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Regionen (OPAC): München
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
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Bedingungen erfüllt, unter denen sie sich wohl fühlen, ihnen
tunlichst alles bietet, was sie in Freiheit, in der Heimat haben.
Im Winter beherbergen eigene Warmhäuser die Abkömmlinge
der heißen Länder, die mächtigen Löwen, die wilden Tiger, die
empfindlichen Affenarten, kurz alle, die vor rauhen Winden,
strenger Kälte, Regen und Schnee geschützt werden müssen. Aber
nicht nur die Örtlichkeit wurde nach Kräften den Heimatverhält-
nissen angepaßt, auch die Nahruug richtet sich nach dem, was sie
in der Heimat brauchen und finden. Nicht umsonst ist das Füttern
der Tiere verboten. Man wollte nicht nur dem Überfuttern vor-
beugen, sondern auch verhüten, daß den Pfleglingen Dinge, —
eßbar und nicht eßbar — vorgeworfen werden, die ihrer natür-
lichen Kost zuwiderlaufen, sie krank machen oder mit denen sie
sich verletzen.
„Nicht necken" ist die zweite Weisung, damit die Tiere nicht
mißtrauisch und boshaft werden, sondern sich vor den Gästen
arglos und natürlich in ihrem Treiben und Bewegen zeigen.
Seil Jahren sind ja hervorragende Männer der Wissen-
schaft, kühne Reisende und Naturforscher bemüht, Wege und
sichere Mittel zu finden, uns die Tiere ferner und fernster
Länder so viel als möglich so vorzuführen wie sie sich in der
Heimat bewegen und benehmen, sich ernähren, ihre Jungen groß
ziehen. Alle erdenklichen Maßregeln werden angewendet, die
Fremdlinge möglichst lange gesund und lebend, möglichst schön
und kräftig zu erhalten.
Alle Unternehmungen dieser Art haben mit sehr vielen und
großen Schwierigkeiten zu kämpfen. Schon die weite Reise über
Meer und Länder fordert ihre Opfer. Die gefangenen Tiere
sind gegen schädliche Einflüsse weniger widerstandsfähig, werden
leichter krank und sterben in vielen Fällen früher als ihre Brüder,
die sich in dichten Wäldern, auf weiter See, in fandiger Wüste,
in schier endlosen Wiesen frei bewegen wie bei uns Fuchs, Hase
und Reh. Die das Licht der Welt in einem Käsig des Tiergartens
erblickren, kennen ja kein anderes Leben. Bei denen aber, die
jung eingefangen zu uns gebracht werden, dauert es oft lange,
ehe sie sich beruhigen und Speise und Trank annehmen. Manche
gehen bald zugrunde, da sie sich an die Haft und veränderte
Lebensweise nicht gewöhnen können. „Sie sind am Heimweh
gestorben" erzählen dann wohl die Städter, denn nicht nur
die Menschen, auch die Tiere haben eine Heimat, in der sie
sich wohl fühlen und nach der sie sich sehnen.
1*
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
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warten auf den warmen Regen und reiben und waschen mit
Schwamm und Seife. Nachdem das Wasser, um abzuhärten
und vor Erkältung zu schützen, nach und nach kühler geworden,
eilen die Badenden, mit gewärmten Handtüchern versehen, zu
ihren Kleidern, um nach besonders eingehender Beschäftigung
mit Kamm und Spiegel in die Klasse znrückzukehreu. Jedes
der Kleinen ist stolz auf seine Frische und Reinlichkeit: „Christ-
kind wird mit uns zufrieden sein." Aber Christkindlein, ver-
giß unsere Knaben nicht! Die wackeren Handwerksleute ver-
dienen deinen Beifall! In der schulfreien Zeit rühren sie
Hobel und Schnitzmesser und kleben und kleistern. Am heiligen
Abend bewundern Vater und Mutter die sauber gearbeiteten
Kästchen, die zierlichen Rahmen, die hübschen Wandtaschen und
wie all die Beweise regen Fleißes in der Schüler werk st ätte
heißen mögen. Christkindchen ist gar gut; es kennt die Wünsche
seiner lieben Jugend. Da der Winter sich frühzeitig hübsch
strenge anließ, mahnte es in Geschäften und Häusern: „Habt
ihr nicht übrige Schlittschuhe? In der Schule werden sie dank-
bar angenommen!" Die lebhafte Schar stürmt auf den Eis-
platz neben dem Schulhause. Ei, wie hast du dich verändert
du lieber Spielhof! Wo wir im Sommer unter schattigen
Bäumeu beim „Schwarzen Mann" und beim „Dreischlag" ge-
jubelt, den Reif und den Ball geworfen haben, breitet sich jetzt
die harte Eisfläche aus, auf der sich's prächtig tummeln, schleifen
und niederfallen läßt. Niemand vermißt des Sommers Wärme
und Grün. Die roten Backen und blitzenden Augen zeugen von
der gesunden Wirkung frischer Bewegung in klarer Winterluft.
