts abzuschneiden. Dom \7. bis 26. )uni V43 lagerten die Engländer bei Aschaffenburg. Der Mangel an Lebensmitteln veranlaßte sie, am 27. früh sich wieder gegen Hanau in Marsch

5. Geschichtsbilder aus dem Rheinlande - S. 115

1904 - Bonn : Hanstein
115 die Kölner Straßenluft gebrauchten und als Eau de Cologne in Paris in die vornehme Welt einführten.“ Ein großer Teil der rheinischen Bevölkerung hatte sich mit den bestehenden Verhältnissen recht bald ausgesöhnt; ein anderer Teil aber sehnte sich um so stärker nach der Zugehörigkeit zum deutschen Vaterlande zurück. Schon das Jahr 1811 zeigte in den Rheinlanden und in allen französischen Ländern zwischen Rhein und Elbe große Unzufriedenheit. „Die Gärung,“ so schrieb gegen Ende des Jahres Hieronymus Bonaparte nach Paris, „ist auf dem höchsten Gipfel angekommen; die törichtsten Hoffnungen werden unterhalten und mit Begeisterung gepflegt: man stellt sich das Beispiel Spaniens vor Augen, und wenn der Krieg zum Ausbruch kommt, werden die Gebiete zwischen Rhein und Oder der Herd eines gewaltigen Aufstandes werden. Die mächtigste Ursache dieser Bewegung ist nicht allein der Haß gegen die Franzosen und die Ungeduld, das fremde Joch zu tragen; sie liegt viel stärker noch in dem Unglück der Zeiten, dem Ruin aller Klassen, in der Ueberbürdung mit Auflagen, Kriegssteuern, Unterhaltung der Truppen, Durchmärschen und Quälereien aller Art, die sich ohne Unterlaß wiederholen. Die Verzweiflung der Völker, welche nichts mehr zu verlieren haben, ist zu fürchten.“ Als im Jahre 1812 Napoleon jene furchtbare Niederlage in Rußland erlitten hatte und zur Erneuerung seiner Truppen auch in den Rheinlanden eine scharfe Aushebung anordnete, entstand unter den davon betroffenen jungen Leuten im Bergischen, in Trier und an anderen Orten ein Aufstand; das französische Wappen wurde niedergerissen, die Regiehäuser, Steuerempfangs- und Verwaltungsämter wurden zerstört. Von den Franzosen aber wurde dieser Aufstand rasch unterdrückt. Der Aufruf Friedrich Wilhelms Iii. vom 3. Febr. 1813 zur Abschüttelung der Fremdherrschaft zündete auch in den Rheinlanden, wo Görres in seinem „Rheinischen Merkur“ eifrig den Krieg gegen die Fremdherrschaft gepredigt hatte. Mit Freuden begrüßte man die Siege der Verbündeten über Napoleon, dessen Macht nun gebrochen war, und mit Sehnsucht erwarteten viele die baldige Erlösung vom Joche des Korsen.

6. Geschichtsbilder aus dem Rheinlande - S. 117

1904 - Bonn : Hanstein
117 Beschluß der zum Kongreß versammelten Mächte, durch welchen ein großer Teil der deutschen Provinzen des linken Rheinufers Meinen Staaten einverleibt wird, Meine Zustimmung gab, ließ Ich die gefahrvolle Lage dieser Grenzlande des deutschen Reiches und die schwere Pflicht ihrer Verteidigung nicht unerwogen. Aber die höhere Rücksicht auf das gesamte deutsche Vaterland entschied Meinen Entschluß. Die deutschen Urländer müssen mit Deutschland vereinigt bleiben; sie können nicht einem anderen Reiche angehören, dem sie durch Sprache, durch Sitten, durch Gewohnheiten, durch Gesetze fremd sind. Sie sind die Vormauer der Freiheit und Unabhängigkeit Deutschlands; Preußen, dessen Selbständigkeit seit ihrem Verluste hart bedroht war, hat ebenso sehr die Pflicht als den ehrenvollen Anspruch erworben, sie zu beschützen und für sie zu wachen. Dieses erwog Ich und auch, daß Ich meinen Völkern ein treues, männliches Volk verbrüdere, welches alle Gefahren freudig mit ihnen teilen wird, um seine Freiheit so wie sie und mit ihnen in entscheidenden Tagen zu behaupten. So habe Ich denn im Vertrauen auf Gott und auf die Treue Meines Volkes diese Rheinländer in Besitz genommen und mit der Preußischen Krone vereinigt. Und so, Ihr Einwohner dieser Länder, trete Ich jetzt mit Vertrauen unter Euch, gebe Euch Eurem deutschen Vaterlande, einem alten deutschen Fürstenstamme, wieder und nenne Euch Preußen! Kommt mir mit redlicher Treue und beharrlicher Anhänglichkeit entgegen. Ihr werdet gerechten und milden Gesetzen gehorchen. Eure Religion, das Heiligste, was dem Menschen angehört, werde Ich ehren und schützen. Ihre Diener werde Ich auch in ihrer äußeren Lage zu verbessern suchen, damit sie die Würde ihres Amtes behaupten. Ich werde die Anstalten des öffentlichen Unterrichts für Eure Kinder herstellen, die unter der Bedrückung der vorigen Regierung so schwer vernachlässigt wurden. Ich werde einen bischöflichen Sitz, eine Universität und Bildungsanstalten für Eure Geistlichen und Lehrer errichten. Ich weiß, welche Opfer und Anstrengungen der fortgedauerte Kriegszustand Euch gekostet. Die Verhältnisse der Zeit gestatten nicht, sie uoch mehr zu mildern, als geschehen ist, aber Ihr müßt es nicht vergessen, daß die größte dieser Lasten noch aus der früheren Verbindung mit Frank-reich hervorging, daß die Losreißung von Frankreich nicht