Nur ein paar Schulküchenmädchen stehen plaudernd bei dem
Zaune still. Das Fleckchen Land ist ihr Schulgarten, sie
werden ihn im Frühjahr mit Küchenpflanzen aller Art anbauen,
werden jäten und gießen. Mahnt die einbrechende Dunkelheit
die Kinder wohlhabender Eltern zur Heimkehr in die traute
Behausung, so wartet der Armen ein warmer behaglicher Raum
im Schulhause. Der „H o r t" ist die Zuflucht aller, deren
Eltern durch Arbeit ums tägliche Brot den ganzen Tag von
der Wohnung ferngehalten find. Er bewahrt die Knaben,
Mädchen und Lehrlinge vor der Gefahr, auf der Straße und
im Wirtshause Rohes und Schlimmes zu sehen, zu hören und
zu tun. Er bietet genügenden Platz, die Schulaufgaben zu
fertigen. Es gibt dort schöne Bücher zu lesen. Es werden unter-
haltende Gesellschaftsspiele getrieben. Es werden alle Freuden
und Leiden des jungen Lebens besprochen. Jetzt herrscht nur
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
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Geländer aufrichten, die Fußböden legen und die Fenster-
rahmen herstellen. Der Schlosser besorgte die Schlösser, Riegel,
Kegel und Angel an Fenstern und Türen. Der Töpfer setzte
in jedes Zimmer einen Ofen und in die Küche den Herd. Der
Glaser fügte in die Fensterrahmen die hellen, durchsichtigen
Scheiben. Zuletzt kam noch der Tapezierer und beklebte die
Wände mit buntfarbigen Tapeten und der Maler, der schon
die Außenmauer mit Ölfarbe angestrichen hatte, malte farbige
Ränder und bunte Blumen an die Decke. Nun muß das neue
Haus noch austrocknen und dann können die Wohnungen be-
zogen werden.
Der Mensch teilt mit manchen Tieren seine Wohnung
oder er baut ihnen eine eigene und wir nennen diese Tiere
Haustiere. Dazu gehören das Pferd, das Rind, das Schwein,
die Ziege, das Schaf, der Hund, die Katze, die Hühner, die
Enten, die Gänse und die Tauben. Im Hause halten sich aber
auch andere Tiere auf, die der Mensch nicht dulden will, weil
sie schädlich oder lästig sind, die er aber oft nicht vertreiben
kann, weil er ihnen nicht beikommen kann. Das sind zunächst
die Mäuse und Ratten und das kleinere Getier von Fliegen,
Asseln, Motten u. a. m. In den folgenden zwei Abschnitten
soll zunächst von der Katze und der Maus die Rede sein.
14. Von der Katze.
Heute ist großes Fest in der Katzenfamilie auf dem Speicher
des Wohnhanses, der erste Sehtag der vor neun Tagen ge-
bornen Kinder. Bis jetzt waren die vier Sprößlinge taub und
blind und krochen nur unbeholfen in dem Korb, der ihr Geburts-
Haus ist, herum und suchten miauend bei der Mutter die erste
Nahrung- Diese, eine schöne, graugefleckte Katze, leckt und putzt
voll Zärtlichkeit mit der rauhen Zunge an ihren Kleinen herum.
Sie sollen, an die gleiche Reinlichkeit gewöhnt werden, die alles,
was zum Katzengeschlecht gehört, auszeichnet und sie bei den
Menschen zu beliebten Gliedern des häuslichen Kreises macht.
Voll Stolz beobachtet die alte Katze die Gehversuche ihrer Jungen,
ihre Verschönerungsversuche uuermüdet fortsetzend,.bis die feinen
Härchen des weichen Pelzes tadellos glatt liegen. Miezchen ist
eigentlich mit allen Hausgenossen gut Freund. Warum sollte
es auch nicht? Es erhält regelmäßig sein volles Schüsselchen
Milch, wird gestreichelt und gehätschelt und niemand ist, der
es neckt und quält. Somit hat es auch keine Ursache von seinen
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
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Knabe ein und „gar an solch sonnigen Herbsttagen!" „Du frei-
lich nicht," fuhr Vater fort, „du bist ein Kind dieses Landstriches.
Aber euer Kätzlein stammt aus dem heißen Süden. Seine Vor-
eltern wurden wohl von Reisenden in unsere Gegenden gebracht.
Von dieser eigentlichen Heimat her ist ihm das große Wärme-
bedürfnis geblieben. Denke nur, wie oft ihr euch gewundert
habt, daß es stundenlang im glühendsten Sonnenschein lag."
„Bleib nur, Miezekätzchen, bleib," sprach schmeichelnd das Mäd-
chen und streichelte sanft über das seidige Haar. Das behagte
Sctmmetfell, wohlig streckten sich Beine und Pfoten. „Es
schnurrt," berichteten erfreut die Kinder, als sie das leise surrende
Geräusch hörten, das durch zwei zarte, gespannte Häutchen im
Kehlkopf hervorgebracht wird. „Ei, wie sie gleich zusammen-
zuckt!" rief der Knabe. „Ich bin nur mit dem Finger ganz
wenig an ihre Schnurrbartspitzen gekommen!" „Das hat seinen
Grund," erklärte wieder der Vater. „Die Katzen haben in den
Haaren ein sehr feines Tastgefühl, noch viel feiner als am
übrigen Körper. Es wird es auch sofort spüren, wenn nur die
Spitze deines Fingers die langen Haare über den Augen be-
rührt." „Was ist denn das?" rief auf einmal das Mädchen.
„Das Fell ist ja feurig. Miez, was hast du nur?" Das Kätzchen
war aufgesprungen und wehrte sich kläglich miauend gegen die
haltenden Hände des Knaben. „Ich habe ihm nichts zu leide
getan, ich wollte es nur mal verkehrt streicheln!" „Du brauchst
nicht zu erschrecken," beruhigte der Vater. „Das ist eine Eigen-
tümlichkeit des Katzenfelles, daß Funken herausspringen, wenn
man es iul Dunkeln nach rückwärts streicht. Die Katzen mögen
aber diese Art Liebkosung nicht leiden, da sie es eben durch deu
feinen Tastsinn in den Haaren unangenehm empfinden." „Zu
dumm, daß die Kätzchen gerade da so empfindlich find, da muß
man sich ja ordentlich scheuen, zärtlich mit ihnen zu sein!" „Für
dich und deinesgleichen ist's vielleicht nicht erwünscht," nahm
Vater wieder das Wort. „Aber denke, wie schlecht es den Katzeu
auf ihren nächtlichen Jagdzügen ginge. Sie haben zwar sehr
scharfe Augen, die für die Dämmerung und die hellen Nächte
ausreichen, aber in der Stockfinsternis können sie so wenig sehen
wie ich und du. Da muß dann das seine Gefühl den Dienst
der Augen tuu." „Komm Miezchen, ich will dich trösten, weil
wir dir so viel Unbehagen gemacht haben," sagte nuu die Kleine
und kam mit einem Näpfchen Milch zu der Katze, die sich iu-
zwischeu wieder beruhigt zum Schlafen hingeschmiegt hatte. Aber
das Tierchen rührte sich nicht, bis der beliebte Trank dicht vor
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
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V
Daß das Büchlein einem Bedürfnis entgegenkam, dürste schließlich auch
darin zu erkennen sein, daß nach einem Jahre eine zweite Auflage nötig
wurde.
Die ursprünglich gefertigten 14 Zeichnungen für die einzelnen Stadt-
viertel, Vorstädte ?c. sind weggeblieben, um den Preis nicht zu sehr zu
erhöhen, es sind jedoch als Ersatz einige Pläne aufgenommen worden.
München, im August 1893.
Vorwort zur 3. und 4. Auflage.