7. Geschichtsbilder aus dem Rheinlande - S. 17

1904 - Bonn : Hanstein
17 Hausgüter der neuen Dynastie, liier erfocht Karl Martel 1 seine ersten Siege und gewann durch die Einnahme Kölns den festen Stützpunkt seiner Herrschaft, hier lag auch die Hauptstärke in der politischen Stellung Karls des Großen, denn von hier aus beherrschte er Frankreich und Deutschland zugleich. Die Züge Karls des Großen ins Sachsenland gingen zweifelsohne durch das Rheinland. Der Sage nach soll Karl auf seinem ersten Zuge (772) durch Siegburg gezogen sein und den Grund zur ersten dortigen Kirche an der Stelle gelegt haben, an der das Königszelt stand. Den zweiten Zug unternahm Karl von Düren aus. Den Aufständen der benachbarten Sachsen konnten die rechtsrheinischen Gaugrafen nicht widerstehen, und Wittekind drang verheerend ins Gebiet der Rheinlande vor bis nach Deutz. Bis dahin waren die Sachsen auch schon einmal zur Zeit der Nachfolger Chlodevechs (557) ungestraft vorgedrungen. Unter den Städten Rheinlands kam zu Karls Zeit Aachen zu besonderer Blüte. Schon die Römer hatten der heißen Quellen wegen, . die sie hier fanden, die Stadt angelegt. Karl der Große, der Aachen neben Ingelheim, Nymwegen und Paderborn zur Residenz erhob, erbaute hier eine prächtige Pfalz. Die Pfalzkapelle zu Aachen, zu der die Bauten des Gotenkönigs Theoderichs des Großen das Vorbild lieferten, wurde die Musterkirche der damaligen Zeit. Aus Rom und Ravenna hatte Karl Säulen und Marmor zum Bau herbeischaffen lassen. Den Rheinlanden wandte Karl der Große vornehmlich seine Fürsorge zu. 1) Im Gebiete des Mittelrheins lagen die großen Königshöfe, auf denen Acker- und Weinbau gepflegt wurden: die Rheinlande bildeten in den letzten Regierungsjahren des großen Kaisers fast ausschließlich die Stätte seines Aufenthaltes, und sie bergen auch sein Grab. 2) Bei der 843 inverdun unter Ludwigs Söhnen erfolgten Teilung kamen die heutigen Rheinlande an Mittelfranken unter Lothar I. Die Diözesen Trier und Köln aber, die damals schon bestanden (s. u.), kamen mit dem Erzbistum *) Vrgl.: Karl der Große entdeckt die heißen Quellen zu Aachen. Wolf, Märchen u. Sagen, 378 und „Rheinsage“ v. E. Geibel. 2) Vrgl.: Otto Iii. in Karls Grabe. Grimm, Sagen Ii. 481. Kreuzberg, Geschichtsbilder aus dem Rheinlande. 2