Die Veränderungen der letzten Jahre haben wir in kurzen Absätzen
berührt. Neu hinzugekommen sind: „Aus der Vorweihnachtszeit" und „Ver-
gleich zwischen Dorf und Stadt". Die Zahl der Illustrationen ist von 30
auf 42 gestiegen.
München, im Januar 1898.
Vorwort zur 5. Auflage.
Um den Anforderungen des jetzigen Lehrplanes einigermaßen gerecht
zu werden, haben wir mehrere Aufsätze gestrichen und durch neue Be-
sprechungen ersetzt. Möge das Büchlein in dieser Auflage auch wieder
freundliche Aufnahme finden.
München, im März 1901.
Vorwort zur 6. Auflage.
Während einige Aufsätze neu hinzugekommen sind, wurden manche be-
reits vorhandene aber minder wichtige gestrichen. Bei den vorgenommenen
Streichungen und Neuaufnahmen war hauptsächlich die Rücksicht aus den
neuen Lehrplan maßgebend. Bei den vorkommenden Pflanzen und Tieren
wurden, dem Biologischen mehr Rechnung tragend, die Werke der hervor-
ragendsten Männer aus diesem Gebiete zu Rate gezogen.
Möge das Büchlein auch in seinem neuen Kleide von der Kinder- und
Lehrerwelt wieder freundlich aufgenommen werden und nutzbringend für
Schule und Haus wirken.
München, im Mai 1905.
Vorwort zur 7. Auflage.
Diese Auflage berührt in den betreffenden Absätzen die Veränderungen,
die sich in der wachsenden Großstadt München durch die Sorge für Ver-
schönerung, durch stetige Verbesserung der Gesundheitsverhältnisse und durch
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
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körper so zusammen, daß sie durch Öffnungen kriechen kann, die
viel zu eng für ihren Körper zu sein scheinen. Auch auf das
Dach ist Leiseschlich gekommen, weil ein fehlender Ziegel ihr
einen Weg freigab. Ob sie wohl den Schauplatz künftiger Nacht-
Wanderungen nebst ohrenzerreißender Katzenmusik besichtigt hat?
Das letzte der Kätzchen war aus der Art geschlagen.
„Töpfchenaus sucht in der Küche sein Brot, macht der
Köchin viele Not."
Wie nur der Faulpelz so fchuell die Aufbewahrungsorte
für Braten und Milch entdeckt hat! Die Köchin kann nicht
ängstlich genug alle Kästen und Türen verschlossen halten. Ehe
sie es sich versieht, ist der Dieb im Raum. Will sie ihn fangen,
ist er mit ein paar Sprüngen aus dem Fenster. Das find
Sprünge, die sich sehen lassen können. 2—3 m weit und hoch
tragen sie das Tier. Länge, Kraft, Stellung und Bau der
Beine befähigen die Katze ebenso dazu wie der merkwürdig
biegsame, zurückschnellende Körper, elastisch wie Fischbein. Heute
kam Phylax als Störenfried zu solch verbotenem Mahl. Wie
da Töpfchenmaus seine Vorderzähne zeigte, knurrte und fauchte?
Und den Katzenbuckel! Welch biegsame, gelenkige Wirbelsäule
gehört dazu, solch eine Krümmung zustande zu bringen!
Nicht nur die Köchin, auch der Nachbar ist Töpscheuaus
feiud. Seine Fanggelüste richten sich hauptsächlich auf die Vögel
seines Gartens, dessen Nester es mit Leichtigkeit erklettert. Neu-
lich brach ein dürres Ästlein, dem es sich irrtümlich anvertraut
hatte, aber Katzen fallen ja immer auf die Beine. Das erreichen
sie durch geschickte Biegung des Körpers und durch Steuern mit
dem Schwanz. Da statt der Schlüsselbeine nur nachgiebige
Sehnen und Bänder die Verbindung mit dem Rumpf herstellen,
gibts auch keinen Beinbruch. Ob Töpfchenaus immer so
glimpflich jeder Gefahr entkommt? Ob nicht einmal Falle, Flinte
oder Katzenfänger seinen Freveltaten ein Ende machen? Dann
wird es, das sich an unrechtem Gut fett gemästet hat, vielleicht
von armen Leuten geschlachtet und gegessen und sein Fell um-
kleidet wohl eine Mütze oder einen Muff oder umhüllt ein
krankes Glied als Heilmittel gegen Geschwulst und Reißen.