8. Deutsche Geschichte - S. 1

1912 - Halle a.S. : Schroedel
vie Zeit der Vlkerwanderung. I. (Bermartiett und die Gerinanen. Jl Das Land und die Bewohner. Auf alle Völker blickten die Rmer herab; auch auf die Germanen. Wie arm erschien ihnen das Land dieser Nachbarn gegen das ihre! Es sah aber auch damals ganz anders aus als heute. Ungeheure Wlder und Smpfe bedeckten es zum grten Teil. berall hausten Bren, Wlfe und Luchse, Auerochsen und Elentiere. Die Germane mit erobertem, rmischem Feldzeichen. Germanin. Luft war kalt, der Bodeu feucht. Den Rmern zeigte sich Germanien als ein Land, in dem immer Winter herrschte und wo es nie recht Tag wurde. Und doch fhlten sich seine Bewohner hier wohl. Sie waren groe, krftige Gestalten mit blauen Augen und blondem Haar. Gewhnlich trugen sie ein leinenes oder wollenes Gewand ohne rmel; die Männer Froning-Klar mann-Wewer. Geschichte fr Mittelschulen. Hl Teil. 1

9. Deutsche Geschichte - S. 157

1912 - Halle a.S. : Schroedel
157 ihm gefhrlicher waren als die Polen. Deshalb schlo er mit diesen Frieden und wurde auch von ihnen als unabhngiger Herr in Preußen anerkannt. Nun kmpfte er an ihrer Seite gegen den nordischen Erbfeind." Da starb der Schwedenknig ganz pltzlich. Durch den Frieden im Kloster Oliva bei Danzig im Jahre 1660 wurde die Selbstndigkeit Preuens noch einmal besttigt. So trug Friedrich Wilhelm aus dem Schwedisch-Polnischen Kriege einen groen Ge-winn davon; die polnische Oberhoheit, an der die Hochmeister und die Her-zge zweihundert Jahre gerttelt hatten, hrte auf. Ostpreuen war wieder ein deutsches Land, und während der Kurfürst in Deutschland noch ein Lehns> mann war, hatte er hier keinen Herrn mehr der sich. 7. Fehrbellin. 18. Juni 1675. Noch einmal mute der Kurfürst mit den Schweden die Waffen kreuzen. 1672 griff Ludwig Xiv. das kleine Holland an. Unter allen deutschen Fürsten zog Friedrich Wilhelm zuerst fr die bedrohte Republik das Schwert. Mit. 20000 Mann eilte er zu ihrem Schutze herbei; denn fr ihn stand viel auf dem Spiel. Eroberten nmlich die Franzosen Hollands so kamen auch feixte rheinischen Besitzungen in Gefahr. Wenn des Nachbars Haus brennt," meinte er, so gilt's dem eigenen." Auf eine sehr einfache Art schaffte sich Ludwig Xiv. den unbequemen Gegner vom Leibe; er hetzte ihm die Schweden auf den Hals. Gern sprangen diese Frankreich bei, denn sie konnten Friedrich Wilhelms Abfall nicht vergessen und hofften jetzt, Hinterpommern an sich zu reien. Ohne Kriegserklrung brachen sie in die Mark ein und hausten hier schrecklich. Zwar suchten sich die Bauern zu wehren; sie rckten mit Spieen und Sensen, Heugabeln und Dreschflegeln gegen den Feind und schrieben auf ihre Fahnen: Wir sind Bauern von geringem Gut und dienen unserm Fürsten mit Leib und Blut;" aber ihre ungeschulten Haufen richteten nichts aus. Der Kurfürst stand damals mit seinen Truppen am Main, wo er Winter-quartiere bezogen hatte. Verhandlungen mit den Schweden blieben ohne Erfolg. Nun eilte er in fliegender Hast herbei. Bei Fehrbellin traf er den Feind in einer festen Stellung. Obwohl die Schweden an Zahl fast doppelt so stark waren wie die Brandenburger, entschlo er sich doch zum Angriff. Er selbst befand sich immer mitten im Kampfgewhl. Ein Regi-ment, das seinen Obersten verloren hatte, fhrte er persnlich, den langen Degen in der Faust, ins Handgemenge. Sein Stallmeister Fr oben ward neben ihm durch eine Kanonenkugel vom Pferde gerissen. Bald war der herrlichste Sieg erfochten. Nach wenigen Tagen bereits hatte Feldmarschall Dersslinger ganz Brandenburg von den Schweden gesubert. Doch dieser Erfolg gengte dem Kurfrsten nicht. Er vertrieb die Schweden auch aus Vorpommern und ruhte erst, als das letzte Dorf erobert war. Sogar auf der Insel Rgen wehte damals das Banner Brandenburgs, der rote Adler im weien Felde. Voll Zorns fielen nun die Schweden in Ostpreuen ein. Mit Blitzes-schnelle aber eilte Friedrich Wilhelm mitten im Winter herbei. Auf Schlitten sausten seine Truppen der die Eisdecke des Frischen und des Kurischen Haffs und schnitten so den Schweden den Rckzug ab. Nur der zehnte Ten konnte der die Grenze entschlpfen und hinter die festen Wlle von Riga flchten.