Seine braven Geschwister aber erhalten wohl das Gnadenbrot
und sterben einen sanften Tod an Altersschwäche. „Bleiben
denn die Kätzchen bei uns so lange sie leben?" fragen die Kinder.
„So lange wir in nnserm Hause wohnen sicher. Wenn Vater
freilich verkaufen und in die Stadt ziehen wollte, verließen sie
uns treulos, denn sie hängen mehr am Haus als an den
Menschen
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
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Schwanz. Das fammetartige Fell ist grauschwarz mit gelb-
lichem Anflug und wird unten etwas Heller. Diese dunkle
Farbe ist ein Schutz für die Maus. Sie macht sie zur Nachtzeit,
wo sie hauptsächlich ihre Nahrungssuche hält, selbst auf kleine
Entfernung unsichtbar. Ihre Verfolger sind besonders auf die
Dienste eines sehr scharfen Gehörs angewiesen, um ihr leises
Rascheln zu vernehmen. Der Kopf ist schlank. An der spitzen,
behaarten Schnauze sind Bartborsten. Für den kleinen Kopf
sind die tieffchwarzen, runden, glänzenden Augen groß zu
nennen Wenn der Koch das Mäuslein in die Felder oder in
die Wälder jagte, träfe es zahlreiche Verwandte. Da ist die
20 cm lange, auf dem Rücken fast rostbraune, unten weißliche
Waldmaus, die in hohlen Bäumen und morschen Stümpfen
lebt und auch im Gebirge bis zu einer Höhe von 2000 m vor-
kommt. Sie nährt sich von Sämereien, Bucheckern, Nüssen und
Obst, stellt aber auch kleineren Tieren, selbst Vögeln nach. Be-
sonderen Schaden richtet sie durch das Benagen junger Bäume
an. Für den Winter sammelt sie in ihrer Behausung einen
kleinen Vorrat, doch hält sie keinen eigentlichen Winterschlaf.
Wiesel und Raubvögel sind ihre Feinde. Aus den Getreide-
feltern ist ihre Base, die Ackermaus, die eine Länge von 18 ein
hat, oben rostbraun mit schwarzen Rückenstreifen, unten weißlich
ist. Sie frißt Getreide, Wurzelknollen, verschmäht aber auch
Insekten und Würmer nicht. Auch sie spart einen Teil des
Sommerüberflusses für den Winter auf. Die kleinste Vertreterin
des Geschlechtes ist die 6 cm lange Zwergmaus, die gerne in
Scheunen, aber auch auf freiem Felde überwintert, teils schlafend,
aber ohne zu erstarren. Auf Riedgrasblättern zwischen Schilf
und Rohr oder frei in die Zweige eines Busches baut sie ihr
zierliches, kugelrundes, faustgroßes Nest mit seitlichen Offnungen.
Sie verzehrt Getreidekörner, Samen aller Art und Kerbtiere.
Sie klettert gewandt an den Ästen und selbst an den schwächsten
Grashalmen empor. Die größten den Mäusen ähnlichen Tiere
sind die über 30 cm langen Ratten mit ihren plumpen Füßen.
Da macht der Koch ein Gesicht und spricht: „Mäuslein,
Mäuslein, bleib in deinem Häuslein? Nimm dich in acht heut
Nacht, mach auch kein Geräusch und stiehl nicht mehr das Fleisch,
sonst wirst du gefangen und aufgehangen." Der Koch bedeckt
nun alle Schüsseln, stellt auf die Falle hinten im Eck und tut
hinein den Speck, sperrt die Küche zu und legt sich zur Ruh.
Wohl begreiflich, daß man den lästigen Näscherinnen nach-
stellt auf alle Weise. Da werden Fallen aufgestellt und innen
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
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Der Hauptgegenstand des Handels war auf dieser Straße das
Salz, das von Salzburg ins Schwäbische gebracht wurde. Für
diese Salzwagen mußte bei Föhriug eiu hoher Zoll bezahlt
werden, der dem Bischof von Freising und seinem Lande zugute
kam. Diese Brücke war Herzog Heinrich schon lange ein Dorn
im Auge. Er hätte den reichen Zollertrag gut für sich und
sein Herzogtum brauchen können. Nun begann er mit dem
Bischof zu unterhandeln. Dieser aber wollte nicht nachgeben
und die beiden gerieten in erbitterten Streit. Wenn die Fürsten
stritten, gab es damals meist Krieg. So war es auch diesmal.
Herzog Heinrich zog mit seinen Landsknechten, den damaligen
Soldaten, nach Föhring, ließ die Brücke niederbrennen und
eine andere bei dem Dörflein Munichen aufrichten, die Straße
dorthin leiten und das Zollhaus bauen. Dieses geschah im
Jahre 1158. Durch den lebhaften Verkehr auf dieser Straße
zogeu bald mehr Bürger nach München und Heinrich versah
die Ortschaft, um sie auch gegen äußere Überfälle zu schützen, mit
Mauern, Wall und Graben und schlug seinen Wohnsitz in
München auf. Nun war München eine Stadt geworden und wir
nennen Heinrich den Löwen den Gründer der Stadt München.
18. Sagenhaftes von Herzog Heinrich demlöwen.
Herzog Heinrich war, wie sein Beiname sagt, ein gar
tapserer, starker Herr. Zu den vielen Fehden und Kriegszügen,
die er unternahm, gehörte auch eine Fahrt zur Befreiung des
hl. Landes aus den Händen der Türken, ein Kreuzzug. Unter-
Wegs erwählte sich jeder der Krieger, die Kreuzfahrer hießen,
einen besonderen Schutzheiligen. In einem Kloster, in dem sie
einkehrten, sah Heinrich der Löwe einen Altar, dem hl. Onuphrius
geweiht, und hörte so viel von den Tugenden und der mächtigen
Hilfe dieses Heiligen, daß er ihn zum Schutzheiligen erwählte.
Er erhielt vou den Mönchen als Gegengabe für reiche Ge-
schenke die Hirnschale und das Bild des Heiligen. Beides brachte
er nach München.
Auf demselben Kreuzzug kam der Herzog in einen einsamen,
abgelegenen Wald. Da sah er ein greuliches Untier, das mit
seinen gewaltigen Tatzen einen Löwen so sest gepackt hielt, daß
dieser vollständig wehrlos war. Der unerschrockene Herzog griff
schnell nach dem Schwert, trennte mit einem Hieb den Schwanz
des Untiers vom Rumpf und rettete so den Löwen. Dieser
begleitete nun aus Dankbarkeit von Stund an den Herzog auf
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich_der_Löwe Heinrich Onuphrius
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Lustbarkeiten. Hier wurden auch Turniere abgehalten. Es
waren dies Waffeuspiele der Ritter. Die Ritter saßen zu
diesem Zwecke meistens zu Pferd und einer suchte den andern
ans dem Sattel zu werfen. Hiezu wurden lange Lanzen,
Speere oder Schwerter gebraucht. Der Sieger bekam die
Rüstuug, das Pferd und häufig auch ein Lösegeld von dem
Besiegten Die Damen, festlich gekleidet, schauten von den
Erkern und Söllern dem Kampfe zu. Der Sieger erhielt einen
Preis. Bei diesen Turnieren fanden nicht selten Unglücksfälle
statt. Als ein französischer König bei einem solchen Turniere
vor mehr als 300 Jahren das Leben verlor, ging das Ansehen
derselben nach und nach verloren und sie hörten dann bald ganz
auf. Vom Marktplatz aus zogen sich schmale, unregelmäßige,
schlecht gepflasterte Wege zwischen den Häuserreihen hin, die
Gassen. Kein Wunder, daß diese Gassen krumm und regellos
aussahen, durfte doch jeder bauen, wie und wohin er wollte.