10. Deutsche Geschichte - S. 223

1912 - Halle a.S. : Schroedel
223 X* Der Lviener Aongreft und die hundert Tage. 1. Seine Aufgaben. Nach dem Sturze Napoleons erschienen die Fürsten mit ihren Staatsmnnern in Wien, um die europische Landkarte nen zu ordnen und der die knftige Gestaltung Deutschlands zu beraten. Diese glnzende Versammlung heit der Wiener Kongre. Den Borsch fhrte Metternich. Nur langsam ging die Arbeit von statten Bei den Verhandlungen entstand ein heftiger Streit, und manchmal sab es aus, als sollte ein neuer Krieg entstehen. 2. Napoleons Rckkehr. Das alles erfuhr Napoleon. Ebenso wute er, da man in Frankreich mit dem König sehr unzufrieden sei; denn von den heimgekehrten Emigranten gedrngt, sollte dieser das absolnte Regiment und die Vorrechte des Adels wieder herstellen. Auch erhielten auf einmal Tausende von verdienten napoleonischen Offizieren den Abschied oder wurden durch bonrbonische ersetzt. Da verlie der Kaiser mit seinen vierhundert Soldaten heimlich die Insel Elba. Das englische Wachtschiff bemerkte ihn nicht. Bei Cannes betrat er die Kste Frankreichs. Wohl schickte ihm Ludwig Truppen entgegen; aber als diese ihren frheren Kriegsherrn er-blickten, warfen sie die Mtzen in die Luft und gingen unter dem Rufe Vive lernpereiirp zu ihm der Sein Weg nach Paris glich einem Triumph, zug, und bald sah ihn die Hauptstadt als Kaiser wieder. Ludwig Xviii fluchtete nach Belgien. 9 Den Diplomaten in Wien fuhr ein groer Schrecken in die Glieder. Doch waren sie schnell einig. Zwar schrieb Napoleon dem Kongre, er ae- fh h Sqll "Frieden glcklich zu machen; aber niemand lie sich durch diese schonen Worte tuschen. Er wurde als Feind und Rer> storer der Ruhe der Welt" tn die Acht erklrt, und der Krieg begann aufs neue. 3. Ligny und Waterloo. In Belgien erschien der alte Held Blcher hpr1? Jprl 206111119ton fhrte ein englisch.deutsches heran. Napoleon wollte beide einzeln vernichten. Bei Ligny griff er Blcker -^bermacht an und schlug ihn. Der greifefrlbmzz selbst strzte mit seinem Pferde und entging mit knapper Not der Gefangenschaft fipi9wr?9rer0r * n 910 n au^ trqf ihn am 18. Juni tlipnlnri 1,n a-fru c^ron Waterloo. Der Englnder wagte den Kampf S Ier 1i)m versprochen hatte. Frh am Morgen rckten denn auch die Preußen aus; aber nur langsam kamen sie vorwrts, denn der stromende Regen hatte die Wege aufgeweicht. Unterdessen wogte die Schlacht Km" a a ]et, se,^en der ninber waren bereits furchtbar gelichtet Vom Femde hart bedrangt rief Wellington aus: Ich wollte, es wre Nacht oder die Preußen kmen!" Da rollte endlich der Donner ihrer Kanonen der das Schlachtfeld. Bald faten sie die Franzosen in der nttnjft?' fmffte,n diese mit Heldenmut, um nicht zu unterliegen- ?. der Ubermacht wareu sie nicht gewachsen. So ergriffen sie endlich die $'ucht unter dem Schreckensruf: Rette sich, wer kann!" Jetzt nahmen ftnl r Jur ^ena- Den letzten Hauch von Mann und Ro Ir9 Quf- Kaum entging Napoleon den preuischen J52ts Jm "^letzten ; ohne Hut und Degen mute er in die Somme" nacht hinaussprengen und seinen Wagen mit vielen Schtzen zurcklassen.
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