Die Häuser waren aus Holz oder Lehm, mit hölzernen Lauben
versehen und mit Stroh gedeckt. Die Dachtraufen reichten bis
in die Mitte der Straße und das Regenwasser sammelte sich
in den Rinnen des schlechten Ziegelsteinpflasters. Überhaupt
ließ die Reinlichkeit durch die Städel, Stallungen und Dünger-
Haufen, die auch in den Gassen Platz fanden, viel zu wünschen
übrig. Der Verkehr wurde gehindert durch die vielen .Hand-
werksverrichtnngen, die außerhalb der Werkstatt geschahen. In
diese ländlichen Zustände paßte die magistratische Rennsau, die
frei umherlief, sich ihre Nahrung suchte und den ohnehin ver-
wahrlosten Boden aufwühlte. Vier Tore, nach denen auch die
Hauptgassen benannt wurden, sperrten das Städtlein ab. Im
Osten, da, wo der heutige Rathausturm steht, war das Isar-
oder Talbrucktor, hinter dem nichts zu sehen war als Wiesen
und Auen, Felder und Wälder. Im Norden, an Stelle der
heutigeu Polizei, stand der Wilbrechts- oder Nudelturm; in
der mit der Weinstraße gleichlaufenden Dienersstraße der
Muggentalertnrm. Im Westen, wo jetzt der Gasthof Dom-
freiheit ist, war das Kaufringertor, hinter dem sich Haberfelder
ausbreiteten. Im Süden befand sich das Püttrich- oder Ruffiuitor.
In dieser Gegend war eine große, tiefliegende, von Bächlein
durchflössen Wiese zu sehen, der Anger. Rings um Muuicheu
zog sich an den Stadtmauern hin ein Graben, in dem ein
Bächlein floß. Die Tore der Stadt wurden nach dem Gebet-
läuten nur mehr gegen Erlag des sogenannten Sperrgroschens
geöffnet. Für Fremde war auch bei Tag der Eintritt in die
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): München
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
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nannt. Es umfaßt als hauptsächliche Straßen die Dienerstraße,
Burgstraße und ,,das Tal. Vor ungefähr 40 Jahren wurde das
alte Graggenanertor, Kosttor genannt, abgebrochen. Es bildete
früher den Linzigen Ausgang aus der befestigten Stadt vom
Graggenanerviertel aus. Durch dieses Tor sollten die Vater-
landsverteidiger in der Mordweihnacht 1705 in die Stadt ein-
dringen. Durch eiue wohltätige Stiftung, nach der hier arme
Leute täglich gespeist wurden, trat der Name Kosttor an Stelle
der ursprünglichen Bezeichnung.
Tie Dienerstraße, an die Familie Dinaer erinnernd, mit
der Theatinerstraße gleichlaufend, zieht sich an der östlichen
Seite des neuen Rathauses hin und schließt auf der rechten
Seite mit der Hauptpost ab. Auf einem Hause, gegenüber
dem Haupteingange der Zentralpost, von jeher Eigentum eines
Bäckers, befindet sich ein aus geschmiedetem Eisen gefertigter
größerer Vogel mit einem Ringe im Schnabel. Damit soll es
folgende Bewandtnis haben.
Eine in diesem Hause gehaltene, frei herumlaufende und
freifliegende Elster erblickte einmal in einem Zimmer, dessen
Fenster offen standen, einen kostbaren Ring aus Gold. Sie
sah ihn kaum, als sie auf ihn zuflog, ihn mit dem Schnabel
erfaßte und durch das geöffnete Fenster davontrug. Unter der
Dachrinne wußte sie ein Loch und da hinein brachte sie den
Ring. Die Eigentümerin des Ringes vermißte ihr Kleinod,
als sie wieder das Zimmer betrat. Der Verdacht, den Ring
gestohlen zu haben, fiel alsbald auf das im Hause dienende
Mädchen, denn niemand anders betrat den Raum, das wußte
man. Nun zog man das Mädchen zur Rechenschaft und wollte
ihr später bei Gericht das Geständnis, daß sie den Ring ent-
wendet und versteckt habe, entlocken und es erzwingen. Sie
blieb jedoch bei der Beteuerung ihrer Unschuld. Nicht gar
lange Zeit nachher mußte die Dachrinne ausgebessert werden
und der Manu, der die Arbeit vollzog, fand den verschwundenen
Ring in dem Mauerloch. Nun wußte man, daß die Elster die
Diebin war.
Nach der einen Lösung soll das Mädchen enthauptet worden
sein, wie es zu damaliger Zeit Sitte und Gebrauch war. Nach
einer anderen soll seine Unschuld an den Tag gekommen sein,
bevor die Strafe in Vollzug gesetzt werden konnte. Sie soll
von dem-Sohlte der Franziskaner Bäckerei, der das Haus heute
noch gehört, geheiratet worden sein.
Eine Verbindungsstraße zwischen Wein- und Dienerstraße
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser]]